Kitabı oku: «Die Unglückliche», sayfa 4
XVII.
Meine Geschichte
»Ich werde achtundzwanzig Jahre alt. Meine ersten Erinnerungen sind: Ich lebe im Tamboffschen Gouvernement bei einem reichen Gutsbesitzer Ivan Matveitsch Koltovskoy, in einem kleinen Zimmer des zweiten Stockes seines Landhauses. Mit mir zusammen lebt meine Mutter, eine Hebräerin, die Tochter eines Verstorbenen Malers, der aus dem Auslande mitgebracht worden war; sie war eine kränkliche, ungemein hübsche Frau mit einem wachsbleichen Gesichte und so schwermüthigen Augen, daß ich, wenn sie lange auf mich sah, den traurigen Blick dieser Augen zu fühlen pflegte, selbst ohne sie anzusehen; ich fing dann unwillkürlich an zu weinen und warf mich in ihre Arme. Es kamen Lehrer angefahren, man nennt mich Fräulein, und ich nehme Musikstunden. Ich speise mit meiner Mutter zusammen am herrschaftlichen Tische. Herr Koltovskoy ist ein hoher, stattlicher Greis mit einer majestätischen Haltung; er ist immer von Ambra-Duft umgeben. Ich habe tödtliche Furcht vor ihm, obgleich er mich »Suzon« nennt, und mir gestattet seine sehnige, dürre Hand durch die Spitzenmanschette hindurch zu küssen. Meiner Mutter begegnet er ausgesucht höflich; aber auch mit ihr unterhält er sich wenig; er pflegt ihr wohl hier und da einige wohlwollende Worte zu sagen, auf welche sie sich gleich zu antworten beeilt, und wieder verstummt; er sitzt da, sich würdevoll umschauend und langsam eine Prise spanischen Tabaks, aus einer runden, goldenen Dose, mit dem Namenszug der Kaiserin Catharina, nehmend.
»Das neunte Jahr meines Lebens ist mir für immer erinnerlich geblieben. . . . Da erfuhr ich von den Stubenmädchen im Mägdezimmer, daß Ivan Matveitsch Koltovskoy mein Vater sei, und fast an demselben Tage heirathete meine Mutter auf seinen Befehl Heere Ratsch, der bei ihm die Stelle eines Geschäftsführers einnahm. Ich konnte nicht verstehen, wie des möglich war. Ich grübelte, mein Kopf war angegriffen, ich erkrankte beinahe und hatte ganz die Fassung verloren. »Ist es wahr, ist es wahr, Mama,« fragte ich sie, – »daß der wohlriechende »Knecht Ruprecht« (so nannte ich Ivan Matveitsch) mein Vater ist?« Meine Mutter erschrak sehr und hielt mir den Mund zu. . . .
»Niemals, niemals sprich davon, hörst Du, Susanne, hörst Du? – nicht ein Wort!« wiederholte sie mit bebender Stimme, meinen Kopf fest an ihre Brust drückend . . . Und ich habe wirklich Niemand davon gesagt. . . . Diesen Befehl meiner Mutter konnte ich verstehen . . . Ich begriff, daß ich schweigen mußte, daß meine Mutter mich um Vergebung bat!
»Damals sing mein Unglück an. Herr Ratsch liebte meine Mutter nicht, ebensowenig wie sie ihn liebte. Er heirathete sie nur um ihres Geldes willen, und sie mußte gehorchen. Herr Koltovskoy fand wahrscheinlich, daß sich auf diese Weise Alles am besten ordnen ließ – la position était régularisée.» Ich erinnere mich, daß meine Mutter und ich – am Tage vor der Hochzeit – engumschlungen, den ganzen Morgen durch weinten, – wir weinten bittere, stumme Thränen. War es zu verwundern, daß sie schwieg . . . Was konnte sie mir sagen? Und, daß ich sie nicht ausfragte, beweist, daß unglückliche Kinder früher klug werden, als glückliche Kinder . . . und das ist zu ihrem eigenen Schaden.
