Kitabı oku: «Das Neue Testament - jüdisch erklärt», sayfa 28
22 Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich über die Worte der Gnade, die aus seinem Munde kamen, und sprachen: Ist das nicht Josefs Sohn? 23 Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet mir freilich dies Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Denn wie große Dinge haben wir gehört, die in Kapernaum geschehen sind! Tu so auch hier in deiner Vaterstadt! 24 Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet ist willkommen in seinem Vaterland. 25 Aber wahrhaftig, ich sage euch: Es waren viele Witwen in Israel zur Zeit des Elia, als der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate und eine große Hungersnot herrschte im ganzen Lande, 26 und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt als allein nach Sarepta im Gebiet von Sidon zu einer Witwe. 27 Und viele Aussätzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen wurde rein als allein Naaman, der Syrer.
28 Und alle, die in der Synagoge waren, wurden von Zorn erfüllt, als sie das hörten. 29 Und sie standen auf und stießen ihn zur Stadt hinaus und führten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustürzen. 30 Aber er ging mitten durch sie hinweg.
Lk 4,16–30 Die Ablehnung in Nazareth Vgl. Mt 13,53–58; Mk 6,1–6; eine Szene, die nur im LkEv geschildert wird (vielleicht eine Neufassung von Mk 6,1–6; vgl. Mt 13,53–58). Vgl. „Jesu Predigt in der Synagoge“. 4,16 Nach seiner Gewohnheit, Bezug auf V. 15. Um zu lesen, die meisten Menschen in der Antike waren Analphabeten. 4,17 Buch des Propheten Jesaja, ob Nazareth ein eigenes Synagogengebäude hatte oder wohlhabend genug war, eine eigene Jesajarolle zu besitzen, bleibt umstritten (die vollständig erhaltene Jesajarolle aus Qumran (1QIsaa) ist 73,4 cm hoch und hat vierundfünfzig Spalten). Jesus liest die Haftara, einen Abschnitt aus den Propheten (Nevi’im), der den wöchentlichen Toraabschnitt ergänzt. Der früheste rabbinische Hinweis auf diese Praxis ist tMeg 4(3),1; allerdings deuten bereits Lk 4 und Apg 13,15 diese Praxis an und in der Forschung wurde dargelegt, dass Philo einen Haftarazyklus vom 17. Tammus bis Jom Kippur kennt. Der Textabschnitt, den Jesus liest, taucht in keinem jüdischen Haftaraverzeichnis auf, das heute benutzt wird. 4,18–19 Der Geist […] ist auf mir, vgl. Lk 3,22. Das Evangelium den Armen […] das Gnadenjahr des Herrn, vgl. Jes 61,1–2; vgl. auch Jes 58,6 und die Tradition des Jobeljahrs in Lev 25 (vgl. bSan 102a). Bezüglich messianischer Interpretation von Jes 61 vgl. 1QH 18,14; 11QMelch 1,18. Den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, ironisch angesichts der Gefangenschaft des Johannes (Lk 3,19–20). Bei Lukas fehlt der jesajanische Verweis auf den „Tag der Rache“ (Jes 61,2). 4,22 Josefs Sohn, vgl. Lk 2,33.48; 3,23. 4,23 Arzt, hilf dir selber, ein ähnliches Sprichwort erscheint in BerR 23,4. Große Dinge […] die in Kapernaum geschehen sind, Lukas beschreibt diese Begebenheiten nicht; vgl. Lk 4,31–41. Kapernaum, von kefar-Nachum, dem Dorf Nachums, ein Fischereizentrum am Galiläischen Meer. 4,24 Wahrlich, gr./hebr. amen, wörtl.: „so sei es“; das einzige hebräische Wort, das Lukas benutzt. Der Ausdruck steht meist am Ende eines Gebetes, aber die Verwendungsweise hier ist nicht speziell jesuanisch, vgl. z.B. Jer 28,6. 4,25–26 Vgl. 1Kön 17,8–16. 4,27 Vgl. 2Kön 5,1–4. 4,28 Von Zorn erfüllt, nicht wegen der Wohltätigkeit, die Nichtjuden erwiesen wurde, sondern weil Jesus ihnen seine Macht vorenthielt. 4,30 Und er ging mitten durch sie hindurch, könnte übernatürliche Fähigkeiten andeuten.
