Kitabı oku: «Die heilende Kraft Gottes», sayfa 4

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Der physische Aspekt

Diese Frau hatte jahrelang an unregelmäßigen Blutungen gelitten. Markus sagt nichts über deren Ursache. Es war gewiss kein bösartiger Tumor, denn Krebs führt schneller zum Tode. Zudem ist Gebärmutterkrebs bei jüdischen Frauen eher selten. Es ist wahrscheinlich, dass die Blutungen durch eine länger anhaltende Unausgeglichenheit in ihrem Hormonhaushalt hervorgerufen wurden. Ihre Blutungen verursachten wahrscheinlich Schmerzen, die ihr Leben arg beeinträchtigten. Sie litt aufgrund des chronischen Blutverlusts mit großer Wahrscheinlichkeit an Blutarmut. Das wiederum verursachte körperliche Schwäche und machte es ihr unmöglich, ihre täglichen Arbeiten in Haus und Familie auszuführen. Ich gehe davon aus, dass sie aufgrund der unregelmäßigen Menstruation während dieser schwierigen zwölf Jahre nicht schwanger werden konnte. Unfruchtbarkeit war für jüdische Frauen ein ernsthaftes Problem; das trifft auch für die meisten Frauen in anderen Kulturen zu.

Das also ist der physische Aspekt: Sie war eine Frau mit einem ernsthaften gynäkologischen Problem.

Der soziale Aspekt

Diese Jüdin unterstand der jüdischen Kultur und dem alttestamentlichen Gesetz. Nach dem levitischen Gesetz, aufgezeichnet in 3. Mose 15,19–30, galt eine Frau während ihrer normalen Menstruation und weitere sieben Tage danach als unrein. Wenn unregelmäßige Blutungen auftraten, war sie ebenfalls unrein. Darüber hinaus verunreinigte sie ihre Kleidung, ihr Haus, irgendwelche Möbel oder andere Gegenstände, die sie berührte, sowie jeden Menschen, mit dem sie Kontakt hatte.

Diese Frau war also zwölf Jahre lang unrein gewesen und hatte die Welt um sie her ebenfalls verunreinigt. Falls sie verheiratet war, hatte sich ihr Mann bestimmt längst von ihr scheiden lassen. Ihre Familienangehörigen hatten sie vermutlich im Stich gelassen und Freunde hatte sie keine mehr. Wie konnte sie Freunde haben, wenn die ständig Gefahr liefen, unrein zu werden? Schließlich, so stellt Markus fest, stand sie ohne einen Pfennig da, nachdem sie all ihr Geld für vergebliche Heilungsversuche ausgegeben hatte.

Der geistliche Aspekt

Vielleicht trug diese Frau am schwersten an ihrer inneren Not. Weil sie unrein war, durfte sie nicht in den Tempel zum Gottesdienst gehen. Sie konnte nicht zum Beten dorthin gehen, noch konnte sie Opfer bringen oder um Hilfe bitten. Sie stand völlig ohne soziale Kontakte da und geistlich gesehen war es genauso: sie war abgeschnitten von Gott und verzweifelt. Markus schildert uns also nicht einen »gynäkologischen Problemfall«. Er schreibt die Wahrheit, dass da ein Mensch war, eine Frau, die litt. Ihr ganzes Sein war durch diese Krankheit in Mitleidenschaft gezogen worden.

Eines Tages hörte diese Frau von Jesus, einem bevollmächtigten Mann, der Kranke heilen konnte. In ihrem Herzen keimte Hoffnung. Aber zu Jesus gehen und ihn um Hilfe bitten? Das konnte sie auf keinen Fall. Keine jüdische Frau konnte zu einem fremden Mann gehen, um mit ihm zu reden oder ihn um irgendetwas zu bitten. Falls sie es doch tat, wurde sie als unmoralisch gebrandmarkt. In ihrem jetzigen Zustand würde sie diesen wichtigen Mann zudem kultisch verunreinigen. Ein anderer Mann – ihr Ehemann, ein Bruder oder Freund – könnte zu Jesus gehen und ein Wort für sie einlegen. Doch diese Frau war völlig allein gelassen worden und hatte niemanden, der ihr helfen oder Hilfe vermitteln konnte. Aber eines wollte sie auf gar keinen Fall: aufgeben. Sie war entschlossen, sich auf Gedeih oder Verderb diesem Mann Jesus zu nähern, komme, was da wolle.

