Kitabı oku: «Vom Winde verweht», sayfa 8

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»Das ist eine schöne Schar, gnädige Frau«, sagte Gerald galant und brachte sein Pferd neben dem Wagen zum Stehen. »Aber keine ist so s chön wie die Mutter.«

Mrs. Tarleton rollte die rotbraunen Augen und zog in drolliger Würdigung dieses Kompliments die Unterlippe an, und die Mädchen riefen:

»Ma, keine schönen Augen machen, oder wir sagen es Pa!« und »Ich versichere Ihnen, Mr. 0'Hara, wenn ein hübscher Mann auftaucht wie Sie, schnappt sie ihn uns allen weg!«

Scarlett lachte mit den anderen über die lustigen Worte und war doch, wie immer, von der freien Art befremdet, in der die Tarletons mit ihrer Mutter umgingen, ganz als wäre sie ihresgleichen und nicht einen Tag älter als sechzehn. Schon der Gedanke, so etwas zu ihrer eigenen Mutter zu sagen, erschien Scarlett fast wie eine Lästerung. Und doch hatten die Beziehungen der Tarletonschen Töchter zu ihrer Mutter etwas sehr Reizvolles, denn bei allem, was sie an ihr auszusetzen, zu schelten und zu necken fanden, beteten sie sie an. Nicht, daß Scarlett, wie sie sich schleunigst sagte, an Ellens Statt lieber eine Mutter wie Mrs. Tarleton gehabt hätte; aber Spaß mußte es doch machen, so mit seiner Mutter umgehen zu dürfen. Schon der Gedanke war Ellen gegenüber ein Mangel an Ehrfurcht, und sie schämte sich seiner. Von solchen Anfechtungen wurden die Hirne unter den vier Rotschöpfen dort im Wagen gewiß niemals heimgesucht. Wie immer, wenn Scarlett das Gefühl hatte, anders als ihre Nachbarn zu sein, befiel sie eine gereizte Unsicherheit.

So gescheit sie auch war, hatte sie doch wenig Menschenkenntnis; trotzdem begriff sie halb unbewußt, daß die Tarletonschen Mädchen zwar unbändig wie Füllen und wild wie Märzhasen waren, aber als glückliches Erbteil eine unbekümmerte innere Sicherheit besaßen. Von sehen der Mutter wie des Vaters waren sie Nordgeorgianer, nur durch eine Generation von den ersten Bahnbrechern in der Wildnis getrennt. Sie waren ihrer selbst und ihrer Umwelt sicher und wußten aus Instinkt, was sie zu tun hatten. Das galt auch für die Wilkes, doch auf ganz andere Art. Jener innere Zwist, den Scarlett so oft durchkämpfen mußte, da in ihren Adern das Blut der überzüchteten Aristokratin sich mit der gescheiten erdnahen Art des irischen Bauern mischte, blieb ihnen erspart. Scarlett hatte das Bedürfnis, ihre Mutter zu verehren und anzubeten, zugleich aber auch ihr Haar zu zausen und sie zu necken. Es war derselbe Widerstreit der Gefühle, der sie wünschen ließ, vor Männern als zarte Dame von edler Herkunft zu erscheinen, gleichzeitig aber auch ein ausgelassenes Mädchen zu sein, das sich nicht zu gut für ein paar Küsse vorkam.

»Wo steckt denn Ellen heute morgen?« fragte Mrs. Tarleton.

»Sie muß unserem Aufseher Entlastung erteilen und ist zu Hause geblieben, um die Bücher mit ihm durchzugehen. Wo ist denn der Gemahl und die Söhne?«

»Ach, die sind schon vor mehreren Stunden nach Twelve 0aks hinübergeritten, den Punsch zu probieren, vermutlich um festzustellen, ob er stark genug ist. Als ob sie nicht von jetzt bis morgen früh Zeit genug dazu hätten! Ich werde John Wilkes bitten, sie über Nacht dazubehalten, und wenn er sie in den Stall legen muß. Fünf Männer, die des Guten zuviel haben, sind auch mir zuviel. Mit dreien will ich schon fertig werden, aber ...«

Rasch unterbrach Gerald sie und wechselte das Thema. Er spürte genau, wie hinter seinem Rücken die eigenen Töchter kicherten und daran dachten, in welcher Verfassung er von dem Wilkesschen Gartenfest im vorigen Herbst nach Hause gekommen war.

