Kitabı oku: «Die Staaten der Erde», sayfa 5
BOTSWANA oder BOTSUANA (RB)

Fläche
581.730 km2
Hauptstadt
Gaborone (186.000 Einw.)
Währung
1 Pula = 100 Thebe
Staatsform
Präsidiale Republik
Parlament
Nationalversammlung mit 57 für fünf Jahre gewählten Abbgeordneten
Religion
Christen 50%, Naturreligionen 50%
Einwohner
1,8 Mio.
Sprachen
Englisch, Setswana
Gliederung
10 Land- und 4 Stadtdistrikte
Staatsoberhaupt
Präsident
Nationalfeiertag
30. September
Nationalitäten/Ethnien
Tswana 76%, Shona 12%, San 3%, sonstige 9%
Internet www.gov.bw
Geschichte
In vorkolonialer Zeit wurde das Land von verschiedenen einheimischen Königen, die zum Volk der Tswana gehörten, beherrscht. Davor wurde es von einem wandernden Jäger- und Sammlervolk bewohnt, das um etwa 800 n. Chr. bemerkenswerte Felsbilder im Norden des Landes hinterließ. Großbritannien schloss mit einzelnen Stammeskönigen Schutzverträge, jedenfalls war das Gebiet ab 1885 als Betschuanaland das größte britische Protektorat im südlichen Afrika. 1961 erhielt das Land beschränkte Autonomie, erste politische Parteien konstituierten sich. 1965 folgte die völlige innere Autonomie, 1966 gelang der Schritt in die Unabhängigkeit. Botswana blieb aber Mitglied des Britischen Commonwealth.
Politisches System
Bereits 1964 war eine Verfassung beschlossen worden, die ein alle fünf Jahre gewähltes Parlament vorsieht. Dieses wählt den Präsidenten, der zugleich Regierungschef ist. Eine einmalige Wiederwahl des Präsidenten ist zulässig. Neben dem Parlament gibt es noch das House of Chiefs, seine 15 Mitglieder rekrutieren sich aus den führenden Häuptlingen des Staates, ihnen kommt nur eine beratende Funktion zu. Es besteht ein sehr gefestigtes Mehrparteiensystem, die Wahlen in die Volksvertretungen gelten international als frei und fair. Die Rechtsstruktur beruht auf dem römischen Recht, daneben wir das traditionelle Stammesrecht respektiert. Freie Meinungsäußerung und Menschenrechte werden gewahrt. Äußerst selten kommt es zu ethnischen Spannungen zwischen den einzelnen Völkern des Staates.
Etwa drei Viertel der Bevölkerung gehören dem Volk der Tswana an, das zahlenmäßig zweitstärkste Volk sind die Shona. Daneben gibt es noch die Minderheiten der San (Buschleute), der Khoi Khoi (Hottentotten) und Ndebele, schließlich etwa 2% Europäer.
Etwa die Hälfte der Einwohner gehört christlichen Religionen an, weitere fast 50% hängen noch traditionellen Glaubensvorstellungen an. Amtssprache in Botswana ist Englisch, der größte Teil der Einwohner spricht auch Setswana, eine örtliche Bantusprache. Die Hauptstadt Gaborone liegt in einem trockenen Hochbecken auf etwa 1000 Meter Höhe. Sie wurde erst 1964 auf dem Reißbrett geplant.
Wirtschaft
Botswana hat im Unterschied zu vielen anderen afrikanischen Staaten eine stabile und äußerst florierende Wirtschaft. Die Währung ist seit Jahren stabil, das Wirtschaftswachstum mit etwa 9% jährlich macht Botswana zu einem Musterland des afrikanischen Kontinents (BIP pro Kopf jährlich fast 11.000 US-Dollar). So verfügt das Land über das höchste Kredit-Rating in ganz Afrika. Ursache für diese beispielhafte Entwicklung ist, dass kurz nach der Unabhängigkeit reichhaltige Diamantenminen entdeckt wurden, und dass die Einkünfte aus diesen Minen in die Entwicklung des Landes investiert wurden. Botswana ist der zweitgrößte Diamantenexporteur der Welt. Ein nicht zu unterschätzendes Handicap für die künftige wirtschaftliche Entwicklung stellt die hohe Rate an HIV-Infizierten (24% der Bevölkerung) dar, die bereits die Lebenserwartung von 67 auf 38 Jahre sinken ließ. An weiteren Bodenschätzen verfügt Botswana über Nickel, Kupfer und Kohle.
