Kitabı oku: «Infinite», sayfa 2
Ein Neuanfang
Pünktlich liefen sie vor der Hinrichtung ein. Tatsächlich hatten sie hier die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Sanne sah sich im Saal vorsichtig um. Da waren Svens Gedanken der ihr mitteilte, dass drei der Takeshis hier waren, die drei Söhne. Er zeigte ihr welche es waren. Alle drei waren in etwa gleich groß, hatten kurze hellbraune bis dunkelblonde Haare, zwei von ihnen etwas molliger und einer sehr schmal. Auch hatten diese zwei diverse Narben und Schrammen im Gesicht. Der schmale jedoch nicht. Als Sanne ihn genauer ansah erkannt sie ihren ehemaligen Klassenkameraden Hunter. Damals hatte er jedoch, wie die beiden neben ihm, mehrere Narben und Verletzungen gehabt. Deshalb hatte man ihn, genauso wie sie, immer gehänselt. Ihn hatten sie immer Monster genannt. Sanne hatte immer Partei für ihn ergriffen, worüber er sich jedoch nicht gefreut hatte. Über diesen Gedanken wurde Anna in den Raum gebracht. Sie konzentrierte sich wieder auf den Plan. Torben verkündete die Hinrichtung, doch ehe Ashley etwas tun konnte war Sanne schräg vor Anna getreten. Die Kapuze verdeckte wirksam ihr Gesicht was verhinderte, dass man sie gleich erkannte. Wütend fauchte Torben: „Jake, sagtest du nicht, du hättest deine Leute im Griff? Was soll das?“ Jake bewegte sich einige Schritte von ihnen weg, was zu Anspannung in Baltazars und Torbens Reihen führte. „Jake, du willst doch nicht wirklich Anna retten? Überleg welche Konsequenzen dies haben würde! Ich glaube nicht, dass Anna das will!“, legte Baltazar drohend nach. Anna blickte panisch zu Seth. Sie schüttelte flehend den Kopf. „Anna sagte gestern, die Zeiten würden sich irgendwann ändern. Nun ich finde, es hat lange genug gedauert!“ Der komplette Saal außer den Pantheran brach in Gelächter aus. „Du kannst nichts tun ohne es zu bereuen oder hast du das schon vergessen? Wie viel dich diese naive Einstellung bereits gekostet hat? Wenn sie dir nicht dummerweise die Treue geschworen hätten, glaubst du auch nur einer würde noch zu dir stehen?“, höhnte Torben angriffslustig. Der Rest nickte zustimmend. „Töte sie!“, knurrte Baltazar, dies ließ sich Ashley nicht zweimal sagen. Genau in diesem Moment leuchteten unter dem Umhang Sannes Augen aus blauen Flammen auf. Ashleys Feuer erstarb augenblicklich. Sichtliche Verwirrung herrschte, da alle Panthera einschließlich Jake zu Sanne traten, die nun die Kapuze abnahm. „Du bist tot, das ist unmöglich!“, stotterte Torben fassungslos. Das Gleiche ging in Baltazars und Ashleys Köpfen rum, ehe der Angriff auf sie befohlen wurde. Diesem Befehl wurde Folge geleistet. Sanne befreite zuerst Anna, die sie überrascht ansah. Als jedoch Baltazar, Ashley und auch Torben selbst sie angriffen, rief sie Anna zu, sie solle mit Seth von hier verschwinden. Zurück bei den anderen kämpfte sie mit. Jetzt würden sie sich wieder teilen. Ein Teil blieb um die Angreifer möglichst lange aufzuhalten. Der Rest stürmte ins Gefängnis um die anderen zu retten. Sanne blieb bis Jake sie anwies den anderen in das Gefängnis zu folgen, sie kämen schon klar. Kurz zögerte sie, tat jedoch wie ihr befohlen, aber nicht ohne ihre Gedanken an die Dämonen zu schicken. „Bevor ihr verliert verschwindet hier und zwar alle!