Kitabı oku: «Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe», sayfa 5

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41. An Schiller.

Dem Vorsatze, Sie morgen zu sehen und einige Zeit in Ihrer Nähe zu bleiben, hat sich nichts entgegengestellt; ich wünsche Sie wohl und munter anzutreffen.

Beikommendes Manuscript habe ich nach der Abschrift nicht wieder durchsehen können. Es sollte mir lieb sein, wenn Ihnen meine Bemühung mit dem großen Hennings zu wetteifern nicht mißfiele.

Leben Sie recht wohl und grüßen Frau und Freunde.

Weimar den 10. Januar 1795.

G.

42. An Goethe.

Jena den 25. Januar 1795.

Wären Sie einen Tag länger bei uns geblieben, so hätten wir den Advent der Heren zusammen feiern können. Gestern kamen sie, und hier übersende ich Ihnen die gebührenden Exemplare nebst einem für unsern Freund Meyer. Es stehen Ihnen mehrere zu Dienst, sobald Sie deren benöthigt sein sollten. Ich wünschte nur, daß die äußere Gestalt Ihrer beider Beifall haben möchte.

Cotta schreibt sehr zufrieden. Es sind bereits so viele Bestellungen gemacht worden, daß er sich einen recht großen Absatz verspricht; welches im Mund eines Verlegers eine glaubwürdige Versicherung ist.

Da ich diese Tage ein Paket an Jacobi zu schicken habe, so bitte ich Sie, mir den bewußten Brief an ihn zum Einschluß zu senden, weil ich Sie mit meinem Paket nicht belästigen mag. Auch wünschte ich zu wissen, ob Sie etwa schon eins von Ihren Exemplarien dem Herzog zugedacht haben, in welchem Fall ich es unterlassen würde, ihm eins zu präsentiren.

Aus den überschickten Göttinnen habe ich mit Vergnügen ersehen , daß sie und unser großer Ofenfreund die kalte Region glücklich passirt sind. Die colossalische Frau freut mich sehr, und ich werde ihr oft gegenüber stehen, und auch der göttlichen Jungfrau, welche, den Kummer über die Sterblichkeit abgerechnet, ganz vortrefflich ist.

Alles empfiehlt sich Ihrem Andenken bestens. Ganz der Ihrige

Sch.

43. An Schiller.

Für die übersendeten Exemplare Horen danke ich; sie nehmen sich noch ganz artig aus. Eins der kleinen Exemplare hab’ ich in Ihrem Namen dem Herzog überreicht und wünschte daß Sie ihm bei dieser Gelegenheit ein Wort schrieben.

Ich zweifle nicht daß das Journal gut gehen wird.

Mein drittes Buch ist fort; ich habe es nochmals durchgesehen und Ihre Bemerkungen dabei vor Augen gehabt.

Diese Woche vergeht unter anhaltender Theaterqual; dann soll es wieder frisch an die vorgesetzten Arbeiten gehen. Ich wünsche Gesundheit und Lust zu den Ihrigen.

Meyer grüßt. Nehmen Sie wiederholten Dank für alles Gute das Sie uns in Jena gegönnt.

Weimar den 27. Januar 1795.

G.

Noch etwas: da ich wünschte daß der Aufsatz des Herrn v. Humboldt, wie alle andern, im Zweifel wegen des Verfassers ließe, so wäre vielleicht gut, das Citat wo der Bruder angeführt ist wegzulassen, besonders da es fast das einzige ist und Muthmaßungen erregen und bestärken könnte. Zwar weiß ich wohl, daß wir sehr offenbar Versteckens spielen, doch halte ich es für sehr ersprießlich, daß der Leser wenigstens erst urtheilen muß, ehe er erfährt wer sein Autor sei .

G.

Bitte um das Paket an Jakobi das ich sogleich absenden werde.

G.

44. An Goethe

Jena den 28. Januar 1795.

Ich danke Ihnen sehr dafür, daß Sie so gütig waren, dem Herzog in meinem Namen ein Exemplar der Horen zu überreichen. Es folgt solches hier zurück, und da ich auf den nächsten Sonnabend noch einige neue Exemplare von Cotta zu erwarten habe, so lege ich zu Ihrem Gebrauche noch einige, nebst dem Paket an Jacobi, bei.

