Kitabı oku: «Das Holly Summer Lesebuch», sayfa 16

Yazı tipi:

»Vivien, bitte bleib«, höre ich seine Stimme sanft und doch eindringlich hinter mir.

Ich beiße mir auf die Unterlippe, gehe weiter und drücke den Knopf am Fahrstuhl. Nein, Matthew, dieses Mal nicht.

»Kleines, bitte.«

Verdammt, er hat es wieder getan. Immer, wenn er dieses Kosewort sagt, scheine ich nicht mehr fähig, klar zu denken. In mir erwachen wieder stürmische Emotionen, die ich glaubte verloren zu haben, die mich einhüllen, von meinem Körper Besitz ergreifen. Mein Verstand setzt aus und ich werde jetzt von meinen Gefühlen geleitet. Verdammt, ich will ihn, aber kann ich ihn mit all seinen Macken lieben? Ich bleibe stehen, schließe kurz die Augen und drehe mich jetzt doch zu ihm um.

»Matthew, bitte!«, bringe ich mit erstickter Stimme heraus und Tränen laufen mir über die Wangen. Ich kann sie nicht mehr wegblinzeln, in mir tobt das definitive Gefühlschaos. Ich muss hier weg, bevor ich mich total zum Affen mache.

»Vivien, so kannst du jetzt nicht gehen. Bitte komm wieder rein und beruhige dich erst mal. Lass uns reden. Gib mir wenigstens die Chance, mich bei dir zu entschuldigen.« Er kommt einige Schritte auf mich zu.

Ich hebe die Hand, um ihn zurückzuhalten. »Bleib, wo du bist. Warum hast du dich in den letzten beschissenen Wochen nicht ein einziges Mal gemeldet? Glaubst du, mit ein paar netten Worten ist alles vergessen? Für wie dumm hältst du mich eigentlich?«, schreie ich ihn an.

Er steht an der Tür seiner Suite, die Arme hängen neben seinem Körper, er wirkt in sich zusammengesunken; jegliche Arroganz scheint aus ihm herausgekrochen zu sein. Mit einem Ping öffnen sich die Aufzugtüren. Ich zögere nur kurz, drehe mich noch einmal zu ihm um, dann steige ich entschlossen ein und drücke den Knopf für das Erdgeschoss. Ich fange noch seinen gequälten Blick auf, während ich mich umdrehe und mir die Tränen von den Wangen wische. Plötzlich, als wäre Matthew aus einer Art Schockzustand erwacht, sprintet er mir entgegen. Die Aufzugtüren schließen sich, ich sehe seine Hand, die sich zwischen das Metall schiebt, und halte erschrocken die Luft an, während sich vor meinem geistigen Auge das schreckliche Bild seiner zerquetschten Hand projiziert. Doch die Lifttüren öffnen sich und Matthew steigt ein. Er steht barfuß neben mir. Seine Hand hat er an der Aufzugwand abgestützt, als er sich zu mir umdreht.

»Lauf nicht wieder weg, Vivien. Bitte hör mir zu«, bittet er.

Ich verschränke die Arme vor dem Körper und starre weiter auf die Leuchtanzeige des Aufzugs. Wie lange werde ich standhaft bleiben können? Ich weiß, dass ich ihn will, und er soll mich lieben. Warum um Himmels willen sagt er es denn nicht endlich? Warum zeigt er so wenig Gefühl? Wenn ich ihm wirklich so viel bedeute, warum gesteht er mir nicht endlich seine Liebe? Gestern Abend war er fürsorglich, ich glaubte, ihm wieder vertrauen zu können, aber jetzt merke ich, das reicht mir nicht. Ich will mehr. Ich will alles. Ich will seine Liebe und seine Sehnsucht nach mir spüren. Ich will, dass ich die Frau an seiner Seite bin, für die er durchs Feuer gehen würde. Endlich erreichen wir das Erdgeschoss, und ich stürze förmlich aus dem Aufzug. Er folgt mir durch das Foyer hinaus auf die Straße.

»Vivien, verdammt, würdest du gefälligst hierbleiben!«, brüllt er so laut, dass sich die Passanten auf der Straße entsetzt umdrehen. Als ich seine Hand an meinem Arm spüre, wende ich mich um zu ihm.

Er wird keine Ruhe geben, bis ich ihm zugehört habe. »Also gut, Matthew, reden wir. Aber nicht hier«, sage ich frustriert.

»Lass uns hochgehen«, bittet er.