“ Sie hörte noch Zustimmung, ehe sie den anderen hinterher rannte. Da nahm sie im Augenwinkel gerade noch rechtzeitig die beiden dickeren Takeshis war. Diese hatten sie offenbar ins Visier genommen. Zig Messer flogen um sie herum. Zum Glück traf sie keines. Doch nachdem diese den Boden berührten wurde der darunter pechschwarz. Sanne wich weiter aus, dann schickte sie einen der beiden mit einem Feuerball zu Boden. Der zweite sank plötzlich daneben auf die Knie. Hinter ihm tauchte Hunter auf. Dieser zwinkerte ihr kurz zu, da rannte sie weiter. Das Gefängnis war in vier Etagen aufgeteilt. Die Panthera rannten durch und öffneten jede Tür. Sie riefen allen zu von hier zu verschwinden. Hier war niemand mehr eingesperrt, der wirklich hier her gehörte. Sie gingen sicher, dass alle aus den Zellen waren, ehe sie in der nächsten Etage genauso vorgingen. Etage eins und zwei hatte entsprechende Ausgänge. Erst ab Etage 3 musste man wieder zurück um das Gefängnis verlassen zu können. In Etage 3 riefen sie durcheinander, dass einige der Insassen bereits tot waren. Endlich in Etage 4 trafen sie auf die festgehaltenen Panthera sowie deren Familienmitglieder. „Ich hab Alec!“, „Ich Kevin!“, „Ich Tess!“, „Theresa!“, „Amanda!“, riefen sie. Nacheinander riefen sie weitere Namen durch die Gegend, einschließlich Jareds. Sie mussten sich gegenseitig stützen. Es fehlte nur noch eine Tür die schlugen sie jedoch ruckartig wieder zu. Ehe Sanne fragen konnte warum, drängte sich Svens Gedanke in ihren Kopf: „Wir mussten weg sie werden sehr schnell bei euch sein!“ „Nein“, schrie Sanne, als die anderen nach oben zum Ausgang gehen wollten. Sie selbst stürzte nach oben, da hörte sie schon Schritte, die offenbar gerade die 3. Etage betraten. Mit einigen Handbewegungen verschloss sie den Zugang zur 4. Etage, was ihre fragende Blicke einbrachte. Luke fauchte: „Spinnst du? Es ist der einzige Weg nach draußen!“ Es war Alec der flüsterte: „Sie kommen oder?“ Sanne nickte. Prompt wurde wild durcheinander getuschelt. „Hey“, fauchte Sanne da herrschte augenblicklich Ruhe. „Wir schaffen das! Aber jetzt will ich wissen, was mit der letzten Tür ist?“ Patrick und Oliver sahen sich kurz an, um anschließend zu erklären, dass Heiko in der Zelle wäre, mit lauter Leichen. Überall sei Blut, er habe sie angegriffen. Keine Sekunde zögerte sie, trotz der warnenden Rufe der anderen. Sie öffnete die Tür, lehnte sie hinter sich wieder an und sah sich um. Hier drin lagen jede Menge Leichen, überall war Blut. Doch konnte Sanne an keiner der Leichen Bissspuren erkennen, sondern lediglich Messerschnitte. Da war ein Funkeln. Blasse hellrosa Augen funkelten sie wütend an. Heiko knurrte. „Heiko hör auf damit! Wir müssen hier raus sofort! Los komm!“ Sie streckte ihm entschlossen die Hand entgegen. Als er sie nicht nahm ging sie weiter auf ihn zu, obwohl er knurrte, fauchte und zischte. „Heiko ich gehe hier garantiert nicht ohne dich weg! Also los komm schon ich weiß, dass du das kannst!“ Wieder knurrte er bedrohlich. Sie stand direkt vor ihm. „Ich werde dich nicht hier zurücklassen!“ Mit zitternden Fingern ergriff er nun ihre Hand. Sie zog ihn ruckartig und schnell mit sich zurück in den Flur. Hier ließ sie eine Feuerwand auftauchen. Da Heiko Anstalten machte die anderen anzugreifen. Sie griff energisch nach seinem Arm um ihn zu sich zu ziehen. Die Panthera kämpften bereits durch die verriegelten Gitter der 4. Etage mit Baltazar sowie den anderen Feuerdämonen. „Leute zur Seite!“, rief Sanne. Die sprangen zur Seite. Sanne schoss eine Feuerwand auf die anderen. Einige Feuerdämonen verbrannten ehe Baltazar der Wand entgegentrat. Er ließ sie verschwinden. „Genug!“, fauchte er. Alle gehorchten. Die Panthera waren hinter Sanne zurück gewichen jedoch auf der Seite, auf der Heiko nicht stand. „Was soll das? Alle die du gerade versuchst zu befreien werden bereitwillig wieder hier her zurückkommen. Sie alle haben etwas zu verlieren, was sie nicht wollen. Also was soll das?