»Warum sitzen Sie denn heute nicht zu Pferde, Mrs. Tarleton? 0hne Nellie sehen Sie mir ganz fremd aus. Sie sind doch der wahre Stentor ...«

»Stentor, du meine Güte!« Mrs. Tarleton äffte sein Irisch nach. »Zentaur meinen Sie wohl! Stentor war ein Mann mit einer Stimme wie ein Messinggong.«

»Stentor oder Zentaur, das ist mir eins«, antwortete Gerald und ließ sich durch seinen Irrtum nicht aus der Fassung bringen. »Im übrigen haben Sie ja eine Stimme wie aus Messing, gnädige Frau, wenn sie die Meute antreiben.«

»Da hast du's, Ma«, sagte Hetty, »ich hab' dir immer gesagt, du kreischst jedesmal wie ein Indianer, wenn du einen Fuchs siehst.«

»Nicht so laut, wie du kreischst, wenn Mammy dir die 0hren wäscht«, gab Mrs. Tarleton zurück. »Und du willst sechzehn Jahre alt sein! Also reiten kann ich heute nicht, weil Nellie in der Frühe gefohlt hat.«

»Wahrhaftig!« Gerald war auf das lebhafteste interessiert, seine irische Leidenschaft für Pferde strahlte ihm aus den Augen, und Scarlett hatte wieder das Gefühl der Bestürzung, als sie ihre Mutter mit Mrs. Tarleton verglich.

Für Ellen fohlten Stuten nicht und kalbten keine Kühe. Kaum daß Hühner Eier legten. Ellen sah über all das vollständig hinweg. Aber Mrs. Tarleton kannte solche Schamhaftigkeiten nicht.

»Eine kleine Stute, nicht wahr?«

»Nein, ein schöner kleiner Hengst mit fast zwei Meter langen Beinen. Sie müssen einmal herüberkommen und ihn sich ansehen, Mr. 0'Hara. Ein echt Tarletonsches Pferd, rot wie Hettys Locken .«

»Sieht Hetty auch sonst furchtbar ähnlich«, sagte Camilla und tauchte dann in einen Wirrwarr von Röcken, Spitzenhosen und wippenden Hüten unter, als Hetty sie zu kneifen begann.

»Meine Fohlen sticht heute morgen der Hafer«, sagte Mrs. Tarleton, »sie haben schon die ganze Zeit über hinten ausgeschlagen, seit wir heute morgen die Neuigkeiten über Ashley und seine kleine Cousine aus Atlanta hörten. Wie heißt sie noch? Melanie? Gott segne das Kind, sie ist gewiß ein süßes kleines Ding, aber ich kann mich weder auf ihren Namen noch auf ihr Gesicht besinnen. Unsere Köchin ist die Frau des Wilkesschen Dieners. Er kam gestern abend und erzählte ihr, daß die Verlobung heute abend verkündet werden soll, und Cooky hat es uns heute morgen berichtet. Die Mädchen sind ganz aufgeregt darüber, ich sehe nicht recht ein, warum. Seit Jahren weiß jeder Mensch, daß Ashley sie heiraten will, das heißt, wenn er nicht eine seiner Cousinen aus Macon zur Frau nehmen würde. Genau wie Honey Wilkes ihren Vetter Charles, Melanies Bruder, einmal heiraten wird. Nun sagen Sie mir, Mr. 0'Hara, ist es etwa ungesetzlich für Wilkes, außerhalb ihrer eigenen Familie zu heiraten? Wenn nämlich ...«

Den Rest der lachend gesprochenen Worte hörte Scarlett nicht. Für einen kurzen Augenblick war es, als habe sich die Sonne hinter eine kühle Wolke geduckt und überließe die Welt einem Dunkel, das alle Dinge ihrer Farbe beraubte. Das frischgrüne Laub sah kränklich aus, der Liguster wurde fahl, der blühende Apfelbaum, der eben noch in so herrlichem Rosa gestrahlt hatte, wurde bleich und trüb. Scarlett grub die Finger in die Wagenpolster, und einen Augenblick schwankte ihr Sonnenschirm. Zu wissen, daß Ashley verlobt war, bedeutete etwas ganz anderes, als die Leute so leichthin darüber sprechen zu hören. Dann aber strömte der Mut ihr machtvoll zurück, die Sonne kam wieder zum Vorschein und übergoß die Landschaft mit neuem Glanz. Sie wußte, daß Ashley sie liebte. Das war gewiß. Und sie lächelte bei dem Gedanken, wie überrascht Mrs. Tarleton sein würde, wenn heute abend von keiner Verlobung die Rede war - wenn es statt dessen zu einer Entführung kam. Dann würde sie gewiß überall erzählen, was für ein gerissener Schlingel Scarlett sei, einfach dabeizusitzen und zuzuhören, wenn über Melanie gesprochen wurde, wo doch die ganze Zeit schon sie und Ashley ... ihr kamen die Grübchen bei ihren eigenen Vorstellungen, und Hetty, die die Wirkung der mütterlichen Worte scharf beobachtet hatte, lehnte sich mit leichtem, ratlosem Stirnrunzeln zurück.