Der Großteil der Bevölkerung ist noch in der Landwirtschaft tätig, vor allem der Besitz von Rinderherden gehört traditionell zu den bevorzugten Zweigen landwirtschaftlicher Produktion. Der Tourismus steckt noch in den Anfängen, derzeit wird das Land von einer einzigen überregionalen Straße durchquert, dem Trans Kalahari Highway. Ziel für Touristen ist die noch größtenteils unberührte Natur, wie sie etwa im Okawango-Delta zu finden ist.
BRASILIEN (BR)

Fläche
8,5 Mio. km2
Hauptstadt
Brasilia (2 Mio. Einw.)
Währung
1 Real = 100 Centavo
Staatsform
Präsidiale Bundesrepublik
Parlament
Abgeordnetenhaus mit 513 und Senat mit 81 Abgeordneten
Religion
Katholiken 80%, sonstige 20%
Einwohner
186,4 Mio.
Sprache
Portugiesisch
Gliederung
26 Bundesstaaten, 1 Bundesdistrikt
Staatsoberhaupt
Präsident
Nationalfeiertag
7. September
Nationalitäten/Ethnien
Weiße 55%, Mischlinge 38%, Schwarze 6%, sonstige 1%
Internet www.brasil.gov.br
Geschichte
1500 landete der Portugiese Pedro Alvares Cabral an der Küste Brasiliens, nach und nach wurden die küstennahe gelegenen Gebiete besiedelt. Ab 1549 gab es das Vizekönigtum Bahia (= heutige Stadt Salvador). Wie in fast allen lateinamerikanischen Kolonien wurde die indigene Bevölkerung dezimiert, als Arbeiter für die Zuckerrohrplantagen wurden Sklaven aus Afrika importiert. Ende des 16. Jh. sollen bereits vier Millionen Schwarze in Brasilien gelebt haben. Als die Bandeirantes – so nannte man diejenigen, die das Landesinnere erkundeten und nach Rohstoffen suchten – Gold und Diamanten fanden, begannen die Kolonialherrrn auch das Landesinnere zu besiedeln. 1807 floh Johann VI., König von Portugal, angesichts der napoleonischen Bedrohung nach Brasilien, wo er bis 1821 blieb. Nach seiner Rückkehr erhob sich das Land und erklärte sich vom Mutterland unabhängig. Treibende Kraft in diesem Prozess war u. a. José Bonifácio de Andrada e Silva, ein in Europa ausgebildeter Mineraloge. Er gehörte zum engsten Beraterkreis des Prinzregenten Pedro I., der mit der österreichischen Erzherzogin Leopoldine verheiratet war. Leopoldine, eine sehr gebildete und für die Interessen ihres neuen Heimatlandes sehr engagierte Frau, beeinflusste ihren Mann im Sinne der Unabhängigkeit. Pedro I. vollzog diesen Schritt und machte sich gleichzeitig zum Kaiser dieses riesigen Reiches. 1825 erkannte Portugal die Unabhängigkeit der einstigen Kolonie an. Pedro I. war kein guter Herrscher, aber als er 1831 zurücktrat, übernahm Andrada die Erziehung des erst fünfjährigen Thronfolgers, der sich als recht tüchtiger Monarch erwies. Er führte zwei erfolgreiche Kriege: 1851 gegen Argentinien und 1865–1870 gegen Paraguay. Als er 1888 die Sklaverei abschaffte, kam es zu Unruhen der Plantagenbesitzer, die sich in ihren Interessen geschmälert sahen. Dies führte zu einer Revolution, das Kaiserreich wurde gestürzt, Brasilien in einen Bundesstaat umgewandelt. Zu dieser Zeit kamen beachtliche Einwanderungsströme aus Europa nach Brasilien. Das inzwischen durch den Kaffeeexport recht wohlhabende Land lockte zahlreiche Einwanderer an, doch die politische Lage blieb stets