Kitabı oku: «Winterfunke», sayfa 4

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Blinzelnd griff Gabriel in sein Gesicht und war schockiert, dass seine Brille verschwunden war. Wann und wie war das passiert?

Arthur lächelte schief. »Wenn du sie trägst, bist du süß, aber, verdammt, wenn du sie nicht trägst, bist du heiß. Wie Clark Kent.« Er fuhr mit den Fingern durch Gabriels Haar. »Komm, verpassen wir dir einen Orgasmus, Superman.«

Während er ihre Körper aneinander rieb, küsste Arthur Gabriel fast zärtlich. In Gabriels Kopf drehte sich alles, als er versuchte, mitzuhalten, obwohl sein Körper schon wieder zurück im Spiel war. Das war's? Er ließ eine Farbe fallen und Arthur benahm sich? Wenn er Rot gesagt hätte, als Arthur das Haus nicht hatte verlassen wollen, wäre er dann gegangen?

Gott sei Dank hatte er das nicht getan.

Allerdings wirbelten seine Gedanken weiterhin umher. Er fragte sich, was jetzt passieren würde, was Es ist nur Sex bedeutete, ob Arthur es wirklich ernst gemeint hatte, als er Gabriel sexy genannt hatte.

Mit einem leisen Lachen beendete Arthur den Kuss und zwickte Gabriel in die Nase. »Jetzt verstehe ich dieses nicht einvernehmlich. Du hast ein Hirn, das nie die Klappe hält, selbst im Bett nicht. Ich werd wieder einen Gang hochfahren. Ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst, aber es würde mehr Spaß machen, wenn du loslassen könntest.«

Gabriel ließ seine Hände über Arthurs Schultern streichen. Sein Blick blieb an seinen Brustmuskeln hängen. »So bin ich immer. Tut mir leid.« Er wusste auch, dass es nervig war, weil jede seiner Affären und jeder seiner Partner es ihm immer und immer wieder versichert hatte.

Arthur jedoch wirkte nicht genervt. »Kein Grund, sich zu entschuldigen, Süßer. Du hältst mich auf Trab, das ist alles. Ich mag die Herausforderung. Sag mir, dass ich etwas nicht tun kann, und plötzlich ist das alles, was ich tun will.«

»Oppositioneller Trotz.« Gabriel stieß den Atem aus und schloss die Augen, als Arthur ihre Schwänze in seiner Hand wieder aneinander rieb.

»Schalt deinen Lockenkopf mal aus und lass mich deinen Körper führen. Ich kenne dich, Bibliothekar. Ich weiß, worauf du stehst. Selbst, wenn du nicht willst, dass ich darüber rede, wie dreckig du es willst. Denn mit dem, was ich dir befohlen hab, bin ich nicht zu weit gegangen. Es war nur zu früh.« Sein Daumen reizte die Spitze von Gabriels Eichel, als er zustieß. »Du willst, dass ich dich schmutzige Dinge tun lasse. Dass ich dich dazu bringe. Nicht, weil du zu beschämt bist, um nach ihnen zu fragen.« Er saugte an Gabriels Ohrläppchen, bevor er den Rest gegen sein Haar flüsterte. »Die Scham ist das, was du am meisten magst. Oder, Baby?«

Gabriel zuckte zusammen, als ein Hauch von Angst sein Verlangen durchzog. Es stimmte, doch dadurch, dass Arthur es wusste, fühlte er sich nackt. Arthur, der nicht sein Freund war. Arthur, der ihn wahnsinnig machte.

Arthur, dessen Hüftstöße verboten sein sollten.

»Shh.« Sanft knabberte Arthur an Gabriels Unterlippe. »Das hier bleibt zwischen uns beiden. Das ist unsere Spielzeit. Ein sicherer Ort. Ich würde niemals irgendetwas davon gegen dich verwenden.« Mit geschmeidigen Stößen, die Gabriel zum Stöhnen brachten, rieb er sich an Gabriels Unterleib. »Ich werd dich ficken, Gabe. Werd dich genau hier auf deinem Sofa ficken. Jedes Mal, wenn du daran vorbeigehst, wirst du daran denken, wie du deine Beine für mich gespreizt hast. Daran denken, wie es wieder passieren wird, wie ich es jedes weitere Mal schlimmer machen werde. Bald wirst du nicht mehr auf diesem Sofa sitzen können, weil du dich so voller Scham daran erinnerst.«

Gabriel ließ sich von Arthurs Worten davontragen und ließ zu, dass sie das Quasseln in seinem Kopf ertränkten. Arthur führte Gabriels Körper, nannte ihn versauten Junge und hübsche Hure. Als Arthur Gabriels Knie nach oben drückte und Gabriels Hände um seine eigenen Schienbeine legte, wehrte er sich nicht dagegen, sondern tat nur, was Arthur ihm befahl. Er wimmerte und öffnete sich unter Arthurs dunklem Blick. Er bebte, als Arthur seinen Körper betrachtete, ihn zu einem bloßen Objekt machte und erklärte, wie er ihn ficken würde.