“, höhnte Baltazar. Sanne hörte schluchzen, weil die Geretteten daran nicht gedacht hatten. Da kamen zwei Feuerdämonen angerannt. Sie murmelten Ashley etwas zu. Das Gesagte brachte sie dazu die beiden zu töten. Baltazars Blick wurde grimmig, als Ashleys Gedanke ihn traf. „Sie haben das Haus der Takeshis überfallen! Sie haben alle befreit!“ Baltazar funkelte Ashley wütend und fassungslos an. „Woher wussten sie das Versteck?“, fauchte er in Gedanken. Sie hingegen schüttelte nur den Kopf. Sanne hatte die zweite Hand nach den anderen ausgestreckt. Die hatten kurz gezögert diese zu ergreifen, bis Sanne schließlich sagte: „Ihr habt wohl gerade erfahren, dass wir alle Kinder ebenfalls gerettet haben?“ Danach hatten sich alle irgendwo am anderen festgehalten. Baltazar sah sie lachend an. „Niemand kann aus dem Gefängnis beamen oder teleportieren. Nur besonders Starke schaffen es gerade so vom Verhandlungsraum aus, hier unten schafft es niemand!“, wieder lachte er. Das Letzte was Sanne sah, war wie das Lächeln gefror, ehe sie mit allen anderen verschwand. Ihre Kette hatte hell aufgeleuchtet. Die Landung auf dem Gelände vor Jakes Schloss hatte nicht so einwandfrei funktioniert. Alle waren gestolpert, gestürzt und blieben vor Erschöpfung liegen. Heiko war eben noch neben Sanne gelegen sprang jedoch auf und stürzte auf Tess zu, die knapp einen Meter von ihnen entfernt lag. Sie blutete aus der Nase. Sanne war schneller. Heiko wurde von ihrem Feuerball getroffen. Daraufhin griff er sie an. Sanne wehrte sich nicht. Also landete sie auf dem Rücken und er über ihr. Bedrohlich knurrte er. Sanne hörte die Stimmen der anderen, da sagte sie in Gedanken sie sollen sich bitte raushalten. Dies sagte Sven schließlich laut. Heiko knurrte, doch Sanne sah ihm einfach in die Augen. Noch wenige Sekunden verstrichen, da wich er von ihr weg, wandte sich um und verschwand. „Beth“, schrie Tess, dann schloss sie als erstes ein kleines Mädchen in die Arme und danach Alec. So ging es hier gerade allen, die sich endlich wiedersahen. Die Kinder waren alle wohlauf. Ceto und Beni wuselten wie wild um alle Verletzten herum. Jake hatte sie kurz gemustert. Nachdem er festgestellt hatte, dass sie soweit unverletzt war lief er davon. Sie alle saßen in der Halle zusammen, da trat Anna nach ihrer Behandlung zu Sanne. Die Tränen liefen beiden über die Wangen während sie sich umarmten. Seth trat mit einem Jungen auf dem Arm zu ihnen. Das absolute Ebenbild von den beiden. „Sanne, darf ich dir Neithen vorstellen?“ Jetzt liefen Sanne noch mehr Tränen übers Gesicht ebenso wie Anna. „Mama warum weint ihr beide denn?“ „Vor lauter Freude mein Schatz“, antwortete Anna ehe sie ihn in die Arme schloss. Nachdem alle versorgt waren, fiel Sanne auf, dass gut 20 Panthera fehlten. Auf ihre Rückfrage erklärten sie ihr ruhig, wie diese getötet worden waren. Ebenso wie leider auch einige Frauen, Freundinnen oder Kinder. Nach einer Weile fragten sie schließlich wieso sie noch lebte. Außerdem wo sie gewesen war. Sehr ruhig erzählte sie alles was ihr passiert war. Sie spürte während ihren Erzählungen ein paar Augen in ihrem Rücken. Nachdem sie geendet hatte drehte sie den Kopf doch niemand war mehr dort. Anna setzte sich ruhig zu ihr. Sie begann: „Er ist nicht mehr wie früher. Er gibt sich die Schuld am Tod der anderen. Er wollte sich Baltazar und Torben um keinen Preis anschließen und für die unschuldige Leute töten, nur weil sie ihnen die Stirn boten oder einfach nicht passten. Leider kostete dies Panthera sowie Angehörige. Irgendwann gab er nach. Seitdem wirkt er wie tot, als habe er keine Seele mehr. Im Training wird inzwischen gegeneinander gekämpft. Niemand kann mit ihm mithalten. Selbst, wenn sie zu viert oder zu fünft gegen ihn kämpfen. Er hat sich von allem abgegrenzt, selbst von Sven und Heiko. Jede freie Zeit verbringt er mit Training.