Jesu Predigt in der Synagoge (Lk 4,16–30)
Diese Erzählung von Jesu Predigt in der örtlichen Synagoge, die Markus‘ Bericht über die Zurückweisung Jesu in Nazareth (Mk 6,2–6) ersetzt, gilt gemeinhin als die Schlüsselerzählung des Lukasevangeliums: Jesus kündigt an, dass er die Vorhersagen Jesajas über den „Gesalbten“ erfülle (Lk 4,18; das griechische echrisen ist mit dem Begriff „Christos“, Gesalbter, verwandt), die Mission unter den Völkern wird angekündigt und die Juden in der Synagoge lehnen ihn in aggressiver Weise ab. Obwohl die Versammlung seine Botschaft anfangs begrüßt (Lk 4,22), steht am Anfang des Erzählprozesses, durch den sich anfängliche Zustimmung in Ablehnung wandelt, die Anspielung auf zwei Vorläufer der Sendung Jesu: Die Propheten Elia und Elischa vollbrachten Wunder nicht für Juden, sondern für Nichtjuden. Lukas beschreibt dann, wie die Versammlung „von Zorn erfüllt“ wurde, Jesus „zur Stadt hinaus [stieß]“ und ihn „an den Abhang des Berges“ führte, „um ihn hinabzustürzen“ (Lk 4,28–29). Die christliche Predigt hat diese bösartige Reaktion bisweilen durch die Vermutung zu erklären versucht, dass die Juden, die nicht nur ethnozentrisch, sondern auch fremdenfeindlich seien, die messianischen Heilszusagen für sich selbst zu sichern suchten; deshalb hätten sie Jesus zu töten versucht, weil er eine frohe Botschaft für Nichtjuden hatte. Solche Schlussfolgerungen interpretieren die jüdische Geschichte falsch. Juden hatten generell gute Beziehungen zu Nichtjuden, wie auch der Vorhof der Nichtjuden im Jerusalemer Tempel, Nichtjuden als Stifter von Synagogen (Lk 7,1–10) und Nichtjuden als Gottesfürchtige (Apg 10) bezeugen. Sie erwarteten auch die Erlösung rechtschaffener Nichtjuden, die dann in Strömen zum Zion pilgern würden, wie Sach 8,23 erwartet: „Zu jener Zeit werden zehn Männer aus allen Sprachen der Völker einen jüdischen Mann beim Zipfel seines Gewandes ergreifen und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“ (S. „Jüdische Perspektiven auf Nichtjuden“.) Die Ablehnung Jesu wird nicht von Xenophobie angetrieben; vielmehr ist sie eine Reaktion auf seine Weigerung, seiner Heimatstadt den messianischen Segen zuzusprechen.
31 Und er ging hinab nach Kapernaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte sie am Sabbat. 32 Und sie waren bestürzt über seine Lehre; denn seine Rede war gewaltig.
33 Und es war ein Mensch in der Synagoge, besessen von einem Dämon, einem unreinen Geist, und der schrie laut: 34 Halt, was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazareth? Bist du gekommen, uns zu vernichten? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! 35 Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der Dämon warf ihn mitten unter sie und fuhr von ihm aus und tat ihm keinen Schaden. 36 Und es kam eine Furcht über sie alle, und sie redeten miteinander und sprachen: Was ist das für ein Wort? Er gebietet mit Vollmacht und Gewalt den unreinen Geistern, und sie fahren aus. 37 Und die Kunde von ihm erscholl in alle Orte des umliegenden Landes.
