Kitabı oku: «Der Mächtige Strom», sayfa 7
11 - Zhang Dafei: Kind einer zerbrochenen Familie
Nachdem mein Bruder mit der Zhongshan-Schule von Peking nach Nanking umgesiedelt worden war, kam er jeden Samstag gegen Mittag nach Hause. Meist hatte er noch fünf oder sechs Schulkameraden im Schlepptau. Die Freunde verbrachten den Tag bei uns und fuhren nach dem Abendessen mit dem Zug nach Banqiao zurück, während mein Bruder über Nacht im Elternhaus bleiben durfte. Meine Mutter war glücklich und zufrieden in der Rolle, für einen Tag die Mutter all dieser aus der Mandschurei geflüchteten Kinder zu sein. Sie verwöhnte sie, als ob es ihre eigenen gewesen wären. Obwohl sie es nicht laut aussprach, so war sie sich doch der Tatsache nur zu bewusst, dass seit unserem Umzug in den Süden und während der acht Jahre des Widerstandskrieges jeder Schüler der Zhongshan-Schule ein Heimatloser war. Und fast alle von ihnen konnten von einem tragischen Familienschicksal erzählen, es brach einem auch jedes Mal das Herz!
Als Zhang Dafei das erste Mal bei uns war, fiel er überhaupt nicht auf. Er war wortkarg und saß einfach nur ganz still da. Auch an den Spielen der anderen schien er sich nicht beteiligen zu wollen. Als Mutter das Essen auf den Tisch stellte, bestand sie darauf, dass er neben ihr sitzen sollte. Während dieser und der folgenden Mahlzeiten kümmerte sie sich immer besonders um ihn und sorgte dafür, dass er stets einen ordentlichen Nachschlag bekam. Begonnen hatte alles damit, dass Vater meinen Bruder bat, einen Schüler namens Zhang Dafei ausfindig zu machen. Der Vater dieses Schülers war während der Anfangszeit des Marionettenstaates Mandschukuo Polizeidirektor von Shenyang gewesen. Die Japaner hatten ihn der Beihilfe zur Flucht einiger Widerstandskämpfer für schuldig befunden, woraufhin er umgehend auf einen öffentlich Marktplatz zur Hinrichtung geschleppt worden war. Dort hatte man ihn mit flüssigem Lack übergossen und bei lebendigem Leib verbrannt.
Meinem Bruder gelang es nach einiger Zeit tatsächlich, den Jungen unter all den Mitschülern ausfindig zu machen. Zhang war drei Jahre älter als mein Bruder, nahm an keinerlei Schüleraktivitäten teil, außer an Basketball. Er gehörte eindeutig der Kategorie „sehr schweigsamer Typ“ an. Erst durch einen anderen Basketballspieler, Fu Baolu, ein Idol, für das damals alle Mädchen der Schule schwärmten, erfuhr mein Bruder, dass es tatsächlichen einen Mitschüler namens Zhang mit dem eben erwähnten Familienunglück gab. So konnte er ihn daraufhin ausfindig machen.
Silvester hatten die Schüler im Internat verbracht, und sie bereiteten die traditionellen Teigtaschen zu, um das neue Jahr zu feiern. Zwei Tage später kam mein Bruder nach Hause und brachte Zhang Dafei zum ersten Mal mit. Es war ein eiskalter Wintertag und es hatte bereits seit den frühen Morgenstunden ununterbrochen geschneit. Wir machten ein ordentliches Feuer, damit es warm wurde im Haus, und es duftete schon herrlich aus der Küche. Nach dem Essen setzten wir uns alle gemütlich um den Kamin herum, als meine Mutter ihn fragte, unter welchen persönlichen Umständen er denn seine Heimat hatte verlassen müssen.