Ich schaue auf seine nackten Füße und nicke zustimmend. Wir betreten das Hotel wieder. Der Hotelangestellte an der Rezeption nickt uns zu und mustert uns, ohne das Gesicht zu verziehen, doch sein Blick verrät seine Missbilligung, als wir in den Aufzug steigen.

Als sich die Türen in der obersten Etage öffnen, folge ich Matthew in den Gang zu seiner Suite. Unerwartet dreht er sich zu mir um. Sein Gesichtsausdruck, der alles andere als die gewohnte Ausgeglichenheit signalisiert, sagt alles aus über seine Emotionen. Matthew mustert mich, er scheint meine Stimmung einschätzen zu wollen.

»Du bist so verdammt dickköpfig. Was ist mit den letzten Monaten? Willst du die einfach so wegwerfen, als hätte es sie nie gegeben?«

Ich ziehe empört die Luft ein. Das kann jetzt nicht sein Ernst sein. »Ich habe gar nichts weggeworfen. Das hast du ganz allein geschafft«, fahre ich ihn an.

Plötzlich legt er seine Hände auf meine Wangen, streichelt zärtlich meine Kinnlinie entlang. Lässt seinen Blick über mein Gesicht wandern, als sähe er mich zum ersten Mal und müsste sich jeden Zoll genauestens einprägen.

»Ich habe mich wie ein Vollidiot verhalten. Es tut mir leid. Ich habe deine Gefühle verletzt. Bitte verzeih mir.« Er wirkt hilflos, überfordert und zugleich erwartungsvoll. Das ist für ihn ungewohntes Terrain und ich spüre, dass er damit nicht umzugehen weiß.

»Matthew, bitte lass uns reingehen.«

»Bitte sag mir, dass ich dich nicht verloren habe.« Seine Augen durchbohren mich.

Ich schüttle verneinend den Kopf und spüre sofort die Anspannung, die aus Matthews Körper entweicht. Als ich die Lippen leicht öffne und die Tränen jetzt nicht mehr wegblinzeln kann, ist es um ihn geschehen. Mit einer schnellen Bewegung presst er mich mit seinem Körper an die Wand, verschließt meine Lippen mit seinem Mund, wie es nur Matthew kann, sodass alles um mich herum verschwimmt. Ich spüre seine harten Muskeln an meinem Körper, das leichte Zittern seiner Hände, als diese mein Gesicht umfassen. Besitzergreifend erobert seine Zunge meine Mundhöhle. Ich lasse ihn gewähren, genieße für einen Moment den Rausch, bis ich wieder klar denken kann, und stoße ihn dann von mir.

»Nein, Matthew, so geht das nicht, verdammt«, sage ich keuchend.

Er schaut mich irritiert an und tritt einen Schritt zurück. Verzweiflung spiegelt sich jetzt in seinem Blick. »Was willst du noch, soll ich auf Knien vor dir herumrutschen?«, schreit er jetzt aufgebracht. Jedes demütige Gefühl, das er noch vor einigen Sekunden für mich empfunden haben muss, ist wie weggeweht. »Ich habe dir gesagt, dass wir reden müssen. Warum bist du einfach weggelaufen? Das ist eine Angewohnheit, die du dir schnellstens abgewöhnen musst«, schreit er aufgebracht.

»Und du solltest dir angewöhnen zuzuhören!« Meine Stimme ist jetzt so laut, dass sie an den Wänden widerhallt. Außerdem bin nicht ich es, die sich entschuldigen muss. Dieser Part liegt eindeutig bei ihm.

»Dann gib mir verdammt noch mal die Chance dazu«, erwidert er nicht weniger laut.

Und dann sprudelt es einfach hemmungslos aus mir heraus. Alles, was sich in den letzten Wochen aufgestaut hat, bricht plötzlich wie eine Lawine hervor: »Was denkst du dir eigentlich? Nach dem, wie du mich behandelt hast, kreuzt du so einfach hier auf und erwartest, dass ich mit einem Fingerschnippen von dir in deine Arme fliege? Du hast mich verbal niedergemacht, mich als Schlampe bezeichnet, du hast dich aufgeführt wie ein arrogantes Arschloch. Ich habe dich verlassen. Es ist aus, Matthew. Wir haben uns getrennt. Ich habe mich getrennt«, schreie ich ihn an. Aber im Grunde will ich ihn gar nicht gehen lassen. Ich will, dass er mich liebt.

Plötzlich öffnet sich die Tür neben uns und ein Mann schaut heraus.

