Kitabı oku: «Tabulose Seitensprünge», sayfa 4
„Der Toilettenraum der Lust“
„Wo warst Du die ganze Zeit?“, frage ich und dabei ist mir die Antwort egal. Er steht vor mir, leibhaftig. Ich inhaliere seinen Duft. Er raubt mir alle Sinne. Frech und vielsagend schaut er mich an. Sein Blick sagt: „Jetzt oder nie.“ Und ich schließe mich dem zu gerne an. Es braucht keinen großen Schritt und wir stehen uns sehr nah gegenüber. Als würde die Stimmung schlagartig kippen, schaut er mir tief in die Augen. Das ist gar nicht gut. Tu das nicht. Ich vergesse das Bild sonst nicht mehr und verliere mein Herz an Dich. Meine Gedanken kreisen, meine Augen genießen den Anblick, meine Hände wären auf seinem Körper am liebsten überall gleichzeitig. Wir drücken uns fest aneinander. Ich spüre, wie die Beule in seiner Hose wächst und steinhart wird. Fest drückt er seinen Schwanz gegen meinen Unterleib. Ich könnte aufschreien vor Begierde. Schon quält mich wieder das Pochen meiner Schamlippen. Dieses Mal verlangen unmissverständlich sie nach Erlösung. Ich will ihn. Will, dass er mich nimmt. Ich möchte diesen einen Moment nur mit ihm ganz allein teilen. Er packt mich gierig und fest an meiner Hüfte. Dazu presse ich mich mit all meiner Kraft gegen ihn. Wir reiben uns aneinander und starten mit heftigen, fordernden Küssen. Ich schließe meine Augen, bin bereit mich ihm hinzugeben. Unsere Zungen lecken sich gegenseitig, die Zungenspitzen necken sich und tanzen wild umher. Er macht mich wahnsinnig. Meine Nippel reiben an seinem Oberkörper. Ich bin total erregt und zu allem bereit. Er stöhnt mir direkt ins Ohr. Das lässt mich noch geiler werden. Leicht spreize ich meine Beine und spüre, wie sich einmal mehr mein Slip mit warmer Nässe füllt. Sein Schwanz drückt immer wieder gegen mein Schambein. Ich strecke ihm meinen Unterleib entgegen und möchte fast flehen, dass er seinen Schwanz an meiner erregten Perle reibt. Unser Atem wird immer schneller und schwerer.
Wir küssen feucht und hektisch unsere Körper, lecken unsere Hautpartien am Hals, Nacken und an den Ohren. Henk packt mich, zieht mich zu sich hoch, sodass er mich trägt und ich meine Beine an seinem Hintern überkreuze. Das gibt mir zusätzlichen Halt und genug Kraft, um sein Becken stärker an mich zu drücken. Mit mir auf dem Arm geht er zielstrebig auf die nächstbeste Kabine im Nebenraum zu. Hungrig küssen wir uns mit heftigem Druck, pressen unsere Lippen aufeinander, saugen an unseren Zungen. Mein kompletter Unterleib gibt mir das Gefühl, kurz vor dem Platzen zu sein. Alle meine Sinne verlangen nach mehr und zwar kräftig und schnell. Der Mann, der mich an diesem Abend überall berührt hat und glücklicherweise hartnäckig immer wieder neu ansetzt, zieht mich magisch an. Seine Anwesenheit verwandelt meine Vagina in einen herrlich glitschigen, feuchten Tempel, dessen Tore sich prallen, pochenden Tälern und Bergen ähneln, Lust spendend, sich öffnend und wieder schließend, den Atem gleich nach dem Verstand raubend. Meine kostbare Perle an vorderster Front des Spielplatzes der Geilheit wartet aufmerksam und hochsensibel darauf, sich von all den Sinnen, die seine Begegnung erwachen lässt, in den Wahnsinn treiben zu lassen. Fass mich an, überall. Und ich pack Dich, drück Dich, knete Dich, reibe Dich. Komm endlich in mein Innerstes, lass uns eng umschlungen im gleichen Rhythmus dem kleinen Tod entgegen tanzen. Spucke Deinen Trank in meine Kammer, ergieße Dich, flute sie. Winde Dich tief in mir, so tief Du nur kannst und lass los. Spritze ab. Ergieße Deinen Zauber mit voller Wucht in mich. Langsam gleite ich herunter. Stehe vor ihm. Mit einem energischen Druck dreht er mich mit dem Gesicht zur Wand. Ich verstehe, lasse meinen Slip sinken und stütze meine Hände an der Wand ab. Mit gespreizten Beinen warte ich darauf, dass er mich von hinten nimmt. Ich höre, wie er sich hastig den Gürtel und seine Hose öffnet. Die Beule springt aus der Unterhose und entfaltet sich zu seinem prächtigen Schwanz, der fast ein Eigenleben entwickelt hat und sich meinem Po aufgeregt und stramm entgegenstreckt.