Nachdem die Japaner seinen Vater verbrannt hatten, erzählte er uns, mussten er und sieben weitere Mitglieder seiner Familie sofort flüchten, denn es gab keinen Zweifel, dass sie als direkte Verwandte ebenfalls hingerichtet werden würden. Also hatten sie in aller Eile das Nötigste zusammengepackt und waren bei Nacht und Nebel in alle Himmelsrichtungen davongerannt, bevor die japanischen Häscher eintrafen. Er selbst hatte einen Bruder und eine Schwester, die beide jünger waren, zu seiner Tante nach Yingkou gebracht, die sie bei sich aufnahm. Dort wurde er in einer Missionsschule angemeldet, wo er als Erstes lernte, das Vaterunser als tägliches Morgengebet zu sprechen. Mit jedem Tag begann er mehr und mehr den Sinn der Worte zu begreifen: „Vater unser, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, auch auf Erden. Unser täglich Brot gib uns heute …“ Aus den erlernten Worten wurde eine eindringliche Bitte für sich und für seine verstreute Familie. Mit der Zeit begann er, sich während des Betens wieder behütet und geliebt zu fühlen. Es fühlte sich an wie der Schutz und die Liebe eines Vaters, dessen man ihn auf so grausame Weise beraubt hatte. Und nun wurde ihm tatsächlich wieder leichter ums Herz; so fand er dann seinen Weg zu Gott und wurde schließlich Christ.
Im darauffolgenden Frühjahr hatte sich Mandschukuo zum unabhängigen Staat erklärt und die Japaner begannen in ihrem Marionettenstaat die „Erziehung des kaiserlichen Bürgers“ voranzutreiben. Dieses Programm zur Umerziehung hatte sich bereits in Kolonien wie Taiwan und Korea zur kulturellen Assimilation bewährt. Der 15-jährige Zhang war daraufhin allein nach Peking gereist und konnte fürs erste bei seinem Onkel unterkommen. Es verging ein Jahr, ohne dass sich die Lage verbesserte, und eine Schule konnte er auch nicht besuchen. Zudem hatte sein Onkel ihm zu verstehen gegeben, dass er sich eine andere Bleibe würde suchen müssen. Täglich hatte er bereits sehen können, wie es ihm dann ergehen würde – in jenen Tagen zogen zahlreiche obdachlose Jugendliche aus der Mandschurei durch die Straßen von Peking und Tianjin. Schutzlos waren sie Hunger, Kälte und Krankheiten ausgeliefert. So viele von ihnen hatten den Winter dadurch nicht überlebt.
Eines Tages, als er schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, sah Zhang zufällig einen Aushang am Tor des buddhistischen Baoguo-Tempels, welcher dem Schutz des Staates geweiht war. Es war eine Bekanntmachung der Zhongshan-Schule, dass sie noch aus der Mandschurei geflohene Schüler rekrutierten. Anmeldung und Aufnahmeprüfung würden im Tempel erfolgen. Als er vorsichtig in den Hof des Tempels spähte, konnte er sehen, dass dort etliche Zelte standen. Er hatte daraufhin seinen ganzen Mut zusammengenommen und war zur Anmeldung gegangen. Ohne Schwierigkeiten hatte er dann den Test bestanden und wurde ab sofort in die dritte Klasse der Unterstufe aufgenommen.
