Kitabı oku: «Infinite», sayfa 3

Yazı tipi:

Legende der Ketten

Frustriert ließ sie den Kopf in die Kissen sinken. Sie ging davon aus Jake in seinem Büro noch mal anzutreffen, doch dort war er nicht. Im nächsten Flur traf sie auf Anna mit Neithen. „Hey du siehst ja depri aus! Was ist los?“, legte die Freundin los. Sanne erzählte kurz von ihrem gescheiterten Versuch mit Jake. „Das er die liebt steht für mich nicht zur Debatte, aber beim Rest bin ich doch eher pessimistisch“, war Annas ruhige Antwort. Neithen ließ gerade Luftbälle durch den Flur tanzen dabei lachte er freudig. Sanne blieb bis nach dem Mittagessen bei den beiden. Danach verkrümelte sie sich wieder nach draußen. Draußen war es kalt, regnete aber nicht. Sie schlenderte über das Gelände bis sie die Eiche erreichte, unter der sie mit Heiko gesessen hatte. Dieser tauchte nach etwa einer halben Stunde bei ihr auf. „Du siehst nicht so glücklich aus, wie ich angenommen hatte?“ Die Geschichte mit Jake schien auch seine Laune zu dämpfen. „Hast du einen guten Tipp für mich?“, fragte Sanne ihn hoffnungsvoll, doch er schüttelte nur den Kopf. Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. Heiko durchbrach die Stille: „Wir sind zu viert!“ Dies brachte ihm einen fragenden Blick von ihr ein, ehe er ruhig fort fuhr: „Liebe, Freundschaft, Hoffnung und Träume! Erst wenn jeder selbst erkennt, wer er ist kann er die Ketten der anderen sehen. Egal, ob sie selbst schon wissen wer sie sind!“ Wieder verstand Sanne nur Bahnhof. „Diese unglaubliche Kraft die du entwickelt hast, als Neithen gestorben ist, beruht auf der Macht der Freundschaft. Du kannst diese Kraft nutzen. Dies war die Sache, die ich dir vor deinem Kampf mit Jake erklärt hatte, erinnerst du dich?“ Diesmal nickte sie, an dieses Gespräch konnte sie sich erinnern. Er hatte damals gesagt mit dieser Kraft könne sie Jake das Wasser reichen. „Ich war damals genauso verwirrt wie du jetzt!“ Interpretierte er vollkommen richtig. „Vor tausenden von Jahren, wurde die Welt vom ultimativen Bösen bedroht, so heißt es zumindest. Jedenfalls versuchte der Widerstand irgendwie dagegen vorzugehen jedoch ohne Erfolg. Ein paar Kinder aus verfeindeten Gruppen trafen bei der Flucht aufeinander. Vier, um genau zu sein. Jedes von ihnen hatte seit Geburt an gelernt die anderen zu hassen und bei Gelegenheit zu töten. Dennoch taten es die Vier nicht. Sie flohen gemeinsam, weil sie so viel mehr Chancen hatten am Leben zu bleiben. Es heißt als sie älter wurden, wollten sie gemeinsam gegen das Böse kämpfen. Da erschuf jeder von ihnen eine Kette mit Eigenschaften, die sie für unendlich hielten. Freundschaft, Liebe, Hoffnung und Träume. Gemeinsam, weil sie genau diese vier Dinge verkörperten konnten sie das Böse zerschlagen. In den Legenden heißt es, immer wenn die Träger sterben tauchen die Ketten bei ihren neuen wahren Trägern auf. Die genau diese Eigenschaften verkörpern. Immer in den vier Gruppen, Vampiren, Hexen, Werwölfen und Dämonen. Wenn diese Vier zusammen finden, heißt es, können sie alles böse besiegen und eine neue Zeit bricht an!“ Sanne starrte ihn an. Instinktiv griff sie nach ihrer Kette. Eine Weile drehte und wendete sie diese, während ihr das gesagte durch den Kopf ging. Plötzlich sprudelte sie los: „Wir haben alle besondere Kräfte? Weiß Anna das? Wieso fühle ich mich von dir angezogen, hat das was damit zu tun?“ Ruhig lächelte er. „Ja jeder von uns hat besondere Kräfte. Die Steine in den Ketten speichern Magie, sorgen somit für mehr Kraft, wenn du deine wahre Stärke erkennst, Freundschaft. Ja, Anna weiß es inzwischen. Wir beide fühlen uns voneinander angezogen, weil die ersten Träger zusammen waren. Anna wird es mit demjenigen der Träume verkörpert so gehen. Es ist einfach Vergangenheit, die uns verbindet und diese Gefühle auslöst!