Lk 4,31–37 Die Heilung in Kapernaum (Mt 4,13; 7,28–29; Mk 1,21–28) Die erste der fünf Heilungen am Sabbat (Lk 4,31.38; 6,6; 13,10; 14,1). Die Volksmenge nimmt keinen Anstoß; Jesus übertritt kein Sabbatgebot. 4,31 Kapernaum, vgl. Anm. zu V. 23. Lehrte, die Synagoge wäre als Versammlungsort wäre ein geeigneter Ort zum Lehren gewesen, und zwar nicht nur von biblischem Material. 4,32 Gewaltig, auch in V. 36; vielleicht ein Verweis darauf, dass er lehrte ohne sich auf die Tradition zu stützen; vgl. z.B. mAv 1,1; vgl. Mt 7,29. 4,36 Er gebietet […] den unreinen Geistern, vgl. Tob 3,17; Apg 19,13; 1QGenAp 20,16–29; Jos.Bell. 7,185; Ant. 8,45–49 neben anderen Quellen, die auch jüdische Exorzisten bezeugen. Nach Sach 13,2 wird der „Geist der Unreinheit“ in einem eschatologischen Kontext ausgetrieben werden.
38 Und er machte sich auf aus der Synagoge und kam in Simons Haus. Und Simons Schwiegermutter lag in hohem Fieber, und sie baten ihn für sie. 39 Und er trat zu ihr und bedrohte das Fieber, und es verließ sie. Und sogleich stand sie auf und diente ihnen.
Lk 4,38–39 Die Schwiegermutter des Simon Petrus (Mt 8,14–15; Mk 1,29–31) Die zweite Heilung am Sabbat (vgl. Anm. zu 4,31–37). 4,38 Simon, vgl. Lk 5,1–11; 6,13–14. Schwiegermutter, die Evangelien erwähnen keine Ehefrau (vgl. aber 1Kor 9,5). 4,39 Bedrohte, deutet an, dass ein Dämon das Fieber verursacht hatte (Lk 4,35). Diente, gr. diakonei; oder „kümmerte sich“; der Ursprung der Bezeichnung „Diakon“ (vgl. Lk 8,3; 10,40; 22,26–27).
40 Und als die Sonne untergegangen war, brachten alle ihre Kranken mit mancherlei Leiden zu ihm. Und er legte einem jeden die Hände auf und machte sie gesund. 41 Von vielen fuhren auch die Dämonen aus, schrien und sprachen: Du bist der Sohn Gottes! Und er bedrohte sie und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Christus war.
Lk 4,40–41 Die Heilungen am Abend (Mt 8,16–17; Mk 1,32–34) 4,40 Als die Sonne untergegangen war, Ende des Sabbats. Legte […] die Hände auf, zum heilen und segnen (vgl. Gen 48,14) sowie zur Weihe (z.B. Ex 29) und bei Beauftragungen (z.B. Num 27,23).
42 Als es aber Tag wurde, ging er hinaus an eine einsame Stätte; und die Menge suchte ihn, und sie kamen zu ihm und wollten ihn festhalten, damit er nicht von ihnen ginge. 43 Er sprach aber zu ihnen: Ich muss auch den andern Städten das Evangelium predigen vom Reich Gottes; denn dazu bin ich gesandt. 44 Und er predigte in den Synagogen des jüdischen Landes.
Lk 4,42–44 Der Missionsauftrag (Mt 4,23; Mk 1,35–39) 4,42 Menge, Jesus wird weiterhin vom jüdischen Volk unterstützt. 4,43 Reich Gottes, ein wesentlicher Bestandteil von Jesu Botschaft; vgl. Sach 14,9; Ps 93–99; das „Kaddisch“-Gebet erbittet: „Gottes Reich erstehe in eurem Leben und zu euren Zeiten […]“ („vajamlich malkutej bechajejchon uvejomejchon […]“); bBer 14b. 4,44 Synagogen, vgl. Anm. zu 4,15. Jüdisches Land, Jesus Lehrtätigkeit führt ihn über die Grenzen Galiläas hinaus.

Lukas 5
1 Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, zu hören das Wort Gottes, da stand er am See Genezareth. 2 Und er sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. 3 Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.
4 Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! 5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen. 6 Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen. 7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und ihnen ziehen helfen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken. 8 Da Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. 9 Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die mit ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten, 10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen. 11 Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.
