Kitabı oku: «Tiere als sprechende Gefährten», sayfa 3

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Die evolutive Beziehung zwischen den Arten

In unserer Kultur wird den Menschen eingeschärft, dass der Homo sapiens eine Sonderstellung im Reich der Lebewesen einnimmt. Obwohl der Mensch, was die Komplexität des Gehirns und den Werkzeuggebrauch betrifft, die meisten anderen Spezies übertrifft, ist er nichts ganz anderes. Wir haben, so wie die anderen Wesen auch, unseren Platz im lebendigen Ganzen.

Auch die Vorstellung einer doppelbödigen Evolution des Geistes, dass sich aufgrund des unterschiedlichen Körperbaus eine ganz andere Art von Geist entfaltet, schafft eine unüberbrückbare Kluft zwischen Menschen und Tieren. Ich habe erkannt, dass wir alle dieselbe Geistnatur haben und dass es uns freisteht, in jeder Form individuelle Gestalt anzunehmen.

Die Unterschiede im Körperbau der Arten spiegeln deren unterschiedliche Lebensbedingungen und Fähigkeiten des Überlebens wider. Als geistigen Wesen stehen uns viele Möglichkeiten offen, uns kreativ auf Erden auszuleben. Wir verkörpern uns entsprechend unserer Absichten in verschiedenen Spezies und bringen uns innerhalb der jeweiligen biologischen Grenzen zum Ausdruck. Spezies, Unterarten und Individuen haben ihren evolutiven Zweck im physikalischen Universum und die geistigen Wesen durchwandern in wechselnder Gestalt die Dimensionen. Alles hängt zusammen.

Das Verhältnis zwischen Menschen und Tieren beschäftigt mich schon seit langem. Wie kein anderes Lebewesen haben wir die Macht, unsere Umwelt zu gestalten oder zu zerstören. Keine andere Spezies außer dem Menschen sortiert andere Spielarten des Lebens derart aus, trennt und bewertet so kategorisch. Doch wir laufen Gefahr, uns dabei zu verlieren in einer immer oberflächlicheren Zerstreuung, statt vollkommen zu verstehen und zu wissen. Auch nichtmenschliche Lebewesen können abstrahieren, aber sie bleiben sich ihres gegenwärtigen Lebenssinnes bewusst und rechtfertigen ihren Platz im Universum und ihren Lebenszweck nicht nach Belieben.

Wir gehen kreativ mit Sprache um, wir forschen, schreiben und zeichnen Geschichten über uns und die Welt auf. Andere Lebewesen vermitteln ihre Erinnerungen und Beobachtungen intuitiv aus dem Zellgedächtnis und durch gruppentypische Eigenarten. Ich habe oft den Eindruck, dass Menschen Schüler des Lebens sind. Unsere Aufgabe ist, uns mit anderen über das Lernen im Leben auszutauschen. Menschen sind Lebenskünstler, die mit Hilfe ihrer Phantasie zu Sinngebern werden können. Wir bereichern einander, wenn wir uns durch Musik, Tanz, Dichtung und auf anderen musischen Gebieten offenbaren.

Eine amerikanische Anthropologin, die das Leben der australischen Ureinwohner erforschte, stellte einer Aborigine einmal die Frage, wodurch sich Menschen von Tieren unterschieden. Die Frau war über diese große Wissenslücke sehr erstaunt und erklärte: wir sind diejenigen, die allen anderen Geschichten erzählen können.

Geist und Form

Als ich vor einem Vierteljahrhundert in Edinburgh in Schottland lebte, hatte ich einen Kater namens Ipsis. Ipsis hatte seinen Namen, der aus dem Lateinischen hergeleitet soviel wie „er selbst“ bedeutet, selber gewählt. Er war eine Wucht von einem schwarzen Kater, der, wenn er Leuten tief in die Augen schaute, diese zu Bemerkungen hinreißen konnte, wie: „Das ist mehr als ein normaler Kater!“

Ipsis war mein spezieller Freund, da er mir bei meinen Beratungen beistand. Kam ein Kunde, trat er zur Begrüßung in Erscheinung und machte es sich dann irgendwo im Hintergrund bequem. Wenn wir dann der Lösung eines Problems nahe waren und sich beim Kunden durch freiwerdende Emotionen gerade eine Einsicht ankündigte, kam es oft vor, dass Ispsis plötzlich auf den Tisch sprang, den Kunden ermunternd anschaute, so als wartete er auf dessen Aha-Effekt. Meistens lachten dann die Kunden und meinten, der Erfolg der Sitzung sei ja jetzt so gut wie sicher, da ihnen Ipsis auf die Sprünge helfe.