Als Arthur zwei Finger in Gabriels Mund schob, hinterfragte er es nicht, sondern saugte dankbar und erleichtert an ihnen. Arthur befahl ihm, sie zu befeuchten, und das tat er – er sammelte Speichel und überzog sie damit. Als Arthur die feuchten Finger in sein Loch schob, wimmerte Gabriel auf und ließ sich auf sie sinken, um sie aufzunehmen. Er bewegte sich auf den breiten Spitzen, während Arthur sich einen runterholte und auf Gabriels Bauch kam, bevor er Gabriels Schwanz in eine Hand nahm, die Finger der anderen tief in ihn hineinstieß und seine Prostata reizte, womit er Gabriel aufschreiend in einen zuckenden Orgasmus trieb.

Danach lag Arthur auf ihm, ließ einen Finger jedoch in Gabriels Hintern vergraben.

Als sich der Schleier der Lust hob und der schwere Nachgeschmack der Scham sich einstellte, zog Gabriel sich zurück. Er versuchte es zumindest – denn Arthur bewegte seinen Finger in ihm und veranlasste Gabriel zu einem geflüsterten Nein.

Doch Arthur lächelte und stieß in ihn, bevor er sich Gabriels Bauch hinabküsste. Er leckte über das abgekühlte Sperma auf Gabriels Haut und saugte an seinem erschlafften Penis. Sanft traktierte er seinen hypersensiblen Arsch mit einem einzigen Finger und hielt die Erinnerung in ihm wach.

Du hast darum gebeten, wenn auch nicht mit deinem Mund, sondern mit deinem Körper. Du hast an meinem Finger gesaugt, damit ich ihn hierhin stecke.

Zermürbender als alles andere war jedoch die Art, wie Arthur ihn berührte. Zärtlich. Sanft. Als er seinen Finger zurückzog, krampfte Gabriel sich mit einem Gefühl des Verlusts zusammen und schloss die Augen. Gehorsam bewegte er sich, während Arthur ihn geduldig und vorsichtig wieder anzog und dann in seine eigene Kleidung schlüpfte.

Als er fertig war, küsste er Gabriel lange und süß auf den Mund.

»Ich werd Frankie sagen, dass dir etwas dazwischengekommen ist. Wir verschieben das Abendessen mit ihnen auf ein andermal.« Er strich über Gabriels Seite und küsste die immer noch sensible Brustwarze durch den Stoff. »Ich werd morgen etwa um die gleiche Zeit wieder hier sein.«

Innerlich taumelte Gabriel vor entsetzter Freude. Sein Schwanz summte betrunken. »Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist.«

Mit einem verruchten Grinsen ergriff Arthur Gabriels Hand und leckte bewusst langsam über die Innenfläche, wobei er seine Zunge immer und immer und immer wieder über ihr Zentrum schnellen ließ. Dann legte er Gabriels Hand auf seine Brust.

»Vielleicht solltest du dir einen Film oder eine Sendung im Fernsehen aussuchen, während ich es dir besorge. Denn ich hab auf jeden Fall vor, mir eine Stunde lang deinen Arsch vorzunehmen, und du wirst froh über eine Ablenkung sein.«

»Ich werde nicht zulassen, dass du meinen Arsch leckst«, sagte Gabriel ohne die geringste Überzeugung.

»Das wirst du, Süßer.« Arthur schenkte ihm ein träges Lächeln. »Du wirst mich anflehen, es zu tun.«

»Werde ich nicht«, flüsterte Gabriel und ignorierte das Kribbeln in seinen Hoden.

»Sei brav.« Leise lachend fuhr er mit einem Finger über Gabriels Oberschenkel. »Wenn ich's mir recht überlege: Sei unartig, denn das ist es, was du willst.« Er beugte sich vor, setzte einen gehauchten Kuss auf Gabriels geschwollene Lippen und wisperte: »Und ich auch.«

Kapitel 5

Nachdem Arthur Gabriels Haus verlassen hatte, saß er eine Minute lang bei laufendem Motor in seinem Pick-up. Er schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und atmete ein paar Mal tief und befriedigt durch, während er die unerwartete Begrüßung noch einmal Revue passieren ließ.