»Was Sie auch sagen mögen, Mr. 0'Hara«, unterstrich Mrs. Tarleton. »Die Heiraterei von Vetter und Cousine ist ganz verkehrt. Schlimm genug, daß Ashley die kleine Hamilton heiratet; daß aber Honey den blassen Charlie Hamilton nehmen will ...«

»Honey bekommt nie einen anderen, wenn sie nicht Charlie heiratet«, erklärte Randa grausam im Vollgefühl ihrer eigenen Beliebtheit. »Außer ihm hat sie nie einen Verehrer gehabt. Und er hat auch nie sehr verliebt getan, obwohl sie verlobt sind. Scarlett, weißt du noch, wie er vori ge Weihnachten hinter dir her war?«

»Nicht boshaft werden, Miß«, sagte die Mutter. »Vettern und Cousinen sollten einander nicht heiraten, nicht einmal Vettern und Cousinen zweiten Grades. Das schwächt den Schlag. Das ist nicht wie bei Pferden. Man kann eine Stute mit ihrem Bruder und einen Hengst mit seiner Tochter paaren und gute Ergebnisse erzielen, wenn man die Rasse kennt; aber bei Menschen geht das nun mal nicht. Edle Rasse bekommt man vielleicht, aber ohne Saft und Kraft.«

»Gnädige Frau, ich nehme Sie beim Wort! Gibt es bessere Leute als Wilkes? Und sie haben immer untereinander geheiratet, seitdem Brian Boni ein Junge war.«

»Und es wird höchste Zeit, daß sie damit aufhören, es fängt an, sich bemerkbar zu machen. 0 nein, nicht so sehr Ashley, der ist ein gut aussehender junger Teufel, obwohl auch er ... Aber sehen Sie sich diese beiden verwaschenen Wilkesschen Mädchen an, die armen Dinger! Nette Mädchen natürlich, aber farblos. Und sehen Sie sich doch die kleine Miß Melanie an. Dünn wie eine Latte, zum Umwehen zart und ohne alles Temperament. Keinen eigenen Einfall im Kopf. >Nein, gnädige Frau, ja, gnädige Frau!< Mehr weiß sie nicht zu sagen. Verstehen Sie, was ich meine? Die Familie braucht neues Blut, gutes, kräftiges Blut, wie meine Rotschöpfe oder wie Ihre Scarlett. Aber mißverstehen Sie mich nicht, Wilkes sind auf ihre Art sehr feine Leute, Sie wissen, wie gern ich sie alle habe, aber, seien Sie aufrichtig, durch Inzucht überzüchtet, stimmt es oder stimmt es nicht? Höchst brauchbar auf trockenem, auf leichtem Geläuf, aber passen Sie auf, was ich sage, ich glaube nicht, daß Wilkes auf schwerem Boden laufen können. Aller Saft und alle Kraft ist aus ihnen herausgezüchtet, glaube ich, und im Notfall sind sie dem Unerwarteten nicht gewachsen. Ein Schlag n ur für gutes Wetter! Durch das Untereinanderheiraten sind sie anders geworden als die übrigen Leute in der Gegend. Immer klimpern sie auf dem Klavier und stecken die Nase in Bücher. Ich glaube wahrhaftig, Ashley zieht das Lesen dem Jagdreiten vor! Ja, das ist meine ehrliche Überzeugung, Mr. 0'Hara! Sehen Sie sich doch nur ihre Knochen an. Viel zu fein. Die brauchten kraftvolle Väter und Mütter ...«

»Ah - hmm«, machte Gerald, dem plötzlich aufging, daß die Unterhaltung, die für ihn höchst interessant und durchaus passend war, auf Ellen ganz anders wirken würde, und er hatte ein schlechtes Gewissen dabei, daß vor den 0hren ihrer Töchter ein so freimütiges Gespräch geführt wurde. Mrs. Tarleton aber war wie gewöhnlich taub für alles andere, wenn es sich um ihr Lieblingsthema handelte: Zuchtfragen, sei es bei Pferden oder Menschen.

»Ich weiß, was ich sage. Ich hatte einen Vetter und eine Cousine, die einander geheiratet haben. Nun, ich gebe Ihnen mein Wort, die Kinder hatten alle richtige Froschaugen, die armen Dinger. Und als meine Familie von mir verlangte, ich sollte meinen Großvetter heiraten, habe ich gebockt wie ein Fohlen. Ich habe gesagt: >Nein, Ma, ich nicht! Dann bekommen ja meine Kinder alle den Spat und werden Rohrer.< Ma fiel natürlich in 0hmmacht, als ich das vom Spat sagte, aber ich blieb fest, und Großmama hielt mir die Stange. Sie verstand eben auch was von Pferdezucht und gab mir recht. Sie ist mir dann behilflich gewesen, mit Mr. Tarleton durchzugehen. Und nun sehen Sie sich meine Kinder an! Groß und gesund und nicht ein kränkliches oder zurückgebliebenes dazwischen, wenn auch Boyd knapp sechs Fuß mißt. Die Wilkes hingegen ...«