instabil. Immer wieder putschte das Militär und suspendierte zeitweise die republikanische Verfassung. Als 1929 im Zuge der Weltwirtschaftskrise der Kaffeemarkt zusammenbrach, war Brasilien davon am meisten betroffen. Nachdem es die Jahre zuvor schon zu Unruhen gekommen war, unternahm 1930 Getúlio Dornelles Vargas einen Staatstreich und errichtete unter der Bezeichnung »Estado Novo« eine Diktatur, die aber dem Land wieder eine gewisse Stabilität gab. Das Land erhielt eine korporative Verfassung – Vorbilder gab es damals in Europa genug –, sorgte aber auch für Wirtschaftsreformen, u. a. für eine Nationalisierung der Bodenschätze. Mehrere, teils kommunistische, Aufstände wurden durch das Militär unterdrückt, gleichzeitig machte die Industrialisierung des Landes große Fortschritte. 1945 wurde Vargas gestürzt, Brasilien erhielt ein Jahr später eine neue Verfassung, die die Nationalisierung teilweise rückgängig machte. Bei den Wahlen des Jahres 1950 wurde der frühere Diktator Vargas mit großer Mehrheit für sechs Jahre gewählt. Nach dem Selbstmord von Vargas 1954 folgte ihm 1955 Juscelino Kubitschek de Oliveiro nach, der einen Fünfjahresplan für die wirtschaftliche Entwicklung lancierte. Ein neuerlicher Putsch des Jahres 1964 brachte die Militärs an die Macht, die bis in die späten 1980er Jahre das Sagen hatten. Der 1989 gewählte Präsident Fernando Affonso Collor de Mello wurde wegen Korruption nach drei Jahren aus dem Amt gejagt. Die Kluft zwischen Arm und Reich war in all den Jahren der Diktaturen und Militärregime noch weiter gewachsen. 2002 wurde mit Inácio da Silva, genannt Lula, erstmals ein Linker gewählt, der aus einer Arbeiterfamilie stammt.
Politisches System
Die derzeit gültige Verfassung stammt aus dem Jahr 1988, sie sieht vor, dass nur Bürger, die des Schreibens und Lesens kundig sind, wählen dürfen. Wahlberechtigt sind die Bürger ab dem 16. Lebensjahr, zwischen 18 und 69 Jahren besteht Wahlpflicht. Der Präsident wird für fünf Jahre gewählt, die Deputiertenkammer wird alle vier Jahre gewählt, in den Senat entsenden die einzelnen Bundesstaaten und Territorien je drei Mitglieder, sie werden für acht Jahre gewählt, jeweils die Hälfte wird nach vier Jahren ausgetauscht. In den einzelnen Bundesstaaten gibt es entsprechende parlamentarische Vertretungen. Nach wie vor ist die Armee die wichtigste politische Kraft im Lande. Zur Zeit der Diktatur von Vargas hatten die Großgrundbesitzer eine machtvolle Position.
In der Außenpolitik setzte Brasilien immer auf ein kooperatives Vorgehen mit den Nachbarstaaten, so gehört es 1948 zu den Mitbegründern der OAS, der Organisation Amerikanischer Staaten. Das Verhältnis zu Argentinien etwa war immer ein gutes. Phasenweise setzte Brasilien auf amerikanische Finanzhilfe und sistierte dafür im Gegenzug seine Beziehungen zum kommunistischen Kuba. Im April 1963 einigte man sich mit den Nachbarn Bolivien, Chile, Ecuador und Mexiko über ein atomwaffenfreies Lateinamerika.
Zum Staatsgebiet gehören noch die Inseln Fernando de Noronha, Trinidad do Sul, Maritim Vaz, das Rocas Atoll und die Klippen Sao Pedro und Sao Paulo.
