Kitabı oku: «Heartbeat - Eine Sehnsuchtsmelodie», sayfa 5

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Kaum standen sie vor der Tür, wurde sein Wagen vorgefahren. Wie im Film, dachte Marie. Was für ein eigenartiger Abend! Alexander starrte beim Fahren grimmig auf die Straße und schwieg eisern, Marie wusste nicht, was sie von all dem halten sollte.

»Warum …« Sie unterbrach sich und setzte noch mal an: »Wie kannst du …«

Doch Alexander legte den Finger auf ihren Mund. »Eines Tages wirst du verstehen, glaub mir.«

Sie schwieg ergeben.

Kurz bevor sie ankamen, versuchte sie noch einmal, das Gespräch auf den rätselhaften Fremden zu bringen. Sie konnte sich aus den paar Fetzen, die sie verstanden hatte, kaum einen Reim machen. Diesmal würde sie sich nicht mundtot machen lassen. »Was hat es mit diesem Mann und seiner Schwester auf sich? Und was sollte dort in dem Haus geschehen, warum sind wir schon gegangen? Sprich doch endlich mit mir. Ich möchte verstehen. Auch, was du in London tust. Warum bist du immer so geheimnisvoll?«

Mit allem hätte sie gerechnet, aber nicht mit einer solchen Reaktion. Alexander bremste abrupt und herrschte sie an: »Sprich nie wieder von diesen beiden!« Er packte sie an den Schultern, schüttelte sie leicht.

So wütend hatte sie seine Augen noch nie funkeln sehen. Sie verstand die Welt nicht mehr. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sollte sie sich so in ihm getäuscht haben? Wo war der charmante, an ihren Studien interessierte Mann, der ihr seine Jacke überlegte, wenn sie fröstelte, und sie am See voller Hingabe geliebt hatte? »Lass mich los«, sagte sie energischer, als ihr zumute war. »Was soll das?«

»Du verstehst nicht«, begann er, um gleich darauf zu verstummen, sah sie dabei unglücklich an. Er schien in sich zusammenzusacken. Der Klammergriff löste sich.

Erleichtert rieb Marie sich die Stellen, an denen seine Finger Abdrücke hinterlassen hatten. Sie nahm ihre Handtasche; die Wagentür warf sie hinter sich zu und entfernte sich ein paar Schritte vom Auto. Mit klopfendem Herzen wartete sie, ohne sich umzudrehen, ob er ihr hinterherkam. Doch da hörte sie den Motor wieder starten, dann war er weg. Wieder einmal ließ er sie auf der Straße stehen!

Fassungslos lief sie die letzten Schritte in der Dunkelheit nach Hause und nahm sich fest vor, sich nicht mehr mit Alexander zu treffen, auch wenn sie mit ihm die leidenschaftlichsten Momente ihres Lebens gehabt hatte. Leidenschaft konnte auch verbrennen!

Die Nacht verbrachte sie ruhelos; sein Ärger und der feste Griff an ihrer Schulter gingen ihr nicht aus dem Kopf. Gerade noch war er charmant und zuvorkommend, dann gefährlich und unberechenbar. Die Maskenfeste und die erotische Anziehung waren das eine, aber sein Blick machte ihr Angst. An Schlaf war nicht zu denken. Sie warf sich hin und her und gab es endlich auf, griff nach einem Buch, ohne irgendetwas vom Inhalt mitzubekommen. Den Rest der Nacht starrte sie in die Dunkelheit und versuchte sich klar zu werden, was sie für Alexander empfand.

Als endlich der Tag anbrach, ging sie in die Küche, wo ihre Mutter bereits Kaffee trank. Marie wollte ihr zwar nichts vom unschönen Verlauf des gestrigen Abends sagen, aber ihre Nähe spüren, ihre Wärme. Doch ein Blick ihrer besorgten Mutter, und die Tränen flossen.

»Liebes, was ist denn? Haben du und Alexander gestritten? Bist du unglücklich? Du bist so blass.«

Marie schluchzte, aber da sie Scheu hatte, von den Festen und von den seltsamen Begegnungen mit ›Brad‹ zu sprechen, murmelte sie etwas von einem Streit. Während ihr die Mutter über das Haar strich, wurde sie allmählich ruhiger.

