Kitabı oku: «Die Staaten der Erde», sayfa 3
ÄTHIOPIEN (ETH)

Fläche
1,1 Mio. km2
Hauptstadt
Addis Abeba (3,2 Mio. Einw.)
Währung
1 Birr = 100 Cents
Staatsform
Bundesrepublik
Parlament
Nationalversammlung mit 546 Sitzen
Religion
Muslime 45–50%, Äthiopisch-Orthodoxe Christen 35–40%, Animisten 12%, sonstige 3–8%
Einwohner
77,4 Mio.
Sprachen
Oromiffa, Amharisch, Englisch
Gliederung
9 Regionen, 2 Stadtregionen
Staatsoberhaupt
Präsident
Nationalfeiertag
28. Mai
Nationalitäten/Ethnien
Oromo 40%, Amhara und Tigray 32%, sonstige 28%
Internet www.ethiopar.net
Geschichte
Der Osten Afrikas, das heutige äthiopische Staatsgebiet, gilt als die Wiege der Menschheit. Zahlreiche Spuren und Reste dieser frühen Menschen, wie Skelettteile von »Lucy«, wurden in Äthiopien gefunden.
In der Spätantike gab es das christliche äthiopische Königreich von Axum, das sich auch bis auf die arabische Halbinsel ausdehnte. Als im 7. Jh. der Islam seine Herrschaft über den Vorderen Orient errichtete, wurde das äthiopische Christentum völlig von allen europäischen Einflüssen abgeschnitten. Erst im 15. Jh. erhielt Europa wieder Kenntnis von Äthiopien, als der Portugiese Pedro de Covilhão an den Hof des Negus gelangte. Diese Mission ist im Zuge der Erweiterung des portugiesischen Einflussbereichs im Indischen Ozean zu interpretieren. Auch die Waffenhilfe portugiesischer Soldaten unter dem Kommando des Cristovão da Gama, einem Sohn des berühmten Seefahrers und Entdeckers, für den Negus gegen das Sultanat Adal (eine Region, die heute zu Äthiopien gehört) diente eher portugiesischen Interessen. Als im 19. Jh. die europäischen Mächte, vor allem Frankreich und Großbritannien, begannen, den afrikanischen Kontinent untereinander aufzuteilen, gelang es Äthiopien, sich der europäischen Mächte zu erwehren. 1868 schlugen sie eine britische Expedition zurück, 1896 siegten sie unter Kaiser Menelik II. über eine technisch weit überlegene italienische Streitkraft bei Adua. Dieser Sieg wurde in der afrikanischen Geschichte der neusten Zeit zur Legende, er wurde Basis des äthiopischen Nationalismus. 1935 wurde Äthiopien neuerlich von italienischen Truppen des Mussolini-Regimes überrannt. Diesmal bahnten sich die Italiener mit dem Einsatz von Giftgas den Weg in die Hauptstadt Addis Abeba. Eine tatsächliche Kontrolle über das ganze Land erreichten die Eroberer aber nie. Kaiser Haile Selassie wurde nach London ins Exil vertrieben, kehrte aber 1941 mit britischer Hilfe wieder in sein angestammtes Königreich zurück. Inzwischen hatte die Italiener im Land gewütet, wahrscheinlich sind dem Terror 700.000 Menschen zum Opfer gefallen. Sie führten eine Rassentrennung ein, wie sie später in Südafrika praktiziert wurde. In den 1970er Jahren zeichnete sich eine krisenhafte Entwicklung in Äthiopien ab, die Wirtschaft stagnierte, die Bauern litten unter dem Druck der Großgrundbesitzer, das Bürgertum der Städte verlangte mehr politische Anteilhabe. 1973 kam es infolge einer Dürrekatastrophe und der Ölkrise zu Massendemonstrationen, denen sich das Militär schließlich anschloss. Kaiser Haile Selassie wurde gestürzt, Major Mengistu Haile Mariam übernahm die Macht und errichtet eine sozialistische Volksrepublik, die von der Sowjetunion unterstützt wurde. 1977/1978 versuchte Somalia eine Invasion, die mit kubanischer und sowjetischer Hilfe abgewiesen wurde. In Eritrea, ab 1889 italienische Kolonie, auf die Italien 1947 verzichtet hatte, erhielt eine separatistische Bewegung immer mehr Zulauf. Mitte der 1980er Jahre wurde Äthiopien, wie die gesamte Sahelzone, von schweren Hungersnöten infolge einer Dürrekatastrophe heimgesucht. Innerhalb von zwei Jahren verlor eine Million Menschen ihr Leben. 1991 schließlich brach das Regime Mengistus zusammen, ein Jahr später trennte sich Eritrea von Äthiopien. 1998 kam es noch einmal zu einem Krieg um das Ogadengebiet, der ohne Sieger ausging. Auf der Konferenz von Algier im Jahr 2000 wurde ein Friedensvertrag geschlossen, der von UN-Blauhelmen zu überwachen war.
