Kitabı oku: «Amerikas Kriege», sayfa 10
23.09.2010: Der Zusammenbruch der Moral des Westens
23.09.2010
Der Zusammenbruch
der Moral des Westens
Ja, ich weiß, viele Leser werden sich beeilen, mir mitzuteilen, dass der Westen nie eine Moral hatte. Dennoch ist alles schlimmer geworden.
Ich hoffe, dass Sie mir gestatten, meine Sicht der Dinge zu schildern. Lassen Sie mich also darlegen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika zwei Atombomben auf japanische Städte abgeworfen und Tokio mit Brandbomben verbrannt haben; dass das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten von Amerika Dresden und eine Reihe von weiteren deutschen Städten mit Brandbomben verbrannt haben, dass sie gemäß einigen Historikern mehr destruktive Gewalt gegen die deutsche Zivilbevölkerung eingesetzt haben als gegen die Armee; dass Präsident Grant und seine Bürgerkriegsverbrecher, die Generäle Sherman und Sheridan, Völkermord an den Indianern der Great Plains begangen haben; dass die Vereinigten Staaten von Amerika heute die mörderische Politik Israels gegen die Palästinenser ermöglichen, eine Politik, die ein Vertreter Israels mit dem völkermörderischen Vorgehen gegen die amerikanischen Indianer im 19. Jahrhundert verglichen hat; dass die Vereinigten Staaten von Amerika im 21. Jahrhundert auf der Basis von erfundenen Vorwänden den Irak und Afghanistan überfallen und zahllose Zivilisten ermordet haben und dass der britische Premierminister Tony Blair die britische Armee an seine amerikanischen Herren verliehen hat, wie es auch andere NATO-Länder getan haben, wobei alle diese Länder Kriegsverbrechen gemäß den Standards von Nürnberg begehen, und das in Ländern, in denen sie keine nationalen Interessen verfolgen, sondern dafür von den Amerikanern bezahlt werden.
Ich meine nicht, dass diese paar Beispiele alles umfassen. Ich weiß, dass die Liste länger und länger wird. Dennoch erreicht, ungeachtet der langen Liste der Schrecken, die moralische Verkommenheit neue Tiefen. Die Vereinigten Staaten von Amerika foltern jetzt routinemäßig Gefangene, obwohl das nach amerikanischem und Internationalem Recht strikt verboten ist, und eine neue Meinungsumfrage zeigt, dass der Anteil der Amerikaner, die die Folter befürworten, größer wird. Er ist in der Tat sehr hoch, auch wenn er nicht die Mehrheit bildet.
Und es scheint, dass es einen neuen Nervenkitzel gibt: Amerikanische Soldaten benützen den Deckmantel des Krieges, um Zivilisten zu ermorden. Kürzlich wurden amerikanische Soldaten verhaftet, weil sie afghanische Zivilisten zum Spaß ermordet und Trophäen wie Finger und Totenköpfe gesammelt haben.
Diese Enthüllung erfolgte kurz nach der Weitergabe eines Videos von der Armee der Vereinigten Staaten von Amerika durch Bradley Manning, das amerikanische Soldaten in Helikoptern und ihre tausende Meilen entfernten Controller zeigte, wie sie sich eine spaßige Hatz daraus machten, Presseleute und afghanische Zivilisten per Joysticks zu ermorden. Manning trägt die schwere Last eines moralischen Gewissens, das von seiner Regierung und seinem Militär verworfen worden ist, und Manning wurde verhaftet, weil er dem Gesetz gehorcht und dem amerikanischen Volk über diese Kriegsverbrechen berichtet hatte.
Der Abgeordnete zum Repräsentantenhaus Mike Rogers aus Michigan, natürlich ein Republikaner, Mitglied des Unterausschusses für Terrorismus, hat Mannings Hinrichtung verlangt. Laut Rogers stellt der Bericht über ein amerikanisches Kriegsverbrechen einen Verrat dar. Mit anderen Worten: Dem Gesetz zu gehorchen ist „Verrat an Amerika“.