»Sind Sie total verrückt? Tragen Sie Ihren Ehekrach gefälligst nicht vor meiner Tür aus!«

Die Unterbrechung unseres Streits holt mich sofort wieder auf den Boden zurück, sodass ich beschämt den Kopf zur Seite drehe. Matthew murmelt schnell eine Entschuldigung, packt mich am Arm und zieht mich weiter in seine Suite. Die Tür schließt sich hinter uns und wir sind allein.

»Bitte lass uns vernünftig miteinander reden. Anschreien führt zu nichts, oder?«, fragt er mich jetzt wieder völlig beherrscht, aber auch ein wenig hilflos, während er zum Esstisch geht, auf dem Frühstück bereitsteht, und mir mit einer Geste anbietet, Platz zu nehmen.

Ich nicke. Er schenkt mir Kaffee ein und ich greife nach einem Croissant.

»Ich würde gerne mit dir über gestern Abend sprechen«, beginnt er das Gespräch.

Er mustert mich und wartet meine Reaktion ab. Ich wusste es. Ich wusste, dass er noch einmal auf den gestrigen Abend zurückkommt. Dass er mich mit einem anderen Mann gesehen hat, muss entsetzlich an seinem Ego gekratzt haben. Dabei sollte er sich lieber darum sorgen, wie er die Beleidigungen aus der Welt schafft, die er mir vor zwei Wochen an den Kopf geschmissen hat.

Aber wenn du Spielchen spielen willst, Mr. McQueen, dann bitte. Die Bühne ist eröffnet, das Theaterspiel kann beginnen. »Das hat nichts mit uns zu tun. Was erwartest du jetzt, Matthew? Dass ich mich entschuldige, weil ich mit einer Freundin einen netten Abend verbracht habe?« Mein aufgesetztes Lachen klingt selbst in meinen Ohren gekünstelt.

»Nein, ich kann den Gedanken nur nicht ertragen, dich in den Armen eines anderen Mannes zu sehen. Wirst du mir sagen, wer der Mann gestern Abend war?«, fragt Matthew ruhig.

»Ich glaube, du gehst zu weit«, sage ich verärgert.

»Also schön, deine Begleitung. Ist da was zwischen euch?«, fragt er beunruhigt, aber auch leicht angefressen.

Matthew ist an einem Punkt angekommen, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Dabei sollte ihm doch klar sein, dass ich mit David kein Verhältnis habe. Aber Matthew gibt mir Raum für Erklärungen und ich glaube, ich sollte ihn nicht weiter herausfordern und an seinem Ego kratzen. »Es gibt für mich überhaupt keinen Grund, mich vor dir wegen David rechtfertigen zu müssen«, antworte ich ihm und bestreiche mein Croissant dick mit Butter und Himbeermarmelade, sodass ein Teil der Marmelade an meinem Mundwinkel kleben bleibt, als ich genüsslich hineinbeiße.

Matthew beobachtet interessiert jede meiner Bewegungen, bis sein sehnsüchtiger Blick auf dem Marmeladenfleck auf meinen Lippen hängen bleibt. Als ich mir die Marmelade ablecken will, streckt er seine Hand aus und will sie mir zärtlich von meinen Lippen wischen, aber ich drehe den Kopf zur Seite und erledige das selbst. Und dennoch rührt diese Geste mich so sehr, dass ich schnell wegschaue, nach der Tasse Kaffee greife und mir glatt den Mund verbrenne. Als ich das Gesicht verziehe, reicht Matthew mir ein Glas Wasser, das ich dankend annehme.

»David also?«

Während ich trinke, beschließe ich, dass ich ihm seine Frage doch noch beantworte. Vielleicht ist es der kindische Wunsch, ihm zu beweisen, dass ich keine Schlampe bin. So hatte er mich damals genannt, und das Wort schmerzt immer noch in meinem Herzen.

»Wir haben uns in der Bar kennengelernt. Er hat Drinks ausgegeben und uns ein Taxi gerufen, das war alles. David hat sich wie ein guter Freund verhalten.«

»Das sah mir nicht so aus. Er hat dich mies behandelt und das weißt du auch. Hat er auch einen Nachnamen?« Matthew lehnt sich auf dem Stuhl zurück und nichts erinnert mehr an seine kurz aufflackernde Gefühlsregung. Er hat sich wieder unter Kontrolle. Er hat recht. David hat sich wie ein Arsch aufgeführt und mich als billige Bitch hingestellt. Aber ich werde einen Teufel tun und Matthew in seiner Ansicht bestätigen.

»Er ist eine Zufallsbekanntschaft! Ist das denn jetzt so wichtig? Außerdem geht es dich nichts an«, antworte ich leicht genervt. Warum will er das so genau wissen? Um seinen Stalkerneigungen zu frönen und David doch noch eins auszuwischen?

