Kitabı oku: «Heartbeat - Eine Sehnsuchtsmelodie», sayfa 2

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Am nächsten Tag erwachte sie mit starken Kopfschmerzen und zweifelte an ihrer Erinnerung. Wahrscheinlich hatte sie einfach zu viel Wein getrunken und sich die heißen Küsse auf die Handinnenflächen nur eingebildet.

Nach einem umfangreichen Frühstück mit ihren Eltern und ganz viel Kaffee machte sie sich auf den Weg zu ihrer Freundin.

Doppeltes Lottchen

»Schön, dass du da bist, Marie, hier halt mal kurz.«

Kaum war Marie über die Türschwelle getreten, drückte ihr Charlie schon den kleinen Leo in den Arm, der sie freudig anstrahlte.

Marie hatte sich bereits letztes Weihnachten in das Kerlchen verguckt, das mit großen blauen Augen in die Welt blickte, aber inzwischen war er noch süßer geworden. Sie zog ihn an sich und atmete seinen Babyduft ein. Er lachte und bog den Kopf nach hinten, weil sie ihn im Nacken kitzelte.

»Leo ist ja noch süßer geworden! Er ist zum Fressen.«

»Ja, tagsüber, aber nachts könnte ich ihn manchmal erwürgen, wirklich! Aber wenn er mich dann morgens wieder so anstrahlt, ist alles vergeben und vergessen. Kannst du ihn noch kurz halten, dann mache ich uns schnell einen Kaffee.« Charlotte zog Marie hinter sich her in die Küche, wo sie Leo eine Quietschente in die Hand drückte. »Setz dich doch so lange auf die Eckbank.«

Marie nahm Platz und schaute sich um. Es war so gemütlich in der Küche ihrer Freundin, aber sie konnte gar nicht sagen, woran es genau lag. Die Einrichtung war relativ schlicht und weiß, doch die bunte Tapete, der Blick auf den Garten und vor allem Charlie mit ihrer mütterlichen Art machten den Raum behaglich. Wahrscheinlich lag es auch an dem frischen Kaffeeduft, der bald in der Luft lag, und den lecker aussehenden Waffeln, die auf dem Tisch warteten.

Marie lehnte sich entspannt zurück, während Leo auf ihrem Schoß zufrieden brabbelnd mit seiner Ente spielte und immer wieder lachte, wenn das Gummitier unter seinen Händen quietschte.

Charlie lächelte ihr zu. »Vermisst du dein Leben in der Ferne?«

»Ein bisschen schon, aber ich bin auch froh, wieder zu Hause zu sein. Dich und den kleinen Fratz mal wieder zu sehen.« Sie brachte Leo zum Jauchzen, indem sie ihn mit vielen kleinen Küssen im Nacken kitzelte. »Und schließlich kann ein Lottchen nicht lange ohne das andere sein.«

Charlotte lächelte wehmütig über die Anspielung auf ihre gemeinsame Schulzeit, in der Marie und sie immer das doppelte Lottchen genannt wurden: Weil sie überall zusammen auftauchten, sich gleich kleideten, dieselbe Frisur und Haarfarbe hatten – und natürlich wegen Charlies Namen. Sie wurde damals von allen Lotte gerufen, nur Marie nannte sie vom ersten Tag an Charlie. Da sie schnell unzertrennlich waren, freute sie der gemeinsame Spitzname.

Maries Gedanken wanderten zurück in diese unbeschwerte Zeit – was sie alles miteinander durchgestanden hatten! Die Probleme mit Lehrern und schlechten Noten, Ärger mit den Eltern, die erste Liebe … Plötzlich sah Marie ganz bestimmte Augen vor sich.

»Sag mal, kennst du einen Alexander? Paar Jahre älter als wir, sieht klasse aus, graue Augen, dunkle Haare«, wechselte Marie das Thema. »Mein Vater hat ihn mir gestern vorgestellt, da warst du aber schon weg. Er ist wohl der Sohn von einem seiner Geschäftsfreunde.«

Charlie grinste. »So, so. Und ich dachte, du willst dich deiner Forschung widmen.« Marie warf die Ente nach ihr. Leo krähte vor Vergnügen, während Charlie sich rechtzeitig wegduckte. »Du wirfst noch immer so schlecht wie im Schulsport, meine Liebe!« Dann fuhr Charlie ernster fort. »Alexander, ja. Ich kenne ihn, aber nur aus der Ferne. Die letzten Jahre ist er immer mal auf verschiedenen Festen aufgetaucht. Er scheint mir ein ziemlicher Playboy zu sein. Aber er sieht wirklich super aus.«

»Kommt mir auch so vor wie ein Weiberheld.« Trotzdem stahl sich ein verträumtes Lächeln auf Maries Lippen.