“ „Okay, aber wenn wir nun den Vierten finden würden, könnten wir dann Baltazar und Torben einfach besiegen?“, legte Sanne hoffnungsvoll nach. „Ja, theoretisch schon. Leider wissen wir nur, dass der letzte Träger ein Werwolf ist. Wir wissen allerdings nicht mal, ob er bereits geboren wurde. Ich habe schließlich knappe 100 Jahre auf Anna und dich gewartet.“ Das war natürlich ein Problem. „Was heißt das jetzt? Das wir abwarten, dass er uns über den Weg läuft?“ „Genau, wir ziehen uns gegenseitig an. Also wir beide und Anna und der andere Träger. Ich muss allerdings noch was erklären. Erträgst du noch was?“ Ruhig nickte sie. „Jeder von uns hat einen Wächter. Jemand der uns beschützt. Du selbst weißt es nicht, sondern nur der Wächter erfährt es irgendwann. Außer den Wächtern, darf niemand erfahren wer wir sind. Jared ist meiner. Somit weiß er auch über Anna und dich Bescheid.“ „Woher wusste Jared das er dein Wächter ist?“ Jetzt war Sanne irritiert. „Nur wir und sie sehen die Ketten, sonst sieht sie niemand! Wie bei den Trägern weiß man nicht, ab wann die Wächter geboren und zur Verfügung stehen. Jared und ich sind uns aber einig, dass dich wohl dein Wächter versteckt und Jared den Hinweis für deine Befreiung gegeben hat!“, antwortete Heiko ruhig. „Toller Wächter, er hat mich drei Jahre gefangen gehalten! Weiß Anna wer ihr Wächter ist?“ Heiko schüttelte den Kopf. „Nein, Anna weiß es nicht. Da sie beinahe ohne deine Hilfe getötet worden wäre, glaube ich nicht, dass ihr Wächter schon Bescheid weiß. Was deinen angeht, kennst du die Gründe für sein Verhalten nicht!“ Nach dieser Ausführung ließ er sie alleine. Eine Weile blieb sie unter der Eiche sitzen. Sie grübelte über das Gesagte. Nach dem Abendessen kam Anna zu ihr. „Du wolltest mit mir reden?“, fragte sie ruhig. Sanne nickte, dann berichtete sie von ihrem Gespräch mit Heiko. Anna lächelte. Sie freute sich darüber, dass sie nun auch Bescheid wusste. „Wir haben von dieser Legende in magischer Geschichte gehört. Unfassbar oder? Die Schule war mal nützlich. Mir ist kurz darauf die Kette bei Heiko aufgefallen, da hab ich ihn ausgefragt.“ Sanne musste auch lachen. „Wirklich unglaublich, mal was Nützliches in der Schule.“ Sie legte eine kurze Pause ein. „Ist es schwer es Seth nicht zu sagen? Diese Wächter, weißt du mehr darüber als ich?“ „Das mit Seth ist nicht wirklich schwer. Ich meine, ich habe damit bisher ja nicht viel zu tun gehabt. Auch habe ich meinen früheren Mann ja noch nicht getroffen, somit auch keine Gefühle wie Heiko und du. Also lass ich alles erstmal auf mich zukommen. Die Wächter können auch Wächterinnen sein. Es ist offenbar so, dass wir uns von ihnen angezogen fühlen. Bei Heiko und Jared ist es tiefe Verbundenheit. Das kann bei uns, sollten wir einen Wächter bekommen, zu ähnlichen Gefühlen führen, wie du bei Heiko bereits hast. So hat er es mir auf jeden Fall erklärt.“ Noch eine Weile quatschen sie darüber, bis Anna sich verabschiedete. Im Bett angekommen kreisten ihre Gedanken noch eine Weile, bis sie schließlich einschlief. Nach dem Mittagessen hörte Sanne dieses Flüstern. Kurz sah sie Jake vor sich auftauchen. Sofort folgte sie seinem Rufen. Er war angespannt. „Torben und Baltazar wünschen eine Unterredung mit uns! Die anderen sind schon dort um sich umzusehen!“ Sie ergriff seine Hand. Gemeinsam landeten sie vor dem Präsidium. Drinnen trafen sie auf Sven, Andree, Dom und Danny. Nachdem Sven erklärt hatte es würden sich nur die üblichen Verdächtigen dort aufhalten gingen sie entschlossen ins Zimmer des Präsidenten. Hier drinnen warteten Ernie, Roger, Lea, Sarina, Torben, Ashley und Baltazar. „Jake schön dass du unserem Wunsch nachgekommen bist!“, lächelte Torben. Sofort legte er nach: „Wirklich erstaunlich, dass sie noch am Leben ist!“ In Gedanken sagte Ashley: „Warum hat er so lange gewartet sie uns zu präsentieren, drei Jahre?