Unter Präsident Kubitschek wurde eine neue Hauptstadt, die das unübersichtlich groß gewordenen Rio de Janeiro ablösen sollte, gleichsam auf dem freien Feld errichtet. Die Planung Brasilias erfolgte nach damaligem State of the Art durch Brasiliens berühmtesten Architekten Oscar Niemeyer, der eine fast futuristische Szenerie schuf. Der Grundriss der Stadt ähnelt einem Flugzeug. 1960 wurde Brasilia offiziell eröffnet, doch es dauerte viele Jahre, bis sich die Menschen mit der neuen Hauptstadt, die wohl gesünder und klimatisch angenehmer als Rio war, anfreundeten. Von ihren Betreibern wurde die neue Stadt als ein Signal für die Erschließung des Landesinneren gesehen.
Bereits 82% der Bevölkerung leben in urbanen Regionen, dagegen sind Gebiete wie das Amazonasbecken sowie das Pantatal, das größte Feuchtgebiet der Erde, sehr dünn besiedelt. Bevölkerungsmäßig ist das Land sehr gemischt, von den indigenen Ethnien gibt es wohl noch an die 200, insgesamt sind es aber nicht mehr als 350.000 Menschen.
Die sozialen Unterschiede im Land sind sehr groß, mit einem Bruttonationaleinkommen von 3500 US-Dollar ist Brasilien noch immer ein Schwellenland. Der Durchschnitt ist arm, 10% der Brasilianer besitzen 50% des Vermögens. In den Städten liegen reiche elegante Viertel neben den Favelas, die enorm wachsen. Der Staat bzw. die Verwaltung hat dort längst keinen Überblick mehr. Diese soziale Diskrepanz ist auch Ursache für die noch immer hohe Säuglingssterblichkeit und den hohen Prozentsatz an Analphabeten (15%).
Brasilien ist das einzige Land Lateinamerikas, in dem Portugiesisch gesprochen wird, allerdings hat sich diese Sprache tendenziell von der Sprache des Mutterlandes wegentwickelt. Mehr als 85% der Bewohner geben an, Christen zu sein, doch neben zahlreichen anderen Bekenntnissen herrschen auch noch afrikanische Kulte, Geisterglauben oder Mischformen wie der Macumbakult, der eine Mischung aus afrikanischen, katholischen, spiritistischen und okkulten Einflüssen darstellt. Infolge der Armut und auch der noch großen Anzahl von Analphabeten spielen Fernsehen, vor allem die Telenovelas, und Fußball eine große gesellschaftliche Rolle. Fußball ist dank der Aufstiegsmöglichkeiten so etwas wie ein nationales Heiligtum, Stars wie Pelé sind Nationalhelden.
Wirtschaft
Was die Industrialisierung betrifft, steht Brasilien an zweiter Stelle hinter Argentinien, trotzdem ist es noch immer überwiegend ein Agrarstaat. Als Präsident Kubitschek versuchte, die Wirtschaft zu fördern, führte dies zu einer Inflation. Unter Präsident João Belchior Marques Goulart wurden soziale Reformen und eine Landreform begonnen, doch dieser wurde durch einen Militärputsch 1964 gestürzt. Präsident Castelo Branco wiederum setzte auf eine Währungsreform und das Vorantreiben der Industrialisierung. Das bedeutet insgesamt, dass viele positive wirtschaftliche Pläne in Angriff genommen wurden, doch fast alle blieben in den Anfangsphasen stecken oder wurden durch einen Putsch zunichte gemacht.
Das BIP setz sich zu 73% aus Dienstleistungen, zu 21% aus industrieller Produktion und zu 6% aus Erträgen der Landwirtschaft zusammen. Brasilien ist sehr reich an Bodenschätzen, sein größtes Plus ist das hervorragende Eisenerz, bei der Stahlproduktion nimmt Brasilien weltweit den 8. Rang ein. Außerdem wird Bauxit zu Tage gefördert, was Brasilien zu Rang elf bei der Autoproduktion verhilft. Weitere wichtige Bodenschätze sind Zinnerze, Gold, Mangan, Chrom, Diamanten sowie Tungstenit (bestehend aus Schwefel und Wolfram). Auch die Vorkommen von Erdöl und Erdgas sind reichlich. Daher liegt trotz großer Armut das Bruttonationaleinkommen bei 3.500 US-Dollar.
