Kitabı oku: «Elefanten-Freddy», sayfa 9
„Nein, nein, bitte tu das nicht!“
„Dann blas mir einen! Schlampe!“
Er steckte seinen Penis in voller Länge in den Mund des Mädchens. Sie dachte, dass er ihr bis in die Lungen reichen würde. Sie fing an zu würgen und versuchte, den schwarzen Mann von sich loszureißen. Sie schlug gegen seine muskulösen Lenden und die herabhängenden Hoden. Heftig zog er sein riesiges Gerät aus ihrer Kehle und flüsterte: „Tut es da etwa auch weh, Schnucki?“
Das Mädchen begriff, dass sie eine Überlebenschance hätte, wenn sie höflich wäre. Andernfalls würde er sie einfach zerreißen. „Du bist so sexy! Ich bin solche Größen nicht gewöhnt. Bitte schenk mir einen Drink ein.“
„Dreh dich um und bück dich. Lass mich kommen, dann machen wir eine Pause und trinken was Leckeres.“
„Aber bitte in die Möse, okay?“
„Sie ist nass, das ekelt mich an.“
„Ich trockne sie gleich ab.“ Nica griff mit zitternden Händen nach den Servietten, die auf dem Tisch lagen, und stopfte sie in ihre Scheide zu stopfen, die so breit klaffte, als ob Nica direkt vor der Niederkunft stünde.
„Du hast so ein breites Loch, dass ich darin nicht kommen kann. Lass mich deinen süßen Arsch ficken.“
„Vielleicht später, ich muss erst mal kacken.“
„Wage es nicht, hier zu scheißen, du dreckige Hure! Dreh dich um!“
Es dauerte noch ungefähr eine Stunde, bis er ejakulierte. Der unersättliche Afrikaner konnte nicht glauben, dass er beim Ficken so viel Vergnügen erleben konnte.
„Warum hast du kein Kondom benutzt?“
„Brauche ich nicht, AIDS habe ich sowieso, da habe ich nichts mehr zu verlieren. Hast du etwa kein AIDS? Schau dir bloß mal deine Haut an.“
„Bist du wahnsinnig? Ich habe keine Krankheiten, so viel ich weiß.“
„Ach, hör auf! Alle drogenabhängigen Nutten haben irgendwas.“
Endlich erwachte in Nicolette der Wunsch, zu leben. Ihr gesamtes Leben lief vor ihren Augen ab. Ihre Kindheit, ihre Jugend. Die Lehrerin, die ihr geraten hatte, zu studieren und einen guten Mann aus ihrer Gegend zu heiraten. Sie merkte gar nicht mehr, dass in ihrem Hintern ein schwarzer Penis steckte. Sie dachte daran, wie ihre Kinder aussehen könnten, wenn ihr Lebensweg nicht so sinn- und fruchtlos gewesen wäre.
„Mutti!!! Hilf mir! Rette mich!!!“, schrie das verzweifelte Mädchen so laut, dass der Afrikaner endlich kam. Er spritze ihr sein, wie ihr schien, kochend heißes Sperma ins Gesicht und über den Körper und klopfte mit seinem riesigen schwarzen Prügel auf ihr Gesicht. Es kam ihr vor, als würde sie mit einem schweren Polizei-Gummiknüppel geschlagen.
„Hör auf!“, schrie sie vor Schmerz.
„Ja, Kleine, ja! Du bist so heiß!“ Der Lurch wischte seine Hände an ihren Haaren und Ohren ab und lächelte.
„Du bist supersexy, Süßei! Und jetzt geh duschen, du hast dich bepisst.“
Ihre Beine zitterten, über ihren Rücken lief ein Schauer, ihre Zähne passten nicht mehr aufeinander, anscheinend war mit ihren Kiefern etwas passiert. Die Schmerzen in der Kehle und im Arsch waren so heftig, dass die junge Frau anfing, wild wie ein Tier im Käfig oder eine Gestörte in der Irrenanstalt zu heulen.
„He, du da! Willst du in der Dusche weitermachen?“
„Ich will in die Disco. Gehen wir?“
„Ich glaube, dass es eine gute Idee ist, vor dem Schlafen spazieren zu gehen. Zieh dich an.“
„Ja.“ Nica biss die Zähne zusammen in der Hoffnung auf eine Rettung, wusch sich notdürftig, kroch aus der Dusche und zog ihr schönes neues Kleid wieder an.
