Kitabı oku: «Wörterbuch zur Sicherheitspolitik», sayfa 20
Deutscher Militärattachédienst
Der ~ vertritt im Rahmen des Auswärtigen Dienstes die militärpolitischen, militärischen, rüstungspolitischen und wehrtechnischen Interessen des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) im jeweiligen Empfangsstaat.
Deutsches Rotes Kreuz (DRK)
Deutscher Verband des Internationalen Roten Kreuzes. Dem ~ gehören der Verband der Schwesternschaften des ~ mit 35 Schwesternschaften und 19 Landesverbänden, die sich in 548 Kreisverbände und ca. 13.000 Ortsvereine und Rotkreuzgemeinschaften gliedern, an. Oberstes Organ des ~ ist die Bundesversammlung. In ihr sind vertreten die Landesverbände, die 125 Stimmen führen, vier Delegierte des Verbandes der Schwesternschaften, der Präsident sowie die Mitglieder des Präsidiums mit beratender Stimme. Präsident, zwei Vizepräsidenten, der Bundesarzt, der Bundesschatzmeister, die Präsidenten des Verbandes der Schwesternschaften, je drei Vertreter der Gemeinschaften und der Generalsekretär. Schirmherr: Bundespräsident.
DRK – Generalsekretariat
Carstennstr. 58, 12205 Berlin
Tel.: (030) 85404-0, Fax: (030) 85404-450
E-Mail: drk@drk.de
Internet: www.drk.de
Deutsch-Französische Brigade
Multinationale Großverbände
Deutsch-Französischer Verteidigungs- und Sicherheitsrat (DFVSR)
(franz.: Conseil franco-allemand de Défense et de Sécurité – CFADS)
Höchstes Organ der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Grundlage ist das Ergänzungsprotokoll zum Elysée-Vertrag. Der ~ tagt halbjährlich (konstituierende Sitzung am 24. April 1989 in Paris). Der ~ tagt unter Vorsitz der Staats- und Regierungschefs, Außen- und Verteidigungsminister bilden das Ratskomitee, das von den politischen Direktoren der Außenministerien sowie vom Generalinspekteur der Bundeswehr/Generalstabschef der französischen Streitkräfte und den Ratssekretären unterstützt wird. Zu den Hauptaufgaben zählen:
•Erarbeitung gemeinsamer Konzeptionen auf dem Gebiet der Verteidigung und Sicherheit sowie laufende Abstimmung in diesem Bereich;
•militärische Zusammenarbeit und Beschlussfassung über gemischte Militäreinheiten;
•Verbesserung der Interoperabilität beider Streitkräfte;
•Abstimmung in der Rüstungskooperation;
•Abstimmung in Rechts- und Vertragsangelegenheiten.
Ein gemischtes Ratssekretariat ist ständig in Paris eingerichtet, das gleichrangig aus Vertretern der Außen- und Verteidigungsministerien besetzt ist.
Grundsatzartikel »Deutsch-französische Zusammenarbeit in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik«
Deutsch-Französischer Vertrag
(Elysée-Vertrag)
Zwischen Deutschland und Frankreich geschlossener Vertrag, der unter dem Namen des Ortes der Unterzeichnung in Paris am 22. Januar 1963 als Elysée-Vertrag bekannt wurde und der im Allgemeinen als deutsch-französischer Freundschaftsvertrag bezeichnet wird. Der ~ ist die Grundlage für die deutsch-französische Zusammenarbeit. Im ~ werden u. a. regelmäßige Treffen der Fachminister und Regierungskonsultationen vor allen wichtigen außenpolitischen Entscheidungen vereinbart. Deutsch-französischer Verteidigungs- und Sicherheitsrat (DFVSR); Grundsatzartikel »Deutsch-französische Zusammenarbeit in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik«

Aussöhnung – der französische Staatspräsident François Mitterrand und Bundeskanzler Helmut Kohl gedenken in Verdun gemeinsam der Toten beider Weltkriege. Verdun, 22. September 1984.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Deutschlandvertrag
Generalvertrag über die Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland (DEU) und den drei Westmächten vom 26. Mai 1952. Der ~ bedeutete das Ende des Besatzungsregimes, legte Vorbehalte von Rechten der drei Westmächte fest, regelte den außenpolitischen Status von D, die Stationierung und die sich daraus ableitenden Rechte und Verpflichtungen von Streitkräften der Alliierten in D und eigener nationaler Streitkräfte, außerdem die Rechte der drei Westmächte über Berlin. Mit Inkrafttreten des Zwei-plus-Vier-Vertrags vom 12. September 1990 hat der ~ seine völkerrechtliche Wirkung verloren.
