Kitabı oku: «Die Schlucht», sayfa 16
Man brachte Tee und Kaffee, und zuletzt das Frühstück. So sehr sich Raiski auch sträubte, er mußte von allem kosten – es war das einzige Mittel, die Großtante zu beruhigen und ihr den Morgen nicht zu verderben.
»Aber ich kann wirklich nicht!« versuchte Raiski einzuwenden.
»Nein, das ist schon so gang und gäbe: wenn jemand von der Reise kommt, muß er essen. Hier – Bouillon! Und hier – ein junges Huhn . . . Auch Pastete ist da . . .«
»Ich danke wirklich, Tantchen, ich kann nicht,« sagte er, aber sie legte ihm auf, ohne auf ihn zu hören, und er trank die Bouillon und aß von dem Hühnchen.
»Nun etwas von dem Truthahn,« fuhr sie fort. »Bring’ doch von den eingemachten Berberitzen, Wassilissa!«
»Wie soll ich denn jetzt noch von dem Truthahn essen!« sagte er, machte sich aber gleichwohl an die Arbeit.
»Nun, mein Lieber – bist du jetzt satt?« fragte sie schließlich.
»Ich sollt’s meinen! Aber wenn ich schon dabei bin . . . was gibt’s denn sonst noch? Pastete, denk’ ich . . .«
»Ja, gewiß doch – die Pastete ist vergessen! Heda, die Pastete!«
Er aß auch von der Pastete, ganz wie es gang und gäbe ist, wenn jemand von der Reise kommt.
»Nun, jetzt mußt du ihn weiter bewirten, Marsinka – so komm doch schon!«
Wenige Augenblicke später öffnete sich leise die Tür, und langsam, mit verschämtem Gesichte, die Augen auf den Boden geheftet und die Wangen gerötet, trat Marsinka ins Zimmer. Hinter ihr kam Wassilissa daher mit einem großen Präsentierbrett, auf dem sich allerhand Süßigkeiten, Eingemachtes, Backwerk und sonstige Leckerbissen befanden.
Marsinka stand verlegen da, mit unsicherem Lächeln, den Blick mit verhaltener Neugier auf den Ankömmling gerichtet. Um den Hals und die Hände trug sie jetzt Spitzen, und das wiederaufgesteckte Haar lag wie ein Kranz dicht um den Kopf; sie trug ein Barégekleid und ein blaues Band um die Taille.
Raiski sprang auf, warf die Serviette hin, blieb vor ihr stehen und betrachtete sie mit Entzücken.
»Wie reizend!« sagte er voll Bewunderung. »Und das ist meine kleine Schwester Marfa Wassiljewna! Welche Überraschung! Und was macht denn das Gänschen – lebt es noch?«
Marsinka ward verwirrt; sie antwortete auf Raiskis Verbeugung mit einem Knicks und setzte sich verschämt in eine Ecke.
»Ihr seid beide nicht recht klug,« sagte die Großtante – »ist denn das eine Art, sich zu begrüßen?«
Raiski wollte Marsinka die Hand küssen.
»Marfa Wassiljewna . . .« begann er.
»Was heißt hier Wassiljewna?« rief die Tante. »Hast du sie denn gar nicht mehr lieb? Für dich ist sie einfach Marsinka und nicht Marfa Wassiljewna! Schließlich wirst du auch mich noch Tatjana Markowna nennen! Gebt euch einen herzhaften Kuß – ihr seid doch Bruder und Schwester!«
»Ich will nicht, Tantchen, er neckt mich mit dem Gänschen . . . Es schickt sich nicht, die Leute zu belauschen! . . .« sagte sie.
Alle lachten. Raiski küßte sie auf beide Wangen und legte den Arm um ihre Taille, worauf sie plötzlich alle Verwirrung und Schüchternheit abstreifte und seine Küsse tapfer erwiderte. Nur einen Augenblick noch, nur ein Wort, und über das schüchterne Lächeln hinweg brach ihr heiteres Geplauder und Lachen hervor, das sie nur mit Mühe zurückzuhalten schien.
»Erinnerst du dich noch, Marsinka . . . wie wir hier zusammen herumliefen und zeichneten . . . und wie du immer weintest?«
»Nein . . . ach, ja, ich erinnere mich . . . wie im Traume . . . Tantchen, erinnere ich mich noch – oder nicht? . . .«
»Gott bewahre – wie soll sie sich noch erinnern? Sie war doch noch keine fünf Jahre alt . . .«
»Doch, Tantchen, ich erinnere mich – bei Gott, wie im Traume . . .«
»Laß nur Gott hübsch aus dem Spiele, meine Liebe – das hast du von Nikolaj Andreitsch angenommen! . . .«
Kaum hatte Raiski diese alten Erinnerungen berührt, als Marsinka aus dem Zimmer verschwand und gleich darauf wieder mit einem Stoß von Heften und Zeichnungen und allerhand Spielsachen zurückkam. Ganz vertraulich trat sie auf ihn zu und zeigte ihm die Sachen. Dann setzte sie sich so dicht neben ihn, daß ihre Knie sich fast berührten, ohne daß sie in ihrer Harmlosigkeit etwas davon bemerkt hätte.