„Du brauchst deine Sachen nicht mitzunehmen, wir sind bald wieder da.“
„Ich will aber meinen Rucksack dabeihaben.“
„Nein. Lass ihn hier. Sonst verlierst du ihn noch.“
Die junge Frau ging ins Badezimmer, angeblich, um sich zu schminken. Dort zog sie die teuersten Sachen an, die im Rucksack waren, da sie so wenig wie möglich in der Wohnung des schwarzen Scheusals liegen lassen wollte. Das Geld steckte sie in die Jackentasche, zusammen mit dem Kokain.
„Ich bin bereit!“
„Du siehst sehr schön aus. Warum hast du dich so warm angezogen?“
„Es ist kalt, ich friere.“
„Komm, ich entspanne dich.“
„Wohin gehen wir?“
„In den Klub von meinen Freunden.“
Nachdem sie durch die halbe Stadt gelatscht waren, landeten sie in irgendeiner schrecklichen Kneipe, wo es nur Schwarze gab. Nica stach aus der Menge hervor. Die Leute tanzten afroamerikanisch zur seltsamen Musik. Tussen mit fetten Ärschen schubsten Nica, um deutlich zu machen, dass sie in der schwarzen Gesellschaft nicht willkommen war. Das Mädchen hätte nichts dagegen gehabt, zu verschwinden, und zwar sehr schnell, aber ihr Verehrer wollte das nicht.
„Setzt dich hin, meine Prinzessin.“
Alle Leute, die am Tisch saßen, sahen wie Junkies aus, Typen mit Dreadlocks und stinkigen faulen Zähnen.
„Scheiße, wo bin ich gelandet? Roxi, diese Schlampe, fickt in aller Ruhe in einer heißen Badewanne den hübschen Alan und ich sitze da wie ein begossener Pudel!“
„Dein Cocktail, Schatz!“, hörte sie die hässliche Stimme, von der ihr Poloch wieder zu schmerzen begann.
„Danke schön.“
Nach einer halben Stunde verschwamm alles um sie herum. Das Mädchen hörte die Musik ohne Stimme des Sängers und umgekehrt. Die Leute wurden so schön und freundlich, sie fing an, ihren schwarzen Freund zu küssen oder vielleicht gar nicht ihn. Es war schier unmöglich, die fröhlichen Gesichter zu erkennen oder zu unterscheiden.
„Was ist los mit mir?“, fragte Nica in die Dunkelheit.
Hände grabschten sie an den Busen.
„Entspann dich, Baby. Das ist LSD.“
„Was? Das habe ich noch nie probiert!“
In der Dunkelheit erklangen Stimmen: „Du, Kumpel, was soll das? Du hast doch gesagt, sie ist eine Suchti! Ich habe ihr eine Pferdedosis Stoff ins Glas gekippt.“
„Macht nichts, lass sie ruhig ein bisschen unter Dampf stehen, alles in Ordnung.“
Plötzlich wurde es stockdunkel …
Als Roxi das Hotelzimmer betrat, fiel sie fast in Ohnmacht. Ihre Lieblingskleider waren überall verstreut, der Koffer ausgeweidet. Ihr Blick traf Alan, sie befahl ihm, in die Bar zu gehen, etwas zu trinken und in einer halben Stunde den Champagner heraufzubringen.
„Was ist passiert? Ein Raub? Soll ich die Polizei rufen?“
Roxi erinnerte sich unwillkürlich an die Bordellkunden, die Polizisten waren, grinste und schlug ihm die Tür vor der Nase zu.
„Roxana? Ich bin in genau 30 Minuten zurück“, rief der junge Mann in den Türspalt.
„Okay.“ Sie filzte den Koffer und fand weder Drogen noch Geld. Der Verlust der Ersteren tat ihr nicht besonders weh, aber der Gelddiebstahl traf sie hart.
„Diese verfluchte Schlampe! Scheiß-Junkie! Was bin ich für eine Idiotin! Wie bin ich nur auf die Idee gekommen, dass es so einfach ist, jemanden auf den rechten Weg zu bringen? Einmal gemeinsam Urlaub machen, und das war’s! Schon ist sie wieder gesund! Wenn es alles im Leben so einfach wäre, gäbe es schon längst keine Drogensüchtigen mehr. Sie könnten dann von einfachen, guten Menschen aus der Nachbarschaft geheilt werden.“
Tränen kullerten ihr über die Wangen: „Wie dumm ist diese Nica? Sie tut mir so leid. Was hat sie durch diese niederträchtige Tat gewonnen? Wo sind meine neuen Sachen?“
Sie suchte vergeblich ihre Kleider und den Rucksack und fluchte anschließend aus tiefster Seele auf Rumänisch: „Wo bleibt dieser verdammte Alan mit dem Schampus? Meine Nerven liegen blank.“
Sie rannte aus dem Zimmer, fuhr aber nicht mit dem Aufzug, sondern benutzte eine Treppe, die direkt zur Bar im Erdgeschoss führte. Bevor Roxi um die Ecke bog, hörte sie Alans Stimme, der anscheinend mit seinem pummeligen Kumpel Jaime sprach. Die junge Frau las am Gesicht ihres Geliebten ab, dass er über das, was gerade geschehen war, Bescheid wusste.
