Kitabı oku: «Louisianas Eskorts», sayfa 7
Da wirbelte Michael sie noch einmal herum und die Musik war zu Ende. Aufjauchzend umarmte Cecilia ihren Tanzpartner und küßte ihn vor aller Augen − und sie küßte ihn intensiv. Ihr Cousin sah es und staunte nicht schlecht, welche Wandlung sie durchmachte.
Nachdem die mittlerweile aufgewühlten Paare sich gesammelt hatten, wurde die Samba als nächster Tanz aufgerufen. Cecilia sah Michael kurz fragend an, sein Blick sagte ihr „kein Problem” − und schon ging es los.
Michael hatte es total drauf. Er führte sich auf, als wären sie beim Straßenkarneval in Rio. Kurz sah Cecilia ihm zu, staunte einfach nur − und dann riß er sie wieder mit.
Nach einigen Minuten heißer Rhythmen und wilden Tanzfiguren drehte Michael sie so, daß sie mit dem letzten Wirbeln genau in seinen Armen landete. Im allgemeinen Jubeln hatte er sie fest im Griff und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuß auf den Hals. Er roch ihren Schweiß, spürte ihre Hitze und wäre mit ihr am liebsten in einem leeren Zimmer verschwunden. Sie sah ihn an. Er las in ihren Augen, daß sie ihm widerstandslos folgen würde, doch dann rief York zum Tango auf. Die Bandonion-Musik hob an, und nun zeigte Michael seiner Gespielin, was er unter erotischem Tanzen verstand. Schon bald hörten die anderen Paare auf und sahen den beiden nur zu.
Cecilia gab sich vollständig Michaels Führungskraft hin, dabei zog sie mit, als hätte sie es zuvor trainiert. Ihre eigene Musikalität half ihr vortrefflich dabei.
Als das Bandonion-Playback verklang und Cecilia tief atmend, an Michaels Körper gepreßt, in seine Augen sah, war es um sie geschehen. Ihr Kopf wollte ihn, ihr Schoß wollte ihn. Seine fühlbare Erregung übertrug sich auf sie − und im nächsten Augenblick küßte sie ihn so wild und leidenschaftlich, daß ein Raunen durch die Anwesenden ging. York begann Beifall zu klatschen, in den alle einstimmten und ihn mit lautem Jubel begleiteten.
Lachend sah sich das neue Paar an und herzte sich gleich darauf Wange an Wange, ehe alle Mittänzer auf es zutraten und mit Schulterklopfen beglückwünschten.
„Cilly, ich wußte gar nicht, daß Du so phantastisch tanzen kannst”, kommentierte ihr Cousin, wessen er gerade Zeuge geworden war.
„Du weißt so manches nicht, Yo”, erwiderte sie keck mit einem gewissen Stolz in der Stimme und lächelte ihn mit neuem Selbstbewußtsein an.
„Und Du, mein Lieber”, wandte er sich an Michael, „Du bist wirklich ein Teufelskerl auf dem Parkett. Alle Achtung!”
„Ach, nicht so wild”, wehrte Michael bescheiden ab, „das gehört zur gesellschaftlichen Ausbildung dazu. Aber es hat mir Spaß gemacht, hier mal wieder aufdrehen zu dürfen.”
„Das hat man wahrlich gesehen, und Deine Ausbildung muß vom Feinsten gewesen sein, denke ich mir.”
„Ja, es war ganz gut”, stapelte Michael tief.
„Und was hast Du sonst noch so zu bieten, ich meine tanzmäßig?”
Michael räusperte sich, um sich nicht zu versprechen und meinte …
„Wenn Du zwei Säbel und einen Kilt samt Dudelsackspieler im Haus hättest, dann zum Beispiel auch den schottischen Säbeltanz, aber jetzt würde ich mich gern ein wenig frisch machen, sonst wischte ich meinen Schweiß nur in den Polstern ab.”
„Oder an mir”, dachte Cecilia, und es gefiel ihr, daß sie das dachte.
„Aber natürlich, mein Lieber. Folge mir bitte zum Bad.” Mit einem frechen Augenzwinkern verabschiedete Michael sich kurz von der überwältigten Cecilia, die sich mit beiden Händen Kühlung zufächelte, und ging York hinterher.
„Sag’ mal, wo hast Du denn dieses Prachtexemplar her?” wollten gleich zwei Tänzerinnen von Cecilia wissen.