An den Herzog habe ich heute geschrieben. Was er zu unsern Horen sagt, werde ich wohl einmal von Ihnen hören.

Endlich habe ich die merkwürdige Recension der Horen von Schütz in Manuscript gelesen. Für unsern Zweck ist sie ganz gut, und um vieles besser als für unsern Geschmack. Die Bilder aus Utopien mochten seine Imagination noch nicht ganz verlassen haben, als er sie niederschrieb; denn vom Essen ist reichlich die Rede darin.

Es ist zu loben, daß er aus der Epistel viele Stellen angeführt hat. Gegen mich hat er einiges auf dem Herzen, was er mir aber nicht zeigen wollte, um keiner Collusion sich schuldig zu machen. Es soll mir lieb sein, wenn er dadurch auf eine geschickte Art den Ruf der Unparteilichkeit behauptet.

An Herdern schrieb ich dieser Tage, und bitte Sie sehr, wenn Sie Gelegenheit finden, mein Gesuch bei ihm zu unterstützen.

Mich haben seit Ihrer Abreise von hier die Musen nicht viel besuchen wollen, und es muß besser gehen, wenn ich dem Centaur des vierten Stücks Ehre machen soll.

Die Kinder haben die Blattern bekommen und auf eine sehr glückliche Art, ohne alle übeln Zufälle. Alles empfiehlt sich Ihnen aufs beste.

Sch.

45. An Schiller

Wie sehr wünsche ich, daß Sie mein viertes Buch bei guter Gesundheit und Stimmung antreffen und Sie einige Stunden unterhalten möge. Darf ich bitten anzustreichen was Ihnen bedenklich vorkommt. Herrn v. Humboldt und den Damen empfehle ich gleichfalls meinen Helden und seine Gesellschaft.

Komme ich Sonnabend nicht, wie ich doch hoffen kann, so hören Sie mehr von mir. Meyer grüßt vielmals.

Weimar den 11. Februar 1795.

G.

46. An Schiller.

Sie sagten mir neulich, daß Sie bald zu uns herüber zu kommen gedächten. Ob nun schon, wie ich fürchte, das abermals eingefallene kalte Wetter Sie abhalten wird, so wollte ich doch auf jeden Fall einen Vorschlag thun.

Sie könnten beide bei mir einkehren, oder wenn auch das Frauchen sich lieber wo anders einquartirte, so wünschte ich doch, daß Sie wieder das alte Quartier bezögen. Machen Sie es ganz nach Ihrem Sinne; Sie sind mir beide herzlich willkommen.

Durch den guten Muth, den mir die neuliche Unterredung eingeflößt, belebt, habe ich schon das Schema zum fünften und sechsten Buche ausgearbeitet. Wie viel vortheilhafter ist es, sich in andern als in sich selbst zu bespiegeln.

Kennen Sie die Kantischen Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen von 1771? Es wäre eine recht artige Schrift, wenn die Worte schön und erhaben auf dem Titel gar nicht stünden und im Büchelchen selbst seltner vorkämen. Es ist voll allerliebster Bemerkungen über die Menschen, und man sieht seine Grundsätze schon keimen. Gewiß kennen Sie es schon.

Ist denn von dem abwesenden Herrn v. Humboldt noch keine Nachricht eingegangen? Empfehlen Sie mich in Ihrem Kreise, und fahren Sie fort mich durch Ihre Liebe und Ihr Vertrauen zu erquicken und zu erheben.

Weimar den 18. Februar 1795.

G.

47. An Goethe.

Jena den 19. Februar 1795.

Das elende Wetter hat wieder allen meinen Muth mit fortgenommen, und meine Thürschwelle ist wieder die alte Grenze meiner Wünsche und meiner Wanderschaft. Wie gern will ich von Ihrer Einladung Gebrauch machen, sobald ich meiner Gesundheit ein wenig trauen kann, sollte ich Sie auch nur auf etliche Stunden sehen. Mich verlangt herzlich darnach, und meine Frau, die sich sehr auf diesen Besuch bei Ihnen freut, wird mir keine Ruhe lassen, ihn auszuführen.