„Ist das wahr?“
„Ja.“
„Was ja? Ich habe die Frage noch nicht gestellt!“
„Ich antworte sofort Ja, damit mich niemand nach meinem Leben ausfragen muss.“
„Schon verstanden.“ Alan reichte ihr einen schicken Kübel mit einer entkorkten Flasche Veuve Clicquot, die im Eiswasser ruhte, zärtlich geschmückt mit Rosenblüten. Den gebrochenen Rosenstiel sah sie im Aschenbecher liegen, neben dem Dickerchen, das hier gesessen und auf seinen Freund gewartet hatte.
„Leb wohl, Roxi!“
„Ich wünsche dir viel Glück, Alan. Sei mir nicht böse.“
„Ich bin dir nicht böse. Es ist einfach ein bisschen zu viel für mich.“
„Ich verstehe dich. Du bist ein scheuer Hauspudel, der widerspruchslos auf sein Frauchen hört.“
„Übertreib nicht! Natürlich liebe ich meine Mutter und meinen Vater, das ist doch nichts Falsches. Gibt es für dich denn gar nichts Heiliges für dich? Was denken deine Eltern? Machen sie sich keine Sorgen um ihre schöne Tochter?“
Das war für Roxana ein sehr schweres und kompliziertes Thema. Die Antworten auf diese Fragen musste sie in erster Linie in ihrem Herzen suchen und erst dann fremde Meinungen und Urteile berücksichtigen.
„Alan, ich glaube, dass wir nichts mehr zu besprechen haben. Danke für den Champagner und die Rosen. Das ist ziemlich kreativ.“
„Den ganzen Abend versuchst du, meinen Fragen auszuweichen. Du weißt ja, dass du mir nicht gleichgültig bist, auch wenn unsere Bekanntschaft erst ein paar Stunden dauert. Wenn ich besser Bescheid wüsste, hätte ich mir Mühe geben können, deine Erklärungen anzuerkennen und deine Taten zu rechtfertigen, soweit das geht.“
„Alan, ich bin ehrlich: Du kannst mich mal … Ich habe genug von deinem Geheul. Hat dein fetter Kumpel dir zufällig gesagt, wo Nicolette hingekommen ist?“
„Du bist böse! Nein, er hat mir nichts gesagt.“
„Leb wohl, Alan.“
Roxi wunderte sich selbst über den Ton, in dem sie mit dem jungen Mann sprach, den sie so mochte. Sie drehte sich um und ging mit schweren Schritten zum gläsernen Aufzug, der das Mädchen auf die Etage brachte, wo die Hölle auf sie wartete, mit der sie nun klarkommen musste. Es fiel ihr schwer, die Beweggründe der Person zu verstehen, um deren Wohl sie sich doch so sehr bemüht hatte. Sie öffnete die Tür und hielt inne, als ob sie den Anblick nicht wahrhaben wollte, der sich ihr nun wieder bot, und hoffte, sie hätte sich getäuscht. Roxi wollte ein aufgeräumtes Zimmer ohne Spuren von Raub sehen, damit jener Schmerz nicht wiederaufkam, den sie in ihrem Innern gespürt hatte.
„Wie konnte sie so etwas tun?“ Roxana fiel aufs Bett und brach in Tränen aus. Der Eiskübel kippte um und das Wasser lief über die prächtige Bettdecke. Sie stand auf, nahm im Badezimmer ein schneeweißes Handtuch, das Nica gehörte, und fing an, die kleine kalte Lache halbherzig abzutupfen.
„Was hat sie getan? Wo ist sie? Verkommenes Luder! Ich habe sie eingeladen, hierhergebracht, habe sie bei mir wohnen lassen, habe ihr Klamotten geschenkt, alles bezahlt. Hat sie überhaupt ein Gewissen? Wie kann man die Menschen so behandeln? Da ist nichs zu sagen, sie muss ihren eigenen Weg gehen. Ich rufe den Bordellchef an und warne ihn. Falls sie sich im Bordell wiedersehen lässt, soll er mich zurückrufen. Aber es wäre besser für sie, meinen Weg nicht mehr zu kreuzen! Ich werde diese Kreatur umbringen, mit eigenen Händen erwürgen!“
Mit jedem Glas des prickelnden Getränks, das sie leerte, wuchs ihre Wut. Roxana saß allein auf dem Balkon und verfluchte ihre ehemalige Freundin.