Dadamm.

Er fuhr zum örtlichen Spirituosenladen, weil er noch eine Flasche Wein mitnehmen wollte. Frankie würde sie mögen, was wiederum Marcus glücklich machen würde. Außerdem würde es sie von der Tatsache ablenken, dass er Gabriel doch nicht mitbrachte. Normalerweise hätte Arthur nicht locker gelassen, bis er ein Ja, ich hole meinen Mantel von Gabriel bekommen hätte, doch ihre kleine Sexplosion hatte die Regeln umgeworfen. Wahrscheinlich hätte er ihn trotzdem zum Mitkommen zwingen können, aber das hätte ihn sicher die Möglichkeit einer weiteren Runde gekostet und den Bibliothekar zu ficken, war auf Arthurs To-do-Liste nach ganz oben gerutscht. Also Wein.

Der Laden befand sich am Nordrand der Stadt, damit er den Verkehr aus Pine Valley nutzen konnte. Er hatte eine nette Auswahl an allem und seit der Geschäftsführer Frankie kannte, hatte er seinen Lieblingswein immer auf Lager. Das Tolle war, dass es nicht schlimm war, dass Arthur den Namen der Weinsorte vergessen hatte. Die Frau am Tresen wusste ihn.

In der Weinabteilung traf er auf Paul in Begleitung eines Mannes.

Arthur erstarrte am Ende des Ganges, viel zu perplex, um irgendetwas anderes zu tun. Als Paul ihn entdeckte, lächelte er unbeholfen. »Hey, Arthur.«

Arthur murmelte eine Begrüßung. Tja, das war ja schräg.

Paul sah gut aus. Glücklich. Zu schade, dass sein Date so ätzend war. Der Kerl war durch und durch ein Spielzeug. Aber das war nun mal, was Paul wollte.

»Schön, dich zu sehen.« Er trat von einem Fuß auf den anderen und kratzte sich am Hinterkopf. »Wollte nur eine Flasche Wein holen. Ich treff mich mit Frankie und Marcus.«

»Oh?« Pauls Lächeln verlor seine Unbeholfenheit. »Grüß sie von mir. Ich schulde Frankie noch einen Besuch. Er ruft mich ständig an, damit ich mal vorbeikomme.«

Weil sie sich nicht alle gemeinsam treffen konnten, weil er und Paul nicht mehr zusammen waren. Aber, verdammt noch mal, sie waren nie wirklich zusammen gewesen.

Arthur räusperte sich. »Du könntest mitkommen. Du kennst ja Frankie. Er kocht immer genug für eine ganze Armee.« Er zwang sich hinzuzufügen: »Bring deinen… Freund mit.«

Der besagte Freund zog einen Schmollmund und als er sprach, war seine Stimme ein Jammern. »Ich dachte, wir würden heute ein ganz besonderes Abendessen haben.«

Arthur bedachte Paul mit einem ungläubigen Blick. Dafür musstest du unser Arrangement aufgeben, ja?

Mit einem unterdrückten Seufzen tätschelte Paul den Kerl an der Schulter. »Bobby, warum bezahlst du nicht schon mal den Wein? Ich bin gleich da.«

Vor sich hin grummelnd klemmte sich Bobby die Flasche unter den Arm und stolzierte davon. Sobald er außer Sichtweite war, wandte sich Arthur Paul zu.

»Ernsthaft, Paul. Was zur Hölle?«

Flüchtig deutete Paul in Richtung des schmollenden Bobby. »Ich date, Arthur. So ist das eben. Manchmal sind es Diamanten. Ein andermal Blindgänger.«

»Das hier ist kein Diamant, Babe.« Er schüttelte den Kopf. »Warum musstest du kaputt machen, was wir hatten? So schlecht war es nicht.«

Zweifelnd hob Paul eine Augenbraue. »Es war aber auch nicht gut. Die meiste Zeit haben wir gestritten.«

»Vorspiel. Erzähl mir nicht, dass du den Sex nicht gemocht hast. Er war verdammt großartig.«

»Ja, aber ich will auch kuscheln.«

Arthur deutete mit einem Finger auf ihn. »Ich kuschle, Kollege.«

»Es hat einfach nicht gepasst, Arthur. Wir können Freunde sein. Aber das war's auch. Und ich glaube, wir können bessere Freunde sein, wenn wir einander für eine Weile Raum zum Atmen geben. Nur bis nach Weihnachten.«