Ich gab Ihnen neulich treu den Eindruck zurück, den Wilhelm Meister auf mich machte, und es ist also, wie billig, Ihr eigenes Feuer, an dem Sie sich wärmen. Körner schrieb mir vor einigen Tagen mit unendlicher Zufriedenheit davon, und auf sein Urtheil ist zu bauen. Nie habe ich einen Kunstrichter gefunden, der sich durch die Nebenwerke an einem poetischen Product so wenig von dem Hauptwerke abziehen ließe. Er findet in W. Meister alle Kraft aus Werthers Leiden, nur gebändigt durch einen männlichen Geist, und zu der ruhigen Anmuth eines vollendeten Kunstwerks geläutert.

Was Sie von der kleinen Schrift Kants schreiben, erinnere ich mich bei Lesung derselben auch empfunden zu haben. Die Ausführung ist bloß anthropologisch, und über die letzten Gründe des Schönen lernt man darin nichts. Aber als Physik und Naturgeschichte des Erhabenen und Schönen enthält es manchen fruchtbaren Stoff. Für die ernsthafte Materie schien mir der Styl etwas zu spielend und blumenreich; ein sonderbarer Fehler an einem Kant, der aber wieder sehr begreiflich ist.

Herder hat uns mit einem gar glücklich gewählten und ausgeführten Aufsatz beschenkt, worin der so gangbare Begriff vom eigenen Schicksal beleuchtet wird. Materien dieser Art sind für unsern Gebrauch vorzüglich passend, weil sie etwas mystisches an sich haben, und durch die Behandlung doch an irgend eine allgemeine Wahrheit angeknüpft werden.

Weil doch eben vom Schicksal die Rede ist, so muß ich Ihnen sagen, daß ich dieser Tage auch über mein Schicksal etwas entschieden habe. Meine Landsleute haben mir die Ehre angethan, mich nach Tübingen zu vociren, wo man sich jetzt sehr mit Reformen zu beschäftigen scheint. Aber da ich doch einmal zum akademischen Lehrer unbrauchbar gemacht bin, so will ich lieber hier in Jena, wo ich gern bin und wo möglich leben und sterben will, als irgend anderswo müßig gehen. Ich hab’ es also ausgeschlagen, und mache mir daraus kein Verdienst; denn meine Neigung entschied schon allein die ganze Sache, so daß ich gar nicht nöthig hatte, mich der Verbindlichkeiten zu erinnern, die ich unserm guten Herzog schuldig bin, und die ich ihm am liebsten vor allen andern schuldig sein mag. Für meine Existenz glaube ich nichts besorgen zu dürfen, so lange ich noch einigermaßen die Feder führen kann, und so lasse ich den Himmel walten, der mich noch nie verlassen hat.

Herr v. Humboldt aus Bayreuth ist noch nicht hier, und hat über seine Ankunft auch noch nichts bestimmtes geschrieben.

Hier folgen auch die Weißhuhnischen Blätter, von denen ich Ihnen neulich sagte. Ich bitte mir sie bald zurück.

Herzlich empfehlen wir uns alle Ihrem Andenken.

Sch.

48. An Schiller.

Wie sehr freue ich mich daß Sie in Jena bleiben mögen, und daß Ihr Vaterland Sie nicht hat wieder anziehen können. Ich hoffe wir wollen noch manches zusammen treiben und ausarbeiten.

Ich bitte um das Manuscript des vierten Buches und werde die Synonymen balde zurückschicken. So wird ja der Stundentanz immer reger werden.

Leben Sie recht wohl. Nächstens mehr.

Weimar den 21. Februar 1795.

G.

49. An Goethe.

Jena den 22. Februar 1795.

Ihrem Verlangen gemäß folgt hier das vierte Buch des W. Meister. Wo ich einigen Anstoß fand, habe ich einen Strich am Rande gemacht, dessen Bedeutung Sie bald finden werden. Wo Sie sie nicht finden, da wird auch nichts verloren sein.