„Sie hat mir den ganzen Urlaub kaputtgemacht! Selbst der Pudel Alan hat mich sitzen lassen!“
„Hallo! Hallo!“, rief die betrunkene Nutte ins Handy, dessen Akku leer war.
„Scheiße, ich muss das Telefon aufladen und beim Bordell anrufen.“
Bald schlief Roxi direkt auf der Balkonliege ein. Sie träumte, dass Nicolette mit dem Sniffen aufhören und mit ihr zusammen neuen Abenteuern entgegengehen würde. Sie beide würden einander für den Rest ihres Lebens unterstützen.
„Steh auf, du weiße Nutte!“, hörte Nicolette die widerliche Stimme des Afrikaners wie aus der Ferne ihres Bewusstseins erklungen.
Mit Mühe öffnete sie ein mit Blut unterlaufenes Auge. Ihr Körper fühlte sich fremd an, als wäre er ausgetauscht worden. Das Gefühl in ihrem Hintern sagte, dass sie jetzt lieber jede plötzliche Bewegung vermeiden sollte. Sie fühlte die Tasche an, in der das Geld gewesen war. Der Reißverschluss war offen. Natürlich war kein Geld mehr darin. Sie beschloss, die andere Tasche gar nicht aufzumachen, um nicht noch trauriger zu werden.
„Das Pulver ist ganz sicher geklaut worden“, dachte sie.
„Steh auf, habe ich gesagt! Die Bar ist schon längst geschlossen!“
„Bist du verrückt? Lass mich in Ruhe, du Arschloch! Wieso stößt du mich mit einem Staubsaugerrohr?“
„Seit einer Stunde schon versuche ich, dich zu wecken! Ich rufe die Polizei!“
„Haben Sie den Typen nicht gesehen, mit dem ich gekommen bin? Sieht Ihnen ähnlich, auch so ein schwarzer Bastard!“
„Raus hier! Ich habe niemanden gesehen!“
„Au, du tust mir weh! Bleib aus meinem Gesicht, verdammt noch mal!“
Nica stand auf und torkelte langsam zum Ausgang. Ihre Füße ließ sie über dem Boden schleifen.
Die Straße war voll mit Menschen. Sie schauten Nica an und verstanden nicht, unter welchem Stein sie in diesem Zustand wohl hervorgekrochen war. Viele wechselten die Straßenseite, wahrscheinlich hatten sie Angst um ihr Leben.
„Sehe ich so fürchterlich aus? Ihr Arschgesichter!“, rief Nica über die Straße. Dabei kämmte sie ihr Haar mit dem Hergottskamm, der aus ihren eigenen fünf Fingern bestand.
Im Schaufenster sah sie ihr Spiegelbild. Früher hatte sie sich gar nicht vorstellen können, dass so etwas möglich wäre. Sie war abgehetzt, marode, ihre blutunterlaufenen Augen waren so angeschwollen, dass sie ihr aus dem Kopf zu fallen schienen. Die Strümpfe waren an mehreren Stellen zerrissen. Ihre Frisur war ohne Grausen nicht zu beschreiben. So ein Weib würde gut in einen Horrorfilm passen, wo sie mit der Axt in der einen, einem abgehackten Kopf in der anderen Hand aus dem Wald kommen würde.
Nica zockelte durch die Straße, schlich in eine Cafeteria, um auf die Toilette zu gehen, aber der Wirt, der gerade einer Kundin aromatischen, frischen Kaffe einschenkte, reagierte resolut: Er stürzte sich auf das Monster und schmiss es raus, ohne viel zu reden.
„Wofür das denn? Warum darf ich nicht auf die Toilette gehen? Du stinkender Hurensohn! Du tust, als wäre das hier ein Restaurant mit Michelin-Sternen! Dabei ist es eine gewöhnliche Scheißbude für Rentner.“
„Verzeihung, Sie verschrecken meine Kunden, Señora.“
„Ich verzeihe gar nichts! Heute Nacht zünde ich dein Drecksloch an!“
„Sparen Sie sich Ihre Drohungen! Sonst rufe ich die Polizei.“
„Gut, ich gehe.“
Lange lief das Mädchen in der Stadt umher und suchte Antworten auf zahlreiche Fragen, die nicht nur schwierig, sondern auch peinlich waren. Der Hass auf Roxi quälte sie, aber ihr war klar, dass sie selbst schuld an dieser Situation war.
