Kitabı oku: «Das Neue Testament - jüdisch erklärt», sayfa 15

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Matthäus 23

1 Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern 2 und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. 3 Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen‘s zwar, tun‘s aber nicht. 4 Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür rühren.

5 Alle ihre Werke aber tun sie, damit sie von den Leuten gesehen werden. Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Kleidern groß. 6 Sie sitzen gern obenan beim Gastmahl und in den Synagogen 7 und haben‘s gern, dass sie auf dem Markt gegrüßt und von den Leuten Rabbi genannt werden. 8 Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder. 9 Und ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel. 10 Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus. 11 Der Größte unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

13 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein und die hineinwollen, lasst ihr nicht hineingehen.[*]

15 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land und Meer durchzieht, damit ihr einen Proselyten gewinnt; und wenn er‘s geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, doppelt so schlimm wie ihr.

16 Weh euch, ihr blinden Führer, die ihr sagt: Wenn einer schwört bei dem Tempel, das gilt nicht; wenn aber einer schwört bei dem Gold des Tempels, der ist gebunden. 17 Ihr Narren und Blinden! Was ist denn größer: das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt? 18 Und: Wenn einer schwört bei dem Altar, das gilt nicht; wenn aber einer schwört bei dem Opfer, das darauf liegt, der ist gebunden. 19 Ihr Blinden! Was ist denn größer: das Opfer oder der Altar, der das Opfer heiligt? 20 Darum, wer schwört bei dem Altar, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. 21 Und wer schwört bei dem Tempel, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. 22 Und wer schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

23 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Zehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen. 24 Ihr blinden Führer, die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt!

25 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier! 26 Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit auch das Äußere rein werde!

27 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch scheinen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat! 28 So auch ihr: Von außen scheint ihr vor den Menschen gerecht, aber innen seid ihr voller Heuchelei und missachtet das Gesetz.

29 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Propheten Grabmäler baut und schmückt die Gräber der Gerechten 30 und sprecht: Hätten wir zu Zeiten unserer Väter gelebt, so wären wir nicht mit ihnen schuldig geworden am Blut der Propheten! 31 Damit bezeugt ihr von euch selbst, dass ihr Kinder derer seid, die die Propheten getötet haben. 32 Wohlan, macht auch ihr das Maß eurer Väter voll! 33 Ihr Schlangen, ihr Otterngezücht! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?

34 Darum: Siehe, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; von ihnen werdet ihr einige töten und kreuzigen, und einige werdet ihr geißeln in euren Synagogen und werdet sie verfolgen von einer Stadt zur andern, 35 auf dass über euch komme all das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut Secharjas, des Sohnes Berechjas, den ihr getötet habt zwischen Tempel und Altar. 36 Wahrlich, ich sage euch: Das alles wird über dieses Geschlecht kommen.

