Kitabı oku: «Das Neue Testament - jüdisch erklärt», sayfa 27
Lukas 2
1 Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.
4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe[*]; die war schwanger. 6 Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Lk 2,1–7 Die Geburt Jesu (Mt 1,18–25) 2,1 Augustus, der von 27 v.u.Z –14 u.Z. herrschte, wurde auch „Gott“, „Sohn Gottes“, „Erlöser“ und „Vater“ genannt. Die Leserschaft des LkEv hat deshalb wohl die politische Herausforderung erkannt: Welchem „Sohn Gottes“ sollten sie nachfolgen, Jesus oder dem Caesar? Geschätzt, dieser Zensus ist sonst nicht bezeugt. Rom, das die Gebietsansässigen vorrangig zur Erhebung der Steuern erfasste, führte keine einmalige Schätzung im gesamten Reichsgebiet durch und forderte die Menschen dafür auch nicht auf, in ihre Heimatstädte zurückzukehren, um sich amtlich einzutragen. Es liegen keine externen Zeugnisse für einen römischen Zensus unter Herodes dem Großen vor, während dessen Regierungszeit Jesus geboren wurde. Im jüdischen Denken steht das Zählen von Menschen in direktem Gegensatz zum göttlichen Willen (Ex 30,12; 2Sam 24). Apg 5,37 datiert die Revolte von Judas dem Galiläer in die „Tage[…] der Volkszählung“ und kontrastiert somit den Gehorsam Josefs und Marias mit der Auflehnung des Judas. Die Szene könnte ein Midrasch zu Ps 87,5–6[LXX 86] sein. 2,2 Quirinius, wurde als legatus (militärischer Statthalter) eingesetzt, um den Aufstand der Homonadenser in Kilikien zu unterdrücken; der eigentliche Statthalter war Varus. Josephus berichtet (Ant. 17,354; 18,1–2; vgl. auch Bell. 2,117; 7,253) von einem Provinzialzensus unter Quirinius im Jahr 6 u.Z., nach dem Tod des Herodes. 2,3–4 Ein jeglicher in seine Stadt, der Zensus erklärt, wie Jesus in Bethlehem geboren werden kann, in der Stadt, in der David geboren worden war (1Sam 17; 20; Mi 5,1 prophezeit einen Herrscher aus Bethlehem; vgl. Mt 2,5–6). Bethlehem liegt etwa 8 km von Jerusalem und 137 km von Nazareth entfernt. 2,7 Erster Sohn, gr. prototokos (hebr. bechor), der als solcher Gott geweiht ist (Ex 13,2.12.15; Num 3,12–13; Dtn 21,17); Israel ist Gottes „erstgeborener Sohn“ (Ex 4,22). Krippe, ein Futtertrog; die Assoziierung Jesu mit dem Trog – einem Sinnbild für Nahrung – antizipiert bereits das Letzte Abendmahl (Lk 22,19). Die Weihnachtskrippe mit den Magiern (aus Mt 2) und den Hirten (aus dem LkEv) wurde von Franz von Assisi im dreizehnten Jahrhundert erfunden. Herberge, im Gegensatz zu der populären Lesart gibt Lukas keinen Hinweis darauf, dass der Wirt der armen Familie die Gastfreundschaft verwehrt; vielmehr geht es darum, dass es keinen Raum für die Privatsphäre gab, die für eine Geburt vonnöten war.
8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens[*].
15 Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
Lk 2,8–20 Die Verkündigung an die Hirten (Mt 2,1–12) 2,8 Hirten, deutet die zahlreichen positiven Hirtenbilder (Mose und David eingeschlossen) in den Schriften Israels und vielleicht die Verbindung zwischen Schafen und der Ordnung der Opfer an (vgl. Philo spec. 1,133.136). 2,9 Klarheit des Herrn, vgl. hebr. kavod [JHWHs] (Ex 16,7.10; 24,16–17; Jes 40,5 u.a.). 2,10 Große Freude, vgl. Anm. zu 1,19. Allem Volk, hebr. kol ha‘am wäre von einer jüdischen Hörerschaft als „das Volk Israel“ betreffend verstanden worden. 2,11 Stadt Davids, vgl. Anm. zu 2,3–4. Christus, der Herr, vgl. Anm. zu 1,17. In PsSal 17,32 wird „der Gesalbte [des Herrn]“ mit Blick auf einen davidischen König verwendet; vgl. auch „den Gesalbten des Herrn“ in 1Sam 24,7 (in Bezug auf König Saul); Klgl 4,20. 2,12 In Windeln gewickelt, vgl. Weish 7,4–5. Krippe, vgl. Anm. zu 2,7. 2,13 Himmlische Heerscharen, Dtn 4,19; 1Kön 22,19; Jer 8,2; Ps 33,6 u.a.; die Engel, die Gott dienen und Gottes Lobpreis singen (Jes 6,3; Ps 29). 2,19 Vgl. Lk 2,51.