“ „Keine Ahnung!“, antwortete Baltazar. Danach wandte er sich an Jake: „Wirklich erstaunlich ist eher die Tatsache, dass du sie so lange versteckt hattest. Wieso hast du nicht schon vorher versucht deine Panthera zu retten? Oder noch viel interessanter, woher wusstet ihr, wo wir die Kinder versteckt haben?“ Die letzte Frage hatte er aufgrund von Ashleys Gedanken angefügt. „Ich wüsste nicht, was dich das eine oder das andere angeht! Was wollt ihr?“ Jakes Stimme war eisig. Die Stimmung änderte sich schlagartig als die Tür hinter ihnen aufging. Fünf Männer traten zu Baltazar. Die Takeshis. Sanne erkannte die drei von der Hinrichtung. Jake hatte seine Haltung verändert und knurrte: „Was soll das?“ Sanne war irritiert, bei der Befreiung war doch, obwohl die angeblich alle so gut waren, nichts schief gelaufen. Diesen Gedanken gab sie an Sven. Der erwiderte prompt: „Der links neben Baltazar ist Gino. Er war bei der Befreiung im Internat. Er ist der gefährlichste der fünf. Sein Bruder Giuseppe und sein Sohn Hunter folgen gleich danach.“ Gino wandte sich an Jake: „Ganz ruhig Jake, ich bin lediglich hier, weil die beiden Herren etwas mehr Sicherheit wollten.“ „Das soll sie sein?“, höhnte einer der dicklichen Jungs. „Die ist ja alles andere als gefährlich. Was meinst du Frankie?“ Dieser sagte: „Eher süß die Kleine, Hunter?“ Dieser trat einige Schritte auf sie zu um sie genauer zu mustern. Seine Augen blieben einen Moment länger an der Stelle, an der ihre Kette hing. Da war dieses Gefühl, etwas unglaublich vertrautes ging von ihm aus. Sanne fiel ein, dass er sie vor seinen Cousins geschützt hatte. „Niedlich!“, war seine Antwort. Jake hatte jeden Muskel angespannt. „Die Kleine gefällt dir!“, sagte Frankie entschieden was zunächst zu Gelächter führte. Doch Gino entging Jakes Haltung nicht. „Vorsicht Hunter, ich glaube nicht, dass das Jake gefällt!“ Er schien vor Jake ebenso Respekt zu haben wie umgekehrt. Baltazar und Torben warfen sich währenddessen diverse Blicke zu. Hunter war keinen Schritt zurück gewichen. Durchdringend sah er Sanne weiter an. Sanne folgte einer wahnwitzigen Idee. Ihre Gedanken schickte sie zu Sven. Ohne seine Hilfe würde es nicht funktionieren. Sie kam ruhig auf Hunter zu. Sven parallel dazu näher zu Jake, um nach seinem Arm zu greifen. Blitzschnell warf Jake einen Blick auf Sven. Offenbar hatte dies niemand gemerkt, weil alle Blicke auf ihr ruhten. Mit einem Lächeln sagte sie zu Hunter: „Schade eigentlich!“ Sie waren nur noch einen Schritt voneinander entfernt. Diesen machte er. Er strich ihr von den Schläfen übers Gesicht am Hals entlang. Blanke Panik war in die meisten Gesichter im Raum getreten. Lediglich die Panthera blieben entspannt. Gino fauchte: „Hunter!“ Die Gedanken von Baltazar und Ashley überschlugen sich. Alle schienen darauf zu warten, dass Jake oder sie dies beendete. Doch keiner von beiden tat das. Hunter strich ihr zeitgleich über beide Arme, da war ein klicken. Magische Armreifen umschlossen ihre Handgelenke, danach beförderte Hunter sie innerhalb von Sekunden gegen die nächste Wand. Keiner im Raum bewegte einen Muskel. Sanne war sich sicher, die sanfte Vibration im Boden kam bestimmt von Jake. Hunter wandte sich an seinen Vater mit den Worten: „Sagte ich doch, ganz einfach sie zu erwischen! Die sind hier einfach nur unfähig!“ „Sie hat gegen dich ja nicht gekämpft du Milchbubi, sonst hättest du alt ausgesehen!“, knurrte Ashley. Hunter schritt drohend auf sie zu. „Genug!“, entschieden Gino und Baltazar gleichzeitig. „Dich krieg ich schon noch!“, fügte Ashley mit angriffslustigem Grinsen in Gedanken an. Sanne war wieder von der Wand weggewichen. Sie rieb sich über den Hinterkopf. „Wie dem auch sei“, begann Hunter, ging an den anderen vorbei, griff nach Sannes Arm und zog sie mit sich Richtung Tür. Svens Gedanken waren verwirrt. „Dir ist klar, dass Jake mich später umbringen wird?