Mt 23,1–36 Sieben Weherufe gegen Schriftgelehrte und Pharisäer (Mk 12,38–40; Lk 11,37–52) 23,2 Auf dem Stuhl des Mose sitzen, Jesus würdigt die Torainterpretation der Pharisäer. 23,4 Schwere und unerträgliche Bürden, Jesus wirft den Pharisäern vor, strenge Lehren aufzustellen (dagegen: Mt 11,28–29). Im Judentum gilt die Tora traditionell als Segen, nicht als Bürde. 23,5 Gebetsriemen, gr. phylaktēria, übers. „Schutzkästchen“; hebr. tefillin von tefilla, übers. „Gebet“; Kästchen aus Leder, die Schriftverse (Ex 13,1–16; Dtn 6,4–9; 11,13–21) enthalten und an der Stirn sowie einem Arm während des Gebets getragen werden (Ex 13,9.16; Dtn 6,8; 11,18; bBer 6a; bMen 34b; 35b; 37a). Quasten, vgl. Anm. zu 9,20. 23,7 Rabbi, hebr. für „mein Erhabener“, was „Lehrer“ oder „Herr“ bedeutete; im MtEv ein negativer Begriff (z.B. Mt 26,49; dagegen Joh 20,16). Vgl. „Rabbi“. 23,11 Der größte unter euch (Mk 9,33–37; 10,41–45; Lk 9,46–50) Vgl. Mt 18,4; 20,26. 23,12 Vgl. Mt 18,4; Lk 14,11; 18,14. 23,13 Weh euch, vgl. Anm. zu 11,21. Schriftgelehrte und Pharisäer, meint vermutlich Schriftgelehrte der Pharisäer (vgl. mSot 3,4; bSot 22a; dagegen Mt 13,52; 23,2). Heuchler, vgl. Anm. zu 6,2. Zuschließt vor den Menschen, für Matthäus bedeutet den Pharisäern zu folgen, verurteilt zu werden. 23,15 Einen Proselyten gewinn[en], gr. proselytos; es gab nur wenig jüdische Missionbestrebungen, um Nichtjuden als Proselyten zu gewinnen (Jos.Ant. 20,17.34–36); im Hintergrund steht hier die Sorge, dass die Pharisäer andere Juden überzeugen, ihrer Lehre zu folgen (Apg 2,11; 6,5; 13,43). 23,16 Blinde Führer, vgl. Anm. zu 15,14. Schwört, vgl. Mt 5,33–37; 23,24. 23,17 Vgl. Ex 30,29. 23,21 Vgl. Ex 29,37. 23,23 Den Zehnten geb[en], vgl. Lev 27,30; Dtn 14,22–23; Mi 6,8. Minze, Dill und Kümmel, Dill und Kümmel waren bekannte aromatische Pflanzen (Jes 28,25.27; mMaas 4,5; mDemai 2,1), Minze allerdings wird in jüdischen Quellen nie in Zusammenhang mit dem Zehnten erwähnt. Das Wichtigste im Gesetz, vgl. Mt 7,12; 22,34–40. 23,24 Mücken aussieb[en], vgl. Lev 11,44–45 und Mt 19,24. 23,25–26 Außen reinigt, Lk 11,33–34. Jesus beschuldigt die Pharisäer, unreine Herzen zu haben (Mt 6,22; 15,16–20) und nur äußerlich fromm zu erscheinen (Mt 23,3; vgl. bBer 28a und bJom 72b: „Ein Schriftgelehrter, dessen Inneres nicht seinem Äußeren gleicht, gilt nicht als Schriftgelehrter“). 23,27 Übertünchte Gräber, mit einer Kennzeichnung versehen, damit durch Leichen verursachte Unreinheit vermieden werden konnte; vgl. Num 19,11–22; Lk 11,44. 23,33 Otterngezücht, vgl. Anm. zu 3,17; Mt 12,34; Lk 3,7. 23,34 Lk 11,49–51. Propheten und Weise und Schriftgelehrte, angesehene Personen im Tanach und ihre Erben. Ihr [werdet] einige töten, vgl. Anm. zu 16,24 und 20,19. Geißeln in euren Synagogen, vgl. Anm. zu 5,10–11. 23,35 Blut Abels, des Gerechten, Gen 4,8. Jüdische Quellen verweisen auf seine Rechtschaffenheit (Jos.Ant. 1,53; LAB 16,2; TestAbr 13a). Secharjas, des Sohnes Berechjas, Sach 1,1 ist mit 2Chr 24,20–22 verschmolzen. In jüdischen Quellen wurde Blutvergießen mit dem göttlichen Gericht in Verbindung gebracht (Sib 3,12; TestSeb 3,2; bSchab 33a; bJom 9b). 23,36 Über dieses Geschlecht, Matthäus verurteilt die, die Jesus abgelehnt haben (Mt 11,16; 12,41–42.45; 17,17; 24,24).

37 Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! 38 Siehe, »euer Haus soll euch wüst gelassen werden« (Jeremia 22,5; Psalm 69,26). 39 Denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht sehen, bis ihr sprecht: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!

Mt 23,37–39 Jesus klagt über Jerusalem (Lk 13,34–35) 23,37 Eine Henne [versammelt] ihre Küken, vgl. Ps 17,8; 91,4. 23,38 Euer Haus soll euch wüst gelassen werden, die göttliche Präsenz verlässt den Tempel bei seiner Zerstörung (Jer 12,7; vgl. Tob 14,4; Jos.Apion. 1,132.154; PsSal 7,1). 23,39 Gelobt sei […], Ps 118,26 (wiederum aus dem Hallel; vgl. Anm. zu 21,9); Röm 11,25–27.

Matthäus 24

1 Und Jesus ging aus dem Tempel fort und seine Jünger traten zu ihm und zeigten ihm die Gebäude des Tempels. 2 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht ihr nicht das alles? Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde.

3 Und als er auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger zu ihm und sprachen, als sie allein waren: Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt? 4 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, dass euch nicht jemand verführe. 5 Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen. 6 Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn es muss geschehen. Aber es ist noch nicht das Ende. 7 Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort. 8 Das alles aber ist der Anfang der Wehen.