Vor allem erinnere ich mich noch an eine Eigenart, durch die mir Ispis sehr beistand. Wir lebten in einer zugigen Dachwohnung, wo uns als einzige Wärmequelle ein kleiner Elektroofen zur Verfügung stand, der noch dazu im Münzbetrieb funktionierte. Das Aufstehen im Morgengrauen fiel mir oft schwer. Aber Ipsis machte es mir ein wenig leichter. Meistens schlief er zu meinen Füßen auf meinem Bett. Kurz bevor der Wecker klingelte, war er schon am Kopfkissen und weckte mich ganz zart mit seiner Tatze. Das brachte mich zum Lächeln, ich streichelte ihn und manchmal schlief ich dabei wieder ein. Wenn dann der Wecker schellte und ich immer noch nicht aufstand, wurde Ipsis hartnäckiger, leckte mit seiner rauen Zunge an meiner Wange oder biss mich leicht ins Kinn, so, als wolle er mir sagen: „Du musst jetzt aufstehen und an die Arbeit. Sie ist sehr wichtig.“ Er half mir, der Kälte des Zimmers zu trotzen, und gemeinsam gingen wir dann zur Arbeit ins Beratungszentrum.

Meinem Freund schilderte ich immer wieder meine wunderbaren Erlebnisse mit Ipsis, was ihm - obwohl er Ipsis auch sehr mochte - manchmal ganz schön auf die Nerven ging. „Das ist doch nur ein Kater, mehr nicht“, meinte er dann, und ich erwiderte: „Und wenn ich dich so ansehe, wie du Ipsis, bist du nur eine menschliche Gestalt, mehr nicht.“

Wir sehen nicht mehr, als wir wahrhaben wollen, und verstehen es meisterhaft, uns auf Normen der Wahrnehmung festzulegen. Wir gehen von der Sinnlichkeit unserer äußeren Hülle aus und von den Veränderungen innerhalb dieser Grenzen. Ohne das Bewusstsein der unendlichen allgegenwärtigen Geistnatur hätte für mich das Leben keinen Sinn. Ich würde den Gefühls- und Gedankenreichtum vermissen, der sich mir durch die Weisheit anderer Wesen offenbart.

Ich sah Ipsis also sowohl in seiner Tiefgründigkeit und Weisheit als auch in seiner Schönheit und Grazie, die er durch seine Katzengestalt offenbarte. Mir gefiel alles an ihm - die geistige Kommunikation und Weisheit, die Katzeninstinkte und individuellen Eigenarten - alles gehörte wunderbar zusammen, war gut.

Wenn man den physischen Aspekt vom geistigen getrennt sieht, ist das gefährlich. Denn das sogenannte Körperliche ist Geistnatur. Die Quantenphysik zeigt, dass die kleinsten Energieteilchen, aus denen das Universum atomar zusammensetzt ist, unentwegt verschwinden und wieder erscheinen, als wäre Magie im Spiel. Sie sind weder hier noch dort, obwohl die Illusion besteht, dass diese Energieeinheiten solide Partikel und relativ beständige Objekte sind. Die Energiepartikel, die die Grundlage der Materie bilden, sind also von unserer Wahrnehmung geprägt. Wir nützen ihr ständiges Vorhandensein. Wir teilen sie uns offenbar, bestehen alle im Grunde aus ihnen. Wie faszinierend!

Als individuelle lebendige Gestalten sind wir vergänglich. Wir nehmen persönliche Merkmale und Seinsweisen an, die wir für unser wirkliches Selbst halten. Diese Identität wandelt sich aber, wenn wir in der physischen Realität einen Zustand verlassen, die geistigen Dimensionen durchwandern und wieder in einen physischen Zustand zurückkehren. Wir können unendlich viele Identitäten annehmen. Wir können im Individuellen aufgehen, Gruppenidentitäten annehmen oder mit Allem-und-Nichts beziehungsweise Gott einswerden. Wer kann uns da als etwas bezeichnen und behaupten, mehr seien wir nicht?