»Da sehen Sie, Vetter,« begann sie lebhaft, während ihre Augen rasch über sein Gesicht, über seine Hände, seine Kleider und selbst seine Schuh glitten – »da sehen Sie, wie die Tante ist! Sie sagt, ich erinnere mich nicht mehr – und ich erinnere mich doch noch, ganz genau weiß ich, wie Sie hier gezeichnet haben— ich saß noch auf Ihrem Schoße! – Tantchen hat alle Ihre Zeichnungen, Porträts und Hefte, kurz, alle Ihre Sachen aufgehoben und sie dort in dem dunklen Zimmer verwahrt, wo auch das Silberzeug ist und die Brillanten und Spitzen . . . Sie hat neulich alles herausgenommen und mir gegeben – als Sie schrieben, daß Sie kommen wollten. Hier ist mein Bild – wie drollig ich hier aussehe! Und das ist Wjerotschka! Und hier, das Porträt der Tante, und das von Wassilissa. Diese Zeichnung haben Sie für Wjerotschka gemacht. Und wissen Sie noch, wie Sie uns damals über das Wasser trugen? Ich saß auf Ihrem Arme, und Wjerotschka auf Ihrer Schulter!?«
»Auch das weißt du noch?« fragte die Tante, die ihr aufmerksam zuhörte. »Schäm’ dich doch, so zu prahlen! Das hat doch Wjerotschka neulich erzählt, und du gibst es jetzt als deine Erinnerung aus! Wjera weiß ja noch einiges, viel ist es auch nicht . . .«
»Hier – sehen Sie, wie ich jetzt zeichnen kann!« sagte Marsinka und zeigte ihm ein Blatt, auf dem ein Blumenstrauß gezeichnet war.
»Ganz vortrefflich – bravo, Schwesterchen! Nach der Natur?«
»Ja, nach der Natur. Ich kann auch Blumen aus Wachs modellieren!«
»Treibst du auch Musik?«
»Ja, ich spiele Klavier.«
»Und was treibt Wjerotschka – zeichnet sie auch? Spielt sie?«
Marsinka schüttelte verneinend den Kopf.
»Nein, das macht ihr kein Vergnügen«, sagte sie.
»Was treibt sie denn sonst? Beschäftigt sie sich mit Handarbeiten?«
Wiederum schüttelte Marsinka den Kopf.
»Liest sie gern?« forschte Raiski weiter.
»Ja, sie liest, aber sie sagt nie, was sie liest, und zeigt auch die Bücher nicht. Und sie sagt auch nicht, woher sie sie hat.«
»Das ist die reine Wilde – ein ganz sonderbares Mädchen! Gott weiß, nach wem sie geraten ist!« bemerkte Tatjana Markowna ernst und seufzte verlegen. »Aber langweile den Bruder jetzt nicht mit diesen Geschichten,« wandte sie sich an Marsinka. »Er ist müde von der Reise, und du kommst ihm mit all dem Zeug! Laß uns lieber von ernsten Dingen reden, vom Gute und der Wirtschaft!«
Während der ganzen Zeit, die Boris im Geplauder mit Marsinka verbrachte, hatte die Großtante ihn nachdenklich betrachtet. Wiederum fiel ihr, wie einstmals, seine Ähnlichkeit mit der Mutter auf, doch bemerkte sie auch die Veränderungen in seinem Wesen: das Schwinden der Jugend, die Zeichen der Reife, die frühen Runzeln und den seltsamen, ihr unverständlichen Ausdruck seiner Augen. Früher konnte sie in seinem Gesicht wie in einem offenen Buche lesen – jetzt stand so mancherlei darin geschrieben, was sie nicht zu enträtseln vermochte.
In seiner Seele aber war es hell und warm. Eine stille Nachdenklichkeit lag in seinem Wesen, als Reflex dieses Wiedersehens und all der Bilder, die an seinem Geiste vorüberzogen.
»Wenn es doch immer so bliebe – so hell, so schlicht und schön!« ging’s ihm durch den Sinn. »Ich will mir eine Binde um die Augen legen, wenigstens für diese Hundstagszeit, und will nichts weiter sein als – glücklich! Ich will das Leben nur fühlen, nicht den Blick hineinversenken, oder es doch nur so weit tun, als nötig ist, um es flüchtig zu skizzieren. Ich will es verschonen mit dieser zersetzenden Analyse, diesem Scheidewasser des Gedankens. Das verdirbt einem alles! . . . Wollen sehen, was für Sujets uns der Himmel in den Weg führt: Marsinka, die Großtante, Wjerotschka – wofür werden sie taugen? Für einen Roman, ein Drama – oder nur für eine Idylle?«
Zweites Kapitel
Er öffnete den Mund zu einem Gähnen, und als er aus seinem Sinnen erwachte, stand die Großtante vor ihm, mit der Rechenmaschine, dem Heft, in dem sie die Einnahmen und Ausgaben notierte, und einem höchst geschäftsmäßigen Ausdruck im Gesichte.