Der Abgeordnete Rogers sagte, dass Amerikas Kriege von einer „Kultur der Enthüllung“ untergraben werden und dass diesem „ernsten und wachsenden Problem“ nur durch die Exekution Mannings Einhalt geboten werden kann.
Wenn der Abgeordnete repräsentativ für Michigan steht, dann ist Michigan ein Staat, den wir nicht brauchen.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, eine Quelle imperialer Überheblichkeit, glaubt nicht, dass irgendeine Tat, die sie begeht, ganz egal wie widerwärtig, möglicherweise ein Kriegsverbrechen sein könnte. Eine Million toter Iraker, ein verwüstetes Land und vier Millionen vertriebene Iraker sind allesamt gerechtfertigt, da die „bedrohte“ Supermacht USA sich vor nicht existierenden Waffen der Massenvernichtung schützen musste, von denen die Vereinigten Staaten von Amerika ganz genau wussten, dass es diese im Irak nicht gab und dass diese auch keine Bedrohung für sie hätten darstellen können, wenn es sie im Irak gegeben hätte.
Wenn andere Länder versuchen, die internationalen Gesetze anzuwenden, die die Amerikaner aufgestellt hatten, um die im Zweiten Weltkrieg besiegten Deutschen hinzurichten, macht sich die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ans Werk und blockiert den Versuch. Am 8. Oktober vor einem Jahr hob der spanische Senat, indem er seinem amerikanischen Herrn brav gehorchte, die spanischen Gesetze betreffend die universelle Rechtszuständigkeit auf, um ein ordnungsgemäßes Verfahren wegen Kriegsverbrechen gegen George W. Bush, Barack Obama, Tony Blair und Gordon Brown abzudrehen.
Der Westen schließt auch Israel ein, und dort reichen die Horrorgeschichten über 60 Jahre. Noch schlimmer – wenn man eine davon erwähnt, wird man zum Antisemiten erklärt. Ich erwähne sie nur, um zu beweisen, dass ich weder Antiamerikaner, Antibrite noch Anti-NATO bin, sondern schlicht und einfach gegen Kriegsverbrechen. Es war der anerkannte zionistische jüdische Richter Goldstone, der den UNO-Bericht verfasste, der darauf hinwies, dass Israel Kriegsverbrechen begangen hat, als es die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur von Gaza angegriffen hat. Dafür erklärte Israel den Zionisten Goldstone zum „sich selbst hassenden Juden“ und der Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika stimmte auf Empfehlung der israelischen Lobby dafür, den Goldstone-Bericht an die UNO zu ignorieren.
Wie der Vertreter Israels sagte: “Wir machen mit den Palästinensern nur, was die Amerikaner mit den amerikanischen Indianern gemacht haben.”
Die israelische Armee benützt weibliche Soldaten, die vor Videomonitoren sitzen und per Fernbedienung Maschinengewehre abfeuern, um Palästinenser zu ermorden, die kommen, um auf ihren Feldern zu arbeiten, die innerhalb von 1.500 Metern von der geschlossenen Zone rund um das Getto Gaza gelegen sind. Es gibt keinen Hinweis, dass diese israelischen Frauen sich was draus machen, wenn sie junge Kinder und alte Leute abknallen, die auf ihre Felder gehen.
Wären die Verbrechen beschränkt auf Krieg und Landdiebstahl, könnten wir vielleicht sagen, dass es sich um einen Fall von Chauvinismus handelt, der von der traditionellen Moral abweicht, die ihrerseits noch immer aufrecht ist.
Der Zusammenbruch der Moral erstreckt sich allerdings auf zu viele Bereiche. Einige Sportteams haben neuerdings eine Um-jeden-Preis-gewinnen-Einstellung, die Pläne mit einschließt, die Spielerstars der gegnerischen Teams zu verletzen. Wenden wir uns den Formel I-Rennen zu, wo 200 Meilen pro Stunde normal sind.