Im physischen Reich können wir (gleichgültig welcher Spezies wir angehören) uns innerhalb unserer körperlichen und gesellschaftlichen Grenzen praktisch zum Ausdruck bringen. Bisweilen können wir wunderbare, weise, ausgeglichene und bewusste Wesen sein, bisweilen aber voller Ängste stecken und stark von dem beeinflusst sein, was uns körperlich angetan worden ist. Und es gibt Zeiten, in denen wir situationsgebunden abwechselnd beides sind. So gelingt es uns manchmal, negative äußere Einflüsse zu überwinden und unsere Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, und manchmal haben uns die äußeren Umstände im Griff, und wir erleben uns fremdbestimmt. Die Überwindung bestimmter Prägungen ist also möglich, wir können das Potenzial unserer Spezies als individuelle Erfüllung gänzlich ausleben.

Jeder von uns betrachtet und erlebt die universale Geistnatur aus seiner beziehungsweise ihrer einmaligen psychosomatischen Bewusstseinsperspektive. Unser Bild vom Universum ist von unseren Sinneswahrnehmungen geprägt. In unserem Alltag können wir uns miteinander identifizieren, weil wir aufgrund unseres ähnlichen Körperbaus und überhaupt als Mitglieder derselben Spezies vergleichbare Sinneseindrücke und ähnliche natürliche, emotionale und soziale Bedürfnisse haben. Doch wir können uns auch in andere Spezies hineinversetzen, da alle Lebewesen auf der Erde an elementaren biochemischen Prozessen teilnehmen und durch die Geistnatur verbunden sind.

Die Wesen suchen sich bei ihren Inkarnationen normalerweise die Körperformen und Situationen aus, die ihnen schicksalsmäßig entsprechen beziehungsweise den nächsten Schritt auf dem Abenteuerpfad durchs Leben ermöglichen. Sie können das entweder sehr bewusst tun oder unwissentlich, indem sie die einmal getroffenen Lebensentscheidungen verdrängen, um das Identitätsempfinden und das Moment des Unerwarteten und Abenteuerlichen zu steigern. Oder weil sie durch zu viel Verdrängung den Faden verloren und sich in der physischen Welt zu sehr verfranst haben. Das kosmische Spiel kann sehr vielfältig erlebt werden, bis ein Wesen sich schließlich seiner Geistnatur bewusst wird. Vergisst es seine Geistnatur über lange Zeit, kann es wirklich in einen elenden Zustand geraten.

Wir Menschen, die sozusagen mit unseren analytischen Verstandeskräften vorne dran sind, sind besonders auf die Hilfe der anderen Spezies angewiesen, um bei der Ausschöpfung unserer Möglichkeiten nicht vom Weg der Achtsamkeit abzukommen. Tiere können uns Daseinsfreude lehren, wie wir die Potenziale unseres Körpers und des Universums in jedem Augenblick sinnvoll genießen und den Draht zu uns selbst als ewige Geistnatur bewahren können, den die meisten Tiere niemals verlieren.

Doch auch Tiere sind nicht automatisch bravere Wesen, nur weil sie Tiere sind, wie manche Leute glauben. So wie wir auch, machen sie auf ihrem geistigen Pfad „Fehler“, unter denen sie zu leiden haben und aus denen sie lernen.

Tiere, die von Menschen willkürlich und grausam behandelt werden, können menschentypische Neurosen entwickeln. In der Wildnis überleben geschwächte Tiere normalerweise nicht lange. Aber wenn Menschen eingreifen und kränkliche, verhaltensgestörte Tiere weiterzüchten, kommt es zu entsprechenden Erbschäden. In Tierzüchtungen spiegeln sich menschliche Vorstellungen wider. Und je mehr die Zuchttiere den Menschen gefallen, desto mehr bestätigen sie deren Erwartungen. Natürlich können Tiere in ihrer Entwicklung auch vom Menschen profitieren. Deshalb gibt es ja verschiedene Spezies - dass sie miteinander besser überleben, sich weiterhelfen und die Freude am Leben teilen.

Wir sind Individuen auf der Reise durch die Unendlichkeit. Unsere unterschiedlichen Wege, die wir eingeschlagen haben, kreuzen sich immer wieder. Alle Wege und alle Körperformen haben ihren Wert. Je nach Reiseetappe erscheint den Einzelwesen eine Körperform attraktiver und zweckmäßiger als andere.