Deutsch-Niederländisches Korps
Multinationale Großverbände
Deutsch-Sowjetischer Vertrag
Genannt »Umfassender Vertrag« oder »Vertrag über gute Nachbarschaft, Partnerschaft und Zusammenarbeit« vom 9. November 1990, der als Dokument dafür angesehen wird, dass die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte Deutschlands mit den Völkern der Sowjetunion beendet ist und der die Beziehungen auf eine neue Grundlage gestellt hat. Der Vertrag war Teil der Vereinbarungen von Schelesnowodsk (Kaukasus) vom 16. Juli 1990 – Zustimmung zur Deutschen Einheit und Verbleib Deutschlands in der Nordatlantischen Allianz – und wurde vom damaligen Staatspräsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, und dem deutschen Bundeskanzler, Helmut Kohl, am 9. November 1990 unterschrieben. Der ~ hat eine Geltungsdauer von 20 Jahren und verlängert sich stillschweigend um fünf Jahre, wenn er nicht von einer Seite gekündigt wird. Die Fachminister unterschrieben bei dieser Gelegenheit weitere Verträge in den Bereichen Wirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Technik sowie auf dem Gebiet des Arbeits- und Sozialwesens. Vor dem ~ wurde ein Abkommen über »einige einleitende Maßnahmen« am 9. Oktober 1990 und ein weiteres am 12. Oktober 1990 über die Bedingungen des befristeten Aufenthaltes und die Modalitäten des planmäßigen Abzugs der sowjetischen Truppen (Westgruppe der Truppen) aus dem Gebiet der ehemaligen DDR unterzeichnet. Die letzten Truppen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) verließen Deutschland am 31. August 1994.
Dialog
1. Unterredung zwischen zwei oder mehreren Personen, Personengruppen, Organisationen oder Staaten.
2. In der Politik die Bezeichnung dafür, dass Beziehungen zwischen Partnern vorhanden sind und der ~ der Verständigung dient. Absprache; Krisenbewältigung
Dialog, interkultureller
Der ~ versteht sich als Reaktion auf die geschichtlich neue Situation des gleichberechtigten globalen Gesprächs, bei dem keine Kultur im Gegensatz zu früher das alleinige Interpretationsmonopol für sich beanspruchen kann. Konflikte zwischen den Kulturen können und sollen in Zukunft nur auf dem Wege gegenseitiger Anerkennung und durch die aktive Bejahung des Fremden vermieden werden. Idealtypisch würde dies bedeuten, dass im Konfliktfall der Kompromiss, der Spannungen verkraften kann, von den Beteiligten akzeptiert wird.
Neben dem philosophischen hat der interkulturelle Dialog stets auch eine politische, religiöse und pädagogische Dimension. In politischer Hinsicht muss er u. a. integraler Bestandteil von Sicherheitspolitik sein.
Dienst, militärischer
Gesamtheit der Tätigkeiten des Soldaten zur Erfüllung seines Auftrags.
Dienstaufsicht
In der Bundeswehr Pflicht des militärischen Vorgesetzten zur Kontrolle. Diese Aufgabe, die ordnungsgemäße Durchführung des militärischen Dienstes zu überwachen, ergibt sich aus dem Soldatengesetz (SG) § 10 Abs. 2. Befehl und Gehorsam; Innere Führung
Dienstgrad
Amtsbezeichnung des Soldaten, die durch den Dienstgrad auf der Uniform nach außen hin sichtbar wird. Reservisten
Dienstherr
Bezeichnung für die Bundesrepublik Deutschland, mit der ein Soldat der Bundeswehr ein Treueverhältnis eingegangen ist. Eid
Dienstpflicht, allgemeine
Im August 2018 brachte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer erneut den Gedanken einer allgemeinen Dienstpflicht zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhangs in die Diskussion. Debattiert wird über die verschiedenen Formen der Verpflichtungen zu Dienstleistungen für das Gemeinwohl schon seit vielen Jahren. Die Ministerin strebte ein Pflichtjahr zur gemeinnützigen Tätigkeit für Frauen und Männer analog zur früheren Wehrpflicht beziehungsweise dem Zivildienst an. Bislang existiert bereits der 2011 eingeführte Bundesfreiwilligendienst, der jährlich von etwa 40.000 Menschen genutzt wird. Hinzu kommt der freiwillige Wehrdienst mit etwa 8.000 Absolventen jährlich. Würde eine ~ geschaffen, würde sie etwa 500.000 Menschen jährlich betreffen. Entsprechend viele Stellen müssten geschaffen werden. Das Hauptproblem dieses nicht neuen Vorschlages ist allerdings, dass nach Artikel 12 des Grundgesetzes Zwangsdienste dieser Art untersagt sind. Eine ~ würde somit eine Verfassungsänderung erfordern, für die jeweils zwei Drittel der Stimmen des Bundestages und des Bunderats notwendig wären.