Da die Schule mit öffentlichen Mitteln betrieben wurde, bekamen die Schüler nicht nur eine gebührenfreie Ausbildung, sondern auch noch kostenlose Unterkunft, Bekleidung und Verpflegung gestellt. Was für ein Glück! Im Augenblick seiner größten Verzweiflung hatte sich das Schicksal zum Guten gewendet, und als er feststellte, dass die Schule ein sehr anspruchsvolles Bildungsniveau besaß, da sah er für sich endlich wieder einen Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft. Doch die Japaner verstärkten in der Folgezeit ihre expansionistischen Bestrebungen von Mandschukuo aus Richtung Nord- und auch Südchina, keine zwei Jahre später hatte sich die Lage so drastisch zugespitzt, dass die Schule nach Nanking verlegt werden musste. Kurz vor der Abreise aus Peking hatte er seiner Mutter noch einen Brief geschrieben, dass er nun mit der Schule nach Süden verlegt werde. Es war ein Brief ins Ungewisse, denn seinen letzten Informationen zufolge befand sie sich noch immer in der Heimat und war obdachlos. Bis zu diesem Augenblick hatte er auch noch keine Antwort von ihr erhalten …
Das Bild dieser bitterkalten Winternacht hat sich unauslöschlich in meine Erinnerung eingemeißelt: Vor dem wärmenden Kaminfeuer sitzt ein 18-Jähriger und schildert ohne eine Träne zu vergießen mit ruhiger Stimme die tragische Geschichte seiner auseinandergerissenen Familie. In seiner Haltung liegen so viel Würde, Beherrschtheit und Stärke, während draußen ein heftiger Schneesturm tobte. Aus dem dichten Schneegestöber kristallisiert sich ein weiteres Bild meiner Erinnerung, welches den kleinen Jungen der Familie Gai zeigte, wie er mich ein paar Jahre zuvor voller Unschuld fragte: „Warum hängt der Kopf unseres Papas über dem Stadttor?“ In jener Nacht, als die jungen Bäumchen, die Mutter draußen vor dem Fenster gepflanzt hatte, von eisigen Sturmböen herumgeschleudert zu brechen drohten, da hatte sich mir der Name dieses jungen Mannes tief in die Seele eingebrannt: „Naichang.“ Das war sein eigentlicher Name, der so viel bedeutet wie „stetiges Gedeihen“. Auf der Flucht nach Yingkou hatte er diesen Glück verheißenden Namen abgelegt und sich selbst ein neuen gegeben, „Dafei“ wollte er in Zukunft genannt werden, und das bedeutet „Großes Unrecht“.
Zhang Dafei besaß ein sanftmütiges Wesen, und sein melancholisches Lächeln faszinierte mich so sehr, dass ich mich jeden Sonnabend auf sein Erscheinen freute. Er war so anders als die lauten und ungestümen Freunde meines Bruders. Seine Lieblingsbeschäftigung war es, mit meiner dreijährigen Schwester im Garten zu spielen, und manchmal half er meiner Mutter, indem er ihr meine jüngste Schwester abnahm. Dann legte er sich den frisch gewickelten Säugling in den Schoß und wiegte ihn eine Weile andächtig, bis er eingeschlafen war. Gelegentlich setzte er sich auch auf den Stuhl, den ich gern zum Lesen benutzte, und blätterte in meinen neuen Büchern. Einmal zeigte er meiner Mutter und mir seine kleine Bibel mit Goldschnitt. Er sagte uns, sie sei sein einziger Rückhalt, seitdem er seine Familie verloren hatte. Erst viele Jahre später begriff ich, was er damit meinte. Erst mit den eigenen Erfahrungen sollte es mir möglich werden, zu begreifen, wie groß die Trauer dieses Menschen wirklich war und wie ihm ein so kleines Büchlein ermöglichen konnte, sein Herz zu befrieden und innere Ruhe zu finden. Mir jedenfalls erschien diese unerwartete Begegnung mit der Bibel als etwas Tiefgründiges, das meine Neugierde weckte. Auf der Suche nach Rätselhaftem und Gedankentiefe fühlte ich mich zu diesem Werk hingezogen, und es kribbelte mir in den Fingern, die Seiten mit dem feinen Goldrand aufzuschlagen. Leider nahm er es wieder mit, als er unser Haus verließ.