Die landwirtschaftliche Produktion ist führend bei Zitrusfrüchten und Kaffee, Brasilien ist der drittgrößte Produzent an Tabak, Zucker und Fleisch. Auch die Sojabohnenproduktion erreicht Spitzenwerte. Dass sich das Land trotzdem in einer wirtschaftlich schwierigen Lage befindet, hat mehrere Gründe. Zum einen ist Brasilien hoch verschuldet, die Auslandsschulden betragen 240 Mrd. US-Dollar. Jährlich wird mit einer Milliarde US-Dollar nur der Zinsendienst bedient. Die Währung ist traditionell instabil, die im Land herrschende Korruption lässt jeden Versuch der Sanierung im Keim ersticken.
80% an Grund und Boden entfallen auf Großbetriebe, die Tendenz geht dahin, dass Kleinbauern aufgeben, die Großen aufkaufen. Inzwischen gibt es in Brasilien angeblich fünf Millionen landlose Familien, die wegen Überschuldung verkaufen mussten. Oftmals verdingen sich die Familienväter zu unvorstellbaren Bedingungen an Arbeitskräftewerber, die sie wie Sklaven weiter vermitteln. Ohne Dokumente, ohne entsprechenden Lohn vegetieren sie bei schwerster Arbeit in Bergwerken oder abgelegenen Plantagen. Seit 1984 haben sich die Landlosen zu einer Bewegung zusammengeschlossen. Ein Reformprogramm des Jahres 1995 brachte für etwa eine halbe Million von ihnen eine Lösung. Aber das ist nicht genug, es kommt immer wieder zu Unruhen und Zusammenstößen. Der Mercosur hat sich auch nicht besonders günstig ausgewirkt, denn Krisen in einem Land schwappen sofort auf andere über.
BURKINA FASO (BF)

Fläche
274.000 km2
Hauptstadt
Ouagadougou (1,2 Mio. Einw.)
Währung
CFA-Franc
Staatsform
Präsidiale Republik
Parlament
Volksdeputiertenversammlung mit 111 Abgeordneten und Repräsentantenhaus mit 178 Mitgliedern
Religion
Naturreligionen 40%, Muslime 50%, Christen 10%
Einwohner
13,2 Mio.
Sprachen
Französisch, More, Diula, Fulbe
Gliederung
45 Provinzen
Staatsoberhaupt
Präsident
Nationalfeiertag
5. August und 11. Dezember
Nationalitäten/Ethnien
Mossi 48%, Mandé 9%, Fulani 8%, sonstige 35%
Internet www.primature.gov.bf
Geschichte
Ab dem 12. Jh. sind auf dem Gebiet Burkina Fasos Staaten des Mosivolkes nachweisbar. 1896 wurde das Land von den Franzosen erobert, die dem Staat 1958 innere Autonomie und 1960 die Unabhängigkeit gewährten. Ab 1959 hieß diese Region Obervolta. Zunächst regierte Maurice Yaméogo als Präsident, er wurde jedoch wegen seines feudalen Lebensstils zum Rücktritt gezwungen. 1983 kam mit einem Militärputsch Thomas Sankara an die Macht, der ein Regierungssystem nach libyschem Vorbild einführte. Er verstaatlichte Grund und Boden; 1984 führte er den Staatsnamen Burkina Faso ein, was »Land der Aufrechten« bedeutet. 1987 putschte sich Blaise Compaoré an die Macht.
Politisches System
Die derzeit gültige Verfassung stammt aus dem Jahr 1991, sie sieht eine präsidiale Republik mit einem auf sieben Jahre direkt gewählten Präsidenten vor, der gleichzeitig auch Regierungschef ist. Das Parlament hat zwei Kammern, darunter die Versammlung der Volksdeputierten mit 111 Mitgliedern, die für fünf Jahre gewählt werden. Es besteht ein Mehrparteiensystem. Das seit 1993 bestehende Repräsentantenhaus hat nur beratende Funktion.