Dienststelle, militärische
In der Bundeswehr ein durch Organisationsbefehl oder -weisung aufgestelltes, selbstständiges organisatorisches Element im Geschäftsbereich des Bundesministers der Verteidigung, das einen zugewiesenen Aufgabenbereich im Rahmen erteilter Befugnisse eigenverantwortlich wahrnimmt.
Dienstverpflichtung
In der Bundesrepublik Deutschland durch Notstandsfälle begründete Arbeitsverpflichtung. Nach Grundgesetz (GG) Art. 12a können Männer über 18 Jahre im Verteidigungsfall neben dem Wehrdienst auch zu anderen zivilen Dienstleistungen zum Zwecke der Verteidigung herangezogen werden.
Diktatur
Herrschaftsform, bei der sich die Macht im Staat in den Händen eines Alleinherrschers, einer Gruppe, Familie oder Partei befindet. In der Regel treten ~ mit der Zielsetzung auf, eine Gesellschaftsordnung zu erhalten oder politische oder sozioökonomische Entwicklungen für den Erhalt eigener Macht umzugestalten. Kennzeichnend für ~ sind in der Regel Unterdrückung von politischer Opposition, stringente Überwachung aller Lebensbereiche, Verbot von Vereinigungen und Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit. In ~ werden Menschenrechte in unterschiedlicher Form beschnitten bis hin zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Demokratie
Diplomatie
Die Pflege der auswärtigen Beziehungen von Staaten untereinander; auch die Kunst des Verhandelns zur Interessenwahrung und Förderung von internationalen Beziehungen. Auswärtige Gewalt
Diplomatie, vorbeugende
(engl.: preventive diplomacy)
Maßnahmen mit dem Ziel, das Entstehen von Streitigkeiten zwischen einzelnen Parteien zu verhüten, die Eskalation bestehender Streitigkeiten zu Konflikten zu verhindern und, sofern es doch zu Konflikten kommen sollte, diese einzugrenzen. Diplomatie
Diplomatischer Dienst
Gesamtheit des Personals und der Institutionen, die im In- und Ausland mit den diplomatischen Beziehungen im zwischenstaatlichen Verkehr beauftragt sind. Der ~ wird in der Bundesrepublik Deutschland vom Bundesminister des Auswärtigen geführt. Auswärtiges Amt; Diplomatie; Militärattachéstab; Verteidigungsattaché
Direct Support
~-Einheiten sind direkt dem Kommandeur/Befehlshaber der Operation unterstellt und können somit unmittelbar Befehle/Aufträge durch den Kommandeur der Operation erhalten.
Direktverteidigung
NATO Vorneverteidigung
Dirty Bomb
Eine auch als »schmutzige Bombe« bezeichnete Sprengvorrichtung mit konventionellem Sprengstoff, der radiologische Substanzen beigemischt werden. Diese können aus radioaktivem Abfall oder aus Material aus dem medizinischen Bereich stammen. Bei der Detonation kommt es nicht zu einer nuklearen Kettenreaktion, allerdings können die radioaktiven Stoffe über eine große Fläche verteilt werden und diese kontaminieren. Ziel eines Anschlags mit einer ~ dürfte vor allem das Erzeugen von Panik in der Öffentlichkeit sein. Sie ist damit eine Waffe, die vor allem von Terroristen oder kriminellen Organisationen eingesetzt werden könnte. Die durch die Strahlung verursachten Schäden und Gefahren sind vergleichsweise gering, da es sich in der Regel um schwach radioaktives Material handeln dürfte. Hoch radioaktive Substanzen, wie etwa Plutonium 239, werden im medizinisch-technischen Bereich nicht verwendet und sind in kerntechnischen Anlagen in besonders gesicherten Bereichen vor fremdem Zugriff geschützt. Bislang ist es noch nicht zu einem entsprechenden Anschlag mit einer ~ gekommen.