»Alles, was dich betrifft, ist mir wichtig. Du hast dich in Gefahr gebracht.«

Ich verziehe höhnisch das Gesicht und lege das Messer auf den Teller.

»Weil ich mich mit David unterhalten habe?«, antworte ich gereizt und kann einen kleinen Lachanfall nicht unterdrücken. Als hätte jeder Mann, der sich für mich interessiert, miese Absichten!

»Ich brauche dich und ich werde mich für dich ändern, wenn du mich noch willst. Gestern Nacht hatte ich einfach Angst um dich. Du weißt, dass du für die Presse noch immer meine Freundin bist. Jeder, der die Zeitungen gelesen hat, kennt dein Foto. Ich will nur sicher sein, dass dir dieser David nicht nachstellt, um dir etwas anzutun«, meint Matthew eindringlich. Ein Schatten legt sich über sein Gesicht. »Ich könnte es mir nie vergeben, wenn ein zweiter Wladimir hinter dir her wäre!«

Mir wird kalt vor Angst, daran habe ich nicht gedacht. Aber das ist Unsinn. Davids Absichten waren ganz eindeutig und hatten nichts mit Matthew zu tun.

»Ich werde dich immer beschützen, solange es in meiner Macht steht, Vivien. Du und Jo hattet genug Alkohol getrunken, um es den beiden verdammt leicht zu machen.« Seine Stimme nimmt nun einen festen Ton an.

»Mag sein, aber du gehst zu weit, Matthew. Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Nicht mehr«, erwidere ich etwas zu patzig und springe vom Stuhl auf. Ich gehe aufgebracht ein paar Schritte durch den Raum, bevor ich mich wieder etwas gefasster auf meinen Stuhl setze. Ich werde nicht mehr davonlaufen. Aber ich werde auch nicht klein beigeben.

»Pass auf, was du sagst, Kleines«, antwortet Matthew in einem gefährlichen Tonfall, den ich bereits bestens von ihm kenne. Er ist verwirrt, vielleicht auch verärgert über mein toughes Auftreten, das er nicht von mir gewohnt ist. Aber da ist es wieder, dieses Gefühl, wenn er dieses Wort ausspricht. Matthew nennt mich wieder Kleines. In meinem Körper zieht sich alles zusammen, als würden tausende Schmetterlinge in meinem Bauch herumschwirren. Er ist mir so nah. Ich könnte die Hand ausstrecken und ihn berühren. Matthew hat sich heute noch nicht rasiert und Bartschatten bedecken seine untere Gesichtshälfte, was ihn noch attraktiver macht, wenn das überhaupt möglich ist. Ich glaube, er ist sich seiner Wirkung auf Frauen sehr bewusst.

Es klopft an der Tür. Matthew steht auf und nimmt dem Hotelpagen ein Wäschepaket ab. Dann lässt er das Päckchen auf das Sofa fallen und nimmt wieder neben mir Platz.

Allein seine Anwesenheit macht mich rasend und gleichzeitig möchte ich mich in ihm verlieren.

»Ist das meine Kleidung?«, frage ich ihn mühsam beherrscht und deute zum Sofa. Ich will mich nicht mehr mit ihm streiten.

»Ich habe deine Sachen in die Schnellreinigung des Hotels gegeben. Du warst ziemlich betrunken.«

»Dann hast du mich ausgezogen. Wo hast du geschlafen?«, will ich wissen. »Das Bett neben mir war unberührt.«

Er macht eine Bewegung mit der Hand in Richtung Couch. »Dort drüben auf der Couch. Sie ist übrigens nicht besonders bequem«, bemerkt er nebenbei.

Ich muss mir ein Lächeln verkneifen. Geschieht ihm ganz recht.

»Vielleicht sollten wir jetzt endlich zu dem eigentlichen Problem kommen, Matthew«, fordere ich ihn auf.

Seine Miene bleibt ausdruckslos. Dann nickt er.

