Kitabı oku: «Die heilende Kraft Gottes», sayfa 5
Ein Mann mit einem Leberleiden
Eines Tages kam ein Mann, nennen wir ihn Roger, in unser Krankenhaus im Kongo. Zwei Jahre lang hatte er immer wieder an Schmerzen, Schwäche, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust gelitten. Als ich ihn untersuchte, entdeckte ich eine vergrößerte, harte, knotige und etwas druckempfindliche Leber. Aufgrund von Hepatitis B stoßen wir in Zentralafrika häufig auf Zirrhose und Leberkrebs. So ging ich davon aus, dass er an einer dieser beiden unheilbaren, tödlich verlaufenden Krankheiten litt. Als Arzt konnte ich ihm wenig Hoffnung machen; ich verschrieb ihm lediglich einige Aspirin- und Multivitamin-Tabletten. (Irgendetwas müssen wir den Kranken geben, sonst sind sie nicht zufrieden.) Dann schlug ich ihm vor, sich mit Frau Matala in Verbindung zu setzen. Ich gab ihm einen versiegelten Brief mit, in dem ich Frau Matala Rogers gar nicht rosige Diagnose mitteilte und dass er seelsorgerliche Betreuung zur Vorbereitung auf den Tod brauche.
Eine Woche später erschien Roger erneut bei mir und sagte, es ginge ihm viel besser. Ich dachte: Wunderbar! Die Vitamintabletten haben ihm offensichtlich geholfen! Als ich ihn untersuchte, schien seine vor kurzem so auffällige Leber normal zu sein. Ich schaute mir seine Akte genau an, denn ich konnte kaum glauben, dass ich dieselbe Person vor mir hatte. Der Name war korrekt, die Anschrift; ich hatte sogar eine Skizze seiner vergrößerten Leber angefertigt. Es handelte sich tatsächlich um Roger. Genau in diesem Augenblick steckte Frau Matala zufällig ihren Kopf in die Tür, um mir etwas mitzuteilen. Ich bat sie herein und fragte sie: »Was in aller Welt haben Sie mit der Leber dieses Mannes angestellt?« Mit fröhlicher Miene lud sie mich ein, später in ihr Büro zu kommen.
Dann erzählte sie von Roger. Sie hatte Stunden mit ihm verbracht, während er ihr die Scherben seines Lebens darlegte: Alkohol, Drogen, freizügiges sexuelles Verhalten, Zauberei und sogar ein offener Konflikt mit dem Dorfhäuptling – in jener Kultur ein äußerst gefährliches Unterfangen. Eine tödliche Furcht vor den Auswirkungen der Zauberei trieb ihn um; zudem litt er unter einem schweren Schuldgefühl. Wie uns Sprüche 14,30 klar macht, zerstören belastende Gefühle den Körper. Rogers Leber hatte tatsächlich den Prozess der Selbstzerstörung begonnen.
Nachdem Roger die Probleme seines Lebens herausgewürgt hatte, erzählte Frau Matala ihm von Jesus und seiner heilenden Kraft für unsere Sinne. Roger übergab sein Leben Christus und erfuhr einen ihm bis dahin unbekannten Frieden. Dann ging Frau Matala alle seine Probleme mit ihm durch, eins nach dem anderen. Roger bekannte seine Sünde der sexuellen Untreue und Verfehlungen, worauf ihm Frau Matala das heilende: »Dir sind deine Sünden vergeben« zusprach. Er vergab anderen, die an ihm schuldig geworden waren, was seine Hass- und Wutgefühle heilte. Seine Angst wurde überwunden, als Frau Matala ihm erklärte, dass die Kraft des Heiligen Geistes in seinem Herzen mächtiger ist als die Mächte von Zauberei, Okkultismus und schwarzer Magie. Sie sprachen über sein Alkohol- und Drogenproblem. Als er Christus um Hilfe bat, damit fertig zu werden, betete Frau Matala um Befreiung von diesen Bindungen. Die Worte jenes Gebets drangen in Rogers Herz und bewirkten ein Gefühl von Freiheit. Auf eine Art und Weise, auf die wir später ausführlicher eingehen, traten daraufhin Veränderungen in Rogers Organen ein. Unter anderem stoppten seine Nebennieren die Überproduktion von Hormonen, die Entzündungen verursachen. Die Entzündung seiner Leber verschwand, sodass sie wieder normal arbeitete. Roger war komplett wiederhergestellt.