Disengagement
1. Im Krisenmanagement die Entbindung von Akteuren, die in konfliktträchtigen und zur Eskalation neigenden Krisen und Konflikten verstrickt sind.
2. In den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) Mitte der 70er-Jahre entstandener Begriff, der eine politische Absicht beschreibt, die das Auseinanderrücken der Militärblöcke im Ost-West-Konflikt zum Ziel hatte.
3. In Europa befürchtete US-amerikanische Politik, die der Absicht nachgeht, dass die USA sich allmählich aus ihrem Engagement für Europa herauslösen könnten. Isolationismus; Unilateralismus
Dislozierung
1. Aufstellung bzw. räumliche Disposition von Truppen und Waffensystemen im Rahmen des strategisch-operativen Einsatzes oder unter operativ-taktischen Gesichtspunkten sowie Aspekten der schnellen Verlegefähigkeit.
2. In der Regel dauerhafte Stationierung von Truppen, Anlagen und Einrichtungen unter Berücksichtigung politischer, sozioökonomischer und struktureller Aspekte, die interdependent sind. Verlegung
Dissuasion
(dt.: Abhalten, Abraten)
Name der unabhängigen Abschreckungsdoktrin Frankreichs, des »faible au fort«, d. h. des »Schwachen gegen den Starken«. Durch mit im Umfang begrenztem Potenzial an Nuklearwaffen soll ein potenzieller Angreifer so abgeschreckt werden, dass er einen Angriff unterlässt. Dabei ist das vorhandene Nuklearpotenzial zur Zweitschlagfähigkeit geeignet. Es zielt auf die Zerstörung der Bevölkerungszentren (Counter City) als »ultima ratio«. Drittstaatensysteme; Force de Frappe
Disziplinargewalt
Bezeichnung im Disziplinarrecht (Wehrdisziplinarordnung, § 23) für die Befugnis eines Disziplinarvorgesetzten, Disziplinarmaßnahmen im Rahmen der Ahndung von Dienstvergehen auszusprechen. Die ~ ist als nicht übertragbare Befugnis an die Dienststellung eines Vorgesetzten gekoppelt und im Hinblick auf die verhängbaren Disziplinarmaßnahmen nach der Dienststellung des Vorgesetzten abgestuft.
Division
Militärischer Großverband unterschiedlicher Stärke (Größenordnung 10.000–15.000), dem im Allgemeinen mehrere Brigaden, Geschwader oder Regimenter unterstehen.
Division Schnelle Kräfte (DSK)
In der ~ sind Fallschirmjäger, Hubschrauber und das Kommando Spezialkräfte zusammengefasst. Der Stab der Division befindet sich in Stadtallendorf. Im Rahmen der niederländisch-deutschen Heereskooperation sind neben der Luftlandebrigade 1 seit dem 12. Juni 2014 auch die 11. Niederländische Luftmobile Brigade der Division Teil der ~. Cirka 2.300 niederländische und 9.500 deutsche Soldatinnen und Soldaten sind aufgrund ihrer Ausbildung und Ausrüstung als leichte Infanterie im Verbund mit den Hubschraubern schnell und flexibel verlege- und einsetzbar. Die DSK ist der Träger der Luftbeweglichkeit im niederländischen und deutschen Heer. Mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) ist ein einzigartiger Großverband der Division unterstellt, denn die Spezialkräfte des Heeres gelten als die am besten ausgebildeten Soldaten des Heeres.