Sie entwickelte einen Plan, der verwegen und deswegen gefährlich war. Sie würde sich Jesus von hinten nähern – und zwar mitten in der Menschenmenge – und sein Gewand berühren. Verschwiegenheit und Unauffälligkeit waren das oberste Gebot, denn wenn irgendjemand sie beobachtete, würde sie öffentlich der Verunreinigung Jesu angeklagt und unter Umständen zu Tode gesteinigt werden. Aber sie war schon viele Tode gestorben; was hatte sie noch zu verlieren?

Als sie sein Gewand berührte, spürte sie sofort etwas in ihrem Körper. Es kann ein plötzliches wohliges Gefühl gewesen sein oder Empfindungen in einem Organ, das »in Wallung« geraten war. Was auch immer: es war eine wahrnehmbare physische Veränderung in ihrem Körper. Was für eine Freude muss sie einen glücklichen Augenblick lang empfunden haben! Sie wusste, dass sie geheilt worden war. Dann gab es nur noch eins: schnell verschwinden. Aber das war unmöglich. Dieser Mann Jesus stellte sie bloß. Sie hatte ihn hintergangen. Er war durch sie kultisch unrein geworden. Zudem hatte sie ihm seine Kraft geraubt, und irgendwie hatte er das gemerkt. Jetzt rief er sie, und wahrscheinlich würde sie gesteinigt. So, wie Markus das beschreibt, kam sie, warf sich – längst am Boden zerstört – Jesus zu Füßen und erzählte ihm ihre Geschichte.

Warum hat Jesus diese Frau noch einmal extra hervorgeholt? Er wusste, dass jemand körperlich geheilt worden war, denn Markus schreibt: Jesus spürte, dass heilende Kraft von ihm ausgegangen war. Wir Ärzte sind jeweils hocherfreut, wenn wir jemanden geheilt haben. Hätte sich Jesus damit nicht zufrieden geben können?

Nein, denn die Frau selbst war noch nicht heil geworden. Jesus hatte ihre weiblichen Organe geheilt, aber noch nicht sie als ganze Person, und aus diesem Grunde rief er sie zu sich. Während sie da vor ihm ausgebreitet auf dem Boden lag, jeden Augenblick das Verdammungsurteil erwartend, hörte sie eine absolut unglaubliche aramäische Vokabel, die übersetzt lautet: Meine Tochter. »Meine Tochter«, hörte sie Jesus sagen, sehr sanft und einfühlsam, und dieses Wort machte sie heil.

35 Jahre lang habe ich in Afrika Medizin praktiziert und als Chirurg gearbeitet. Ich habe unzählige Frauen behandelt, die Probleme mit Blutungen und Unfruchtbarkeit hatten. Ich habe Hunderte, wenn nicht Tausende von ihnen operiert. Doch wie oft habe ich etwas gesagt, das zur Heilung der ganzen Person beigetragen hat, das den Geist und die Sinne und Emotionen derer, die krank waren, wieder ins Lot gebracht hat?

Das heilende Wort

Was heilt das zerbrochene Herz und den verwundeten Geist? Was für ein »Eingriff« muss hier erfolgen? Wenn es um Hilfe für den Körper geht, wissen wir in der Regel, wie wir vorzugehen haben. Aber was heilt das Herz?

