Kitabı oku: «Handeln mit Dichtung», sayfa 24
3.3.1 Theoretische Vorbemerkungen I: Sagen als Tun
1
Vgl. z.B. Marold, Edith: Der Dialog in Snorris Gylfaginning: In: Fix, Hans (Hg.): Snorri Sturluson: Beiträge zu Werk und Rezeption. Berlin 1998, S. 131–181 (= Ergänzungsbände RGA 18).
2
Vgl. Kapitel 2.4.1.
3.3.1.1 Die Halle als Ort der Wissensinszenierung
1
Einfachheitshalber wird von nun an von Gylfi gesprochen, obwohl er sich verschleiernd Gangleri nennt.
2
Uppsala Edda, S. 10.
3
Der Aspekt der Wiederholung/Wiederholbarkeit wird in Kapitel 3.3.3 diskutiert und bleibt hier auf die einzelne Strophe beschränkt.
4
Lindow, John: The Two Skaldic Stanzas in Gylfaginning: Notes on Sources and Text History. In: Arkiv för nordisk filologi 92, 1977, S. 116f.
5
Zum authentifizierenden Einsatz von skaldischen Strophen vgl. auch: Clunies Ross, Margaret: A history of Old Norse Poetry and Poetics. Cambridge 2005, (v.a.) S. 69–83.
6
U ist dabei subtil und stellt die Analogie nur implizit her. In RTW hingegen wird explizit ausgeführt, dass Þjóðolfr enn hvinnerski sagt, dass Valhǫll in derselben Weise mit Schilden bedeckt war. Vgl. Snorri Sturluson: Gylfaginning [Lorenz], S. 72.
7
Zur Erzählsituation in der Halle vgl. z.B. auch Lönnroth, Lars: Den dubbla Scenen: Muntlig diktning från Eddan till ABBA. Stockholm 1978.
8
Uppsala Edda, S. 12.
3.3.2.1 Der gelehrte magister-discipulus-Dialog
1
Vgl. z.B. Firchow Scherabon, Evelyn: The Old Norse Elucidarius: Original Text and English Translation. Columbia 1992 (= Studies in German Literature, Linguistics, and Culture. Medieval Texts and Translations).
2
Vgl. z.B. Schnall, Jens Eike: Speculum Regale: Der altnorwegische Königsspiegel (Konungs Skuggsjá) in der europäischen Tradition. Wien 2000 (= Bonner Arbeitsgespräche 5).
3
Luff, Robert: Wissensvermittlung im europäischen Mittelalter. „Imago mundi“-Werke und ihre Prologe. Tübingen 1999, S. 3. Vgl. auch ders. für einen Forschungsüberblick zur mittelalterlichen Enzyklopädik allgemein. Luff plädiert für die Unterscheidung der mittelalterlichen enzyklopädischen Literatur als imago mundi-Werke und neuzeitlichen Enzyklopädien.
4
Wie z.B. im Katechismus.
5
Die Möglichkeiten des Hinzufügens oder Wegglassens von Wissen durch den strukturgebenden Dialog finden sich auch in den Rubriken der Handschrift. Wie der Dialog ermöglichen die Rubriken, Inhalte zu Systematisierung und zu Ordnen.
6
Uppsala Edda, S. 10.
7
Uppsala Edda, S. 12.
8
Uppsala Edda, S. 18.
9
Uppsala Edda, S. 32.
10
Uppsala Edda, S. 36.
11
Uppsala Edda, S. 38.
12
Vgl. Lemma fróðr in Baetke, Walter: Wörterbuch zur altnordischen Prosaliteratur. Berlin 72005.
13
Vgl. Lemma vitr in Baetke, Wörterbuch.
14
Uppsala Edda, S. 42.
15
Explizit zeigt sich das in der RTW-Version von Gylfaginning: Da beenden die Asen das Gespräch mit einer praktischen Aufforderung, die aus anderen didaktischen Werken bekannt ist: „Ok njóttu nú sem þú namt.“ (Snorri Sturluson: Prologue and Gylfaginning, S. 54) (Und nutze, was du gelernt hast). Wissen ist auf Praxis angelegt und soll angewendet werden.