Politisch dominiert das Volk der Mosi, sie haben einen mehr als 50-prozentigen Anteil an der Bevölkerung. Andere wichtige Ethnien wie die Bobo, Gurma und Senufo sind jeweils kleiner als 10%. Nur die Fulbe, die im Norden in der Sahelzone leben, und die Tuareg erreichen mehr als 10%. Das Bevölkerungswachstum in Burkina Faso ist sehr hoch, innerhalb von zehn Jahren (1975–1985) hat sich die Bevölkerung verdoppelt. Moré, die Sprache der Mosi, wird von der politischen Führungsschichte gesprochen, Dioula ist die Sprache der Händler und Kaufleute, Ful, die Sprache der Vieh züchtenden Fulbe. Die Bevölkerung ist extrem arm, 60% leben von weniger als einem Dollar pro Tag. Ohne Entwicklungshilfe könnte das Land nicht überleben. Oft werden Kleinkredite zwischen sieben und siebzig Euro vergeben. Die Entscheidung darüber trifft die Gemeinschaft, oftmals verwaltet der Dorfälteste die Kasse. Um die korrekte Abwicklung gibt es kaum Schwierigkeiten, gelten doch die Einwohner von Burkina Faso als die »Preußen Westafrikas«. Zum Islam bekennt sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung, fast ein Viertel sind Animisten, der Rest christlich. Doch ein Bekenntnis zu mehreren Religionen ist durchaus üblich.
Wirtschaft
Ein Grundproblem der Wirtschaft ist die Frage der Entfernungen, es gibt kaum ein funktionierendes Straßensystem. Die landwirtschaftliche Nutzung wird von zwei Problemen beeinträchtigt, zum einen sind die Böden schlecht, zum anderen herrscht Wassermangel, gehört doch vor allem der Norden des Landes zur dürren Sahelzone. Es gibt zwar eine Reihe von Flüssen, doch nur der Schwarze Volta führt das ganze Jahr Wasser. 80% der Bevölkerung sind noch in der Landwirtschaft tätig, sie bebauen 90% des Bodens für die Selbstversorgung. Die Bebauungsmethoden sind traditionell und damit restlos veraltet. Auf 75% des Bodens wird Hirse, das Hauptnahrungsmittel, angebaut. Auf dem Rest des Bodens wird Baumwolle gezogen, sie macht 50% des gesamten Exports aus. Außerdem werden noch Sesam, Kariténüsse und Tabak für den Export kultiviert. In die Nachbarländer wird Vieh exportiert.
Gold wird schon seit Jahrhunderten zu Tage gefördert und ist ein wichtiger Devisenbringer. Der Abbau von Mangan soll ausgeweitet werden.
Industrielle Produktion gibt es fast keine, großen Stellenwert haben Produkte des traditionellen Handwerks, wie Textil-, Leder- und Metallwaren.
BURUNDI (RU)

Fläche
27.834 km2
Hauptstadt
Bujumbura (300.000 Einw.)
Währung
1 Burundi-Franc = 100 Centimes
Staatsform
Präsidiale Republik
Parlament
Nationalversammlung mit 118 Sitzen
Religion
Christen 67%, Naturreligionen 23%, Muslime 10%
Einwohner
7,5 Mio.