21 Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war.
22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn hinauf nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, 23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn (Exodus 13,2; 13,15): »Alles Männliche, das zuerst den Mutterschoß durchbricht, soll dem Herrn geheiligt heißen«, 24 und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben« (Levitikus 12,6–8).
Lk 2,21–24 Die Beschneidung und Darstellung Jesu 2,21 Und als acht Tage um waren, wörtl. „erfüllt wurden“; die rituelle Beschneidung findet acht Tage nach der Geburt statt; vgl. Anm. zu 1,59. Gab man ihm den Namen Jesus, vgl. Anm. zu 1,31. 2,22 Ihrer Reinigung, Väter oder Neugeborene mussten sich keinen Reinigungsriten unterziehen. Bei dem Versuch, die Historizität dieser irregulären Praxis zu belegen, wird in der Forschung oft darauf verwiesen, dass Josef bei der Geburt Jesu geholfen habe und folglich auch er rituell unrein gewesen sei: Der Text, der dabei zumeist zitiert wird (z.B. mNid 5,1), untermauert diese Behauptung nicht. Bezüglich der Reinigung der Mutter (vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes) vgl. Lev 12. Gesetz des Mose, der erste von neun Verweisen des Evangeliums auf die Tora. Jerusalem, ein lukanischer Fokus. Ihn darzustellen, möglicherweise eine Anspielung auf die pidijon ha-ben, die „Auslösung des Erstgeborenen“ (Ex 13,2.12.15; Num 18,15–16; Neh 10,36–37); kein Gesetz schreibt diese Darstellung vor. Lukas könnte auf die Darstellung des Samuel (1Sam 2,24) anspielen. 2,23 Eine Paraphrase von Ex 13,2.
25 Und siehe, ein Mensch war in Jerusalem mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war auf ihm. 26 Und ihm war vom Heiligen Geist geweissagt worden, er sollte den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. 27 Und er kam vom Geist geführt in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz, 28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:
29 Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren,
wie du gesagt hast;
30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
31 das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern,
32 ein Licht zur Erleuchtung der Heiden
und zum Preis deines Volkes Israel.
33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich über das, was von ihm gesagt wurde. 34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass viele in Israel fallen und viele aufstehen, und ist bestimmt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – 35 und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen –, damit aus vielen Herzen die Gedanken offenbar werden.
36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanuëls, aus dem Stamm Asser. Sie war hochbetagt. Nach ihrer Jungfrauschaft hatte sie sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt 37 und war nun eine Witwe von vierundachtzig Jahren; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. 38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
Lk 2,25–38 Simeon und Hanna 2,25 Jerusalem, vgl. Anm. zu 2,22. Simeon, sonst nicht bezeugt. Trost, gr. paraklēsis, hier synonym mit Erlösung, vgl. Anm. zu 1,68 und 24,21; vgl. auch Jes 40[LXX]; syrBar 44,7. Heiliger Geist, vgl. Anm. zu 1,15. 2,27 Wie es Brauch ist, vgl. Anm. zu 2,22. 2,29 Nun lässt du […] fahren, lat. nunc dimittis, der traditionelle Name des Lobgesangs. 2,31 Heil, vgl. Lk 3,6. Vor allen Völkern, vgl. Jes 52,10; Ps 98,2. 2,32 Erleuchtung der Heiden, vgl. Jes 49,6; im Judentum wurde gewöhnlich gelehrt, dass die Erlösung allen Völkern gilt. Preis deines Volkes Israel, vgl. Jes 46,13. 2,33 Vater, Josef (Lk 2,48; 3,23). 2,34 Segnete sie, vielleicht die Andeutung eines priesterlichen Segens (Num 6,23; 1Sam 2,20). Fallen und […] aufstehen, Jesu Verkündigung und die Verkündigung über ihn sorgte für Spaltungen unter Jüdinnen und Juden. 2,35 Durch deine Seele wird ein Schwert dringen, im christlichen Denken werden sich Lehren über die Gerechtigkeit, das Leiden und die Fürbitte Marias entwickeln. 2,36 Prophetin, Hanna, vergleichbar mit anderen Prophetinnen im Judentum (Mirjam [Ex 15,20], Debora [Ri 4,4], Hulda [2Kön 22,14] und wohl Jesajas Frau [Jes 8,3]). 2,37 Witwe, Lukas befürwortet den Zölibat. Allerdings wohnten Menschen nicht für einen längeren Zeitraum am Tempel, trotz Ps 23,6. 2,38 Erlösung Jerusalems, vgl. Anm. zu 1,68 und 24,21.