“ Sanne nickte ruhig, da betrat Heiko den Raum. Jared war auf ihn zugegangen. Heiko starrte ihn überrascht an. Ehe Heiko ein Wort sagen konnte ging Jared vor ihm auf die Knie. Zur Überraschung aller folgten Alexsej, Sergej und Hugo Jareds Beispiel. „Jungs, steht auf, dies ist nicht nötig“, erklärte Heiko, ehe er Jared breit lächelnd in den Arm nahm. Der Rest war seiner Anweisung gefolgt und hatte sich zu den anderen gesetzt. Heiko suchte den Raum ab, bis er Sanne sah. Bei ihr angekommen neigte er den Kopf. „Ich danke dir für meine Rettung!“ Sie schüttelte den Kopf. Sie meinte er müsse sich nicht bedanken. Ruhig lächelte er, ehe er zu Jared zurückging. Für einige Momente schien es, als wären sie auf einem Familientreffen. Alle unterhielten sich miteinander. Kai und Twice fragten, was die Sache mit Heiko auf sich hatte, erhielten jedoch keine brauchbare Antwort. Nach dem Abendessen, als die Kinder alle schon ins Bett gebracht worden waren, tauchten vor allen Schnapsgläser auf. Seth stand auf. Prompt herrschte Ruhe. Er erhob das Glas während er sagte: „Auf unsere Freunde und Familie, auf alle geliebten Menschen die wir verloren haben, auf unseren Anführer der uns stets mit allen Mitteln geschützt und verteidigt hat, egal was es ihn gekostet hat“, hier stimmten alle energisch ein, dann fuhr Seth fort: „Auf den heutigen Tag, auf einen Neuanfang!“ Alle stimmten mit ein. Seth hatte eine schattige Ecke fixiert, aus der kurz danach jemand davon ging. Sanne warf Anna einen Blick zu. Obwohl sie sich solange nicht gesehen hatten, fühlte sich alles an wie immer, als wären sie nie auch nur einen Tag getrennt gewesen. Auf ihr Klopfen folgte nichts. Jake war weder im Büro noch in einem der anderen seiner Räume. Da kam Sanne das Gespräch mit Anna zurück ins Gedächtnis. Tatsächlich fand sie ihn unten in der Trainingshalle. Vor ihm stand eine Betonsäule. An dieser waren an den Stellen, an denen er dagegen schlug oder trat tiefe Einkerbungen. Die Tritte mit dem Schienbein wurden stärker, schneller, intensiver, bis er schließlich mit schneller Atmung die Faust mit aller Kraft gegen den Beton schlug und sich abwandte. Sein Blick traf ihren. „Du weißt schon, dass da oben eine ganze Halle voller Freunde von dir sitzt und dich gerne bei sich hätte?“, fragte sie sehr vorsichtig. Anna hatte Recht sein Blick wirkte wirklich als wäre er tot, da war keine Regung. „Manche Menschen verdienen die Freundschaft anderer nicht!“, gab er zurück. Doch ehe er an ihr vorbei wollte stellte sie sich ihm in den Weg. „Ich habe zugesehen wie sie sterben! Ich war bei jedem dabei und habe nichts unternommen! Heute hätte ich zugesehen wie sie Anna töten und Seth seinen Sohn doch nicht zurückbekommt! Sie sind hier, weil sie so dumm waren mir die Treue zu schwören! Sie sind gestorben oder haben ihren Frauen und Kindern dabei zusehen müssen, weil sie diesen Fehler gemacht haben!“, sprach er eisig weiter ehe er davon lief. Sanne war nicht nach einem Zimmer also ging sie nach draußen, lehnte sich an der Schlossmauer an und lies sich ins Gras sinken. Endlich verstand sie Heikos Aussage. Man konnte sich hier frei fühlen. Nach drei Jahren, gefangen in einem Zimmer, war das hier Freiheit pur. „Hey, darf ich?