Henk streichelt meinen Po und verteilt dabei viele, zarte Küsschen auf meinem Rücken. Meine Klit hüpft aufgeregt und kann es kaum mehr erwarten, seinen nackten Schwanz zu spüren. Das gesamte Areal um meine Schamlippen und um meine Vagina pocht verlangend, zieht sich zusammen und entspannt. Ich beuge mich soweit wie möglich nach vorne, damit sein Schwanz bequemer in mich eindringen kann. Er presst seinen Unterkörper fest an mich, mit seinen Händen dirigiert er meine Hüfte und dann - endlich! Mit zunächst zaghaftem dann gesteigertem Druck klopft seine heiße Eichel an meine Scheide. Es gleicht einer Zelebration, wie verspielt er immer wieder gegen sie drückt, verführerisch herumkreist, um dann erneut Druck auszuüben. Der Eingang in mein Innerstes ist heiß und unglaublich feucht. Das Geräusch, welches beim Anstoßen seines Schwanzes an meine nasse Vagina zu hören ist, scheint ihn anzumachen. Er seufzt einen tiefen Stoß hinaus. Ich bin wie elektrisiert, kann es kaum aushalten. Während eine Hand weiter meine Hüfte lenkt, wandert die andere zu meiner Brust. Er knetet und drückt sie. Bei meinen steifen, harten Nippeln erwacht auch in seinen Fingern der Spieldrang. Vor Erregung stöhne ich laut auf, als er meine Nippel kneift, zieht und streichelt.
Es wird Zeit, komm schon, dring in mich ein. Du machst mich wahnsinnig. Langsam erfolgt der nächste Druck auf meine Vagina. Seine Eichel setzt den Weg unglaublich genüsslich fort, um die Schwelle zu meinem Tempel zu überschreiten. Vorsichtig verharrt der Schwanz, als würde er sich erst umschauen wollen. Mit einem zaghaften Stoß geht seine Reise weiter. Ja! Oh, Mann. Das fühlt sich verdammt gut an. Ich presse Töne der Verzückung aus mir heraus. Mit meinem Hintern stemme ich mich gegen sein Becken. Der Penis wandert weiter. Tief, immer tiefer hinein, bis er schließlich am Ende angekommen ist. Ich fühle ihn, wie er innen drin gegen mich stößt. Ein verzücktes „Ah!“ in seinem erotischen Tonfall schwebt an meinem Ohr vorbei. Wild vor Lust zieht er seinen Schwanz zurück, hinaus, um sofort erneut einzudringen. Was für ein Gefühl! Mein Verlangen nach mehr ist nicht zu stillen. Immer wieder stößt er in mich hinein. Immer schneller und immer kräftiger. Wir stöhnen vor Anstrengung und Begierde. Ich folge seinen Bewegungen. Wir werden immer schneller. Unsere Körper klatschen laut aneinander. Ich fühle seine dicken, prallen Hoden an meinem Po. Sie knallen immer und immer wieder dagegen und bereiten mir höchste Lust. Wir schwitzen und die gesamte Nässe auf unseren Körpern führt zu quietschenden, schmatzenden Geräuschen, dazwischen immer wieder das Klatschen der Körper durch den Stoß. Wir atmen immer schneller. Verharren ineinander, bewegen uns erneut im Gleichklang. Wir knallen uns gegenseitig dem Höhepunkt entgegen. Was mich betrifft: Noch ein, zwei Stöße und ich bin soweit. „Weiter, mach weiter.