»Nicht etwa, daß ich das Thema wechseln möchte, gnädige Frau«, fiel ihr Gerald hastig ins Wort. Er hatte Carreens entgeisterten Blick gesehen, dazu die gespannte Neugier in Suellens Zügen, und fürchtete, sie könnten am Ende Ellen peinliche Fragen stellen, wobei dann herauskommen würde, was für ein unzulänglicher Aufpasser er war. Mit Freuden bemerkte er, daß Puß offenbar an andere Dinge dachte, wie es sich für eine junge Dame schickte.

Hetty Tarleton half ihm aus der Klemme.

»Du lieber Himmel, Ma, laß uns doch weiterfahren«, rief sie ihrer Mutter ungeduldig zu. »Ich brate in der Sonne und höre förmlich, wie mir die Sommersprossen amHalse sprießen.«

»Eine Sekunde, gnädige Frau, ehe Sie weiterfahren«, sagte Gerald. »Haben Sie schon etwas darüber entschieden, ob Sie der Truppe die Pferde verkaufen wollen? Der Krieg kann jeden Tag ausbrechen, und den Jungens ist daran gelegen, daß die Sache in 0rdnung kommt. Für die Truppe aus der Claytonprovinz möchten wir auch Pferde aus Clayton haben. Aber Sie weigern sich immer noch eigensinnig, uns Ihre schönen Tiere zu verkaufen.«

»Vielleicht gibt es ja gar keinen Krieg.« Mrs. Tarleton, deren Geist noch eifrig mit den Heiratssitten der Familie Wilkes beschäftigt war, suchte die Angelegenheit auf die lange Bank zu schieben.

»Aber gnädige Frau, Sie können doch nicht ...«

»Ma«, unterbrach Hetty wieder, »kannst du nicht mit Mr. 0'Hara genausogut in Twelve 0aks über Pferde reden wie hier?«

»Sie treffen den Nagel auf den Kopf, Miß Hetty«, sagte Gerald. »Sehen Sie, ich will Sie nur noch eine Minute aufhalten. Gleich sind wir in Twelve 0aks, und da möchte jeder, jung und alt, über die Pferde angelegenheit Bescheid wissen. Ach, es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, daß eine feine, schöne Frau wie ihre Mutter so geizig mit ihren Pferden ist. Wo ist denn Ihre Vaterlandsliebe geblieben, Mrs. Tarleton? Sind Ihnen denn die Konföderierten gar nichts ?«

»Ma«, schrie die kleine Betsy, »Randa sitzt auf meinem Kleid, und es wird ganz kraus.«

»Gib Randa einen Schubs und sei still. Nun hören Sie, Gerald 0'Hara.« Ihre Augen fingen an, bedenklich zu funkeln. »Kommen Sie mir nicht mit den Konföderierten! Ich denke, die bedeuten mir nicht weniger als Ihnen, denn ich habe vier Jungens bei der Truppe und Sie gar keinen. Aber meine Jungens sorgen für sich selbst, und das können meine Pferde nicht. Wenn ich wüßte, sie würden von den Jungens geritten, die ich kenne, von Gentlemen, die Vollblüter gewohnt sind, ich gäbe sie gern umsonst her.

Nein, keinen Augenblick würde ich mich besinnen. Aber soll ich denn meine schönen Tiere den Urwaldbauern und Kleinfarmern, die nur Maultiere kennen, auf Gnade und Ungnade überlassen? 0 nein, mein Lieber! Ich hätte ja Alpdrücken bei dem Gedanken, daß sie mir wundgeritten und nicht ordentlich gepflegt würden. Meinen Sie, ich lasse ahnungslose Dummköpfe meine im Maul so weichen Lieblinge reiten, ihre Mäuler zersägen und sie schlagen, bis das ganze Temperament zum Teufel ist? Bei dem bloßen Gedanken kommt mir schon jetzt eine Gänsehaut. Nein, Mr. 0'Hara, es ist furchtbar nett von Ihnen, daß Sie meine Pferde haben wollen, aber Sie tun besser daran, in Atlanta ein paar alte Schimmel für Ihre Buschklepper zu kaufen. Die merken den Unterschied gar nicht.«

»Ma, bitte, laß uns weiterfahren!« stimmte jetzt auch Camilla in den ungeduldigen Chor ein. »Du weißt ganz genau, am Schlusse gibst du ihnen deine Lieblinge doch, wenn Pa und die Jungens erst einmal richtig anfangen, davon zu reden, daß die Konföderierten sie wirklich brauchen und so weiter, dann wirst du weinen und sie hergeben!«

Mrs. Tarleton schüttelte lächelnd die Zügel.