“ „Ich weiß es ist schwer, aber vertrau mir!“, war ihre kleinlaute Antwort. „Hunter was soll das?“, fauchte Giuseppe wütend. „Hallo? Wir sind jung. Jake war für sie vielleicht interessant als sie noch 16 war, aber jetzt doch nicht mehr, wenn sie was Besseres haben kann. Ergo könnt ihr eure Geschäfte besprechen und wir zwei vergnügen uns solange!“, mit diesen Worten zog er Sanne mit sich durch die Tür. Ginos zufriedenes Lächeln sowie die Irritation bei Baltazar und Torben war das Letzte was sie sah. Hunter schob sie durch den Flur. Ehe er etwas sagen oder tun konnte sagte sie entschieden: „Nimm mir die ab!“ Sie deutete auf die Armreifen. Ohne Widerworte tat er es, dann begann er leise: „Wir haben nicht viel Zeit. Also pass auf. Ihr habt einen Verräter in euren eigenen Reihen. Jemand der Torben und zwar nur dem Informationen weitergibt. Jemand der sehr viel weiß. Selbst Baltazar weiß nicht wer es ist. Es heißt du wärst Jake hörig, weil du ihn liebst. Ergo versuchen sie dies gegen dich zu verwenden. Egal wie, du musst dich von Jake fernhalten, wenn du ihn nicht in Gefahr bringen willst!“ Irgendwo hinter ihnen wurde sein Name gerufen. Er drückte sie gegen die Wand und lächelte. „Tut mir leid, aber anders geht es nicht!“ Bevor Sanne fragen konnte legte er seine Lippen auf ihre und küsste sie. Da waren keine Schmetterlinge, nichts. Nur dieses tiefe Vertrauen sowie ein Gefühl von wahrer Freundschaft. Nachdem sich jemand räusperte löste sich Hunter von ihr. Um sie herum standen seine Cousins und Andree mit Dom. Während seine Cousins anerkennend lächelten starrten Andree und Dom sie fassungslos an. Jedoch erst als ihnen auffiel, dass sie keine Armreifen trug, also sich hätte wehren können. Gemeinsam gingen sie zurück. Auf dem Flur hatten sich bereits alle versammelt. Sie warteten auf sie. Nachdem Gino seinem Sohn einen fragenden Blick zugeworfen und dieser mit frechem Lächeln genickt hatte wandte er sich an Sanne: „Ich stehe dir jederzeit für eine Fortsetzung zur Verfügung!“ Pures Entsetzen über die Geschehnisse war in den Gesichtern von Torben und Baltazar zu sehen. Die Panthera einschließlich Jake waren hingegen eiskalt, wie zuvor auch. Es wurde sich zugenickt, dann liefen sie davon. Svens Gedanken waren angespannt. „Geht’s dir gut?“ „Alles bestens!“, war ihre Antwort. Dennoch spürte Sven ihre Besorgnis. Er hackte nach. Es war dumm, doch woher sollte sie wissen, dass Sven nicht der Verräter war? Wem sollte sie noch trauen? Zurück im Schloss rechnete sie damit, dass Jake ausrasten würde. Stattdessen ließ er sich von Dom und Andree schildern was passiert war, nachdem sie den Raum verlassen hatten. Andree endete damit, wie sie Hunter und Sanne ohne Armreifen eng umschlugen und sich küssend auf dem Korridor trafen. Dem konnte Dom nur traurig zustimmen. Svens Gesichtszüge waren vollkommen angespannt. Er schien es wie Dom einfach nicht fassen zu können. In Gedanken fragte er: „Warum? Sanne ich weiß Jake ist verändert, aber er liebt dich! Wieso hast du das getan? Ich Idiot hab dir auch noch dabei geholfen!“ Sie antwortete nicht. Jake hatte während diesen Ausführungen nach draußen gesehen. Jetzt drehte er sich zu ihnen um. Er war nach wie vor angespannt. „Sven?“ Es schien ihm sichtlich schwer zu fallen zu antworten: „Ich hielt es für besser, denen nicht zu zeigen“, weiter kam er nicht. Sanne fiel ihm ins Wort: „Weil ich Sven darum gebeten hatte!“ So schwer es ihr fiel, sie musste jetzt zeigen, dass man sie nicht mit Jake erpressen konnte. „Ich hatte Sven telepathisch vermittelt mich einfach mal machen zu lassen. Ihn darum gebeten mir zu vertrauen. Zum Glück hat das gut funktioniert! Hunter ist wirklich süß. Die Zeit mit ihm alleine hätte ich nicht missen wollen!