Politisches System
Die Verfassung des Jahres 1995 beschreibt Äthiopien als föderale Republik, deren Staatsoberhaupt vom Parlament gewählt wird. Der Präsident hat fast nur repräsentative Aufgaben. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Bundeshaus mit 198 Sitzen und dem Volksrepräsentantenhaus mit 548 Mitgliedern. Äthiopien ist Gründungsmitglied der UNO und der Organisation für Afrikanische Einheit, die in Addis Abeba aus der Taufe gehoben wurde.
Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat, in dem etwa 80 verschiedene ethnische Gruppen zusammenleben. Manche Ethnien bestehen aus nur wenigen hundert Menschen. Als eigentliches Staatsvolk gelten die Amharen, die aber kaum mehr als 30% der Bevölkerung ausmachen. Ihre Sprache hat sich als Staatssprache vor allem in den Städten durchgesetzt. Die Amharen und das Volk der Tigray sind größtenteils im nördlichen Bergland zuhause. Sie betreiben vorwiegend Ackerbau. Beide Völker sind Anhänger der christlichen Äthiopisch-Orthodoxen Tewahedo-Kirche, deren Existenz auf das 4. Jh. n. Chr. zurückgeht. Inhaltlich ist diese Kirche mit den Armeniern bzw. den Kopten verwandt. Die zahlenmäßig größte Ethnie sind die Oromo, die im Süden des Landes leben. Sie sprechen eine kuschitische Sprache, die dem Somali ähnelt und mit lateinischem Alphabet geschrieben wird. Etwa eine Hälfte der Bevölkerung – zumeist die Oromo – sind sunnitische Muslime, die entscheidend von Sufibruderschaften beeinflusst wurden. Eine kleine Minderheit gehört der katholischen oder protestantischen Kirche an. Traditionell gab es eine sehr alte Minderheit jüdischen Glaubens (Falascha), die jedoch mittlerweile zum größten Teil nach Israel emigrierte. Schließlich gibt es noch die Glaubensgemeinschaft der Rastafari, eine erst in jüngster Zeit im Land ansässige Gruppe, für die die Persönlichkeit des ehemaligen Kaisers Haile Selassie eine große Rolle spielt. Rastafari entstand in den 1930er Jahren auf Jamaica als christlich-mystische Glaubensbewegung, die die Prophezeihung, dass in Afrika ein christlicher König geboren werde, in der Person von Haile Selassie erfüllt sieht.
Wirtschaft
Äthiopiens Wirtschaft ist derzeit noch eine sehr traditionelle, 52% des BIP werden von der Landwirtschaft erzielt. Hauptexportprodukt ist Kaffee, größter Abnehmer ist die Bundesrepublik Deutschland. Das einschneidende Problem des Landes ist die mangelnde Infrastruktur, vor allem die schlechten Straßenverbindungen schränken den Binnenhandel ein.
Große Teile der Bevölkerung betreiben noch nomadenhaft Viehzucht, die sesshaften Bauern ernten verschiedene, teils nur in Äthiopien vorkommende Getreidesorten und Ölpflanzen. In vielen Gebieten des Landes droht durch übersteigerte Ausbeutung des Bodens eine Zerstörung des bestehenden ökologischen Systems.
AUSTRALIEN (AUS)

Fläche
7,24 Mio. km2
Hauptstadt
Canberra (320.000 Einw.)
Währung
1 Austral. Dollar = 100 Cents
Staatsform
Parlamentarische Monarchie
Parlament
Senat mit 76 für sechs Jahre und Repräsentantenhaus mit 150 für drei Jahre gewählten Abgeordneten
Religion
Christen 68%, Konfessionslose 21%, sonstige 11%
Einwohner
20,2 Mio.
