Kitabı oku: «Wenn die Seele "S.O.S." funkt», sayfa 2
Ursachen und pathophysiologische Prozesse
Angststörungen entstehen durch „Fehl-„ bzw. „Überreaktionen“ des Körpers, der im vegetativen Nervensystem (vNS) (s. nachfolgend) auf Alarm schaltet, obwohl von außen gesehen kein Grund für eine solche Reaktion vorliegt.
Zwischennotiz:
Vegetatives Nervensystem (vNS) [Vegetativum] ()
(lat. Fachname: Systema nervosum autonomicum)
= der ursprünglich nach funktionellen Aspekten abgetrennte Teil des peripheren und zentralen Nervensystems, der den vegetativen Funktionen dient; d.h. der Regelung der unbewussten und vom Willen weitgehend unabhängig „inneren Lebensvorgänge“.
Das vNS steuert viele lebenswichtige Körper-Funktionen. Dazu gehören zum Beispiel die Atmung, Verdauung und der Stoffwechsel. Ob der Blutdruck steigt, sich die Adern weiten oder der Speichel fließt, lässt sich mit dem Willen nicht beeinflussen. Übergeordnete Zentren im Gehirn und Hormone kontrollieren das vNS. Gemeinsam mit dem Hormonsystem sorgt es dafür, dass die Organe gut funktionieren. Über Nervenimpulse wird die Organfunktion schnell an wechselnde Anforderungen angepasst. Hormone müssen erst mit dem Blutkreislauf zum Zielorgan transportiert werden.
Zurück zum Thema:
A. Psychoanalytische Theorien
Anhänger der psychoanalytischen Theorien gehen davon aus, dass innere Konflikte zu Angst führen können. Auch nimmt man an, dass die betroffene Person nicht die Fähigkeit entwickeln konnte, mit normaler Angst adäquat umzugehen.
In Konfliktsituationen fühlt sich die Person daher überfordert, so dass alte kindliche Ängste in ihr aufsteigen können.
Auch treten besonders bei drohendem Verlust (z.B. einer nahestehenden Bezugsperson oder sozialer Anerkennung) akute Ängste wie Trennungs-Angst auf.
B. Das Neurotransmitter-/Rezeptor-Modell
In der Pathophysiologie von Ängsten wird die Rolle verschiedenster Neurotransmitter-Systeme (chemische Botenstoff-Systeme) diskutiert.
Es handelt sich dabei um …
1. das GABA-System (Gamma-Amino-Buttersäure-System)
2. das serotonerge System
3. das noradrenerge System
4. sogen. „exzitatorische“ (= Rezeptor-anregende) Aminosäuren ()
5. andere Neurotransmitter ().
Bei der Entstehung von Angst-Störungen spielt u.a. auch die Wahrnehmung körperlicher Symptome eine wichtige Rolle.
Verspürt eine Person Angst, stellen sich bei ihr körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Herzrasen, Schweißausbrüche oder Zittern ein. Diese Symptome deutet der Betroffene subjektiv als Gefahr, was dazu führt, dass die Angst noch größer wird. Durch die damit verbundene Stressreaktion verstärken sich wiederum die körperlichen Symptome.
Es hat sich auf diese Weise ein Teufelskreis der Angst gebildet, der bewirkt, dass die Angst immer weiter zunimmt.
Die Lerntheorie kann auch erklären, warum es im Zusammenhang mit Panikstörungen zu Erwartungsängsten kommt. Tritt eine Panik-Attacke wiederholt auf, bekommt die Person Angst vor weiteren Attacken; es entsteht eine „Angst vor der Angst“.
Wie auch immer:
Infolge der Angst kommt es u.a. zu einer erhöhten Aktivität des aufsteigenden Noradrenergen Systems (s. unten) und auch des Locus coeruleus (s. unten).
Zwischennotiz:
C. Noradrenerges System/Locus coerulus
Es hat seinen Ursprung im Locus coerulus (oder caerulus) – d.i. eine neurophysiologische Struktur und sie ist Teil der Formatio reticularis im Rautenhirn, also im Hirnstamm, gelegen in der vorderen Rautengrube und sie erstreckt sich bis zur Einmündung des Gehirn-Aquaedukts in den 4. Ventrikel; wird unterteilt in 4 Teile –.