16
Dass diese mythologische Vergangenheit in schriftlicher Form nur durch die christliche Gelehrsamkeit existiert, muss dabei immer mitbedacht werden. Wie stark christliche Schriftlichkeit auf orales Wissen eingewirkt hat, lässt sich nur schwer sagen. Gerade auch die häufig unsichere Datierung einzelner eddischer Lieder macht solche Aussagen schwierig. Für die folgenden Überlegungen gilt die These, dass „Vergangenheit“ zumindest inszeniert werden soll und wir so ein Bild von den Vorstellungen bzw. Wünschen betreffend der eigenen Vergangenheit des Verfassers und seiner Zeit erhalten.
3.3.2.2 Der eddische Wissenswettstreit
1
Zwar gibt es auch gegenläufige Meinungen, jedoch sind gerade Vafþrúðnismál in der Forschung häufig als alt und mit grossem Anteil an vorchristlichem Inhalt bezeichnet worden. Für einen allgemeinen Überblick über den eddischen Wissenswettstreit vgl. z.B. Larrington, Carolyne: A Store of Common Sense: Gnomic Theme and Style in Old Icelandic and Old English Wisdom Poetry. Oxford 1993; Schorn, Brittany: „How Can His Word Be Trusted?“ Speaker and Authority in Old Norse Wisdom Poetry, 2012 (veröffentlicht online: www.dspace.cam.ac.uk/handle/1810/241661. (Abgerufen am 26.02.2020)) bzw. Dies: Speaker and Authority in Old Norse Wisdom Poetry. Berlin/Boston 2017.
2
Vgl. beispielsweise Vǫluspá.
3
Vgl. zu verschiedenen Übersetzungsmöglichkeiten: Tsitsiklis, Kieran R. M.: Der Thul in Text und Kontext: Þulr/Þyle in Edda und altenglischer Literatur. Berlin 2017 (= RGA 98), S. 34f.
4
Uppsala Edda, S. 36.
5
Vgl. dazu auch den Begriff der „Kippfigur“ in Kapitel 3.3.2.3.
6
Quinn, Judy: Liquid Knowledge: Traditional Conceptualisations of Learning in Eddic Poetry. In: Rankovič, Slavica et al. (Hg.): Along the oral-written Continuum. Types of texts, relations and their implications. Turnhout 2010, S. 184.
7
Vgl. die Lemmata ginning f. und ginna vb. in Baetke, Wörterbuch. Der Titel (bzw. Formen davon) ist nur in zwei Rubriken im Codex Upsaliensis enthalten, die anderen Handschriften führen ihn nicht. Auch die Anfangsrubrik von U spricht in ihrer kurzen Inhaltsübersicht nicht von Gylfaginning, sondern von frá asum ok Ymi.
8
McTurk, Rory: Fooling Gylfi: Who tricks Who? In: Alvíssmál: Forschungen zur mittelalterlichen Kultur Skandinaviens, 3, 1994, S. 3–18.
9
Ganz ähnlich ist ein solches Verständnis auch im Verfasserkommentar in den Skpm formuliert, vgl. Kapitel 4.2.
10
Uppsala Edda, S. 34.
11
Und erst, wenn das nicht funktioniert, kommt ein weiterer Erklärungsversuch zum Zug.
12
Die intertextuellen Verweise mit Hilfe von Zitateinschüben sind ebenfalls zum Verfahren der variierenden Wiederholung zu zählen. Hier zeigt sich, wie eng verbunden die drei Aspekte literarischer Performativität gedacht werden müssen. Das performative Potenzial eines Textes ergibt sich erst aus dem Zusammenspiel aller Aspekte.
3.3.2.3 Zwischenfazit: Der Wissensdialog als Kippfigur
1
Zur Kippfigur vgl. z.B. das Teilprojekt „Kippfiguren des Medialen“ des NCCR Mediality:
www.mediality.ch/projekt.php?id=3-Y.2. (Abgerufen am 26.02.2020)
2
Zum Titel Edda vgl. Kapitel 3.2.3.