Sprache
Englisch
Gliederung
6 Bundesstaaten, 2 Territorien
Staatsoberhaupt
König/Königin von England
Nationalfeiertag
26. Januar
Nationalitäten/Ethnien
Weiße 92%, Asiaten 7%, Ureinwohner, sonstige 1%
Internet www.fed.gov.au
Geschichte
Die Entstehung des australischen Kontinents ereignete sich vor 65 Millionen Jahren, als sich eine Landmasse von Asien trennte. In einigen Millionen Jahren wird dieser Kontinent möglicherweise mit Neuguinea und den indonesischen Inseln kollidieren.
Als erste Seefahrer landeten wohl chinesische und indische Händler an der Nordküste des Kontinents, auch Marco Polo berichtet bereits von einem »Südkontinent«. Wahrscheinlich erreichten portugiesische oder französische Seefahrer als erste europäische Entdecker Australien, doch das Land erschien ihnen zu unwirtlich. Auch die Holländer zeigten kein gesteigertes Interesse an dem neuen Land. 1770 erreichte James Cook die Ostküste, die ihm einen fruchtbaren Eindruck machte, er nahm sie für die britische Krone in Besitz. Die Entdecker Australiens nannten den neuen Kontinent je nach ihrer nationalen Herkunft Neuholland oder New South Wales. Ab 1788 verschifften die Briten nach dem Verlust Nordamerikas ihre Sträflinge nach Australien (insgesamt etwa 160.000). Mit dem Export von Wolle ab 1820 setzte die erste Wohlstandsphase ein. Erst 1793 siedelten sich andere britische Staatsbürger an. 1851 wurde nordöstlich von Melbourne Gold gefunden, was einen Goldrausch auslöste und Einwanderer von überall her anlockte. Zwischen 1855 und 1890 erhielten die einzelnen britischen Kolonien den Status eines »Responsible Government« und damit eine gewisse innere Unabhängigkeit. 1901 erfolgte der Zusammenschluss der sechs britischen Kolonien zu einem Bundesstaat, der bis 1940 ein unabhängiges Dominion des Commonwealth bildete. Schon im Ersten Weltkrieg kämpften australische Soldaten an der Seite der Briten in Europa. 1941, nicht zufällig zum Zeitpunkt der schwierigsten Kriegslage Großbritanniens während des Zweiten Weltkrieges, wurde das Land endgültig unabhängig. 1942 stimmte das australische Parlament dem Westminster Statut über die Unabhängigkeit zu. Es blieb aber Mitglied des Commonwealth und beteiligte sich als solches von 1941 bis 1945 am Zweiten Weltkrieg mit eigenen Truppenkontingenten, die zunächst in Europa, mit Fortschreiten des Krieges aber in Ostasien, vorwiegend gegen Japan zum Einsatz kamen. 1965 schloss Australien mit Neuseeland ein Abkommen über gegenseitigen Zollabbau und bilaterale Zollfreiheit ab.
Politisches System
Australien – der Name leitet sich vom Lateinischen terra australis = südliches Land her – ist das einzige Land der Welt, bei dem Kontinent und Staat identisch sind. Es ist eine parlamentarische Monarchie; sie ist bundesstaatlich gegliedert und besteht aus sechs Teilstaaten, dem Territorium um Canberra und Tasmanien. 1999 stimmten 54,7% der Bewohner für die Beibehaltung der Monarchie. Zum Bundesstaat Australien gehören noch die Furneaux-Islands, Hunter Island und King Island sowie zahlreiche kleinere Inseln entlang der Küsten und in der Torres-Straße, die teils unbewohnt sind. Außerdem noch in Ozeanien die Kokosinseln, Weihnachtsinseln und Norfolkinseln sowie die subantarktischen Macquarieinseln und die Heard- und Mc-Donald-Inseln.
Bis 1975, bis zu seiner Unabhängigkeit, stand auch Papua-Neuguinea als UNO-Treuhandgebiet unter der Verwaltung Australiens. Das Gleiche gilt für Nauru, das 1968 unabhängig wurde. Außerdem erhebt Australien Anspruch auf einen Teil der Antarktis.
Rechtsstaatliche Grundlage ist die Verfassung von 1901, die ein Bundesparlament, bestehend aus Senat und Repräsentantenhaus vorsieht. Der Senat setzt sich aus je zwölf Mitgliedern aus jedem Bundesstaat zusammen, die für sechs Jahre gewählt werden. Alle drei Jahre wird die Hälfte der Mitglieder neu gewählt. Außerdem gehören ihm noch je zwei Vertreter der Territorien an. Staatsoberhaupt ist die derzeitige englische Königin, die durch einen Gouverneur, der lediglich repräsentative Funktion hat, vertreten wird. In Australien besteht Wahlpflicht. Die Aborigines erhielten erst 1965 das Wahlrecht.