“, bitte ich. „Ich bin soweit.“ Als hätte er nur darauf gewartet, holt er zum Finale aus. Mit voller Härte rammt er seinen Penis in mich und wieder heraus, wieder rein und wieder heraus, wieder rein - und dann: JAAAAA!! Wir fliegen, halten inne, unsere Hauptakteure zucken erfreut über die Entladung. Ein Teil seines warmen, glibberigen Saftes rinnt zwischen meinen Beinen hinunter. Den Rest trage ich in mir. Nach der Ekstase und dem befriedigenden Zucken zieht er seinen Schwanz langsam heraus. Ich verabschiede ihn, indem ich meine Vagina zusammenziehe und ihn so ein letztes Mal umarme. Ich bin so nassgeschwitzt, innen wie außen total feucht. Meine Atmung ist immer noch aufgeregt schnell. Er küsst meinen Po zum Abschluss. Wir ziehen unsere Kleidung wieder hoch, ich rücke mein Kleid an Ort und Stelle und drehe mich zu ihm um. „Leb wohl.“, flüstert er und küsst mich innig. Mit einer Handbewegung dreht er das Schloss der Kabinentür und verlässt den Toilettenraum.
„Na, geht doch! - Endlich befriedigt“
Total benommen, verwirrt aber immerhin wohlig befriedigt, gehe ich ebenfalls aus der Kabine zum großen Spiegel im Vorraum. Mit etwas Papier wische ich die auffälligsten Spuren seines Saftes von meinen Beinen. Ich möchte den gesamten Rest tief in mir tragen. Es wird mich noch lange beeindrucken, was heute passiert ist. Und, nein, ich will jetzt nicht moralisch denken. Ich streiche mein Haar nach hinten, hebe es an. Mein Kopf ist heiß, der Schweiß kitzelt beim Herunterlaufen. Das kühle Wasser erfrischt mich. Am liebsten würde ich es noch stundenlang über meine Arme, meine Handgelenke und meinem Hals verteilen. Ich komme gedanklich zurück an die Oberfläche und höre Stimmen unmittelbar vor der Tür des Toilettenraumes. Nun gut, irgendwann muss ich ja auch mal hier raus. Ich verlasse den Raum und sehe Stefan im Gang vor der Tür. Er hält meine Handtasche, sieht nach Abflug aus. Er redet noch mit der Assistentin seines Kollegen, bis er mich erblickt. „Geht es Dir gut?“, fragt er. „Ich habe Deine Handtasche dabei, falls Du etwas daraus benötigst.“ „Das ist lieb, mein Schatz. Danke.“, antworte ich völlig desinteressiert. Im Hintergrund sehe ich Henk. Er nimmt sein Jacket und geht. Durch das große Fenster auf der einen Seite des Ganges kann ich ihn draußen im Lichtkegel Richtung Parkplatz gehen sehen.