Das Heilmittel für das Herz ist einfach nur ein Wort, das die Tiefenschichten einer kranken Person erreicht. Es ist ein Schlüsselwort oder eine Aussage, bei der »es klickt«, die jemand begreift, und zwar auf eine Art und Weise, die die psychospirituellen Probleme berührt: Furcht, Konflikte, Ängste, Schuld, Verzweiflung. Wenn dieses Wort einen solchen inneren Schmerz heilt, wird das ganze Selbst aufgerichtet.

Nachdem die inneren Organe dieser Frau geheilt worden waren, war sie aus psychologischer, sozialer und geistlicher Sicht noch nicht gesund, weil alle ihre Beziehungen noch nicht wiederhergestellt waren. Was Jesus jetzt sagte, berührte die Frau in der Tiefe ihres Herzens, sprach die zerstörten Beziehungen an und heilte sie. Mit ihren eigenen Ohren hörte sie Jesus sagen: »Meine Tochter.« In ihrem Geist hörte sie ihn sagen: »Ich liebe dich. Ich akzeptiere dich. Du bist es wert, Glied meiner Familie zu werden. Du bist jetzt geheilt und wiederhergestellt.« Dieses Wort stellte die Beziehung zu ihr selbst, ihr Selbstwertgefühl wieder her. Sie wusste, dass sie in den Augen dieses großartigen Mannes mit Namen Jesus irgendwie wertgeachtet wurde. Ihre Würde war wiederhergestellt, und sofort waren Angst, Ausgestoßensein, und Verzweiflung, die ihr Leben zerstört hatten, verschwunden.

Dieses Wort eröffnete zugleich eine völlig neue geistliche Beziehung. Sie trat durch die Person Jesus Christus in eine Beziehung mit ihrem Schöpfer ein. Sie gehörte jetzt zur Familie Gottes, einer Familie, zu der sie (und wir alle) schon von Mutterleib an hätten gehören sollen. Jetzt durfte sie beten, Gottesdienst feiern, ihre Gaben opfern und ihre Sünden und Unzulänglichkeiten zu seinen Füßen ablegen. Das Leben hatte für sie einen neuen Sinn bekommen.

Indem Jesus sagte: Gehe in Frieden. Du bist geheilt, wurden auch ihre sozialen Beziehungen geheilt. Praktisch hieß das: Sie war nicht länger unrein und konnte wieder mit anderen zusammenleben. Ihre ganze Schande war überwunden, sie konnte in den Kreis ihrer Familie und Freunde sowie in die Dorfgemeinschaft zurückkehren. Das Heilwerden sozialer Beziehungen ist genauso wichtig wie jeder andere Aspekt unserer Genesung. Jesus hatte das bei dieser Frau erreicht.

Menschliches Leben ist Beziehungen. Wesentliches Merkmal des christlichen Lebens sind funktionierende Beziehungen. Wahres Heilwerden stellt verletzte oder zerbrochene Beziehungen wieder her. Im Leben dieser Frau hat Jesus all diese Beziehungen wieder in Ordnung gebracht.

Eine Frau mit einem gebrochenen Herzen

Ich möchte die Lehren aus diesem Geschehen in unsere heutige Welt und Zeit übertragen. Dazu möchte ich ihnen die Geschichte einer anderen Jüdin erzählen, die etwas Ähnliches erlebt hat. Deborah ist eine dynamische und attraktive Juristin. Aber sie wäre fast an ihrem zerbrochenen Herzen gestorben.