»Bist du etwa noch zu müde von der Reise? Du gähnst – vielleicht willst du dich schlafen legen?« fragte sie. »Dann lassen wir die Sache bis morgen.«
»Nein, Tantchen, ich habe ausgeschlafen, es war nur ein nervöses Gähnen. Bemühen Sie sich nicht weiter: ich werde die Abrechnung doch nicht durchsehen . . .«
»Weshalb denn nicht? Warum bist du denn hergekommen? Doch nur, um Abrechnung zu halten und das Gut zu übernehmen? . . .«
»Welches Gut?« sagte Raiski geringschätzig.
»Welches Gut!« versetzte die Großtante gekränkt. »Sieh dir’s doch erst an, all das schöne Land! Vor vier Jahren ist ein ganzes Stück zugekauft worden, hundertvierundzwanzig Deßjatinen. Davon werden als Weideland benutzt . . .«
»Zugekauft haben Sie?« fragte Raiski mechanisch.
»Nicht ich habe zugekauft, sondern du hast es getan! Hast du mir nicht damals die Vollmacht zu dem Landkauf geschickt?«
»Nein, Tantchen, ich war’s nicht. Ich erinnere mich, daß Sie mir einmal irgendwelche Schriftstücke übersandten, die gab ich meinem Freunde Iwan Iwanowitsch, und der mag vielleicht . . .«
»Du hast aber doch unterschrieben: da, sieh, hier ist die Abschrift!« sagte sie und zeigte ihm irgendein Aktenstück.
»Kann sein, daß ich’s unterschrieben habe,« sagte er, ohne hinzusehen – »nur erinnere ich mich nicht mehr und weiß nichts davon.«
»Du erinnerst dich nicht mehr? Du hast doch meine Aufstellungen und Abrechnungen gelesen, die ich dir schickte?«
»Nein, Tantchen, die habe ich nicht gelesen.«
»Aber dort war ja alles verzeichnet, du konntest genau sehen, wie deine Einkünfte verwandt wurden! Hast du es denn nicht nachgesehen?«
»Nein, ich habe nichts nachgesehen.«
»Du weißt also gar nicht, was ich mit deinem Gelde angefangen habe?«
»Nichts weiß ich, Tantchen, und ich will auch gar nichts wissen!« antwortete er und ließ seinen Blick durchs Fenster hinausschweifen, über den blauen Himmel, die weite Landschaft und die Kreideberge jenseits der Wolga. »Denk’ dir, Marsinka: ich weiß noch die Verse Dmitrijews auswendig, die ich als Kind gelernt habe:
›O stolze Wolga, nimm entgegen
Des unbekannten Sängers Dank —
Was er zu deinem Ruhme sang,
Laß den Beglückten niederlegen – —‹
»Nimm es mir nicht übel, Borjuschka – aber ich glaube fast, du bist etwas wirr im Kopfe!« sagte die Großtante.
»Das ist leicht möglich, Tantchen,« stimmte er gleichgültig zu.
»Wo hast du denn den Generalbericht über das Gutsinventar hingetan, den ich dir schickte? Den hast du doch mitgebracht?«
Er schüttelte verneinend den Kopf.
»Wo ist er?«
»Was ist das für ein Generalbericht, Tantchen? Bei Gott, ich weiß nichts davon.«
»Die Aufstellung über den Bestand an Bauern, über die Pacht, die sie zahlen, über den Getreideverkauf, über die verpachteten Gärten . . . Weißt du überhaupt, wieviel in den letzten Jahren eingekommen ist? Durchschnittlich eintausendvierhundertfünfundzwanzig Silberrubel im Jahre – da, sieh her! . . .« Sie wollte ihm die Summe an der Rechenmaschine anschaulich machen. »Du hast doch das Geld immer richtig bekommen? Das letzte Mal schickte ich dir fünfhundertfünfzig Rubel in Assignaten: du schriebst mir damals, ich sollte nichts mehr schicken, und so habe ich denn alles auf die Kasse gegeben, es steht dir zur Verfügung . . .«
»Was geht mich denn das alles an, Tantchen?« sagte er ungeduldig.
»Was dich das angeht?« versetzte die Großtante ganz verdutzt. »Du glaubst doch nicht etwa, ich hätte das Geld zu meinem Vorteil verwandt? Sieh her: jede Kopeke ist hier aufgeschrieben. Da, guck’! . . .« Sie schob ihm ein großes, durch Schnüre zusammengehaltenes Heft hin.