In dieser Geschichte wird Gottes Wirken im Kopf eines kranken Menschen deutlich, in seinem Geist und seinem Gemüt, was dann auch körperliche Veränderungen hervorrief. Die hier wirksame Dynamik entspricht der, die bei Jesus vor 2 000 Jahren spürbar war. Die heilenden Worte, die Frau Matala Roger persönlich zusprach, spielten in diesem Prozess eine wichtige Rolle.
Diese Geschichte ist auch ein anschauliches Bild dafür, wie sich unser Lebensstil auf unsere Gesundheit auswirkt. Ein problematischer Lebensstil kann sogar zu körperlichen Krankheiten führen, wie das bei diesem Mann geschah. Wenn solche Probleme im Leben von Menschen dann offen und realistisch angegangen werden, kann das mit Gottes Hilfe ein wichtiger Faktor im Heilungsprozess sein; bis hin zur Heilung von körperlichen Krankheiten.
Die Bibel berichtet ganz eindeutig davon, wie Jesus Krankheiten wie Lepra, Blindheit und Lähmungen geheilt hat. Rogers Geschichte von der Heilung seiner Leber und Johns Genesung von Tuberkulose sind Beispiele dafür, wie Heilung heute geschieht. Ganz sicher passiert so etwas nicht jedes Mal; tatsächlich ist es eher außergewöhnlich. Doch das Heilwerden des inneren Menschen bewirkt zweierlei:
1. Es befreit den Körper von negativen Einflüssen, die schmerzhafte oder destruktive Emotionen hervorbringen können.
2. Es fügt positive Einflüsse hinzu, die die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen.
Wenn also körperliche Heilung nicht immer bzw. nicht sofort geschieht, schafft die Heilung des Herzens, der Sinne und des Geistes jedoch ein günstiges Umfeld, auf das der Körper, durch die Krankheit herausgefordert, positiv reagieren kann. In einigen Fällen (nicht immer) kann die körperliche Reaktion darauf die physische Heilung zur Folge haben. Sehen wir uns an, wie dies geschieht.
Anmerkungen
1 Matthäus 13,14–15; Markus 4,12; Lukas 8,10; Johannes 12,40; Apostelgeschichte 28,26–27.
2 Norman Cousins, The Healing Heart. New York 1983, S. 16.
3 Cousins, S. 13–15.
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GOTT ERSCHUF UNS SEHR GUT
Aaron, ein Mann mittleren Alters, kam in unser Krankenhaus und beschwerte sich über Schmerzen im Unterleib, die ihn bereits sechs Jahre lang geplagt hatten. Der einzige Anhaltspunkt, den seine Krankengeschichte hergab, war die Geschlechtskrankheit Gonorrhoe (Tripper) zu Beginn seiner Krankheit. Obwohl er mit guten Antibiotika behandelt worden war und alle Anzeichen von Infektionen verschwunden waren, hielten seine Schmerzen an. Er hatte bereits viele Krankenhäuser und Kliniken aufgesucht und viele verschiedene Antibiotika erhalten – alles umsonst. Mehrere Möglichkeiten gingen mir durch den Kopf: eine sehr resistente Infektion, ein Tumor oder ein Knochen- und Gelenkproblem. Aber ich konnte keine körperlichen Anzeichen finden, die seine Schmerzen erklärten. Alle seine Laborwerte waren normal, einschließlich eines HIV-Tests. Ich überwies ihn an Frau Matala, unsere Krankenhaus-Seelsorgerin.
