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Kitabı oku: «Eine wunderliche Geschichte», sayfa 2

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»Das ist sehr merkwürdig«, rief ich endlich. »Kann ich mit diesem Mann wohl bekannt werden?

»Mit ihm direct nicht; man muß durch seine Frau Mutter vorgehen. Es ist eine alte sehr respectable Dame. Sie handelt auf der Brücke mit faulen Aepfeln; wenn Sie befehlen, will ich sie fragen.«

»Sie thun mir einen Gefallen.«

Ardalion hustete in die Hand. »Und die Gratifikation, welche Sie geben wollen – es versteht sich eine unbedeutende, müssen Sie gleichfalls dieser Alten selbst einhändigen. Und ich werde ihr meinerseits sagen, daß sie nichts zu fürchten hat, da Sie ein Fremder, ein Cavalier sind – nun Sie begreifen ja, daß es ein Gebeimniß ist – und daß Sie ihr in keinem Falle Ungelegenheiten verursachen werden.«

Ardalion nahm das Präsentirbret in eine Hand und graziös mit seinem eigenen Rückgrat und dem Brete balancirend, wendete er sich zur Thür.

»Ich kann also auf Sie hoffen?« rief ich ihm nach.

»Sein Sie überzeugt,« entgegnete er mit seiner selbstbewußten Stimme. »Wir werden mit dem Mütterchen sprechen und Ihnen die Antwort überbringen.«

VI

Ich will mich nicht darüber verbreiten, welche Gedanken die ungewöhnliche Thatsache, die mir Ardalion mitgetheilt hatte, auf mich machte, aber ich muß gestehen daß ich die versprochene Antwort mit Ungeduld erwartete. Spät am Abend kam Ardalion zu mir und theilte mir seinen Verdruß mit: er hatte die Alte nicht auffinden können. Ich drückte ihm trotz dessen um ihn anzuspornen einen Dreirubelschein in die Hand. Am folgenden Morgen erschien er wieder – und mit freudestrahlendem Gesicht – in meinem Zimmer.

Die Alte war damit einverstanden mich zu sehen.

»Hey, Gelbschnabel!« rief Ardalion in den Corridor; »mein braver Arbeiter, komm hierher.« Es erschien ein Kind von fünf Jahren, wie eine junge Katze, ganz mit Ruß beschmutzt, mit geschorenem Kopfe, einem zerrissenen abgetragenen Schlafrock und ungeheuren Galoschen an den bloßen Füßen. Du wirst Sie führen Du weißt wohin,« sagte Ardalion indem er sich zu dem »braven Arbeiter« wendete und auf mich wies. »Und Sie, mein Herr, haben nur, sobald Sie dort sind, nach Mastridia Karpowna zu fragen.«

Der Junge gab einen heiseren Ton von sich und wir machten uns auf den Weg.

VII

Wir gingen ziemlich lange durch die ungepflasterten Straßen der Stadt O. In einer von ihnen, beinahe der einsamsten und trostlosesten machte endlich mein Führer vor einem zweistöckigen Häuschen Halt – und indem er sich die Nase mit dem ganzen Aermel seines Schlafrockes wischte, sagte er: »Hier . . . Gehen Sie rechts.« Ich trat über die Vortreppe in den Hausflur und klopfte zur Rechten; eine niedrige Thür ächzte in den rostigen Angeln und ich sah eine dicke alte Frau in einer zimmtfarbenen mit Hasenfell gefütterten Kassawoika und einem bunten Tuche um den Kopf vor mir.«

»Mastridia Karpowna?« fragte ich.

»Sie selbst ist es«, antwortete mir die Alte mit einer schrillen Stimme. »Ich bitte. Ist Ihnen gefällig Platz zu nehmen?«

Das Zimmer, in welches die Alte mich führte, war so mit allerlei Gerümpel, Lumpen, Kissen, Federbetten, Säcken vollgepfropft, daß es fast unmöglich war, sich darin umzudrehen. Das Sonnenlicht drang kaum durch zwei verstaubte Fensterchen; in einem Winkel hinter einem Haufen aufeinander gestülpter Körbe ächzte und jammerte Etwas. Was es war, konnte man daraus nicht ermessen. Es konnte ein krankes Kind, es konnte ein junger Hund sein. Ich setzte mich auf einen Stuhl und die Alte stellte sich aufrecht vor mich hin. Ihr Gesicht war gelb, halb durchsichtig, wie von Wachs; die Lippen liefen so zusammen, daß sie unter der Menge der übrigen Runzeln eine querlaufende Linie bildeten ein Büschel weißer Haare starrte unter dem Kopftuch hervor, aber die entzündeten, grauen Augen blickten unter dem vorspringenden Stirnbein pfiffig und Durchdringend, und die spitze Nase stand wie ein Pfriemen hervor und schnüffelte in die Luft als wollte sie sagen: »Ich bin doch der rechte Schelm.« Nun, Du verstehst ins Schwarze zu treffen, dachte ich bei mir.