»Ich habe alle Abrechnungen zerrissen, Tantchen, und ich werde, bei Gott, auch diese da zerreißen, wenn Sie mir damit noch länger zusetzen.«
Er griff nach den Heften, doch nahm sie sie ihm rasch aus der Hand.
»Zerreißen? Wie darfst du das?« rief sie zornig. »Die Abrechnungen zerreißen – unerhört!«
Er lachte laut auf, umarmte sie und küßte sie auf den Mund, wie er es als Kind getan hatte. Sie riß sich von ihm los und wischte sich die Lippen ab.
»Ich arbeite und quäle mich hier, sitze manchmal bis über Mitternacht auf, schreibe, rechne mit jeder Kopeke – und er hat meine Rechnungen zerrissen! Und nicht eine Frage hat er je über die Gutseinkünfte gestellt, nie eine Anordnung getroffen, nie gesagt: so oder so will ich’s haben! Was denkst du denn eigentlich von deinem Gute?«
»Nichts, denke ich, Tantchen. Ich wußte nicht einmal, ob es noch existiert. Und wenn ich daran dachte, so waren es jedenfalls nur diese Zimmer hier, an die ich dachte – diese alten, lieben Räume, in denen die einzige Frau auf der ganzen Welt lebt, die mich liebt, und die ich liebe . . . Ja, wirklich die einzige, niemanden sonst lieb’ ich – jetzt aber will ich auch meine kleinen Schwestern liebgewinnen,« wandte er sich fröhlich lächelnd zu Marsinka, ergriff ihre Hand und küßte sie. »Alles will ich hier liebgewinnen, bis zum letzten Kätzchen!«
»Solange ich lebe, habe ich solch einen Menschen nicht gesehen!« sagte die Großtante, während sie ihre Brille abnahm und ihn ansah. »Nur unser Markuschka ist noch solch ein Heimatloser . . .«
»Was für ein Markuschka? Leontij schrieb mir da etwas . . . Wie geht’s ihm übrigens, Tantchen, dem Leontij? Ich will ihn besuchen . . .«
»Wie soll’s ihm gehen? Er sitzt über seinen Büchern, verguckt sich in eine Stelle und ist nicht wegzubringen. Und seine Frau verguckt sich dafür anderswo – er hat keine Ahnung, was hinter seinem Rücken vorgeht! Jetzt hat er mit Markuschka Freundschaft geschlossen: da hat er den Rechten gefunden! Er war schon hier und beklagte sich, daß der Mensch alle deine Bücher zerrissen habe . . .«
»Buona sera! Buona sera!« intonierte Raiski aus dem »Barbier von Sevilla«.
»Ein ganz merkwürdiger Mensch bist du, wirklich!« sagte die Großtante ärgerlich. »Warum bist du eigentlich hergekommen? Sprich!«
»Um Sie zu sehen, um ein Weilchen auszuruhen und behaglich zu faulenzen, um einen Blick auf die Wolga zu werfen, ein bißchen zu malen, ein bißchen zu schriftstellern, ein bißchen zu zeichnen . . .«
»Und dein Gut? Da gibt’s Arbeit: da kannst du losmalen! Wenn du nicht müde bist, wollen wir aufs Feld fahren und uns die Wintersaat ansehen.«
»Später, Tantchen, später. Ti ti ti, ta ta ta, la la la . . .« sang er wiederum eine Melodie aus dem »Barbier von Sevilla«.
»Was soll das nun: ti ti ti, la la la!« ahmte die Großtante ihm unwillig nach. »Willst du dir das Gut ansehen oder nicht? Willst du es denn nicht übernehmen?«
»Nein, Tantchen, das will ich nicht!«
»Wer soll sich denn nun weiterhin darum kümmern? Ich bin alt, ich bin nicht mehr imstande, es zu verwalten. Wenn ich mich jetzt zurückziehe – was willst du dann machen?«
»Gar nichts werde ich machen . . . Ich lasse das Gut Gut sein und reise ab . . .«
»Willst du es niemandem übergeben?«
»Nein, solange Sie der Sache noch nicht überdrüssig sind, bleiben Sie hier, Tantchen . . .«
»Und wenn ich sterbe?«
»Dann . . . bleibt es, wie es ist.«
»Und die Bauern – die dürfen dann tun und lassen, was sie wollen?«
Er nickte mit dem Kopfe.
»Ich dachte, sie dürften auch jetzt tun, was sie wollen. Man sollte sie freilassen . . .« sagte er.