»Herr Koltovskoy fuhr fort, sich mit meiner Erziehung zu beschäftigen, und näherte mich sogar allmälig mehr und mehr seiner Person. Er unterhielt sich nie mit mir . . . aber Morgens und Abends, wenn er mit zwei Fingern die Tabaksstäubchen von seinem Jabot geschüttelt hatte, klopfte er mir mit diesen selben eiskalten zwei Fingern auf die Wange, und gab mir von einer besonderen Art dunkler Bonbons, die auch nach Ambra rochen, und die ich niemals aß. Mit meinem zwölften Jahre wurde ich seine Vorleserin, »sa petite lectrice.« Ich las französische Werke des vorigen Jahrhunderts, die Memoiren von Saint-Simon, Mably, Reynal, Helvetius, den Briefwechsel Voltaire’s, die Encyclopädisten, natürlich immer ohne irgend etwas zu verstehen, selbst wenn er lächelnd und mit den Augen blinzelnd mir befahl: »de relire ce dernière paragraphe, qui est bien remarquable!« Ivan Matveitsch war ein vollständiger Franzose. Er hatte bis zu der Revolution in Paris gelebt, erinnerte sich Marie Antoinette’s und hatte von ihr Einladungen nach Trianon erhalten. Er hatte auch Mirabeau gesehen, welcher seiner Beschreibung nach, sehr große Knöpfe trug – »exagéré en tout!« – Und überhaupt ein Mann von schlechtem Ton war – »en dépit de sa naissancse!» Uebrigens erzählte Ivan Matveitsch selten etwas aus jener Zeit; aber zwei bis drei Mal im Jahre sagte er, sich an einen schiefen Greis, einen Emigrantem wendend, dem er die Kost gab und den er, Gott weiß weßhalb, »Monsieur le Cammandeur« nannte, mit seiner langsamem näselnden Stimme ein Impromptu her, das er einst in einer Soiree bei der Herzogin von Polignar vorgetragen hatte. Ich kann mich nur noch auf die zwei ersten Strophen desselben besinnen . . . (es handelte sich darin um eine Parallele zwischen den Rassen und den Franzosen:)
»L‘aigle se plait aux régions austères,
»Où le ramier ne saurait habiter . . .«
»Digne de Mr. de Saint Aulaire!« rief Mr. le Commandeur dann jedesmal aus.
»Ivan Matveitsch sah bis zu seinem Tode jugendlich aus. Seine Wangen waren roth, seine Zähne weiß, die Augenbrauen stark und unbeweglich, die Augen angenehm und ausdrucksvoll, glänzende, schwarze Augen, wie Agat. Er war gar nicht eigensinnig und ging mit Allen, selbst mit den Dienern höflich um. . . . Aber, ach Gott! wie gedrückt fühlte ich mich bei ihm, mit welcher Freude ging ich jedesmal von ihm, welch schlechte Gedanken beunruhigten mich in seiner Gegenwart! Ach, ich war nicht schuld an ihnen! . . . Ich bin nicht schuld an dem, was sie aus mir gemacht haben! . . .
»Herr Ratsch wurde nach seiner Hochzeit ein Flügel unweit des herrschaftlichen Hauses angewiesen. Dort lebte ich mit meiner Mutter. Ich war auch dort nicht glücklich. Ihr wurde bald ein Sohn geboren, eben jener Fictor, den ich berechtigt bin, meinen Feind zu nennen, und ihn als solchen zu betrachten. Von seiner Geburt an erholte sich meine Mutter, deren Gesundheit immer schwach gewesen war, nicht mehr. Herr Ratsch hielt es damals nicht für angemessen, jene Heiterkeit herauszukehren, welcher er sich jetzt ergiebt. Er hatte stets ein strenges Aussehen, und bemüthe sich, für einen Geschäftsmann zu gelten. Gegen mich war er hart und roh. Ich empfand Freude, wenn ich von Ivan Matveitsch fortging; aber auch das eigene Haus verließ ich gerne . . . Ach, meine unglückliche Jugend! Stets von einem Ufer zum andern getrieben – nirgends landen mögend! Zuweilen lief ich mit Freuden fort, über den Hof, im Winter im leichten Kleide durch den tiefen Schnee, zu Ivan Matveitsch, um ihm vorzulesen . . . und wenn ich hinkam und diese großen, traurigen Zimmer sah, diese Damast-Möbel, diesen höflichem seelenlosen Greis in der aufgeknöpften seidenen »douillette,« im weißen Jabot, weißem Halstuch und Spitzenmanschetten über die Finger und einem »Soupeon« von Puder (wie sein Kammerdiener sich ausdrückte) auf den zurückgekämmten Haaren, – da benahm mir der erstickende Ambra-Geruch den Athem und das Herz stockte mir. Ivan Matveitsch saß gewöhnlich in einem breiten Voltaire an der Wand; über seinem Kopfe hing ein Bild, das eine junge Frau mit einem heiterem kühnen Gesichtsausdrucke darstellte. Sie trug ein reiches israelitisches Kostüm und war völlig bedeckt mit Perlen und kostbaren Edelsteinen . . . Ich pflegte mich oft in dieses Bild hineinzusehen, aber in der Folge erst erfuhr ich, daß es das Bild meiner Mutter war, und von ihrem Vater, auf Bestellung für Ivan Matveitsch, gemalt worden war. Wie hatte sie sich seit der Zeit verändert! Wie war es ihm gelungen, sie zu zerbrechen und zu vernichten! »Und sie hat ihn geliebt! Hat diesen Greis geliebt!« dachte ich . . . Wie ist das möglich? Ihn lieben . . .« Und doch, wenn ich mich einiger Blicke, einiger Bemerkungen, einiger unwillkürlicher Bewegungen meiner Mutter erinnerte, – so mußte ich mir mit Schrecken gestehen . . . »Ja, ja, sie liebte ihn!« . . . Ach, bewahre Gott Jeden vor ähnlichen Empfindungen und Erfahrungen.