Lk 5,1–11 Der große Fischfang (Mt 13,1–3a; 4,18–22; Mk 1,16–20; 4,1–2; Joh 21,4–7) 5,1 See Genezareth, das Galiläische Meer, im Tanach auch „Kinneret“ genannt (Num 34,11; Dtn 3,17; Jos 13,27). Wort Gottes, die Tora, wie sie von Jesus interpretiert wurde. 5,5 Meister, gr. epistatēs, das lukanische Äquivalent für Rabbi (vgl. Lk 9,33 // Mk 9,5). 5,8 Herr, vgl. Anm. zu 1,17. Sündig, Lukas beschreibt die Übertretungen des Petrus nicht näher. Ein Sündenbekenntnis ist keine übliche Reaktion auf ein Wunder, vgl. Lk 5,32. 5,11 Verließen alles, die Familien eingeschlossen (vgl. Lk 5,28; 8,21; 9,61; 18,29 und 1Kön 19,20).
12 Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als der Jesus sah, fiel er nieder auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, willst du, so kannst du mich reinigen. 13 Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will‘s tun, sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm. 14 Und er gebot ihm, dass er‘s niemandem sagen sollte. Geh aber hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis.
15 Aber die Kunde von ihm breitete sich immer weiter aus, und es kam eine große Menge zusammen, zu hören und gesund zu werden von ihren Krankheiten. 16 Er aber entwich in die Einöde und betete.
Lk 5,12–16 Die Heilung des Mannes mit Aussatz (Mt 8,1–4; Mk 1,40–45) Vgl. Lev 13–14; Num 12,9–15; 2Kön 5,1–14; Lk 4,27; 17,11–19; Jos.Ant. 3,264. 5,12 Aussatz, bezeichnet allgemein Hautkrankheiten, nicht Morbus Hansen. Du [kannst] mich reinigen, geheilt und damit rituell rein. 5,13 Rührte […] an, Josephus (Apion 1,281) deutet an, dass, wer eine aussätzige Person berührt, ebenso „nicht als rein [gilt]“; dies wird in den biblischen Texten zwar angedeutet, aber nicht benannt; in der rabbinischen Literatur steht es explizit (mSav 5,6). Kein Gesetz verbietet jedoch einen solchen Kontakt; rituelle Unreinheit ist ein normaler Teil des Lebens. Indem Jesus den Mann heilt, stärkt er die Reinheitsgesetze eher, als dass er sie abschafft: In seinem Reich wird keine Unreinheit sein. 5,14 Niemandem sagen, dieses „Messiasgeheimnis“ ist eher im MkEv vorherrschend. Als Begründung wurde vorgeschlagen, dass die Lehre mehr als die Wunder betont werden sollten, die Aufmerksamkeit von Antipas vermieden werden sollte (Lk 8,56; vgl. auch Lk 7,22; 22,70; 23,3) oder es sich um eine Erklärung dafür handelt, warum die meisten Jüdinnen und Juden Jesus nicht nachfolgten. Zeige dich dem Priester, der Priester muss ihn für rein erklären (Lev 13). Wie Mose geboten hat, vgl. Lev 14,1–57. 5,16 Betete, vgl. Anm. zu 3,21.
17 Und es begab sich eines Tages, als er lehrte, dass auch Pharisäer und Lehrer des Gesetzes dasaßen, die gekommen waren aus allen Dörfern in Galiläa und Judäa und aus Jerusalem. Und die Kraft des Herrn war mit ihm, dass er heilen konnte. 18 Und siehe, einige Männer brachten einen Menschen auf einem Bett; der war gelähmt. Und sie versuchten, ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. 19 Und weil sie wegen der Menge keinen Zugang fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hinunter mit dem Bett mitten unter sie vor Jesus. 20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.
21 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen und sprachen: Wer ist der, dass er Gotteslästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben als allein Gott? 22 Als aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen? 23 Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? 24 Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat auf Erden, Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim!
25 Und sogleich stand er auf vor ihren Augen und nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging heim und pries Gott. 26 Und sie entsetzten sich alle und priesen Gott und wurden von Furcht erfüllt und sprachen: Wir haben heute seltsame Dinge gesehen.