3
In diesem Zusammenhang ist auch Jan Assmanns Begriff der „Mythomotorik“ sowie seine Unterscheidung zwischen „heisser“ und „kalter Erinnerung“ interessant: Assmann, Jan: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München 72013 [1992], S. 66–83.
4
Wie der Begriff der „Kippfigur“ stammt auch derjenige der „Implosion“ aus den Diskussionen des NCCR Mediality. Vgl. z.B. www.mediality.ch/projekt.php?id=3-Y (abgerufen am 28.02.2020) sowie: Glauser: Unheilige Bücher, S. 106–121. Glauser bezieht sich dabei nicht auf das Zusammenspiel der beiden Dialogarten, sondern auf das Ende der Gylfaginning, wo die Täuschung der Asen „in sich zusammenstürzt“ und Gylfi allein dasteht. Eine Übertragung des Prinzips auf andere Aspekte der Gylfaginning bietet sich deshalb sehr an.
3.3.3 Theoretische Vorbemerkungen II: Wiederholung/Wiederholbarkeit
1
Dabei ergeben sich Überschneidungen mit den vorangegangenen Ausführungen zum mythologischen Wissenswettstreit.
2
Zum Begriff des Mythos vgl. Kapitel 3.3.3.4.
3.3.3.1 Intratextuelle Wiederholungen: Die Täuschung durch Sprache
1
Vgl. Kapitel 3.3.3.3.
2
Uppsala Edda, S. 66.
3
In U ist útgarðr zwei Mal als miðgarðr bezeichnet. Das erste Mal ist es korrigiert, das zweite Mal nicht. Vgl. Uppsala Edda, S. 68; Grape: Snorre Sturlasons Edda, S. 126.
4
Uppsala Edda, S. 68.
5
Uppsala Edda, S. 68.
6
Zum Wissenswettstreit auf der Rahmenebene vgl. Kapitel 3.3.2.1. Anders als in den eddischen Wettbewerben geht es hier nicht um den Erwerb von mythologischem Wissen an sich, sondern man misst sich in praktisch angelegten Wettkämpfen.
7
Uppsala Edda, S. 68.
8
Uppsala Edda, S. 70., zur Form katt in U vgl. Fussnote 1, ebd.
9
Uppsala Edda, S. 72.
10
Uppsala Edda, S. 72.
11
Uppsala Edda, S. 72.
12
Uppsala Edda, S. 72.
3.3.3.2 Fehlendes Sprachverständnis auf verschiedenen Ebenen
1
Vgl. Lemma sjónhverfing f. in Baetke: Wörterbuch.
2
Uppsala Edda, S. 66.
3
Epistemische Deutungskontexte entsprechen Annahmen aufgrund des Wissens des Sprechers, das jeweils zur Sprechzeit präsent ist, meist handelt es sich um „erlebte Rede“. Vgl. Grammatisches Informationssystem des Instituts für deutsche Sprache (ids) http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/sysgram.ansicht?v_id=1552. (Abgerufen am 26.02.2020)
4
Uppsala Edda, S. 66.
5
Es darf die Frage gestellt werden, ob Þórr die Täuschung mit dem Wissen, das in Skpm vermittelt wird, durchschaut hätte. Der direkte Bezug scheint nahezuliegen und Frog sieht ebenfalls deutliche Verbindungen zu den theoretischen Aspekten der P-E, wenn er die sprachlichen Missverständnisse der Þórs-Episode als Allegorien in Bezug auf die Interpretation von Dichtung bzw. explizit als unverstandene heiti und kenningar liest. Frog: Snorri Sturluson qua Fulcrum: Perspectives on the Cultural Activity of Myth, Mythological Poetry and Narrative in Medieval Iceland. In: Mirator 12, 2011, S. 1–28, hier S. 19.