„Ach, er ist mir zugelaufen”, schmunzelte sie und beendete mit einem „Wo gibt’s denn ‘was zu trinken?” jeden Ansatz zu einer Nachfrage, aber das alles hörte Michael nicht mehr.
*
York öffnete eine Tür und schaltete das Licht an. „So, hier kannst Du Dich frisch machen.”
Er betrat ein großes, sehr geschmackvoll eingerichtetes Bad. Ein Tageslichtbad mit Milchglasfenstern, aber die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Michael folgte ihm und sah sich um.
„Dort findest Du verschiedene Seifen, wohlriechende Körperöle, Lotionen und Parfüms. Bediene Dich nach Belieben. Und dort”, er zeigte auf einen Schrank, „findest Du frische Handtücher. Du kannst auch duschen, wenn Du möchtest. Fühle Dich wie zu Hause.”
„Ich danke Dir, das ist sehr liebenswürdig”, lächelte Michael ihn an. York erwiderte es, klopfte ihm auf die Schulter und wandte sich um, den Baderaum zu verlassen, als er sich an der Tür noch einmal umdrehte.
„Du machst meine Cousine sehr glücklich. Ich sehe das. Und da ich sie sehr gern habe, mag ich auch Dich. Es ist schön, daß Du ihr so gut tust. Betrachte Dich als Ehrengast dieses Hauses.”
York sah den überraschten Michael einen intensiven Moment lang an, ehe er hinausging und die Tür leise schloß.
Michael stützte sich auf dem Rand des hellgrünen Waschbeckens ab und sah in den Spiegel. Was würde dieser Abend, diese Nacht noch bringen? Einen wilden Fick mit einem kleinen Blutfleck auf dem Laken und einem ausgiebigen Après−Schmusen, ein Arm-in-Arm-Einschlafen und ein leises, verstohlenes Hinausschleichen, ehe Cecilia aufwachen würde und ihn vielleicht mit dem süßesten „Guten Morgen, Liebling” an sich fesseln könnte? Michael war plötzlich unsicher geworden. Und wieder erinnerte er sich an den kleinen, aber nachhaltigen Vortrag Maximilians über die Hure. War er eine männliche Hure? Ein Gigolo, der dabei war, sich zu verlieben? Gleich beim ersten Einsatz! Würfe ihn das nicht sofort aus dem Geschäft? Könnte er zärtliche Gefühle völlig ausschalten, wenn er andere Frauen bediente? Er spürte, daß sein Unterbewußtsein anheben wollte, ihm Vorhaltungen zu machen, aber …
Seine Blase unterbrach seine schweren Gedanken. Sie drückte. Michael schlüpfte aus seinem Schuhwerk, zog seine Socken aus, stieg aus seiner Hose und setzte sich zum Urinieren nieder. Nach dem Spülen begann er, sich zu waschen. Er nahm dazu zunächst nur kaltes Wasser. Michael war abgehärtet, es machte ihm nicht aus. Er warf sich einige Handvoll ins Gesicht und über dem Waschbecken gegen den Oberkörper. Da hörte er plötzlich eine sanfte, weibliche Stimme.
„Darf ich Dir helfen?”
Erschrocken drehte er sich um, tropfnaß wie er war. Cecilia stand vor ihm. Sie war so leise hereingekommen, daß er sie nicht wahrgenommen hatte. Er ärgerte sich einen kurzen Moment, daß sie das geschafft hatte, denn einem Offizier hätte solch ein lautloses Angeschlichenwerden nicht passieren dürfen. Im Einsatz wäre das sein sicherer Tod gewesen. Aber er war nicht im Feld, nicht unter Waffen. Wirklich nicht? Blitzschnell entschuldigte er seine arglose Unaufmerksamkeit vor sich selbst. Er fand es schön, daß Cecilia vor ihm stand, obschon sie noch bekleidet und er nackt war.
Ihre Augen wanderten über Michaels Körper. Offensichtlich gefiel ihr, was sie sah, und als sie Monsieur Bouchon betrachtete, blitzten ihre Augen auf, wurden ein wenig größer.
„Er sieht so phantastisch aus, und was für einen Schwanz er hat. Christian und Robert sehen schon irre aus, aber er … Himmel … wenn er damit umgehen kann, wird das die Nacht der Nächte.”
Michael bemerkte, daß sie ihn einschätzte. Das war für ihn in Ordnung. Er nahm das bereitgelegte Handtuch und trocknete sich ab.