Deborah ist in einer nichtreligiösen jüdischen Familie aufgewachsen. Als Mädchen las sie gerne die Psalmen und die Propheten. Nach ihrem Jurastudium heiratete sie einen nichtjüdischen Juristen, sie bekam zwei Kinder. Unglücklicherweise ging es in der Ehe schon bald drunter und drüber; sie wurde beendet, nachdem ihr Mann sie wegen einer hübschen Sekretärin sitzen ließ. Man versuche, das Trauma nachzuvollziehen: Eine nette, intelligente, fähige Jüdin, verachtet und zurückgestoßen von einem Mann, dem sie sich für ein ganzes Leben lang anvertraut hatte. In ihrem Herzen empfand sie Schande, Wut, Trauer, Einsamkeit und ein tief empfundenes Gefühl der Zerrissenheit, weil das, was »ein Fleisch« sein sollte, in die Brüche gegangen war. Als Alleinerziehende konnte sie ihre Rechtsanwaltspraxis nicht aufrechterhalten. Sie hatte keine Möglichkeit, für sich und ihre Kinder zu sorgen. Ihr Leben war ein Trümmerhaufen; sie dachte an Selbstmord.

Während dieser verzweifelten Situation besuchte sie eine Freundin, die ihr eine Bibel gab und ihr vorschlug, die Berichte über das Leben Jesu zu lesen. Mit ihrem jüdischen Hintergrund und der Kenntnis der Kultur entdeckte Deborah in den Evangelien vieles, was Nichtjuden übersehen. Als sie diese Geschichte von der Frau mit der Blutung las, hat sie sich völlig mit ihr identifiziert. Deborah blutete das Herz und ihr Leben war ebenfalls ein Scherbenhaufen. Als sie las, was diese Frau tat, war sie geschockt. Keine jüdische Frau durfte so etwas tun. Der Mann Jesus, selbst Jude, müsste sie eigentlich der Zerstörung preisgeben; das forderten die religiösen Vorschriften.

Deborah war vollkommen überwältigt, als sie las, was Jesus stattdessen zu ihr sagte: Meine Tochter! Sie sagte sich: Wenn Jesus jene Frau »meine Tochter« nennen konnte, dann würde er auch mich als seine Tochter ansprechen. Sie fiel auf ihre Knie und betete: »Jesus, ich kenne dich nicht, aber ich möchte deine Tochter sein.« In der Tiefe ihres Herzens vernahm sie seine Stimme: »Deborah, du bist meine Tochter.« In demselben Augenblick wurde Deborah durch dasselbe Wort geheilt, das Jesus 2 000 Jahre zuvor einer anderen Frau gesagt hatte.

Vom Kopf ins Herz

Was für ein Wort kann ein zerbrochenes Herz und einen verwundeten Geist heilen? Es kann ein einziger Ausdruck sein wie dieses Aramäische »Meine Tochter«. Es kann sich um einen längeren erklärenden Abschnitt handeln, eine Aufforderung oder einfach eine Erzählung. Es kann sich um einen Text aus der Bibel handeln, ein Wort aus einem Gebet oder um eine Botschaft, die der Heilige Geist ins Herz spricht. Es kann auch irgendeine sichtbare Darstellung oder ein Symbol sein, das, wenn die Sinne es aufnehmen, innere Konflikte löst und Frieden und Heilung bewirkt.

Gott, der die Trägheit der Herzen des Volkes Israel kannte, erklärte dem Propheten Jesaja dieses Prinzip in negativer Form:

Da sprach er: »Geh und sag diesem Volk: Hört mir nur zu, so lange ihr wollt, ihr werdet doch nichts verstehen. Seht nur her, ihr werdet doch nichts erkennen! Sag ihnen das, und mach ihre Herzen hart und gleichgültig, verstopf ihre Ohren, und verkleb ihre Augen! Sie sollen weder sehen noch hören, noch mit dem Herzen etwas verstehen, damit sie nicht umkehren und geheilt werden« (Jesaja 6,9–10).