39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurück nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth. 40 Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade lag auf ihm.
Lk 2,39–40 Die Kindheit Jesu 2,39 Nach dem Gesetz des Herrn, Lukas hebt die Verbindung der Familie zur Tora hervor. 2,40 Voller Weisheit, vgl. Jes 11,2.
41 Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. 42 Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes. 43 Und als die Tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wussten‘s nicht. 44 Sie meinten aber, er wäre unter den Gefährten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten. 45 Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem und suchten ihn.
46 Und es begab sich nach drei Tagen, da fanden sie ihn im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. 47 Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich über seinen Verstand und seine Antworten. 48 Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. 49 Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich sein muss bei denen, die zu meinem Vater gehören[*]? 50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte. 51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen gehorsam. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen. 52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.
Lk 2,41–52 Jesus im Tempel 2,41 Alle Jahre, Lukas führt die Themen Jerusalem, Tempel und Tora fort; die jährliche Pilgerreise erinnert an Hanna (1Sam 1,3). Passafest, eines der drei Wallfahrtsfeste (mit Sukkot/Laubhüttenfest und Schawuot/Wochenfest); vgl. Ex 23,14–17; Dtn 16,1–8.16 sowie Lk 22,7–13. 2,42 Zwölf Jahre alt, entgegen der landläufigen Meinung handelt es sich dabei nicht um Jesu Bar Mizwa; bezüglich jüngerer Texte über das Alter von dreizehn Jahren als Alter der Verantwortung Erwachsener vgl. mNid 5,6; mAv 5,21. 2,47 Erzählungen über die erstaunliche Weisheit von Helden sind verbreitet, z.B. über Kyrus (Hdt. 1,114ff.), Alexander den Großen (Plut.Alex. 5), Mose (Philo Mos. 1.21; Jos.Ant. 2,230) und Samuel (Jos.Ant. 2,230); in Jos.Vit. 9 wird festgehalten: „Noch als Jugendlicher, so um das vierzehnte Jahr – erhielt ich Lob von allen für meine Stoffkenntnis; die Hohenpriester und die Vornehmsten der Stadt trafen sich immer wieder, um von mir genauere Auskunft über die Gesetzesbestimmungen zu erhalten.“ 2,48 Vater, vgl. Anm. zu 2,33, was die Ironie in Jesu Antwort in Lk 2,49 bereits vorbereitet. 2,49 Bei denen, die zu meinem Vater gehören, der Ausdruck ist im Tanach verbreitet, bezieht sich aber nie auf den Tempel. 2,51 Vgl. Lk 2,19. 2,52 Vgl. 1Sam 2,26; Lk 1,80; 2,40; Mose wird mit ähnlichen Begriffen beschrieben (Philo Mos. 1,19; JosAnt. 2,231); vgl. auch Spr 3,4.