Djihad
(dt.: Heiliger Krieg)
In der islamischen Tradition das Gebot aller Muslime zum »Kampf gegen Ungläubige« oder »Bekämpfung der Ungläubigen« mit dem Ziel, die Religion des Islam und die Normen der islamischen Gesellschaft zu universaler Geltung zu bringen. Das Wort »Djihad« bedeutet wörtlich die »Anstrengung«, »Bemühung« oder das »Ringen«. Aus dem Koran direkt ist keine systematische und konsequente Theorie des Djihad ableitbar. Die Mehrheit der klassischen muslimischen Theologen und Rechtsgelehrten verstanden die Verpflichtung zum ~ im militärischen Sinne. In den Koran auslegenden Rechtsbüchern sind ausgefeilte Regeln des Verhaltens bei Beginn, während des Verlaufs und zur Beendigung der Kampfhandlungen genau festgelegt, so auch zur Behandlung der Gefangenen und besetzter Gebiete. Bis in die Gegenwart haben Führer islamischer oder arabischer Staaten zur Erreichung eigener Kriegsziele und zur stärkeren Motivierung ihrer Völker in bewaffneten Auseinandersetzungen mit Nachbarstaaten den ~ ausgerufen, so der iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeni im Golfkrieg oder der irakische Diktator Saddam Hussein gegen die von den Vereinigten Staaten von Amerika geführte Koalition im Golfkonflikt. Zur Expansion des Islam und Verteidigung seines Geltungs- und Einflussbereiches bedeutet die Teilnahme am ~ einen persönlichen Verdienst an Allah und verspricht die Aufnahme ins Paradies. Heute wird der Begriff ~ de facto von allen Anführern islamistischer Gruppierungen weltweit zur Rekrutierung von Freiwilligen zum Kampf gegen »die Ungläubigen« (USA, Israel, westliche Nationen) instrumentalisiert, vor allem um das Potenzial von Selbstmordattentätern zu vergrößern und ethische Vorbehalte gegen den Gebrauch von Gewalt auszuräumen. Gegenüber dieser Auffassung des ~ als bewaffneter Kampf oder »Heiliger Krieg« stehen Aussagen muslimischer Gelehrter und Persönlichkeiten, die auf in der Vergangenheit oft weniger beachtete Akzente des Islam hinweisen und den im Koran enthaltenen Friedenswillen des Islam hervorheben. Sie verstehen den ~ in einem mehr moralischen Sinne als »großen Einsatz« in täglichen Bemühungen um einen aufrichtigen Glauben und Wohltätigkeit.
Doktrin
Grundsatzerklärung, von der sich ein Staat/Staatengemeinschaften/Bündnis in ihrem politischen, ökonomischen, sozialen oder militärischen Verhalten leiten lässt. Die einer ~ zugrunde liegenden Grundsätze können sich dabei aus historischen oder ideologischen Gründen oder aus einer konkreten politischen oder geopolitischen, wirtschaftlichen oder militärischen Situation ableiten. Militärdoktrin; Grundsatzartikel »Strategie«
Dolchstoßlegende
Psychopolitischer Begriff, der nach dem Ersten Weltkrieg in der Weimarer Republik einen hohen propagandistischen Stellenwert erhielt. Er stammt angeblich von dem englischen General Maurice, der gesagt haben soll: »Was die deutsche Armee betrifft, so kann die allgemeine Ansicht in das Wort zusammengefasst werden: Sie wurde von der Zivilbevölkerung von hinten erdolcht.« Es wird auch behauptet, der Topos stamme von Sir Neill Malcolm, der General Ludendorff gegenüber geäußert habe: »You mean that you were stabbed in the back.« Der Begriff erhielt vor allem bei den deutschen Militärs eine beachtliche Popularität, weil der eigentliche Grund für die deutsche Niederlage dem psychischen Zusammenbruch der Zivilbevölkerung im Heimatgebiet zugeschrieben werden konnte. Inzwischen ist diese Legende durch die historische Forschung eindeutig widerlegt.
Dominotheorie
Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Indochina-/Vietnamkonfliktes in Südostasien entstandener, vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Dwight D. Eisenhower, geprägter Begriff. Er sagte auf einer Pressekonferenz im Januar 1954: »Wenn Sie eine Reihe Dominosteine aufstellen und den ersten umstoßen, dann kippt sehr schnell auch der letzte um.« Damit meinte der Präsident, dass bei einer Eroberung Indochinas durch die kommunistischen Vietminh ganz Südostasien in einer Kettenreaktion kommunistisch würde. Seit dieser Zeit besaß der Begriff in der Semantik des Kalten Krieges einen besonderen Stellenwert.