Im Frühling errichtete man vor der Zhongshan-Oberschule einige provisorische eingeschossige Flachbauten aus Holz und Lehm, als Unterkünfte für die Lehrer und Angestellten sowie deren Angehörige. Meine Mutter, die wieder schwanger war, fuhr jede Woche für vier bis fünf Tage dorthin und genoss das Landleben. Sie liebte es, sich in der Natur aufzuhalten und ihr eigenes Gemüse anzubauen. Außerdem lebten dort auch einige Lehrer mit ihren Familien, die ebenfalls aus dem Nordosten Chinas stammten. Die Gesellschaft ihrer Landsleute half ihr, das eigene Heimweh zu mildern. Ich fuhr jedes Wochenende zu meinen Eltern nach Banqiao, denn dort konnte ich mich im Freien richtig austoben. Ich rannte über die blühenden Wiesen und kletterte in den Felsen herum, gerade so, wie ich es damals als Sechsjährige mit meinen Geschwistern getan hatte. Zhang Dafei kam oft vorbei und schaute meiner Mutter bei der Hausarbeit zu. Es war ihm anzusehen, wie viel Freude er daran hatte, sich um meine beiden jüngeren Schwestern zu kümmern. Und dennoch, er blieb schweigsam wie eh und je.
In der Nähe der Schule gab es einen kleinen Berg mit dem Namen Ochsenkopf. Eines Tages brachen mein Bruder und seine Schulfreunde nach dem Mittagessen auf, um ihn zu besteigen. Warum hat mir denn niemand Bescheid gesagt? Seit langem hatte ich mir schon gewünscht, eines Tages bis ganz nach oben auf den Ochsenkopf zu klettern und den Ausblick zu genießen. Kurzentschlossen rannte ich den Jungen hinterher und schloss mich ihnen an, ob sie mich nun dabeihaben wollten oder nicht! Es wurde ein mühseliger Aufstieg, aber die Schönheit der Natur und die Atmosphäre, welche die uralten Bäume umgab, waren jede Kraftanstrengung wert. Immer wieder tauchten irgendwo aus dem Grün der Wipfel die Dächer einer Tempelanlage auf oder man blickte von einem Aussichtspunkt auf eine der beeindruckenden Pagoden. Gegen vier Uhr nachmittags kam ein kräftiger Wind auf und die Jungen beschlossen, dass wir mit dem Abstieg beginnen mussten, damit wir rechtzeitig zu Hause sein würden. Da ich nicht so behände war wie die anderen, musste ich mich die steilen Pfade vorsichtiger hinuntertasten und fiel immer weiter zurück. Nach einer Weile war keiner mehr von ihnen zu sehen oder zu hören. Als die Jungen am Fuße des Berges angekommen waren, da hatte ich gerade erst die Hälfte des Weges zurückgelegt. Es wurde mir richtig mulmig zumute. An einem besonders steilen Hangstück, wo mir der kalte Wind so richtig gemein um die Ohren pfiff, verließen mich die Kraft und auch der Mut. Vor lauter Angst klammerte ich mich an einen größeren Stein und wagte es nicht mehr, mich zu bewegen. Ich fürchtete abzustürzen und begann zu weinen. In diesem Moment sah ich Zhang Dafei weit unter mir auf dem Bergpass. Und … ja – er blickte in meine Richtung zurück. Mittlerweile setzte auch die Dämmerung ein und ich begann vor Erschöpfung und Kälte zu zittern.
Ich betete, dass Dafei wirklich umgekehrt war, denn ich konnte ihn nirgends mehr erblicken. Doch er kam zurück, erklomm flink den steilen Hang und kam mich holen. Als er mich endlich erreicht hatte, hüllte er meinen zitternden kleinen Körper in seinen Baumwoll-Mantel und versuchte, mich zu beruhigen. „Nicht weinen, nicht weinen! Die große Straße ist da vorne“, sagte er, während er mich bei der Hand nahm und den schmalen steilen Pfad hinunterführte. „Es wird bald alles wieder gut.“ In seinen Augen sah ich Wohlwollen und Sorge. Eine solch warmherzige Fürsorge war mir, einer zwölfjährigen Vertriebenen, die am Rande der konventionellen Gesellschaft lebte und ihr Zuhause ebenso häufig wie die Schule hatte wechseln müssen, kaum je von einem Fremden zuteilgeworden.