Lukas 3
1 Im fünfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in Judäa war und Herodes Landesfürst von Galiläa und sein Bruder Philippus Landesfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis und Lysanias Landesfürst von Abilene, 2 als Hannas und Kaiphas Hohepriester waren, da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der Wüste. 3 Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden, 4 wie geschrieben steht im Buch der Worte des Propheten Jesaja (Jesaja 40,3–5): »Es ist eine Stimme eines Predigers[*] in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben! 5 Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen erniedrigt werden; und was krumm ist, soll gerade werden, und was uneben ist, soll ebener Weg werden, 6 und alles Fleisch wird das Heil Gottes sehen.«
Lk 3,1–6 Johannes der Täufer (Mt 3,1–6; Mk 1,2–6). Vgl. Jos.Ant. 18,116. In der Forschung wird teilweise angenommen, dass die ursprüngliche Version des LkEv hier begann (vgl. die Einleitung sowie Mk 1). 3,1 Tiberius, herrschte von 14–37 u.Z. Pontius Pilatus, der römische Statthalter von Judäa und Idumäa (26–36 u.Z.). Herodes, Herodes Antipas (vgl. Lk 23,6–7) herrschte in Galiläa und Peräea (4 v.u.Z–29 u.Z.). Philippus, herrschte von 4 v.u.Z–34 u.Z.; vgl. Lk 3,19–20. Lysanias, der römische Tetrarch von Abilene (westlich von Damaskus), ca. 25–30 u.Z. 3,2 Hannas, Hohepriester von 6–15 u.Z., dann von Rom abgesetzt. Seine Söhne traten seine Nachfolge an, später sein Schwiegersohn Kaiphas (18–36 u.Z.). Bezüglich der biblischen Datierung aufgrund von herrschenden Mächten vgl. z.B. Jes 6,1; Jer 1,1–3; Ez 1,1–3. Geschah das Wort Gottes, hebr. wajehi dvar JHWH ’el[…] ist eine gängige Formel im Tanach. Zacharias, vgl. Lk 1,5–23.59–80. Wüste, vgl. Anm. zu 1,80. 3,3 Taufe, vom gr. Verb für „eintauchen“, ein rituelles Eintauchen. Anders als die mikwe-Tauchbäder zur rituellen Reinheit, war die Taufe des Johannes scheinbar ein einmaliges Ereignis. Josephus berichtet (Ant. 18,117), dass die Taufe des Johannes keine Sünden abwusch, sondern eher als öffentliches Bekenntnis der Buße diente. Zu Waschungen als Symbol für die Reinigung durch Gott vgl. z.B. Ez 36,25; Ps 51,4; zu Waschungen, die metaphorisch mit der Entfernung des Bösen verbunden sind, vgl. Jes 1,16. In 1QS 5,7–15 fungiert das Untertauchen auch als Initiationsritus; es gibt keinen direkten Beleg einer Verbindung zwischen Johannes und Qumran. „Jüdische Proselytentaufen“ (d.h. ein Tauchbad als Teil des Rituals beim Übertritt zum Judentum) scheinen erst nach 70 u.Z. durchgeführt worden zu sein (bJev 46a). 3,4–6 Vgl. Jes 40,3–5 (vgl. auch 1QS 8,12–16). In Jesaja bedeutet Heil die Rückkehr Israels aus dem Babylonischen Exil in sein Heimatland („Es ruft eine Stimme: ‚In der Wüste bereitet […]’ “). Für Lukas befindet sich Johannes in der Wüste, wo er das eschatologische Heil ankündigt. Die Kantillationszeichen (zum Singen des Textes in der Synagoge) verbinden „in der Wüste“ mit „bereitet den Weg“; die jüdische Tradition übernahm somit eine umfassendere Lesart der ursprünglichen Satzzäsur bei Jesaja. Vgl. auch Mal 3,1.
7 Da sprach Johannes zu der Menge, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Ihr Otterngezücht, wer hat euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet? 8 Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken. 9 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
10 Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir nun tun? 11 Er antwortete aber und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso. 12 Es kamen aber auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? 13 Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! 14 Da fragten ihn auch Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt noch Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!
15 Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen, ob Johannes vielleicht der Christus wäre, 16 antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. 17 In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslöschlichem Feuer verbrennen. 18 Und mit vielem andern mehr ermahnte er das Volk und predigte ihm.