“, endete sie energisch. Allen außer Jake war bei dieser Ausführung die Kinnlade runter gefallen. Einen Moment fürchtete sie Jake würde hier alles dem Erdboden gleich machen doch stattdessen sagte er bedrohlich: „Du kannst rummachen mit wem du willst, aber solltest du dir das noch mal während einer Besprechung erlauben ziehe ich in Erwägung dich statt der Betonsäule zu nehmen! Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?“ So kühl sie konnte nickte sie. Danach ließ er alle gehen. Kaum auf dem Flur angekommen griff Sven nach ihrer Hand. „Du hast meine Frage nicht beantwortet?“ Sie nahm ihren Mut zusammen und erwiderte patzig: „Ich wüsste nicht, was es dich angeht mit wem ich rumknutsche!“ Sie riss sich los um in ihrem Zimmer zu verschwinden. Im Badezimmer schloss sie sich ein während ihr die Tränen in Strömen über die Wangen liefen. „Sanne? Sanne ich bin es Anna los mach auf!“ Dieser Aufforderung folgte sie. Auf Annas Rückfrage, was tatsächlich passiert war zögerte Sanne plötzlich. Nicht weil sie Anna für den Verräter hielt, aber ein Verräter würde auch weitergeben, dass Anna ihr nach wie vor wichtig war. Alle hier waren in Gefahr. Ein Gedanke überkam sie. Ohne sie waren ihre Freunde erstmal sicherer. Ihre Augen verwandelten sich. „Sanne was“, weiter kam Anna nicht ehe Sanne sie angriff. Panisch trat Anna die Flucht an. Sie konnte sich wirksam verteidigen, verstand aber offensichtlich die Welt nicht mehr. Auf dem Flur angekommen kämpften die beiden immer noch. „Sanne spinnst du? Hör auf damit!“, schrie Anna. Der komplette Gemeinschaftsraum trat dazu. „Bist du wirklich so dumm?“, fragte Sanne überheblich ehe sie fort fuhr: „Hast du wirklich geglaubt mit meinen überragenden Fähigkeiten will ich mit irgendwem von euch noch was zu tun haben? Das ich nicht lache!“ Die Panthera traten an Annas Seite. Sie versuchten auf Sanne einzureden. Jeder meinte sie würde es doch nicht ernst meinen. Sanne fauchte: „Ich habe noch nie in meinem Leben etwas so ernst gemeint!“ Mit diesen Worten stürmte sie an den anderen vorbei. Sie teleportierte sich zum ehemaligen Haus ihres Opas. Zu ihrer Überraschung war dort alles wie bei ihrem letzten Besuch. Die Nachbarhäuser waren leer. Sie verkroch sich in ihrem alten Zimmer. Schließlich weinte sie sich in den Schlaf. „Guten Morgen!“ Heikos Stimme weckte sie. Jared und er standen ihr gegenüber. Beide schienen angespannt. „Sanne, was ist los?“ Heiko kam ruhig auf sie zu, dann setzte er sich zu ihr aufs Bett. „Ich glaube ich habe meinen Wächter gefunden!“, war ihre Antwort. Jetzt tauschten die beiden einen kurzen Blick und fragten nach Details. „Ich kann es euch nicht sagen. Ich bin total durcheinander!“ Sie traute gerade niemandem mehr. Am allerwenigsten ihrem Gefühl. Wieder sahen sich die beiden an. „Okay, können wir dir irgendwie helfen?“ Da war wieder dieses Kribbeln als Heiko sie so ansah. Wie gestern bei Hunter, doch es war verschwunden nachdem er sie geküsst hatte. Sie waren sich einfach nur vertraut. Doch bei Heiko war sie sich nicht sicher. Am liebsten hätte sie laut geschrien. „Jared lässt du uns mal kurz alleine?“ Der verließ das Zimmer. Heiko griff vorsichtig nach ihrer Hand. „Sanne, schließ die Augen und konzentrier dich! Lass los, versuch dich nur auf deinen Atem zu konzentrieren.“ Jetzt fühlte sie seine Nähe. Sein Gesicht war dicht neben ihrem. Doch statt etwas schönem spürte sie ein paar Reißzähne an ihrem Hals, nur Millimeter davon entfernt. „An wen denkst du gerade? Um wen tut es dir leid, wenn ich dich jetzt esse?“ Schlagartig öffnete sie die Augen, drehte den Kopf und er wich zurück. „Danke!“, flüsterte sie entschieden. Er nickte ruhig, dann rief er nach Jared. Sie liebte weder ihn noch Hunter sie liebte Jake. „Ich verstehe nicht was gestern passiert ist, aber ich bin mir sicher du hattest deine Gründe! Es ist auch in Ordnung, dass du nicht mit uns reden kannst, aber Sanne mit irgendjemandem musst du reden. Hier bist du ein sehr leichtes Ziel!