Und von meinem Bruder hatte ich bestimmt kein Mitgefühl zu erwarten. Zu Hause angekommen, sagte mein aufgebrachter Bruder zu unserer Mutter: „Die nehme ich nie wieder mit! So ein kleiner Berg, aber sie kriecht wie eine Schnecke rauf. Dann kommt sie nicht mal runter. Steht dumm rum und macht dann einen auf Heulsuse! Flennt und flennt und flennt. Was für eine Nervensäge!“
Im Frühsommer zogen wir dann wieder nach Nanking zurück, da meine Mutter sich auf die bevorstehende Geburt vorbereitete. Doch ein weiteres Familienmitglied sollte nicht die einzige Veränderung sein, die uns unmittelbar bevorstand. Schon bald würden unsere Leben und das Schicksal der Nation eine völlige Veränderung erfahren. Das kleine Häuschen im Dorf Holzbrücke, welches uns so lieb geworden war, sollten wir auf den verschlungenen Wegen einer ewig andauernden Flucht niemals mehr wiedersehen.
Auf allen Reisen, die ich in den darauffolgenden Jahrzehnten unternommen habe, erinnerte ich mich jedes Mal, wenn ich vom Zug aus einen kleinen üppig bewachsenen Berg vorbeihuschen sah, an jenen halbwüchsigen, liebenswürdigen Zhang Dafei. Ich erinnere mich immer an diesen Moment, da er allein auf jenem kalten, windigen Bergpass steht und voller Sorge zu mir herüberschaut …

Skizzierte Landkarte: Verlauf der japanischen Invasion in der Mandschurei
Anm.: Foto H. Brosius, „Fernost“ 1940

Chi Shiying (23 Jahre), Vater der Autorin, nach seiner Rückkehr aus Heidelberg

Gründer der ersten modernen Nordöstlichen Mittelschule in Shenyang (Mukden): Chi Shiying (m.), Mei Gongren (r.) und Huang Henghao (l.)

General Guo Songling, Anführer der Revolution und Kamerad von Chi Shiying

Chi Pang-Yuan und ihre Schwester Ningyuan (Mandschurei 1930)

Westberg-Sanatorium bei Peking: Chi (9 Jahre) und Mit-Patientin Zhang sind gute Freundinnen geworden

Generalissimus Chiang Kai-Shek, späterer Präsident und militärischer Oberbefehlshaber der Republik China
Anm.: Foto aus Privatbestand der Übersetzerin

1930 vor der Abreise nach Nanking: Autorin an der Hand ihrer Mutter (sitzend), ihr Bruder Chi Zhenyi (ganz rechts) und drei Cousins

Chi Shiying (Mitte unten), seine Schwester Chi Jinghuan (unten rechts) mit Untergrundkämpfern nach dem Mukden-Zwischenfall vom 18. 9. 1931
5 Mandschurischer Ortsname. Hier wurde die erste Hauptstadt der Herrscherfamilie „Aisin Gioro“ gegründet.
6 Japanisch: Daita ky
eiken, am 03. 11. 1938 ausgerufen vom Premier Japans, als Führungszentrum dieser Neuordnung sollten Japan, Mandschuko und China „gleichglänzen“.
7 Su Wu (140–60 v. Chr.) war ein Diplomat der Handynastie. Als Gesandter wurde er 19 Jahre lang von Hunnen gefangen gehalten, wo er zum Überleben eine Herde Schafe am Baikal-See hüten musste.
8 Die Legende „Die Tränen der Dame Meng Jiang beim Bau der Großen Mauer“ spielt in der Qindynastie (221–207 v. Chr.). Der frisch angetraute Ehemann der jungen Dame Meng Jiang wurde zur Zwangsarbeit am Mauerbau eingezogen und kam dabei ums Leben, während sie sich noch auf der langen Reise befand, um ihn zu besuchen. Bei ihrer Ankunft erfuhr sie die schreckliche Wahrheit und brach in Tränen aus. Blind vor Verzweiflung stolperte sie an der Mauer entlang und rutschte in ein Erdloch unter der Mauer. Kurz darauf sollten ihre nicht versiegenden Tränen einen Teil der Mauer zum Einsturz gebracht haben. Fortan galten die Legende und die Redewendung von Tränen, die eine massive Festungsmauer zum Einsturz bringen, in China als Sinnbild für den gewaltlosen Widerstand.