Lk 3,7–18 Die Lehre des Johannes 3,7 Menge, Mt 3,7–10 richtet die Drohworte des Johannes gegen die Pharisäer und Sadduzäer. Otterngezücht, bezeichnet bei Matthäus Pharisäer, Schriftgelehrte und Sadduzäer (Mt 3,7; 12,34; 23,33). Eine harsche Beleidigung: Man nahm an, dass Ottern sich ihren Weg durch den Körper ihrer Mutter nach außen fressen und sie dadurch töten. Künftiger Zorn, das endgültige Gericht Gottes. 3,8 Abraham zum Vater, vgl. Jes 51,1–2; Joh 8,33–39. Die jüdische Tradition spricht von der sechut ’avot, übers. das „Verdienst der Väter“ (vgl. z.B. bSchab 55a); vgl. auch Anm. zu 1,72. Steinen Kinder, ein aramäisches (’avnaja […] benaja) und hebräisches (’avanim […] banim) Wortspiel. Johannes lehnt die Vorstellung ab, man könne sich auf die eigene Abstammung als Zeichen göttlicher Gunst verlassen. 3,11 Gebe dem, eine wesentliche Lehre des Judentums ist die Fürsorge für Benachteiligte (vgl. z.B. Jes 1,10–20; 58,6–7; Ez 18,5–9; Tob 1,16–17; 4,16; bBer 5a; BerR 30 u.a.). 3,12 Zöllner, höchstwahrscheinlich Juden, die für Rom arbeiteten; sie wurden als Verräter betrachtet und waren für ihre korrupten Geschäfte bekannt. 3,13 Fordert nicht mehr, verlangt nicht mehr von der Bevölkerung als vorgegeben (Lk 19,8). 3,14 Soldaten, vermutlich Einheimische im Dienst des Herodes Antipas (Jos.Ant 18,113–14). Josephus beschreibt Johannes als einen „[…] edle[n] Mann […], der die Juden anhielt, nach Vollkommenheit zu streben, indem er sie ermahnte, Gerechtigkeit gegeneinander und Frömmigkeit gegen Gott zu üben […]“ (Ant. 18,117). 3,15 Manche hielten Johannes für den Messias, eine Lehre, die in der religiösen Gemeinschaft der Mandäer beibehalten wurde. 3,16–18Mt 3,11–12; Mk 1,7–8. Der wird euch mit dem Heiligen Geist […] taufen, vgl. Anm. zu 1,15; Apg 2,1–4; der Satz kombiniert Bezüge zu einem Initiationsritus, einem eschatologischen Status und eine Veränderung von einem profanen zu einem heiligen Zustand. 3,17 Den Weizen […] sammeln […] Feuer, die Erntesymbolik ist typisch für eschatologische Lehren. 3,18 Predigte, vgl. Anm. zu 1,19.
19 Herodes aber, der Landesfürst, der von Johannes zurechtgewiesen wurde wegen Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen all des Bösen, das er getan hatte, 20 fügte zu dem allen noch dies hinzu: Er warf Johannes ins Gefängnis.
Lk 3,19–20 Die Gefangennahme des Johannes (Mt 14,3–4; Mk 6,17–18) Herodes Antipas verstieß die Tochter des Nabatäerkönigs, damit er Herodias, seine Nichte, heiraten konnte, die sich von seinem Bruder, Herodes Philippus, hatte scheiden lassen. Josephus gibt weitere Einzelheiten an (Ant. 18,109–115). Das jüdische Gesetz verbot die Heirat der Frau des eigenen Bruders (Lev 18,16; 20,21). 3,19 Zurechtgewiesen, vgl. Lev 19,17; bTam 28a; Sifra 89a–89b; BerR 54,3.
21 Und es begab sich, als alles Volk sich taufen ließ und Jesus auch getauft worden war und betete, da tat sich der Himmel auf, 22 und der Heilige Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube, und eine Stimme kam aus dem Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.
Lk 3,21–22 Die Taufe Jesu (Mt 3,13–17; Mk 1,9–11) 3,21 Betete, deutet jüdische Frömmigkeit an (Lk 5,16; 6,12; 9,18.28; 11,1; 22,32.41–46). Der Himmel [tat sich auf], Jes 6,1–4; Ez 1,1; syrBar 22,1); eine direkte, göttliche Offenbarung. 3,22 Heiliger Geist, vgl. Anm. zu 1,15. Eine Stimme kam aus dem Himmel, hebr. bat qol (übers.: „Tochter der Stimme“), ein seltenes Mittel der göttlichen Kommunikation (z.B. bBM 59b; vgl. auch Lk 9,35). Sohn, eine Anspielung auf 2Sam 7 und Ps 2,7. Lieber, vgl. Gen 22,2 (Isaak). Für eine jüdisch-messianische Interpretation von Ps 2 vgl. PsSal 17,23–24; 4QFlor. Habe ich Wohlgefallen, vgl. Jes 42,1.