»Vielleicht lasst ihr es ein bisschen langsamer angehen, Liebes. Ich sehe dich auch kaum noch.«

»Du hast recht. Den heutigen Tag verbringen wir gemeinsam!« Dabei umarmte sie ihre Mutter stürmisch, und diese erwiderte ihre Umarmung besorgt.

Den ganzen Tag verbrachten Mutter und Tochter in stiller Zweisamkeit, gingen spazieren, aßen Eis in ihrem Lieblingscafé im Kurpark und saßen abends noch lange mit Maries Vater im Salon, bis Marie schließlich ein wenig ruhiger geworden war und in ihr Zimmer ging.

Aber diese Nacht war ebenso schlaflos wie die vorherige, und sie konnte sich einfach nicht klar werden, wie sie künftig auf Alexander reagieren sollte. Wenn er sich denn überhaupt noch einmal melden würde.

David

Zunächst sah es so aus, als werde Maries bange Vorahnung sich bewahrheiten. Alexander meldete sich weder an diesem Wochenende noch an den folgenden Tagen. Sie jedenfalls würde ihn auf keinen Fall anrufen. So ließ sie sich nicht behandeln.

Als Marie eines späten Vormittags etwa eine Woche später ziellos durch den nahe gelegenen Park spazierte, hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Unauffällig musterte sie die Umgebung. Da blieb ihr umherschweifender Blick an einer Gestalt haften. War das nicht …? Aber sicher, unverkennbar! Und der Mann kam direkt auf sie zu. Ob er sie verfolgt hatte? Er blickte sich gehetzt um, schien sich nicht ganz sicher zu sein, was er tun sollte, lief dann aber weiter in Maries Richtung.

Schließlich stand er vor ihr und wischte sich nervös die Haarsträhnen aus der Stirn. »Sie kennen mich, ich …« Er stockte.

»Ja?«, fragte sie interessiert. Kurz durchzuckte sie der Gedanke, wie wenig Alexander diese Begegnung gutheißen würde. Fast erwartete sie, ihn aus dem nächsten Gebüsch springen zu sehen, meinte schon, seinen festen Griff um ihren Arm zu spüren, und musste schlucken. Schließlich war ›Brad‹ immer dort aufgetaucht, wo auch Alexander war, als hielte die beiden Männer ein unsichtbares Band zusammen. Nun sah auch sie sich unruhig um.

Der Fremde ließ sich neben sie auf die Bank fallen. »Ich bin David.«

»Marie«, sagte sie und lächelte aufmunternd. David war aus der Nähe noch hübscher, man konnte fast schön sagen. Er hatte ungewöhnliche, herzförmig geschwungene Lippen. Die blauen Augen leuchteten voller Inbrunst, als er drängend zu ihr sprach.

»Ich muss Sie warnen. Vor drei Jahren war meine Schwester Julia unsterblich in Alexander verliebt. Sie war gerade erst zwanzig geworden, und dieser Kerl hatte schon diese Masche drauf, die alle Frauen in ihn verliebt macht. Seine Mischung aus gutem Benehmen und Gefährlichkeit. Die reizt euch wohl alle.« Seine Mundwinkel verzogen sich zu einer Grimasse der Bitterkeit.

Marie hielt den Atem an, wollte ihn nicht unterbrechen. Würde sie endlich erfahren, welches Geheimnis die beiden Männer verband? David zog zwei Fotos aus seiner Jacke und reichte sie ihr wortlos. Auf dem ersten konnte sie ein außerordentlich hübsches, lebenslustiges Mädchen erkennen, auf dem anderen eine noch immer unfassbar schöne Frau, deren Blick jedoch seltsam leer erschien, nach innen gerichtet. Man konnte deutlich die Ähnlichkeit zu David erkennen. Doch was ist mit ihr geschehen, um diese Wandlung hervorzurufen?, fragte Marie sich – oder kannte sie die Antwort schon?

Als sie ihn fragend ansah, bestätigte David ihren Verdacht mit bitterer Stimme. »Sehen Sie, was aus meiner Schwester geworden ist. Alexander hat auch Julia auf diese Partys mitgeschleppt, wo sie sich namenlosen Männern hingegeben hat, nur aus Liebe zu ihm. Doch irgendwann verlor er das Interesse an ihr, und sie blieb zurück, geschändet und verdorben in ihrer Unschuld.«

Marie schaute schuldbewusst zur Seite.