6
Wie in Kapitel 2.4.3 gezeigt, bedingen sich Binnen- und Rahmenebene gegenseitig, der Rahmen darf nicht nur als das „Äussere“ verstanden werden – der Begriff „Kontext“ trifft es besser.
7
Uppsala Edda, S. 64.
8
Uppsala Edda, S. 64.
9
Uppsala Edda, S. 64.
10
Uppsala Edda, S. 64.
11
Was sich im restlichen Text nicht als richtig erweist.
12
Grundsätzlich wäre auch denkbar, dass Þriði überhaupt nicht gemeint ist und Jafnhár von Hár spricht, der noch nie gelogen habe.
13
Uppsala Edda, S. 64.
14
Uppsala Edda, S. 74.
15
Uppsala Edda, S. 86.
16
Snorri Sturluson: Prologue and Gylfaginning, S. 54.
3.3.3.3 Wiederholung als mythologisches Prinzip in Gylfaginning
1
Uppsala Edda, S. 86.
2
Uppsala Edda, S. 84.
3
Lukas Rösli zeigt aber, dass die neue Welt autark und autopoetisch vorgestellt wird. Sie kommt selbst aus dem Meer herauf und wird nicht von einer schöpferischen Kraft (wie im Prolog oder am Anfang von Gylfaginning geschaffen. Vgl. Rösli: Topographien, S. 95f.
4
Uppsala Edda, S. 18.
5
Uppsala Edda, S. 18.
6
Uppsala Edda, S. 20.
7
Uppsala Edda, S. 20.
8
Snorri Sturluson: Prologue and Gylfaginning, S. 55.
9
RTW hat an mehreren Stellen die Tendenz, die Asen stärker mit Troja zu verbinden, als das in U der Fall ist, wo diese Verknüpfung nur im Prolog kurz angesprochen wird.
3.3.3.4 Intertextuelle Wiederholungen: Mythos als Denkmodell
1
Friedrich, Udo und Bruno Quast: Mediävistische Mythosforschung. In: Dies. (Hg.): Präsenz des Mythos. Konfigurationen einer Denkform in Mittelalter und Früher Neuzeit. Berlin 2004 (= Trends in Medieval Philology 2), S. IX–XXXVIII, hier S. XXXV.
2
Glauser: Skandinavische Literaturgeschichte, S. 44f.
3
Die Trennung ist etwas künstlich, gehören die beiden Bereiche doch eigentlich zusammen. Dennoch kann der Versuch einer Trennung helfen, einzelne Ebenen voneinander besser zu unterscheiden.
4
Es sind einzelne weitere Lieder in anderen Handschriften enthalten, die formal und inhaltlich als „eddisch“ bezeichnet werden können. Dass es zusätzlich noch mehr derartige Dichtung gegeben haben muss, darauf verweisen auch einige Strophenzitate im Codex Upsaliensis, deren Herkunftslieder heute nicht mehr bekannt sind.
5
Uecker: Geschichte der altnordischen Literatur, S. 193.
6
Für Datierungsfragen vgl.: Thorvaldsen, Bernt Ø.: The dating of eddic poetry. In: Larrington, Carolyne et al. (Hg.): A Handbook to Eddic Poetry. Myths and Legends of early Scandinavia. Cambridge 2016, S. 72–92. Das Handbuch allgemein deckt auch vertiefende Fragen zur Lieder-Edda ab.
7
Für einen genauen Vergleich von Vǫluspá in der Lieder-Edda und der Verwendung von Vǫluspá in Gylfaginning, siehe: Rösli: Topographien, 2015. Es stehen dort zwar narratologische Fragen zum Raum im Fokus, dennoch hilft die Untersuchung sehr, die Unterschiede bzw. die Art der jeweiligen Gestaltung und Funktion, gerade auch im Hinblick auf performative Verfahren, herauszuarbeiten.