»Schön. Wie auch immer.« Arthur unterdrückte den Drang, die Augen zu verdrehen. »Nur dass du's weißt, es belastet Frankie ziemlich. Wir sollten wenigstens mal zusammen was essen oder so. Es ist mir egal, ob ich dir danach am Arsch vorbeigehe. Aber wenn Frankie zu sehr gestresst ist, weißt du ja, was passiert.«

»Das ist mir klar. Marcus wird uns zusammenstauchen.« Paul trat von einem Fuß auf den anderen. »Ein paar Wochen noch, okay? Das ist nicht so leicht für mich. Oder anders gesagt: Es wäre viel zu leicht, mich wieder von dir ins Bett locken zu lassen. Ich will dich nicht hassen, Arthur. Aber wenn wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben, werde ich das tun. Wenn nicht jetzt, dann später.«

Jetzt fühlte sich Arthur scheiße. Was wahrscheinlich der Grund dafür war, dass er zuließ, dass sein Mund etwas Dummes sagte. »Tu dir keinen Zwang an und date. Wer weiß. Vielleicht werde ich das auch tun.«

Pauls Augenbrauen schossen bis zu seinem Haaransatz in die Höhe. »Oh, wirst du das?«

Verdammt, Arthur hasste diesen überheblichen Tonfall. »Ja. Man weiß nie, was ich so tun könnte.«

»Arthur, geh nicht mit irgendwem aus, nur weil du sauer bist, dass ich ausgezogen bin. Das wäre nicht fair den Männern gegenüber, die du benutzt.«

Oh scheiß die Wand an. Er hatte keinen Grund, weiter hier zu stehen und sich von diesem Erbsenzähler belehren zu lassen. »Mach dir keine Sorgen um mich, Kumpel. Geh und trink deinen Pinot mit Mr. Schmollarsch da drüben. Ich hoffe, er ist gut im Bett, denn ich kann dir jetzt schon sagen, dass das Abendessen zum Einschlafen sein wird.«

Es war verfickt noch mal unmöglich, dass der Kerl gut im Bett sein würde.

Arthur kaufte den Wein und eilte zurück zu seinem Pick-up.

Als er durch die Stadt zu dem Haus von Frankie und Marcus fuhr, kam er zu dem Schluss, dass er nicht eifersüchtig war. Es war bescheuert, weil alles in Ordnung gewesen war. Nein, es war nicht das, was Marcus und Frankie hatten, aber der Scheiß wuchs ja auch nicht auf Bäumen. Wie die Stones einst sagten, man konnte nicht alles haben, was man wollte. Aber manchmal hatte man einen besten Kumpel mit einem netten Arsch, der ab und zu nichts gegen einen harten Fick hatte. Es gab Schlimmeres im Leben.

Doch als er vor dem Haus von Frankie und Marcus parkte und die beiden durch das Fenster ihrer Wohnung über ihren Geschäften sah, wie sie lachten und einander anlächelten, während sie für Weihnachten dekorierten, gab Arthur zu, dass es Besseres gab.

Und als er mit dem Wein aus dem Wagen stieg, war er auch bereit zuzugeben, dass Gabriels Haare gar nicht so schlimm waren. Tatsache war, dass sie ihm sogar langsam irgendwie gefielen.

***

»Die Sache ist die…«, begann Marcus, während Arthur ihm Wein einschenkte und Frankie den Eintopf auftischte, »… dass Zuschüsse sehr schwer zu bekommen sind und es wird immer schwieriger, weil sie immer seltener werden und es immer mehr Menschen gibt, die sie brauchen. Aber wir können auf jeden Fall ein bisschen recherchieren und herausfinden, was Gabriel braucht, und ich kann euch helfen, die Anträge zu schreiben.«

»Gut.« Arthur reichte ihm sein Glas. »Kann ich sie morgen Abend nach der Arbeit abholen? Oder bringst du sie mir während der Mittagspause vorbei?«

Marcus bedachte ihn mit einem nachsichtigen Blick, mit dem er ihn schon häufig angesehen hatte. »Allein die Nachforschungen, welche Zuschüsse wir beantragen können, werden mich den größten Teil der Woche kosten. Den Antrag dann tatsächlich zu schreiben, könnte über einen Monat dauern.«

»Wer zum Teufel hat denn dafür Zeit? Die Bibliothek braucht das Geld jetzt.« Zumindest musste Arthur es Gabriel jetzt geben, während seine Mutter zusah. Sonst hieß es ho, ho, ho.