Bis 1988, 22 Jahre ist es her, gab es Tote auf der Rennstrecke bedingt durch Fahrerirrtum, technisches Versagen und schlecht geführte Strecken mit Sicherheitsrisiken. Weltmeister Jackie Stewart tat viel, um die Sicherheit der Rennstrecken zu verbessern, sowohl für die Fahrer als auch für die Zuschauer. Aber 1988 änderte sich alles. Spitzenfahrer Ayrton Senna drängte einen weiteren Spitzenfahrer, Alain Prost, bei 300 km/h gegen eine Baugrubenwand. Laut Auto Week (vom 30. August 2010) war bis dato nichts dergleichen gesehen worden. „Die Funktionäre bestraften Sennas Vorgangsweise an diesem Tag in Portugal nicht, und eine signifikante Änderung bei Autorennen begann.“ Was der große Rennfahrer Stirling Moss als „schmutziges Fahren“ bezeichnete, wurde zur Norm.
Nigel Roebuck berichtet in der Auto Week, dass Weltmeister Damon Hill 1996 sagte, dass Sennas Um-jeden-Preis-gewinnen-Taktik „verantwortlich für einen grundlegenden Wechsel in der Ethik des Sports“ war. Die Fahrer griffen zu „terroristischen Taktiken auf der Strecke“. Damon Hill sagte, dass „ich die Ansichten, die ich von meinem Vater (dem zweifachen Weltmeister Graham Hill) und Leuten wie ihm mitbekommen habe, bald fahren lassen musste“, weil man feststellte, dass es keine Strafe für den Kerl gab, der versuchte, dich umzubringen, damit er gewinnen konnte.
Zur Ethik im modernen Formel I-Rennen sagte der amerikanische Weltmeister Phil Hill: „So etwas war zu meiner Zeit einfach unvorstellbar. Ich sag nur so viel: Wir glaubten, dass bestimmte Taktiken inakzeptabel waren.“
Im heutigen moralischen Klima des Westens gehört es zum Gewinnen, einen anderen begabten Fahrer bei 320 km/h gegen die Wand zu drängen. Michael Schumacher, geboren im Januar 1969, ist siebenfacher Weltmeister, ein einsamer Rekord. Auto Week berichtete, dass Schumacher am 1. August beim ungarischen Grand Prix versuchte, seinen ehemaligen Ferrari-Teamkameraden Rubens Barrichello bei 320 km/h an die Wand zu fahren. Konfrontiert mit seinem Versuch, jemanden umzubringen, sagte Schumacher: „Das ist die Formel I. Jeder weiß, dass ich keine Geschenke verteile.“
Das tun auch weder die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika noch die Regierungen der Bundesstaaten und Kommunen, noch die Regierung des Vereinigten Königreichs, noch die Europäische Union.
Die Entartung der Polizei, von der viele Amerikaner in ihrem ungebildeten Dasein als naive Gläubige an „Recht und Ordnung“ noch immer glauben, sie sei „auf ihrer Seite“, hat mit der Militarisierung mit dem Ziel, „Terroristen“ und „heimische Extremisten“ zu bekämpfen, neue Dimensionen angenommen.
Die Polizei ist außer Kontrolle geraten, nachdem die zivilen Polizeigremien von den Konservativen abgeschafft worden waren. Kinder im Alter von 6 Jahren wurden schon wegen Vorfällen in der Schule in Handschellen ins Gefängnis abgeführt. Nicht anders ist es auch Müttern mit einem Auto voller Kinder ergangen.
Jeder, der über Google Videos von unnötigen Gewaltanwendungen der Polizei in den Vereinigten Staaten von Amerika sucht, wird zehntausende Ergebnisse bekommen, und das, nachdem gemäß den neuen Gesetzen das Filmen von Polizeiübergriffen ein schweres Verbrechen darstellt. Vor einem oder zwei Jahren hätte man hunderttausende derartige Videos gefunden.