»Jeden Tag las ich Ivan Matveitsch vor, und oft drei bis vier Stunden lang, ohne Unterbrechung . . . Es schadete mir, so viel und so laut zu lesen. Unser Arzt fürchtete für meine Brust und wagte es sogar einmal, es Ivan Matveitsch zu sagen. Allein dieser lächelte nur (das heißt: nein; er lächelte niemals, sondern spitzte nur die vorgeschobenen Lippen) und sagte ihm: Vous ne savez pas ce qu‘il-y-a de ressources dans cette jeunesse.« – »In früheren Jahren jedoch,« bemerkte ferner der Doktor, »hat Monsieur le Commandeur . . .« »Vous rèvez, mon cher,« unterbrach er ihn. – »Le Commandeur n‘a plus de dents et il crache à chaque mot. J‘aime les voix jeunes.«
»Und ich fuhr fort zu lesen, obgleich ich des Morgens und in der Nacht viel hustete.
»Zuweilen ließ mich Ivan Matveitsch ihm auf dem Claviere vorspielen. Allein die Musik wirkte einschläfernd aus seine Nerven. Seine Augen schlossen sich sogleich, der Kopf senkte sich langsam, und von Zeit zu Zeit wurde nur ein: »C‘est du Steibelt, n‘est-ce pas?« hörbar, aber: »Jouez moi du Steibelt!« Ivan Matveitsch hielt Steibelt für einen großen Genius, der es verstanden hatte, in seinen Compositionen »la grossière lourdeur den Allemands« zu überwinden, und warf ihm nur das Eine vor: »Trop de fouge! trop d‘imagination!« Wenn Ivan Matveitsch bemerkte, daß ich am Claviere ermüdete, bot er mir »du Cachou de Bologne« an. So ging ein Tag nach dem andern dahin.
»Und in einer Nacht – einer unvergeßlichen Nachts brach ein fürchterliches Unglück über mich herein. Meine Mutter starb ganz plötzlich! Ich war eben erst 15 Jahre alt geworden. Ach, was das für ein Schmerz war, der mich wie ein Wirbelwind erfaßte! Wie erschreckte mich, wie verschüchterte mich diese erste Begegnung des Todes für immer! Meine arme, arme Mutter! Seltsam waren unsere Beziehungen zu einander gewesen. Wir Beide liebten einander leidenschaftlich . . . leidenschaftlich und hoffnungslos! Es war, als wenn wir Beide unser gemeinsames Geheimniß sorgfältig vor einander behüteten und bewahrten; wir schwiegen Beide hartnäckig, obgleich wir wußten, Alles wußten, was im tiefsten Herzen des Andern vorging! Selbst über ihre Vergangenheit, über ihre frühe Jugend sprach meine Mutter nie mit mir. Sie klagte nie mit Worten, obgleich ihr ganzes Wesen eine einzige stumme Klage war! Wir wichen jedem etwas ernsteren Gespräche aus. Acht Ich hoffte immer, daß endlich eine Stunde schlagen würde, wo sie sich aussagen,und wo auch ich mich aussprechen, und wir uns erleichtert fühlen würden. Aber die täglichen Sorgen, ihr unentschlossener, schüchterner Charakter, Krankheiten, die Gegenwart des Herrn Ratsch, hauptsächlich aber die ewige Frage »Warum?« und das nicht festzuhaltende, unaufhaltsame Fliehen der Zeit, des Lebens . . . Ein Donnerschlag machte Allem ein Ende, und ich hörte von meiner Mutter nicht einmal jenes gewöhnliche »Lebewohl« auf dem Sterbebette – wie viel weniger also jene Worte, die unser Geheimniß hätten lösen können! Das Einzige, was mir in der Erinnerung geblieben, ist Herrn Ratsch’s Ausruf: »Susanne Ivanowna! Kommen Sie, ich bitte, Ihre Mutter möchte Sie segnen!« und dann die bleiche Hand, welche unter der schweren Decke hervorkam, der schwere Athem, das gebrochene Auge . . . Ach! Genug! Genug! . . .