»Selbst, wenn wir wie durch ein Wunder heute Abend einen überzeugenden Antrag einreichen könnten, müssten wir warten, bis die Antragsfrist abgelaufen ist, um zu sehen, ob wir das Geld bekommen, und dann müssten wir uns noch gegen die anderen Wettbewerber behaupten.«

Arthur nahm einen großen Schluck Wein und wünschte sich, es wäre Bier.

»Was ist mit einer normalen Benefizveranstaltung?« Frankie reichte Arthur seinen Teller und setzte sich vor seinen eigenen. »Wir könnten die Zuschüsse trotzdem beantragen, aber vielleicht würde eine lokale Veranstaltung ja helfen, die Zeit zu überbrücken?«

»Tja, und da liegt das Problem.« Arthur stocherte in seinem Eintopf herum, richtete sich jedoch auf, als er bemerkte, wie gut er roch. Er nahm einen Löffel voll und pustete, um ihn abzukühlen. »Mom hat die behämmerte Idee, dass ich den Weihnachtsmann mit seinem Schlitten spielen könnte.«

Frankies Augen glitzerten. »Du wärst ein süßer Weihnachtsmann.«

»Das Problem ist, dass dieser verdammte Plan kein Plan ist. Sie will mich verkleiden und in Opas altem Schlitten fahren lassen. Ich werde sie und drei andere Witwen herumkutschieren und vor der ganzen Stadt wie ein Idiot aussehen. Und sie werden vielleicht einen Dollar fünfzig rausbekommen.« Er probierte den Eintopf und seufzte beinahe. Gottverdammt, war der gut.

»Na ja, dann braucht ihr eben einen besseren Plan. Ihr müsst sie mit dem Schlitten zu einer Veranstaltung bringen. Und vorher wollen sie sicher ihre Haare machen lassen. Ich spende das Geld, das ich für meine Arbeit bekomme, und werde ein paar Leute aus der Stadt holen, die mir helfen können. Das Diner könnte ein Wohltätigkeitsessen organisieren und der Spirituosenladen könnte einen Weinverkauf veranstalten.«

»Wie wäre es mit einem altmodischen Ball in der Turnhalle?«, schlug Marcus vor.

Frankie strahlte. »Das wäre großartig. Gibt die Tanzlehrerin in Pine Valley auch Gesellschaftstanzkurse?«

»Ich weiß es nicht, aber falls nicht, kenne ich jemanden in St. Paul, der das macht.« Marcus kratzte sich am Bart und nahm einen ersten Bissen vom Eintopf. »Liebling, der ist umwerfend. Was hast du gemacht?«

»Nichts Besonderes.« Allerdings schmolz Frankie förmlich wegen des Lobes.

»Da ist ein Geschmack drin, den ich nicht erkenne.« Arthur nahm einen weiteren Löffel. Gott, es wurde immer besser. »Was auch immer es ist, es ist toll.«

»Du schmeckst die Kräuter der Provence. Lavendel, Bohnenkraut, Fenchel, Basilikum und Thymian.«

Lavendel. In seinem Essen. Na ja, dann sollte Arthur eben der Teufel holen, denn das war der beste Eintopf, den er je in seinem Leben gegessen hatte. Er hob sein Glas für einen Trinkspruch. »Auf die Provence.«

Sie stießen auf Frankie an, der wirkte, als würde er gleich vor Stolz platzen, und die Unterhaltung wandte sich dem Tratsch zu, den Frankie im Salon gehört hatte, und was bei der Versammlung des Stadtrates passiert war. Es war ziemlich langweilig, also dachte Arthur über Marcus' und Frankies Ideen für die Benefizveranstaltung nach, während er sich einen zweiten Teller und ein riesiges Stück von dem köstlichen Brot genehmigte.

Es könnte funktionieren. Er musste zwar in das verdammte Weihnachtsmannkostüm schlüpfen, aber Arthur sah ein, dass das mittlerweile so oder so passieren würde. Noch immer war er nicht sicher, wer überhaupt zu diesem Rummel kommen sollte und ob sie dann auch Geld haben würden, aber das war eindeutig Marcus' und Frankies Territorium. Mit diesen beiden im Boot würde es fantastisch werden.

Arthur fragte sich, ob Gabriel das gefallen würde.

»Es ist so schade, dass Gabriel nicht kommen konnte.« Frankie lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schwenkte das Weinglas in seiner Hand.

»Er hatte einen langen Tag. Nächstes Mal ist er dabei.« Arthur würde mit ihm darüber sprechen, wenn er nach der Arbeit bei ihm vorbeischaute.