Cecilia betrachtete ihn weiter mit einer liebenswürdigen Unverschämtheit, daß es ihm Bewunderung und ein leises Schmunzeln abnötigte. Und doch schlug er für einen Augenblick verlegen die Augen nieder, ehe er sie fest ansah. Plötzlich schämte er sich, was er gleich wieder verwarf. Es gab keinen wirklichen Grund dafür. Er war bezahlt worden, als ein Liebesdienstleister. Im Moment gehörte er ihr, und sie betrachtete, was sie gekauft hatte, beziehungsweise ihre Mutter.
Ihre Blicke gingen ineinander über. Cecilias Nasenflügel blähten sich, und sie taten es immer wieder. Hinter ihrem Rücken griff ihre rechte Hand nach der Türklinke, drückte sie herunter. Mit ihrem zarten Körpergewicht schob sie die Tür zu, ließ die Klinke los und drehte den Schlüssel herum. Sie machte das so geschmeidig, als wäre es ihre zigste Verführungsszene. Michael sah nichts, was auf eine Anfängerin hätte hindeuten können, wenn sie sich nicht auf die Unterlippe gebissen hätte − und sie glühte.
Er sah sich um. Im Moment entdeckte er, was er suchte, nahm es und trat auf Cecilia zu. Sie wollte rückwärts ausweichen, aber da war die Tür − verschlossen. Ihr Atem ging ein wenig schneller. Schon stand Michael vor ihr, zum Greifen nahe. Und da war so viel, was sie hätte greifen können, greifen wollen. Sie drückte sich an die Tür, ihr Kopf verursachte dabei ein leises Klopfgeräusch, sie schloß unter tiefem Einatmen die Augen, als sie Michaels schönen Bariton hörte.
„Wenn Du möchtest … sehr gern.”
Als wollte sie damit „Anlauf” nehmen, holte sie tief Luft und öffnete ihre Augen. Seine waren direkt vor ihr. Ihre Nasen berührten sich. Mit seiner linken Hand stützte er sich über ihrem Kopf an der Tür ab, in seiner rechten hielt er, leicht damit wedelnd, einen hellroten Waschlappen. Sein warmer Atem verursachte ihr eine wohlige Gänsehaut nach der anderen.
„Nimm den”, hauchte er und dabei brummte seine Stimme, daß sie glaubte, ihr müßten die Sinne schwinden. „Er ist so schön rot, wie unser brennendes Blut.”
„Oh Gott, ich werde wahnsinnig”, seufzte es in ihr. „Was mache ich eigentlich hier? Was macht er mit mir? Ich bin schon so naß, daß es gleich tropft. Ich will ihn … wäre doch nur der Stoff schon weg … da unten … damit er … freie Bahn. … Warum küßt er mich nicht? … Seine Zunge … so wunderbar …Verdammt, er ist so schön … was für ein Verlangen. … Michael … jetzt mach’ doch ‘was! … Ich bin so feucht, so heiß … ich dreh’ gleich durch …”
„Sie bekommt gleich ihren ersten Orgasmus, nur weil sie daran denkt. Was für ein wundervoll weibliches Wesen. Gleich koste ich sie, aber erst …”
„Du mußt ihn vorher befeuchten, es ist kein Staublappen, Kätzchen.”
Wie in Trance hatte Cecilia sich an beiden Händen fassen und zum Waschbecken führen lassen, wobei Michael langsam rückwärts gegangen war. Als er mit seinen Pobacken den Rand berührte und stehenblieb, hatte Cecilia den roten Lappen genommen und wie abwesend begonnen, Michaels Oberkörper abzuwischen.
„Wie?”
Es war, als hätte sie sich leicht erschrocken. Ein wenig Verwirrung lag in ihrem Blick, als sie ihn ansah.
„Selbst …”
„Ihr Schoß ist bereit, sie ist bereit, aber jetzt noch nicht.”
„Anfeuchten!” Er nahm ihr den Lappen ab, drehte sich in der Hüfte zum Wasserhahn um und ließ warmes Wasser über den Stoff laufen, stellte es wieder ab, drückte ihn leicht aus und hielt ihn ihr wieder hin.
„Jetzt wäre es richtig.” Dabei lächelte er sie an.
„Oh ja … natürlich … jetzt wäre es richtig, nicht?”
Damit begann sie erneut, seine Brust langsam abzuwischen.
„Genau. Du wolltest mich eben abstauben, als hätte ich hundert Jahre in einer Wunderkammer herumgestanden.”
Cecilia hielt inne, sah ihn an und mußte breit lächeln. „Das hatte ich wohl vor. Wie dumm von mir.”