»Mit welchem Entsetzen, mit welchem Unwillen, mit welcher ängstlichen Neugierde blickte ich am folgenden Tage und am Tage der Beerdigung in das Angesicht meines Vaters . . . ja! meines Vaters! In der Schatulle fanden sich seine Briefe. Mir war, als wenn vererblaßte und etwas erwachte . . . übrigens, nein! Nichts regte sich in dieser steinernen Seele. Gerade wie sonst ließ er mich 8 Tage darauf in sein Cabinet rufen; ganz mit derselben Stimme bat er mich zu lesen: »Si vous le voulez bien, les observations sur l‘histoire de France de Mably, à la page 74 . . . là, ou nous avons été interrompus.« Er hatte nicht einmal Befehl gegeben, das Bild meiner Mutter hinauszutragen! Freilich, . . . als er mich entließ, rief er mich an seine Seite, und sagte, nachdem er mir zweimal die Hand zum Küsse gereicht hatte: »Susanne, la mort de votre a privée de votre appui naturel; mais vous pourreztou jours compter sur ma protection,« und, mich mit der andern Hand ein wenig an der Schulter fassend und wegschiebend, setzte er mit seinem gewöhnlichen Zuspitzen der Lippen sogleich hinzu: »Allez mon enfant!« – Ich hätte schreien mögen: »Du bist ja mein Vater!« aber ich sagte Nichts, und ging hinaus.
»Am andern Morgen in der Frühe ging ich auf das Grab meiner Mutter. Der Maimonat prangte in der ganzen Schönheit seiner Blüthen und Blätter, und ich saß lange auf dem frisch aufgeworfenen Grabhügel. Ich weinte nicht, ich trauerte nicht; der eine Gedanke nur wirbelte mir im Kopfe: »Hörst Du, Mutter? Er will mir seinen Schutz angedeihen lassen!« Und es schien mir, als wenn der Hohn, der um meine Lippen spielte, sie nicht beleidigen dürfe.
»Zuweilen fragte ich mich, was mich denn bewog, so beharrlich zu verlangen und zu streben – nicht nach Anerkennung . . . o nein! aber nach einem warmen, verwandtschaftlichen Worte von Ivan Matveitsch? Wußte ich ja doch, welch ein Mensch er war, und wie wenig er dem glich, was mir in meinen Träumen als . . . Vater vorschwebte? . . . Aber, ich war so einsam, so einsam auf der Welt! Und dann . . . der eine unabweisbare Gedanke gab mir keine Ruhe: »Sie hat ihn ja geliebt! Es muß doch etwas da gewesen sein, weßhalb sie ihn liebte!«
»Noch drei Jahre vergingen. In unserem einförmigen, vorausberechneten und gemessenen Leben hatte sich nichts verändert. Fictor wuchs heran. Ich war acht Jahre älter als er, und hätte mich gerne mit ihm beschäftigt, allein Herr Ratsch widersetzte sich dem. Er stellte eine Wärterin für ihn an, welche streng darüber zu wachen hatte, daß das Kind nicht »verwöhnt« wurde, das heißt, ich nicht zu ihm gelassen würde. Fictor selbst wurde mir fremd. Eines Tages trat Herr Ratsch verstört, aufgeregt und zornig in mein Zimmer. Am Tage vorher waren böse Gerüchte über meinen Stiefvater zu meinen Ohren gelangt; es hieß, er sei überführt, von einem Kaufmanne bestochen zu sein, und eine bedeutende Summe Geldes verheimlicht zu haben.
»Sie können mir helfen,« fing er an, ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch klopfend. »Gehen Sie zu Ivan Matveitsch, und bitten Sie für mich.«
»Bitten? Weshalb Warum?«
»Verwenden Sie sich für mich . . . ich bin Ihnen ja doch kein Fremder. Ich werde beschuldigt . . . Nun, mit einem Worte, ich kann mein Brod verlieren, und Sie mit mir.«
»Wie soll ich zu ihm gehen? Ihn belästigen?«
»Warum nicht gar? Sie haben ein Recht, ihn zu belästigen.«
»Und welch’ ein Recht, Ivan Demjanitsch?«
»Nun, machen Sie doch nicht Miene . . . Ihnen kann er aus verschiedenen Ursachen nichts abschlagen. Ist es denn möglich, daß Sie mich nicht verstehen?«
»Er sah mir frech in die Augen, und ich fühlte, wie meine Wangen erglühten. Haß und Verachtung stiegen plötzlich in mir auf; sie erhoben sich wie eine Welle und überflutheten mich.
»Ja, ich verstehe Sie, Ivan Demjanitsch,« antwortete ich endlich. Meine Stimme kam mir selbst fremd vor »und ich werde nicht zu Ivan Matveitsch gehen, und ihn nicht bitten. Und sollten wir um unser tägliches Brod kommen, so mag es so sein!«
Herr Ratsch erbebte, preßte die Lippen zusammen und ballte die Fäuste.