Er wusste bereits, dass er auf Widerstand treffen würde, wenn sein Bibliothekar erst einmal darüber nachgedacht hatte, was sie getan hatten. Das nächste Mal, wenn Arthur unangekündigt auftauchte, würden die Türen verschlossen sein.

Dann musste er eben an Türen auftauchen, die man nicht verschließen konnte. Ein Kinderspiel.

Kapitel 6

Am Morgen nach seinem Sofasex mit Arthur starrte Gabriel in den Spiegel und ermahnte sich streng.

»Du wirst keinen Sex mit Arthur haben. Du wirst ihn nicht in dein Haus lassen. Du wirst dich von ihm nicht in irgendetwas Verrücktes hineinziehen lassen. Und unter keinen Umständen wirst du zulassen, dass er deinen Arsch leckt.«

Er schaffte es, das zu sagen, ohne rot zu werden, doch wie Arthur vorhergesagt hatte, konnte er nicht an seinem Sofa vorbeigehen, ohne sich in seiner Unterhose unangenehm zu fühlen.

Die Begegnung war aufregend gewesen, ja. Und sexy. Sein Körper summte befriedigt von der Erinnerung an den Orgasmus. Gabriel gab zu, dass Arthur ein guter Liebhaber gewesen war, aufmerksam und fürsorglich – selbst als er dreckige Dinge gesagt hatte, bei denen sich Gabriels Zehen eingerollt hatten.

Es war ein unerwartet angenehmes Intermezzo gewesen, doch es würde sich nicht wiederholen.

Das Problem war, wie er sich während der Fahrt zur Arbeit eingestand, dass er sich in seinem Leben noch nie bei einem anderen Liebhaber so benommen hatte. Sicherlich hatte er diese Sehnsüchte vorher bereits gehabt, dunkle Begierden, die er in Fiktion und Pornos ausgelebt hatte. In seiner Fantasie, weswegen er diese Gefühle immer als solche erachtet hatte. Doch jetzt hatte er seine Fantasien gekostet und er musste zugeben, dass an einer zweiten Kostprobe nichts zu beanstanden wäre.

Allerdings nicht mit Arthur und nicht hier in Logan. Weniger als der kinky Sex störte ihn die Tatsache, dass er Arthur Anderson nicht mochte.

Ja, Sex mit jemandem, für den er nichts empfand, war Teil des Nervenkitzels gewesen, eine noch tiefer vergrabene Fantasie – doch es war aus gutem Grund eine Fantasie und nicht seine gewöhnliche Vorgehensweise.

Er würde sich nicht noch einmal mit Arthur treffen, vor allem nicht für Sex. Er würde mit Corrina über die Benefizveranstaltung reden und einen Weg finden sie umzustimmen.

Na also. Das stand schon mal fest. Es wurde Zeit, weiterzumachen und an etwas anderes zu denken.

Obwohl die Bibliothek klein war und zu manchen Zeiten menschenleer sein konnte, hatte Gabriel immer etwas zu tun. Die Bücher wieder in die Regale einzusortieren, übernahmen häufig Freiwillige, kleine alte Damen und Jugendliche, die größtenteils einsame Buchliebhaber waren. Ein paar waren allerdings das, was seine eigene Großmutter Crackerjacks genannt hatte: Hitzköpfe, die es liebten, Dinge zu organisieren. Corrina Anderson war definitiv eine von ihnen. Gabriel musste die Arbeit der freiwilligen Helfer jedoch immer noch einmal überprüfen, denn nichts trug stärker zu dem Risiko eines verlorenen Buchs bei als ein abgelenkter Jugendlicher, der dem Hinterteil einer Gleichaltrigen hinterhergaffte, oder geistig verwirrte Rentner, die eine sechs mit einer neun verwechselten. Die Kinderabteilung musste mindestens dreimal am Tag desinfiziert werden. Auch dabei halfen die Freiwilligen häufig aus, aber Gabriel musste sichergehen, dass es ordentlich gemacht wurde. Und natürlich musste er die Vorlesestunde vorbereiten.

Die Bibliothek war auch ein öffentlicher Treffpunkt und er musste die verschiedenen Aktivitäten koordinieren, die im Konferenzraum, in der Leseecke und im Gesellschaftsraum im ersten Stock abgehalten wurden. Wenn Ferien waren, musste er aufpassen, dass der Gesellschaftsraum nicht von hormongesteuerten Teenagern für ein Stelldichein missbraucht wurde.