8
Auch Maja Bäckvall konstatiert, dass häufiger danach gefragt worden ist, welche Quellen bzw. woher „Snorri“ resp. die Verfasser der Gylfaginning ihre Quellen haben, als was deren Funktion überhaupt ist. Sie liefert einen Überblick über die bisherige Forschungslage in: Bäckvall, Maja: Skriva fel och läsa rätt? Eddiska dikter i Uppsalaeddan ur ett avsändar- och mottagarperspektiv. Uppsala 2013, S. 31–36.
9
Bäckvall: Skriva fel, S. 63.
10
Bäckvall: Skriva fel, S. 25 mit einem Überblick über die verwendeten Strophen. Auf S. 62 ist eine Tabelle mit den detaillierten Angaben zu direkten Zitaten, Paraphrasen etc. zu finden.
11
Vgl. Uppsala Edda, Introduction: S. xlvf.
12
Krämer: Sprache, Sprechakt, Kommunikation, S. 13. Wie eng die Wiederholung dabei mit dem Wesen des Mythos verbunden ist, zeigt sich weiter unten, wenn Hans Blumenbergs Mythos-Definition in die Lektüre miteinbezogen wird. Vorläufig soll die mythostheoretische Dimension für die Lektüre aber noch zurückstehen.
13
Bäckvall: Skriva fel, S. 63–67.
14
Vgl. Bäckvall, Skriva fel, S. 63f. für ein detailliertes Beispiel dieser Konstellation anhand der Strophen 38 und 39 der Vǫluspá.
15
Siehe Bäckvalls Analyse der einzelnen Strophen in ihren Kapiteln 4 und 5.
16
Bäckvall: Skriva fel, S. 65.
17
Bäckvall: Skriva fel, S. 69.
18
Gunnell, Terry: The Origins of Drama in Scandinavia. Cambridge 1995, S. 207ff.
19
Quinn, Judy: Verseform and voice in eddic poems: the discourse of Fáfnismál. In: Arkiv för nordisk filologi 107/1, 1992, S. 100–130, hier S. 106. Quinn geht stärker auf die eddischen Lieder an sich als auf ihre Verwendung in Gylfaginning ein. Dennoch liefert sie interessante Erkenntnisse betreffend den Gebrauch unterschiedlicher Versmasse in verschiedenen Sprechaktsituationen.
20
Uppsala Edda, S. 34.
21
Uppsala Edda, S. 40. Die darauffolgende Strophe ist aus keinem eddischen Gedicht bekannt, aber als Beispiel eines asischen Sprechers eignet sie sich dennoch.
22
Uppsala Edda, S. 14.
23
Uppsala Edda, S. 16.
24
Blumenberg, Hans: Wirklichkeitsbegriff und Wirkungspotenzial des Mythos. In: Fuhrmann, Manfred (Hg.): Terror und Spiel. Probleme der Mythenrezeption. München 1971 (= Poetik und Hermeneutik 4), S. 11–66, hier S. 28.
25
Vgl. Quinn, Judy: Editing the Edda – the case of Vǫluspa. In: Scripta Islandica 51, 2001, S. 69–92.
26
Zur „Arbeit am Mythos“ vgl. Blumenberg, Hans: Arbeit am Mythos. Frankfurt a.M. 72006 [1979].
27
Dazu vgl. auch: Wanner: Snorri Sturluson and the Edda, S. 144f.
28
Da man wenig weiss, wie die Performanz der Lieder oder Erzählungen in vorchristlicher Zeit ausgesehen hat, lässt sich dieser Umstand aber eigentlich nur vermuten.
29
Blumenberg: Wirklichkeitsbegriff, S. 21.
30
Blumenberg: Wirklichkeitsbegriff, S. 21.
31
Blumenberg: Wirklichkeitsbegriff, S. 21.
32
In gewisser (struktureller) Weise zeigt sich das auch in der Vermischung der beiden Dialogformen „Lehrgespräch“ und „eddischer Wissenswettstreit“, siehe Kapitel 3.3.2.3.
33
Zum Begriff der Implosion vgl. ebd.
3.3.3.5 Der Dichtermet: Ein Ursprungsmythos
1
Uppsala Edda, S. 86.