1901 konnten sich die Städte Melbourne und Sydney nicht einigen, welche der beiden Städte Hauptstadt der vereinigten Kolonialgebiete werden sollte. So verständigte man sich auf eine dritte Lösung: Ein Architekt aus Chicago wurde 1913 beauftragt, eine Gartenstadt zu planen, die künftige Hauptstadt Canberra entstand auf dem Reißbrett. Ihre amtliche Funktion als offizielle Hauptstadt übernahm sie 1927.
Das australische Parteiensystem orientiert sich an britischen Vorbildern, ebenso die Gewerkschaften, die einen wichtigen gesellschaftlichen Machtfaktor darstellen. Auch die Kirchen und Wirtschaftsverbände üben noch einen beachtlichen Einfluss im sozialen Gefüge des Staates aus.
Australien ist Gründungsmitglied der UNO und der SEATO; zu seinen außenpolitischen Grundsätzen gehörte das entschiedene Auftreten gegen kommunistische Regime. So unterstützte Australien mit Truppenkontingenten Südkorea im Koreakrieg, Südvietnam gegen den Vietcong, die Amerikaner in den beiden Golfkriegen.
Staat und Kirche sind in Australien verfassungsgemäß grundsätzlich getrennt, alle Religionsgemeinschaften sind gleichberechtigt. Zwei Drittel der Bewohner sind christlich, viele haben kein religiöses Bekenntnis, die Aborigines haben eine eigene animistische Religion.
Der Großteil der australischen Bürger sind britischer Abstammung, erst nach dem Zweiten Weltkrieg wanderten Bewohner vieler anderer europäischer Staaten ein. 2% der Bevölkerung sind Asiaten, vorwiegend Inder und Chinesen. Die Bevölkerungskonzentration in den Städten ist hoch, mehr als 85% der Australier leben in urbanen Regionen, während das wüstenartige Landesinnere, »Outback« genannt, fast menschenleer bleibt. Die Lebenserwartung beträgt bei Männern 75 und bei Frauen 81 Jahre, bei Aborigines um 20 Jahre weniger.
Die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, wanderten etwa vor 45.000 Jahren aus dem asiatischen Raum nach Australien ein. Jüngsten Forschungen zufolge gehören sie zur Rasse der Europiden. Als man sie um 1800 gleichsam entdeckte, befanden sie sich noch immer auf einer steinzeitlichen Stufe, sie waren Jäger und Sammler, ihre Werkzeuge stellten sie aus Holz, Knochen oder Stein her. Innerhalb eines Jahrhunderts drängten die neuen Siedler die Aborigines in die unwirtlichen Zonen des Landes ab, etwa eine halbe Million wurde brutal ermordet. Heute stellen sie nur mehr 2% der Bevölkerung, also etwa 350.000 Menschen, davon sind bereits neun Zehntel Mischlinge. Durch den Verlust ihrer eigenständigen Kultur glitten sie in die Verelendung ab und leben heute von der Sozialhilfe. Obwohl es inzwischen Gesetze gibt, die jede Diskriminierung verbieten, ändert sie nichts an ihrer sozialen Ausgrenzung. Ein eigenes Schulsystem für die Aborigines, in dem auch die eigenständige Kultur Unterrichtsbestandteil ist, könnte Abhilfe schaffen. Die zwischen 1900 und 1972 durch ein staatliches Programm ihren Eltern entfremdeten Aborigines-Kinder – sie wurden in weißen Familien groß gezogen und adoptiert – wurden inzwischen Thema einer staatlichen Untersuchung. Heute sieht man dies als einen versuchten Genozid, das offizielle Australien entschuldigt sich mit jährlichen Versöhnungsveranstaltungen. Teilweise erhielten die Aborigines auch Grund und Boden rückerstattet, etwa Ayers Rock, das beliebteste Touristenziel, für die Aborigines aber ein heiliger Berg.
Landes- und Verkehrssprache ist Englisch, wobei sich »Strine«, das australische Englisch, durch seinen Wortschatz und seine eigenwillige Aussprache von der Standardsprache unterscheidet. Von den zahlreichen Dialekten der Aborigines existieren nur mehr etwa 150.