»Du hast recht. Ja, verflucht! Ich habe einen Fehler gemacht. Einen unverzeihlichen Fehler. Das wurde mir spätestens klar, als ich die Tränen und die Verzweiflung in deinen Augen sah …« Er bricht mitten im Satz ab, kämpft um seine Fassung. »Ich war ein Idiot. Ich hätte dich verdammt noch mal beschützen sollen, so wie ich es dir versprochen hatte.« Dabei schaut er auf und nimmt meine Hand, haucht zarte Küsse darauf, bevor er weiterspricht. »Vivien, ich brauche dich wie die Luft zum Atmen. Meinst du, das spüre ich nicht? Aber als ich dich dort auf der Tanzfläche sah und der Typ seine Hände auf deinem Körper, seine Lippen auf deinen wunderschönen weißen Hals gepresst hatte, da bin ich total ausgeflippt. Und auch später in unserem Schlafzimmer war ich immer noch zu verbohrt, um zu erkennen, dass es dir schlecht ging und du völlig unschuldig warst. Ich habe mich wie ein verdammtes Arschloch aufgeführt. Ich hätte mich um dich kümmern müssen und dich in deinem Zustand nicht allein lassen dürfen. Aber an diesem Abend wurde mir das Herz herausgerissen.»

Ich erhebe mich unvermittelt von meinem Stuhl, mache eine unkontrollierte Bewegung mit der Hand in seine Richtung, sodass meine Tasse auf dem Tisch umfällt und der Rest des Kaffees sich auf dem weißen Tischtuch verteilt. »Was ist mit mir und meinen Gefühlen? Hast du darüber mal nachgedacht? Weißt du eigentlich, welchen unbeschreiblichen Schmerz du mir zugefügt hast?«, schleudere ich ihm entgegen und hebe abwehrend die Hand, um ihn am Reden zu hindern, auch wenn ich die Verzweiflung in seinen Augen sehe. »Du hast mich nicht angerührt, aber du hättest es am liebsten getan, das habe ich in deinen Augen gesehen, habe ich recht?« Dabei zeige ich mit dem Zeigefinger auf ihn. »Dein Blick war voller Hass. Weißt du eigentlich, dass ich schreckliche Angst vor dir hatte? Erinnerst du dich nicht mehr? Ich sollte niemals Furcht vor dir haben.«

»Vivien, ich …«, unterbricht er mich.

»Nein, Matthew, lass mich ausreden«, falle ich ihm ins Wort. »In der ganzen Zeit, in der ich dich kenne, und bei den vielen verrückten Dingen, die wir unternahmen, habe ich nie Angst empfunden. Aufregung, Verlangen, Sehnsucht, ja sogar unstillbare Begierde, das sind die Empfindungen, die du in mir geweckt hast. Aber doch niemals Angst!« Dabei zeige ich mit der Faust auf mein Herz. »Matthew, ich habe dir vertraut, verdammt. Was ich brauchte, war deine Liebe. Der Punkt ist: Du hast mir nicht vertraut und nur gesehen, was du sehen wolltest. Ich hätte dein Verständnis und Mitgefühl gebraucht. Und was bekam ich von dir?«

Meine Stimme ist nur noch ein Flüstern, ich spüre, dass ich mich nicht mehr lange beherrschen kann und den Tränen freien Lauf lassen muss. Matthews Körpersprache sagt mir jetzt alles über seine Gefühle. Liebevoll streicht er mir mit seiner Hand über mein Gesicht, als hätte er Angst, mich zu zerbrechen. Erst berührt er meine Augenlider, dann streicht er meine Nase entlang bis zu meinen Lippen, die jetzt anfangen zu zittern, auf so eine zärtliche Art und Weise, die mir die Tränen nun endgültig in die Augen schießen lässt. Leise spricht Matthew in einem gequälten Tonfall zu mir.

»Es tut mir so leid, so leid. Ich habe das nicht gewollt. Nicht weinen, meine Kleine. Bitte nicht weinen. Ich bin hier. Bitte, Vivien, hör doch auf! Ich kann dich nicht weinen sehen. Bitte verzeih mir.«

Seine ehrlichen Worte sind wie Balsam auf meiner verwundeten Seele.

»Vivien, warum, glaubst du, bin ich hier? Doch nicht wegen des Geschäftsabschlusses. Du bist mir wichtig. Ich hätte dich nicht gehen lassen dürfen. Ohne dich ist mein Leben leer, Vivien. Komm zu mir zurück.«

Er drückt mich fest an seine Brust. Eine Hand ruht dabei sanft auf meinem Hinterkopf. Ich horche auf.

Er löst sich von mir, als er spricht, und ich wische mir mit dem Handrücken über die Wangen.

»Vivien, ich liebe dich. Bitte verzeihe mir«, flüstert er jetzt zärtlich und seine Augen tauchen tief in meine ein.

Endlich! Endlich hat er es gesagt. Diese drei kleinen Worte, die ich schon so lange von ihm hören wollte. In meinem Bauch überschlagen sich gerade die Empfindungen. Matthew greift nach meiner Hand und drückt leicht zu.