»Oh, oh, da hat sich aber jemand in einem ausgeworfenen Netz verfangen!«

»Blödsinn. Ich sage ja nur, dass er klasse aussieht. Mehr nicht.«

Charlie nickte wissend, und für den Rest des Nachmittags sprachen sie nicht mehr über Alexander. Bevor Charlies Mann Bernd nach Hause kam, verabschiedete Marie sich.

Als Charlie sie an die Tür brachte, fragte sie plötzlich: »Du sprichst doch noch Arabisch, oder nicht?«

»Ein bisschen eingerostet ist es schon. Mein Auffrischungs-Kurs in Marokko liegt ewig zurück, und das Kinderarabisch aus meiner Zeit in Ägypten hab ich längst vergessen. Ich brauchte die Sprache auch nicht mehr, außer den Fachbegriffen bei den Kulturdenkmälern wurde das ganze Studium auf Französisch gehalten. Warum?«

»Ach, ich habe neuerdings ein paar arabische Kundinnen im Atelier. Vielleicht hast du schon mitbekommen, dass in den letzten Jahren neben den reichen Russen auch viele Araber nach Baden-Baden gekommen sind. Ich könnte deine Übersetzungshilfe gebrauchen.«

»Kommst du mit Leo überhaupt noch zum Nähen?«

Marie zog ihre Jacke an und packte die Schokoladenwaffeln, die Charlie ihr noch aufgedrängt hatte, in die Tasche.

»Ach, na ja. Wenn er nachmittags schläft und spätabends, natürlich nicht mehr so viel wie früher, aber die Araberinnen sind gute Kunden, also mach ich es möglich. Nur die Verständigung ist manchmal schwierig, und bei Sonderwünschen sollte ich schon verstehen, was sie genau meinen.«

»Natürlich, ich helf dir gern. Wenn du mich das nächste Mal zum Übersetzen brauchst, ruf einfach an! Aber ich komme auf jeden Fall spätestens zu Leos Geburtstag wieder.« Mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete sie sich von ihrer Freundin.

Als sie sich nach ein paar Schritten umdrehte, warf sie noch einen letzten Blick auf den kleinen Leo, der auf Charlies Hüfte saß und die Ärmchen nach ihr ausstreckte. Sie winkte ihm noch einmal zu und ging summend nach Hause.

Golfturnier

Eine Woche verging, doch Alexander meldete sich nicht. Also hatte sie sich sein Interesse an ihr tatsächlich eingebildet. Oder er ist doch nur ein Schaumschläger, dachte Marie genervt und beschloss, die Sache abzuhaken.

Wie an jedem ersten Samstag der Golfsaison begleitete Marie ihre Eltern zum Golfplatz, wo ihr Vater ein hoch dotiertes Turnier sponserte. Sobald der letzte Flight die Runde beendet hätte, würde er die Siegerehrung vornehmen. Das Wetter war mild, perfekt für das Turnier: nicht so heiß, dass man Mühe hatte, die Runde zu absolvieren, und kein Wind oder Regen, welche die Flugbahn der Bälle abfälschen konnten. Alle Teilnehmer und Zuschauer waren offensichtlich in Spiellaune, und auf dem Golfplatz herrschte beste Stimmung. Die Flights, die schon fertig gespielt hatten, standen in kleinen Grüppchen und diskutierten die hervorragenden Bedingungen auf den Grüns.

Marie hatte genug gehört, sie spielte zwar Golf, aber war weit entfernt davon, eine Leidenschaft für den Sport zu entwickeln. Heute genoss sie ganz einfach die angenehmen Temperaturen und schlenderte zur Terrasse des Klubhauses. Da erweckten zwei Gestalten ihre Aufmerksamkeit. Hinter einem Busch standen sie und stritten sich, Alexander und der rätselhafte junge Mann von ihrer Soiree. Das war nun wirklich ein seltsamer Zufall. Marie fragte sich, was die beiden miteinander zu tun hatten. Neugierig lief sie auf die beiden zu.

Alexander entdeckte sie als Erster und küsste sie leicht auf die Wange, drückte dabei seinen männlichen, wohlriechenden Körper enger an sie, als nötig oder auch nur schicklich gewesen wäre. Der andere Mann, den sie für sich ›Brad‹ getauft hatte, nickte in ihre Richtung und entfernte sich wortlos. Mit wütenden Schritten verließ er das Golfgelände.