„Wo soll ich hingehen? Was soll ich tun? Ganz sicher hat diese Schlampe schon dem ganzen Bordell erzählt, dass ich sie bestohlen habe. Da schmeißt mich der Chef doch auf der Stelle raus. Ich muss zu Roxi gehen, ich habe keine andere Wahl.“
Auf der Straße hob Nica den Arm, um ein Auto anzuhalten. Aber es waren nicht viele furchtlose Fahrer unterwegs, darum dauerte es mehrere Stunden, bis einer stoppte. Der Mann sah ziemlich unattraktiv aus, außerdem war er behindert. Nica bemerkte, dass an seiner rechten Hand Finger fehlten. Der Witz war unangebracht, aber ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, dass dieser Typ sich nicht einmal kämmen könnte, wenn es darauf ankäme.
„Hallo! Könntest du mich zu einem Hotel bringen? Es ist nicht weit vom Hafen, direkt am Meer.“
„Hallo! Warum bist du so dreckig, was ist passiert?“
„Ich wurde von einem Neger vergewaltigt.“
„Ach so! Was zahlst du für die Fahrt?“
„Ich kann dir einen blasen, okay?“
„Abgemacht. Wie heißt das Hotel?“
„Irgendein Palace, genau weiß ich nicht mehr.“
„Am Ende der Uferpromenade haben alle Hotels fünf Sterne. Bist du sicher, dass du da hinwillst?“
„Ja, verdammt, ich bin mir sicher! Was soll dieses Scheißverhör? Wir haben den Preis vereinbart, also fahr mich und halt die Klappe! Du hast doch hoffentlich einen Gummi?“
„Den muss jeder sich selbst respektierender Mann dabeihaben!“
„Hast du jetzt einen oder nicht?“
„Wieso bist du so nervös? Bist du Junkie? Du gehst bei jedem Wort in die Luft.“
„Ich bin kein Junkie mehr, ich hab aufgehört.“
„Ach, da liegt der Hund begraben. Es dauert mindestens ein Jahr, bis du clean bist. Mein Bruder ist von Amphetamin runtergekommen. Am Anfang ist er den Leuten an die Kehle gegangen wie der Hund von Baskerville.“
„Wie lange hat er gesnifft?“
„Ein paar Jahre definitiv. Die Junkies gestehen es doch niemandem ein, nicht einmal sich selbst.“
„Halt bitte da an.“
„Aber es sind noch mindestens dreihundert Meter bis zum Palace.“
„Soll ich dir den Schwanz vor den Fenstern meiner Fünf-Sterne-Unterkunft lutschen?“
„Du wohnst dort doch gar nicht.“
„Wie kommst du drauf?“
„Man sieht es dir an.“
„Fahr auf den Parkplatz da drüben, neben den Büschen.“
„Setzt du mir das Kondom selbst?“, fragte der Mann, während er sein Gerät aus dem Hosenschlitz holte.
„Auf das da? Da würde auch ein Fingerhut reichen.“
„Ohne Gummi wird mein Schwanz nicht steif. Halt die Fresse und mach, was du versprochen hast.“
Der Mann drückte Nicas Kopf mit der Hand, an der die Finger fehlten, zu seiner Leiste. Das Mädchen erschauderte.
„Hast du Angst vor mir?“
„Mein ganzer Körper tut weh, und der Mund auch.“
„Kannst du sachte machen?“
„Ja.“
Roxi lag am Strand und trank kalte Sangria. Ihre Laune und überhaupt der ganze Urlaub waren hoffnungslos verdorben. Ein paar Männer baggerten sie an, wollten sie näher kennenlernen, schlugen vor, zusammen etwas zu trinken und zu unternehmen. Aber die junge Frau dachte nicht mehr an Urlaub, sie wollte möglichst schnell von hier weg und diesen Albtraum vergessen. Roxi blickte nach rechts, den Strand entlang, der von der untergehenden Sonne beleuchtet wurde, und sah ihre Freundin kommen. Sie konnte sich kaum fortbewegen und schleppte sich so langsam daher, als ob sie ihnen beiden die Chance geben wollte, darüber nachzudenken, was als Nächstes zu tun war. Während sich die bekannte Silhouette näherte, versuchte Roxana, sich zu konzentrieren und zwischen zwei Möglichkeiten zu wählen: Sollte sie diese Schlampe auf der Stelle kaltmachen oder später ohne Zeugen? Roxana drehte der Diebin den Rücken zu. Sie nippte an ihrem Getränk und wartete darauf, dass die andere sie von selbst ansprechen würde.
„Roxi?“
In diesem Moment gewannen die Emotionen die Oberhand. „Bist du das, Schlampe?“, rief Roxana und fuhr blitzschnell in Nicas Haare, die ohnehin schon halb tot war.