Das noradrenerge System projiziert in das für Emotionen besonders wichtige „Limbische System“
Der L.c. bzw. das noradrenerge System spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Orientierung sowie der Aufmerksamkeit und auch bei Stress, Angst und Panik!
D. Ursachen/Auslösende (Lebens-)Ereignisse
für Ängste respektive die Angststörung können u.a. sein:
a. Trennungserlebnisse
b. Biographische Schwellensituationen
c. Traumatische Ereignisse (körperlich, seelisch, geistig - auch kombiniert)
d. Psychosoziale Probleme
e. Körperliche (organische) Erkrankungen
Fazit:
Angst-Störungen entstehen meist durch eine Kombination aus verschiedenen Faktoren.
So kann in seltenen Fällen auch eine genetische Veranlagung (Vulnerabilität) vorliegen, leichter und rascher als andere Menschen mit Angst auf bestimmte Situationen oder Reize zu reagieren. Wenn dann noch weitere Faktoren – z.B. ausgeprägter/anhaltender Stress = Distress und/oder vermehrte Überforderung (physisch, psychisch, neuro-mental), Erschöpfungszustände u.a.m. – hinzukommen, kann dies eine Angststörung auslösen.
Auch schwerwiegende negative Lebensereignisse – z.B. der Tod eines Angehörigen oder ein plötzlicher Jobverlust – sind in vielen Fällen der Auslöser für eine Angststörung.
Einteilung der neurotischen Störungen
Neurotische Störung, Belastungs- und somatische Störung
ist der Ober- bzw. Sammelbegriff für mehrere unterschiedliche Krankheitsbilder (alle im ICD-10 G unter F40-F48), so:
I. Phobische Störungen
[Agoraphobie – soziale Phobie – speztifische (isolierte) Phobie – sonst. phobische Störungen – Phobien nicht näher bezeichnet]
II. Angststörungen
[Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst) – Generalisierte Angststörung – Angst & depressive Störung gemischt – andere gemischte Angststörungen – sonst. spezifische Angststörungen – Angststörung nicht näher bezeichnet]
III. Anpassungsstörung
IV. Belastungsstörung
(z.B. posttraumatisch)
Hinweis:
Allen Angststörungen gemeinsam ist, dass …
1. immer eine als beunruhigend erlebte körperliche Erregung besteht
und
2. die Betroffenen sich bemühen, den in der Umwelt oder im Körper liegenden Auslöser der Angst zu vermeiden, d.h. sich durch gezielte Handlungen oder Gedanken der Angst zu entziehen.
Erscheinungsformen der Angst
Angststörung ist nicht gleich Angststörung!
Zu unterscheiden gilt es bei einer Angststörung zwischen folgenden Vorkommens- bzw. Erscheinungs-Formen der Angst:
1. Angst-Attacken (meist minutenlang) mit angstfreien Zeiträumen
dazwischen Panikstörung
2. Angst tritt nur bei Konfrontationen mit einem definierbaren
Auslöser auf Phobie
3. Anhaltende Angst oder Besorgnis (nicht situations- und/oder objekt-
gebunden) über mehrere Wochen/Monate hinweg generalisierte Angststörung
4.Vegetative Symptome (Herzklopfen, Rotwerden, Schweißausbrüche, Brustschmerz, Schwindel, Erstickungsgefühl, gesteigerte Atemfrequenz/ Hyperventilation, Harndrang) und/oder viszerale (vom Bauch her) Symptome (Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, unklare Bauchschmerzen) Begleit-Erscheinungen der Angst.
Angst-Inhalte
Auch hier gilt es zu differenzieren, wobei es zu vermerken gilt, dass die Übergänge fließend sein können und es vielmals im Krankheits-Verlauf zum Wechsel des Angst-Inhalts kommt (kommen kann):
a. Angst vor einem Auslöser (z.B. bestimmte Situation)
b. Frei flotierende Angst, die nicht an eine bestimmte Situation
gebunden ist
c. Furcht zu sterben oder wahnsinnig zu werden
d. Angst vor Kontrollverlust über das eigene Tun & Handeln.