In einem der letzten der vielen täglichen Vorfälle von unnötiger Misshandlung von Bürgern durch die Polizei wurde einem 84 Jahre alten Mann das Genick gebrochen, weil er sich einer nächtlichen Abschleppung seines Wagens widersetzte. Der Polizist schlug den 84-Jährigen nieder, wobei sich dieser das Genick brach. Das Polizeidepartment in Orlando, Florida sagt, der alte Mann wäre eine „Bedrohung“ für den wohlbewaffneten viel jüngeren Polizeistrolch gewesen, weil er seine Faust geballt habe.
Die Amerikaner werden das erste Volk sein, das geradeaus in die Hölle geschickt wird, während sie glauben, dass sie das Salz der Erde sind. Die Amerikaner haben sich sogar selbst einen Titel zugeeignet, um mit der Selbstbeschreibung der Israelis als „Gottes auserwähltes Volk“ gleichzuziehen. Die Amerikaner bezeichnen sich selbst als „das unentbehrliche Volk“.
25.09.2010: Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein Polizeistaat
25.09.2010
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind ein Polizeistaat
Am 24. September berichtete Jason Ditz auf antiwar.com, dass „das FBI bestätigt, dass sie heute Morgen damit begonnen haben, eine Anzahl von Einsätzen gegen die Wohnungen von Antikriegsaktivisten in Illinois, Minneapolis, Michigan und North Carolina durchzuführen, mit der Behauptung, sie ‚suchten Beweise für Aktivitäten, die eine wesentliche Unterstützung des Terrorismus betreffen’“.
Jetzt wissen wir, was die Ministerin für Heimatlandsicherheit (!) Janet Napolitano meinte, als sie am 10. September sagte: „Die alte Sichtweise, dass ‚wenn wir die Terroristen im Ausland bekämpfen, wir sie nicht hier zu bekämpfen brauchen’, ist genau das – die alte Sichtweise.“ Die neue Sichtweise, so Napolitano, ist, „gewalttätigen Extremismus hier zu Hause zu bekämpfen“.
„Gewalttätiger Extremismus“ ist einer dieser nicht definierten polizeistaatlichen Begriffe, die bedeuten, was immer die Regierung will. Anlässlich des Streifzugs des FBI an diesem Morgen durch die Wohnungen amerikanischer Bürger mit Gewissen sind es Antikriegsaktivisten, deren Aktivitäten mit „wesentlicher Unterstützung des Terrorismus“ gleichgesetzt werden, gerade wie die Konservativen die Antikriegsaktivisten während des Krieges gegen Vietnam der wesentlichen Unterstützung des Kommunismus beschuldigten.
Antikriegsaktivist Mick Kelly, dessen Wohnung heimgesucht wurde, betrachtet die Kommandoaktionen des FBI als Schikane, um diejenigen einzuschüchtern, die Proteste gegen den Krieg organisieren. Ich frage mich, ob Kelly die Bedrohung nicht unterschätzt. Die Äußerungen des FBI weisen deutlich darauf hin, dass die Bundespolizei und die Richter, die die Hausdurchsuchungsbefehle ausgestellt haben, die Antikriegsaktivisten nicht als amerikanische Bürger betrachten, die ihre verfassungsmäßig garantierten Rechte ausüben, sondern als unpatriotische Elemente, die eine wesentliche Unterstützung des Terrorismus bereitstellen.
„Wesentliche Unterstützung“ ist ein weiterer dieser undefinierten Polizeistaatsbegriffe. In diesem Zusammenhang bedeutet das, dass Amerikaner, die die Lügen ihrer Regierung nicht glauben und stattdessen gegen deren Politik protestieren, die erklärten Feinde ihrer Regierung unterstützen und demzufolge nicht ihre bürgerlichen Rechte ausüben, sondern Verrat begehen.