Letzte Woche erst hatte er zwei Mädchen aus Pine Valley aus dem Raum schicken müssen, allerdings nicht, ohne ihnen vorher zu versichern, dass es vollkommen natürlich war, dass sie einander liebten und dass sie ihm Bescheid geben sollten, wenn sie jemals irgendetwas brauchten – außer einen Ort zum Rumknutschen. Er hatte ihnen seine Handynummer gegeben. Und außerdem zwanzig Minuten, bevor er zufällig über sie gestolpert war.

Die meiste Zeit verbrachte er allerdings damit, neue Bücher und Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen. Die Stelle in Logan hatte er als Teil einer Fördermaßnahme der Stiftung der öffentlichen Bibliotheken in Minnesota übernommen. Er war ein nicht stimmberechtigtes Vorstandsmitglied und glaubte aus tiefstem Herzen an die Bewegung, sogar den entlegensten Städten seines Heimatbundesstaates einen Bibliothekszugang zu ermöglichen. Er hatte die University of Illinois in Urbana-Champaign besucht, um seinen Master in Bibliothekswissenschaft zu machen, doch er war nach Minnesota heimgekehrt, sobald er fertig gewesen war. Ihm wurden Stellen im ganzen Land und besonders im mittleren Westen angeboten, aber er ignorierte sie alle, weil die North Woods die Gegend war, wo er sein wollte. Er wollte kleinen Bibliotheken helfen und er war gut darin. Die öffentliche Bibliothek in Logan hatte er vor dem Aussterben gerettet und wieder zu einem florierenden Knotenpunkt der Gesellschaft gemacht. Ihre Regale zu befüllen und sie zahlungsfähig zu halten, war eine ganz andere Jonglage, aber nicht schlimmer als erwartet.

Allerdings war es in der Tat einsam.

Der Tag nach dem Aufeinandertreffen mit Arthur war ein typischer. Wie jeden Morgen hielt er die Vorlesestunde. Heute war die Vorschule der evangelischen Kirche dafür vorbeigekommen, sodass der Raum aus allen Nähten platzte. Die heutige Lektion war über das Teilen, aber als er eine vertraute, verkniffen dreinblickende Großmutter im hinteren Teil des Saals wahrnahm, machte er sich für die kommende Standpauke bereit, weil er ein Buch mit einem afroamerikanischen Mädchen als Hauptfigur ausgewählt hatte. Er konnte die Beschwerde bereits hören. »Sie entscheiden sich immer für farbige Protagonisten. Logan ist keine Großstadt.«

Genau deswegen las er so viele Geschichten mit Hauptcharakteren vor, die nicht weiß waren. Doch es war eine Diskussion, die sich niemals lösen ließ. Letzten Endes stimmten Mrs. Gordmans und Gabriels Meinungen nie darin überein, was ein Kind Wichtiges zu lernen hatte.

Pünktlich nach der Vorlesestunde hatte er diese Auseinandersetzung tatsächlich, die erneut damit endete, dass sie drohte, mit dem Vorstand darüber zu sprechen, woraufhin er sie ermutigte, das doch gerne zu tun. Als sie gegangen war, musste Gabriel zwanzig Minuten lang das ziellose Geschnatter seiner verwitweten, ehrenamtlichen Helferin über sich ergehen lassen, bevor er in sein Büro flüchten konnte, um die Fernleihedaten zu durchkämmen, wobei er sich sein Mittagessen gönnte und während des Mittagsschläfchens ihrer Kinder mit Alex chattete. Nachdem sie offline gegangen war, überprüfte er die Regale, desinfizierte den Spielbereich und pinnte ein paar neue Schneeflocken, die von kleinen Besuchern gebastelt worden waren, an das Schwarze Brett. Er hatte gerade angefangen, den Weihnachtsbaum für die Wunschlisten aufzubauen – ein bisschen früh, aber die Verkaufssaison würde dieses Jahr ziemlich kurz ausfallen –, als Marcus Gardner hereinkam.

»Hey.« Er wirkte gehetzt und fror, seine Wangen waren rot und sein dunkles Haar zerzaust, weil er offensichtlich häufig mit den Fingern hindurchgefahren war. Unter seinem Wollmantel trug er einen Anzug, was ungewöhnlich für ihn war. Er musste gerade von einem Prozess kommen. »Ich wollte kurz mit Ihnen reden. Haben Sie eine Minute?«

»Natürlich.« Mit einem Lächeln wandte sich Gabriel von dem Baum ab. »Wollen Sie in mein Büro kommen oder setzen wir uns hier draußen hin?«