Symptomatologie
Sogen. Leitsymptome sind u.a.:
1. Unerwartet auftretende Angst
mit Beklemmungsgefühlen, Schwitzen, Zittern, sonst. vegetativen und/oder viszeralen Beschwerden
2. Unvermögen
bestimmte oder situations-gebundene, angst-besetzte Alltags-Aktivitäten auszuführen
[u.a. Einkaufen, Bankgeschäfte, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, selbst Autofahren]
Weiterhin können im Verbund mit der Angststörung (zeitweise, unterschiedlich in der Intensität, wechselweise oder stets) auftreten Symptome wie u.a.:
Herzklopfen/Herzrasen/Pseudo-Angina-Pectoris-Beschwerden, Schwindel, Beben, Mundtrockenheit, Flush (Erröten)/Hitzewallungen), Atem-Beklemmung, selten auch Sprach-/Sprechschwierigkeiten, viszerale (abdominelle) Beschwerden wie Übelkeit/Brechreiz/ Erbrechen, Verstopfung und/oder Durchfall …
… und dazu aber auch noch folgende Symptome:
Bewusstseinsstörung (z.B. Gefühl, irre zu werden oder Gefühl, dass Dinge irreal sind oder „man selbst nicht richtig da“ ist oder Gefühl, dass man nicht mehr „Herr über die eigenen Gedanken“ ist), Benommenheit, Angst, zu sterben, allgemeines Vernichtungsgefühl.
Zuletzt:
Jeder 4. Angststörungs-Kranke beklagt Schmerzen!
(wechselnde Lokalisierung, wechselnde Intensität, wechselnder Schmerzcharakter – chronisch/permanent oder intermittierend).
Persönlichkeits-Typen
Ängste prägen unseren Charakter, …
so lautet eine Theorie der Psychoanalyse, die der Mitbegründer der heutigen Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie in München, Fritz Riemann (1902-1979 / Psychoanalytiker / 1946 Mitbegründer des Instituts für psychologische Forschung und Psychotherapie in München; seit 1974 „Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie“), entwickelte.
Demnach gibt es vier Grundängste:
1. Die Angst vor Selbstentfaltung der depressiven Persönlichkeit, 2. Die Angst vor der Hingabe der schizoiden Persönlichkeit,
3. Die Angst vor der Veränderung der zwanghaften Persönlichkeit sowie
4. Die Angst vor dem Notwendigen der hysterischen
Persönlichkeit.
Psychoanalytiker gehen davon aus, dass eine Grundangst überwiegt in Kombination mit den andern Formen.
Die Angst spielt eine wichtige Rolle:
Sie ist laut Fritz Riemann nicht ein möglichst zu vermeidendes Übel, sondern ein nicht wegzudenkender Faktor unserer Entwicklung.
Die Herausforderung: die Angst anzunehmen und zu versuchen, sie zu bewältigen. Dabei kann es helfen, jeweils vom Gegentypus der Persönlichkeit zu lernen.
Ohnehin kommen die Typen nicht in Reinform vor – je mehr man sich in allen vier Bereichen wiederfinde, desto lebendiger sei die Persönlichkeit.
TIPP
Ihr Persönlichkeits-Test
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Persönlichkeits-Struktur
Unter Persönlichkeits-Struktur ist zu verstehen, …
… das zu jedem Entwicklungszeitpunkt einer Person einzigartige Gesamtsystem – aufgrund ihrer grundlegenden physischen und psychischen Merkmale, ihrer charakteristischen Anpassungsweisen in der Auseinandersetzung mit Person-internen und Person-externen Gegebenheiten sowie ihres Selbst- und Welterlebens (Persönlichkeit) –.
Der Begriff Persönlichkeit(s-Struktur) umfasst die einzigartigen psychologischen Eigenschaften eines Individuums, in denen es sich von anderen unterscheidet.
Temperament und Charakter sind ältere Bezeichnungen für Teil-Aspekte.
Es werden zahlreiche Persönlichkeitseigenschaften unterschieden.