Sie fühlte, daß der feuchte Stoff wieder abkühlte und tränkte ihn nun selbst erneut mit fast heißem Wasser. Michael stützte sich mit beiden Händen am Beckenrand ab und genoß das Verwöhnen. Es fühlte sich so gut an. Maxi war ein guter Verwöhner gewesen, damals, vor gefühlten hundert Jahren, in einer anderen Zeit, in einer anderen Welt, die nicht wiederkommen würde.
Jetzt war er bei ihr, bei Cecilia, und er war unendlich dankbar, daß Lou ihn zu ihr geschickt hatte und keinen der anderen. Er würde jetzt bei keinem anderen Menschen sein wollen. Michael spürte, daß sie ein außergewöhnliches Mädchen war. Sie tat ihm gut. Er würde ihr die schönste Nacht ihres Lebens schenken und sich selbst daran berauschen, sie unvergeßlich zu machen.
Da legte Cecilia den roten Waschlappen beiseite und begann, an den ausgelegten Seifen zu schnuppern. Schließlich wählte sie eine aus, hielt sie unter den Wasserstrahl, bewegte sie in ihren zarten Händen hin und her bis sie schäumte, wobei Michael ihr zusah, legte sie in die Wandschale und begann, seinen Oberkörper zu reinigen.
Beide blieben während dieser, einen sehr angenehmen Duft verbreitenden, zärtlichen Handlung stumm. Doch sie sahen sich immer wieder an und lächelten dabei. Ihre Augen sagten mehr, als ihre Lippen hätten formulieren können. Wozu die stille Zweisamkeit durch unnötiges Reden stören? So drehte Michael sich ohne Worte einfach um, als Cecilia ihn abgespült und halbwegs trockengewischt hatte.
Sie betrachtete seinen wohlgestalteten Rücken und seinen − „oh Gott, er hat solch einen schönen Arsch!” Unwillkürlich strich sie mit ihrer rechten Hand über seine Pobacken, fühlte, wie fest sie waren. Sie hatte ihren Bruder Ernest einmal tönen hören, er habe so stramme Arschbacken, er könne Nüsse damit knacken. Ob Michael wohl auch mit solchen Sprüchen käme, überlegte sie.
„Gefällt er Dir …?” Michael unterbrach Cecilias Gedanken. „Ich meine, mein Hintern?”
Als sie ein wenig erschrocken links an ihm vorbei in den großen Spiegel sah und bemerkte, wie frech er grinste, tat sie etwas verwegenes, jedenfalls empfand sie es in dem Moment so − sie gab ihm einen ordentlichen Klaps hinten drauf.
„Au!”
„Wie kommst Du drauf, daß mir Dein Hintern gefallen könnte?” Dabei räusperte sie sich, als wäre sie verlegen. Vielleicht war sie es auch.
„Na, weil Du drauf gestarrt hast, und streichelst Du immer alles, was Dir angeblich nicht gefällt?”
„Das habe ich nicht gesagt”, protestierte sie. „Und woher weißt Du denn, daß ich gestarrt habe?”
Daß sie sich damit bereits verraten hatte, nahm sie einfach mal hin.
„Jetzt weiß ich es, da Du es zugegeben hast. Zuvor habe ich es nur geahnt, nein, gespürt habe ich es. Es war schon sehr intensiv, finde ich.”
„So, so. Findest Du, ja?”
„Ja, finde ich. Aber es freut mich, daß er Dir gefällt.”
„Das habe ich nicht gesagt”, protestierte sie erneut.
„Ha, ha!”
Und er bekam den nächsten Klaps.
„Au!”
Die geschlagene Hautfläche rötete sich und wurde gleich wieder gestreichelt. Mit einem verschmitzten Lächeln drehte Michael seinen Kopf herum, nur, um von Cecilias Hand auf der rechten Wange wieder dem Spiegel zugedreht zu werden.
Gleich darauf unternahm sie einen Fingerspaziergang vom Poansatz bis zu seinem Hals, wo sie Michael ein wenig kraulte, aber wirklich nur ein wenig.
„Soll ich Dir auch den Rücken waschen?” Ihre Stimme hatte etwas, daß es ihm wohlig bis in die Zehenspitzen herunterrieselte.
„Das wäre schön, vor allem, wenn Du damit aufhören könntest, mir den Hintern zu verhauen.”
„Magst Du das nicht?”
„Mach’ es noch einmal, und dann erlebst Du ’was!”
„Au!”