Mein Blick verfolgt ihn sehnsuchtsvoll bis er ihn schließlich verliert. Ich starre in die leere Dunkelheit da draußen und meine Augen beginnen zu brennen und zu tränen. Ich blinzele, was mich wieder ins Jetzt befördert. Beim Gedanken an mein saftiges Geheimnis tief in mir, seufze ich auf. Ich spüre noch immer seine Stöße, meine Brüste fühlen noch immer sein Kneten. Meine Nippel haben sich auch noch keinesfalls beruhigt. Ich bin herrlich kaputt, herrlich durcheinander, herrlich durchgebumst. Ich weiß nicht, wie lange wir miteinander beschäftigt waren. Offenbar lang genug, denn Stefan möchte nach Hause. Sofort bin ich einverstanden. Jetzt, wo Henk definitiv nicht mehr hier ist, wohl möglich gleich seine Dolores pflegt, hält mich hier auch nichts mehr. Stefan ruft ein Taxi und wir warten in der Eingangshalle des Schlosses. „Stefan!“, ruft die Stimme eines älteren Mannes. Es ist sein Chef. „Haben Sie meinen Enkel gesehen? Ist Henk schon weg?“ „Der ist gerade eben gegangen. Ich habe ihn kurz davor noch gesehen.“ „Ah, danke. Dann weiß ich Bescheid.“
Ich glaube, ich muss sofort in Ohnmacht fallen. Jetzt sag nicht, dass MEIN Henk der Enkel des Obermeisters hier ist. Na, jetzt ist es also noch wichtiger, dass unser Treiben niemals ans Tageslicht kommen darf. Ich sehe zwei immer größer werdende Lichtkegel die lange Einfahrt entlangkommen. Unser Taxi ist da. Müde von all den Eindrücken steige ich ein. Stefan, der die Tür für ich aufhielt, schlägt diese zu und wandert um den Wagen herum, um neben mir einzusteigen. Er nennt dem Fahrer die Adresse, lehnt sich in den Sitz und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Es tut mir leid, mein Schatz, dass ich Dich den Abend über so oft alleine gelassen habe. Ich hoffe trotzdem, dass Du Dich gut unterhalten hast.“ „Das ist schon okay. Ich verstehe das doch. Der Abend war Dir wichtig.“, beruhige ich in verständnisvoll. Wenn er nur wüsste. Er fährt fort: „Was für ein Abend! Und der Abschluss erst. Dieser Henk!“, er schmunzelt in sich hinein. Ich erschrecke mich, als Stefan seinen Namen ausspricht. „Was für ein Honk! Da rennt der einfach in die Toilettenräume der Damen.“, höhnisch lacht er auf. Ich mag es nicht, wenn er so über Henk spricht. Stefan resümiert: „Der hat nicht halb soviel getrunken wie ich und mir wäre das sicher nicht passiert.“ Ich schaue aus dem Fenster, beobachte die vorbeiziehenden Lichter der Laternen und denke: „Nein, Stefan. Das wäre Dir nicht passiert!“
ENDE
Cäsars Lenden und Friedrichs Moneten
Immer ist es dieser Gesichtsausdruck zwischen Hoffen und Aufgeben, mit dem Nele mich prüfend anschaut, um einzuschätzen, ob sie mich von ihren Aussagen überzeugt hat. Auch jetzt sitzt sie mir gegenüber und prüft mich. „Ach Nele, Kind, was soll ich sagen? Es ist so absurd.“. Ich beende die unangenehme Stille zwischen uns. „Möchtest Du noch eine Tasse Kaffee oder etwas anderes?“ „Nein danke.“, schießt Nele mir entgegen. Alles klar. Sie möchte nicht über Getränke sprechen. „Mensch, Oma!“, seufzt sie. „Jetzt wach doch mal auf! Ich kann nicht verstehen, wie Du so ruhig in Deinem Sessel sitzen kannst.“. „Mein Schatz, was sollte ich Deiner Meinung nach tun? Wie von der Tarantel gestochen durch die Wohnung rennen? Ihn im Schlaf abstechen? Zudem Du lediglich Vermutungen anstellst. Glaubst Du denn nicht, dass ich im Laufe meiner langen Ehe nicht ebenso hin und wieder mal diese Sorge oder Vermutung hatte? Am Ende ist es Gift für eine Beziehung, Vergehen zu suchen, die es nicht gibt.“. Nele tippt nervös mit ihren Fingern auf ihr Knie. Sie holt tief Luft, ist kurz davor zu platzen. „Ob Du es hören willst oder nicht. Opa ist auch nur ein Mann. Ich weiß ja nicht, ob er der abgefahrenste Hengst im Bett ist.“. „Nele, bitte!“, unterbreche ich nach Luft ringend. „Was denn? Ist doch wahr. Ich meine, Du musst doch wissen, ob sich da was verändert hat. Ob er unaufmerksamer oder lustloser oder sonst was geworden ist. Es sei denn, er ist die Potenz in Person und besorgt es Euch allen hintereinander.“. „Also, das geht zu weit, Fräulein. Du sprichst ziemlich lapidar über eine intime Angelegenheit, in die Du nicht involviert bist.“. „Na Gott sei Dank.“, zischt sie spöttisch. „Dein Opa ist nur ein Mann, richtig. Ich habe in all den Jahren unserer Beziehung jedoch nicht einmal mitbekommen, dass sich irgendetwas in dieser speziellen Sache verändert hätte. Weder im Negativen noch im Positiven. Leider. Er gab mir nie Anlass zum Zweifeln. Abgesehen davon herrscht bei Deinem Opa nur jeden zweiten Samstag nach der Sportschau die Kenntnis darüber, dass Menschen Sex miteinander haben.“. Ich muss schmunzeln. Nicht, weil es lustig wäre. Im Gegenteil.