»Nun, so warte denn Du, Prinzessin Melikitrice!« flüsterte er heiser. »Ich werde Dir das nicht vergessen!«
An diesem selben Tage ließ Ivan Matveitsch ihn zu sich kommen und man sagt, er habe ihm mit seinem spanischen Rohre gedroht, demselben Rohrstock, den er einst mit dem Herzoge von Larochefoucault getauscht, und habe geschrien: »Sie sind ein gewinnsüchtiger, niederträchtiger Mensch! Ich werde Sie an die Luft setzen!« Ivan Matveitsch sprach fast gar kein Russisch und verachtete unsere »grobe Mundart«, ce jargon vulgaire et rude. Jemand sagte einmal in seiner Gegenwart: »Das versteht sich von selbst« Das erfüllte Ivan Matveitsch mit Unwillen, und seitdem führte er diesen Satz oft als Beispiel für die Sinnlosigkeit und Abgeschmacktheit der russischen Sprache an. »Was heißt das »versteht sich von selbst?« r fragte er auf Russisch, jedes Wort besonders betonend. »Warum nicht einfach: versteht sich? und warum: von selbst?!«)
»Ivan Matveitsch verjagte Herrn Ratsch indessen nicht, er nahm ihm nicht einmal seine Anstellung. Mir aber hat mein Stiefvater sein Wort gehalten: er hat es mir nicht vergessen.
»Es wurde eine Veränderung an Ivan Matveitsch bemerkbar. Er fing an sich zu grämen, wurde schwermüthig, seine Gesundheit war erschüttert. Eine gelbe Farbe trat an die Stelle des früheren frischen Rothes; sein Gesicht schrumpfte zusammen und er verlor einen Vorderzahn. Er hörte auf auszufahren und gab die eingeführten Empfangstage mit Bewirthung der Bauern, ohne die Betheiligung der Geistlichkeit »sans le concours de clergé« – ganz auf. An solchen Tagen pflegte Ivan Matveitsch mit einer Rose im Knopfloch in den Saal oder auf den Balken zu den Bauern hinauszutreten, und, einen silbernen Becher mit Branntwein leicht mit seinen Lippen berührend, hielt er ihnen eine Rede, etwa wie folgt: »Ihr seid zufrieden mit meinen Handlungen, gleich wie ich mit Euren Bemühungen zufrieden bin; das freut mich aufrichtig. Wir sind Alle Brüder; die Geburt selbst macht uns gleich: ich trinke auf Euer Wohl!« Er grüßte sie dann, und die Bauern verbeugten sich tief vor ihm, aber nicht bis zur Erde, das war streng verboten. Und die Bewirthung dauerte fort; Ivan Matveitsch jedoch zeigte sich seinen Unterthanen nicht mehr. Zuweilen unterbrach er mein Lesen durch den Ausruf: »La machine se détraque! Cela se gate!« Seine Augen selbst, diese hellen, steinernen Augen wurden matt und schienen sich zu verkleinern; er schlummerte öfter als sonst ein, und seufzte schwer im Schlafe. Seine Art mich zu behandeln blieb allein unverändert, es sei denn, daß sich ihr ein Schatten von ritterlicher Höflichkeit beigesellte. Wie schwer es ihm werden mochte, er stand jedesmal von seinem Lehnstuhle auf, wenn ich hereintrat, und geleitete mich auch wieder bis zur Thüre, indem er meinen Ellenbogen mit seiner Hand stützte, auch fing er an, mich anstatt suzon »ma chère demoiselle« oder »mon Antigone« zu nennen. Mr. le Commandeur war zwei Jahre später als meine Mutter gestorben, und sein Tod hatte Ivan Matveitsch scheinbar weit tiefer erschüttert. Ein Zeitgenosse von ihm war dahin: das war es, was ihn erschreckte. Das Verdienst des Herrn Commandeurs hatte in der letzten Zeit nur darin bestanden, daß er jedes Mal: »Bien joué, mal réussi!« ausrief, wenn Ivan Matveitsch mit Herrn Ratsch Billard spielend, seinen Fehlstoß that oder nicht traf, oder, wenn Ivan Matveitsch sich bei Tisch mit einer Frage, wie etwa die folgende, an ihn wandte: N‘est-ce pas, Mr. le Commandeur, c‘est Montesquieu, qui a dit cels dans ses lettres persanes?« – so antwortete jener scharfsinnig, indem er einen Löffel Suppe auf sein Vorhemd fallen ließ: »Ah, Mr. de Montesquieu? Un grand écrirvain monsieur, un grand écrivain!« Als einmal Ivan Matveitsch ihm sagte: »Les théophilnatropes out eu pourtant du bon!« – rief der Greis mit bewegter Stimme aus: »Monsieur de Kolontouskoy! (er hatte in 25 Jahren nicht gelernt, den Namen seines Schutzherrn richtig auszusprechen.) »Monsieur de Kolontouskoy! Leur fondateur, l‘instigateur de cette seete, ce La Reveillère Lepeaux, était un bonnet rouges!« – »Non, non,« sagte Ivan Matveitsch lächelnd und eine Prise Taback nehmend-: – »des fleurs, des jeunes vierges, le culte de la nature . . . ils out eu du bon, ils out eu du bon! . . .« Ich habe mich stets darüber Verwundert, wie viel Kenntnisse Ivan Matveitsch besaß und wie unnütz diese Kenntnisse für ihn selbst waren.