»Du liebst mich«, flüstere ich.

Er nickt. »Verzeihst du mir?«

Ich spüre den Kloß im Hals und kann die Tränen nicht länger wegblinzeln. Dieses Mal weine ich jedoch aus Freude und Erleichterung.

»Nicht weinen, Süße. Ich habe gestern Abend mit deinem Vater telefoniert. Er hat mir ganz schön den Kopf gewaschen«, gesteht er. »Heute Morgen, als du noch schliefst, habe ich ihn noch mal angerufen, um ihm zu sagen, dass du bei mir bist.«

Matthew steht auf, fährt sich mit der Hand durch die Haare und geht zu den großen Fenstern, die bis zum Boden reichen. Einige Augenblicke steht er einfach nur da, die Hände in den Hosentaschen vergraben, und schaut hinaus in das geschäftige Treiben, aber ich weiß genau, dass er nichts davon wirklich wahrnimmt.

»Greg hat dir die ganze schmutzige Geschichte meiner Ehe erzählt«, beginnt er jetzt zu sprechen. »Als ich dich dort auf der Tanzfläche mit dem Typen sah, da kam alles wieder hoch. Ich sah nicht dich, Vivien.« Jetzt dreht er sich zu mir um. »Ich sah Gwen«, beendet er seinen Bericht.

Und ich weiß, wie viel Überwindung ihn dieses Gespräch mit mir kostet. Matthew ist ein Kontrollfreak, ein Alphamann. Zugeständnisse zu machen, ist für ihn ein No-Go. Fehler passieren ihm nicht, aber natürlich ist er nicht vollkommen und das zu erkennen fällt ihm schwer. Während Matthew weiterspricht, kommt er auf mich zu.

»An dem Abend wollte ich dich mit Greg aus dem Club abholen und dir meine Liebe gestehen. Stattdessen habe ich dich in mein Schlafzimmer gezerrt und auf das Übelste beschimpft.« Er bricht ab.

Ich sehe seinen gequälten Blick. Wir schweigen einen Moment und schauen uns nur an. Als ich die Stille zwischen uns nicht mehr ertragen kann, rede ich: Mein neues Selbstbewusstsein rutscht vom Stuhl und verkriecht sich unter dem Teppich, da ich schon wieder weinen muss. »Die letzten zwei Wochen waren für mich ein Alptraum. Ich wollte dich vergessen, dich nie wiedersehen. Aber ich konnte nicht, du warst immer da, in meinen Gedanken, selbst in meinen Träumen bist du mir erschienen«, flüstere ich schluchzend. »Vielleicht begehe ich jetzt den größten Fehler meines Lebens, aber für mich fühlt es sich nicht so an: Ich verzeihe dir«, bringe ich schniefend hervor.

»Vivien«, stößt er fast atemlos aus.

Ich beiße mir auf die Lippen, springe vom Stuhl hoch und lasse mich jetzt erleichtert in seine Arme fallen.

»Ich liebe dich auch«, bringe ich unter Tränen an seinem Hals hervor.

Matthew lässt sich mit mir auf den Stuhl sinken, zieht mich sofort auf seinen Schoß und drückt mich fest an sich. Ich spüre, wie er zittert, wie sein ganzer Körper die Anspannung fallen lässt. »Vivien, ich liebe dich. Das ist das Schönste, was du mir jemals sagen kannst.«

Ich schniefe und löse langsam meinen Kopf, um ihn anzusehen. Unsere Blicke verschwimmen ineinander, bevor er mit mir aufsteht. In seinen Augen sehe ich Begierde aufflammen.

Matthew ist jetzt ganz dicht vor mir. Aber ihm ist das nicht nah genug. Er will mich spüren. Sein Arm greift um meine Taille und ich lande hart an seiner Brust. Seine Arme umschlingen mich, als wollte Matthew mich nie wieder loslassen.

»Vivien, oh mein Gott, wie sehr ich dich liebe«, flüstert er.

Als ich zu ihm aufschaue, treffen meine Augen auf seine braunen. Matthew streicht die letzten Tränen von meinen Wangen und küsst mich sanft, aber mit solcher Intensität, dass mir sofort ein Stöhnen entfährt. Seine Augen färben sich wieder tiefschwarz vor Begehren.