Dabei roch sie nach Branntwein.

Ich erklärte ihr die Ursache meines Besuches, die ihr übrigens, wie ich bemerkte, schon bekannt sein mußte . . . sie hörte mich an, während sie schnell mit den Augen zwinkerte und steckte nur ihre Nase immer spitzer vor, wie wenn sie damit etwas aufpicken wollte.

»Ja, ja,« sagte sie endlich, »Ardalion Matweïtsch haben uns davon erzählt, daß Sie der Kunst meines Sohnes Wassinka bedürfen; nur sind wir im Zweifel, Herr . . .«

»Weshalb?« unterbrach ich sie. »Meinetwegen können Sie vollkommen ruhig sein. Ich bin kein Denunciant.«

»Ach, mein himmlischer Vater!« fiel die Alte rasch ein. »Was glauben Sie? Wie werden wir wagen von Euer Hochwolgeboren so etwas zu denken! Und auf welchen Grund sollte man uns dennuciren? Treiben wir vielleicht etwas Sündliches? Nein! lieber Herr, so ist mein Söhnchen nicht, daß er sich zu etwas Unsauberem hergäbe oder sich auf irgend eine Hexerei einließe . . . Da bewahre Gott und die allerheiligste Mutter Gottes!« Die Alte bekreuzte sich dreimal.

»Er ist im ganzen Gouvernement der erste Faster und Beter; der Erste, mein lieber Herr, Euer Hochwolgeboren! Aber das ist richtig – es ist ihm große Gnade zu Theil geworden Was? Das ist nicht ein Ding seiner Hände; das, mein Täubchen kommt von oben.«

»So sind Sie einverstanden?« fragte ich. »Wann kann ich Ihren Sohn sehen.«

Die Alte legte die Hand an ihre Backe. »Ach, mein Herr, mein Herr, wir sind im Zweifel. . .« »Erlauben Sie mir, Mastridia Karpowna, Ihnen Dieses einzuhändigen,« unterbrach ich sie und gab ihr einen Fünfzehn Rubelschein.

Die Alte ergriff ihn sogleich mit ihren geschwollenen krummen Fingern, welche an die fleischigen Krallen einer Eule erinnertem steckte ihn in den Aermel, dachte etwas nach und dann, als ob sie einen Entschluß gefaßt hätte, schlug sie sich mit beiden flachen Händen auf die Hüften

»Komm hierher heute Abend in der achten Stunde; sagte sie nicht mit ihrem gewöhnlichem sondern mit einem andern feierlicheren und leiseren Ton: »aber nicht in dieses Zimmer – sondern geh gerade aus aufwärts in den zweiten Stock – und Du wirst eine Thür zur Linken finden und öffne Du diese Thür – so wirst Du, Euer Hochwolgeboren, in ein leeres Zimmer treten und in diesem Zimmer wirst Du einen Stuhl sehen; setze Dich auf diesen Stuhl und warte, und was Du auch sehen mögest, so sprich kein Wort und thue nichts und sprich auch nicht mit meinem Söhnchen, denn er ist noch jung und er hat die fallende Sucht; er ist leicht zu erschrecken. Er fängt an zu zittern, zu zittern gerade wie ein Hühnchen . . . Es ist ein Jammer!«

Ich sah Mastridia an. »Sie sagen er ist jung, aber wenn er Ihr Sohn ist . . .«

»Im Geiste, Väterchen, im Geiste.Ich habe viele Waisen bei mir! . . . « fügte sie hinzu, indem sie mit dem Kopfe in der Richtung jenes Winkels hinzeigte, von welchem die klingenden Töne ausgingen. »O, Herr mein Gott, heilige Mutter Gottes! Und Sie, Väterchen Euer Hochwolgeboren ehe Sie hierher kommen, haben Sie die Güte ordentlich nachzudenken wen von Ihren verstorbenen Verwandten oder Bekannten – das Himmelreich sei ihnen – Sie zu sehen wünschen. Gehen Sie Ihre Bekannten durch und wenn Sie einen gewählt haben, so behalten Sie ihn im Sinn, behalten ihn, bis mein Sohn kommt.«

»Und soll ich Eurem Sohn nicht sagen, wem ich . . .«

»Nein nein! Väterchen nicht ein einziges Wort. Er selbst liest in Ihren Gedanken, was er braucht und Sie, behalten Sie nur Ihren Bekannten gut im Sinn; und nach dem Mittagessen trinken Sie zwei oder drei Gläschen Wein; Wein schadet niemals.« Die Alte lachte, leckte die Lippen mit der Zunge, fuhr mit der Hand über den Mund – und seufzte.

»Also um halb acht?« fragte ich, indem ich von dem Stuhle aufstand.

»Um halb acht, Väterchen Euer Hochwohlgeboren.«

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Litres'teki yayın tarihi:
10 aralık 2019
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Telif hakkı:
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