»Ivan Matveitsch’s Kräfte ließen sichtbar nach, allein er widerstand noch immer. Eines Tages, ungefähr drei Wochen vor seinem Tode, hatte er gleich nach Tisch einen heftigen Anfall von Schwindel, Er wurde nachdenkend und sagte: »C’est la fin,« und, sobald er wieder zu sich gekommen war und ausgeruht hatte, schrieb er an s einen einzigen Bruder und Erben in St. Petersburg, mit welchem er seit 20 Jahren nicht mehr verkehrt hatte. Ein benachbarter Deutscher, ein Katholike und einst berühmter Arzt, der nun auf seinem Gütchen im Ruhestande lebte, besuchte Ivan Matveitsch, als er von dessen Krankheit hörte. Er zeigte sich äußerst selten nur bei Ivan Matveitsch, dieser empfing ihn aber stets mit ganz besonderer Aufmerksamkeit und achtete ihn hoch. Er war vielleicht der Einzige auf der Welt, den Ivan Matveitsch achtete. Der Greis rieth Ivan Matveitsch nach einem Geistlichen zu schicken, aber Ivan Matveitsch antwortete ihm: »Ces messieurs et moi, nous n‘avons rien à nous dire« Und bat ihn, von Etwas Anderem zu sprechen, und als der Nachbar weggefahren war, gab er seinem Kammerdiener Befehl, Niemand mehr anzunehmen. Hierauf ließ er mich rufen. Ich erschrak als ich ihn sah: Unter seinen Augen hatten sich blaue Flecke gebildet, das Gesicht war lang und hölzern geworden und der Kinnbacken hing schlaff herunter »Vous voila grande. Suzon,« sprach er, mit Anstrengung die Consonanten hervorbringend, aber immer noch ein Lächeln versuchend (ich war damals schon im neunzehnten Jahre) – vous allez peut être bientôt rester seule. Soyez toujours sage et vertueuse. C‘est la dernière recommandation d‘un . . .« er hustete . . . »d‘un veillard qui vous veut du bien. Je vouse ai recommandé à mon frère, et je ne doute pas qu‘il ne respecte mes volomtés . . . « er hustete wieder und befühlte ängstlich seine Brust. »Du ceste, j‘espère encore pouvoir faire quelque chose pour vouse . . . dans mon testament.« Dieser letzte Satz schnitt mir wie ein Dolch ins Herz. Ach! das war zu Viel! zu verächtlich und beleidigend! Ivan Matveitsch schrieb wahrscheinlich das, was sich auf meinem Gesichte aussprach, einem anderen Gefühle, dem Gefühle der Trauer oder der Dankbarkeit zu, denn er klopfte mir liebreich auf die Schulter, als wollte er mich trösten, und, mich dabei sanft abwehrend, wie gewöhnlich, sagte er: »Voyons, mon enfant, du courage! Nous somtnes tous mortels. Et puis, il n’y a pas encore de danger. Ce n‘est qu‘une précaution que j‘oi cru devoir prendre . . . Allez!« – Wie damals, als er mich nach dem Tode meiner Mutter zu sich rufen ließ, hätte ich wieder aufschreien mögen: »Ich bin ja Ihre Tochter! Ihre Tochter!« Aber mir fiel ein, daß er in diesen Worten, in diesem Wehrufe meines Herzens nur den Wunsch heraus hören würde, meine Rechte geltend zu machen, meine Rechte auf die Erbschaft, auf sein Geld . . . Und oh! für Nichts in der Welt würde ich diesem Menschen etwas sagen, der mir nicht ein einziges Mal den Namen meiner Mutter genannt hatte, in dessen Augen ich so wenig bedeutete, daß er sich nicht einmal die Mühe gegeben hatte, zu erfahren, ob mir meine Herkunft bekannt sei! Vielleicht vermuthete er es aber, vielleicht wußte er es und wollte nur kein Aufsehen erregen, wollte nicht einer guten Vorleserin mit einer jungen Stimme entsagen! Nein! nein! Mag er eben so strafbar an seiner Tochter werden, als er es an ihrer Mutter war! Mag er diese Doppelschuld mit in’s Grab nehmen! Ich schwöre! ich schwöre! er soll jenes Wort, das ja in eines jeden Menschen Ohren einen süßen, heiligen Klang haben muß, nicht aus meinem Munde hören! Ich werde ihm nicht »Vater!« sagen, ihm nicht vergeben, für Mutter und mich! Er fühlt kein Bedürfniß nach dieser Vergebung, nach diesem Namen . . . Es kann nicht sein, es kann nicht sein, daß er ihrer nicht bedarf! Aber er soll keine Vergebung erhalten, er soll sie nicht haben; Nein!
