Kitabı oku: «Heilende Metalle - eBook», sayfa 5
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Mondmetall Silber
Argentum metallicum Ag
Eine Reise in den inneren Kosmos
»Silber ist das beste Heilmittel für das Gehirn.«
PARACELSUS, BD. III: 404
Das lunare Metall
In der hermetischen Medizinphilosophie wird das Silber mit der wandelbaren Natur des Mondes gleichgesetzt. Der Mond hat viele Gesichter, das Silber hat entsprechend ebenso eine ausgeprägte Formvielfalt, die oft an Farnblätter erinnert – und beide leuchten auf ähnlich geheimnisvolle Weise.
Mond und Silber ordnet man dem Element Wasser zu, dem Träger des Lebendigen – nicht ohne Grund spricht man von einem Jungbrunnen oder der Quelle des Lebens. Ebbe und Flut oder das Pulsieren einer Quelle gleichen den Rhythmen, die das Leben tragen.
Die vegetativen, unbewusst ablaufenden Lebensfunktionen sind lunar geprägt. Sie sind nachts am stärksten wirksam und sorgen für die notwendige Regeneration. Mit geschlossenen Augen geht der Geist im Schlaf auf eine Reise in das Innere seines Kosmos, um das Erlebte des Tages zu verarbeiten und um sich aus der astralen Welt neue Impulse zu holen. Der Mond ist ein Spiegel der Seele – was die Sonne, die im Herzen ihren Sitz hat, wahrnimmt, wird auf der lunaren, unbewussten Ebene der Gefühle verarbeitet, und das prägt die Muster unserer Bedürfnisse und Handlungen.
Das Mondmetall Silber wirkt daher besonders in das Unbewusste hinein, es öffnet die Tore der Seele, beflügelt die Fantasie und, gleich einem Foto, bringt es Verdrängtes in Erinnerung; nicht ohne Grund verwendete man Silber früher in der analogen Fotografie. Als magisches Mittel schützt es auch die empfindsame Natur des Menschen vor den Dämonen der Nacht. Es steht im Dienste von Hypnos und Morpheus, zeigt einem im Traum verborgene Sehnsüchte und Ängste, und regt im Schlaf die regenerativen Kräfte des Lebensleibes an. Silber bewirkt eine erhöhte Zeugungs- und Empfängnisfähigkeit, und es begleitet den Menschen in seiner frühen Kindheit. Silber ist ein Lebenselixier, ein Erneuerer, ein Jungbrunnen für Seele, Körper und Geist.
Sol und Luna – Vater und Mutter des Lebens
Sonne und Mond, sol und luna, sind König und Königin, die zusammen das Leben erschaffen. Die Sonne verkörpert das Väterliche, das Geistige, den Himmel. Der Mond hingegen entspricht dem Bild der Urmutter, der Materie (von mater = Mutter) und damit der Erde als Ernährerin des Lebens. Beide sind gleichwertige Kräfte, die nur zusammen vollkommen sind. Paracelsus schrieb: »Das Gold ist das Männlein und hat männliche Kraft an sich, das Silber ist das Weiblein und hat weibliche Kraft und Eigenschaft an sich. (…) Gold und Silber sind von einer ersten Materie, doch sie unterscheiden sich wie Mann und Weib.« (Paracelsus, Bd. III: 1049)
Viele Bilder der Hermetik zeigen die okkulte Beziehung der zwei Lichter, so auch das Bild aus der alchemistischen Handschrift Aurora Consurgens aus dem 15. Jahrhundert (siehe nächste Seite): Luna reitet als nackte Göttin auf einem Greif, einer fantastischen Mischung aus Adler und Löwe – lunar ist die Natur an sich, das Reich der Fantasie, des Irrationalen, des Fantastischen, das Reich der Kreativität und der unbestimmten Möglichkeiten, daher hat Luna auch kein Gesicht. Die Sonne reitet dagegen auf einem Löwen, dem Sonnentier – solar ist das Rationale, das erwachte Bewusstsein (daher mit Gesicht), die Kultur, dargestellt durch die Rüstung, die wir der Schmiedekunst verdanken. Das Sonnenwesen hält jedoch einen Mondschild in der Hand und das Mondwesen einen Sonnenschild. Ähnlich der Idee von Yin und Yang will dieses Bild ausdrücken, dass es sich um zwei Seiten einer Medaille handelt, die nur zusammen den ganzen Menschen ausmachen. Man kann damit auch die zwei unterschiedlichen Gehirnhälften assoziieren: Die linke Hälfte entspricht der »Ratio« der Sonne, die man der rechten Körperhälfte und dem männlichen, zeigenden Prinzip zuordnet. Die rechte Gehirnhälfte entspricht dagegen der »Intuitio« des Mondes, der linken Körperseite des Menschen, die mit dem weiblichen, gebärenden Prinzip korrespondiert.