Lk 5,17–26 Die Heilung des gelähmten Mannes (Mt 9,1–8; Mk 2,1–12) 5,17 Pharisäer, vgl. „Strömungen innerhalb des Judentums in neutestamentlicher Zeit“. Lehrer des Gesetzes, Apg 5,34; 1Tim 1,7; eher ein christlicher als ein jüdischer Begriff. Die Kraft des Herrn, vgl. Num 14,17; 2Kön 3,15; vgl. auch Ri 14; eine solche Macht kann nicht immer anwesend sein und manifestiert sich auf unterschiedliche Weise, meist durch ungewöhnliche Handlungen. 5,19 Ziegel, Markus beschreibt ein Lehmputzdach während Lukas das Haus aufwertet. 5,20 Deine Sünden sind dir vergeben, die Bemerkung impliziert eine Verbindung zwischen Gebrechlichkeit und Sünde (Ex 34,7; Joh 9,2). Auch im Judentum wurde angenommen, dass Dämonen Krankheiten verursachen (vgl. Anm. zu 4,39) und Krankheit eine Prüfung der Rechtschaffenen (v.a. Hiob) und ein Teil des Lebens ist. 5,21 Schriftgelehrte, hebr. soferim. Gotteslästerungen, ein Kapitalverbrechen (Lev 24,14–16), obwohl Jesus hier nicht blasphemisch spricht, indem er den göttlichen Namen benutzt. Hätte er tatsächlich gotteslästerlich geredet, würden seine Gegner mehr tun, als es nur in [ihren] Herzen zu bewegen (V. 22). In 4QOrNab vergibt ein jüdischer Exorzist die Sünden eines erkrankten Mannes. 5,24 Menschensohn, die Selbstbezeichnung Jesu, die sowohl auf Menschen (Ez 2,1; Ps 8,5) als auch auf einen apokalyptischen Erlöser (Dan 7,13–14; äthHen 71) verweisen kann. 5,25 Pries Gott, oder gab Gott die Ehre (oder rühmte); vgl. Lk 18,43. Lukas stellt Jesus zwar nicht mit Gott gleich, aber die Leserschaft konnte diese Verbindung ziehen (vgl. Anm. zu 4,8).
Pharisäer bei Lukas
Die Darstellung der Pharisäer im Lukasevangelium ist außergewöhnlich, in sich inkonsistent und komplex. Positiv hervorzuheben ist zwar, dass Lukas in seinem Passionsbericht keine Pharisäer erwähnt, sie aber als Mitglieder der christlichen Gemeinde nennt (Apg 15,5). Die ersten Worte aber, die er Pharisäern zuschreibt – „Wer ist der, dass er Gotteslästerungen redet?“ (Lk 5,21) – zeigen, dass sie Jesus bestenfalls missverstehen. Als nächstes erscheinen sie missmutig gegen Jesu Jünger, wobei sie Jesus der unangemessenen Tischgemeinschaft bezichtigen (Lk 5,30; ein Punkt, der Lk 15,2 aufgegriffen wird) und die Jünger wegen ihres Versäumnisses, zu fasten, zur Rede stellen (Lk 5,33). In Lk 6,1–5 kritisieren sie die Jünger wegen der Missachtung des Sabbatgebots und in Lk 6,6–11 versuchen Pharisäer, Jesus selbst wegen der Verletzung des Sabbats anzuklagen. Lk 7,29–30 beschreibt, wie die Pharisäer die Taufe des Johannes ablehnen, was für das Lukasevangelium nicht weniger als die Zurückweisung des Heilsplans Gottes bedeutet. In Lk 7,36–50 geht die Geschichte weiter und schildert zusammen mit Lk 11,37–54 und 14,1–24, wie die Pharisäer Jesus zu Tisch einladen. Jedes Mal greift Jesus seine Gastgeber verbal an, z.B. durch die Anklage, sie gehen „vorbei am Recht und an der Liebe Gottes“ (Lk 11,42). Jesus unterweist zudem seine Jünger – in Hörweite von mehreren Tausend Zuhörerinnen und Zuhörern: „Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei.“ (Lk 12,1)