Die Persönlichkeits-Struktur-Analyse (PSA) ermöglicht ein besseres Verständnis der Persönlichkeit z.B. des Patienten, das gezielte Training mit Soft-Skills (= soziale Kompetenz = Gesamtheit aller individuellen Fähigkeiten/Fertigkeiten, welche für die soziale Interaktion nützlich bzw. erforderlich sind) – so z.B. zur Auswahl von Mitarbeitern und zur Feststellung derer Potenzials –.
Die PSA stellt ein praktisches Persönlichkeitsmodell dar in/mit 4 Dimensionen und 3 Persönlichkeitsachsen.
Differential-Diagnostik
Simultan zur Abklärung, um welchen Typus „neurotische Störung“ es sich handelt, ist das Vorliegen von Krankheiten und/oder Nebenwirkungen von Medikamenten und/oder Suchtstoffen auszuschließen.
Im Rahmen der Anamnese sollte eine Klärung des Konsums (welche, seit wann, wie viel) an Medikamenten und Suchtstoffen erfolgen.
D.h. Koffein, Amphetamine (Speed, Crystal, Glass) und Ecstasy, Halluzinogene (Psychodelika wie LSD, Mescalin, DMT, LSA – Dissoziativa wie DXM, Ketamin, Salvinorin A, PCP, Lachgas – Delirantia wie Scopolamin (Tollkirsche, Engelstrompete, Bilsenkraut), Muscimol (Fliegenpilz), DHM).
Dann ist als Ursache der vegetativen und/oder viszeralen Beschwerden bzw. als Ein- oder Ausschluss bzgl. der Angst-Erkrankung abzuklären auf Vorliegen von:
I. Organischen Ursachen/Krankheiten
a. Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
b. Hashimoto-Thyeoiditis (= Autoimmunkrankheit / Typ 1A + 2A)
c. Ord-Thyreoiditis (= Autoimmunkrankheit / Typ 1B + 2B)
d. Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse)
e. Hypoglycämie (Unterzuckerung bei bekanntem Diabetes mellitus)
f. Paroxysmale supraventriculäre Tachykardie (= Herzstolpern/Herzrasen
ohne fassbare Ursache)
g. Phäochromozytom (= hormonell aktiver Tumor des Nebennierenmarks und/
oder der sympathischen Paraganglien)
h. Mitralklappen-Prolaps (Vorfall der Mitralklappe am Herzen)
II. Neurologischen und psychiatrischen Ursachen/Krankheiten
a. Epilepsie (Krampfleiden/zerebrales Anfallsleiden)
b. M. Parkinson & sekundäres Parkinson-Syndrom
c. Demenzielle Syndrome (z.B. M. Alzheimer)
d. Schizophrenie
e. Depression
f. Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
III. Genetische Ursache/Krankheit
a. Down-Syndrom (Trisomie 21)
Diagnostik
Um es vorweg zu sagen:
Die Diagnostik ist weit überwiegend die Domäne der (natur-) wissenschaftlichen (Schul-)Medizin!
Da führt kein Weg daran vorbei!
Was die biologische Medizin (zumal die seriöse wie fundierte) angeht, so war und ist (und wird sie wohl auf nicht absehbare Zeit auch bleiben) diese einzig additiv-komplementär anzuwenden.
Fakt ist aber auch, dass es bis heute in der Schulmedizin kein „Gold-Standard-Untersuchungsverfahren“ gibt (und m.M.n. auch vorerst nicht geben wird).
In der Übersicht nachstehend mein Vorschlag für das diagnostische Procedere bei „Angststörung“ – wobei festzuhalten ist, dass step-by-step vorzugehend ist –.
Vorgehen:
I. Diagnostisches Procedere bei Angststörung (1)
„Obligate Basis-Diagnostik“
A. Anamnese
sie ist das „A & O“ der Diagnostik
[muss/sollte unbedingt enthalten: Krankheitsverlauf, erste und derzeitige Beschwerden, Belastungen Privat/Schule/Studium/Arbeit/Doppelbelastung/ Gesellschaft wie Vereine/Verbände usw. (insbes. Stress, Mobbing usw.), gravierende Krankheiten in der Vorgeschichte, bisherige + derzeitige Therapien (Medikamente, sonst. Therapien, z.B. Psychotherapie), Konsum an Kaffee/ Schwarztee/Alkohol (welchen)/Nikotin, Schlaf-Wach-Rhythmus und allgemeiner Lebens-Rhythmus, sportliche Aktivitäten (welche, wie oft/Woche, wie lange, wie intensiv), einschneidendes Ereignis bei der Person selbst [Unfall, Jobverlust, sexuelle Belästigung, Tod eines nahen Verwandten, gravierende gesundheitliche Probleme eines nahen Verwandten (Psychose/Neu-rose/Krebs usw.)], eigenes Sexualleben + Fragen nach Bedingungen/ Umstände für das Auftreten der Angst –
Hinweis.