»Freilassen! Gegen fünfzig Seelen freilassen!« wiederholte sie. »Und womöglich umsonst, ohne daß sie etwas zu zahlen brauchen?!«
»Allerdings!«
»Wovon willst du denn leben?«
»Sie werden das Land von mir pachten, werden mir etwas zahlen.«
»Etwas zahlen! Aus Mitleid, nach Belieben, nicht wahr? Ach, Borjuschka!«
Sie sah auf das Porträt der Mutter Raiskis. Lange ließ sie den Blick auf den verschleierten Augen und dem nachdenklichen Lächeln ruhen.
»Ja,« sagte sie dann halblaut, »ich will ihr nichts nachreden, der Verstorbenen, aber sie ist wohl schuld: sie hat dich nie von sich gelassen, dir immer etwas zugeflüstert, ewig am Klavier gesessen und über den Büchern Tränen vergossen. Nun sieht man, was dabei herausgekommen ist: nichts als ein bißchen singen und zeichnen! Was soll denn mit dem Hause geschehen, was mit dem Silberzeug, der Wäsche, den Brillanten, dem Geschirr?« fragte sie nach einer Weile.
»Sollen das auch die Bauern bekommen?«
»Besitze ich denn Brillanten und Silberzeug? . . .« fragte er.
»Seit wieviel Jahren wiederhole ich dir das immer wieder! Nach deiner Mutter ist’s geblieben: was soll daraus werden? Wart’ einen Augenblick, ich will gleich das Verzeichnis holen . . .«
»Nicht doch, um Gottes willen, nicht nötig, Tantchen! Ich glaub’s ja, ich glaub’s auch so, daß es mir gehört. Ich darf also ganz nach eigenem Ermessen darüber verfügen?«
»Gewiß darfst du das, du bist doch hier der Herr im Hause! Du darfst uns jeden Augenblick hinauswerfen, wir sind nur deine Gäste – das heißt, verzeih: dein Brot essen wir nicht! . . . Da, sieh: hier sind meine Einkünfte, und hier die Einkünfte der beiden Mädchen . . .«
Sie hielt ihm ein paar große Hefte hin, doch schob er sie mit der Hand zurück.
»Ich weiß, ich weiß, Tantchen! Nun, so hören Sie denn: lassen Sie irgendeinen Gerichtsbeamten kommen, der soll ein Dokument aufsetzen, laut dem ich mein Haus, mein bewegliches Eigentum und mein Land meinen lieben Schwestern Wjerotschka und Marsinka zur Mitgift bestimme . . .«
Die Großtante runzelte, während er sprach, unzufrieden die Stirn und erwartete mit Ungeduld das Ende seiner Rede. »Solange Sie jedoch noch leben, Tantchen,« fuhr er fort – »soll alles in Ihrem unmittelbaren Besitz und unter Ihrer Aufsicht bleiben. Die Bauern aber sollen freigelassen werden . . .«
»Das geht nicht!« platzte Tatjana Markowna heftig heraus. »Sie sind nicht arm, sie bekommen jede fünfzigtausend Rubel mit. Und wenn die Großtante tot ist, fällt ihnen dreimal soviel oder vielleicht noch mehr zu: alles bekommen sie! Das geht nicht! Ja, auch die Großtante ist, Gott sei Dank, nicht arm! Es wird sich schon ein Winkel und ein Stück Land für sie finden, wo sie unterkommen kann. Seht doch den stolzen, reichen Herrn, beschenken will er uns! Wir danken, wir danken recht sehr! Marsinka! Wo bist du? Komm doch einmal her!«
»Hier, hier, gleich!« ließ Martinas wohlklingende Stimme sich aus dem Nebenzimmer vernehmen, in das sie während der Auseinandersetzung der beiden hineingegangen war. Frisch, lebhaft, munter, mit einem Lächeln auf den Lippen trat sie jetzt ein und blieb plötzlich stehen. Verwundert sah sie bald Raiski, bald die Großtante an, die ganz aufgeregt schien.
»Hör’ einmal: der Herr Bruder macht dir das Haus und das Silberzeug und die Spitzen zum Geschenk! Du bist ja ein armes Bettlerkind, das ganz mittellos dasteht! Bedank’ dich bei dem Wohltäter, mach’ einen Knicks, küß’ ihm die Hand! Nun, so beeil’ dich doch!«
Marsinka lehnte an dem Ofen und sah beide an – sie wußte nicht, was sie sagen sollte.
Die Großtante schob die Hefte und Bücher samt der Rechenmaschine zur Seite, kreuzte stolz die Arme über der Brust und sah zum Fenster hinaus. Raiski aber setzte sich neben Marsinka und faßte ihre Hand.
»Sag’ einmal, Marsinka, möchtest du in ein anderes Haus ziehen?« fragte er – »vielleicht gar in eine andere Stadt?«
»Gott behüte! Wie wäre das möglich? Wer ist denn auf diesen sonderbaren Einfall gekommen?«
»Nun – wer sonst als Tantchen?« sagte Raiski lachend. Marsinka ward ganz verwirrt; die Großtante hatte zum Glück seine Worte nicht gehört, sie blickte eben ganz ergrimmt zum Fenster hinaus.