Die Botschaft dieses Textes ist eindeutig: Was wir hören und sehen, nimmt unser Verstand auf. Wenn diese Gedanken von unseren Gefühlen, Emotionen und Intuitionen akzeptiert werden, geschieht Heilung. Es ist sicher nicht ohne Bedeutung, dass alle vier Evangelisten und der Apostel Paulus diesen Text zitieren.1

Während unser Verstand sich primär auf Ideen und Argumente richtet, wird unser Herz häufig durch Symbole angesprochen. Symbole helfen uns, die Realität auf einer tieferen Ebene zu verstehen, die Worte allein nicht erreichen können. Wenn sich Informationen, die zunächst nur aus Ideen bestehen, in ein Symbol verwandeln, dann können auch unsere Gefühle, Emotionen und Intuitionen sie wahrnehmen. Jene kranke Frau hörte, wie Jesus sie: »Meine Tochter« nannte. Diese Idee hat mit der „Wirklichkeit“ nichts gemein, denn Jesus war nicht ihr leiblicher Vater. Ihr Herz aber hat dieses Symbolwort sofort verstanden, denn sie nahm Jesus wahr als jemanden, der sie in seine Familie aufnahm, sie vorbehaltlos akzeptierte und sie wieder rein werden ließ. Genauso hat sich Deborah, überwältigt von der Art und Weise, wie Jesus diese Frau auf- und annahm, in ihrer Verzweiflung nach Jesus ausgestreckt und ihn gebeten, sie auch als seine Tochter anzusprechen. Als ihr Herz ihn als den wahrnahm, dessen Tochter sie werden sollte, wurde sie geheilt und ihr Leben wurde umgestaltet.

Die Macht der Worte

Worte haben Macht und Kraft. Sie können heilen, aufbauen und uns stärken. Sie können Schmerzen zufügen, Krankheiten heraufbeschwören und sogar Leben vernichten. In Kapitel 1 haben wir uns mit John beschäftigt, der an TB erkrankt war. Er hatte von seinem Onkel dieses niederschmetternde Wort gehört: »Du wirst sterben.« Und fast wäre er tatsächlich gestorben. John jedoch übergab sein Leben Christus und vernahm dann heilende Worte, die mächtiger wirkten als die zerstörerischen Worte seines Onkels.

Frau Matala hatte John gefragt: »Wer ist stärker, Jesus oder dein Onkel?« Johns Verstand hat diese Frage auf der Basis dessen verarbeitet, was er von Frau Matala gehört und in der Bibel gelesen hatte. Als er antwortete: »Jesus ist stärker«, hat er seinem eigenen Herzen ein heilendes Wort zugesprochen und das folgerte, dass es jetzt keinen Grund mehr gab, seinen Onkel zu fürchten. Dann verhalf Frau Matala ihm zu der Einsicht, dass es wichtig sei, seinem Onkel zu vergeben. Im Gebet sagte er Gott, dass er seinem Onkel vergeben hatte. Johns Herz verstand dieses Wort und ließ ab von Wut und Hass, woran es bis dahin festgehalten hatte. So wurde sein Herz geheilt und fing an, seinen Körper zu stärken. In Kapitel 4 werden wir sehen, wie so etwas funktioniert.

Der Journalist, Autor und Forscher Norman Cousins (1915–1990) hat ein bedeutendes Buch mit dem Titel The Healing Heart (Das heilende Herz) geschrieben. In der Einleitung zum Buch erzählt der Friedensnobelpreisträger und Kardiologe Dr. Bernard Lown, damals Professor an der Harvard University School of Medicine, die Geschichte eines kranken Mannes in kritischem Stadium, der gerade einen massiven Herzanfall erlitten hatte. Trotz intensivster Therapieversuche schien sein Ende nahe. Als Dr. Lown das Herz dieses Mannes abhörte, stellte er einen eigenartigen Rhythmus seiner Herztätigkeit fest, einen Dreifach-Schlag, »Galopp« genannt. In der Annahme, der Mann liege im Koma, rief Dr. Lown seine Kollegen mit den Worten herbei, sie sollten sich diesen »gesunden Galopp-Rhythmus« einmal anhören. Überraschend wurde es langsam besser mit dem Mann, und er genas von seinem Herzanfall.