Die Beziehung von Sonne und Mond zeigt sich auch auf therapeutischer Ebene in der Verwendung von Gold und Silber. Während sich Silber zur Eröffnung einer Psychotherapie eignet, ist Gold eher ein Mittel zur Nachbehandlung, um erreichte Therapieziele zu stabilisieren. Die Polarität von Gold und Silber lässt sich auf alle Gegensätze erweitern, zum Beispiel Sonne– Mond, Tag–Nacht, Bewusstes–Unbewusstes, Rechts–Links, Oben–Unten, Ratio– Intuitio, Anspannung–Entspannung usw. Die Störung eines Pols betrifft immer auch den Gegenpol. Die Kombination beider Metalle hat sich zur Regulationstherapie psychischer Leiden bewährt, allerdings eher in getrennten Rezepten, zum Beispiel das Sonnenrezept morgens und mittags, das Mondrezept eher abends. Als Handelspräparate zur Regulationstherapie eignen sich beispielsweise morgens das Goldpräparat Solunat 5 (= Cordiak) und abends das Silberpräparat Solunat 4 (= Cerebretik); beide Mittel sind von Soluna.
Gleich einem Spiegel schaut man durch Silber in sein Inneres. Silber hilft, Verborgenes in Erinnerung zu bringen. (Frau im Spiegel von Paul Delvaux, 1936)
Silberschmuck hat eine kühlende Wirkung auf den Träger – hier ein Kropfband aus Silber mit Perlen und Granat mit einer ausgleichenden Wirkung auf die Schilddrüse.
Sol und Luna gelten in der Hermetik als Vater und Mutter des Lebens – sie kämpfen hier nicht miteinander, sondern geben sich gegenseitig Impulse –, dargestellt durch die drei Monde im Schild55 von Sol und die Sonne im Schild von Luna. (Handschrift Aurora Consurgens aus dem 15. Jh.)
Paracelsus assoziierte die Sonne mit dem Herzen, dem Sitz der Seele oder unseres Ich-Bewusstseins. Das Sonnenhafte dient dazu, unsere Willensvorstellungen und die Anforderungen des Alltags effektiv und sozial verträglich zu gestalten. Paracelsus führte weiter aus, dass das Herz, also die Seele, einzig und allein mit dem lunaren Gehirn kommuniziert. Durch die Hirnfunktionen können wir über unser Selbst reflektieren, ebenso wie der Mond das Licht der Sonne widerspiegelt. Durch eine rhythmisch orientierte Therapie mit Gold und Silber lassen sich Regulationsprozesse auf unterschiedlicher Ebene durchführen, je nachdem, welche Präparate man dazu verwendet.
Silber und Silberverbindungen in der Therapie
Argentum metallicum – metallisches Silber
• Stofflich: Zum Beispiel bei Verbrennungen als Wundauflagen; zur Desinfektion, bei Entzündungen (z. B. als Vaginaltabletten 0,4 % von Weleda).
• Tiefpotenzen (D4/D6), als kolloidales Silber; spagirisches Silber von Aurora Pharma; Metallspiegel, Argentum metallicum praeparatum, von Weleda; auch als Salbe oder Gel): Organotrope, anregende Wirkung auf lunare Prozesse; bei Asthenie (Schwäche, Kraftlosigkeit); zu starker Abmagerung (Essstörungen); allgemeiner Erschöpfung – Status nach Schlafmangel und Überanstrengung; bei Ausscheidungsschwäche und Entzündungen von Haut und Schleimhaut (Neurodermitis, Gastritis, Zystitis, Prostatitis, Mastitis, Endometritis, Fluor albus); bei subfebrilen Temperaturen zur Fieberintensivierung; zur Wundheilung und Narbenpflege; zur Anregung der Fruchtbarkeit und Keimdrüsentätigkeit; zur Förderung der Ausscheidungsprozesse, z. B. von Umweltgiften; auch zur Beruhigung bei seelischen Spannungen; bei Organneurosen.
Zur Injektion in Organnähe; im Unterbauch zur Fruchtbarkeitssteigerung.