Nachdem dieser erste Streifzug des FBI eine Aufweichungsaktion darstellt, um die Öffentlichkeit an die Idee zu gewöhnen, dass die wirklichen Terroristen ihre Mitbürger hier im Lande sind, wird Kelly dieses Mal davonkommen. Das nächste Mal allerdings wird das FBI auf seinem Computer E-Mails von einer von der CIA aufgezogenen „terroristischen Gruppe“ finden, die ihn belasten. Den Praktiken entsprechend, die unter den Regimes Bush und Obama aufgekommen und die von korrupten Bundesrichtern abgesegnet worden sind, können politische Gegner, die von erfundenen Terroristengruppen in die Falle gelockt worden sind, zu „feindlichen Kämpfern“ erklärt und nach Ägypten, Polen oder in sonst einen korrupten amerikanischen Handlangerstaat – vielleicht Kanada – überstellt werden, wo sie gefoltert werden, bis sie gestehen, dass Antikriegsaktivisten und in Wirklichkeit alle Kritiker der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika auf Osama bin Ladens Lohnliste stehen.Fast jeder Republikaner und Konservative, und in der Tat die Mehrheit der Amerikaner, wird darauf hereinfallen, nur um – später – herauszufinden, dass es subversiv ist, sich darüber zu beschweren, dass ihre Sozialhilfe im Interesse des Krieges gegen den Iran oder sonst eine dämonisierte Einheit gekürzt wurde, oder dass eine Operation von Medicare nicht bezahlt wird, weil das Geld für die Kriege in Zentralasien und Südamerika gebraucht wird.
Die Amerikaner sind das leichtgläubigste Volk, das es je gab. Sie neigen dazu, statt der Verfassung die Regierung zu unterstützen, und nahezu jeder Republikaner und Konservative betrachtet die Bürgerrechte als Verhätschelungsinstrument, das Kriminelle und Terroristen anspornt.
Die Medien der Vereinigten Staaten von Amerika, die unter Verletzung des amerikanischen Prinzips verschiedenartiger und unabhängiger Medien hoch konzentriert sind, werden die Hexenjagd unterstützen, die alle Proteste und jedes unabhängige Denken in den Vereinigten Staaten von Amerika in den kommenden paar Jahren niederbügeln wird. Wie der Naziführer Joseph Göbbels sagte: „Stellen Sie sich die Presse als große Tastatur vor, auf der die Regierung spielen kann.“
Ein amerikanischer Polizeistaat war unausweichlich, nachdem die Amerikaner „ihre” Regierung mit 9/11 davonkommen ließen. Die Amerikaner sind zu leichtgläubig, zu ungebildet und zu hurrapatriotisch, um ein freies Volk bleiben zu können. Wie ein weiterer Naziführer, Hermann Göring, sagte: „Die Menschen können immer dazu gebracht werden, dem Willen ihrer Führer zu folgen. Sage ihnen, dass sie angegriffen werden und denunziere die Kriegsgegner wegen fehlendem Patriotismus und weil sie das Land in Gefahr bringen.“
Genau das ist es, was die Regimes Bush und Obama gemacht haben. Das Amerika, das die Menschen meiner Generation gekannt haben, gibt es nicht mehr.
15.10.2010: Der Krieg gegen den Terror: Erinnert sich noch jemand?
15.10.2010
Der Krieg gegen den Terror:
Erinnert sich noch jemand?
Erinnert sich noch jemand an den „Kinderspiel-Krieg“, der sechs Wochen lang dauern, 50 bis 60 Milliarden Dollar kosten und mit Gewinnen aus verkauftem irakischen Erdöl bezahlt werden sollte?
Erinnert sich noch jemand, dass der Wirtschaftswissenschaftler des Weißen Hauses Lawrence Lindsey von G.W. Bush gefeuert wurde, weil Lindsey geschätzt hatte, der Irakkrieg würde bis zu 200 Milliarden Dollar kosten?