„Wie Du meinst.“, murmelt Nele während Sie sich ihren Strickschal um den Hals wickelt. Sie ist im Begriff zu gehen. Bevor sie aufsteht lässt sie ihre Hände nochmals auf ihre Knie tippen. Sie beugt sich nach vorne, schaut mich an und versichert mir: „Ich wünschte, Du hättest Recht. Da dem jedoch nicht so ist, hoffe ich, dass Du wachsam bist und Dich nicht verarschen lässt. Das hast Du nämlich nicht nötig.“. Sie rückt mit ihrem Po zur Kante des Sessels und umarmt mich fest. Natürlich bekomme ich noch ein liebevolles Küsschen auf die Wange. „Ich muss jetzt los. Mama wartet bestimmt schon. Ich habe zugesagt, ihr beim Einkauf zu helfen.“. Nele verdreht die Augen. Ich lächele sie an: „Mach das, mein Kind. Deine Mutter neigt schnell zur Übertreibung, auch was ihren Stress und ihre ach so ungerechte Position im Haushalt angeht.“. Nun lächelt auch Nele, die mittlerweile angezogen ist und nach ihrer Tasche greift. „Pass auf Dich auf, mein Schatz.“ „Mach ich, Oma. Ich komme die Tage ja sowieso wieder vorbei.“ Schon ist sie durch die Haustür und mir bleibt der Rest ihres Parfüms, der wie eine leichtfüßige Brise vom Wohnzimmer durch den Flur zur Haustür tänzelt.
Allein in Gedanken
Ruhe. Plötzlich Ruhe. Nur das Ticken der großen Standuhr macht sich inmitten der Stille breit. Wie oft hat mich die Gleichmäßigkeit des Tickens schon nervös, rasend oder traurig gemacht. Tick, Tack, Tick, Tack… Es kann so laut werden. Es kann einem die Einsamkeit in all ihrer bitteren Realität vor Augen halten. Ich mache mich daran, die Kaffeetassen und die Keksschale abzuräumen. Dabei führe ich Selbstgespräche. Das mache ich ständig. „Brav, räume Du nur schön schnell alles wieder so hin, wie es immer steht. Irritiere nicht durch Veränderung. Alles muss an Ort und Stelle sein. Ansonsten hast Du keinen Frieden und fühlst Dich unordentlich und faul. Dabei fällt es noch nicht einmal auf, dass immer alles in Reih‘ und Glied steht. Wie überhaupt alles so unscheinbar ist, was mein Handeln betrifft. Warum ist Nele nur so stur in ihrer Behauptung? Ob da wirklich etwas dran ist?“. Nele ist gerade mal 17 Jahre alt und trotzdem ziemlich weit in ihrem Denken. Unsere Bindung ist etwas Besonderes. Wir haben unsere ganz eigene Art von Umgang miteinander. Sie ist so offen und vertrauenswürdig. Meine Kleine! Sie stellt diese peinlichen Fragen aber auch so derart ungeniert. Ich muss sagen, dass ich das insgeheim bewundere. So etwas gab es bei mir nicht. Ich habe das bis heute nicht gelernt. Und ich bin immerhin stolze 54 Jahre. Manchmal glaube ich mein Leben ist gelebt. Was soll denn noch Spannendes passieren? Mit 18 Jahren habe ich meinen Friedrich geheiratet. Er war schon 27. Wir mussten uns beeilen, da Jenni, Neles Mama, unterwegs war. In kurzen Abständen folgten darauf unsere Söhne Sascha und Christoph.