Sprachen
Französisch, Kirundi, Suaheli
Gliederung
17 Provinzen
Staatsoberhaupt
Präsident
Nationalfeiertag
1. Juli
Nationalitäten/Ethnien
Hutu 85%, Tutsi 14%, sonstige 1%
Geschichte
Im 16. Jh. unterwarfen die aus dem Norden einwandernden Tutsis das Land der mehr bäuerlichen Hutus. Ende des 19. Jh., als die europäischen Großmächte den afrikanischen Kontinent unter einander aufteilten, erhielt Deutschland 1890 das heutige Burundi und vereinte es mit Ruanda zur deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Burundi mit Ruanda ein belgisches Völkerbundmandat. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg übte Belgien noch eine von der UNO sanktionierte Treuhandschaft aus. 1962 etablierte sich eine konstitutionelle Monarchie unter einem einheimischen Tutsi-König. 1966 kam es zu einem Militärputsch, im Zuge dessen die Monarchie gestürzt und die Republik ausgerufen wurde. Der Anführer des Putsches Michel Micombero, ein Tutsi, ernannte sich selbst zum Präsidenten und seine Partei zur einzig zugelassenen. Nach einem Hutu-Aufstand 1972, der brutalst niedergeschlagen wurde, wobei 100.000 Menschen ihr Leben verloren, übernahm schließlich 1976 Jean-Baptiste Bagaza die Macht. Er konnte sich bis 1987 halten; wieder kam es zu Stammeskämpfen. 1993 brach ein offener Bürgerkrieg aus, nachdem der gewählte Präsident, der Hutu Melchior Ndadaye, ermordet worden war. Seitdem kam das Land kaum zur Ruhe, immer wieder flammen die Kämpfe auf, mehr als 400.000 Menschenopfer, vorwiegend Hutus, sind bisher zu beklagen. Eine Million Menschen verließen fluchtartig das Land. Seit 2001 sorgt eine Friedenstruppe der Afrikanischen Union, später der UNO, für eine gewisse Stabilisierung der Verhältnisse. 2005 wurden erstmals wieder Wahlen abgehalten.
Politisches System
Die derzeit gültige Verfassung stammt von 2001, das Parlament besteht aus zwei Kammern, einer Nationalversammlung mit 185 Mitgliedern und einem Senat mit 54 Mitgliedern. Der Präsident ist gleichzeitig Chef der Regierung.
Burundi, eines der kleinen afrikanischen Länder, weist die zweithöchste Bevölkerungsdichte des Kontinents auf. Die Hauptstadt Bujumbura war bis zur Errichtung eines deutschen Militärstützpunktes ein kleines Fischerdorf am Tanganjikasee. 1920 wurde der Ort dann Sitz der belgischen Mandatsverwaltung.
Den Großteil der Bevölkerung mit etwa 85% stellen die Hutu, ein vorwiegend Ackerbau betreibendes Bantuvolk, 14% der Bevölkerung gehören dem Volk der Tutsi an, sie bilden bereits seit Jahrhunderten die Oberschicht. An Minderheiten lebt in Burundi noch das Pygmäenvolk der Twa, sie stehen auf der untersten Stufe der sozialen Pyramide.
Amtssprache ist Rundi oder Kirundi, Französisch ist weit verbreitet. 80% der Bevölkerung sind Christen, davon 90% Katholiken, gleichzeitig sind aber noch 30% der Bevölkerung Anhänger von Naturreligionen, was auf Doppelzugehörigkeiten schließen lässt.
Wirtschaft
Durch den Jahrzehnte andauernden Bürgerkrieg liegt die Wirtschaft völlig darnieder, das BIP pro Einwohner erreicht kaum die 100-Dollar-Marke. Grundlage der Wirtschaft ist die Landwirtschaft. 50% der Landesfläche sind Kulturland. 90% der Bevölkerung arbeiten in kleinbäuerlichen Betrieben im primären Sektor. Ihre Produkte dienen vorwiegend der Selbstversorgung. Es werden Mais, Bananen, Maniok, Bohnen, Süßkartoffel und Reis angebaut. Für den Export werden Baumwolle, Kaffee und Tee produziert. Auch Viehwirtschaft wird extensiv betrieben. Von großer Bedeutung für die Ernährung der Bevölkerung ist der Fischfang im Tanganjikasee.
Grundsätzlich besitzt Burundi reichlich Bodenschätze, doch werden nur geringe Mengen von Gold und Wolfram gefördert. Weder das reichlich vorhandene Nickel noch Vanadium werden abgebaut. Ursache dafür ist die fehlende Verkehrsinfrastruktur. Der gesamte Außenhandel des Staates wird über den Tanganjikasee abgewickelt.
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