“ Heiko setzte sich nach ihrem Nicken zu ihr. Jared hatte ihm inzwischen alles erzählt. „Redet Jake mit dir?“, fragte er sichtlich besorgt. Sie schnaufte tief durch und er interpretierte es richtig. „Also auch nicht wirklich. Er hat sich verändert, als er sich die Schuld für deinen Tod gegeben hat. Ich hab echt schon viel gesehen. Zuerst hat er noch gekämpft, doch als nach und nach die anderen getötet wurden und er nachgab, war es als wäre er mit dir gestorben“, schloss er traurig. „Wieso hat er sich dafür die Schuld gegeben?“ Sanne verstand es nicht. „Du bist unseretwegen gestorben. Du hast dich fallen lassen, um ihn und mich zu retten. Vielen Dank auch dafür. Jedenfalls konnte er sich das nicht verzeihen!“ Jetzt fiel ihr Blick auf seine Halskette mit dem grünen Stein, jedoch ansonsten vollkommen identisch mit ihrer. Ihm entging dies nicht. Er griff danach, drehte sie ihr zu, damit sie die Schrift lesen konnte „Spes.“ „Was heißt das?“, fragte sie. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Das ist Latein und heißt Hoffnung. Auf deiner steht, wenn ich mich nicht irre Amicitia und auf Annas Amor.“ Vollkommen überrascht sah sie ihn an. „Woher weißt du das? Was bedeutet das alles?“ „Das ist eine sehr lange Geschichte und für einen Tag war es genug Aufregung, finde ich. Amicitia heißt aus dem Latein übersetzt Freundschaft und Amor Liebe. Aber lass uns ein anderes Mal darüber reden okay?“, legte er behutsam nach. Nachdem sie zugestimmte hatte stand er auf. Sie gähnte. Irgendwann nach zwölf schlich sie in ihr altes Zimmer, welches immer noch ihres war. Alle ihre Sachen waren hier, als wäre es gestern gewesen. Um fünf klingelte der Wecker. Sie ging mit den anderen zum Training. Zu ihrer Überraschung hatte Heiko Jared im Schlepptau. Dies wunderte nicht nur sie, aber Heiko winkte nur ab. Er meinte sie würden sich umgucken. Genauso war es, Jared lief den Parcours als hätte er noch nie etwas anderes gemacht, mit einer Leichtigkeit wie Heiko. Sanne war etwas eingerostet schaffte es aber trotzdem. Nach der Grube versammelten sie sich jedoch in der Halle gegenüber, wo nun noch gegeneinander gekämpft wurde. Anna nahm an diesem Training teil. Jared und Heiko lieferten wirklich was zum Anschauen. Die beiden schenken sich absolut nichts. Sie hörten mit einer Einigung zu Unentschieden schließlich auf. Somit fielen alle Blicke auf Piccolo, Alexsej, Sergej, Sven und Seth die gegen Jake kämpften ohne sichtlichen Erfolg. Auch hier endete der Kampf einfach, nach einer gewissen Zeit. Beim Frühstück betrat Jake lediglich kurz den Raum ging zu Sven, sagte etwas und verschwand wieder. Sven sah ihm deprimiert nach. Nach dem Frühstück sammelte Sven Andree, Danny und Dom ein. Sanne folgte Anna. Die zeigte ihr eine magische Fotosammlung. Von Neithen als er jünger war, von ihrer Hochzeit mit Seth und sie quatschten über alles Mögliche. Irgendwann konnte Sanne nicht anders. Sie fragte nach Neithen, nach der Beerdigung ebenso wie nach der Reaktion der anderen. Sehr ruhig erklärte Anna, dass alle sehr stolz auf ihn waren, Seth und sie natürlich dankbar. Er hatte ihr das Leben gerettet, deshalb hatten sie ihren Sohn nach ihm benannt. Jake tauchte weder beim Mittag- noch beim Abendessen auf. Man hatte sich hier damit abgefunden, dass er nun so war. Nach einer Weile im Gemeinschaftraum entschied Sanne sich nicht damit abzufinden. Jake saß über Büchern am Schreibtisch. Erst bei ihrem Räuspern sah er auf. Nachdem er die Bücher zugeschlagen hatte stand er auf, lehnte den Kopf an die Glasfront und fragte: „Was willst du?