Und wenn auch die speziellen Fähigkeiten der verschiedenen Spezies wirklich bewundernswert sind, dürfen wir darüber nicht die Einmaligkeit jedes einzelnen Wesens vergessen. Ob Mensch, Delphin, Hund, Katze, Lama oder Vogel, nicht jedes Einzelwesen ist sich des tieferen Sinns seiner Spezies bewusst. Die Einzelwesen verkörpern die Spezies oft unvollkommen

Manche Tiere strahlen eine ihre Art, ja jede Art durchstrahlende Weisheit aus. Dann werden sie von manchen mit Menschen verglichen. Normalerweise will man damit sagen, dass man diese Tiere wegen ihrer Auffassungsgabe und Reaktionsweise für außerordentlich intelligent hält. Es gibt Wesen jeglicher Gestalt, die ihrer Spezies und sich selbst als ewigen Wesen vorbildlich gerecht werden. Gewöhnlich fallen sie wegen ihrer Lebensfreude, ihrem Selbstvertrauen und ihrem mitfühlenden Wesen auf. Diese Wesen inkarnieren sich bewusst, egal welche Gestalt sie annehmen. Ich nenne sie Meisterwesen.

Wir Menschen lieben das Kategorisieren, und die Beschreibung der Spezies nach Merkmalen oder Funktionen ist durchaus interessant. Am meisten lernen wir jedoch im Leben, wenn wir die Einzelwesen in ihrer Individualität würdigen auf ihrer Wanderschaft durch die Sphären. Was für ein Abenteuer es ist, sich gegenseitig in, durch und über seine momentane Gestalt hinaus zu verstehen!

Höheres Selbst/niederes Selbst

Die Menschen neigen dazu, sich selbst und andere Spezies in unterschiedlich bewertete Teile zu zerlegen - sie sprechen vom höheren und niederen Selbst, von Körper, Seele und Geist, vom Empfindungs- und Astralleib und so weiter. Durch solche Systeme sollen die im Widerstreit stehenden Kräfte oder Funktionsgegensätze erklärt werden. Doch auch wenn man viel aus der analytischen Zerlegung lernen kann, wirklich verstehen lassen sich die Wesen nur als ganzes.

Mir haben Leute erzählt, dass sie mit dem höheren Selbst eines Tieres gesprochen hätten, so als wäre das Tier ansonsten minderwertig. Es impliziert ein niederes Selbst, das weniger angenehme Erfahrungen vermittelt und nicht weiß, wovon das höhere Selbst spricht. Ich rate demgegenüber im Umgang mit Lebewesen (uns selbst eingeschlossen) zu einem ganzheitlichen Ansatz: Was von Individuen an Erfahrungen und Wissen mitgeteilt wird, entspringt einem körperlich-seelisch-geistigen Wesensganzen. Durch diese respektvolle, achtsame Annäherung ergibt sich die Gelegenheit zu einem völligen Austausch, in dem beide Wesen entscheidend voneinander lernen können.

Tiere können sich über alle Lebensfragen mit uns austauschen, von höchsten Sinn- und Wertfragen bis hin zu Futterwünschen. Es ist Unsinn, bei ihnen von einem höheren und niederen Bewusstsein auszugehen, und mit ersterem in Verbindung treten zu wollen.

Vor einigen Jahren schrieb ich kurz vor einem Workshop folgende Einsichten zu der Frage auf, was alles in unserer Kommunikation mit Tieren eine Rolle spielt:

Die äußere Seite des Tieres spielt eine Rolle - seine Funktion, sein Wirken, seine Bestimmung auf der Erde als dieses spezielle Tier.

Ansichten, Vorurteile, gesellschaftliche Konventionen, persönliche Erfahrungen beeinflussen unsere Wahrnehmung eines Tiers.

Der das Tier beseelende individuelle Geist spielt eine Rolle, mit all seinen Zielen, seinem Tatendrang, seinen Sehnsüchten, Bedürfnissen, Lehren, Energien, Neigungen, Lebensentschlüssen.

Die Geist-Energie (Gott, Lebenskraft, göttliche Kraft, der Große Geist, Geistnatur) spielt eine Rolle, die uns alle vereint und dafür sorgt, dass ein harmonisches Leben auf Erden möglich ist und wir auf einzigartige Weise einander beistehen können. Auf der körperlichen Ebene ergänzen und vollenden wir uns. Auf geistiger Ebene erkennen wir uns als ebenbürtige Teile des Ganzen, als Aspekte des Göttlichen, als eins in unserer inneren Natur.

Die Körper in ihrer Schönheit zu erkennen, heißt, ihre Transzendenz zu erkennen, ihre Geborgenheit in der Geistnatur, und ist das höchste Ziel.

Wir können uns in jeder Hinsicht vereinen (eins werden über Worte und Analyse hinaus) und uns austauschen (energetisch verständigen). Schönheit und Wahrheit offenbaren sich von allein, wenn wir es zulassen.