„Das tut weh, Roxi! Bitte verzeih mir! Schlag mich bitte nicht.“
Federn und Daunen flogen nur so umher, als hätte man ein riesiges Huhn gerupft.
„Ich arbeite alles ab, Roxi! Bitte!“
„Und wie du alles abarbeiten wirst, du Schlange! Wie konntest du mir so etwas antun?“
„Die Drogen sind daran schuld!“
„Klasse! Super erklärt! Bravo! Du bist doch kein Mensch mehr! Wie bin ich nur darauf gekommen, mit dir in den Urlaub zu fahren?“
„Was getan ist, ist getan. Es lässt sich nicht mehr ändern. Wie hoch ist dein Schaden? Ich arbeite dieses Geld ab.“
„Wo willst du es denn abarbeiten?“
„Im Grenzpuff.“
„Oh nein, meine Liebe! Dort verprasst du nur wieder alles für Koks und zahlst mir nichts zurück, du verkommenes Miststück! Du wirst deine Schuld auf der Straße abarbeiten. Ich werde danebenstehen und das Honorar im Voraus kassieren.“
„Lass mich gehen, bitte! Ich habe meine Lektion gelernt und bin bereit, alles abzuarbeiten, aber nur im Grenzpuff. Ich verspreche dir, dass ich pünktlich zahle.“
„Nein! Du sitzt in der Falle, meine Hübsche! Ich kann auch aller Welt erzählen, dass du eine Diebin bist. Wenn du zu deiner Arbeit im Grenzpuff zurückkehren willst, musst du vorher deine Schuld als Straßennutte abarbeiten.“
Für Nicolette klangen Roxis Worte der Trommelwirbel vor ihrer Hinrichtung. Sie stand im Schatten des Schafotts, das ihr nur eins verhieß: den Tod. Aber sie wollte die Hoffnung auf Rettung nicht aufgeben und schmiedete einen Plan, der ihr helfen könnte, sich herauszuwinden.
„Das ist Terror!“, rief Nica. „Ich habe wie eine Königin gelebt! Habe Geld verdient, gegessen und getrunken, was ich wollte. Dann bist du gekommen, nur zu meinem Unglück, du selbst ernannte Retterin! Warum hast du mich in dieses verdammte Hotel mitgenommen? Ich habe so viel Geld ausgegeben!“
„Das ist kein Terror, das ist notwendiger Druck, Schätzchen. Eine schöne versniffte Königin bist du! Was hast du gegessen? Koks? Und Sperma getrunken? Geld hast du eine Menge ausgegeben, das hast du richtig bemerkt! Aber es war mein Geld, zu deiner Information! Es lag in meinem Koffer!“
„Glaubst du, dass Könige nicht gesnifft hatten? Lesen hilft. Die Aristokraten waren schlimmste Perverslinge und Drogenschlucker. Moralisch verkommen. Und das lag vor allem an dem Atheismus, der im Adel weitverbreitet war. Verfluchte Gotteslästerer! Sie haben das Fundament errichtet: Drogensüchtige, Wahnsinnige, Wüstlinge … Die Kloake der Geschichte ist voll mit Namen von Aposteln des Verbrechens.“
„Hast du mal beim Blasen im Geschichtsbuch gelesen? Wurdest du dafür doppelt bezahlt?“
Nica wollte sich nicht weiter mit der Hexe streiten, gab aber nicht nach. Sie beschloss, ihren Protest durch ein Gähnen zu bekunden, das ihre völlige Gleichgültigkeit gegenüber der eigenen Zukunft zeigte, wenn sie sich nun dem Befehl beugen musste.
Auf diese Weise hatten zur Zeit der Französischen Revolution die zum Tode Verurteilten, die nicht reden durften, ihren Protest vor der Besteigung des Schafotts ausgedrückt und die Guillotine für ein unbestrittenes Symbol der Freiheit angesehen. Manche von ihnen gähnten demonstrativ, die anderen lasen ein Buch, das der Reihe nach von einem Todeskandidaten zum nächsten weitergegeben wurde. Jeder ging seinem Schicksal entgegen, wie er konnte.
Schweigend fletschte Nica die Zähne. Ihr fehlten ihre Drogen und sie sah den Tod schon vor sich, wenn sie aufhören würde zu koksen. Es gab noch einen Funken Hoffnung: Auf der Straße könnte sie Kolleginnen aus dem Rotlichtviertel treffen, die das wunderbare weiße Pulver dabeihatten.