23 Und Jesus war, als er auftrat, etwa dreißig Jahre alt und wurde gehalten für einen Sohn Josefs, der war ein Sohn Elis, 24 der war ein Sohn Mattats, der war ein Sohn Levis, der war ein Sohn Melchis, der war ein Sohn Jannais, der war ein Sohn Josefs, 25 der war ein Sohn Mattitjas, der war ein Sohn des Amos, der war ein Sohn Nahums, der war ein Sohn Heslis, der war ein Sohn Naggais, 26 der war ein Sohn Mahats, der war ein Sohn Mattitjas, der war ein Sohn Schimis, der war ein Sohn Josechs, der war ein Sohn Jodas, 27 der war ein Sohn Johanans, der war ein Sohn Resas, der war ein Sohn Serubbabels, der war ein Sohn Schealtiëls, der war ein Sohn Neris, 28 der war ein Sohn Melchis, der war ein Sohn Addis, der war ein Sohn Kosams, der war ein Sohn Elmadams, der war ein Sohn Gers, 29 der war ein Sohn Joschuas, der war ein Sohn Eliësers, der war ein Sohn Jorims, der war ein Sohn Mattats, der war ein Sohn Levis, 30 der war ein Sohn Simeons, der war ein Sohn Judas, der war ein Sohn Josefs, der war ein Sohn Jonams, der war ein Sohn Eljakims, 31 der war ein Sohn Meleas, der war ein Sohn Mennas, der war ein Sohn Mattatas, der war ein Sohn Natams, der war ein Sohn Davids, 32 der war ein Sohn Isais, der war ein Sohn Obeds, der war ein Sohn des Boas, der war ein Sohn Salas, der war ein Sohn Nachschons, 33 der war ein Sohn Amminadabs, der war ein Sohn Admins, der war ein Sohn Arnis, der war ein Sohn Hezrons, der war ein Sohn des Perez, der war ein Sohn Judas, 34 der war ein Sohn Jakobs, der war ein Sohn Isaaks, der war ein Sohn Abrahams, der war ein Sohn Terachs, der war ein Sohn Nahors, 35 der war ein Sohn Serugs, der war ein Sohn Regus, der war ein Sohn Pelegs, der war ein Sohn Ebers, der war ein Sohn Schelachs, 36 der war ein Sohn Kenans, der war ein Sohn Arpachschads, der war ein Sohn Sems, der war ein Sohn Noahs, der war ein Sohn Lamechs, 37 der war ein Sohn Metuschelachs, der war ein Sohn Henochs, der war ein Sohn Jereds, der war ein Sohn Mahalalels, der war ein Sohn Kenans, 38 der war ein Sohn des Enosch, der war ein Sohn Sets, der war ein Sohn Adams. Der war Gottes.
Lk 3,23–38 Jesu Stammbaum (Mt 1,1–17) Lukas zeichnet Jesu Abstammung bis Adam (Gen 5,1), der auch als Sohn Gottes gesehen wird (V. 38; vgl. Philo virt. 204–05). Der matthäische Stammbaum nimmt Salomo (Mt 1,6) statt Natham auf (2Sam 5,14; Lk 3,31). 3,23 Dreißig, das übliche Alter des Dienstes: Gen 41,46 (Josef); Num 4,3.23; 2Sam 5,4 (David); Dion.Hal.ant.Rom. 4,6. Eli, Mt 1,15–16 nennt Josefs Vater Jakob, wohl als Anspielung auf den Jakob und Josef der Genesis. Die siebenundsiebzig Namen bei Lukas (vgl. die drei Gruppen aus vierzehn Namen bei Matthäus) legen eine Vervollkommnung nahe. Zu Adam bis David, vgl. Gen 5,3–32; 11,10–26; Rut 4,18–22; 1Chr 1,1–4.24–28; 2,1–15. 3,38 Sohn Adams. Der war Gottes, die jüdische Tradition bezeichnet Adam üblicherweise nicht als „Sohn Gottes“.