»Ich habe doch hier alles, wonach mein Herz sich sehnt: den Garten, die Beete, die Blumen. Und wer soll sich denn um das Geflügel kümmern? Wer soll ihm Futter streuen? Wie kann nur ein Mensch darauf kommen? Um keinen Preis . . .«
»Die Großtante will nämlich von hier fortziehen und euch beide mitnehmen.«
»Wohin denn, warum denn, liebes Tantchen? Was planen Sie denn da?« fragte Marsinka, während sie die Großtante liebkoste.
»Laß mich!« versetzte die Großtante grimmig und schob sie von sich weg.
»Du würdest dieses Nestchen nicht verlassen wollen – nicht wahr, Marsinka?«
»Nein, um nichts in der Welt!« entgegnete Marsinka mit energischem Kopfschütteln. »Meinen Blumengarten, mein Zimmerchen soll ich verlassen? Wie ist das möglich?«
»Und auch Wjerotschka würde nicht fort wollen von hier?«
»Noch weniger als ich: sie würde sich um keinen Preis von dem alten Hause trennen . . .«
»Sie liebt es?«
»Sie wohnt drüben und fühlt sich nur dort wohl. Sie stirbt, wenn man sie von hier wegbringt – beide würden wir sterben.«
»Nun denn, ihr sollt nie von hier weggehen,« sagte Raiski, »und ihr werdet euch auch beide hier verheiraten. Du, Marsinka, wirst hier in diesem Hause wohnen, und Wjerotschka drüben, in dem alten.«
»Gott sei Dank: warum haben Sie mich erst erschreckt? Und Sie – wo werden Sie wohnen?«
»Nirgends. Wenn ich einmal komme, um ein Weilchen euer Gast zu sein, dann werdet ihr mir ein Zimmerchen im Zwischengeschoß einräumen, und wir werden zusammen spazierengehen, singen, Blumen zeichnen, die Hühner füttern: ti ti ti, zip zip zip!« ahmte er lachend ihren Hühnerruf nach.
»O, Sie böser Mensch!« sagte sie. »Ich glaubte, Sie hätten mich gar nicht gesehen, und Sie haben alles gehört!«
»Nun, die Sache ist also abgemacht: ihr nehmt beide – du sowohl wie Wjerotschka – alles das hier von mir als Geschenk an, nicht wahr?«
»Ja, Bruder . . .« sagte sie mit fröhlichem Lachen und rückte näher zu ihm hin.
»Daß du es nicht wagst!« fuhr plötzlich die Tante heraus, die bisher in zornigem Schweigen dagesessen hatte. Marsinka rückte fast erschrocken an ihren Platz zurück.
»Unverschämte!« begann die Tante zu schelten. »Wo hast du gelernt, von fremden Leuten Geschenke anzunehmen? Von mir sicherlich nicht! Mein Lebtag habe ich von niemand eine Kopeke angenommen . . . Und du hast noch nicht drei Worte mit ihm gesprochen und nimmst schon Geschenke von ihm an! Schäm’ dich was! Wjerotschka hätte das um nichts in der Welt getan, die ist wenigstens stolz!«
Marsinka machte ein mürrisches Gesicht.
»Sie sagten doch selbst vorhin,« versetzte sie ärgerlich, »daß er für uns kein Fremder, sondern unser Bruder ist, und Sie befahlen mir sogar, ihn zu küssen! Von einem Bruder darf man doch alles annehmen.«
»Das ist vollkommen logisch, kein Wort ist dagegen einzuwenden!« pflichtete Raiski ihr bei. »Und so bleibt es also dabei: alles gehört euch, und ich bin euer Gast . . .«
»Nimm’s nicht an!« rief die Großtante in befehlendem Tone. »Sag’: ich will’s nicht, ich brauch’s nicht, wir sind keine Bettlerinnen, wir haben unser eigenes Vermögen!«
»Ich will’s nicht, Bruder, ich brauch’s nicht . . .« wiederholte Marsinka lächelnd, in ironischem Tone. »Meinetwegen: wenn ich’s nicht brauchen soll, dann brauch’ ich’s eben nicht!« fügte sie mit einem Seufzer, doch zugleich mit einem schelmischen Blick auf Raiski hinzu.
»Das wird euch dort auf dem Gute der Tante alles fehlen,« sagte Raiski. »Sieh doch – dieser Blumenteppich rings um das Haus! Wie könntest du es aushalten ohne das Blumengärtchen?«
»Das Gärtchen behalte ich entschieden,« flüsterte sie, »aber lassen Sie die Großtante nichts davon wissen . . .« fügte sie leise, nur mit den Lippen sprechend, hinzu.
»Und die Spitzen, das Leinenzeug, das Silber?« sagte er halblaut.