»Fällt mir gar nicht ein«, sagte sie und streifte die Pferde leicht mit der Peitsche. Der Wagen rollte geschwind von dannen.

»Eine großartige Frau.« Gerald setzte den Hut wieder auf und ritt zum eigenen Wagen zurück. »Fahr zu, Toby. Wir wollen sie schon mürbe machen und die Pferde doch noch von ihr bekommen. Natürlich hat sie recht. Recht hat sie. Wer kein Gentleman ist, soll die Finger von den Pferden lassen. Für ihn ist die Infanterie der rechte 0rt. Um so bedauerlicher ist es, daß es hier nicht genug Pflanzersöhne gibt, um die Truppe vollzählig zu machen. Was sagtest du eben, Puß?«

»Pa, bitte, reite voran oder hinterher. Du wirbelst so viel Staub auf, daß wir ersticken.« Scarlett hatte das Gefühl, daß sie eine längere Unterhaltung nun nicht mehr aushalten könnte. Das Sprechen lenkte sie von ihren Gedanken ab, und sie wünschte sehr, Gedanken und Gesicht ganz in der Gewalt zu haben, ehe sie nach Twelve 0aks kam. Gerald gab gehorsam seinem Pferde die Sporen und ritt in einer roten Wolke auf und davon, hinter dem Tarletonschen Wagen her, wo er seine Pferdegespräche fortsetzen konnte.

Sie fuhren über den Fluß und den Berg hinauf. Noch ehe Twelve 0aks in Sicht kam, sah Scarlett in den hohen Baumkronen träge eine Rauchwolke hängen und roch das würzige Duftgemisch von brennenden Holzscheiten und gebratenem Schwein und Hammel .

Die Feuerstellen für den Gartenschmaus, auf denen seit dem Abend vorher ein langsames Feuer glomm, glichen langen Trögen voll rosenroter Glut. Darüber wurde das Fleisch am Spieß gedreht, und der Saft tröpfelte zischend auf die glühenden Kohlen. Scarlett wußte, der Duft, den die schwache Brise ihnen entgegenwehte, kam von dem Hain alter Eichen hinter dem großen Haus. Dort auf dem sandigen Abhang, der in den Rosengarten führte, hielt John Wilkes immer sein Gartenessen ab. Es war ein angenehm schattiger Platz, viel schöner als der, den Calverts benutzten. Mrs. Calvert aß diese am Spieß gebratenen Speisen nicht gern und behauptete, der Geruch bliebe tagelang im Hause. Deshalb mußten ihre Gäste immer auf einem flachen, unbeschatteten Platz, eine Viertelmeile vom Hause entfernt, in der Sonne schmoren. John Wilkes aber, im ganzen Staat für seine Gastfreiheit berühmt, verstand ein Gartenfest richtig zu feiern.

Die langen Picknicktische, mit dem feinsten Leinen aus den Wilkesschen Truhen bedeckt, wurden immer im tiefsten Schatten aufgeschlagen, Bänke ohne Lehnen wurden zu beiden Seiten aufgestellt, und für Leute, die nicht gern darauf saßen, gab es auf der Waldwiese Stühle, Hocker und Kissen genug, die aus dem Hause dort hingebracht wurden. Die länglichen Feuerstellen, wo das Fleisch briet und die riesigen eisernen Waschkessel dampften, denen die leckeren Düfte der üblichen Sauce und des vielfältig zusammengekochten Brunswick-Stews entstiegen, waren so weit von den Gästen entfernt, daß der Rauch sie nicht behelligte. Mindestens ein Dutzend Schwarze liefen geschäftig hin und her und reichten die Speisen auf Tabletts herum. Hinter den Scheunen gab es immer eine gleiche Feuerstelle, an der die Dienstboten des Hauses, die Kutscher und Jungfern der Gäste Maiskuchen, Bataten und Schwarzsauer aßen, das Gericht, das dem Herzen so teuer ist, und dazu gab es Wassermelonen, soviel sie begehrten.

Als Scarlett den Duft des knusperigen Schweinebratens spürte, zog sie die Nase begehrlich kraus und hoffte, bis er gar wäre, wieder etwas Appetit zu haben. Im Augenblick war sie noch satt und zudem so fest geschnürt, daß sie immerfort Angst hatte, aufstoßen zu müssen; aber das war nur alten Herren und sehr alten Damen erlaubt.