In Lk 16,14–15 fügt Lukas ein, dass Pharisäer selbstgerecht seien (ein Punkt, der von Lk 18,9–14 untermauert wird) und „am Geld hängen“. Im Gegensatz dazu gesteht Josephus, der selbst kein großere Bewunderer der Pharisäer war, ihnen zu, sie würden „enthaltsam leben und von keinen Annehmlichkeiten wissen“ (Ant. 18,12). Weiterhin schreibt er, „die Sadduzäer [hätten] nur die Reichen, die Pharisäer aber die große Menge des Volkes auf ihrer Seite“ (Ant. 13,298). Angesichts dieser und ähnlicher Aussagen strahlen potenziell neutrale oder gar freundliche Aktionen der Pharisäer in noch leuchtenderen Farben. Wenn „einige Pharisäer“ Jesus warnen, dass Herodes ihm nach dem Leben trachte (Lk 13,31), dann kann man das als Versuch werten, Jesus von seiner Mission abzubringen. Wenn ein Pharisäer fragt, wann das Reich Gottes komme (Lk 17,20–21), kann man das als Missverständnis des Programms Jesu verstehen. Bei ihrem letzten Auftritt im Evangelium (Lk 19,37–40) ermahnen „einige“ Pharisäer Jesus, er solle seine Jünger tadeln, weil sie ihm als König huldigen. Positiv kann man das so verstehen, dass sie fürchten, dass diese Akklamation römische Repressionen zeitigen würde; man kann das aber auch so interpretieren, als wiesen sie die Ansprüche der Jünger zurück.
27 Und danach ging er hinaus und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! 28 Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach.
Lk 5,27–28 Die Berufung des Levi (Mt 9,9–13; Mk 2,13–17) 5,27 Zöllner, Anm. zu 3,12. 5,28 Verließ alles, vgl. Anm. zu 5,11.
29 Und Levi richtete ihm ein großes Mahl zu in seinem Haus, und viele Zöllner und andre saßen mit ihm zu Tisch. 30 Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? 31 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. 32 Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.
33 Sie aber sprachen zu ihm: Die Jünger des Johannes fasten oft und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; aber deine Jünger essen und trinken. 34 Jesus sprach aber zu ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? 35 Es wird aber die Zeit kommen, dass der Bräutigam von ihnen genommen ist; dann werden sie fasten, in jenen Tagen.
36 Und er sagte zu ihnen ein Gleichnis: Niemand reißt einen Lappen von einem neuen Kleid und flickt ihn auf ein altes Kleid; sonst zerreißt man das neue und der Lappen vom neuen passt nicht auf das alte. 37 Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der neue Wein die Schläuche und wird verschüttet, und die Schläuche verderben. 38 Sondern neuen Wein soll man in neue Schläuche füllen. 39 Und niemand, der vom alten Wein trinkt, will neuen; denn er spricht: Der alte ist milder.
Lk 5,29–39 Die Mahlgemeinschaft (Mt 9,14–17; Mk 2,18–22) Vgl. „Speisen und Mahlgemeinschaft“. 5,29 Großes Mahl, ein Schauplatz von Unterweisungen (Lk 7,36; 10,38; 11,37; 14,1.7.12.15) und eine Anspielung auf die förmlichen Gastmähler der Griechen, die als „Symposien“ bekannt sind. 5,33 Fasten, hier um der spirituellen Zucht willen; Tacitus (hist. 5,4) meint, dass Fasten eine eindeutig jüdische Aktivität sei. 5,34–35 Bräutigam, eine häufige (Selbst-)Bezeichnung Jesu (Joh 3,29); vgl. Jes 62,5; im Begriff schwingen verschiedene Aspekte mit, wie etwa die Gründung neuer Familien, Feierlichkeit sowie der Vorrang vor anderen Verpflichtungen (Dtn 24,5). 5,35 In jenen Tagen, nach dem Fortgang Jesu. 5,36 Gleichnis, vgl. „Midrasch und Gleichnisse“. 5,39 Der alte ist milder, Sir 9,10.
Lukas 6
1 Und es begab sich an einem Sabbat, dass er durch die Kornfelder ging; und seine Jünger rauften Ähren aus und zerrieben sie mit den Händen und aßen. 2 Einige der Pharisäer aber sprachen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist? 3 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht das gelesen, was David tat, als ihn hungerte, und die, die bei ihm waren? 4 Wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und aß, die doch niemand essen darf als die Priester allein, und wie er sie auch denen gab, die bei ihm waren? 5 Und er sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.