Während Roxi sich von ihrer eigenen Anklagerede mitreißen ließ, fragte Nicolette resolut: „Wie viel willst du?“
„Mindestens fünftausend Euro!“
„Wofür das denn? Ich habe aus deinem Koffer nur dreitausend genommen.“
„Willst du nicht das Koks bezahlen?“
„Den hast du doch von deinen Kunden abgezweigt!“
„Was kümmert es dich, wo ich ihn herhabe! Du hast es mir gestohlen, also musst du mir dafür eine Entschädigung zahlen.“
„Du bist ein Miststück, Roxi!“
„Nimm das, du Ratte!“ Roxi klebte Nica eine saftige Ohrfeige. Diese fiel um und tat, als würde sie sterben. Dabei stöhnte sie leise, wie ein Hündchen.
„Hör auf mit dem Zirkus, Junkie! Heute Abend gehen wir auf die Straße. Von heute an hast du kein freies Wochenende mehr.“
„Okay!“ stieß Nica hasserfüllt zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Die folgenden vier Nächte verbrachte Roxana auf der Straße. Sie verkaufte Nica den Vorbeifahrenden. An Kundschaft mangelte es nicht. Das Touristenstädtchen war voll mit Männern, die Nicolettes Körper gerne vernaschen würden. Roxana achtete auf das schöne und saubere Aussehen ihrer Schuldnerin, indem sie diese in der Sauna mit allerlei Ölen und Cremes bearbeitete. Die Ware musste vorbereitet und von der besten Seite präsentiert werden.
Nachts war es unheimlich auf der Autobahn, darum steckte Roxi das Geld in ein Kondom, hockte sich ins Gebüsch und schob es in ihre Scheide. Mehrmals kamen zu ihr freche Schwarze und Zigeuner und fragten nach ihrem Zuhälter. Zum Glück war Roxi nicht dumm. Mit scharfem Verstand und umfassenden Kenntnissen auf dem Gebiet der Kriminalität berief sie sich auf die berühmtesten und gefährlichsten Namen der spanischen Unterwelt, die sie aus dem reichhaltigen Archiv ihrer Erfahrungen herausfischte und die sie immer noch in Angst versetzten, und verschaffte sich Respekt bei den örtlichen Ganoven. Dem draufgängerischen Blick und den festen Worten der jungen Frau wurde ohne Vorbehalt und Überprüfung geglaubt. Aber Roxana wusste, dass es nicht lange gutgehen würde, deshalb zwang sie Nicolette, bis zu 27 Kunden am Tag zu bedienen.
Die Schuld war bald abgearbeitet, sie verdienten sogar noch zusätzlich. Das machte Nica besondere Freude, denn sie konnte nun endlich ein lang ersehntes Gramm Kokain kaufen. Danach, vier Tage später, fiel ihr ein Vorderzahn aus. Aus welchem Grund das passierte, wegen des intensiven Lutschens oder wegen des Kokains, erfuhr Roxi nie.
„Wir machen Schluss, Nica!“, sagte sie. „Ich fahre weg.“
„Wohin? Und was ist mit meinem Zahn?“
Roxi konnte sie nicht mehr ernst nehmen. Ohne den Vorderzahn sah Nica so komisch aus, dass Roxi sich im Gespräch mit ihr kaum das Lachen verkneifen konnte.
„Nica, das ist dein Problem. Ich muss mich nicht um deinen Zahnersatz kümmern!“
„Roxi, lass mich nicht allein. Ich habe schon Angst, ohne dich durch die Stadt zu gehen.“
„Daran hättest du denken sollen, als du mich beklaut hast.“
„Damals habe ich gar nichts gedacht.“
„Ich habe Angst, wenn ich etwas länger auf der Toilette bin, weil ich mir sofort vorstelle, dass du in meinen Sachen herumwühlst, und dann spitze ich die Ohren. Lass mich in Ruhe. Unsere Wege müssen sich hier trennen.“
„Du lässt mich mitten auf der Straße ohne Zahn und ohne Geld sitzen.“
„Du hast 200 Euro. Das reicht vollkommen, um die Rückreise zu bezahlen und den Zahn ankleben zu lassen. Du hast ihn doch am Straßenrand gefunden, nicht wahr?“
„Ja, ich habe ihn gefunden“, erwiderte Nica gekränkt. „Und du krepierst besser heute als morgen, Roxi! Du hast mein Leben kaputt gemacht, ich hasse dich!“
„Oooooh! Nicolette zeigt ihr wahres Gesicht, das einer neidischen Schlampe auf Drogen, einer Betrügerin.“
„Das war ein Scherz. Meine Nerven machen nicht mehr mit!Entschuldigung!“
„Pack deine Sachen, Nica. Wir müssen hier bald weg. Gehst du zum Frühstück?“
„Ich habe keinen Hunger. Sagst du mir, wo du hinfährst, Roxi?“
„Natürlich nicht.“
„Und warum nicht?“
„Wenn es darauf ankommt, verpfeifst du mich für eine Line Koks.“
„Das ist nicht lustig!“
„Finde ich auch, das kannst du mir glauben. Insbesondere nach so einem hinreißenden Urlaub mit Nächten auf der Autobahn. Danke, Freundin.“
„Nimm mich mit, Roxi!“
Nica fiel auf die Knie und hätte Roxi beinahe die Füße geküsst. Sie weinte und flehte sie an, sie in dieser schlimmen Situation nicht zu verlassen. Die Arme begriff nicht, dass sie schon seit mehr als zehn Jahren in dieser Situation steckte. Roxana brauchte keinen Anhanger in Form von Nicolette. Ihr war klar, dass solche Personen geradezu prädestiniert sind, ihren Mitmenschen Probleme zu bereiten, weil sie selbst schwach und unfähig sind. Sie drängen sich den starken Menschen auf und versuchen, aus ihnen asoziale, amoralische Krüppel zu machen, wie sie es selbst sind. Nur der Neid ist das Ziel und die Ursache ihrer Handlungen.