9 Dann werden sie euch der Bedrängnis überantworten und euch töten. Und ihr werdet gehasst werden um meines Namens willen von allen Völkern. 10 Dann werden viele zu Fall kommen und werden sich untereinander verraten und sich untereinander hassen. 11 Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen. 12 Und weil die Missachtung des Gesetzes überhandnehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten. 13 Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig. 14 Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.

Mt 24,1–14 Die Tempelzerstörung (Mk 13,1–13; Lk 21,5–19) 24,1–2 Der nicht zerbrochen werde, erinnert an prophetische Drohungen gegen den Tempel (z.B. Jer 26,4–6; Mi 3,12; vgl. auch Mt 26,61; 27,40; Mk 14,58; Apg 6,14; 2Makk 2,22; Jos.Bell. 6,267; 1QpHab 9,6–7; bSuk 51b). Herodes der Große begann ca. 19 v.u.Z. den Tempel zu renovieren, was aber zu Jesu Lebzeiten noch nicht vollendet war. 24,3 Ölberg, vgl. Anm. zu 21,1; von dort konnte der Tempel gesehen werden. Zeichen, ebenso wie die Pharisäer fordern auch die Jünger ein Zeichen; Jesus bietet ihnen eine Prophezeiung an. Dein Kommen, gr. parousia wurde mit militärischen und kaiserlichen Paraden assoziiert. Unter Jesu Anhängerschaft bezeichnete der Begriff die Rückkehr Jesu, um das Jüngste Gericht zu eröffnen und das vollständige messianische Zeitalter einzuleiten (z.B. 1Thess 2,19). 24,5 Ich bin der Christus, zu falschen Propheten vgl. Anm. zu 7,15. Josephus führt einige Messiasprätendenten des ersten Jahrhunderts auf (Bell. 2,259–63; 6,288). Vgl. „Messianische Bewegungen“. 24,6 Kriegsgeschrei, vgl. Jes 19,1–4; Jer 51,46; Sach 14,1–19; Dan 7,21; 9,26; 11 und Offb 6,4.12–17; PsSal 15,7–13; syrBar 27,3–5; 4Esr 13,31–32; Sib 3,635–51. 24,8 Wehen, Jes 26,17; Dan 2,28; 4Esr 4,40; 13,31–32; äthHen 62,4; vgl. auch Joel 2,10–11; Am 4,6–13; Sach 14,5; Offb 6,8; 18,8; syrBar 27,6; 70,8; mBer 9,2; bBer 55a. 24,9 Euch […] überantworten, vgl. Anm. zu 10,16–25 und 16,24; Joh 15,18–21. 24,10–12 Werden sich untereinander verraten, vgl. Anm. zu 18,6. 24,14 Alle Völker, Juden als auch Nichtjuden (vgl. Anm. zu 8,10.; Mt 9,17; 15,28; 18,6; 21,21; 28,19). Matthäus stellt die Endzeit zurück, bis die Welt evangelisiert wurde (vgl. Anm. zu 28,19–20). Jüdische Quellen binden das Ende der Welt an den Gehorsam und die Buße Israels; vgl. Ez 36,24–29; Dan 12,12–13; Tob 13,6; bBB 10a; bNed13b.

15 Wenn ihr nun sehen werdet den Gräuel der Verwüstung stehen an der heiligen Stätte, wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel (Daniel 9,27; 11,31) – wer das liest, der merke auf! –, 16 alsdann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist; 17 und wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinunter, etwas aus seinem Hause zu holen; 18 und wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, seinen Mantel zu holen. 19 Weh aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! 20 Bittet aber, dass eure Flucht nicht geschehe im Winter oder am Sabbat. 21 Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird. 22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt.

23 Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus!, oder: Da!, so sollt ihr‘s nicht glauben. 24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten. 25 Siehe, ich habe es euch vorausgesagt. 26 Wenn sie also zu euch sagen werden: Siehe, er ist in der Wüste!, so geht nicht hinaus; siehe, er ist drinnen im Haus!, so glaubt es nicht. 27 Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein. 28 Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.

29 Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Tage wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. 30 Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. 31 Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern.

32 An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. 33 Ebenso auch: Wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist. 34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht. 35 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. 36 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.