»Gott weiß, ob ich meinen Schwur gehalten hätte, ob mein Herz sich nicht erweicht hätte, und ich Scheu und Scham und Stolz nicht überwunden hätte . . . aber es geschah mit Ivan Matveitsch wie es mit meiner Mutter geschehen. Der Tod ereilte auch ihn eben so plötzlich, und auch in der Nacht. Und wieder war es Herr Ratsch, der mich weckte, und wir liefen zusammen in das Herrenhaus, in das Schlafzimmer Ivan Matveitsch’s . . . Aber hier kam ich zu spät, selbst für diese letzten Bewegungen, welche sich an dem Sterbebette meiner Mutter mit so unverlöschlichen Zügen in meinem Gedächtniß eingegraben hatten. In den mit Spitzen besetzten Kissen lag eine dürre, dunkelfarbene Puppe mit spitzer Nase und struppigen Augenbrauen . . .« Ich schrie auf in Furcht und Entsetzen, stürzte hinaus und stieß in der Thüre auf bärtige Männer in Armjak‘s und festlichen, rothen Leibbinden und weiß nicht mehr, auf welche Weise ich an die frische Luft hinauskam . . .
»Es wurde später erzählt, der Kammerdiener habe Ivan Matveitsch, als er auf das heftige Schellen desselben in das Schlafzimmer gestürzt war, nicht im Bette, sondern zwei Schritte von demselben gefunden; daß er zusammengekauert auf dem Boden gesessen und zweimal nach einander ausgerufen hätte: »Das also, Großmutter, ist der Georgentag!« Und dies sollten seine letzten Worte gewesen sein. Aber ich kann das nicht glauben. Warum sollte er in solch’ einem Augenblicke Russisch gesprochen haben, und das in solchen Ausdrücken!
»Zwei volle Wochen erwarteten wir dann die Ankunft des neuen Herrn, Simeon Matveitsch Koltovskoy’s. Es kam der Befehl, bis zu seiner persönlichen Besichtigung Nichts anzurühren und Nichts zu verändern. Alle Thüren, Möbel, Schiebladen, Tische – Alles wurde verschlossen und versiegelt. Alle Leute waren verzagt und in banger Erwartung. Ich wurde plötzlich eine wichtige Person, fast die Hauptperson im Hause. Man hatte mich auch sonst »Fräulein« genannt; jetzt aber schien dieses Wort einen neuen Sinn erhalten zu haben und wurde mit besonderer Betonung ausgesprochen. Man flüsterte sich zu: »Der alte Herr ist plötzlich verschieden, so daß nicht einmal Zeit war, den Priester zu rufen und er war lange, lange nicht zur Beichte gegangen; aber es braucht ja nicht lange Zeit, um ein Testament zu machen.« Auch Herr Ratsch hielt es für rathsam, seine Handlungsweise zu ändern. Er stellte sich nicht gut und liebreich an: er wußte wohl, daß er mich nicht hinter’s Licht führen konnte; aber sein Gesicht drückte finstere Demuth aus: »Siehst Du, ich unterwerfe mich!« Alle suchten eine Stütze in mir, bemühten sich, mir gefällig zu sein . . . ich aber wußte nicht, was ich thun, wie ich mich benehmen sollte, und wunderte mich nur, daß diese Menschen nicht begriffen, daß sie mich beleidigten. Endlich kam Simeon Matveitsch an.