Lindsey wurde gefeuert, weil er die Kosten eines Krieges zu hoch eingeschätzt hatte, der dann laut Joseph Stiglitz und Linda Bilmes 15-mal so viel gekostet hat wie von Lindsey geschätzt. Und die Vereinigten Staaten von Amerika haben noch immer 50.000 Soldaten im Irak stationiert.
Erinnert sich noch jemand, dass kurz vor dem Einmarsch in den Irak die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika den Sieg über die Taliban in Afghanistan erklärt hat?
Erinnert sich noch jemand, dass der Grund, den Bush für den Einmarsch in den Irak anführte, Saddam Husseins Massenvernichtungswaffen waren, Waffen, von denen die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika wusste, dass es sie nicht gab?
Sind sich die Amerikaner dessen bewusst, dass dieselben Neokonservativen, die diese sagenhaften Fehler machten oder diese sagenhaften Lügen verbreiteten, noch immer die Regierung in Washington kontrollieren?
Der „Krieg gegen den Terror“ befindet sich jetzt in seinem zehnten Jahr. Worum geht es dabei wirklich?
Einfach gesagt, ist die Antwort, dass es beim „Krieg gegen den Terror“ darum geht, reale Terroristen zu schaffen. Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika braucht unbedingt Terroristen, um die Expansion ihrer Kriege gegen muslimische Länder zu rechtfertigen und die Menschen in Amerika so ausreichend zu ängstigen, dass sie weiterhin den Polizeistaat akzeptieren, der ihnen „Sicherheit vor den Terroristen“ bringt, sich aber nicht vor der Regierung fürchten, die die bürgerlichen Freiheiten abgeschafft hat.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika schafft Terroristen, indem sie in muslimische Länder einmarschiert, deren Infrastruktur zerstört und eine große Anzahl von Zivilisten tötet. Die Vereinigten Staaten von Amerika schaffen auch Terroristen durch die Einrichtung von Marionettenregimes, um über die Moslems zu herrschen, und durch die Benützung der Marionettenregimes, um Bürger zu ermorden und zu verfolgen, wie es derzeit in einem großen Ausmaß in Pakistan geschieht.
Die Neokonservativen nutzten 9/11, um ihren Plan für die Errichtung der Weltherrschaft durch die Vereinigten Staaten von Amerika in die Tat umzusetzen. Ihr Plan entsprach den Interessen von Amerikas herrschenden Oligarchien. Kriege sind gut für die Profite des Militär-/Sicherheitskomplexes, vor dem uns Präsident Eisenhower vor einem halben Jahrhundert vergeblich gewarnt hat. Die amerikanische Weltherrschaft ist gut für die Kontrolle der Erdölindustrie über Ressourcen und deren Verteilung. Die Umwandlung des Mittleren Ostens in einen riesigen amerikanischen Marionettenstaat dient auch den zionistischen Bestrebungen der israelischen Lobby, die territoriale Expansion Israels voranzutreiben.
Aufgrund ihrer Konditionierung können die meisten Amerikaner nicht sehen, was geschieht. Die meisten Amerikaner glauben, dass ihre Regierung die beste der Welt ist, dass sie moralisch motiviert ist, anderen zu helfen und Gutes zu tun, dass sie Hilfe in Länder bringt, in denen es Hunger und Naturkatastrophen gibt. Die meisten glauben, dass ihre Präsidenten die Wahrheit sagen, außer über ihre sexuellen Affären.
Die Beharrlichkeit dieser Wahnvorstellungen ist außergewöhnlich angesichts der täglichen Schlagzeilen, die berichten, dass die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika so gut wie jedes Land auf Erden drangsaliert oder sich einmischt. Es ist die Politik der Vereinigten Staaten von Amerika, die Anführer von Ländern, die anstatt der amerikanischen die Interessen ihrer eigenen Völker vertreten, zu kaufen, zu stürzen oder zu bekriegen. Vor Kurzem fiel der Präsident von Honduras dieser Politik zum Opfer, der auf die wilde Idee gekommen war, dass die Regierung von Honduras den Menschen in Honduras dienen sollte.