9 Shanhaiguan: Tor und Durchgang Nordchinas zur Mandschurei
10 Chinesisch: Changjiang, der längste Fluss Chinas. Auch geschrieben: Jangtse-jiang
11 Min-Fluss, ein 735 km langer Nebenfluss des Jangtsekiang in Zentral-Sichuan
12 Dadu He, ein Nebenfluss des Min-Flusses im Westen von Sichuan mit einer Länge von 1155 km
13 Chongqing, Kriegshauptstadt Chinas während des Antijapanischen Krieges 1937–1945
14 Chinesisch: Changcheng yao, Text von der „Great Wall Ballad“ (Chinesisch: Changcheng yao)
15 Dem Sonnenkalender nach am 19. Februar 1924.
16 Shijing, „Das Buch der Lieder“, gilt als erste bekannte Gedichtsammlung und somit als das dritte der Fünf Klassischen Werke Chinas, die alle während der Zhoudynastie (um 1100-–220 v. Chr.) entstanden sind.
17 Zhang Zuolin (1875–1928), Warlord und Machthaber der Mandschurei von 1915–1927
18 Guo Songling, (1883–1925), Mitstreiter von Doktor Sun Yat-Sen und General unter Zhang Zuolin, hat gegen Letzteren erfolglos geputscht. Er wurde am 24. 12. 1925 mit seiner Gattin von Zhang hingerichtet.
19 Frühere Bezeichnung Mukden, heute Shenyang, Provinzhauptstadt von Liaoning
20 Pinyin-Umschrift: shang, wird in Nordosten China tian ausgesprochen
21 1 Mu = 667 Quadratmeter. 15 Mu entsprechen 1 Hektar. Umgerechnet betrug die Fläche des Landes der Familie Chi 267 Ha.
22 Fengjun-Feng, chinesische Bezeichnung der Mandschu-Armee unter Marschall Zhang Zuolin
23 Am 18. September 1931 von den Japanern inszenierter Sprengstoff-Anschlag auf die Südmandschurische Eisenbahn, welche vom Japanischen Kaiserreich betrieben wurde. Dieser Zwischenfall gilt als Auslöser der Mandschurei-Krise und markiert den Beginn der Invasion Nordostchinas durch die Japaner.
24 Ursprünglicher Name der Hauptstadt Pekings von 1368 bis 1403 und 1928 bis 1949.
25 Es handelte sich um Schuhsohlen aus Stoff.
26 Der Reisertrag, als Synonym für Reichtum, betrug in Kanazawa eine Million (Hyakuma) Koku (ca. 180 Mio. Liter) pro Jahr.
27 General Guo Songling (1883–1925), damals noch enger Vertrauter des Militärmachthabers der Mandschurei, Marshall Zhang Zuolin
28 Die Yanjing-Universität (English: Yenching University) war eine bedeutende Hochschule in Peking mit christlichem Hintergrund, welche als erste Hochschule in China auch Mädchen zugelassen hat. Sie existierte von 1916 bis 1949. Siehe auch Hui-Wen v. Groeling-Che, Frauenhochschulbildung in China (1907–1937), 1990 Weinheim & Basel
29 Chinesisch: Der „18.-September-Zwischenfall“ 1931. Zwei Offiziere der Kwantung-Armee hatten, als Chinesen verkleidet, bei Shenyang (Mukden) einen Sprengstoff-Anschlag auf die Südmandschurische Eisenbahn verübt. Japanische Soldaten werteten dies als Angriff und es kam zu einem Feuergefecht. Der Zwischenfall wurde von Japan zum Anlass genommen, die Mandschurei zu besetzen, und bezeichnet den Auftakt des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges.
30 Tian huanghuang , Di huanghuang
, wojia youge Yekulang
, xingren junzi nian sanbian
, yijiao shui dao Datianguang