Lukas 4
1 Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kam zurück vom Jordan. Und er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt 2 vierzig Tage lang und von dem Teufel versucht. Und er aß nichts in diesen Tagen, und als sie ein Ende hatten, hungerte ihn. 3 Der Teufel aber sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, dass er Brot werde. 4 Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben (Deuteronomium 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.«[*]
5 Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle Reiche der ganzen Welt in einem Augenblick 6 und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben und ich gebe sie, wem ich will. 7 Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein. 8 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es steht geschrieben (Deuteronomium 6,13): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.«
9 Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich von hier hinunter; 10 denn es steht geschrieben (Psalm 91,11–12): »Er wird befehlen seinen Engeln für dich, dass sie dich bewahren.« 11 Und: »Sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 12 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt (Deuteronomium 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.«
13 Und als der Teufel alle Versuchung vollendet hatte, wich er von ihm bis zur bestimmten Zeit.
Lk 4,1–13 Die Versuchung (Mt 4,1–11; Mk 1,12–13) 4,1 Heiliger Geist, vgl. Anm. zu 1,15. 4,2 Vierzig Tage [in der Wüste], erinnert an die Versuchung Israels (Dtn 8,2; Ps 106). Versucht, oder „geprüft“ (Lk 11,16). Er aß nichts, Dtn 9,9; 1Kön 19,8; Jesus verkörpert die Rollen von Mose (Ex 34,28; Dtn 9,9.18) und Elia (1Kön 19,8). 4,3 Teufel, Satan; ist im jüdischen Denken (z.B. Sach 3,1–2 und Hiob 1–2 [der satan, d.h. der „Ankläger“]) sowohl ein Mitglied des himmlischen Rates, dessen Aufgabe es ist die Gerechten zu prüfen, als auch ein böses Wesen, das gegen Gott auftritt (z.B. 1Chr 21,1). 4,4 Vom Brot allein, vgl. Dtn 8,3. Jesus kontert die Provokationen Satans indem er das Deuteronomium zitiert (die Zitate stehen der LXX näher als dem MT). 4,5 Vgl. Dtn 34,1–4, Mose blickt über das verheißene Land. 4,6 Sie ist mir übergeben, deutet an, dass Satan gerade die Welt regiert. 4,8 Es steht geschrieben, vgl. Dtn 6,13, vgl. auch Lk 10,20. Den Herrn, deinen Gott, kann sich hier auch subtil auf Jesus beziehen (vgl. Anm. zu 1,17). 4,9 Jerusalem, vgl. Anm. zu 2,22. Matthäus platziert diese Versuchung an die zweite Stelle und endet mit der Versuchung der umfassenden Herrschaft. Zinne, Josephus (Ant. 15,412) spricht vom Tempel und bemerkt: „Denn über dem Tale, welches so tief war, dass man, wenn man hinabsah, anfing schwindelig zu werden, war noch eine unermesslich hohe Halle erbaut, so dass derjenige, der vom Dache dieser Halle aus beide Höhen zugleich mit seinem Auge ermessen wollte, schon vom Schwindel erfasst wurde, ehe noch sein Blick den Grund der ungeheuren Tiefe erreichen konnte“. Eusebius (Eus.h.e. 2,23,11) behauptet, dass der Herrenbruder Jakobus von der Zinne des Tempels in den Tod gestoßen wurde. 4,10–11 Es steht geschrieben, vgl. Ps 91,11–12. Ironischerweise wurde der Psalm zur Abwehr von Dämonen verwendet (11QPsª; Targum zu Ps 91; jSchab 6,2/8b [„Das Lied der Heimgesuchten“]). 4,12 Es ist gesagt, vgl. Dtn 6,16. Den Herrn, euren Gott, vgl. Anm. zu V. 8. 4,13 Bestimmte Zeit, vgl. Lk 22,3.28.
14 Und Jesus kam in der Kraft des Geistes wieder nach Galiläa; und die Kunde von ihm erscholl durch das ganze umliegende Land. 15 Und er lehrte in ihren Synagogen und wurde von jedermann gepriesen.
Lk 4,14–15 Lehrtätigkeit in Galiläa (Mt 4,12–17; Mk 1,14–15) 4,14 Geist, vgl. Anm. zu 1,15. 4,15 Synagogen, Orte des jüdischen Gebets, der Lehre und der Versammlung der Gemeinschaft; vgl. Lk 4,44; vgl. auch „Die Synagoge“. Von jedermann gepriesen, die anfängliche jüdische Aufnahme ist unmissverständlich positiv.
16 Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf, um zu lesen. 17 Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht (Jesaja 61,1–2): 18 »Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit 19 und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.«
20 Und als er das Buch zutat, gab er‘s dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn. 21 Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren.
