Kitabı oku: «Homöopathie. Warum und wie sie wirkt», sayfa 4

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Will man also eine aussagekräftige Antwort erhalten, kann man nicht so einfach Studien über die unterschiedlichsten Beschwerden in einen Topf werfen. In den Analysen der Berner Universität sei es zudem nicht möglich gewesen, zu unterscheiden, ob nun ein hoher Heterogenitätsindex durch small study bias oder durch wahre Unterschiede in den Effektgrößen verursacht wurde.

»Im Falle der Homöopathie kann man argumentieren, dass die Plausibilität einer Wirkung homöopathischer Potenzen so gering ist, dass man alle homöopathischen Interventionen als Placebo interpretiert, ihr ›wahrer‹ Effekt im Vergleich zu Placebo also gleich Null ist.«2

Dies war ja übrigens auch die Annahme von A. Shang und seinem Team, die schon von vornherein davon ausgegangen waren, dass die Wirkungen der Homöopathie nur unspezifische Placebo- oder Kontexteffekte seien. Sollte diese Annahme aber zutreffen, dann sei die gesamte Heterogenität durch »small study bias« verursacht. Zu einem gewissen Grade wäre es in so einem Fall angemessen, so der Schlussbericht, alle Studien zusammenzuwerfen. Würde man aber alle 110 Homöopathiestudien in der Metaanalyse poolen, wäre die Wirksamkeit der Homöopathie eindeutig bewiesen!

Die PEK-Bewertung

»Bei bestimmten Indikationsgebieten hat die Schulmedizin gar keine Alternative zur Homöopathie oder nur Medikamente mit beträchtlich höherem Risikopotenzial.«2

Der Schweizer Ausschuss fasste die Ergebnisse zur Homöopathie wie folgt zusammen:

• Bei den Bewertungsberichten wurde die Homöopathie als »eingeschränkt wirksam«, in der Metaanalyse als »eingeschränkt nicht wirksam« bewertet.

• Beim Bewertungskriterium Sicherheit attestierte der Ausschuss der Homöopathie, dass das »klinische Schädlichkeitspotenzial« in der Hand ausgebildeter Fachkräfte zu vernachlässigen sei.

• Die Nachfrage für Homöopathie sei groß, die Zufriedenheit der Patienten uneingeschränkt belegt.

• Beim letzten und für die Schweizer wahrscheinlich wichtigsten Punkt, der Wirtschaftlichkeit und den Kosten, kam der Ausschuss zu einem »eingeschränkt positiven« Ergebnis. Die direkten Kosten bei der homöopathischen Behandlung lagen circa um ein Drittel niedriger als bei der schulmedizinischen, doch seien die Patienten, die zum Homöopathen gingen, im Allgemeinen jünger und gesünder als der Durchschnittspatient beim Schulmediziner. Trotz einer nachträglichen Abwertung schloss die Homöopathie aber immer noch leicht kostengünstiger ab als die Schulmedizin. Zwar seien die Konsultationskosten höher, doch die Kosten von Diagnostik und vor allem von Medikamenten seien demgegenüber wesentlich niedriger.

Vernachlässigt vom PEK wurden aber die Steuervergünstigungen und staatlichen Forschungsgelder der pharmazeutischen Industrie in der Schweiz, die in die Diagnostik- und Medikamentenkosten der schulmedizinischen Behandlung mit hineingerechnet werden müssten. Somit dürften unter dem Strich die homöopathischen Behandlungen deutlich günstiger ausfallen als die schulmedizinischen. Würden zudem die Kosten für iatrogene Erkrankungen mit einfließen, also die Kosten, die durch ärztliche Kunstfehler und vor allem durch Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten auftreten, dann dürfte die Kosten-Nutzen-Analyse eindeutig zugunsten der Homöopathie ausfallen. Eine erste solche Untersuchung aus den USA konnte beispielsweise 2001 zeigen, dass dort über 250.000 Menschen jährlich an iatrogenen Erkrankungen starben, was somit bei den Amerikanern die dritthöchste Todesursache nach Krebs und Kreislauferkrankungen darstellte.3 Eine aktuelle Studie zeigt noch bedenklichere Zahlen (siehe →hier). Die Toten sind dabei nur die Spitze eines morbiden Eisbergs. Nebenwirkungen von schulmedizinischen Medikamenten dürften mit großer Wahrscheinlichkeit zu extrem hohen Folgekosten führen. Der Schlussbericht der Schweizer kam zu folgendem Ergebnis: »Die insgesamt befürchtete Kostenzunahme in der Grundversicherung während der PEK-Laufzeit durch die Kosten für die KM [Komplementärmedizin] ist nicht eingetreten.«2