Die amerikanische Regierung konnte den honduranischen Präsidenten ausschalten, weil das honduranische Militär vom Militär der Vereinigten Staaten von Amerika ausgebildet und ausgerüstet wird. Das Gleiche findet in Pakistan statt, wo die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika die pakistanische Regierung gegen das eigene Volk Krieg führen lässt, indem diese Stammesgebiete besetzt, von denen die Amerikaner glauben, dass sie den Taliban, al-Qaida, „Militanten“ und „Terroristen“ freundlich gesinnt seien.
Früher in diesem Jahr befahl ein stellvertretender Finanzminister der Vereinigten Staaten von Amerika Pakistan, die Steuern zu erhöhen, damit die pakistanische Regierung effektiver den Krieg gegen ihre eigenen Bürger im Auftrag der Amerikaner führen konnte. Am 14. Oktober befahl die Außenministerin der Vereinigten Staaten von Amerika Hillary Clinton Pakistan neuerlich, die Steuern zu erhöhen, andernfalls würden die Vereinigten Staaten von Amerika die Hilfeleistungen nach den Überschwemmungen zurückhalten. Clinton setzte Amerikas Handlangerstaaten in Europa unter Druck, dasselbe zu tun, wobei sie im gleichen Atemzug zum Ausdruck brachte, dass die Vereinigten Staaten von Amerika über die britischen Kürzungen der Militärausgaben beunruhigt seien. Gott bewahre, dass die hart getroffenen Briten, die noch immer unter dem amerikanischen Finanzbetrug wanken, nicht genug Geld zur Verfügung stellen, um für Amerika Krieg zu führen.
Auf Washingtons Befehl führte die pakistanische Regierung eine Militäroffensive gegen pakistanische Bürger im Swattal durch, durch die eine große Anzahl von Pakistanern getötet und Millionen von Zivilisten aus ihren Wohnungen vertrieben wurden. Im vergangenen Juli wiesen die Vereinigten Staaten von Amerika Pakistan an, seine Truppen gegen die pakistanischen Bewohner Nordwaziristans zu schicken. Am 6. Juli berichtete Jason Ditz auf antiwar.com, dass „auf Amerikas Geheiß Pakistan Offensiven gegen (die pakistanischen Provinzen) Swattal, Bajaur, Südwaziristan, Orakzai und Khyber gestartet hat“.
Eine Woche später forderte Israels Senator der Vereinigten Staaten von Amerika Carl Levin (Demokraten, Mississippi) die Eskalation der Politik der Luftangriffe der Administration Obama gegen Pakistans Stammesgebiete. Am 30. September schrieb die pakistanische Zeitung The Frontier Post, dass die amerikanischen Luftangriffe „schlicht und einfach eine nackte Aggression gegen Pakistan darstellen“.
Die Vereinigten Staaten von Amerika behaupten, dass ihre Streitkräfte in Afghanistan das Recht haben, bei der Verfolgung von „Militanten“ in Pakistan einzudringen. Vor Kurzem töteten Kampfhubschrauber der Vereinigten Staaten von Amerika drei pakistanische Soldaten, die sie für Taliban hielten. Pakistan sperrte die wichtigste Versorgungsroute der Vereinigten Staaten von Amerika nach Afghanistan, bis sich die Amerikaner entschuldigten.
Pakistan warnte Washington vor weiteren Angriffen. Die Militärs der Vereinigten Staaten, die unter dem Druck Obamas stehen, Fortschritte im endlosen Krieg gegen Afghanistan vorzuweisen, reagierten auf die Warnung Pakistans, indem sie forderten, den Krieg von Afghanistan nach Pakistan hinein auszudehnen. Am 5. Oktober schrieb der kanadische Journalist Eric Margolis, dass „die Vereinigten Staaten von Amerika näher an eine Invasion Pakistans heranrücken“.