Wirtschaft
Australien gehört zu den wirtschaftlich erfolgreichen Ländern der Erde, sein BIP beträgt 21.650 US-Dollar. In Westaustralien finden sich in präkambrischem Gestein sehr reiche Erzvorkommen, die erst seit den 1960er Jahren im großen Stil ausgebeutet werden. 40% der geförderten Erze und Mineralien gehen in den Export. Bei Bauxit, Blei und Steinkohle ist Australien Marktführer, bei Zinkerz rangiert es auf Platz zwei der Weltrangliste. Reichlich vorhanden sind auch noch Uran, Eisenerze, Nickel, Gold, Saphire und Opale. Bei Letzteren machen die australischen Funde 90% der Welt aus. Zusätzlich werden noch Silber, Zinn, Mangan und Kupfererze abgebaut. Auch Erdöl und Erdgas sind reichlich vorhanden und machen das Land hinsichtlich der Energieversorgung autark. Außerdem wird in den extrem heißen Gebieten des Outback die Solarenergie genutzt. Durch den hohen Exportanteil der Rohstoffe ist Australien von der Entwicklung der Preissituation für diese Produkte vom Weltmarkt stark abhängig.
Seit seiner Entdeckung war Australien ein koloniales Agrarland, d. h. es lieferte die im Mutterland benötigten Agrarprodukte. Inzwischen sind nur mehr 5% der Bevölkerung im primären Sektor tätig, die landwirtschaftlichen Exporte betragen 17% des Gesamtexports, in den 1950er Jahren waren es noch 80%. Noch immer werden 60% der Fläche landwirtschaftlich genutzt, und zwar überwiegend als Weideland. Hier grasen etwa 130 Mio. Schafe und 25 Mio. Rinder. Im Tiefland Australiens finden sich ergiebige Grundwasservorkommen, allerdings in großer Tiefe, sie können aber mit artesischen Brunnen zu Tage gebracht werden. Ständig Wasser führende Flüsse gibt es nur im gebirgigen Osten des Landes. Nur 2% der Agrarfläche sind dem Anbau von Feldfrüchten vorbehalten, wobei dieser Anbau großteils bewässert werden muss. Kultiviert werden Weizen und Zuckerrohr, wovon 80% in den Export gehen. Vorwiegend für den Eigenbedarf werden Baumwolle, Reis, Kartoffeln, Tabak und Hopfen geerntet. Der seit einigen Jahren an Prestige gewinnende Weinbau produziert ebenfalls zu einem großen Teil für den Export. Australien ist der weltgrößte Exporteur von Wolle und der zweitgrößte Exporteur von Lammfleisch.
Der Aufbau einer Großindustrie erfolgte erst nach dem Zweiten Weltkrieg, sie erwirtschaftet heute 25% des BIP. Produziert werden Maschinen, Fahrzeuge, Nahrungs- und Genussmittel, chemische Erzeugnisse und Elektrogeräte.
Eine wichtige Devisenquelle ist der rasant wachsende Tourismus. Jährlich besuchen etwa 4,65 Mio. Touristen das Land, sie sind für einen Umsatz von 10 Mrd. US-Dollar verantwortlich. Dem Touristen bietet sich eine einmalige Fauna und Flora, so sind etwa 85% der einheimischen Pflanzen endemisch, d. h. sie kommen ursprünglich nur in Australien vor, wie etwa der Eukalyptus. Ähnliches gilt für die Tierwelt, von der zahlreiche Arten inzwischen gefährdet sind. Ausgewilderte Haustiere der neuzeitlichen Siedler sind teils zur Plage geworden, wie die Kaninchen. Schon sehr früh erkannte man, dass die einzigartige Natur schützenswert sei; bereits 1879 wurde der erste Nationalpark südlich von Sydney gegründet. Er ist nach dem Yellowstone-Park der zweitälteste der Welt. Tasmanien, dessen Fläche der Irlands gleicht, ist etwa zu 50% von Wald bedeckt. Ein Drittel der Insel steht unter Naturschutz, 20% der Fläche sind Nationalpark. Bereits gefährdet ist das Great Barrier Reef, das größte Korallenriff der Welt.
BAHAMAS (BS)

Fläche
13.878 km2
Hauptstadt
Nassau (170.000 Einw.)