Lass dich nicht in die Irre führen und konzentriere dich nicht nur auf einen Aspekt oder eine Ebene der Kommunikation. Jede Gestalt birgt die Weisheit der Geistnatur. Deine Aufgabe (Freude!) ist es zu schauen. Versenke dich. Erfasse das ganze Wesen, nicht nur die äußere Schale. Schaue, fühle, erkenne es in seiner lebendigen Gegenwart und sei bereit, auf jeder Ebene der Kommunikation Botschaften zu empfangen.

Gruppenseele

In manchen Kreisen wird die Theorie vertreten, dass Tiere - insbesondere wenn sie in Herden oder großen Gruppen leben - kein individuelles Bewusstsein besitzen, sondern nur eine Gruppenseele oder ein Gruppenbewusstsein. Meiner Erfahrung nach haben alle Spezies, die in Gruppen auftreten, Führer, die die Aktivitäten der Gruppe telepathisch oder anderweitig koordinieren. Sie können körperlich präsent oder auch nicht inkarniert sein - und werden manchmal als Überseele bezeichnet. Grundsätzlich ist mit allen Tieren ein individueller Austausch möglich, ob es sich nun um Elefanten, Schlange oder Termiten handelt. Darüber hinaus kann auch die Überseele beziehungsweise der Speziesführer direkt oder durch ein einzelnes Tier der Gruppe angesprochen werden.

Einmal hielt ich in Cambridge, Massachusetts, einen Workshop, den zwei ans Käfigleben gewöhnte Tiere mit ihrer Anwesenheit und ihren Botschaften zu einem besonderen Erlebnis machten. Suzanne Bullard, eine Vertreterin von Animal as Intermediaries [Tiere als Vermittler], hatte eine Eule und eine Schildkrötenschlange mitgebracht. Sie gehörten zu den Tieren, die ein Leben in der Wildnis nicht überlebt hätten, weil sie geschwächt beziehungsweise zu sehr an die menschliche Umgebung gewöhnt waren, die aber als Wesenslehrer in menschlichen Therapieprogrammen wertvolle Dienste leisteten.

Owl, deren rechter Flügel amputiert worden war, saß auf Suzannes Arm. Ich bat die Teilnehmer, sich zunächst nicht direkt mit der Eule zu befassen, aber ich selbst konnte mich nicht beherrschen und versetzte mich in sie. Sie war dabei, sich im Zimmer umzusehen, und als ihr Blick auf eine etwa fünf Meter von ihr entfernt stehende Stehlampe fiel, dachte sie: „Oh, ein Baum! Nein, doch nicht, aber dort könnte ich nötigenfalls hinfliegen. Fenster. Und das Geräusch? Ach, der Verkehr draußen.“ Dann verfolgte sie, wie das Licht von den Fenstern aus den ganzen Raum durchflutete und ich nahm durch ihre Augen Helligkeitsabstufungen wahr.

Owl ließ nun ihren Blick zu uns schweifen und fasste Vertrauen. Sie fand uns insgesamt sympathisch. Dann musterte sie die Teilnehmer einzeln, sah sie jeweils kurz mit ihren großen, schwarzen Augen an und lud diejenigen, die offen dafür waren, in ihr geheiligtes Reich tiefster Geheimnisse ein, in ein wogendes Meer nächtlichen Friedens. Sie übermittelte uns diese Botschaft:

Auch wenn ihr denkt, dass ich mit meinem gebrochenen Flügel nicht fliegen kann, kann ich es. Ich halte gerade nach einem Landeplatz Ausschau. Ich bin frei. Ihr könnt in euren Träumen mit mir kommen. Ich bringe euch in Reiche, wo auch ihr fliegen und euch geistig frei entfalten könnt. Ich bin gerne eure Lehrerin. Ich lehre euch das Wesen der Eulen - das Bewahren des Geheimnisses, woher die Geister kommen und wohin sie zurückkehren. Kommt fliegt mit mir. Seid frei. Fliegt mit mir in euren Träumen. Wir sind eins.

Während Owl uns diese Botschaft übermittelte, flüsterte Suzanne überrascht, dass Owl der Gruppe ihre verletzte, rechte Seite zuwandte, was ein sehr großes Vertrauen bewies. Bisher hätte sie sich in solchen Situationen grundsätzlich von der anderen Seite, mit Flügel, gezeigt. Auch hätte sie sonst immer schneller in den Käfig zurück verlangt. Owl ließ mich wissen, sie fühle sich von uns trotz ihres fehlenden Flügels als ganzes Wesen geachtet. Es war unglaublich spannend, ihr zu begegnen, und ein großer Segen!