“ Nach diesen Worten verschwanden beide. Leider hatten sie Recht. Nach einem Blick auf die Uhr teleportierte sie sich zu dem Haus aus Baltazars Erinnerung. Das Haus der Takeshis. Sie musste noch mal mit Hunter reden, egal wie. Langsam und vorsichtig ging sie auf das Haus zu. Ehe sie die Haustür erreichte öffnete sich diese. Hunter starrte sie irritiert an, trat mit wenigen Schritten zu ihr und sie verschwanden. Sie tauchten vor einer eher runtergekommenen Villa auf. Er zog sie mit sich hinein. Drinnen angekommen in den ersten Stock in ein nett eingerichtetes Zimmer. „Verdammt Sanne bist du lebensmüde? Wenn mein Vater oder Onkel dich erwischt hätten?“, knurrte er. „Was hätte ich denn machen sollen? Deine Tipps gestern waren ja nicht gerade sehr hilfreich!“, gab sie trotzig zurück. Er rieb sich mit der Hand übers Gesicht. „Ich muss zurück, ehe sie merken, dass ich weg bin! Ich komm so schnell ich kann wieder!“ Irgendwie kam ihr diese Villa gruselig vor, weshalb sie nach einem kurzen Ausflug durch die Korridore des oberen Stockwerks zurück in das Zimmer kam. Hier gab es Wasser, Süßkram sowie einen Fernseher. Hunter kam kurz nach neun wieder zurück. „Entschuldige, dass es so lange gedauert hat!“ Sein Gesicht zuckte merkwürdig. „Geht es dir gut?“ fragte sie sanft. Er lächelte gequält. Beinahe flehentlich fügte er hinzu: „Bitte nicht weglaufen oder Angst bekommen!“ Kurz darauf zitterten seine Gesichtszüge. Ein vollkommen anderes Gesicht sah sie an. Die Augen blieben gleich. Doch sein Gesicht war plötzlich nicht mehr so wie zuvor. Im kompletten Gesicht hatte er alte Narben sowie Verbrennungen. Er sah sie nicht an. „Ich kann mein Aussehen nur für eine bestimmte Zeit verändern. Irgendwann muss ich wieder meine tatsächliche Gestalt annehmen!“ „Gefällt mir viel besser so!“, entschied sie ruhig. Vollkommen fassungslos starrte er sie an. „Ich hab mich bei unserem Treffen schon gewundert, wo die Narben von früher sind!“, ergänzte sie sanft. „Du hast dich an mich erinnert?“, fragte er überrascht. Sie nickte entschlossen. „Dein Gesicht war zwar anders, aber deine Augen waren gleich, sonst hätte ich dich gar nicht erkannt. Wieso machst du das mit deinem Gesicht?“ „Weil es einfacher ist! Wer würde schon mit jemandem normal reden, der so aussieht wie ich. Es geht nicht mal um Frauen! Niemand redet mit mir, wenn ich so durch die Gegend laufe!“, erklärte er ziemlich niedergeschlagen. „Das stimmt nicht! Du hast einfach nur die falschen Leute getroffen. Ich rede schließlich mit dir und habe das auch früher schon getan!“, widersprach Sanne. Kurz lächelte er. „Richtig du hast immer gemeint mich verteidigen zu müssen, es war nett. Du warst anders. Das ist mir damals schon aufgefallen, aber ich hab nie an Legenden geglaubt. Erst als ich dich mit Anna zufällig im Black Dragon gesehen habe und die Kette um deinen Hals, hat sich daran etwas geändert. Ich bin nach Hause getorkelt. In meinem Kopf hämmerte immer wieder ein Wort, Amicitia. Zuhause hab ich erstmal recherchiert bis ich alles wusste, was man wissen sollte. So wird man mal eben Wächter!“ „Tut mir leid, diese Wächtersache!“, begann sie vorsichtig. Er schüttelte energisch den Kopf. „Es ist schön etwas anderes zu sein, wie man dachte, etwas Gutes tun zu können!“ Sannes nächste Frage galt den vergangenen drei Jahren in denen sie eingesperrt war. „Ich hab einer Leiche dein Gesicht verpasst, damit alle glaubten du seist tot. Dir hingegen habe ich ihr Gesicht sowie ihre Identität gegeben um dich zu schützen!“, erklärte er ruhig. „Drei Jahre lang?