»Meine Schwester ist so jung, und sie hatte überhaupt keinen Spaß daran. Alexander war ihr erster Mann. Ich glaube sogar, er lässt sich Geld dafür geben, diesen perversen Mistsäcken immer neue Frauen zuzuführen.« Davids Nasenflügel blähten sich vor Abscheu. »Er ist ein mieses, arrogantes Schwein. Julia lebt heute in der Psychiatrie. Meine schöne Schwester spricht kein Wort mehr.«

Für einen Augenblick huschte ein verträumter Ausdruck über sein Gesicht, als ob er in eine schöne Vergangenheit schaute, doch im nächsten Moment war seine Miene wieder hart und unerbittlich. Marie musste sich verguckt haben, zu schnell ging der Stimmungswechsel.

»Und das alles wegen dieses Teufels.« Er spie ihr seine Verachtung geradezu vor die Füße.

Marie distanzierte sich ein wenig von ihm. Das Mädchen und die gesamte Familie taten ihr zwar leid, aber ein Teufel war Alexander wirklich nicht. Wenn sie ehrlich zu sich war, hatte sie die Stimmung dieses Abends als sehr erregend empfunden. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ein junges Mädchen zwingen würde, ihm dorthin zu folgen. Sie wollte ihn gerade verteidigen, aber David war noch nicht fertig.

»Glauben Sie, Sie sind die Einzige, die er mitnimmt auf die Partys? Es finden ständig welche statt, überall, nicht nur hier. Und meine Schwester und unsere Familie sind nicht die Einzigen, deren Leben er mit seinen Sexspielchen zerstört hat. Glauben Sie mir.« Sein Ton war eindringlich. »Gehen Sie fort von ihm, bevor es zu spät ist. Bevor er Sie auch zerstört.« Mit diesen Worten sprang er auf und verschwand.

Marie blieb ratlos auf der Bank zurück. Was sollte sie von alldem nur halten? Und obwohl er genügend Dinge angesprochen hatte, um ihren Verstand auf Wochen zu beschäftigen, fragte sie sich vor allem eines: Wie konnte David immer wissen, wo sie sich befand? Auf der Soiree, dem Golfplatz und jetzt im Park. Beobachtete er ihre Wohnung? Warum wollte er sie so dringend vor Alexander warnen? Sie konnte ihm doch egal sein. Etwas rührte sie an dem Mann, nur was? Sein Ernst, seine Dringlichkeit?

Da klingelte ihr Handy. Alexander! Als hätte er es geahnt – hatte er?

»Wo bist du?«, fragte er leise.

»Ich wüsste nicht, warum dich das etwas angeht.«

»Komm zu mir. Bitte. Ich erkläre dir alles.«

»Es ist doch nicht Freitag«, antwortete sie ihm schnippischer, als ihr zumute war.

»Bitte«, wiederholte Alexander mit weicher Stimme, und Maries Widerstand schmolz dahin.

Sie rief ein Taxi, ließ sich zu ihm fahren. In seiner Wohnung war sie noch nie gewesen. Immer hatte er sie abgeholt und ausgeführt, aber sie kannte seine Adresse.

Alexander öffnete ihr die Tür, und sie bemerkte sofort seinen flehenden Blick. Scheinbar ist es ihm ernst, dachte Marie erleichtert. Das vertraute Kribbeln, das sie in seiner Gegenwart immer verspürt hatte, setzte ein und zeigte ihr, dass sie noch lange nicht mit ihm fertig war, mochte sie sich in den letzten Tagen auch anderes gedacht haben. Er nahm ihre Hand und geleitete sie ins Wohnzimmer. Marie schaute sich neugierig um: Ein weißes Ledersofa nahm den Raum ein, in Wasserschalen brannten Kerzen, helle Seidenvorhänge hingen bis zum Boden. Der Raum war sehr edel eingerichtet, und aus dem Lautsprecher erklang ›ihr‹ Klavierstück. Sie atmete auf, die Anspannung verschwand.