»Simeon Matveitsch war 10 Jahre junger als sein Bruder und war sein ganzes Leben hindurch einen ganz anderen Weg gegangen. Er stand in St. Petersburg im Staatsdienste und nahm eine einflußreiche Stellung ein; er war verheirathet gewesen, früh Wittwer geworden und hatte einen einzigen Sohn. In den Zügen glich Simeon Matveitsch seinem älteren Bruder; aber er war kleiner und stärker von Wuchs, hatte einen runden, kahlen Kopf, eben solche helle, schwarze aber sehr bewegliche Augen und starke rothe Lippen. Im Gegensatze zu seinem Bruder, den er nach seinem Tode bis zu einem französischen Philosophen erhob, zuweilen aber einfach einen Sonderling nannte, sprach Simeon Matveitsch fast immer russisch; er sprach laut und deutlich und lachte beständig, wobei er stets die Augen schloß und auf eine unangenehme Weise den ganzen Körper bewegte, als wenn ihn Bosheit schüttelte. Er nahm sofort die Geschäfte in seine strenge Hand, ging selbst in Alles ein und verlangte von Jedem detaillirte Rechenschaft. Am Tage seiner Ankunft selbst ließ er die ganze Geistlichkeit einladen, ein Te Deum mit Wasserweihe abhalten und alle Zimmer, das ganze Haus, vom Speicher bis zu den Gewölben, mit Weihwasser besprengen, um, wie er sich ausdrückte, den »Jakobinischen und Voltairianischen Geist radikale auszutreiben.« In der ersten Woche schon flogen einige von Ivan Matveitsch‘s Lieblingen von ihren Stellen; Einer wurde in die Ansiedelungen verschickt, Andere erlitten körperliche Strafen; selbst der alte Kammerdiener – er war ein Türke von Geburt, sprach Französisch. Ivan Matveitsch hatte ihn von dem verstorbenen Feldmarschall Kamensky zum Geschenk erhalten – selbst dieser Kammerdiener erhielt, die Freiheit freilich, zugleich aber auch den Befehl, in 24 Stunden abzureisen, »damit Anderen kein Aergerniß gegeben würde.« Simeon Matveitsch erwies sich als ein strenger Herr; Viele trauerten jetzt um den Verstorbenen. »Zur Zeit unseres Vaters Ivan Matveitsch,« hörte ich in meiner Gegenwart einen alten, hinfälligen Haushofmeister bekümmert sagen, »hatten wir nur die eine Sorge, daß ihm seine Wäsche sauber zugestellt wurde, daß die Zimmer dufteten und die Stimmen der Dienerschaft im Vorzimmer nicht hörbar wurden – das durfte um Alles in der Welt nicht sein! Aber sonst mochte überall Gras wachsen. Keine Fliege hat der Selige jemals beleidigt! Welch ein Elend jetzt! Wir sind am Tode!« Eben so schnell änderte sich meine Stellung, d. h. die Stellung, in welche ich ohne meinen Willen für einige Tage versetzt worden war . . . In Ivan Matveitschs Papieren fand sich kein Testament vor, keine einzige geschriebene Zeile zu meinen Gunsten . . . Ich spreche gar nicht von Herrn Ratsch; aber auch die anderen Alle ärgerten sich über mich und bemühten sich, mir ihren Unwillen zu zeigen, als hätte ich sie betrogen. Alles wandte sich von mir ab . . . An einem Sonntage nach der Messe, welcher er immer am Altare beiwohnte, ließ Simeon Matveitsch mich zu sich kommen. Ich hatte ihn bis dahin nur im Vorübergehen gesehen und er hatte Miene gemacht, mich nicht zu bemerken. Er empfing mich in seinem Cabinet, am Fenster stehend, und trug die Viceuniform mit zwei Sternen. Ich blieb an der Thüre stehen und mein Herz klopfte heftig in Furcht und einem anderen, unbestimmten, aber sehr bedrückenden Gefühle. »Ich habe Sie zu sehen gewünscht, junge Dame,« fing Simeon Matveitsch an, indem er mir zuerst auf die Füße und dann plötzlich in’s Gesicht sah – es war, als wenn mir dieser Blick einen Stoß versetzt hätte. »Ich habe Sie zu sehen gewünscht, um Sie von meinem Entschlusse in Kenntniß zu setzen und Ihnen zu versichern, daß ich unbedingt geneigt bin, Ihnen nützlich zu sein.« Er erhöhte die Stimme-. »Rechte haben Sie natürlich gar keine; aber . . . als . . . Lectrice meines Bruders . . . können Sie stets auf meine . . . auf meine Theilnahme rechnen. Ich . . . ich bin vollkommen überzeugt von Ihrer Einsicht und Ihren guten Grundsätzen. Herr Ratsch, Ihr Stiefvater, hat schon die nöthigen Instructionen von mir erhalten. Uebrigens muß ich Ihnen sagen, daß Ihre glückliche äußere Erscheinung mir Bürge Ihrer edlen Gefühle ist.« Hier brach Simeon Matveitsch plötzlich in ein feines Lachen aus, und ich . . . ich fühlte mich nicht beleidigt . . . aber ich hatte Mitleid mit mir selbst und fühlte jetzt erst ganz, wie vollkommen verwaist ich in der Welt dastand. Simeon Matveitsch trat mit kurzen, festen Schritten an den Tisch, nahm einen Packen Banknoten aus der Schieblade und drückte ihn mir in die Hand, indem er hinzufügte: »Hier ist eine kleine Summe von mir, als Nadelgeld. Ich werde Sie auch in Zukunft nicht vergessen, meine Liebe, und jetzt leben Sie wohl und bleiben Sie brav.« Ich nahm mechanisch den Packen; ich hätte Alles genommen, was er mir gegeben hätte, – kehrte in mein Zimmer zurück und weinte lange, lange, auf meinem Bette sitzend. Ich bemerkte nicht, daß ich den Packen hatte fallen lassen. Herr Ratsch fand ihn, hob ihn auf, fragte mich, was ich damit zu thun beabsichtigt-, und behielt das Geld.