Frau Matala fragte ihn – genau wie ich – nach seiner Krankengeschichte. Sie fragte zudem nach seiner Arbeit, seinen Lebensverhältnissen und nach seinen Gefühlen im Blick auf seine Krankheit. Als sie ihn nach seiner Ehe fragte, brach er in Tränen aus: »Frau Matala, ich weiß, warum es weh tut.« Mit ziemlicher Mühe erzählte er ihr, dass er seine Frau vor sechs Jahren während einer Reise betrogen hatte und seit genau dieser Zeit die Schmerzen hätte. Er sagte, er sei kein unmoralischer Mann, und nur dieses eine Mal sei er der Versuchung erlegen. Aber er wusste, dass es nicht in Ordnung war und die Schmerzen daher rührten.
Nachdem sie Aaron zugehört hatte, ohne zu kommentieren, fragte sie ihn nach seinem geistlichen Leben. Hatte sein Glaube an Gott ihm in irgendeiner Weise geholfen? Es zeigte sich, dass er nicht wirklich an Jesus Christus glaubte. Sie erklärte ihm die Bedeutung einer persönlichen Beziehung mit Jesus Christus, wie er für unsere Sünden gestorben sei und uns unsere Verfehlungen vergeben und unsere Verletzungen, Schmerzen und Schuld nehmen könne. Aaron bat Christus, in sein Herz zu kommen; Frau Matala half ihm, Jesus seine Sünden zu bekennen. Mit den Worten aus 1. Johannes 1,9 bevollmächtigt (Wenn wir aber unsere Sünden bereuen und sie bekennen, dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott seine Zusage treu und gerecht erfüllt: Er wird unsere Sünden vergeben und uns von allem Bösen reinigen), vergewisserte sie ihm, dass seine Sünden vergeben seien, auch wo er an seiner Frau schuldig geworden war. Die Zusage der Vergebung war das, was Aaron brauchte; fast gleichzeitig verschwanden seine Unterleibsschmerzen.
Das ist eine sehr fremdartig anmutende Geschichte, nicht wahr? Aaron hatte echte Schmerzen in seinem Unterleib. Als ich dort drückte, tat ihm das weh. Aber es gab für diesen Schmerz keine physische Ursache – keine Infektion und kein Geschwür. Fand die Krankheit »nur in seinem Kopf« statt? Nein, es war sein Herz. Wie in aller Welt kann ein »Herzproblem« Schmerzen im Unterleib verursachen? Dieses und das nächste Kapitel versuchen, darauf eine Antwort zu geben.
Was war die physische Ursache für Aarons Schmerzen? Es könnten Muskelverspannungen oder Krämpfe an der Stelle gewesen sein, wo sich früher die Infektion befunden hatte. Oder es konnte sich um eine nichtinfektiöse Entzündung in jenem Bereich gehandelt haben. Was immer es war: Die eigentliche Ursache war ein Gefühl von Schuld, das ihn an seine alte Infektion erinnerte sowie an sein Fehlverhalten, das sie verursachte hatte. Als sein Herz Christi Vergebung angenommen hatte und ihn nicht länger verklagte, verschwanden auch die Spannungen, Verkrampfungen oder Entzündungen oder was immer es gewesen sein mag.
Von Gott geschaffen
Im Buch Genesis lesen wir, wie Gott die natürlich vorhandenen Elemente wie zum Beispiel Erde nahm und daraus unseren so erstaunlich komplexen Körper schuf. Die Bibel nennt uns keine weiteren Einzelheiten, doch jeder, der irgendwann einmal den menschlichen Körper studiert hat, ist zutiefst bewegt angesichts seiner großartigen Komplexität und des Ineinanderwirkens all seiner Funktionen. Ich habe mich zuweilen gefragt, wie viele »Gottes-Stunden« an Arbeitseinsatz nötig waren, bis der Allmächtige unsere Arterien, Venen und Kapillaren, unsere Muskeln, Sehnen und Bänder, unsere Knochen, Gelenke und Nerven, unseren Verstand, unsere Wirbelsäule und unsere Sinnesorgane zusammen gebastelt hatte. Dabei strapaziert die Art und Weise, wie dieses erstaunlich komplexe Beziehungsgeflecht all unserer Organe zusammenwirkt, unsere analytischen Kapazitäten bis an seine Grenzen.