Mt 24,15–35 Das Kommen des Menschensohns (Mk 13,14–32; Lk 21,20–33) 24,15 Gräuel der Verwüstung, Dan 9,27; 11,31; 12,11. Dieser Ausdruck bezog sich ursprünglich auf die Entweihung des Altars im Jerusalemer Tempel durch Antiochus IV (auch „Epiphanes“ genannt) im Jahr 168 oder 167 v.u.Z. (1Makk 1,54). 24,16 Fliehe, Matthäus spielt vielleicht auf den Aufstand von 66–70 u.Z. an, als Juden aus Jerusalem flohen (Eus.h.e. 3,5,3); vgl. auch Sach 14,5. 24,20 Am Sabbat, im jüdischen Recht darf der Sabbat gebrochen werden, um Leben zu retten (vgl. Anm. zu 12,2; 1Makk 2,41, bSchab 128b; bJom 85a-b). 24,21–22 Vgl. Joel 2,2; Dan 12,1. Auserwählte, bei Matthäus gläubige Mitglieder der Kirche (Ex 19,16; Dtn 30,3–4; Jes 11,11.16; 18,3; 27,13; Ez 39,27). Diese Tage [werden] verkürzt, Sir 36,10; syrBar 20,1–2; 54,1; 83,1; 4Esr 4,26. 24,23–24 Vgl. Anm. zu 24,5. 24,28 Geier, gr. aetoi, wörtl. „Adler“, vielleicht eine Anspielung auf die römischen Truppen. 24,29 Jes 13,10; Ez 32,7; Joel 2,10–11; Am 8,9; Zef 1,15. 24,30 Zeichen, d.h. das Kommen des Menschensohns, der sein eigenes Zeichen ist. [Der] Menschensohn komm[t] auf den Wolken des Himmels, vgl. Anm. zu 8,20 und 10,23; Mt 26,64; Dan 7,13–14; 1Thess 4,16. 24,31 Posaunen, vgl. Jes 27,13; Sach 9,14. Seine Auserwählten, vgl. Anm. zu 24,22. 24,34 Vgl. Mt 10,23; Anm. zu 16,28 und 23,36.

37 Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird es sein beim Kommen des Menschensohns. 38 Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; 39 und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin –, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns. 40 Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben. 41 Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben.

42 Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. 43 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. 44 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr‘s nicht meint.

Mt 24,36–44 Wachsamkeit (Mk 13,33–37; Lk 21,34–36; 17,26–35) 24,36Mt 11,27. Der Sohn erscheint dem Vater untergeordnet (vgl. Joh 14,28; 1Kor 15,28). Nur Gott weiß, wann die Zeit gekommen ist (Sach 14,7; syrBar 21,8). 24,37 Tage Noahs, sündhafte Zeit (Gen 6,11–12; vgl. Jes 54,9 und bSan 108a: „Die Zeitgenossen der Sintflut haben keinen Anteil an der zukünftigen Welt (hebr. ‘olam ha-ba’)“. 24,39 Kommen des Menschensohns, ohne Warnung. 24,40–41 Auf dem Felde […] mahlen mit der Mühle, geschlechtsspezifische Beispiele. 24,42 Wachet, Mt 25,13 (Mk 13,35.37; 14,34; 1Thess 5,6). 24,43 Wie ein Dieb, vgl. 1Thess 5,2; Offb 3,3; 16,15.

45 Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über sein Gesinde gesetzt hat, dass er ihnen zur rechten Zeit Speise gebe? 46 Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. 47 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. 48 Wenn aber der böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, 49 und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen, 50 dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er‘s nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, 51 und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm seinen Platz geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern.

Mt 24,45–51 Gleichnis des treuen Knechts (Lk 12,42–46) 24,45 Der treue und kluge Knecht, die Obersten der Gemeinschaft, die dafür verantwortlich sind, die Christusgläubigen bis zur Wiederkunft Jesu (des „Herrn“) im Glauben zu bewahren. Speise, geistliche Nahrung (Num 11,12–13; 1Kor 3,1–3; 2Tim 2,15; Hebr 5,12.14). 24,51 Vgl. Anm. zu 8,12; Mt 13,42.50; 21,41; 22,13; 25,30.41.46.

Matthäus 25

1 Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen. 2 Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. 3 Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit. 4 Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.

5 Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. 6 Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen! 7 Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig.

8 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen. 9 Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zu den Händlern und kauft für euch selbst.

10 Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. 11 Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! 12 Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.

13 Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.

Mt 25,1–13 Das Gleichnis der Brautjungfern (Lk 12,35–36) Vgl. Mt 22,1–14; Offb 19,7–10; bSchab 153a: Die, die auf das königliche Gastmahl vorbereitet waren, genießen seine Annehmlichkeiten; die Unvorbereiteten aber werden leiden. 25,1 Jungfrauen, gr. parthenoi. Bräutigam, vgl. Anm. zu 9,15. 25,3–4 Öl, in Verbindung mit „Lampen“ dient Öl manchmal als Metapher für Gerechtigkeit und gute Werke (Ps 119,105: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“; Spr 6,23; 13,9; Hiob 18,5; syrBar 59,2; 4Esr 14,20–21). 25,13 Wachet, Mt 24,42.