• Mittlere Potenzen D10/12; Metallspiegel, Argentum metallicum praeparatum, von Weleda oder als spagirisches Silber von Aurora Pharma; homöopathisch: Wirkt allgemein ausgleichend auf seelische Prozesse – psychosomatische Erkrankungen; bei Herzneurose, Magenneurose, nervöse Impotenz, Ejaculatio praecox, Reizblase, nervösem Durchfall, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn; bei funktioneller Dyspepsie; wirkt betont auf Körperrhythmen, z. B. auf den Schlaf-Wach-Rhythmus – wirksam bei jeder Form von Schlafstörung; bei Symptomen in Bezug auf den weiblichen Zyklus, z. B. Mastopathie und seelische Stimmungsschwankungen (PMS); bei degenerativen Nervenleiden wie Multipler Sklerose; Anfallsleiden; Migräne; Schwindel; Potenzstufe der Wahl, besonders zu Beginn einer Silbertherapie.
Zur Injektion an Nervenpunkten, im Nacken für psychische Leiden, bei nervösen Magen-Darm-Störungen im Bereich Solarplexus, am Magenmeridian.
• Höhere Potenzen D20/D30; homöopathisch; Metallspiegel, Argentum metallicum praeparatum, von Weleda: Zur Psychotherapie; Traumatherapie; bei neurotischer Erregung; Nervenzerrüttung; Depression; Burn-out; massiven alptraumhaften Schlafstörungen; Mondempfindlichkeit; Migräne; in der Suchttherapie; bei hohem Fieber, oft auch mit Delir; bei Epilepsie; bei Impffolgen mit neurologischer Beteiligung; bei Neurodermitis in Verbindung mit seelischem Trauma.
Zur Injektion im Nacken bei psychischen Leiden.
Argentum nitricum – Silbernitrat (Labor-Produkt)
• Tiefpotenzen D6/D10: Bei Entzündungen innerer Organe, Genitalorganen, Magen und Darm; bei Gastritis; eitrigen Entzündungen; Augenentzündungen (Augentropfen D4 von Weleda).
• Mittlere und höhere Potenzen (D12 bis D30): Bei psychosomatischen Leiden; Organneurosen; Schmerzsyndrom (zum Verrücktwerden); Magen-Migräne; Schwindel; Epilepsie; bei seelischen Erregungszuständen mit schwacher Gedächtnisleitung; bei Reizbarkeit; Schlafneurose; Angstneurose, Erwartungsangst mit Neigung zum Nichtstun aus Unsicherheit; bei Phobien.
Argentum phosphoricum – Silberphosphat (Labor-Produkt)
Silber und Phosphor haben beide einen Bezug zum Medialen. Irrationale Angstzustände lassen sich gut mit einer Kombination behandeln (zum Beispiel Angst vor Gewitter, Fallangst); am besten mit höheren Potenzen im täglichen Wechsel. Der Handel liefert mit »Argentum phosphoricum« eine Arznei zur Vernetzung der beiden Gehirnhälften (D12 bis D30); vergessen geglaubtes Wissen wird aktiviert; es hat schon so manchen Prüfungskandidaten vor einer Katastrophe gerettet. Bei Angst vor einem Black-out sollte man zusätzlich »Strychninum phosphoricum« D12 verwenden.
Argentum sulfuricum (Silbersulfat)/Argentit (Silbersulfid)
Mit Argentit liefert Weleda eine natürliche Silber-Schwefelverbindung, die man in Tiefpotenzen zur Regeneration und Entgiftung einsetzt. Schwefel treibt den Krankheitsreiz immer von innen nach außen. Argentit wirkt verjüngend, regenerierend, ausleitend und saturnalen Prozessen entgegen; bei Abmagerung, Marasmus; im Sinne des Paracelsus zur Behandlung tartarischer Erkrankungen (Ablagerungen, Steine, Sklerose, chronische Hautleiden).
Von Weleda als D6 Trituration oder D6 Ampullen; in Infusionen zur Ausleitungstherapie.
• Ähnlich wirkt Argentum sulfuricum.
Argentit, Silbersulfid, hat durch die Schwefelkomponente eine anregende Wirkung auf den Stoffwechsel, aber auch eine ausleitende und auflösende Wirkung.
Dyskrasit – Silber-Antimonerz
Der Name des Minerals deutet auf eine Entartung des Säftehaushalts hin, der Dyskrasie, der Mutter aller Krankheiten. Daher wird es auch bei Entartung der Darmflora, Ulcera und Karzinose eingesetzt.56
• Tiefpotenzen von Dyskrasit zur Behandlung chronischer Entzündungen, vor allem im Magen und Darm, von Ulcera und zur Ausleitung von Umweltgiften.
Es erhöht die Belastbarkeit in Stresssituationen.