Und was war? Als Gott dieses erstaunliche Meisterstück vollendet hatte, hatte es kein Leben. Es fehlte noch etwas – der Lebensatem; Gott hauchte diesem ersten menschlichen Körper seinen Geist ein. Dieser Körper wurde dadurch zu einem lebendigen Wesen, zu einer Person (1. Mose 2,7).
Eines Tages – das ist jetzt rund 50 Jahre her – verkündete unser Professor für Biochemie während einer Vorlesung, dass wir in nur wenigen Jahren in der Lage sein würden, alle menschlichen Aktivitäten anhand der Enzyme erklären zu können. Ich war schockiert und in mir sträubte sich alles. Mir war klar: Ich bin viel mehr als eine Ansammlung biochemischer Enzyme, und ich habe bis heute nicht heraus gefunden, wie viele Enzyme nötig sind, um einen menschlichen Geist zu bilden oder um einen Gedanken oder ein Gefühl hervorzubringen! Die Bibel macht uns klar: Ohne den Lebensatem, ohne Geist sind wir keine lebendigen Wesen. Irgendetwas in der Tiefe unseres Herzens schwingt da mit, und dieses »Etwas« nennen wir Geist. Nicht Aarons Enzyme haben auf seine sündige Tat hin reagiert; es war sein Geist. Sein Herz transferierte seine geistigen Schmerzen in seinen Unterleib. Mehr darüber später.
Körper, Seele und Geist
An anderer Stelle spricht die Bibel von Körper, Seele und Geist (1. Thessalonicher 5,23). Die Bibel ist kein Wörterbuch. Sie »definiert« diese Begriffe nicht; vielmehr sind sie im biblischen Gebrauch austauschbar. Jede Definition ist zugleich eine Eingrenzung, wohingegen die Begriffe Seele, Verstand, Geist, Herz und sogar Körper bzw. Leib viel zu dynamisch sind, als dass sie in ihrer Bedeutung fest zu umreißen wären. Zum Verständnis dieses Buches möchte ich erklären, wie ich diese Begriffe verstehe.
Der Körper bzw. der Leib ist der physische Raum, in dem sich das Leben abspielt. Der hat zu tun mit Protoplasma, Proteinen, Kohlenhydraten und Fett, alles zusammengefügt in einer Unmenge komplexer Zellen. Diese Zellen bilden Gewebe, Organe und Organgruppen, die uns zum Funktionieren bringen. Der Begriff »physiologisch« bezieht sich auf das Funktionieren dieser physischen Elemente. Die Bibel gebraucht den Begriff »Körper« einmal für unseren physischen Leib. Bei anderer Gelegenheit meint sie mit »Körper« die ganze Person. Manchmal ist in der Bibel sogar die Rede von »Knochen«, wenn damit der ganze Körper oder die ganze Person gemeint ist.
Der Verstand ist der intellektuelle Bereich des Lebens, wo unser Denken stattfindet, wo wir analysieren und reflektieren. Wir nennen das Bewusstsein, und das ist die Domäne für den Intellekt, fürs Überlegen, die Logik, die Analyse, die Synthese und das Urteilsvermögen. Was wir von der Welt um uns her wahrnehmen, gelangt in unseren Verstand, der diese Wahrnehmungen in Eindrücke, Gedanken und Ideen umsetzt.