14 Denn es ist wie mit einem Menschen, der außer Landes ging: Er rief seine Knechte und vertraute ihnen sein Vermögen an; 15 dem einen gab er fünf Zentner[*] Silber, dem andern zwei, dem dritten einen, jedem nach seiner Tüchtigkeit, und ging außer Landes. Sogleich 16 ging der hin, der fünf Zentner empfangen hatte, und handelte mit ihnen und gewann weitere fünf dazu. 17 Ebenso gewann der, der zwei Zentner empfangen hatte, zwei weitere dazu. 18 Der aber einen empfangen hatte, ging hin, grub ein Loch in die Erde und verbarg das Geld seines Herrn.

19 Nach langer Zeit kam der Herr dieser Knechte und forderte Rechenschaft von ihnen. 20 Da trat herzu, der fünf Zentner empfangen hatte, und legte weitere fünf Zentner dazu und sprach: Herr, du hast mir fünf Zentner anvertraut; siehe da, ich habe fünf Zentner dazugewonnen. 21 Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!

22 Da trat auch herzu, der zwei Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Zentner anvertraut; siehe da, ich habe zwei dazugewonnen. 23 Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!

24 Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; 25 und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde. Siehe, da hast du das Deine. 26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? 27 Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen. 28 Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat. 29 Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. 30 Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.

Mt 25,14–30 Das Gleichnis der Talente (Lk 19,11–27) Vgl. Mt 18,23–35; 25,1–13. 25,15 Fünf Zentner/Talente, entspricht mehreren Jahreslöhnen. 25,19 Der Herr [kam], die Wiederkunft Jesu. Forderte Rechenschaft, das Jüngste Gericht, in dem sich alle für ihr Handeln verantworten müssen (Mt 18,23). 25,25 Ich verbarg deinen Zentner, Menschen vergruben ihr Geld, um es vor Dieben zu schützen (vgl. Hor.sat. 1,141–42). Hier bezieht sich die Wendung auf alle, die es nicht vermögen rechtschaffen zu handeln. 25,29–30Lk 8,18; 13,28. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, vgl. EvThom 41 und bBer 40a; 55a. Äußerste Finsternis, vgl. Mt 8,12; 22,13.

31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich setzen auf den Thron seiner Herrlichkeit, 32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet, 33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.

34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt! 35 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. 36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen.

37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben? Oder durstig und haben dir zu trinken gegeben? 38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen? Oder nackt und haben dich gekleidet? 39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? 40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! 42 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben. 43 Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht.

44 Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient? 45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan. 46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

Mt 25,31–46 Das endgültige Gericht 25,31 Menschesohn, vgl. Dan 7,13–14 und Anm. zu 8,20. 25,32 Alle Völker, vgl. Anm. zu 24,14. Das Gericht über Juden und Nichtjuden (vgl. Mt 5,21–22; 7,2; 12,36.41–42; 16,27 und Jes 66,18; Ez 34,17; Mi 4,3; Röm 2,13–16). Er wird sie voneinander scheiden, in jüdischen Schriften wird teilweise ein verherrlichter Mensch bezeugt, der die Völker richten wird (syrBar 72,2–6; 11QMelch 2,13); in rabbinischen Quellen ist Gott der Richter (bRHSch 8a; 16a-b). Schafe von den Böcken, steht für die Gerechten bzw. die Frevler (Ez 34,17). 25,33 Zu seiner Rechten, die Seite der Gerechtigkeit und des Rechts (Mt 20,21.23; 1Kön 22,19; Ps 110,1; vgl. auch 1Kön 2,19; Ps 45,10; Röm 8,34). 25,34 Vgl. Mt 5,3; Lk 12,32; Offb 13,8; 17,8. 25,35–36 Den Notleidenden zu helfen bedeutet in Wirklichkeit, Gott zu dienen; vgl. Jes 58,7; 2Tim 1,16; Hebr 13,2–3; Jak 2,15–16. Nach bBB 10a führt wohltätiges Spenden zur Erlösung Israels. 25,40 Vgl. Mt 10,42. 25,41 Ewiges Feuer, vgl. Anm. zu 7,19. 25,46 Vgl. Dan 12,2; Joh 5,29; syrBar 51,6. Gerechte, die Erlösung beruht auf Werken der Barmherzigkeit (vgl. Anm. zu 1,19 und 3,14; Mt 5,6; 6,1; 10,11; 21,32; 22,14; vgl. auch Joh 5,29).

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9783438072467
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