Als der Patient einige Monate später zu einer Nachuntersuchung kam, erwähnte Dr. Lown seine wundersame Heilung. Der Mann sagte: »Doktor, ich weiß nicht nur, was mich heilte, sondern ich kenne sogar den genauen Zeitpunkt, wann das geschah. Ich war mir sicher, dass mein Ende nahe war und Sie und die anderen Ärzte die Hoffnung aufgegeben hatten. Als Sie jedoch am Donnerstagvormittag mit Ihren Truppen einmarschierten, geschah etwas, was alles veränderte: Sie hörten mein Herz ab, Sie schienen mit dem Befund zufrieden und verkündeten allen, die sich um mein Bett herum versammelt hatten, ich hätte einen ›guten Galopp‹. Mir war klar: Sprächen die Ärzte mich direkt an, würden sie sich bemühen, das weniger deutlich zu sagen. Aber sie würden sich gegenseitig nichts vormachen. Als ich nun also vernahm, wie Sie Ihren Kollegen erklärten, ich hätte einen gesunden Galopp drauf, konnte ich mir das nur so erklären, als würden Sie sagen: Der hat noch eine Menge Kick im Herzen und kann keineswegs im Sterben liegen. Zum ersten Mal rappelten sich meine Sinne auf und ich wusste, ich würde weiterleben und genesen.«2

Genauso können Worte Leben zerstören. Dr. Lown schreibt von einer Frau, Frau S., die jahrelang mit einer schwachen Form von Tricuspidalstenose (T. S., Verengung der Tricuspidalklappe/Herzklappe) gelebt hatte. Bei der Visite sagte der damalige Professor für Kardiologie, der Frau S. gut kannte und ihre Krankheit über Jahre verfolgt hatte, eines Tages einer großen Gruppe von Ärzten in ihrer Gegenwart, dass sie »T. S.« habe. Dann verließ er den Raum.

Innerhalb von Minuten veränderte sich das Verhalten von Frau S. völlig. Ihr Herz schlug unregelmäßig und innerhalb von 24 Stunden starb sie. Bevor sie starb, flüsterte sie Dr. Lown zu, sie habe unter »T. S.« »terminal situation«, Endstation, verstanden. Trotz größter Bemühungen, sie vom Gegenteil zu überzeugen, blieb sie bei ihrer Auffassung, die Worte des Kardiologen bedeuteten, dass sie im Sterben liege. Ihr physisches Herz reagierte darauf mit Versagen.3

Gott spricht durch Symbole zu uns. Er hat uns eine Menge Symbole gegeben, die uns ermutigen und heilen können. Wir können sie in geschichtlichen Ereignissen aufspüren, wie sie uns die Propheten, Psalmdichter und Apostel mitgeteilt haben. Und wir finden sie in dem, was Christus für unser Heilwerden getan hat, in Gethsemane, am Kreuz und durch die Auferstehung von den Toten. In Kapitel 6 werden wir uns diesen Symbolen ausführlich widmen. Weitere Symbole vermittelt uns der Heilige Geist, der wie ein Strom lebendigen Wassers durch die Herzen all derer strömt, die sich ihm öffnen.

Ein heilendes Team

Warum haben die Profis im Gesundheitsdienst heute solche Schwierigkeiten, sich dem ganzen Menschen zu widmen? Warum verstehen es so wenige von uns, den Herzen derer, die krank sind, heilende Worte zuzusprechen? Oder die passenden Symbole zu finden, nach denen ihre Herzen verlangen? Ich bin davon überzeugt, dass viele in medizinischen Berufen tätige Christen dazu bereit und mehr als willens wären, wenn sie wüssten wie. Unsere rationalistische und schubladisierte Weltanschauung hat diese integrierte Vorgehensweise in Sachen Heilen sehr erschwert. Darüber hinaus haben wenige Ärzte die Zeit, den tiefliegenden Problemen der Patienten auf den Grund zu kommen bzw. die nötigen Worte oder Symbole bereit zu halten, die die inneren Probleme lösen.