6 Es geschah aber an einem andern Sabbat, dass er in die Synagoge ging und lehrte. Und da war ein Mensch, dessen rechte Hand war verdorrt. 7 Aber die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er auch am Sabbat heilen würde, damit sie etwas fänden, ihn zu verklagen. 8 Er aber kannte ihre Gedanken und sprach zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und tritt in die Mitte! Und er stand auf und trat vor. 9 Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Ist‘s erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, Leben zu retten oder zu verderben? 10 Und er sah sie alle ringsum an und sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat‘s; da wurde seine Hand wieder gesund. 11 Sie aber wurden ganz von Sinnen und beredeten sich miteinander, was sie Jesus tun wollten.
Lk 6,1–11 Sabbatpraktiken (Mt 12,1–14; Mk 2,23–3,6) 6,1 Der Tanach untersagt „Arbeit“ am Sabbat (z.B. Ex 20,10; 31,14–15; Lev 23,3; Dtn 5,14), bestimmt aber nicht näher, was als Arbeit gilt; deshalb formulieren unterschiedliche jüdische Gemeinschaften verschiedene Definitionen von Arbeit: Die Mischna (Schab 7,2) listet neununddreißig Arbeitskategorien auf, die alle mit der Erzeugung von Dingen zu tun haben. Es ist unklar, in welchem Umfang die (nichtjüdischen) Anhänger Jesu später den Sabbat gehalten haben (vgl. z.B. Kol 2,16; in den authentischen Paulusbriefen spielt der Begriff keine Rolle). 6,2 Pharisäer, ihre Anwesenheit auf den Feldern am Sabbat ist merkwürdig. Nicht erlaubt, vgl. Ex 34,21; bezüglich strengerer, rabbinischer Regeln vgl. auch mSchab 7,2, wo das Ernten am Sabbat verboten wird. Das Sammeln von Getreide auf dem Feld eines Anderen ist erlaubt (Dtn 23,25–26). 6,3 Was David tat, vgl. 1Sam 21,1–6. 6,4 Schaubrote, vgl. Lev 24,5–9. 6,5 Menschensohn, vgl. Anm. zu 5,24. Wenn dieser Ausdruck nicht messianisch verstanden wird, kann V. 5 mit dem Kommentar von Rabbi Simeon b. Menasja zu Ex 31,14 („Darum haltet den Sabbat, denn er soll euch heilig sein“) verglichen werden (MechJ Ki Tissa [zu Ex 31]: „Euch ist der Sabbat übergeben, nicht aber seid ihr dem Sabbat übergeben“). 6,6 Synagoge, vgl. Anm. zu 4,15. 6,7 Am Sabbat heilen, vgl. Anm. zu 4,31–37. 6,9 Leben zu retten, die pikuach nefesch (übers. „ein Leben retten“) setzt die Sabbatgebote generell außer Kraft; vgl. Anm. zu 6,5; 1Makk 2,40–41; bJom 84b. 6,10 Seine Hand [wurde] wieder gesund, Jesus berührt den Mann nicht und vermeidet so den Verdacht, er würde „arbeiten“. 6,11 Von Sinnen, gr. anoia bezeichnet „Wahnsinn“ oder „Unverständnis“. Was sie […] tun wollen, die Pharisäer verfügten über keine politische oder juristische Gewalt. Lukas lässt den markinischen Hinweis (Mk 3,6) aus, dass die Pharisäer danach trachteten, Jesus zu ermorden; die Pharisäer fehlen in der lukanischen Passionserzählung.
12 Es begab sich aber zu der Zeit, dass er auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb über Nacht im Gebet zu Gott. 13 Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger und erwählte zwölf von ihnen, die er auch Apostel nannte: 14 Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes; Philippus und Bartholomäus; 15 Matthäus und Thomas; Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot; 16 Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.