Von Weleda als Trituration (D4/D6) und als Ampulle (D6) zur Injektion am Solarplexus.
• Hochpotenzen D20: Ampullen von Weleda bei Hysterie und chronischen Magen-Darm-Leiden zur Injektion am Solarplexus.
Dyskrasit ist eine Verbindung aus Silber und Antimon. Der Name zeigt die Affinität zur Dyskrasie im Sinne der Humoralmedizin. Darunter versteht man die falsche Mischung als Ursache von Krankheit.
Silberamalgam
• Der Handel liefert mit Silberamalgam (Spagyra, DHU) eine Verbindung der zwei Metalle Silber und Quecksilber. Es eignet sich besonders zur Behandlung eitriger Entzündungen (D12), aber auch bei Nervosität und Aufmerksamkeitsstörungen (D30). Bei nervösen Symptomen sollte man an eine Kombination mit Zink und Kupfer denken.
Mondprozesse im Menschen und ihre Analogie zu Silber
Zonen des Mondes für eine Silbertherapie
Silbertherapie bei Kinderwunsch
»Vom Mond rührt alles sprießende, sprossende, alles geborenwerdende Leben her«, schreibt Rudolf Steiner (zit. nach Selawry, S. 124). Der Erzengel, den man mit dem Mond assoziiert, ist Gabriel – er verkündet Maria ihre Schwangerschaft. Als Symbol hält er eine Madonnenlilie in der Hand, die in ihren Signaturen von Farbe und Geruch den Mond widerspiegelt. Betrachtet man den Blütenaufbau, sieht man die perfekte Darstellung eines Hexagramms, der Vereinigung des männlichen Dreiecks (nach oben weisend) mit dem weiblichen (nach unten weisend). Maria ist eben nicht nur Mutter, sie ist die Große Alchemistin, in der sich das Wunder des Lebens vollzieht. Maria wird traditionell auf einer Mondsichel stehend oder sitzend dargestellt. Die Erklärung liefert uns die Reihenfolge der Planetenkräfte. Während der Inkarnation durch die Sphären der Planeten, die mit Saturn beginnt, ist der Mond die letzte Stufe vor der eigentlichen Geburt auf der Erde, und lunar geprägt sind auch die ersten sieben Lebensjahre.
Den Bezug zwischen Mond und Mutterprinzip und damit zur Fruchtbarkeit, finden wir in der Anwendung von Silber wieder. In der Kinderwunschbehandlung ist das Mondmetall unverzichtbar, sei es zur Anregung der Spermiogenese oder zur Anregung der Eizellreifung und des Eisprungs. Das Prinzip der Zellproliferation entspricht dem lunaren Wachstumsprinzip in der Natur.
Die Firma Wala liefert mit Testes comp. und Ovaria comp. zwei silberhaltige Arzneien zur Stimulation der Keimdrüsentätigkeit, die sich bei unerfülltem Kinderwunsch bewährt haben. Zusätzlich zur innerlichen Einnahme eignen sich intrakutane Injektionen zur Anregung der Fruchtbarkeit: Die Injektionen erfolgen bei Frau und Mann mittig, zwei Querfinger unterhalb des Nabels – dort liegt ein Akupunkturpunkt mit dem bezeichnenden Namen »Palast des Kindes«; bei der Frau zusätzlich seitlich im Bereich der Eierstöcke. Die Injektionen sollten bei der Frau am besten zwischen dem Ende der Regelblutung und dem Eisprung etwa alle drei Tage erfolgen. An den injektionsfreien Tagen verabreicht man die Globuli; zusätzlich kann man den Unterleib und auch die Hoden mit einer Silbersalbe einreiben (Argentum metallicum praeparatum Salbe 0,4 % von Weleda).57
Sollte eine Fehlgeburtsneigung gegeben sein, hat sich die Kombination von Silber mit Bryophyllum (Keimzumpe) bewährt. Hebammen empfehlen hier Bryophyllum 50 % (Trituration von Weleda), mehrmals täglich eine haselnussgroße Menge. Weleda liefert mit Bryophyllum Argento cultum auch ein vegetabilisiertes Metall mit Silber, das sich ebenso als Ergänzung zu einer Psychotherapie zum Thema eignet.