Alle drei Kinder sind schon aus dem Haus. Sascha eiferte seinem Vater nach, studierte neben seiner Banklehre noch BWL und ist heute ein erfolgreicher Fondsmanager. Christoph ist ein Freigeist. Lange machte er uns Sorgen, da er nicht wusste, was er mit seinem Leben anstellen sollte. Schließlich kam er in Künstlerkreise, wo er sich bis heute zuhause fühlt. Christoph ist ein großartiger Künstler. Vielleicht auch deshalb, weil er als sanfter Träumer durch das Leben schwebt. Jenni eiferte mir nach, wurde sehr früh schwanger. Immerhin holte sie ihren Schulabschluss noch nach. Ihre Ehe mit Neles Vater hielt nicht lange. Als alleinerziehende Mutter hat man es in der Arbeitswelt nicht leicht. Jenni jobbt mehr oder weniger. Dafür jedoch hat sie ihre Tochter mit viel Liebe und Hingabe zu einem wunderbaren Menschen erzogen. In den vergangenen 36 Ehejahren war mein Friedrich stets für mich und die Kinder da. Uns ging und geht es finanziell recht gut. Als Wirtschaftsprüfer machte Friedrich sich einen Namen. Er ist seriös, vertrauenswürdig und korrekt. Da ich auf Grund meiner Schwangerschaft meine Ausbildung zur Floristin aufgegeben habe, war ich oftmals ungerecht zu ihm. Ich neidete ihm seinen erfolgreichen und abwechslungsreichen Tagesablauf. Ich hatte ja nichts außer Kindergeschrei und Windelwechseln um mich herum. Sicherlich, wir gingen auch ab und zu mal aus. Ins Theater, in die Oper oder feudal speisen. Dennoch füllte mich das nie aus. Umso schöner war es für mich als Friedrich eines Tages einen kleinen Laden günstig anmietete, in dem ich dem Restaurieren alter Möbel, meiner eigentlichen Passion nachgehen konnte. Ich ging darin auf und hatte schon bald meinen festen Kundenstamm. Bis heute möchte ich mein Lädchen nicht missen. Es bedeutet mir sehr viel, denn es ist gleichzeitig meine Kreativhöhle, mein Austobraum, mein Geheimnisträger, meine Zuflucht und meine Stütze in schwierigen Zeiten. Fühle ich mich traurig, unbeachtet, ungeliebt und nutzlos, finde ich im Laden wieder Mut, Ideen und Kraft, neue Wege zu betreten.