»Das brauche ich nicht. Spitzen und Silberzeug habe ich selbst . . . Ich esse übrigens am liebsten mit dem Holzlöffel, bei uns geht’s ganz ländlich zu.«
»Und die Porzellantassen, die bauchigen Teekannen? Die bekommst du jetzt nirgends zu kaufen – willst du die nicht nehmen?«
»Die Tassen nehme ich,« flüsterte sie, »und auch die Teekannen, und ebenso diesen Diwan mit den kleinen Sesseln dazu, und das Tischtuch, auf dem die Diana mit den Hunden abgebildet ist. Und auch mein Zimmerchen möcht’ ich mitnehmen . . .« fügte sie mit einem Seufzer hinzu.
»Gewiß, nimm das ganze Haus – bitte, Marsinka, liebes Schwesterchen!«
Marsinka warf einen Blick zur Tante hinüber und nickte dann bejahend mit dem Kopfe.
»Hast du mich gern? Ja?«
»Ach, sehr gern! Als Sie schrieben, daß Sie herkommen, träumte ich jede Nacht von Ihnen, nur sah ich Sie anders im Traume . . .«
»Wie denn?«
»Nun, so mit roten Wangen – nicht so nachdenklich, sondern heiter. Sie liefen munter umher und waren so spaßig . . .«
»So kann ich auch wirklich zuweilen sein.«
Sie sah ihn ungläubig von der Seite an und schüttelte den Kopf.
»Du nimmst also das Häuschen hier an?« fragte er.
»Ja, doch unter der Bedingung, daß Wjerotschka das alte Haus annimmt. Denn allein schäm’ ich mich, Tantchen wird mich schelten.«
»Nun also – abgemacht!« rief er laut, in munterem Tone.
»Mein liebes Schwesterchen! Du bist nicht stolz, bist nicht wie die Tante!«
Er küßte sie auf die Stirn.
»Was ist abgemacht?« fragte die Großtante plötzlich. »Du hast es doch angenommen? Wer hat dir das erlaubt? Wenn du selbst nicht so viel Schamgefühl hast, dann verbiete ich dir’s. Auf fremder Leute Kosten zu leben – unerhört! Hier, Boris Pawlowitsch, nehmen Sie gefälligst die Bücher, die Rechnungen, Register und Besitzurkunden in Empfang. Ich bin nicht Ihr Gutsverwalter.«
Sie legte die Bücher und Schriftstücke vor ihn hin.
»Hier sind vierhundertdreiundsechzig Rubel – das ist Ihr Geld, im März haben es die Bauern für Getreide gezahlt. Aus den Rechnungen sehen Sie, wieviel bar vorhanden sein muß, wieviel die Umbauten, die Reparaturen und der neue Zaun gekostet haben, wieviel Ssawelij an Gehalt bekommt, und so weiter.«
»Tantchen!«
»Hier gibt es kein Tantchen, sondern nur eine Tatjana Markowna Bereschkowa. Ssawelij soll einmal herkommen!« rief sie in das Mädchenzimmer hinein. Wenige Minuten darauf trat ein untersetzter Bauer von etwa fünfundvierzig Jahren ins Zimmer. Die ganze Gestalt war so breit und gedrungen, daß sie fast dick erschien, wiewohl kein Lot Fett an ihr saß. Ssawelij hatte ein finsteres Gesicht mit überhängenden Brauen und breiten Lidern, die er nur langsam emporhob, als ob er keinen Blick umsonst verschwenden wollte. Auch mit Worten war er recht karg; seine Haltung war unbeweglich, und nur mühsam ging die Unterhaltung mit ihm vorwärts. Die Denkarbeit fiel ihm nicht leicht: ließen die Worte ihn im Stich, so nahm er die Augenbrauen, die Stirnfalten und zuweilen auch den Zeigefinger zu Hilfe, um seine Gedanken auszudrücken. Sein Haar war vom Scheitel nach vorn und nach hinten gekämmt und rundherum beschnitten; den Bart rasierte er nur selten, so daß seine Backen und sein Kinn immer wie eine Bürste aussahen.
»Der Gutsherr ist angekommen!« sagte die Großtante und zeigte auf Raiski. Dieser saß da und beobachtete, wie Ssawelij ins Zimmer trat, wie er sich langsam verneigte, wie er ebenso langsam die Augen auf die Tante richtete und, als diese nach ihm hinwies, sie ihm zukehrte, wie er sich dann wieder herumdrehte und nachdenklich verneigte.
»Jetzt hast du immer nur ihm Bericht zu erstatten,« sagte die Großtante – »er wird sein Gut selbst verwalten.«
Ssawelij wandte sich wieder halb nach Raiski um und sah ihn von der Seite, doch schon ein wenig neugieriger, an.
»Sehr wohl!« kam es wie ein Knurren aus ihm hervor, und die buschigen Brauen gingen langsam in die Höhe.