Dann wurde die Schlange aus dem Käfig geholt. Mit ihrem schönen geschmeidigen und buntschimmernden Körper und ihrem heiteren, hellen Wesen bildete Snake einen echten Kontrast zu Owls geheimnisvoller Ausstrahlung nächtlicher Schönheit und Weisheit. Snake drehte sich zunächst nach Suzanne um, sah sie an und dachte: „Ah, meine Freundin, wie schön du bist.“ Dann wendete sie sich den sie gebannt ansehenden TeilnehmerInnen zu, ging der auf sie gerichteten Energie nach, und ließ durch mich mitteilen, dass sie eine große Anspannung spüre. Daraufhin ließ in der Gruppe der Druck der Neugierde etwas nach. Durch Einfühlung in Snakes Wahrnehmung konnte ich die TeilnehmerInnen von farbigen Energien umhüllt sehen.

Ihr leuchtet wunderschön, wie Regenbögen. Ihr seid alle sehr interessiert an mir und einfühlsam. Ich mag das. Ihr seid mir sympathisch. Schönheit und Frieden sind meine Welt. Ich teile sie gerne mit euch und ich freue mich über eure Aufmerksamkeit. Ich nehme eure Wärme und euer Leuchten wahr, eure Aufnahmebereitschaft. Ich bin glücklich mit meinem Leben. Mich zieht es nicht mehr in die Wildnis, dafür könnt ihr durch mich an der Freude und Weisheit aller Schlangen überhaupt teilhaben. Ich bin ein junger und freier Geist und genieße es, Menschen zu begeistern. Kommt, unterhaltet euch mit mir.

Beide, Owl und Snake tauschten sich später mit einzelnen TeilnehmerInnen aus, die mit ihrer Hilfe versuchten, die telepathische Kommunikation zu erlernen.

Ich erfahre die Überseele einer Spezies oder Gruppe als deren einigende Energie, ihre repräsentative Stimme. Sie ist das allgemeine Bewusstsein oder umfassende Wissen der Gruppe oder Spezies. Sie ist in jedem Individuum der Spezies präsent, und doch mehr als diese im einzelnen. Ich habe gelesen, dass Bärenseelen zum Beispiel zu einer Gruppenseele zurückkehren und sich in gleicher Gestalt reinkarnieren. Das ist mir von Tieren oft bestätigt worden, die sich mit mir über ihren Lebensweg austauschten. Andererseits erfahre ich auch immer wieder, dass Lebewesen sich auf ihrem selbstbestimmten Weg in jeder Lebensform und in jeder Dimension reinkarnieren können.

Viele Wesen kehren vielleicht wiederholt in ähnlicher Form zurück und bleiben Teil dieser einen Überseele oder Gruppenenergie. Andere wechseln zwischen den Spezies, die menschliche eingeschlossen. Wir können von Leben zu Leben einem Stamm, einer Rasse, einer Spezies oder welcher Lebensform auch immer treu bleiben, wenn wir es wünschen. Zudem können wir uns in einer bestimmten Verkörperung in andere Lebensformen, Energien und Bestrebungen hineinversetzen, wenn wir unser Bewusstsein der Verbundenheit mit allem Leben zu erweitern verstehen.

Wenn die Einzelwesen in einer Spezies Gestalt annehmen, übernehmen sie damit das gesamte genetische Programm, die Körperfunktionen, die Lebenszwecke und Antriebe dieser Spezies. Sie können ganz in ihrer Gestalt und dem damit verbundenen Lebensmuster aufgehen oder dieses in Grenzen abwandeln, je nach der ihnen zur Verfügung stehenden, von ihren Bedürfnissen, Absichten und Talenten bestimmten Fassungskraft.

Mag sich auch eine allgemeine Speziesgeschichte verfassen lassen, es ist so wie bei der Geschichte der Menschheit. Man bekommt andere Eindrücke oder Einsichten, wenn man sich statt mit typischen Merkmalen mit den Einzelwesen auseinandersetzt. Dieser Planet ist ein Ort, wo sich Seelen in jeder Spezies inkarnieren können und die Gelegenheit haben, aus ihren Abenteuern zu lernen und das Beste aus sich zu holen, in körperlicher, mentaler, emotionaler und geistiger Hinsicht.

Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
401 s. 2 illüstrasyon
ISBN:
9783941435643
Yayıncı:
Telif hakkı:
Автор
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