Sind Kinder und Jugendliche ‚betroffen‘, so halte ich es für unumgänglich, dass und wenn zumindest ein Elternteil oder ein Betreuer bei der Anamnese-Erhebunf anwesend ist und er/sie Auskünfte über den Krankheitsverlauf geben kann]]
B. Organischer Status
umfassende körperliche Gesamtuntersuchung (quasi vom Schädeldach bis zu den Fußsohlen)
Dazu sollten bereits hier (soweit erforderlich) die sogen. „Neuro-vegetativen Funktionsteste“ (Steh-Test nach Thulesius / Schellong-Kreislauf-Test / Herz-Frequenz-Varianz-Analyse / Sympathicus-Haut-Reaktion / Nynhidrin-Test) durchgeführt werden
C. Orientierender Neurologischer Status
die Betonung liegt auf „orientierend“.
Der Status sollte beinhalten: Hirnnerven, Motorik, Muskeleigenreflexe (MER) und Pyramidenbahnen, Sensibilität, Koordination.
D. Orientierende Psychiatrische Exploration
die Betonung liegt auch hier vorerst auf „orientierend“.
Der Status sollte beinhalten: Bewusstseinslage, Stimmung, Antrieb, Affekt, Kontakt, Verhalten, Trugwahrnehmungen, Beeinflussungsgefühle, Merkfähigkeit/Konzentration/Aufmerksamkeit.
TIPP
Im Rahmen der psychiatrisch/psychisch Exploration können/sollten mit vorgenommen werden:
(Selbst-)Teste:
„Depression“ – z.B. nach Ivan Goldberg –, „Stress-Test“ und auch „Mental-Test“ (im Internet) oder ähnliche.
E. Labor-Diagnostik
- großes Differential-Blutbild
- BSG/BKS, CRP (Entzündungswerte)
- TSH basal (orientierender Schilddrüsenwert) – dazu ggfls. FT3 und FT4
- Elektrolyte: Kalium, Magnesium, Zink, Selen
- Blutzucker (nüchtern + ggfls. postprandial bzw. oGTT = oraler Glucose-
Toleranz-Test)
F. Apparative Diagnostik
- Schilddrüsen-Sonografie
- EKG (in Ruhe und unter Belastung – optimal. Stress-Echokardiographiie)
II. Diagnostisches Procedere bei Angststörung (2)
„Fakultative Zusatz-Diagnostik“
[Aus-/Einschluss von sonstigen/weiteren Krankheiten]
Hinweis:
Stets individuell, befund-angepasst, selektiv!