“, wisperte sie traurig. Sein Blick ruhte auf ihr. „Du erinnerst dich nicht. Sanne du lagst vier Monate im Koma. Als du endlich aufgewacht bist konntest du dich an nichts erinnern. Du wusstest nicht mal mehr wie du deine Fähigkeiten kontrollierst. Die Ärzte wollten dich damals an die neue Regierung ausliefern. Dies musste ich verhindern, deshalb hab ich dich in der Einrichtung untergebracht. Geplant war nur, dass du dort solange bleibst bis du dich wieder erinnerst.“ Er schwieg einen Moment. „Deine Erinnerung kam nach und nach zurück. Die Ärzte hatte ich in dem Glauben gelassen, du würdest dich für jemand anderen halten um zu verhindern, dass sie dich an Baltazar oder Torben auslieferten. Leider kam alles anders als geplant. Ich hatte einen Disput mit meinem Vater, was diesen dazu veranlasste mich einzusperren. Danach stand ich rund um die Uhr unter Beobachtung. Jedenfalls war es mir nicht möglich dich gefahrlos wieder zu befreien. Zufällig hab ich in einem Café Jared getroffen, der intensiv nach einer Lösung suchte Heiko zu befreien. Den Rest kennst du denke ich!“ Dem stimmte sie zu. Sie bedankte sich für ihre Rettung. Danach meinte er, es sei ein langer Tag gewesen und sie sollten schlafen. Die Nacht war unruhig. Sie schlief schlecht. Nachdem sie aufgewacht war stellt sie fest, dass Hunter fehlte. Langsam lief sie die Treppe hinunter, dann rief sie seinen Namen. Sie bog nach rechts in eine Art Speisesaal ein. Dort wurde sie leichenblass. An den Wänden standen und von der Decke hingen Käfige. In jedem schien altes Blut zu sein. Käfige in allen Formen und Größen, mit Eisenstacheln, Dornen oder Nadeln. Sanne wurde schlecht sie zitterte am ganzen Körper. Auf der anderen Seite des Raums trat eben Hunter durch eine Tür. Mit schnellen Schritten war er bei ihr, griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich. Doch kurz bevor sie an dieser Tür ankamen führte eine Treppe nach unten. Auf dieser war ebenfalls getrocknetes Blut. Sie riss sich los und rannte die Treppe hinunter. „Sanne warte“, rief er noch. Pures Entsetzen überkam sie. Hier unten war es noch schlimmer. Lauter Folterinstrumente, Streckbänke und Käfige wie oben. Er trat vorsichtig hinter sie. Sanft legte er die Hände an ihre Schultern. „Wo sind wir hier?“, wisperte sie tonlos. „Hier bin ich aufgewachsen. In dem Haus lebten wir früher! Wir haben für die Dämonenfürsten gearbeitet. Dämonen bestraft, Sklaven gefügig gemacht oder andere gefoltert und getötet“, erklärte er sehr ruhig. Sie zitterte als sie sagte: „In manche dieser Käfige passt niemand hinein!“ „Kinder schon!“, antwortete er wieder sehr ruhig. Ruckartig bewegte sie sich von ihm weg. Fassungslos starrte sie ihn an. Sein Gesicht war wehmütig. „Sanne lass uns hoch gehen und dort weiter reden!“ „Hast du da mitgemacht? Ich meine“, Tränen stiegen ihr in die Augen, sie brach ab. „Ja, ich wurde so erzogen! Bitte komm mit rauf!“, bat er vorsichtig. Noch einmal sah sie sich zitternd um, ehe sie ängstlich mit ihm ging. Die Küche war ganz normal. Sie setzte sich an den Tisch während er ihr ein Wasser reichte. Er lehnte sich an den Tresen, abwartend sah er sie an. „Die Verletzungen in deinem Gesicht woher sind die?“ Ihre Stimme bebte. „Von meinem Vater und meinem Onkel ein paar auch von meinen Cousins!“ Er war weiterhin sehr ruhig. Sie schloss die Augen ehe sie nach seiner Mutter und seiner Tante fragte. „Sie sind beide tot. Die Takeshis halten Frauen für unnütz. Jede Frau die ein Mädchen zur Welt bringt wird getötet ebenso wie das Mädchen. Deshalb auch die kleinen Käfige. Hauptsächlich für den eigenen Nachwuchs. In anderen Fällen für Kinder, die für einen der Fürsten gefährlich werden könnten oder nicht erwünscht waren. Nach der Geburt eines Jungen wird entschieden, ob weitere Kinder von einer Frau nützlich wären, wie bei meiner Tante. Sie wurde getötet nachdem sie als drittes Kind ein Mädchen bekam. Mein Vater hat sich irgendwann entschieden, dass ich ihm reiche!