Als Frau Matala bei uns angestellt wurde, brachte sie die entsprechende Ausbildung und die Gabe, die innere Situation eines Menschen zu erfassen und heilende Symbole einzubringen, bereits mit. Sie hatte zudem die Zeit dafür, denn eine solche Arbeit ist sehr zeitaufwendig und erfordert viel Geduld. Wenn die Ärzte Patienten zu ihr schickten, stellte sie ihnen Fragen, um persönlichen Problemen auf die Spur zu kommen. Sie versuchte dabei, sich ein möglichst realistisches Bild davon zu machen, was in den Menschen vorging. Wenn sie mit den Kranken sprach, gebrauchte sie oft einen wunderbaren Vers aus der Bibel: Ein ausgeglichener Sinn erhält den Körper gesund; aber Eifersucht ist wie eine Krebsgeschwulst (Sprüche 14,30; Gute Nachricht Bibel). Sie erklärte ihnen, wie Krebs den Körper zerstört. Die Bibel sagt, dass Neid dasselbe bewirkt. Nicht nur Neid, auch Eifersucht, Bitterkeit, Angst, Schuld, chronische Wutanfälle und andere destruktive Emotionen. Wir nannten Frau Matala unsere »Herzens-Ärztin«.

Oft machte sie einen Patienten auf sehr feinfühlige Art und Weise mit Jesus Christus bekannt, wodurch sich viele zu einer Beziehung mit ihm hingezogen fühlten. Dann zeigte sie ihnen, wie sie bei Jesus ihre Verletzungen los werden konnten, ihre Schmerzen und ihre kaputten Verhältnisse, und wie sie Heilung, Frieden und Wiederherstellung erfahren konnten, die Jesus anbietet. Oft wurden im Verlauf eines solchen Prozesses auch körperliche Krankheiten gelöst und die ganze Person wurde heil. Sogar Leute mit Aids fanden wieder Hoffnung, erlangten neue Kraft und neues Leben, indem sie zu Jesus kamen. Soweit wir wissen, ist niemand vom Aids-Virus befreit worden, doch viele der HIV-Patienten erlebten ein zeitweiliges Nachlassen der Symptome dieser Krankheit. Einige lebten noch Monate oder gar Jahre allein aus der Kraft Gottes, die durch ein geheiltes und friedvolles Herz wirksam wird.

Zurück zu den Fragen: Wie hat Jesus geheilt? Und kann er Menschen heute heilen? In der Regel gehen wir davon aus, dass alle Heilungen Jesu Wunder waren. Damit meinen wir Ereignisse, die nicht vorhersehbar waren, die durch die Gesetze der Naturwissenschaft nicht erklärt werden können und die deswegen auf Gottes direktes Eingreifen zurückzuführen sind. Jesus hat viele Wunder vollbracht, einschließlich Heilungswunder, die wir mit den uns bekannten physikalischen und psychologischen Gesetzen nicht erklären können. Es ist zum Beispiel schwierig, die Heilung einer verdorrten Hand in einen wissenschaftlichen Rahmen zu zwängen (Lukas 6,6–11). Genauso wenig können wir wissenschaftlich erklären, wie der Knecht des römischen Hauptmanns plötzlich von seiner Krankheit genas, und zwar in genau dem Moment, als Jesus ihn über eine ziemliche Entfernung hin für geheilt erklärte (Matthäus 8,5–13).

Doch es ist sicherlich falsch, alle heilenden Handlungen Jesu als Wunder zu betrachten. Ich kann Jesu heilendes Handeln an der Frau mit den Blutungen und damit einem gynäkologischen Problem nicht wissenschaftlich erklären. Auf der anderen Seite glaube ich, dass er geistliche, psychologische und soziale Dynamik mit solcher Kraft bündelte, dass er in der Lage war, sie komplett zu heilen. Ich glaube, dass uns diese Dynamik auch heute zur Verfügung steht und dass Jesu heilende Kraft durch uns wirken kann.

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9783862567119
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