Die Keimzumpe ist das Sinnbild der Mütterlichkeit schlechthin – am Rand der »Mutterblätter« bilden sich Tochterpflanzen, die sogar Wurzeln ausbilden und nur noch abfallen müssen, um ein eigenes Leben zu führen. Es ist aber eben auch ein Bild des »Sich Fallenlassens«, des Urvertrauens, der Geborgenheit. Für Unruhe- und Erregungszustände, Stimmungslabilität, zum Beispiel rund um die Menstruation (PMS), liefert Wala das Silberpräparat Bryophyllum comp. zur innerlichen Einnahme und äußerlich zur Injektion (wieder am »Palast des Kindes«, zwei Querfinger unterhalb des Nabels und mittig oberhalb des Schamhaars, zusätzlich eventuell noch im Nacken und am Angstpunkt KG 22). – Es hat schon seine Gründe, dass man die Keimzumpe auch das »pflanzliche Valium« nennt, denn eines der wesentlichen Probleme bei Kinderwunsch ist die mangelnde Entspannung dem Thema gegenüber und die sensible, hochemotionale Gefühlslage. Beides sind für den Homöopathen Hinweise auf Pulsatilla oder Sepia als seelische Begleitmittel, wenn die Tränen unvermeidlich sind.
Die Keimzumpe (Bryophyllum) zeigt mit ihren voll ausgebildeten Tochterpflanzen eine lunare und rhythmische Signatur; sie wird zur Fruchtbarkeitssteigerung eingesetzt, aber auch zur Beruhigung und bei Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus. Bei Weleda wird die Pflanze für diese Indikationen auch mit einer Silberlösung behandelt, um das Lunare zu verstärken.
Pulsatilla harmonisiert die hormonelle Achse und fördert die Empfängnisfähigkeit. Versuche einer Vegetabilisierung mit Silber bei Weleda blieben leider ohne Handelsprodukt. Zur Zyklusregulierung bei Kinderwunsch und zur Anregung des Eisprungs empfiehlt sich die Kombination von Silber mit Melissa/Phosphorus comp. Tropfen von Weleda (siehe Praxistipp), die auch Pulsatilla enthalten.
Praxistipp:
Was tun bei Kinderwunsch?
Das Thema ist komplex, und entsprechend vielseitig kann die Therapie ausfallen – je nach Grundproblem. Dieses Konzept hier ist als Basistherapie zu verstehen: beim Mann bei schlechter Spermiogenese, und bei der Frau, um die Eizellenbildung und den Eisprung zu stimulieren und um die Einnistung der Eizelle zu optimieren. Empfohlen ist eine kurmäßige Anwendung über 3 Monate und länger. Die jeweiligen Mittel sind zusammen anzuwenden.
Für den Mann
• Testes comp. Globuli, 3-mal täglich 15 Globuli auf der Zunge zergehen lassen; auch zur Injektion (KG6)
• Glandula M Gastreu, 3-mal täglich 20 Tropfen; Drüsencocktail von Reckeweg
• Brennnesselsamen; täglich 1 Teelöffel in Müsli oder Joghurt
• Ginseng von Florafarm, morgens 2 Kapseln
Für die Frau
• Ovaria comp. Globuli, 3-mal täglich 10 bis 12 Globuli auf der Zunge zergehen lassen; auch zur Injektion (KG6 und seitlich über den Eierstöcken)
• Glandula F Gastreu, 3-mal täglich 20 Tropfen; Drüsencocktail von Reckeweg
• Alchemilla Urtinktur von Ceres, 3-mal täglich 5 Tropfen von Ceres
• Melissa/Phosphorus comp. Tropfen von Weleda; erste Zyklushälfte 3-mal 10, zweite Hälfte 3-mal 20; bei Blutung aussetzen
Silberpräparate für Gynäkologie und Fruchtbarkeit
Präparat | Zusammensetzung | Indikation/ Anwendungsempfehlungen |
Bryophyllum comp. (Globuli und Ampullen von Wala) | Argentum met. D5, Bryophyllum D3, Uterus bovis D5 | Unruhe und Spannungszustände, nervöse Störungen; bei Kinderwunsch, PMS |
Cimicifuga Similiaplex R (Tropfen, Pascoe) | Cimicifuga D2, Aletris farinosa D3, Pulsatilla D4, China D3, Hydrastis D4, Ambra D4, Secale cornutum D4, Argentum colloidale D6, Cocculus D4, Zincum met. D8 | Hormonelle Schwankungen, Zyklusanomalien, Stimmungslabilität, Migräne und Menses, PMS |
Endometrium comp. (Globuli und Ampullen von Wala) | Argentum met. D29, Echinacea pallida D2, Endometrium bovis D16, Quarz D29 | Endometriose, Empfängnisschwäche bei Endometriose |