»Wie sehr du mir gefehlt hast, mein Engel.«

Ich stehe an den Esstisch gelehnt, meine Hände liegen auf seinen Schultern, während er mir langsam das Hemd aus der Hose zieht, es aufknöpft und mir über die Schultern streift, um es dann wie eine knisternde Wolke aus Baumwolle zu Boden gleiten zu lassen. Als Nächstes folgt das T-Shirt. Ich hebe die Arme und Matthew zerrt mir auch dieses Kleidungsstück vom Leib, dabei nimmt er seinen Blick kein einziges Mal von mir. Seine Hände gleiten von meinem Hals hinunter zu meinen Brüsten, die er liebevoll streichelt, sodass ich den Kopf in den Nacken lege, die Augen schließe und mich seinen sinnlichen Berührungen hingebe. Mit einer schnellen Bewegung öffnet er den Gürtel, zieht ihn durch die Schlaufen, sodass ich kurz zusammenzucke, und lässt ihn geräuschvoll zu Boden fallen. Die Hose rutscht mir von den Hüften, und ich stehe nur noch in Matthews Boxershorts vor ihm. Ich schaue an mir herunter und muss über meinen Anblick unwillkürlich läch eln.

»Du siehst süß aus in meiner Unterwäsche«, meint Matthew grinsend und befreit mich auch noch von diesem Kleidungsstück. Meine Atmung beschleunigt sich und die Schmetterlinge in meinem Bauch liefern sich eine wilde Verfolgungsjagd. Matthew greift mit einer Hand in meinen Nacken, lässt seine Finger spielerisch über meine Wange gleiten, bevor er mich behutsam immer näher an seinen Körper zieht, bis unsere Lippen zueinander finden. Es ist wie ein erlösendes Gewitter, das sich nach einem heißen Sommertag entlädt, als er mich mit dieser Leidenschaft küsst, dass ich alles um mich herum vergesse. Ich bin vollständig in seinem Bann. Ich lasse mich fallen und verliere mich in ihm.

Mit einer schnellen Bewegung hat er sämtliches Geschirr samt Tischdecke sowie die Reste des Frühstücks vom Tisch gefegt, das mit einem laut scheppernden Aufprall zu Boden fällt. Ich schrecke kurz zusammen. Sein MacBook, an dem er heute Morgen noch gearbeitet hat, balanciert gefährlich auf der Tischkante. Schnell strecke ich den Arm nach hinten und schiebe sein Notebook wieder zurück auf den Tisch, dabei schaue ich dem teuren Porzellan hinterher, dem Kaffee, der langsam einen dunklen Fleck auf dem handgeknüpften Teppich hinterlässt.

Ich weiß genau, was jetzt passieren wird und ja, ich sehne mich ja auch so sehr danach, seine Hände und seinen Mund auf sämtlichen Körperteilen von mir zu spüren. Besitzergreifend packt Matthew mich an den Hüften und hebt mich auf den Tisch, spreizt meine Beine und lässt seine Hände von meinem Gesicht abwärts gleiten, so als wollte er jeden Zentimeter meines Körpers wieder in seinen Besitz bringen. Das Geschirr, das auf dem Boden liegt, ist vergessen.

»Du bist so wunderschön, Vivien. Gott, wie sehr habe ich dich vermisst. Es war die reinste Hölle, deinen Körper nicht mehr neben mir zu fühlen, wenn ich nachts aufgewacht bin«, haucht er mir sehnsüchtig entgegen.

Ich lasse mich nach hinten gleiten, schließe ergeben die Augen und gebe mich dem vertrauten Gefühl hin, das mich immer erfasst, sobald Matthew mich berührt. Seine Hände hinterlassen eine glühende Spur der Erregung auf meiner Haut. Ich lasse los, winde mich auf der kühlen Holztischplatte. Ich will, dass er mich küsst. Ich will seine Hände und seine Zunge überall auf meinem Körper spüren. Aber Matthew scheint unendlich viel Zeit zu haben.

»Schau mich an, Kleines. Ich will die Erregung in deinen wunderschönen Augen sehen«, sagt er zärtlich zu mir.

Ich kann ihm nicht widerstehen und spüre, wie ich feucht werde. Wie immer, wenn ich seine dominante Stimme höre. Seine Hände umfassen meine Brüste, während Matthew mit seiner Zunge abwechselnd mit meinen Nippeln spielt, sie mit seinen Zähnen neckt, um dann wieder zart mit seiner Zunge darüberzustreichen. Das Spiel aus leichtem Schmerz gepaart mit Lust und Ekstase habe ich vermisst. Ich spüre seine Bartstoppeln auf meiner Haut, als er kleine Küsse auf meinem Bauch verteilt. Wieder entfährt mir ein Stöhnen.

»Matthew, bitte«, keuche ich und winde mich auf der Tischplatte.

