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Kitabı oku: «Die Sonette auf Irene», sayfa 4

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XIII

 
Ich war dein Tod. Ich habe dich gemordet.
Schuld bin ich, dass das Chaos wie ein Krater
Aufbricht und Feuer speit. Ich bin der Vater
Der Anarchie, die rot uns überbordet.
 
 
Ich war dein Tod. Ich habe dich gemordet.
Vergebens warnte mich der brave Pater,
Ich schändete dich, dolorosa mater . . .
Ich habe dich mit meinem Kind gemordet.
 
 
Die Herrschaft, die du mit der Lilie übtest,
Ich stürzte sie im Fieber meiner Kaste.
Du lächeltest. Du segnetest. Du liebtest.
 
 
Ich blickte finster. Drohte. Fluchte. Hasste.
Und während du das Gold vom Staube siebtest,
Lief ich zur Wollust, grölte, soff und prasste.
 

XIV

 
Ich stehe an den Teichen von Losone,
Wo wir so oft die schönen Schlangen fingen
Und Arm in Arm in aller Nacktheit gingen
Durch Knieholz, Ginsterbusch und wilde Bohne.
 
 
Du spieltest mit den Fröschen. Gabst zum Sohne
Dem grossen Frosch den kleinen. Und in Ringen
Mussten die Schlangen um die Hand sich schlingen.
Ich dachte an ein Märchen des Padrone:
 
 
Es war einmal ein Mädchen tugendhaft,
Die lebte nur in Fröschen, Schlangen, Kröten.
Hingab sie ihre Liebe, ihre Kraft.
 
 
Sie wusste nur von ihren Freud und Nöten.
Da zwang ein Jüngling ihre Leidenschaft.
Und sie ertrug ihn nicht und liess sich töten . . .
 

XV

 
Es schaukelt unser Boot zu jenen Inseln,
Die deine grossen Blicke stets ersehnten.
Vom Fenster unsres hohen Zimmers dehnten
Sie sich im See, umspült von Goldgerinseln.
 
 
Tunesiens Bäume glichen grünen Pinseln.
Die Eukalyptuszweige Düfte tränten.
An dicken Säulen lasteten und lehnten
Steinerne Löwen im versteinten Winseln.
 
 
Das Boot legt an. Ein alter Diener schreit.
Die Fürstin steht gebückt auf der Estrade.
Sie hilft dir aus dem Boot. Ich höre Leid
 
 
Aus der Begrüssung sanfter Serenade.
Du gehst zum Schloss. Der Saal ist dunkel. Breit
Liegt eine Wachsband auf der Bücherlade.
 

XVI

 
Ich war bereit, Gefängnis zu erdulden,
Um eine Stunde nur bei dir zu sein.
Ich liess mich heuchelnd in Intrigen ein;
Ich gab dahin Ruf, Ruhm und türmte Schulden.
 
 
Ich wälzte mich im Dreck und lag in Mulden
Von Schlamm und war Genoss von Ratt und Schwein.
Gras frass ich, und ich lachte meiner Pein.
Ich sah den Weg zu dir: durch Schutt und Sulden.
 
 
Ich log und trog und log mich hin zu dir
Und einen Berg von Ekel überwand ich.
Ich war bei dir. Du warst bei mir.
 
 
Fühlte nur deine zarte Kinderhand ich,
War ich ein Kind wie du im Waldrevier.
Und in der Hand: Licht, Luft und Land umspannt ich . . .
 
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Litres'teki yayın tarihi:
04 aralık 2019
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