“ Er erzählte dies kühl und distanziert. „Haben dir diese Menschen oder Kinder nie leidgetan?“, flüsterte sie erschrocken. Er fuhr sich durch die Haare. „Als ich klein war, war es für mich normal. Ich habe es so seit Geburt an gelernt. Erst als ich älter wurde und normale Familien und Menschen sah zweifelte ich. Doch Zweifel, Widerworte oder gar Mitleid werden in meiner Familie schwer bestraft. Ich saß selbst viel in diesen Käfigen und wurde gefoltert. Zuletzt während du gefangen warst. Alles was oder auch wen ich mochte wurde vor meinen Augen gefoltert und getötet. Zur Abhärtung. Deshalb konnte ich in der Schule auch nicht mit dir befreundet sein. Ich hatte unglaubliche Angst, dass sie dir etwas tun!“ Sie schloss wieder die Augen. Irgendwie versuchte sie das eben gesagte zu verdauen. Es fiel ihr schwer. Er wirkte nicht so. Sie hatte ihn gern. Niemals hätte sie ihn derartig eingeschätzt. Ein grausamer Gedanke drängte sich ihr auf. „Die Kinder der Panthera“, mehr brachte sie nicht hervor. Jetzt setzte er sich ihr gegenüber. „Du hast nicht mit den Kindern geredet oder?“ Kopfschüttelnd sah sie ihn weiter an. „Ich war für die Folterung dieser Kinder zuständig.“ Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Zum Glück sind die ziemlich clever. Zum Schluss hin fanden sie es ziemlich witzig!“ „Wie bitte?“ Sanne hatte die Augenbrauen hochgezogen. „Ich habe ihnen gesagt, wann sie schreien müssen oder weinen! Ich hab keinem von ihnen etwas getan!“, schloss er vorsichtig. Also hatte sie doch Recht. Er war nicht so, aber warum war er noch bei seinem Vater, wenn dieser doch selbst zu ihm derartig grausam war. Diese direkte Frage ließ ihn seufzen. „Weil die Dämonenfürsten leider meinen Vater schätzen und erstklassige Kopfgeldjäger haben. Die haben mich leider immer wieder gefunden. Nicht gefangen, aber gefunden. Das fangen überließen sie immer meinem Vater und Onkel. Gegen beide zusammen verliere ich leider immer. Glaub mir, ich hab es mehr als einmal versucht. Ich hab schier einen Freudentanz aufgeführt, als Baltazars bester Kopfgeldjäger zu den Pantheran übergelaufen ist.“ „Alechandro?“, fragte Sanne überrascht. Erst nickte er ehe er erklärte, dieser habe ihn leider mehr als einmal gefunden. Danach richteten sie ihr Gespräch auf die Verräter Sache. Angeblich hatte dieser Torben die Info weitergegeben, dass Jake für alle Panthera ein Verbot ausgesprochen hatte, ihre Familien zu besuchen um diese zu schützen. Dies hatte Hunter als clever bezeichnet, weil ihnen so niemand folgen konnte. Blöd an der Sache war nur, dass der Verräter die nötigen Familieninfos bereits hatte und weitergegeben hat. So hatten die Panthera aufgrund von Jakes Verbot erst später erfahren, wenn ihrer Familie etwas passiert war. Diese Tatsache fand Sanne unglaublich. Jakes Plan hätte aufgehen können, wenn dieser Verräter nicht gewesen wäre. „Ich sollte langsam wieder zurück!“, sagte er traurig. Ehe er aufstehen konnte hielt ihn Sanne auf. „Du musst bei mir bleiben. Schließlich musst du mich beschützen!“, antwortete sie lächelnd. Auf seine Aussage sie würde ganz gut selbst auf sich aufpassen können erwiderte sie: „Du gehörst dort aber nicht hin! Außerdem müssen wir mit jemandem reden. Das hier ist keine Dauerlösung oder siehst du das anders?“ Dem konnte er nicht widersprechen also setzte er sich. Sie analysierten wem sie trauen konnten. Ganz klar konnte Jared kein Verräter sein, schließlich kannte er die Panthera gar nicht. Heiko und Anna schloss Hunter ebenfalls aufgrund der Ketten aus. Da Jake das nächste Ziel gewesen wäre konnte auch er es nicht sein. „Okay, dann reden wir doch gleich mit dem Chef!“ Hunter gab zu bedenken, dass sie ihn nicht für alle nachvollziehbar treffen sollten.

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9783738066821
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