Nun waren sie oben, und das weiße Haus stand in seinem ma kellosen Ebenmaß vor ihnen, mit hohen Säulen, breiten Veranden und flachem Dach, schön wie eine Frau, die ihrer Schönheit so gewiß ist, daß sie gegen jedermann huldreich und gut sein kann. Scarlett liebte Twelve 0aks sogar noch mehr als Tara, denn die Jahre hatten ihm eine Würde verliehen, die Geralds Haus noch fehlte. Die breite, gewundene Auffahrt stand voll von Reitpferden und Wagen und von abund aussteigenden Gästen, die mit ihren Freunden Grüße wechselten. Grinsende Farbige, aufgeregt wie immer, wenn Gäste kamen, führten die Pferde in den Wirtschaftshof, wo ihnen Geschirr und Sättel abgenommen wurden. Schwarze und weiße Kinder schwärmten kreischend über den frisch ergrünten Rasen, spielten Hüpfen und Verstecken und prahlten damit, wieviel sie essen wollten. In der weiten Halle, die von der Hausfront bis nach hinten durchging, wimmelte es von Menschen. Als der 0'Harasche Wagen vorfuhr, sah Scarlett Mädchen in Krinolinen, so bunt wie Schmetterlinge die Treppe zum zweiten Stock hinaufgehen und herunterkommen. Einzeln und paarweise sah sie sie stehenbleiben und sich über das Treppengeländer lehnen, hörte sie lachen und den jungen Leuten unten in der Halle zurufen. Durch die offenen Glastüren sah sie die alten Damen würdevoll in ihren schwarzen Seidenkleidern im Wohnzimmer sitzen, wie sie sich fächelten und einander von Babys und Krankheiten erzählten und wer wen geheiratet hätte und warum. Der Wilkessche Diener Tom eilte geschäftig mit einem silbernen Tablett durch die verschiedenen Räume und bot grinsend mit ei ner Verbeugung jungen Herren in rehfarbenen und grauen Hosen und feingefältelten Batisthemden hohe Gläser mit Pfefferminzwhisky an. In der sonnigen Vorderveranda drängten sich die Gäste. Es war wohl die ganze Provinz da, dünkte es Scarlett. Die vier Tarletonjungens und ihr Vater lehnten an den hohen Säulen, die Zwillinge Stuart und Brent nebeneinander, unzertrennlich wie immer, Boyd und Tom mit ihrem Vater James Tarleton. Mr. Calvert stand dicht neben seiner Yankeegattin, die nach fünfzehn Jahren in Georgia immer noch nirgends so recht hingehörte. Alle waren sehr höflich und freundlich zu ihr, weil sie ihnen leid tat, aber keiner konnte vergessen, daß zu dem Urfehler ihrer Abstammung auch noch die Tatsache kam, daß sie bei Mr. Calverts Kindern Erzieherin gewesen war. Die beiden Calvertsjungen Raiford und Cade waren da mit ihrer blonden Schwester Cathleen, einer blendenden Erscheinung, die sich mit dem dunklen Joe Fontaine neckte und mit Sally Munroe, seiner hübschen Verlobten. Alex und Tony Fontaine flüsterten Dimity Munroe etwas ins 0hr, worauf sie in ein helles Lachen ausbrach. Von weit her waren Leute gekommen, von dem zehn Meilen entfernten Lovejoy, von Fayetteville und von Jonesboro, einige sogar aus Atlanta und Macon. Die Wände wollten ob der Menge schi er bersten, ein unendliches Schwatzen und Lachen, Kichern und Kreischen klangen bald lauter, bald leiser ins Freie hinaus.

Auf den Stufen vor der Eingangstür stand hochaufgerichtet John Wilkes in seinem Silberhaar und strahlte den stillen Zauber und die herzliche Gastfreundschaft aus, die warm und nie versagend wie die georgianische Sommersonne waren. Neben ihm stand Honey Wilkes - Honey genannt, weil sie von ihrem Vater an bis zum letzten Ackerknecht unterschiedslos jeder mit diesem Kosenamen anredete - und begrüßte geziert und kichernd die ankommenden Gäste.

Honeys nervöses und gar zu augenfälliges Bestreben, jedem Mann, der in Sicht kam, zu gefallen, stand in scharfem Gegensatz zu der vornehmen Haltung ihres Vaters. Scarlett kam der Gedanke, daß am Ende doch etwas Wahres an alledem sei, was Mrs. Tarleton gesagt hatte. Der gutaussehende Teil der Familie waren zweifellos die Männer. Die dichten tiefen Wimpern, zwischen denen John Wilkes' und Ashleys Augen so schön standen, waren bei Honey und ihrer Schwester India spärlich und farblos geraten. Honey hatte den eigentümlichen wimperlosen Blick eines Kaninchens, und India konnte man nur als häßlich bezeichnen.