Eine etwas wichtigere Bemerkung muß ich bei Gelegenheit des Geldgeschenkes machen, das Wilhelm von der Gräfin durch die Hände des Barons erhält und annimmt. Mir däucht – und so schien es auch Humboldten – daß nach dem zarten Verhältnisse zwischen ihm und der Gräfin, diese ihm ein solches Geschenk und durch eine fremde Hand nicht anbieten, und er nicht annehmen dürfe. Ich suchte im Context nach etwas, was ihre und seine Delicatesse retten könnte, und glaube, daß diese dadurch geschont werden würde, wenn ihm dieses Geschenk als Remboursement für gehabte Unkosten gegeben und unter diesem Titel von ihm angenommen würde. Entscheiden Sie nun selbst. So wie es dasteht, stutzt der Leser und wird verlegen, wie er das Zartgefühl des Helden retten soll.

Uebrigens habe ich beim zweiten Durchlesen wieder neues Vergnügen über die unendliche Wahrheit der Schilderungen und über die treffliche Entwicklung des Hamlet empfunden. Was die letztere betrifft, so wünschte ich, bloß in Rücksicht auf die Verkettung des ganzen und der Mannigfaltigkeit wegen, die sonst in einem so hohen Grade behauptet worden ist, daß diese Materie nicht so unmittelbar hinter einander vorgetragen, sondern, wenn es anginge, durch einige bedeutende Zwischenumstände hätte unterbrochen werden können. Bei der ersten Zusammenkunft mit Serlo kommt sie zu schnell wieder aufs Tapet, und nachher im Zimmer Aureliens gleich wieder. Indeß sind dieß Kleinigkeiten, die dem Leser gar nicht auffallen würden, wenn Sie ihm nicht selbst durch alles Vorhergehende die Erwartung der höchsten Varietät beigebracht hätten.

Körner, der mir gestern schrieb, hat mir ausdrücklich anbefohlen, Ihnen für das hohe Vergnügen zu danken, das ihm Wilh. Meister verschafft. Er hat sich nicht versagen können etwas daraus in Musik zu setzen, welches er Ihnen durch mich vorlegt. Eins ist auf die Mandoline und das andre auf das Clavier. Die erstere findet sich wohl irgendwo in Weimar.

Noch muß ich Sie ernstlich bitten, sich unsers dritten Stücks der Horen zu erinnern. Cotta bittet mich dringend ihm die Manuscripte früher zu schicken, und meint, daß der zehnte des Monats der späteste Termin sein müsse, an welchem er das Manuscript beisammen haben müsse. Es müsse also am dritten von hier abgehen können. Glauben Sie wohl, um diese Zeit mit dem Procurator fertig zu sein? Meine Mahnung darf Sie aber keineswegs belästigen, denn Sie haben völlig freie Wahl, ihn entweder für das dritte oder vierte Stück zu bestimmen, weil doch eines von diesen beiden Stücken von Ihnen übergangen werden soll.

Herzlich empfehlen wir uns Ihnen alle, und Meyern bitte ich von meiner Seite bestens zu grüßen.

Schiller.

50. An Schiller.

Ihre gütige kritische Sorgfalt für mein Werk hat mir aufs neue Lust und Muth gemacht das vierte Buch nochmals durchzugehen. Ihre Obelos habe ich wohl verstanden und die Winke benutzt, auch den übrigen Desideriis hoffe ich abhelfen zu können und bei dieser Gelegenheit noch manches Gute im Ganzen zu wirken. Da ich aber gleich daran gehen muß, so werden Sie mich vom dritten Stück entschuldigen, dagegen soll der Procurator, in völliger Zierlichkeit, zum vierten aufwarten .

Die Synonymen die hier zurückkommen haben sehr meinen Beifall; die Ausarbeitung ist sehr geistreich und an manchen Stellen überraschend artig. Der Eingang dagegen scheint mir weniger lesbar, obgleich gut gedacht und zweckmäßig.

Des Verfassers Grille, nicht unter der Akademie stehen zu wollen, ist nun mit Bericht herüber gekommen. Die Akademie verlangt Satisfaction, weil er den Prorector unverschämt gescholten hat u. s. w. – Da Sie sich seiner annehmen, so sagen Sie mir nur was man einigermaßen plausibles für ihn anführen kann. Denn ein Forum privilegiatum gegen ein gemeines zu vertauschen ist doch gar zu transcendent. Der Stadtrath kann ihn nicht einmal aufnehmen, ohne daß er sich den gewöhnlichen Conditionen unterwirft. Man kann von ihm Beweis verlangen, daß er zweihundert Thaler einbringt, er muß Bürger werden und was des Zeugs mehr ist. Wäre es möglich ihn zu disponiren, daß er mit der Akademie Friede machte, so ließe sich durch Voigt der jetzt Prorector ist wohl alles in Güte abthun.