2
Uppsala Edda, Introduction: S. lvi.
3
Das Adverb mjǫk ist hier uneindeutig: es kann sowohl „sehr, in hohem Grade“ als auch „fast, nahezu, ziemlich“ heissen. Beides passt nur mit etwas Umformulierung. Ersteres bedeutet, dass Skáldskaparmál absolut hier beginnen, im zweiten Fall ist es nicht ganz so sicher, es beginnt nur „ungefähr“ hier. Vgl. Baetke, Wörterbuch, S. 425. Allgemein lässt sich zu den Rubriken aber nicht mit Sicherheit sagen, wann und nach welchem Prinzip sie dem Text zugeordnet worden sind. Einige sind unpassend oder an der falschen Stelle, vgl. Pálsson: Introduction, S. xcii.
4
Uppsala Edda, S. 90.
5
Uppsala Edda, S. 88.
6
Ægir wird meist als Meeresriese bzw. als Personifikation des Meeres angesehen. Das wird im Text hier jedoch nicht thematisiert.
7
„Hann (Bragi) er ágætr at speki ok mest at málsnillð ok orðfimi. Hann kann mest af skáldskap, ok af honum er bragr kallaðr skáldskaprinn. Ok af hans nafni er sá kallaðr bragarmaðr, karla eða kvenna, er orðsnilld hefir framarr en aðrir.“ (Uppsala Edda, S. 44) (Er ist berühmt für Weisheit und am meisten für Wortgewandtheit und die Beherrschung der Sprache. Er weiss am meisten über Dichtung und nach ihm ist die Dichtung mit bragr benannt. Und von seinem Namen ist derjenige bragr-Mensch genannt, ob Mann oder Frau, der mehr Sprachgewandtheit hat als andere.)
8
Für die ganze Geschichte vgl. Uppsala Edda, S. 88.
9
Uppsala Edda, S. 88.
10
Uppsala Edda, S. 88.
11
Wie oben beschrieben, kann man nur annehmen, dass er aufgrund seiner Klugheit getötet worden ist.
12
Quinn: Liquid Knowledge, S. 201.
13
Quinn, Liquid Knowledge, S. 201.
14
Glauser: Skandinavische Literaturgeschichte, S. 10.
15
Die Version RTW liefert eine sehr viel ausführlichere Variante als U. Ansonsten ist der Mythos durch verschiedenste kenningar in skaldischen Strophen und möglicherweise als visuelle Umsetzung auf gotländischen Bildsteinen bekannt. Vgl. Glauser (Hg.): Skandinavische Literaturgeschichte, S. 6f.; in Hávamál wird ebenfalls von Óðins Fahrt zu Suttungr berichtet, jedoch episodenhafter und weniger erzähllogisch ausgestaltet als in Gylfaginning.
16
Glauser: Skandinavische Literaturgeschichte, S. 10.
17
Quinn: Liquid Knowledge, S. 183. Quinn analysiert hier hauptsächlich die Weitergabe von Wissen in eddischer Dichtung. Der Vorgang passt aber ebenso zum Dichtermet: Quinn beschreibt, dass Wissen zwar viele erreicht (im Wissensdialog hören viele wichtige Dinge), aber längst nicht alle können dieses Wissen schliesslich auch nutzen. Nur diejenigen, die auf göttliches Wohlwollen stossen. Die Parallelen zum Dichtermet sind deutlich.
18
Diese These vertritt v.a. auch Klaus von See in mehreren Artikeln, vgl. als Überblick: von See, Klaus: Snorri Sturluson and the Creation of a Norse Cultural Ideology. In: Saga Book XXV, 2001, S. 367–394.
19
Uppsala Edda, S. 90.
20
Der Kommentar kam wahrscheinlich im Verbund mit den zusätzlichen mythologischen Narrativen zu Gylfaginning.
21
Snorri Sturluson: Edda. Skáldskaparmál. 1: Introduction, Text and Notes. Faulkes, Anthony (Hg.), London 1998, S. 5.