Die vollständige Schlussbewertung der Homöopathie

»Aus konventioneller, naturwissenschaftlicher Sicht gibt es für die Homöopathie keinen plausiblen Wirkmechanismus. Dennoch gilt das Fehlen von Plausibilität nicht als Beweis für die Unwirksamkeit und stellt kein zwingendes Kriterium innerhalb einer EBM [Evidence based medicine = Medizin, die auf einem Wirksamkeitsnachweis mittels klinischer Studien beruht] dar. Die in der Literatur analysierte Wirksamkeit führt in der Metaanalyse der placebokontrollierten Studien zu einem negativen und unter Einbezug des anderen Erkenntnismaterials im Rahmen des Bewertungsberichtes zu einem positiven Ergebnis[!]. Die Nachfrage für die Homöopathie ist in der Schweiz verhältnismäßig hoch. Das klinische Schädigungspotenzial der besonderen Arzneimitteltherapie ist in der Hand ärztlicher Grundversorger zu vernachlässigen. Die Klientel ist breit, dennoch bilden Kinder mit ihren typischen Erkrankungen und Frauen mit psychischen Störungen, Schwangerschaft und postmenstruellen Beschwerden Schwerpunktanwendungen. Diesen Indikationsgebieten stehen im konventionellen Bereich oft gar keine Alternativen oder nur medikamentöse Behandlungen mit einem beträchtlich höheren Risikopotenzial als Homöopathika zur Verfügung.«2

Politische Manöver von Lancet und Schweizer Bundesrat?

Nachdem die Schweizer Studiendaten ergeben hatten, dass Homöopathie und Pflanzenheilkunde der Schulmedizin gegenüber in der Praxis mindestens gleichwertig, wenn nicht in bestimmten Bereichen gar überlegen sind, und selbst der Schlussbericht mit typischer schweizerischer Zurückhaltung »vorsichtig positiv« zugunsten der Komplementärmedizin ausfiel, sollte es nachdenklich stimmen, dass der Schweizer Bundesrat in der Folge beschlossen hatte, alle komplementärmedizinischen Methoden (KM) aus der gesetzlichen Krankenversicherung auszuschließen. Seine Begründung: Die Wirksamkeit der komplementären Medizin sei durch diese eine Studie von A. Shang ja nun doch nicht wirklich belegt und damit könne die Alternativmedizin auch nicht wirtschaftlich sein. Der Schweizer Bundesrat kam also zu genau der entgegengesetzten Erkenntnis wie der Schlussbericht seines Expertenteams. Das wirft die Frage auf, ob diese Entscheidung, wie auch die recht dramatische redaktionelle Beurteilung der problematischen Metaanalyse im Lancet, nicht politisch motiviert war.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Zum einen haben klassische Naturwissenschaftler ein epistemologisches, also wissenschaftlichphilosophisches oder erkenntnistheoretisches Problem mit der Homöopathie. Und selbst wenn sich in immer mehr wissenschaftlichen Studien bestätigen sollte, dass die Homöopathie doch wirkt, dürfte es schwerfallen, nach 200 Jahren heftigsten Kampfes gegen diese Scharlatanerie plötzlich einzulenken und zuzugeben, man habe die ganze Zeit über falsch gelegen. Da ist es sicherlich erst einmal besser, Augen und Ohren gegenüber dem Fortschritt zu verschließen und mit einer dubiosen Analyse von nur acht Studien und großem Fanfarengetöse in einem renommierten Fachblatt das Ende der Homöopathie heraufzubeschwören.