India war nirgends zu sehen, Scarlett vermutete sie in der Küche, wo sie wahrscheinlich den Dienstboten die letzten Anweisungen gab. Arme India, dachte Scarlett. Sie hat sich seit dem Tode ihrer Mutter so mit dem Haushalt plagen müssen, daß sie es mit Ausnahme von Stuart Tarleton zu keinem Verehrer gebracht hat; und schließlich ist es nicht meine Schuld, wenn er mich hübscher findet als sie.

John Wilkes kam die Treppe herunter und bot Scarlett den Arm. Als sie aus dem Wagen stieg, bemerkte sie, wie Suellen plötzlich in ihren Bewegungen geziert wurde. Sie mußte wohl Frank Kennedy irgendwo in der Menge entdeckt haben.

Schrecklich, wenn man sich keinen besseren Verehrer einspannen kann als diese alte Jungfer in Hosen! dachte sie verächtlich, als sie den Fuß auf den Boden setzte und John Wilkes ihren Dank zulächelte. Frank Kennedy kam eilig an den Wagen, um Suellen herauszuhelfen, worauf diese sich so stolz gebärdete, daß Scarlett sie hätte ohrfeigen mögen. Mochte Frank Kennedy auch mehr Land sein eigen nennen als irgendwer in der Provinz, mochte er auch ein sehr gutes Herz haben, was bedeutete all das dagegen, daß er schon vierzig war, hager und nervös, und einen dünnen gelbbraunen Backenbart trug und ein altjüngferliches, umständliches Wesen hatte. Doch Scarlett dachte an ihr Vorhaben, schluckte die Verachtung herunter und begrüßte ihn mit so strahlendem Lächeln, daß er mit dem für Suellen ausgestreckten Arm plötzlich innehielt und in beglückter Verwunderung Scarlett anstarrte.

Während Scarlett leichthin mit John Wilkes plauderte, suchten ihre Augen in der Menge nach Ashley, aber vor dem Hause war er nirgends zu sehen. Dutzende von Stimmen begrüßten sie, Stuart und Brent Tarleton kamen auf sie zu. Die Munroemädchen stürzten herbei und begeisterten sich für ihr Kleid, und im Handumdrehen stand sie im Mittelpunkt eines lauter und lauter sprechenden Kreises, in dem jeder versuchte, den anderen zu überschreien. Wo war Ashley? Und Melanie und Charles? Sie bemühte sich, nicht aufzufallen, während sie überall herumschaute und in die Halle und das lachende Menschengewühl darin spähte.

Als sie so plaudernd und lachend mit raschen Blicken Haus und Hof absuchte, fiel ihr Auge auf einen Fremden, der allein in der Halle stand und sie mit so kühler Unverschämtheit ansah, daß sie augenblicklich stutzte, teils in weiblicher Freude darüber, daß sie einen Mann auf sich aufmerksam gemacht hatte, teils in dem verlegenen Gefühl, daß ihr Kleid vorn zu tief ausgeschnitten sei. Er sah gar nicht mehr jung aus, mindestens wie fünfunddreißig, und war sehr groß und kräftig. Scarlett meinte, sie hätte nie einen so breitschultrigen Mann mit so gewaltigen Muskeln gesehen, fast schon zu kräftig, um vornehm zu sein. Als ihr Auge dem seinen begegnete, lächelte er und zeigte dabei tierhaft weiße Zähne unter seinem kurz

geschnittenen schwarzen Schnurrbart. Er war dunkelhäutig,

sonnenverbrannt wie ein Seeräuber. Seine Augen waren kühn und schwarz wie die eines Piraten, der sich überlegt, ob er eine Galeone versenken, ob er ein Mädchen rauben soll. Kühle Verwegenheit lag in seinem Gesicht, und ein zynischer Humor spielte um den Mund, als er ihr zulächelte. Scarlett verschlug es den Atem. Eigentlich sollte ein solcher Blick sie beleidigen, und sie ärgerte sich über sich selbst, daß sie sich nicht beleidigt fühlte. Wer das sein mochte, wußte sie nicht; aber unleugbar sprach aus seinem dunklen Gesicht vornehme Abstammung. Man sah es an der dünnen Habichtnase über den vollen roten Lippen, der hohen Stirn und den weit auseinanderstehenden Augen. Widerstrebend nur wandte sie den Blick ab, ohne wiederzulächeln; und er drehte sich um, als jemand rief: »Rhett! R hett Butler, komm her! Du sollst das hartherzigste Mädchen in Georgia kennenlernen.«

Rhett Butler? Der Name kam ihr bekannt vor und erinnerte sie an irgendeine herrliche Skandalgeschichte, aber ihre Gedanken waren bei Ashley und gingen der Sache nicht weiter nach.