A. Apparative Diagnostik
Bei bekannten kardialen/vaskulären Symptomen zusätzlich
- Langzeit-EKG
- Transthorakale Echokardiografie (TTE)
auch
- Stress-Echokardiographie“
- Langzeit-Blutdruckmessung
Zur Differential-Abklärung „Nervöse Störung/Depression“
- ANSA (Autonomes Nervensystem-Analyse)
- Ninhydrin-Test
- Farb-Test nach Prof. Dr. Max Lüscher (computergestützt)
B. Bildgebende Verfahren
- Schilddrüsen-Sonogramm und bedarfsweise
- Schilddrüsen-Szintigramm
- Abdomen-Sonografie (zum Ausschluss Nebennierenprozess)
- Röntgen Thorax (zum Ausschluss Lungenprozess)
- EEG (zum Ausschluss Epilepsie und Hinweis auf Medikamenten-Missbrauch)
C. Labor- Diagnostik
1. Blutuntersuchung:
- Hormon-Status mit: Östrogen (mit aktivem = freiem Ö), Östradiol,
Testosteron (mit freiem = aktivem T.), Progesteron, Prolaktin, Lutenisierendes Hormon (LH), Follikel-Stimulierendes Hormon (FSH), Somatotropes Hormon (STH = Wachstumshormon = HGH), Dehydroepiandrosteron (DHEA/DHEAS), Progesteron, Cortisol, Adrenocorticotropes Hormon (ACTH)
- Vitamin H (Biotin), Vit. A, B-Vitamine (zur Abklärung Haarausfall)
2. Urin-Untersuchung (im 24-Stunden-Sammelurin) mit:
- Urinzucker
- Katecholamine im Urin (Vanillinmandelsäure, Adrenalin, Noradrenalin,
Dopamin)
3. Tuberkulose-Test (hier ist der ‚Tuberkulin-Test‘ ausreichend)
D. Psychiatrisch/Psychologische Untersuchung
1. unbedingt erforderlich zur Differential-Diagnostik „Neurotische
Störungen“ (Angststörung) versus „Depression usw.
2. Psychodiagnostische Verfahren [u.a. Beck-Angst-Inventar (BAI), Hamilton-
Angst-Skala (HAMA), Panik- und Agoraphobie-Skala (PAS) u.a.]
3. Abklärung Persönlichkeits-Typus und Persönlichkeits-Struktur
4. danach – in Absprache mit dem Patienten – Festlegung des weiteren
Therapeutischen Procedere
TIPP
Medikamenten-Austestung
Um dem schon genügend gesundheitlich und bes. psychisch strapazierten Kranken weitere Belastungen durch „Arzneimittel-Unverträglichkeiten“ zu ersparen, empfehle ich, die Verträglichkeit der vorgesehenen – und zwar als Einzelmittel wie auch in der Kombination mit den weiteren Wirkstoffen – Arzneimittel auszutesten und zwar vor der Ersteinnahme.
Dies gilt einheitlich für chemisch-definierte wie für biologische = „natürliche“ Arzneiwirkstoffe!
TIPP
„Selbstbeurteilungstest Angst“
Fragen:
[Zutreffendes ankreuzen]
01. Ich fühle mich nervöser und ängstlicher als früher:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
02. Ich fürchte mich ohne Grund:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
03. Ich rege mich leicht auf oder bekomme das Gefühl, in Panik zu geraten:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
04. Ich habe das Gefühl zusammenzubrechen:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
05. Ich glaube, dass alles in Ordnung ist und nichts Schlimmes geschehen wird:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
06. Meine Arme und Beine schlottern und zittern:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
07. Ich leide an Kopf-, Nacken- und/oder Rückenschmerzen:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
08. Ich fühle mich schwach und werde schnell müde:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
09. Ich fühle mich ganz ruhig und kann gut still sitzen:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
10. Ich kann spüren, wie mein Herz ganz schnell pocht:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
11. Ich leide an Schwindelanfällen:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
12. Ich habe Ohnmachtsanfälle oder das Gefühl, ohnmächtig zu werden:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
13. Ich kann frei ein- und ausatmen:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
14. Ich bekomme so ein Gefühl von Taubheit & Kribbeln in meinen Fingern
und/oder Zehen:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
15. Ich leide unter Magenschmerzen und/oder Verdauungsstörungen:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
16. Ich muss häufiger als sonst Wasser lassen:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
17. Meine Hände sind gewöhnlich trocken und warm:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
18. Ich fühle, wie mein Gesicht heiß wird und ich erröte:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
19. Ich schlafe leicht ein und finde erholsamen Schlaf:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
20. Ich habe Albträume:
a) nie oder sehr selten
b) manchmal
c) oft
d) meistens oder immer
[Den Test können Sie entweder Ihrem Behandler mitbringen oder zur Erst-Information im Internet durchführen über: https://www.therapie.de/psyche/info/ test/angst/generalisierte-angststörung/]
[Quelle: Die Selbstbeurteilungs-Angst-Skala ist der Veröffentlichung von Zung, W.W.K. „A rating instrument for anciety disorders" aus Psychosomatics, 1971, Vol. 12: 371 – 379 entnommen. Das Testverfahren in hier dargebotener Form wird verwendet mit der Genehmigung von Psychosomatics (Copyright 1971). American Psychiatriatric Association]
E. Selbst-Testung zur Anwendung Psychotherapie
Mit Hilfe des folgenden Tests können Sie herausfinden, ob es für Sie hilfreich wäre, eine Psychotherapie bei einem Psychotherapeuten zu machen.