Währung
1 Bahama-Dollar = 100 Cents
Staatsform
Parlamentarische Monarchie
Parlament
Senat mit 16 ernannten und Abgeordnetenhaus mit 40 gewählten Mitgliedern
Religion
Christen 95%: Baptisten 32%, Anglikaner 20%, Katholiken 19%, andere Christen 24%; sonstige 5%
Einwohner
323.000
Sprache
Englisch
Gliederung
21 Distrikte
Staatsoberhaupt
König/Königin von England
Nationalfeiertag
10. Juli
Nationalitäten/Ethnien
Schwarze 85%, Weiße 12%, Asiaten, Hispanier 3%
Internet www.bahamas.gov.bs
Geschichte
Vor der Zeit der Entdeckungen wurde der lang gestreckte Inselarchipel der Bahamas von den friedlichen Lucayan-Indianern, Abkömmlingen der Arawak, bewohnt. Vermutlich auf den Inseln San Salvador oder Samana Cay setzte Christoph Kolumbus am 12. Oktober 1492 erstmals seinen Fuß auf amerikanischen Boden. Mitte des 17. Jh. begannen die Briten mit der Besiedlung der Inseln, die zu diesem Zeitpunkt infolge der spanischen Ausrottungspolitik fast menschenleer waren. 1718 wurde der gesamte Archipel, der sich aus etwa 700 Inseln zusammensetzt, von denen nur 30 bewohnbar sind, britische Kronkolonie. Zunächst dienten die Inseln zahlreichen Piraten als Unterschlupf. 1729 erhielten die Inseln eine eigene parlamentarische Vertretung, das House of Assembly. Ende des 18. und im 19. Jh. wurden die Bahamas Fluchtziel für britische Loyalisten aus den USA. Im 20. Jh. waren es Alkoholschmuggler, die während der Prohibition in den USA ihre Stützpunkte auf den Bahamas hatten. 1964 gewährten die Briten den Bahamas die innere Selbstverwaltung, 1973 schließlich wurden sie in die Unabhängigkeit entlassen.
Politisches System
Der Name Bahamas leitet sich von dem spanischen Namen Baja Mar für die flachen Gewässer der Inselgruppe her. Der Commonwealth of the Bahamas, so der offizielle Staatsname, erhielt im Jahr der Unabhängigkeit 1973 seine Verfassung, die sich eng an das britische Vorbild anlehnt. Es gibt ein Abgeordnetenhaus mit 40 vom Volk gewählten Mitgliedern und den Senat mit 16 Mitgliedern, die teils vom Gouverneur der britischen Königin, teils vom Premierminister ernannt werden.
Der Großteil der Bevölkerung lebt in urbanen Siedlungen, allein in der Hauptstadt Nassau auf der Insel New Providence sind es 170.000. Die Einwohner der Bahamas sind zum größten Teil Schwarze und Mulatten, fast alle sind Christen.
Wirtschaft
An natürlichen Ressourcen verfügen die Bahamas auf einigen Inseln über Edelhölzer, wie Mahagoni, außerdem ist die Salzgewinnung ein wichtiger Erwerbszweig.
Lediglich 1% des Bodens ist für die landwirtschaftliche Nutzung geeignet. Bewässerungsmöglichkeiten gibt es keine, da auf den Inseln keine Flüsse vorkommen. Angebaut werden Gemüse und tropische Früchte, der Großteil der Nahrungsmittel muss aber importiert werden.
Die langen Strände der Inseln, vor allem aber die weit gestreckten Korallenriffe mit ihrer einzigartigen Flora sind eine wichtige Touristenattraktion. Zwischen den Inseln Great Abaco und Eleutheria erstreckt sich der Great Bahama Canyon, mit 225 km Länge der größte unterirdische Canon der Welt, dessen Wände mehr als 4000 m senkrecht in die Tiefe abstürzen. Jährlich kommen etwa 3,7 Mio. Touristen auf die Bahamas, diese Einkünfte machen 60% des BIP aus.
Neben dem Tourismus sind die internationalen Finanzdienstleistungen die Haupteinnahmequelle der Inseln. Auf den Bahamas existieren mehr als 400 Finanzinstitute, von den auch einige im Verdacht der Geldwäsche stehen. Das BIP pro Einwohner jährlich beträgt mehr als 17.000 US-Dollar. Damit haben die Bahamas den höchsten Lebensstandard in der gesamten Karibik. Das soziale Netz ist sehr dicht, ein Problem stellt der Drogenhandel dar.
Energieträger müssen zu 100% importiert werden.