»Ich muß hinauf und mir das Haar richten«, sagte sie zu Stuart und Brent, die versuchten, sie von der Menge abzuschneiden. »Wartet hier auf mich und lauft gefälligst nicht mit einem anderen Mädchen davon, sonst werde ich böse.«

Sie gewahrte, daß Stuart heute Schwierigkeiten machen würde, sobald sie mit jemand anderem flirtete. Er hatte getrunken und trug die hochfahrende, kampflustige Miene zur Schau, die nichts Gutes bedeutete, wie sie aus Erfahrung wußte. In der Halle blieb sie stehen, sprach mi t Freunden und begrüßte India, die gerade mit unordentlichem Haar und winzigen Schweißtropfen auf der Stirn aus dem Hinterhause auftauchte. Arme India! Es war schon sehr schlimm, wenn Haar und Wimpern farblos waren und das Kinn als Zeichen einer eigenwilligen Natur vorstand und man obendrein noch nicht zwanzig Jahre alt war und doch schon als alte Jungfer galt. 0b India wohl sehr böse war, daß sie ihr Stuart weggenommen hatte? Es hieß, sie sei noch immer in ihn verliebt, aber man konnte nie genau wissen, was in einem Wilkes vorging. Trug sie es Scarlett nach, so ließ sie es doch niemals merken und behandelte ihre Nebenbuhlerin mit der gleichen zurückhaltenden, liebenswürdigen Höflichkeit, die sie ihr stets gezeigt hatte.

Scarlett sagte ihr einige freundliche Worte und schickte sich an, die breite Treppe hinaufzugehen. Da hörte sie sich von einer schüchternen Stimme beim Namen gerufen, drehte sich um und erblickte Charles Hamilton. Er war ein gutaussehender Junge mit einem Gewirr von weichen braunen Locken auf der weißen Stirn und tiefbraunen, reinen, sanften Augen wie ein Schäferhund. In seinen senfgelben Hosen und seinem schwarzen Rock war er sehr elegant, auf seinem gefältelten Hemd saß die breiteste, modernste schwarze Krawatte, die man sich vorstellen ko nnte. Eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht, als Scarlett sich ihm zuwandte. Mit Mädchen war er schüchtern, und wie die meisten schüchternen Männer bewunderte er so lebhafte, selbstsichere Mädchen wie Scarlett aufs höchste. Sie hatte bisher nie mehr als oberflächliche Höflichkeit für ihn gehabt, und so benahm ihm die strahlende Freundlichkeit, mit der sie ihn begrüßte und ihm ihre beiden Hände entgegenstreckte, fast den Atem.

»Ach, Charles Hamilton, hübscher alter Junge! Ich wette, Sie sind den weiten Weg von Atlanta nur hergekommen, um mir das arme Herz zu brechen.«

Charles stotterte fast vor Aufregung, als er die warmen kleinen Hände in den seinen hielt und ihr in die schillernden Augen sah. So sprachen Mädchen stets mit anderen Burschen, aber nie mit ihm. Er begriff nicht, warum die Mädchen ihn immer wie einen jüngeren Bruder behandelten und sehr freundlich mit ihm waren, sich aber nie dazu herbeiließen, ihn zu necken. Von jeher wünschte er sich, daß die Mädchen auch mit ihm flirten und scherzen sollten wie mit den anderen Burschen, die viel weniger gut aussahen als er und zudem mit den Gutem dieser Welt längst nicht so gesegnet waren. Geschah das aber ganz selten einmal, so fielen ihm nie passende Antworten ein, und er starb vor Verlegenheit über seinen hilflos verschlossenen Mund. Danach lag er nächtelang wach, und all die reizenden Galanterien, die er hätte sagen können, kamen ihm nachträglich in den Sinn. Aber eine zweite Gelegenheit dafür bot sich nie, denn nach einem oder zwei vergeblichen Versuchen ließen die Mädchen stets von ihm ab. Sogar mit Honey, mit der er sich in dem unausgesprochenen Einverständnis befand, daß sie einander im nächsten Herbst heiraten wollten, war er scheu und still. Zuzeiten hatte er das niederdrückende Gefühl, daß Honeys kokette Art, ihn als Eigentum zu behandeln, ihm nicht eben zur Ehre gereichte. Sie war so hinter den Männern her, daß er sich wohl vorstellen konnte, wie sie mit jedem, der ihr Gelegenheit gab, ebenso umspringen würde. Die Aussicht, sie zu heiraten, erregte ihn nicht sonderlich. Die wildromantischen Gefühle, die sich, nach seinen geliebten Büchern zu urteilen, für einen Liebhaber schickten, vermochte sie nicht in ihm zu erwecken. Er hatte sich immer danach gesehnt, von einem schönen hinreißenden Geschöpf voll Feuer und Gefahr geliebt zu werden, und nun neckte ihn Scarlett 0'Hara damit, daß er ihr das Herz bräche!

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