Langsam drehte Michael sich um. Cecilia wich einen Schritt zurück. Sein Gesichtsausdruck zeigte ihr an, daß er gleich zum „Gegenschlag” ausholen würde. Aber es war auch ein gewisses Lächeln dabei. So ein ganz gewisses. Er folgte ihr. Sie wich weiter aus, bis sie an die Badezimmertür anstieß. Da schnappte er ihre linke Hand, zog sie zu sich, umarmte sie mit seinem linken Arm, preßte sie an seinen Körper, führte ihre linke Hand hinter ihren Rücken, wo seine linke Hand sie festhielt und − „Au!”
Cecilia sah ihn mit leichter „Schnute” an, Michael ließ locker und sie boxte ihn mit ihrer rechten Faust gegen die linke Schulter. Es beeindruckte ihn überhaupt nicht.
„Au!”
Sie boxte ihn mit beiden Fäusten …
„Au!”
Nun nahm sie ihre Hände lieber zum Reiben ihrer Pobacken und sah Michael gespielt vorwurfsvoll an. Im nächsten Augenblick preßte er seine Lippen auf ihre und begehrte Einlaß − und er bekam Einlaß, als er sich unvermittelt löste und Cecilia herumdrehte. Nun stand er hinter ihr, drückte sich an sie und ließ seine rechte Hand unter ihr Kleid zu ihrem Schoß gleiten. Ihr war klar, was er vor hatte.
„Hier?”
„Nein, nicht hier”, hauchte er ihr ins rechte Ohr. „Ich will Dich nur kosten.”
„Hhmmm”, schnurrte sie, schloß ihre Augen und lehnte ihren Kopf hintüber an seine Schulter. Seine Hand fand ihr Ziel. Mit Wohlgefallen bemerkte er, daß Cecilia nicht rasiert war. Er haßte das. Es wirkte unreif auf ihn, fast krank. Jede Beseitigung von Schönheit regte ihn negativ auf. Hier aber war der schönste Intimschmuck vollständig vorhanden, und er kraulte ihn zärtlich, ehe er mit einem leisen Brummen die Probe nahm und Cecilia dabei zärtlich stimulierte. Ihr Atem ging schneller. Michael zog sich zurück und wedelte mit seinen feuchten Fingern vor ihrer Nase. Sie sog den Duft ihrer eigenen Erregung ein und schnurrte wie eine zutiefst zufriedene Katze. Er strich mit Mittel- und Zeigefinger über ihre Lippen, sie probierte, und er kostete dann selbst. Cecilia war bereit, aber er wollte ihr noch keine Erlösung schenken. Abrupt unterbrach er seine Stimulanz.
„Wir gehen noch einmal tanzen. Komm!”
Es ging ein leiser Ruck durch Cecilia, aber sie war schnell wieder „da”, holte einmal kurz tief Luft und atmete hörbar aus. Ihre Wangen waren tief gerötet.
„Solltest Du Dich nicht vorher anziehen?” Sie grinste ihn schelmisch an und strich ihr Kleid glatt.
„Oh … ja … das sollte ich vielleicht”, sah er lachend an sich herab. „Obwohl … so … unter einer Limbostange durchgetanzt, das wäre sicher der Knaller des Abends, oder?”
„Und was ist, wenn Du aufgeregt wärst und die Stange mit Deinem Stimmungsbarometer von der Auflage stößt … hm?” Ihr Grinsen wurde immer breiter.
Michael konnte es nicht glauben. Cecilias Phantasie sei schon sehr lebhaft, dachte er sich. Und das sollte eine Jungfrau sein? Monsieur Bouchon hatte noch keine vollständig aufrechte Haltung eingenommen, aber schon deutlich sein Potential angezeigt, was Cecilia kommentarlos bemerkt hatte. Michael war jedoch das Aufblitzen in ihren Augen nicht entgangen. Nun aber kleidete er sich an und kehrte Hand in Hand mit ihr zur Party zurück.
*
Es wurde gerade eine Rumba getanzt. Michael gesellte sich mit seinem Mädchen sofort dazu. Beide genossen die langsamen Bewegungen und die Körpernähe dabei.
Als der Tanz beendet war, suchte Michael seine Oberbekleidung. Er zog sich lediglich sein Hemd wieder an, knöpfte es aber nicht zu, sondern knotete es über seinem Bauchnabel zusammen. Da sprach York die beiden an.
„Mögt Ihr nebenan am kalten Büffet etwas zu Euch nehmen? Nach solchen tanzsportlichen Leistungen müßt Ihr doch Hunger haben, oder?”