Hinweis:
Die folgenden Fragen beziehen sich auf die letzten 4 bis 8 Wochen.
Beachten Sie bitte:
Der folgende Test ersetzt keine Diagnose durch einen Psychotherapeuten! Er liefert lediglich erste Hinweise, ob Sie möglicherweise unter einem Problem leiden, bei dem Sie überfordert sind. Wenn Sie sich unsicher sind oder wenn Sie Selbstmordgedanken haben, dann nehmen Sie Kontakt mit einem Psychotherapeuten auf.
Zum Test:
Lesen Sie die folgenden Feststellungen durch. – Überlegen Sie bei jeder Feststellung, ob diese auf Sie 0 = nicht zutrifft, 1 = etwas zutrifft, oder 2 = ja, sehr zutrifft
Tragen Sie die Werte in die Felder [ ] vor den Fragen ein.
Selbst-Testung zur Anwendung Psychotherapie
Fragen:
[ ] Ich habe schon versucht, mein Problem alleine in den Griff zu bekommen,
leider ohne Erfolg
[ ] Ich habe Probleme, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren
[ ] Ich habe keinen Appetit mehr
[ ] Mein Problem belastet mich sehr
[ ] Mein Problem belastet meine Partnerschaft
[ ] Ich kann mich kaum noch an etwas erfreuen
[ ] Mein Problem ist in den letzten Wochen schlimmer geworden
[ ] Ich habe körperliche Beschwerden (Erschöpfungs-,Angst-, Unruhezustände,
Magen-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Schwindel usw.)
[ ] Meine Leistungsfähigkeit hat nachgelassen
[ ] Ich habe Selbstmordgedanken
[ ] Ich nehme Alkohol, Tabletten, Drogen, um mich besser zu fühlen
[ ] Ich kann mit anderen nicht über mein Problem sprechen
[ ] Ich getraue mich nicht, mit einem Arzt/Therapeuten über mein Problem zu
sprechen
[ ] Ich grüble viel und kann kaum noch abschalten
[ ] Ich habe das Gefühl, alles wächst mir über den Kopf
[ ] Ich glaube nicht, dass ich meine Probleme alleine in den Griff bekomme
[ ] Ich esse vielmehr als früher
[ ] Ich habe Schlafstörungen
Auswertung:
Ergibt die Summe der Punkte aus den 18 Fragen mehr als 15 Punkte, dann ist eine psychotherapeutische Behandlung und Analyse dringend anzuempfehlen.
Bei einer Punktzahl zwischen 10-15 Punkten sollten Sie sich eine solche Behandlung überlegen; als Hilfe: Wiederholung des Tests nach 1, maximal 2 Wochen.
Dazu meine Empfehlung, mein Rat:
Aufsuchen eines Psychotherapeuten
Sie sollten unbedingt einen Psychotherapeuten aufzusuchen, …
a. wenn Sie nicht mehr in der Lage sind, Ihre Alltagspflichten zu erfüllen
wenn Sie schon selbst versucht haben, sich zu helfen, aber jetzt keinen Rat mehr wissen
b. wenn Ihr Leidensdruck groß ist und Sie an Selbstmord denken
c. wenn Sie Probleme mit Alkohol oder anderen Suchtmitteln bekämpfen
d. wenn Sie mehr als 4 Wochen unter Ängsten oder Depressionen leiden
e. wenn Sie unter Schmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, Herz-
Rhythmusstörungen oder anderen körperlichen Beschwerden leiden und der Arzt keine körperliche Ursache feststellen kann.
Die gesamte Diagnostik sollte sich (mindest weitgehend) orientieren an den aktuell geltenden „Leitlinien Angststörungen“ des Deutschen Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM), der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie e.V. (DGPM), der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM).
Übrigens:
Diese Leitlinien gelten auch für die Therapie!