Lk 6,12–16 Die zwölf Apostel (Mt 10,1–4; Mk 3,13–19a) Vgl. auch Apg 1,13. 6,12 Beten, vgl. Anm. zu 3,21. 6,13 Zwölf, Lk 8,1; Apg 6,2 u.a.; Symbol der Wiederherstellung der zwölf Stämme Israels. Apostel, gr. apostolos, übers. „Gesandter“, ein Vertreter oder Abgesandter; hebr. schelucho schel ’adam kemoto („Der Beauftrage eines Menschen ist wie dieser selbst“), also jemand, der den Sender vollständig repräsentiert (mBer 5,5; bQid 42b–43a). 6,14 Petrus, der Beiname bedeutet „Stein“. In den Evangelien sind die Namen der Zwölf nicht deckungsgleich, Petrus wird allerdings immer als erster und Judas Iskariot als letzter genannt. Johannes, gr. Ioannēs, hebr. jochanan. Bartholomäus, hebr./aram. bar tolmai, der „Sohn des Tolmai“. 6,15 Zelot, ein Eiferer; ein Sozialrevolutionär im Aufstand gegen Rom (66–70 u.Z.); eine Anspielung auf Pinhas (Num 25,11) und Elia (1Kön 18,40; 19,10); vgl. auch 2Kor 7,7.11.12. Vgl. „Strömungen innerhalb des Judentums in neutestamentlicher Zeit“. 6,16 Iskariot, vielleicht „ein Mann [aus dem judäischen Dorf] Kerijot“ (Jos 15,25); wenn dem so ist, wäre Judas der einzige Judäer unter den Zwölfen; alternativ könnte der Name vom aram. scheqarija, übers. „Falscher, Lügner“, abgeleitet sein.
17 Und er ging mit ihnen hinab und trat auf ein ebenes Feld, er und eine große Schar seiner Jünger und eine große Menge des Volkes aus dem ganzen jüdischen Land und Jerusalem und aus dem Küstenland von Tyrus und Sidon, 18 die gekommen waren, ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern umgetrieben wurden, die wurden gesund. 19 Und alles Volk suchte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm aus und heilte sie alle.
20 Und er hob seine Augen auf über seine Jünger und sprach:
Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. 21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. 22 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. 23 Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan.
Lk 6,20–23 Die Seligpreisungen (Mt 5,3–12) Bezüglich der Formulierung vgl. Ps 1,1; 34,9 u.a. 6,20 Selig, gr. makarios entspricht dem hebr. ’aschrej, übers. „glücklich“. 6,20 Ihr Armen, vgl. die matthäische Formulierung „die da geistlich arm sind“. In der jüdischen Tradition werden die Armen, Hungrigen usw. nicht als Verfluchte oder Unreine betrachtet, sondern als solche, die göttlicher und weltlicher Fürsorge bedürfen (z.B. Dtn 15,11; Jes 49,10; Jer 31,25; Ez 34,29). 6,22 Euch ausstoßen, vgl. Jes 66,5. Menschensohn, vgl. Anm. zu 5,24; meint hier: Jesus. 6,23 Ihre Väter, z.B. Neh 9,26; 2Chr 36,15–16.
24 Aber dagegen: Weh euch Reichen; denn ihr habt euren Trost schon gehabt. 25 Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet weinen und klagen. 26 Wehe, wenn jedermann gut über euch redet; denn das Gleiche haben ihre Väter den falschen Propheten getan.
Lk 6,24–26 Die Weherufe 6,24 Lukas nimmt die Reichen wahr, die sich weigern, Almosen zu geben (Anm. zu 6,30), und fordert zu äußerster Freigebigkeit auf (Lk 11,41; 12,13–21.33–34; 16,13.19–31; 18,18–30; vgl. auch äthHen 94,8 [„Wehe euch Reichen, denn ihr habt auf euren Reichtum vertraut, aber aus eurem Reichtum werdet ihr heraus müssen, weil ihr in den Tagen eures Reichtums nicht an den Höchsten gedacht habt.“]); in diesem Evangelium ist die Verurteilung von Reichtum stärker als etwa in 1Tim 6,10 und Hebr 13,5 (wo es um die „Geldgier“ geht; vgl. z.B. auch Hab 2,5).
27 Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; 28 segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. 29 Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. 30 Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. 31 Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!