„Wenn Du mal Zeit hast, würde ich auch gern mit Dir tanzen.”
Ein bildhübsches Mädchen fuhr Michael mit der Hand von hinten über den Rücken und setzte seinen eindeutigen Annäherungsversuch mit einem kessen Fingerstrich über seinen nackten Bauchbereich fort. Dabei lächelte es ihn schon sehr kess an, ehe es weiterging und sich zu einer kleinen Gesprächsgruppe gesellte, nicht ohne sich noch einmal nach ihm umzudrehen.
„Hm, Du hast noch eine Eroberung gemacht, mein Lieber.”
Michael betrachtete durchaus aufmerksam die hübsche Person in ihrem kurzen Rock und dem Bauchfrei-T-Shirt, brünett, braungebrannt und mit leuchtenden, hellbraunen Augen. Und diese perfekten Beine … ach ja …
„Wer ist das?” Michael gehörte ganz Cecilia, aber neugierig war er dennoch. Die begann eine Mimik aufzusetzen, die für die Andere nichts Gutes verhieß.
„Oh, das ist Friederike. Friederike von Sterlitz, genannt Fritzi. Gute Familie. Jura, sechstes Semester. Keinen Freund übrigens. Ihr Tänzer heute abend ist ihr Bruder Roderich, genannt Roddy. Der da hinten, der hellblonde Germane. Ebenfalls Jurist. Der alte Sterlitz ist Gerichtspräsident.” York deutete mit dem Kopf in Richtung eines sehr gut aussehenden Typen von vielleicht 24 oder 25 Jahren, der sich gerade mit einem anderen jungen Mann angeregt unterhielt. Michael betrachtete auch ihn. Er gefiel ihm. Und dann trafen sich kurz ihre Blicke, als der junge Sterlitz zu ihnen herübersah und ein Lächeln über sein Gesicht huschte, ehe er sich wieder abwandte.
Cecilia wurde ungeduldig.
„Komm, laß uns ‘was essen und trinken, ja?” Sie zupfte zur Bekräftigung an seinem Ärmel, nahm ihn gleich danach bei der Hand und zog ihn mit sich.
Das Büffet nebenan war reich an Köstlichkeiten. Es sah wunderbar aus. York hatte an nichts gespart. Da Michael sich aber nicht zu sehr belasten wollte, legte er sich nur ein wenig Geflügel und Gemüsereis auf, dazu ein paar Maiskölbchen, ein Stück Käse und ein wenig Honigmelone. Cecilia nahm dasselbe, und sie wählten jeder nur einen Fruchtsaft als Getränk. Sie wollten sich beide in den nächsten Stunden aneinander berauschen, aber keinen Rausch antrinken. Am Schluß teilten sie eine Banane miteinander. Michael faßte sie in der Mitte, jeder nahm ein Ende in den Mund und so bissen sie zärtlich ab, kauten, schluckten, bis sie sich trafen und zum Bananenkuß verschmolzen. Sehr zu empfehlen.
*
„Liebste Berenice! Wie schrecklich schön Dich hier zu sehen!” Madame de Treville war die personifizierte gute Laune. Dagmar Müller-Gantermann stand ihr dabei strahlend zur Seite
“Und in so wundervoller Begleitung, meine Liebe”, flötete sie so fröhlich wie eine Klarinette. “Möchtest Du uns diesen schönen jungen Mann nicht vorstellen?”
Die Blicke der Damen hafteten schamlos neugierig an Alexander Nikolaijewitsch, mit dem Wissen, was er gerade erlebt und sie beide bedauerlicherweise nur als neugierige Zaungäste hatten beobachten dürfen.
Berenice von Wildenbruch überspielte gekonnt, daß die aufdringlichen Gesellschaftsweiber sie nervten, zumal sie sich auf deren verblüffte Gesichter freute.
“Aber gern, Ihr Lieben.” Als sie das sagte, bedauerte sie, daß sie nicht einen mit Zyankali gewürzten Cocktail überreichen konnte. “Ich darf Euch vorstellen: Großfürst Nikolai. Mein lieber Niko, ich darf Dir vorstellen: Madame de Treville und Frau Müller-Gantermann.”
“Oh, Kaiserliche Hoheit! Welche Ehre!”
Beide Damen versanken im Hofknicks, was Alexander zu einem, aber schnell beherrschten Lächeln verleitete. Er hatte Berenice nur seinen Vaternamen gesagt; mehr mußte sie nicht wissen.