Fluor-Zäpfchen S (Zäpfchen, Cosmochema/Heel) | Agnus castus D3, Echinacea D2, Thuja D2, Lilium lancifolium D4, Kreosotum D6, Hepar sulfuris D10, Hydrastis D6, Mezereum D4, Acidum carbolicum D8, Argentum nitricum D6 | Verbesserung der gynäkologischen Beschwerden bei Scheidenausfluss |
Majorana Vaginal Gel (Wala) | Acidum lacticum D4, Argentum colloidale D4, Calendula Ø, Echinacea pallida Ø, Eucalypti aeth., Kreosotum D4, Lilium lancifolium D1, Origanum majorana Ø, Rosmarini aeth., Salviae aeth., Thuja D1, Thymi aeth. | Unspezifische Vaginalentzündungen, Fluor albus, Entzündungen im Genitalbereich (Kolpitis) und der Schamlippen (Vulvitis) |
Ovaria comp. (Globuli und Ampullen von Wala) | Apis regina D4, Argentum met. D5, Ovaria bovis D4 | Anregung der Keimdrüsen, bei Ovulationsschwäche |
Testes comp. (Globuli und Ampullen von Wala) | Apis regina D4, Argentum met. D5, Testes bovis D4 | Anregung der Spermiogenese |
Vulpur spag. Peka N (Tropfen, Pekana) | Calendula off. D8, Kreosotum D6, Achillea millefolium D8, Argentum nitricum D6, Armoracia rusticana D4, Cinnamomum D12, Capsella bursa pastoris spag D4, Salvia off. D8 | Regel- und Blutungsanomalien; bei Ausfluss und zur Begleitung bei entzündlichen und degenerativen Prozessen |
Urvertrauen – Silber in der Kinderheilkunde
Entsprechend dem Bild der Urmutter unterstehen die Geburt und die ersten sieben Lebensjahre dem Mond – das Silber ist hier das ideale Begleitmittel. Neugeborenen schenkt man heute noch traditionell einen Silberlöffel als Schutzzauber, der gegen alle möglichen Krankheiten gefeit machen soll. Wer es sich leisten konnte, gab dem Kind früher eine Rassel aus Silber, oft mit einem Schnuller aus Roter Koralle, um die Dämonen zu vertreiben und um den bösen Blick zu bannen. Selbst Paracelsus empfahl Koralle schon gegen das Erschrecken der Kinder (vgl. Bd. I: 673) und um sie vor der »fallenden Krankheit« zu schützen, wie man die zerebralen Krampfanfälle früher nannte, die Kinder manchmal beim Zahnen und Fiebern bekommen können. Hiervor sollten auch Ketten aus Silber mit diversen Amuletten als Anhängsel helfen, sogenannte »Fraisenketten«.
Wie immer verbirgt sich hinter solchem Glauben auch ein Fünkchen Wahrheit. Kinder fiebern schnell und intensiv und keineswegs nur bei Infektionen, sondern auch bei seelischem Stress oder schockartigen Eindrücken. Psyche und Immunsystem sind in steter Wechselwirkung, und da ein kleines Kind ja noch nicht konkret ausdrücken kann, was ihm genau wehtut, produziert es eben Fieber oder Bauchweh, um auf sich aufmerksam zu machen und um die Überlebensfaktoren auf Hochtouren zu bringen. Denn sein Immunsystem arbeitet am optimalsten bei einer Körpertemperatur um die 40 Grad. – Kein Grund also, gleich in Panik zu verfallen, wobei Nichtstun auch keine Option ist.
Weleda liefert mit den silberhaltigen Fieber- und Zahnungszäpfchen ein Notfallmittel für solche Fälle. Es sollte in jedem Haushalt vorrätig sein, denn wenn man es wirklich braucht, sind die Apotheken meistens geschlossen, und guter Rat ist teuer. Es besteht gleich aus einer Reihe von bewährten Klassikern gegen Infektionen, die auch seelisch sehr entspannen, wie beispielsweise das Fiebermittel Atropa Belladonna (Tollkirsche), das Zahnungsmittel Chamomilla recutita radix (Kamillenwurzel), Echinacea purpurea (Sonnenhut zur Abwehrsteigerung), Papaver somniferum (Schlafmohn) zur Entspannung und eben Silber, das in höheren Potenzen fiebersenkend wirkt und bei Fieberdelirium die Seele vor den Fieberdämonen schützt. Die Zäpfchen verabreicht man ein- bis mehrmals täglich rektal – bei Säuglingen nimmt man eventuell nur ein halbes Zäpfchen, bei größeren Kindern auch schon einmal zwei hintereinander. Die Wirkung könnte man am besten als Heilschlaf bezeichnen.