Als er sie ansah, war sein Blick noch immer weich. »Verzeih mir, Marie, ich habe zu heftig reagiert. Komm her.« Er zog sie zu sich heran und küsste sie zärtlich. Später erzählte er ihr dann die Geschichte, die sie schon von David gehört hatte, nur aus seiner Sicht. »Ich war einsam, das ewige Pendeln nach London machte mich müde, ich brauchte jemanden. Da kam Julia … Du musst verstehen. Davids Schwester hat mir schon einmal fast mein Leben zerstört. Sie war jung und schön, ich war dumm. Julia hatte von diesen Maskenfesten gehört, wollte unbedingt, dass wir zusammen hingingen. Anfangs genossen wir die dunkle Erotik. Doch irgendwann verselbstständigte sich das alles, entglitt mir.« Alexander machte eine Pause, schien etwas zurückzuhalten, bevor er weitersprach. »Dann hat es ihr ach so moralischer Bruder herausbekommen und den strengen Eltern verraten. Völlig hysterisch rief ihre Mutter bei meinen Eltern an. Mein Vater tobte. Mein Ruf und meine ganze Karriere standen auf dem Spiel. Dabei war sie es gewesen, die mir monatelang hinterhergelaufen ist. Sie verfolgte mich mit ihren Avancen, bis ich eines Tages nachgab. Wer weiß, was …« Er brach ab und schaute sie an.

Marie erkannte Trauer und Verletzung in seinen Augen. »Du hast ihr Leben zerstört.«

»Und sie und ihr verdammter Bruder meines. Wenn du alles wüsstest, würdest du verstehen.« Die letzten Worte sprach er so leise, dass Marie nicht sicher war, ob sie ihn richtig verstanden hatte. Da war er schon aufgestanden und schenkte sich ein Glas Whiskey ein. »Möchtest du auch?«

Marie lehnte ab. Sie war verunsichert. Zu verschieden waren die Versionen, die sie gehört hatte. Sie wollte ihm gern glauben, spürte doch längst, wie sich anfängliche Zuneigung und körperliche Anziehung langsam in Liebe wandelten, aber durfte sie es zulassen? Zu rätselhaft war Alexander. Sie war ratlos. »Ich möchte heimfahren. Bestellst du mir ein Taxi?«

»Warte.« Alexander holte ein kleines Samtkästchen und drückte es ihr in die Hand. »Wie auch immer deine Entscheidung ausfällt, das hier möchte ich dir geben. Ich habe es gestern auf einer Auktion in London gekauft.«

Marie öffnete das Kästchen. Ein Laut der Überraschung entfuhr ihr. »Das ist unglaublich. Du musst ein Vermögen dafür bezahlt haben!«

»Ein kleines, ja, aber du bist es wert.«

Marie konnte den Blick nicht von der winzigen Nofretete-Büste lösen, die exakt dem berühmten Vorbild nachempfunden war. Nur bestand sie nicht aus bemaltem Kalkstein, sondern aus Platin, und das berühmte Auge war ein Diamant. »Du bist verrückt.«

»Ja, nach dir, komm her.« Alexander zog sie an sich, küsste sie zärtlich auf den Mund und hielt sie so fest, dass sie seinen Herzschlag an ihrer Brust hörte. Er schien sie nicht mehr loslassen zu wollen. Marie sog seinen Duft tief ein.

»Du bedeutest mir schon jetzt so viel, dass es mir Angst macht. Vielleicht habe ich doch noch eine Chance, glücklich zu werden.« Alexander hörte auf zu sprechen, küsste sie so innig, als wolle er mit seiner Seele die ihre berühren.

Marie gab sich seinem intensiven Kuss hin, spürte die Liebe darin. Wollte sie das Dunkle und Mysteriöse um ihn hinnehmen? Sie ließ es zu, dass Alexander sie in sein Schlafzimmer führte. Ein rascher Blick – auch hier dominierten weiße Möbel, vielleicht als Gegensatz zu seiner dunklen Leidenschaft, dachte sie. Durch die aufgestellten Duftkerzen roch es berauschend nach Zimt und Vanille.

Alexander küsste sie weiter und murmelte Liebkosungen in ihr Ohr, während er sie langsam entkleidete. Er blieb angezogen, aber bedeckte ihren Körper mit heißen Küssen, bis Marie es nicht mehr aushielt und seine Kleidung herunterzerrte.

Leidenschaftlich liebten sie sich, bis sie in seinen Armen einschlief. Hier an seiner Seite wollte sie sein. Fort waren alle Bedenken.

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