Er schaut zu mir auf und seine Miene spiegelt Freude wider.

Ich winde mich unter ihm. Meine Hände greifen in seine Haare und ich ziehe unerbittlich seinen Kopf zu mir nach unten. Überrascht schaut er mich an. Matthew ist mittlerweile leidenschaftlich erregt, das kann ich in seinen Augen sehen. Dann richtet er sich auf, blickt auf mich herunter, während seine Hände weiter sanft meine Brüste massieren.

»Wie soll ich dich nehmen? Sag es mir«, fordert er mich mit kehliger Stimme auf.

»Küss mich, dort.« Mein Blick fällt zwischen meine Beine.

Er lächelt. »Gern, meine Süße. Leg deine Arme über den Kopf und lass sie dort, verstanden?«

Ich folge seiner Aufforderung, wie ich es immer getan habe, und grinse ihn schelmisch an.

»Schließ jetzt die Augen, meine Schöne. Genieße es einfach. Das hier ist nur für dich.«

Seine Lippen wandern von meinem Mund hinunter zu meinem Hals und weiter zu meinen Brüsten. Dort verweilt er für kurze Zeit, nimmt meine Nippel wieder in den Mund, saugt und leckt immer abwechselnd daran, bis diese steil nach oben ragen. Ich stöhne unter seiner Berührung und biege ihm meine Hüften entgegen.

»Langsam«, ermahnt er mich.

Ich lächle über seinen leisen Befehl, da er und ich es besser wissen. Ich kann nicht still halten, das weiß er, und trotzdem wird er immer wieder versuchen, mich in seinen Liebesspielen dazu zu bewegen.

Dann setzt er diese erotische Reise seiner Lippen fort bis zum meinem Bauchnabel, auch dort lässt er seine Zunge kreisen, und weiter, bis er meinen Venushügel erreicht, sodass ich mich wieder vor ungestillter Lust auf dem Tisch winde. Seine Hände ruhen dabei neben meinem Körper auf der Tischplatte. Als seine Zunge sich endlich zwischen meine Schamlippen schiebt, bäume ich mich auf und kann ein lautes Stöhnen nicht mehr zurückhalten. Behutsam legt Matthew eine Hand auf meinen Bauch und drückt mich sanft zurück auf den Tisch, während er wieder von mir ablässt.

Matthew betrachtet mich. Dabei lässt er seine Finger erregend langsam von meinen Brüsten über meinen Bauch bis zum meiner Scham gleiten. Er zieht eine brennende Spur des Verlangens über meine Haut, sodass ich meinen Rücken durchbiege, um seiner neckenden Hand näher zu kommen. Seine Brust hebt und senkt sich, aber offenbar will er den Moment genießen. Mir auf seine Art zeigen, wie sehr er mich begehrt.

»Bitte, Matthew, lass mich nicht so lange leiden. Berühre mich«, keuche ich.

»Aber das tue ich doch.«

»Ich will mehr, jetzt«, flehe ich ihn noch einmal an und greife nach seiner Hand, die immer noch auf meinem Venushügel kleine Kreise zeichnet.

»Ich sehe dich gern vor Erregung erzittern, aber heute sollst du nicht unter unerfüllter Lust leiden.«

Schnell legt er seine Arme unter meinen Po und zieht mich an den Rand des Tisches. Ich schließe die Augen und fiebere der Berührung seiner Lippen entgegen. Er wird mich lecken, bis ich mich in völliger Ekstase auflöse und seinen Namen schreie. Meine Beine liegen über seinen Schultern und sein Mund saugt unerbittlich an meiner empfindlichsten Stelle, während seine Zunge das erotische Spiel mit meiner Knospe weiter fortsetzt. Das Gefühl ist unbeschreiblich intensiv. Immer schneller lässt er seine Zunge zwischen meinen Schamlippen kreisen. Als er mir einen Finger einführt und mich mit einigen schnellen Stößen zum Wahnsinn bringen will, lasse ich mich fallen. Ich komme schnell, mit einem Aufschrei der Erlösung.

Nach unserem intensiven, schnellen Liebesspiel auf dem Esstisch nimmt er mich in seine Arme und trägt mich ins Schlafzimmer, wo er mich noch einmal sanft liebt. Danach stehen wir ewig lange unter der Dusche und küssen uns wie zwei Teenager. Matthew ist so zärtlich, wie ich es selten bei ihm erlebt habe.

Yaş sınırı:
18+
Hacim:
394 s. 25 illüstrasyon
ISBN:
9783958693135
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi:
Metin
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