Ich hoffe Sie bald wieder, und wär’ es nur auf einige Stunden, zu besuchen. Lassen Sie mich auch abwesend nicht ferne sein.

Körnern versichern Sie, daß mich seine Theilnahme unendlich freut. Die Romanze denke ich bald auf dem Theater zu hören.

Leben Sie recht wohl.

Weimar den 25. Februar 1795.

G.

51. An Goethe.

Jena den 27. Februar 1795.

Wenn die freundlichen Tage, die wir hier haben, auch von Ihnen genossen werden, so wünsche ich dem vierten Buch von W. Meister dazu Glück. Mich hat diese Ankündigung des Frühlings recht erquickt und über mein Geschäft, das dessen sehr bedurfte, ein neues Leben ausgegossen. Wie sind wir doch mit aller unsrer geprahlten Selbstständigkeit an die Kräfte der Natur angebunden, und was ist unser Wille, wenn die Natur versagt! Worüber ich schon fünf Wochen fruchtlos brütete, das hat ein milder Sonnenblick binnen drei Tagen in mir gelöst; freilich mag meine bisherige Beharrlichkeit diese Entwicklung vorbereitet haben, aber die Entwicklung selbst brachte mir doch die erwärmende Sonne mit.

Ich bemächtige mich meines Stoffes immer mehr und entdecke mit jedem Schritt, den ich vorwärts thue, wie fest und sicher der Grund ist, auf welchem ich baute. Einen Einwurf, der das Ganze umstürzen könnte, habe ich von nun an nicht mehr zu fürchten, und gegen einzelne Irrthümer in der Anwendung wird die strenge Verbindung des Ganzen selbst mich sicher stellen, wie den Mathematiker die Rechnung selbst vor jedem Rechnungsfehler warnt.

Mit unserm Transcendental-Philosophen, der die akademische Freiheit so wenig zu schätzen weiß, habe ich – da er selbst nicht sichtbar ist – durch Niethammers Mediation es dahin geleitet, daß er sich mit dem zeitigen Prorector friedlich setzen will, und also wahrscheinlich auch wird in Frieden gelassen werden. Ich habe keine Ursache zu glauben, daß er Facta verdreht hat; wenn er aber die Wahrheit sagt, so hat sich Hr. Prof. Schmidt das Prädicat, das er ihm gegeben, selbst zuzuschreiben; denn, wie Weißhuhn versichert , so hat ihm derselbe mit ausdrücklichen Worten versichert, daß er bis auf Ostern in Ruhe gelassen und ihm keine Erklärung, seines Hierbleibens wegen, abgefordert werden solle; nachher aber hat er sein gegebenes Wort abgeläugnet u. dgl. Da Weißhuhn meinte, daß ein solches Betragen nicht von dem Prorector Schmidt, sondern von dem Prof. Schmidt herrühren könne, so hat er, bei allem Respect gegen den ersten, den andern impertinent gefunden.

Die neuen Horen sind fertig, und ein Exemplar davon ist mir schon mit der Briefpost zugeschickt worden. Morgen erwarte ich das Paket. Wir haben in dem zweiten Heft die Schuld völlig getilgt, die wir in dem ersten machten, denn es enthält anstatt 7 Bogen 8 und Bogen.

Ihrem Versprechen gemäß können wir mit jedem Tag einen Besuch von Ihnen erwarten, worauf ich mich herzlich freue. Alles ist wohl und empfiehlt sich Ihnen aufs beste.

Schiller.

N.S. Die Synonymen haben Sie letzthin beizulegen vergessen.

52. An Schiller.

Hierbei die vergeßnen Synonymen. Ich las ein Stückchen davon in meiner gestrigen Gesellschaft vor, ohne zu sagen woher es komme noch wohin es gehe. Man gab ihm vielen Beifall.

Ueberhaupt wird es nicht übel sein, wenn ich manchmal etwas von unsern Manuscripten voraus lese. Es sind doch immer wieder ein Dutzend Menschen die dem Product dadurch geneigter und aufs nächste Stück aufmerksam werden.