Eines der Hauptmittel in der Kinderheilkunde ist auch Muschelkalk (Conchae/Calcium carbonicum Hahnemanni). Es hat ebenfalls einen Bezug zum Mond und zum Element Wasser und ist in vielerlei Hinsicht dem Silber ähnlich, weshalb sich beide Mittel auch gut ergänzen. Im Zweifelsfall ist es immer in mittleren Potenzen (D12) bei fieberhaften Infekten von Kindern angezeigt. In tieferen Potenzen verwendet man Calcium carbonicum als Stärkungsmittel für das Immun- und Knochensystem. Höhere Potenzen (D30) fördern dagegen frühkindliche Entwicklungsprozesse und die geistige Reifung, und die Kinder lösen sich leichter vom Rockzipfel der Mutter. Auch typische Kinderängste vor der Dunkelheit oder beim Alleinsein scheinen sich leichter zu lösen; hierzu ergänzt man es mit Bryophyllum Argento cultum Rh D2 Tropfen von Weleda.
Kinderrassel aus Silber mit roter Koralle als Hilfe beim Zahnen und zur Abwehr von Krankheitsdämonen. (Sammlung Pharmaziehistorisches Museum, Basel)
Die Perle untersteht dem Mond. Paracelsus verwendete sie als Verjüngungsmittel, aber auch als universelle Arznei bei seelischen Problemen und Infektionen. Aus der Austernschale wird Calcium carbonicum Hahnemanni gewonnen, eines der wichtigsten Kinderheilmittel und eine ideale Ergänzung zu Silber.
Wie oben schon erwähnt, passt hier auch die Rote Koralle, die wie die Auster selbst nahezu ganz aus Calciumcarbonat besteht, jedoch zusätzlich Eisen enthält, das wir noch als wichtiges Mittel gegen die Angst und zur Immunstärkung kennenlernen werden. In vielen Fällen kann man alternativ also auch Corallium rubrum in den entsprechenden Potenzen einsetzen, besonders wenn man das Gefühl hat, dass ein »magischer Schutz« nötig sei.
Rund um Impfungen ist dies sicher nötig. Impfungen fordern das Immunsystem heraus, und entsprechend fit sollte das Kind für eine Impfung sein. Es ist hier nicht der Ort, um über das Für und Wider von Impfungen zu streiten. Wenn man sich jedoch dafür entscheidet, oder gesetzlich dazu gezwungen wird, sollte man die Kinder wenigstens mit Mitteln begleiten, um mögliche Nebenwirkungen oder Folgeschäden abzuwenden. Neben Corallium rubrum D12 und Argentum metallicum D12 haben sich hier vor allem Meteoreisen Globuli von Wala zur Immunstärkung bewährt. Einige Tage vor und mindestens bis eine Woche nach einer Impfung gibt man mehrmals täglich einige Globuli, am besten aufgelöst in etwas Wasser (immer lange Zeit im Mund gut einspeicheln). Bei Säuglingen kann man notfalls auch die Brustwarze mit der Flüssigkeit benetzen. Ein Lebenselixier für Kinder mit Koralle und Eisen finden Sie auf Seite 197 im Kapitel über Eisen.
Den besten Schutz vor Infektionen bietet allerdings immer noch die Muttermilch selbst, die man natürlich ebenfalls dem Mond zuordnet. Ungestillte oder zu früh abgestillte Kinder sind jedenfalls wesentlich anfälliger, außerdem sind Muttermilch und das Stillen das perfekte Schlafmittel.
Das Stillen ist etwas ganz Besonderes. Die tiefe Ruhe, die Nähe und Geborgenheit sind durch nichts zu ersetzen. Fürsorge, Hingabe, sich an die Hand nehmen lassen, sind wie das Stillen Aspekte des Mondes. Die ersten sieben Lebensjahre sind eine Phase des Werdens, Wachsens und des langsamen geistigen Erwachens. Es geht in dieser Lebensphase um die Ausbildung des Urvertrauens. Frühkindliche Traumen, Schockerlebnisse, Trennungen von der Mutter, schwere Krankheiten, Abgewiesen-Werden, Scheidung etc. können das Urvertrauen stören oder gleich ganz zerstören und eine tiefsitzende Lebensangst erzeugen. Hier hat sich in der Praxis eine Kombination bewährt von Calcium carbonicum Hahnemanni D12 bis D30, Natrium muriaticum D12 bis D30 (Kummermittel der Homöopathie) und Argentum metallicum praeparatum D12 bis D30. Alternativ zu Silber als Einzelmittel kann man auch an das silberhaltige Präparat Argentum/Rohrzucker Globuli von Wala denken – es eignet sich bei frühkindlichen Störungen, um die seelische Geschlossenheit zu fördern, besonders bei gleichzeitigen Schlafstörungen. In hartnäckigen Fällen ergänzt man es mit dem »Vegetabilisierten Metall« von Weleda, Bryophyllum Argento cultum Rh D2, einer wässrigen Zubereitung aus Silber und Keimzumpe, die oben beim Thema Schwangerschaft bereits erwähnt wurde.