„Ich kann dich nicht mitnehmen, Nica. Du wirst schon noch verstehen, warum ich, wie du meinst, so grausam zu dir bin.“
„Na klar, du bist cool und ich bin Hundescheiße!“
„Das habe ich nicht gesagt. Aber mit Junkies will ich nichts zu tun haben, kapiert? Leb wohl, Nicolette, ich wünsche dir viel Glück und alles Gute. Ich muss zum Zug.“
Roxi kehrte ihr den Rücken und sagte kein Wort mehr. Sie verließ das Hotel und nahm ein Taxi, das sie zu neuen, verlockenden Entdeckungen fahren sollte.
Roxi beschloss, nach Madrid zurückzukehren. Dort fühlte sie sich wohl und hatte viele Bekannte. In einer großen Stadt konnte sie freier atmen als in dem kleinen Grenzdorf, wo das Leben erstarrt zu sein schien. Ihre Kolleginnen machten keinen anständigen Eindruck, aber die Männer behandelten sie immer mit Respekt trotz ihres Berufs.
Im Taxi rief sie eine ihrer Bekannten an, um sich in deren Wohnung als Untermieterin einzuquartieren.
„Hallo!“
„Oh, Roxi! Grüß dich!“
„Ich habe mich jetzt endlich fest dazu entschlossen, nach Madrid zurückzugehen. Hast du noch ein freies Zimmer für mich?“
„Ja, ich habe an niemanden vermietet. Die Mädels sind nicht ehrlich, sie klauen Sachen und Geld, darum habe ich auf dich gewartet.“
„Oh! Was Geld und Sachen klauen angeht, kann ich dir ein Lied singen.“
„Ist was passiert?“
„Im Prinzip nichts Schreckliches. Bloß eine Freundin weniger. Nimmst du Drogen?“
„Eigentlich nicht, ab und zu rauche ich Gras.“
„Das ist nicht so schlimm, glaube ich.“
„Warum fragst du?“
„Ich habe Angst vor Junkies.“
„Wann kommst du?“
„Morgen Früh.“
„Ich warte auf dich, Schatzi.“
„Bis dann.“
Der Schnellzug brachte die junge Person ohne besondere Probleme nach Madrid. Das Einzige, wofür Roxana Nicolette trotz allem dankbar war, war der Diebstahl des Kokains. Damit hatte sie Roxi vor Unheil bewahrt. In der Nacht gab es nämlich eine Polizeikontrolle im Zug. Die Beamten durchsuchten mit Hunden alle verdächtigen Personen. Anscheinend verfolgten sie einen Verbrecher. Hätte Roxi ihre 30 Gramm Stoff dabeigehabt, hätte man ihr ein Jahr aufbrummen können. Aber Gott sei Dank hatte sie wieder Schwein gehabt. Manchmal wunderte sie sich über das Glück, das sie begleitete.
Als die junge Frau Agathas Wohnung erreicht hatte, die fast in der Stadtmitte lag, spürte sie Freude. Roxi atmete die Luft ihrer Lieblingsstadt.
„Oh Gott, wie sehr ich Madrid mag! Das war einst das Herz des spanischen Reiches. Die Kombination von modernen Gewerbezentren und mittelalterlicher Architektur ist irgendwie attraktiv und bezaubernd! Ich hoffe, ich kann in dieser Stadt für immer bleiben!“
„Roxi!!! Grüß dich! Komm rauf in den zweiten Stock! Ich mache auf!“, hörte sie eine Stimme aus einem Fenster des alten Hauses.
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