Die Weißh. Sache will ich aufhalten, bis ich von Ihnen Nachricht einer amicalen Beendigung habe.

Zu der glücklichen Annäherung an Ihren Zweck geb’ ich meinen Segen. Wir können nichts thun als den Holzstoß erbauen und recht trocknen; er fangt alsdann Feuer zur rechten Zeit und wir verwundern uns selbst darüber.

Hierbei auch ein Brief von Jakobi. Sie werden sehen daß es ihm ganz gut geht. Sein Antheil an Ihren Briefen ist mir sehr lieb. Sein Urtheil über meinen ersten Band sei Ihnen zur Revision übergeben.

Leben Sie recht wohl, ich sehe Sie baldmöglichst.

Weimar den 28. Februar 1795.

G.

53. An Goethe.

Jena den 1. März 1795.

Hier übersende ich Ihnen einstweilen vier Exemplarien der Horen, wovon ich eins an den Herzog zu überreichen bitte. Die übrigen werden nachfolgen.

Die Jacobische Kritik hat mich nicht im geringsten gewundert; denn ein Individuum wie Er muß eben so nothwendig durch die schonungslose Wahrheit Ihrer Naturgemälde beleidigt werden, als Ihr Individuum ihm dazu Anlaß geben muß. Jacobi ist einer von denen, die in den Darstellungen des Dichters nur ihre Ideen suchen, und das was sein soll höher halten als das was ist; der Grund des Streits liegt also hier schon in den ersten Principien, und es ist völlig unmöglich, daß man einander versteht.

Sobald mir einer merken läßt, daß ihm in poetischen Darstellungen irgend etwas näher anliegt als die innre Nothwendigkeit und Wahrheit, so gebe ich ihn auf. Könnte er Ihnen zeigen, daß die Unsittlichkeit Ihrer Gemälde nicht aus der Natur des Objects fließt und daß die Art, wie Sie dasselbe behandeln, nur von Ihrem Subject sich herschreibt, so würden Sie allerdings dafür verantwortlich sein, aber nicht deßwegen weil Sie vor dem moralischen, sondern weil Sie vor dem ästhetischen Forum fehlten. Aber ich möchte sehen, wie er das zeigen wollte.

Ein Besuch stört mich, und ich will das Paket nicht aufhalten.

Weißhuhn war eben bei mir. Er will sich morgen inscribiren lassen. Leben Sie recht wohl.

Sch.

54. An Goethe.

Jena den 8. März 1795.

Meine Hoffnung, Sie diese Woche hier zu sehen, war vergebens: doch hoffe ich, daß sie mir bloß durch Ihren Eifer zu arbeiten vereitelt worden ist. Aber weder von Ihnen zu hören noch zu sehen, ist etwas, wozu ich mich kaum mehr gewöhnen kann.

Ich bin sehr erwartend, von Ihrer gegenwärtigen Beschäftigung zu hören . Mir ist gesagt worden, daß Sie den dritten Band von Meister schon auf Johannis würden drucken lassen. Das ginge schneller als ich dachte; aber so sehr es mich für den Meister freut, so leid sollte es mir thun, daß Sie dadurch auf eine so lange Zeit den Horen entführt werden.

Ueber das Schicksal des zweiten Stücks habe ich noch kein Urtheil einziehen können; vielleicht haben Sie in Weimar etwas lustiges gehört.

Ist unser Freund Meyer mit seinem Aufsatze zufrieden? Ich wünschte, er wäre es. Dieser Aufsatz, schreibt mir Cotta, hat vielen sehr gefallen, und ich zweifle gar nicht, daß wir Ehre damit einlegen.

Hier sende ich Ihnen noch vier Horenstücke, worunter eins für Hrn. Meyer ist. Sollten Sie, anstatt der Schreibpapier-Exemplare, noch eins oder zwei auf Postpapier brauchen, so sind Sie so gütig es zu bemerken und mir die auf Schreibpapier zurückzusenden. Alles empfiehlt sich Ihnen bestens.

Sch.

Yaş sınırı:
18+
Litres'teki yayın tarihi:
13 kasım 2024
Hacim:
1121 s. 2 illüstrasyon
ISBN:
9788027211739
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