»Hier ist okay.« Marcus zog einen Stuhl von einem Tisch heran und setzte sich auf die Kante. »Ich wollte ein paar Sachen dieser Benefizveranstaltung mit Ihnen durchgehen. Frankie ist ein bisschen aufgeregt wegen der Gala-Idee und ich weiß, dass Corrina bei allem dabei wäre, aber ich war mir nicht sicher, was eigentlich Ihre Ziele sind. Und dann sind da noch die Zuschüsse.«

Gabriel blinzelte. »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen. Was für eine Gala? Und was für Zuschüsse?«

Marcus fuhr sich mit der Hand über den Bart. »Ja. Das hatte ich befürchtet.« Ausführlich beschrieb er eine durchorganisierte Weihnachtsbenefizveranstaltung, die zwar Schlittenfahrten mit dem Weihnachtsmann beinhaltete, aber auch ein Abendessen, Friseurbesuche und Gesellschaftstanzkurse. »Ich weiß allerdings nicht, wonach Sie suchen. Ich nehme an, dass das ein genereller Versuch ist, Ihr Konto aufzufüllen, aber ich dachte, es wäre hilfreich, Sie nach konkreten Zielen zu fragen. Wir spielen nämlich mit dem Gedanken, einige unserer Freunde aus den Citys einzuladen, und Frankies Eltern könnten den Zustrom von Duluth sichern. Haben Sie irgendeine Art Buchkampagne geplant? Wollen Sie mehr Filme besorgen? Ich hab gehört, dass Sie mittlerweile mehr oder weniger das Zentrum für Leih-DVDs geworden sind. Wir könnten das auf tausendfache Weise zurechtschneidern. Allerdings wollte ich Ihre Präferenzen kennen, bevor sich Frankie in dem Projekt festbeißt.«

Von diesem Ansturm an Möglichkeiten musste sich Gabriel erst einmal erholen. »Kann ich ein wenig recherchieren und mich dann wieder bei Ihnen melden?«

»Oh, auf jeden Fall.« Er blickte reumütig drein. »Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, bis wir unseren bürgerlichen Pflichten nachgekommen sind. Ich kann nicht glauben, dass Arthur das Ganze ins Rollen gebracht hat. Was haben Sie nur mit ihm gemacht?«

Mit reiner Willenskraft kämpfte Gabriel das Erröten zurück. »Sie haben Zuschüsse erwähnt. Wie passen die in das alles hinein?«

»Gestern kam Arthur zum Abendessen vorbei und brannte darauf, der Bibliothek mehr Geld zu verschaffen. Ich musste ihm erklären, dass Zuschüsse etwas für geduldige Heilige sind, und er hat die Neuigkeiten so gut aufgenommen, wie ich es erwartet hatte. Das Nächste, was ich weiß, ist, dass Frankie vorgeschlagen hat, auf Spendenbasis Haare zu frisieren, und dass ich einen alten Freund wegen Gesellschaftstanzkursen angerufen habe.«

»Warum um alles in der Welt hat Arthur Sie darüber ausgefragt, wie man Geld für die Bibliothek bekommen könnte?«

Marcus hob die Augenbrauen. »Das wollte ich Sie fragen. Weil es mich völlig umgehauen hat. Arthur hasst Bibliotheken.«

Gabriel schreckte zurück und presste eine Hand auf seine Brust, als wäre er eine alte Dame, die Zeugin einer öffentlichen Demonstration von Zuneigung geworden war. »Er hasst Bibliotheken?«

Marcus verzog das Gesicht. »Ja, daran ist meine Mutter schuld. Er und ich sind schon seit Ewigkeiten beste Freunde und da meine Mom damals die Bibliothekarin war, habe ich die Samstage hier verbracht. Seine Mutter hat am Schalter bei der Post gearbeitet, als wir noch eine hatten, und er und ich mussten vier Stunden lang hier herumsitzen, während die meisten anderen Kinder zu Hause Trickfilme geschaut haben. Ich für meinen Teil habe es geliebt, aber Arthur hatte nie viel fürs Lesen übrig gehabt. Es war in Ordnung, wenn ich ihm etwas vorgelesen habe, doch es musste schon ziemlich gut sein, um ihn bei Laune zu halten. Er hat Comics geliebt – und tut es auch immer noch, soweit ich weiß. Auf jeden Fall liebt er Superheldenfilme. Als wir Kinder waren, war meine Mom allerdings der Meinung, dass Comics schlimmer als Fernsehen waren. Sie hat keine neuen bestellt und ihm nicht erlaubt, sie samstagmorgens zu lesen. Stattdessen sollte er richtige Literatur lesen.«

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