In seinem Buch „Obama’s Wars” berichtet Bob Woodward, dass Amerikas Marionettenpräsident von Pakistan Asif Ali Zardari glaubt, dass terroristische Bombenattacken innerhalb Pakistans, derer die Taliban beschuldigt werden, in Wirklichkeit Operationen der CIA sind und das Ziel haben, Pakistan zu destabilisieren und sich Pakistans Atomwaffen unter den Nagel zu reißen.
Um Pakistan in der Schusslinie zu behalten, änderte die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ihre Position, dass das „Bombenattentat auf dem Times Square“ die Tat eines „einsamen Wolfs“ sei. Justizminister Eric Holder verschob die Schuld auf die „pakistanischen Taliban“, und Außenministerin Clinton drohte Pakistan mit „sehr ernsten Konsequenzen“ für die erfolglose Bombenaktion am Times Square, welche wahrscheinlich eine gegen Pakistan gerichtete Operation unter falscher Flagge war.
Um die Spannungen weiter anzuheizen, wurden am 1. September die acht Mitglieder einer hochrangigen pakistanischen Militärdelegation auf der Reise zu einem Treffen mit dem Zentralkommando der Vereinigten Staaten von Amerika in Tampa, Florida, rüde behandelt und als Terrorismusverdächtige auf dem Dulles Airport in Washington DC verhaftet.
Jahrzehntelang hat die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika israelische militärische Aggressionen gegen Libanon ermöglicht und scheint wieder dabei zu sein, einen weiteren Angriff Israels auf das ehemalige amerikanische Protektorat Libanon auf die Beine zu stellen. Am 14. Oktober brachte die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika ihre „Empörung“ darüber zum Ausdruck, dass die libanesische Regierung einen Besuch des iranischen Präsidenten Ahmadinejad erlaubt hatte, der im Brennpunkt von intensiven Dämonisierungsbestrebungen Washingtons steht. Israels Vertreter im Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika drohten, die Militärhilfe der Vereinigten Staaten von Amerika für den Libanon einzustellen, vergessend, dass der Kongressabgeordnete Howard Berman (Demokraten, Kalifornien) die Hilfe für den Libanon bereits seit dem letzten August blockiert, um den Libanon für einen Grenzkonflikt mit Israel zu bestrafen.
Die vielleicht vielsagendste Schlagzeile von allen ist die vom 14. Oktober: „Somalias neuer amerikanischer Premierminister“. Ein Amerikaner wurde zum Premierminister Somalias bestellt, eines Marionettenregimes in Mogadishu, das von tausenden Soldaten aus Uganda gestützt wird, die von Washington bezahlt werden. Das alles beeinträchtigt kaum den oberflächlichen Anschein von Washingtons Wohlwollen anderen Ländern gegenüber und seinem Respekt vor deren Rechten, Grenzen und den Leben ihrer Bürger.
Um WikiLeaks zum Schweigen zu bringen und weitere Enthüllungen amerikanischer Kriegsverbrechen zu verhindern, hat die Regierung der „Freiheit und Demokratie“ in Washington die Spenden an WikiLeaks abgedreht, indem sie die Organisation auf ihre „Watchlist“ setzte und die australische Marionettenregierung dazu brachte, das Gleiche zu tun.
WikiLeaks steht jetzt auf der Stufe einer terroristischen Organisation. Die Vorgangsweise der amerikanischen Regierung, Kritik zum Schweigen zu bringen, wird sich über das Internet verbreiten: Denken Sie daran, dass sie uns hassen, weil wir Freiheit und Demokratie haben, verfassungsmäßig garantierte Rechte, Habeas Corpus, Achtung vor den Menschenrechten und allen gegenüber Gerechtigkeit und Barmherzigkeit zeigen.