Marie freute sich sehr, Alexander wiederzusehen, mehr, als sie gedacht hatte, und so ging sie auch auf die vertraute Begrüßung ein. Zugleich war sie verblüfft, dass ausgerechnet die beiden interessantesten Männer der Soiree sich kannten.

»Was machst du denn hier? Hast du heute gespielt?«, fragte Marie. Sie wartete seine Antwort gar nicht ab, zu neugierig war sie. »Wer war denn das? Er war neulich bei unserer Soiree, aber meine Mutter kannte ihn nicht.«

Alexander machte eine wegwerfende Geste. »Ach, niemand. Nein, ich habe mich zu spät zum Turnier angemeldet, da waren schon alle Flights voll. Heute bin ich wegen dir da. Das Kleid steht dir ganz wunderbar! Wollen wir nicht einen kleinen Spaziergang machen?«

Dabei musterte er ihren Körper und das leichte Sommerkleid so aufreizend, als wäre es durchsichtig. Ihr wurde wieder ganz heiß, und sie verspürte dieselbe Erregung, die sie am Abend des Festes überkommen hatte. Mit klopfendem Herzen folgte sie ihm auf einem Pfad durch die parkähnliche Anlage.

Er wandte sich ihr zu. »Was denkst du? Du lächelst so geheimnisvoll.«

»Ich erinnere mich gerade an unseren Abschied. Am nächsten Morgen war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich es mir nicht eingebildet hatte.« Sie schenkte ihm einen aufreizenden Blick. Wozu die Vorbehalte? Man lebt schließlich nur einmal.

»Glaub mir, du wirst noch mehr Dinge mit mir erleben, bei denen du später zweifeln wirst, ob du sie tatsächlich erlebt hast«, antwortete er geheimnisvoll.

»Was ist eigentlich mit dem Geburtstagsgeschenk, oder war das ein hohles Versprechen?«, neckte ihn Marie. Warum war sie nur so kokett, so kannte sie sich gar nicht! Sonst war sie immer die Kühle, Unnahbare, aber dieser Typ brachte sie dazu, sich wie ein Teenager zu verhalten. Ihr Herz schlug schneller, als er ihre Hand nahm. Wie damals bei meinem ersten Rendezvous, erinnerte sie sich irritiert. Sie war doch kein kleines Mädchen mehr!

»Du bekommst dein Geschenk noch«, antwortete Alexander lächelnd, während er sie zu einer Bank führte, die etwas abseits gelegen hinter einer Laube stand.

Marie war schon oft auf dem Golfplatz gewesen, aber diese Bank war ihr noch nie aufgefallen. Alexander setzte sich und zog sie neben sich.

Heiß strich sein Atem über ihre Wange, als er ihr zuflüsterte: »Dein Blick hat sicher schon manchem Mann den Verstand geraubt. Du hast Tigeraugen, hat dir das schon einmal jemand gesagt?«

»Und du hast die eines Wolfes.«

»Dann passen wir ja perfekt zusammen. Fragt sich nur, wer von uns das Raubtier und wer die Beute ist«, flüsterte Alexander ihr ins Ohr.

Maries Herz hämmerte inzwischen in wildem Rhythmus an ihre Rippen. Sie wusste, er würde sie gleich küssen, und sie sehnte sich nach dem Kuss, als würde er sie aus hundertjährigem Schlaf wecken. Was machte dieser Mann nur mit ihr? Er hielt sie hin, betrachtete sie eindringlich und entblößte seine weißen Zähne zu einem verführerischen Grinsen.

Endlich näherten sich seine Lippen ihrem Mund – »Marie? Marie, wo bist du?«

»Meine Mutter!«

Die Rufe kamen immer näher; sicher würde die Siegerehrung gleich losgehen, und sie sollte dabei sein. Hastig sprang Marie auf und brachte ihre Kleidung in Ordnung.

»Sehen wir uns morgen?« Alexanders Stimme klang überraschend ruhig für den Gefühlsaufruhr, in dem sie sich befand.

»Gern.«

»Ich ruf dich an. Halt dir den Tag frei!«

»Meine Nummer …«

»Hab ich längst«, fiel ihr Alexander ins Wort und hauchte ihr einen weiteren heißen Kuss auf die Handinnenfläche.

Sie lief mit pochendem Herzen davon, während sie ihre Frisur sortierte.

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9783738023930
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