Hedwig
Das laute Klingeln des Telefons reißt mich aus meinen Gedanken. Beinahe hätte ich einen Herzschlag bekommen. Dementsprechend genervt nehme ich den Hörer ab. Noch ohne mir Zeit zur Begrüßung einzuräumen, plärrt die Stimme der Anruferin mir hektisch befehlend in mein Ohr: „Feli? Feli, Du musst Dir jetzt mal kurz Zeit für mich nehmen.“. Mein Gott, was für eine Stimmlage. Das kann nur meine Aufpasserin und nebenbei ältere Schwester Hedwig sein. „Hedwig!“, mein Ton ist streng. „Erstens muss ich gar nichts und zweitens habe ich so gut wie keine Zeit für Deine Problemchen. Friedrich kommt glei..“. Weiter komme ich nicht. „Genau.“, ruft Hedwig. „Der Friedrich. Alles dreht sich nur um ihn. Du, Dein Friedrich, der ist nicht der Friedrich, den Du zu kennen glaubst. Lass Dir gesagt sein, dass Dein Friedrich Dich betrügt. Mit Nutten. Ja, der Friedrich ist einer dieser schrecklichen, schmutzigen Männer, die in den Puff gehen. Es tut mir sehr leid für Dich. Aber Du weißt auch, dass ich schon immer wusste, dass Friedrich Dir irgendwann einmal schaden würde.“. „Oh, liebe Hedwig, ich bitte Dich. Gib mir keine Vorlage.“ „Vorlage? Für was?“ Ich versuche gerade noch mir auf die Lippen zu beißen. Leider schaffe ich es nicht: „Ich möchte Dich mal darauf hinweisen, dass Dein Günther gar nicht lang genug in Deiner Gegenwart geblieben ist, um Dir überhaupt irgendeinen Schaden zufügen zu können.“.
Ich kann Hedwig förmlich vor mir sehen, wie sie sich aufplustert und nach Luft schnappt: „Jetzt willst Du doch wohl nicht Deinen Langeweiler mit meinem Günther vergleichen?“. „Nein, meine Liebe. Das möchte ich beim besten Willen nicht. Lass Friedrich seine Fehler und Macken haben. Aber er ist immer noch an Ort und Stelle. Mag sein, dass Verantwortungsbewusstsein langweilig für Dich ist. Wäre Günther nur ein klein wenig langweilig gewesen, dann hätte er sich nicht beim ersten Windhauch vom Acker gemacht.“. Ich weiß, dass ich gemein bin. Doch warum sollte Hedwig auf Friedrich rumhacken dürfen? „Machst Du Dir eigentlich echte Sorgen um mich oder geht es Dir darum, endlich Deinen triumphalen Rundumschlag ausführen zu können?“ „Pah, von wegen.“, Hedwig klingt trotzig. „Du kennst die Gründe für Günthers Fortgehen nicht. Also, Miss „Das Leben ist ja so einfach und schön“, spiele Dir von mir aus weiter Deine heile Welt vor. Natürlich ist Friedrich Dir jahrzehntelang zur Seite gestanden und hat vorbildlich für Euch alle gesorgt. Aber das trügt meinen Blick nicht. Ich sehe den wahren Friedrich und ich sage Dir, er wird Dich unsanft von Deiner rosa-weichen Wolke auf den Boden der Tatsachen fallen lassen.“. „Ach Hedwig, lass gut sein. Nele war heute Nachmittag bei mir, weil sie sich Sorgen um mich macht. Ich habe heute also schon gelernt, dass Friedrich ein Ferkel ist, das in den Puff geht.“. Hedwig seufzt: „Wie Du das sagst! Du ziehst das ins Lächerliche. Nun gut. Ich habe meine Pflicht erfüllt. Mehr kann ich nicht tun.“. „Ja, ich danke Dir dafür.“ „Ach was.“, Hedwigs Ton ist schroff, wie gewöhnlich. Als würde sie es ernst meinen, beschwichtigt sie: „Nur gut, dass Ihr Eure Familienplanung abgeschlossen habt und der Sex nicht mehr notwendig ist. Wer weiß, was Du Dir sonst schon alles eingefangen hättest.“. „Na also. Und worüber machst Du Dir dann Sorgen? Alles ist doch bestens. Ich halte zukünftig Dir zuliebe noch zwei Meter mehr Abstand von Friedrich und ich trage Handschuhe, wenn ich seine Wäsche wasche.“, entgegne ich sarkastisch. „Mit Dir kann man nicht reden. Ich melde mich die Tage. Pass auf Dich auf, Feli.“, Hedwig scheint für heute aufzugeben. Während ich das Telefon auflege, wandern meine Gedanken sehr lange zurück. Wann hatten wir denn eigentlich das letzte Mal Sex?
Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.