“ Langsam trat sie näher, legte die Hand erst in seinen Nacken und streichelte ihn ganz sanft. Anschließend schob sie die Hände unter sein Shirt. Dort streichelte sie ihn weiter. Ihr ging gerade der Gedanke durch den Kopf, ob er wenigstens hierbei irgendwas fühlte. Bis er leise seufzte, sich zu ihr umdrehte und an sich zog. Er sah sie aus diesen toten Augen an, doch da war ein winziger Funke, der leicht zu leuchten schien. Etwas das ihn lebendig Aussehen lies. „Versprich mir, dass du das nie wieder tun wirst?“ Jetzt blinzelte sie. „Was soll ich nie wieder tun?“ „Für mich sterben!“, erklärte er entschlossen. Ruhig sah sie ihn an ehe sie antwortete: „Ich bin ja nicht gestorben.“ Er legte den Kopf schief während er die Augenbrauen hoch zog. Dies war nicht die Antwort, die er hören wollte. „Ich kann dir das nicht versprechen. Ich liebe dich. Ich würde alles für dich tun!“, fügte sie kleinlaut an. Bei diesem Satz legte er seine Lippen auf ihre und küsste sie. Alles um sie herum schien zu verschwinden. Nichts schien mehr real außer seiner Nähe. Es war so schön, bis er sich von ihr löste um sie ernst anzusehen. „Wir haben einen Kampf angefangen, der uns hier einsperrt, ist dir das klar?“ Ruhig nickte sie ehe sie sich enger an ihn schmiegte. Alles war ihr egal, solange er bei ihr war. Ihm schien es nicht anders zu gehen. Allerdings sah er ziemlich müde aus. Also zog sie ihn mit sich ins Bett, schmiegte sich eng an ihn und sie schliefen ein. So gut wie sie seit drei Jahren nicht mehr geschlafen hatte. Der Wecker riss sie aus diesem erholsamen Schlaf. Mit einer Handbewegung von ihr verstummte sein Wecker. Er hatte keinen Muskel bewegt sondern schlief einfach weiter. Doch als Sanne aufstehen wollte, hielt er sie zurück. Erneut vergrub er sein Gesicht an ihrem Hals. Wieder schloss sie die Augen. Diesmal wachte sie auf, als die Tür aufflog. Heiko und Sven waren eben mit panischem Gesichtsausdruck reingeplatzt. Sanne wurde blass, die beiden platzten eigentlich nicht einfach irgendwo rein, es musste was passiert sein. Jake blinzelte lediglich sah die beiden von der Seite an, dann fragte er: „Was?“ Die beiden schienen unfähig etwas zu sagen. Schließlich war es Sven der eine Entschuldigung murmelte, ehe sie auf dem Absatz kehrt machten. „Du hast wohl die letzte Zeit nie mehr ein Training versäumt?“, fragte Sanne vorsichtig. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich hatte ja nichts anderes zu tun! Schlafen konnte ich nie mehr wie ein paar Stunden, weil ich ständig von dir geträumt habe. Leider nichts angenehmes, was mich dazu brachte so wenig wie möglich zu schlafen!“ Wieder schliefen die beiden ein. Um kurz nach elf wurde Sanne wach stand auf und verschwand im Bad. Nachdem sie zurück kam wachte auch Jake auf. Sie kuschelte sich wieder zu ihm ins Bett, dann sah sie ihn einfach nur an. Es war unglaublich, auch nach dieser Zeit schlugen die Schmetterlinge in ihrem Bauch wie verrückt mit den Flügeln. Sein Blick war nicht so wie Sanne ihn gerne hätte, aber immerhin schien er entspannter. Liebevoll strich er über ihr Gesicht. Am liebsten hätte sie gar nichts gesagt, aber das war nicht richtig. Also nahm sie ihren Mut zusammen. „Jake, sie meinten es gestern ernst. Sie haben es nicht bereut dir die Treue geschworen zu haben. Du hast getan was du konntest!“ „Woher willst du das wissen? Du warst nicht hier! Vielleicht hätte ich viel mehr tun können!“, widersprach er energisch. Dieser Funke in seinen Augen verschwand schlagartig. Er verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.