Gefühle, Emotionen, Einstellungen und Intuitionen bestimmen das, was wir Affekt nennen. Hier sind unsere Anschauungen und Wünsche angesiedelt, genauso wie unser Erinnerungsvermögen. Hier werden die Gedanken und Ideen des Intellekts verarbeitet, verstanden und aufgenommen oder zurückgewiesen. Unser Affekt bezieht unser Nervensystem mit ein und beeinflusst unsere anderen Organe und Körperfunktionen, und die wiederum wirken sich auf unsere Gemütsbewegungen aus. Wir nennen das gewöhnlich das Unterbewusstsein.
Ich verwende das Wort Seele, um damit den Verstand und den Affekt zusammenzufassen. Wir reden dabei auch von der Psyche. Der Begriff »psychologisch« bezieht sich auf die Funktionen von Verstand und Affekt. Beide können wir nicht trennen, genauso wie wir Gedanken, Gefühle und Emotionen nicht auseinander reißen können. All das gehört zusammen und steht für das, was wir als »Seele« bezeichnen.
Der Geist ist das Zentrum der Persönlichkeit. In meinem Geist stelle ich die grundlegenden Fragen des Lebens: Wer bin ich? Warum bin ich hier? Wohin gehe ich? Mit meinem Geist versuche ich Sinn und Zweck meines Lebens zu erkennen. Mein Geist versucht festzulegen, wohin ich gehe und wie ich dorthin gelange. In meinem Geist treffe ich die wesentlichen Entscheidungen meines Lebens. Durch meinen Geist trete ich zu den mich umgebenden unsichtbaren geistigen und personalen Mächten in Beziehung – auch mit Gott und allem, was von ihm kommt, genauso wie mit den geistigen Mächten des Bösen. Durch meinen Geist bin ich mit Kräften und Mächten in Verbindung, die mein Leben beeinflussen; und durch meinen Geist kann ich andere um mich herum beeinflussen.
Die Bibel fasst dieses Konzept von Seele und Geist oft zu einem Begriff zusammen: das Herz. In diesem Sinn ist damit nicht der Muskel gemeint, das für die Blutzirkulation verantwortliche Organ. »Herz« bezeichnet das Zentrum unserer Persönlichkeit und schließt die Seele und den Geist ein. In diesem Sinne bedeutet »Herz« unser immaterielles inneres Selbst.
Soziale Beziehungen bilden eine weitere wichtige Dimension unseres Lebens. Wir leben regelrecht in einem Beziehungsgeflecht. Wir gehören zu einer irgendwie gearteten Familie. Wir haben Beziehungen zu Freunden, Nachbarn, Kollegen und Fremden. Wir sind Teil unserer Kultur; unser Horizont ist im Wesentlichen durch diese Kultur und die sozialen Beziehungen abgesteckt. Wenn in unseren Beziehungen zu anderen etwas schief geht, wirkt sich das auf unsere Gesundheit aus und kann Unwohlsein bewirken.
Wir haben damit unser Innenleben beschrieben. Es ist der unsichtbare, immaterielle Aspekt eines Menschen, der aber absolut real ist. Das ist unser wahres Selbst. Ohne dieses innere Selbst ist unser physischer Leib nichts weiter als ein Lehmklumpen. Wie fügen sich unser unsichtbares inneres Selbst und unser sichtbarer physischer Leib ineinander?
In der Bibel heißt es: Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens (Sprüche 4,23, Rev. Elberfelder).
Das schließt die Gesundheit und das Wohlergehen unseres Körpers ein. Für unsere Gesundheit ist äußerst wichtig, wie wir das Ebenbild Gottes in unserem innersten Selbst behüten und nähren. Dem wenden wir uns jetzt zu.
Gottes Ebenbild und unsere Gesundheit
Gott hat uns nach seinem Bild geschaffen. Das ist ein wesentlicher Aspekt unseres Menschseins, der im Medizinstudium nicht vorkommt. In theologischen Seminaren wird es diskutiert, aber selten bis nie machen sich Theologen darüber Gedanken, ob und wie das in Beziehung zu Gesundheit und heilendem Handeln zu setzen ist.