Die Häutung der Seele – Silber bei Haut- und Schleimhautentzündungen
Silber hat eine starke entzündungshemmende und keimtötende Wirkung, die man sich auch in der Schulmedizin zunutze macht. Bis 1992 war es Vorschrift, Neugeborenen eine 1-prozentige Silbernitratlösung (Argentum nitricum) ins Auge zu träufeln, um einer möglichen Gonokokkeninfektion und einer möglichen Erblindung vorzubeugen. Obwohl dies nicht mehr Vorschrift ist, ist es immer noch weit verbreitet – zum Leidwesen der Kinder, denn die Augentropfen brennen derart höllisch, dass Silbernitrat auch den Beinamen »Höllenstein« trägt.
Als Homöopathikum hat sich Silbernitrat ebenfalls bei Augenentzündungen bewährt. Bei eitriger Bindehautentzündung, besonders mit einem Sandkorngefühl im Auge, oder auch bei einem Gerstenkorn sollte man an die Augentropfen von Weleda Argentum nitricum D4 denken. Selbst in der Veterinärmedizin leisten sie Großartiges, zum Beispiel bei der »Mondkrankheit« von Pferden; das ist eine äußerst unangenehme Entzündung der Augen, verursacht beispielsweise durch Staub und Fliegen.
Wenn die Nachtkerze kurz nach Sonnenuntergang ihre Blüten öffnet, ist das ein faszinierendes Schauspiel – es zeigt deutlich eine lunare Signatur. In der Hauttherapie hat sich die Kombination von Nachtkerze und Silber bewährt.
Die bakteriostatische Wirkung von Silber nutzt man sogar in der Gerätemedizin, indem man beispielsweise Endoskopie-Geräte mit Silber beschichtet.
Auch in der Wundpflege, vor allem bei Verbrennungen, spielt es eine wichtige Rolle. Das Wund- und Brandgel von Wala enthält unter anderem kolloidales Silber in D5, dem generell eine entzündungswidrige Wirkung nachgesagt wird (siehe hierzu auch das Buch von Kühni/von Holst, 2005). Die Salbe ist auf jeden Fall ein Notfallmittel, das in keinem Haushalt fehlen sollte. Es hilft auch bei Insektenstichen.
Bei chronischen Entzündungen, Fissuren, zur Narbenpflege und bei Keloid liefert Wala das silberhaltige Mittel Echinacea/ Viscum comp. Gelatum.
Zur Behandlung trockener Hautleiden, auch mit allergischem Hintergrund, liefert Weleda die Nachtkerze in besonderer Zubereitung mit Silber (Oenothera Argento cultum D3 und D4; innerlich mehrmals täglich 5 bis 10 Tropfen oder in Salbenmischungen; siehe Praxistipp).
Silber wirkt kühlend und lindert den Wundschmerz. Bei Halsentzündungen hat sich die Kombination von Silber und Eisen bewährt, man findet sie in dem Präparat Archangelica comp., Globuli und Ampullen von Wala. Enthalten ist hier neben Silber der Pyrit (Eisensulfid), ein Kardinalmittel bei HNO-Erkrankungen und Bronchitis (siehe auch Eisen).
Auch bei entzündlichen Störungen der Genitalorgane, die zum Teil erheblich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können, sollte man an eine Silbertherapie denken. Wala liefert mit dem Majorana Vaginalgel ein bewährtes Mittel für Vaginalentzündungen und unspezifischen Ausfluss (enthält Argentum colloidale D4) und mit Endometrium comp. ein Silberpräparat, das man bei Endometriose anwendet, ebenfalls innerlich und an lunaren Reflexzonen zur Injektion. Hier empfehlen sich die gleichen Punkte wie zuvor zur Fruchtbarkeit erwähnt. Weleda liefert für Entzündungen der Sexualorgane Vaginaltabletten mit Silber (Arg. met. praep. 0,4 % Vaginaltabletten, abends eine Tablette in die Scheide einführen).