»Tantchen!« suchte Raiski der Großtante halb im Scherz, halb im Ernst Einhalt zu tun.
»Herr Neffe?« versetzte Tatjana Markowna kühl.
Raiski ließ einen Seufzer hören.
»Was geruhen Sie zu befehlen?« fragte Ssawelij leise, ohne aufzublicken. Raiski schwieg und dachte nach, was er ihm wohl befehlen könnte.
»Vortrefflich!« rief er dann plötzlich lebhaft. »Hör’ mal – kennst du irgendeinen Gerichtsbeamten, der ein Schriftstück über die Gutsübergabe aufsetzen könnte?«
»Gawrila Iwanowitsch Mjeschetschnikow schreibt für uns alles, was nötig ist,« sagte Ssawelij nach einigem Überlegen.
»Nun, dann bitte ihn hierher!«
»Sehr wohl!« antwortete Ssawelij, nahm wieder den düsteren Gesichtsausdruck an, machte nachdenklich kehrt und ging langsam aus dem Zimmer.
»Was für ein melancholisches Gesicht dieser Ssawelij hat!« sagte Raiski, dem Davonschreitenden nachblickend.
»Da kann wohl einer melancholisch werden, wenn er ein Weib hat wie diese Marina Antipowna! Erinnerst du dich noch des alten Antip? Nun, also dessen Tochter ist seine Frau! Ein goldener Mensch, dieser Ssawelij – verkauft Getreide, nimmt Geld in Empfang – so ehrlich, so umsichtig: und da muß ihm das Schicksal so mitspielen! Jeder hat sein Kreuz in dieser Welt . . . Und nun sag’: was hast du eigentlich vor? Bist du denn ganz von Sinnen?« fragte sie nach kurzem Schweigen.
»Das gehört also wirklich alles mir?« sagte er und beschrieb mit dem ausgestreckten Arm einen Bogen. »Sie wollen es nicht behalten und verbieten auch den Schwestern, es anzunehmen . . .«
»So laß es doch schon dein eigen bleiben!« versetzte sie.
»Warum willst du es denn verschenken, warum die Bauern freilassen?«
»Ich muß doch irgend etwas damit anfangen! Ich reise wieder ab, Sie wollen sich nicht weiter darum kümmern, also muß ich doch irgendwie verfügen . . .«
»Warum willst du wieder abreisen? Ich dachte, du würdest für immer hier bleiben. Bist du des Herumtreibens noch nicht müde? Heirate, gründe dir einen Hausstand! Das nenne ich doch nicht verfügen, so an die dreißigtausend Silberrubel oder mehr ohne weiteres wegzugeben!«
Sie versank in Nachsinnen und schien in einem schweren inneren Kampfe begriffen. Nie war sie auf den Gedanken gekommen, die Verwaltung des Gutes aufzugeben, nie war das ihre Absicht gewesen. Sie hätte ja nicht gewußt, was sie mit sich anfangen sollte! Nur einen Schreck wollte sie Raiski einjagen – und nun hatte er die Sache plötzlich ernst genommen!
»Was soll denn aus ihm werden, wenn man ihn sich selbst überläßt? Dieser Sonderling!« dachte sie voll Angst und Unruhe.
»Wohlan denn, so lassen wir es beim alten,« sagte sie – »so will ich’s schon weiter verwalten, solange meine Kräfte zureichen. Denn dein Vormund wird’s mit dem andern Gut doch noch so weit bringen, daß du unter Vormundschaft kommst. Wovon sollst du dann leben, du sonderbarer Mensch?«
»Ich bekomme von dem anderen Gute Geld geschickt – zweitausend Silberrubel, das genügt mir. Und dann werde ich auch arbeiten: werde zeichnen, malen, schriftstellern . . .
Jetzt möchte ich ins Ausland reisen: zu diesem Zwecke verpfände oder verkaufe ich das andere Gut . . .«
»Gott sei dir gnädig, Borjuschka! Das ist der sicherste Weg, um an den Bettelstab zu kommen! Zeichnen, malen, das Gut verkaufen! Du wirst doch nicht etwa Stunden geben, die kleinen Jungen unterrichten? Ach, du! Hast den Offiziersrock ausgezogen, läufst im einfachen Kittel herum! Statt vierspännig in der Kalesche vorzufahren, kommst du in einer elenden Fuhre, ohne Diener, womöglich zu Fuß! Und du willst ein Raiski sein? Guck’ einmal in das alte Haus, wo deine Ahnen an den Wänden hängen, und schäme dich vor ihnen! Wirklich eine Schmach ist’s, Borjuschka! Wie ganz anders wär’s doch, wenn du mit stolzen Epauletts angekommen wärst, wie seinerzeit Onkel Sergiej Iwanowitsch! . . . Dreitausend Seelen hättest du als Mitgift bekommen! . . .«