In 1. Mose 1,26–27 wird davon berichtet, wie Gott uns »ihm zum Bilde« geschaffen hat. Unzählige Bücher sind über dieses »imago dei« geschrieben worden, auf die wir hier nicht weiter eingehen wollen. Weil wir aber wissen, dass wir das Bild Gottes tragen, sollten wir uns anhand dessen einige grundlegende Aspekte unserer Persönlichkeit – und unseres Heilwerdens – vor Augen führen.
Die Natur unseres Personseins kommt von Gott, trägt sein Bild und ist deswegen gut Das beinhaltet:
• unsere Kreativität;
• unsere auf soziale Beziehungen angelegte Natur sowie die Notwendigkeit und die Fähigkeit, mit anderen zu kommunizieren;
• unseren Verstand mit seinen Fähigkeiten, etwas zu erfassen und auszutüfteln;
• unsere Vorstellungskraft;
• unsere Emotionen und Intuitionen;
• unsere Freude und die Wertschätzung von Schönheit;
• unsere Sexualität – unser Mannsein und unser Frausein kommen beide von Gott.
Gott hat uns sich selbst nachgebildet – nicht bezüglich der Größe, sondern in Bezug auf die Qualität
Obwohl wir endlich sind, sind wir unendlich wertvoll, wie immer unser gegenwärtiger Zustand beschaffen sein mag.
Wir alle brauchen Heilung, weil das Bild Gottes in uns entstellt worden ist
Der Heilungsprozess besteht folglich darin, den Prozess der Wiederherstellung des Bildes Gottes in uns in Gang zu setzen. Obwohl dieses Bild in diesem Leben nicht völlig wiederhergestellt wird, ist das Ziel allen Heilens doch, dazu beizutragen, dass wir unserem Schöpfer immer ähnlicher werden.
Warum ist es wichtig, zu verstehen, was es mit diesem »Nach-Gottes-Bildgeschaffen-sein« auf sich hat? Ich möchte drei Gründe nennen.
a) Jesus sah das Bild Gottes in den Menschen
Sogar in jemandem, dessen Körper durch Lepra fürchterlich entstellt war, sah er jemanden, der das Bild Gottes trug. Jesus sah Gottes Ebenbild in einer Frau, deren zwanghaftes sexuelles Verhalten fast dazu geführt hätte, von den Religionsführern zu Tode gesteinigt zu werden. Anstatt sie zu verdammen, bestätigte Jesus sie in ihrem Personsein und machte sie frei (Johannes 8,1–11).
b) Keine körperliche Krankheit und kein seelisches Leiden können das Bild Gottes in uns vernichten
Krebs, HIV/Aids und eine Menge anderer destruktiver Krankheiten können das Bild Gottes in uns entstellen, sie können es aber niemals zerstören. Wie immer sich unsere körperliche, mentale oder sonstige Verfassung darstellen mag, wir tragen jetzt und in Zukunft das Bild unseres Schöpfers; und Jesus möchte es in seiner ursprünglichen Perfektion wiederherstellen.
c) Sich des Bildes Gottes in uns bewusst zu werden, setzt potenzielle Heilungskräfte frei
Gott ebenbildlich zu sein, ist unsere Bestimmung. Unser Ziel sollte sein, ihm immer ähnlicher zu werden. Das ist eine erfüllbare Hoffnung, weil Gott versprochen hat, in uns zu wirken – sofern wir das möchten –, damit wir ihm ähnlicher werden. Krankheit entstellt dieses Bild Gottes in uns immer dann, wenn sie der Seele Angst, Aufregung, Scham, Bitterkeit oder Depressionen bereitet. Aber dann zu wissen, wie ich gestaltet sein sollte und dass sogar diese Krankheit irgendwie dazu beitragen kann, das Ziel zu erreichen, kann Seele und Leib wieder aufhelfen.
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