Wenn die WHO dann auch noch plante, einen Report zu veröffentlichen, der Homöopathie und konventionelle Medizin gleichwertig nebeneinanderstellen will, und die Ergebnisse einer jahrelang laufenden Schweizer Studie diese Erkenntnisse zudem noch bekräftigen, dann ist das geradezu gefährlich. Nicht so sehr für die Ärzte, deren Mehrzahl nach wie vor heilen will. Sollte sich die Homöopathie als wissenschaftlich effektiv erweisen, könnte dies den für sie noch zusätzlichen Bonus haben, mehr für die aufwändigere Konsultation berechnen zu können. Sich Zeit für seine Patienten zu nehmen, würde endlich wieder einmal honoriert werden. Für die Krankenkassen sei es ebenfalls unproblematisch: Als wirtschaftlich orientierte Unternehmen wollen sie natürlich Behandlungskosten sparen, und da die Kosten-Nutzen-Analyse eindeutig zugunsten der Komplementärmedizin ausfällt, würden nicht nur von den privaten Versicherungen, sondern zunehmend auch von den öffentlichen Kassen, wie beispielsweise der Deutschen BKK, die Kosten für die homöopathische Behandlung übernommen werden.

Nein, am härtesten trifft es, das wird ja aus der Schweizer Studie offensichtlich, die Pharmaindustrie. Denn gerade bei den Kosten für Medikamente wird bei der Anwendung von Homöopathika jede Menge Geld gespart. Nun ist die Schweiz ja Ursprungs- und Heimatland etlicher großer Pharmakonzerne, die sicherlich mit Unbehagen beobachten dürften, wie billige Außenseitertherapien beginnen, ihre Marktanteile wegzufressen. Da könnte es dann schon sein, dass hier Druck auf die Politik ausgeübt wird, und es ist auch im Rahmen des Vorstellbaren, dass die Politik sich dadurch beeinflussen lässt. Auf jeden Fall wollte man ganz offensichtlich weitere Forschung zur Homöopathie unterbinden, das Vertrauen der Patienten erschüttern und den Zugang zu dieser effektiven und nebenwirkungsarmen Therapieform erschweren. Gegen die Entscheidung des Schweizer Bundesrates lief umgehend ein Volksbegehren und am 17. Mai 2009 hat sich eine überwältigende Mehrheit der Schweizer Bevölkerung in einem Volksentscheid für die Verankerung der Komplementärmedizin (und damit auch der Homöopathie) in die Verfassung ausgesprochen.

Wissenschaftler und Ärzte wiesen die Lancet-Studie sofort zurück

Der schweizerische Verein homöopathischer Ärzte (SVHÄ) hatte bereits vor Publikation der Studie gravierende und formale Mängel an derselben offengelegt. Das Forschungsdesign werde der Homöopathie nicht gerecht. In einer Stellungnahme der British Faculty of Homeopathy, die die englischen Homöopathen vertritt, äußerte Dr. P. Fisher, klinischer Direktor des Royal Homeopathic Hospital in London, den Verdacht, die Analyse sei voreingenommen und versuche, die Homöopathie unglaubwürdig zu machen. »Die hochtrabende Zusammenfassung, Homöopathie sei nur Placebo-Medizin, basiert nicht auf 110 klinischen Studien, sondern nur auf acht.«4

Der Deutsche Zentralverband homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) schrieb in seiner Stellungnahme, etliche andere Metaanalysen und Übersichtsarbeiten seien zu genau dem gegenteiligen Ergebnis der Lancet-Studie gekommen.5 Ein ähnliches Ergebnis wie in der Schweizer PEK-Studie habe sich bereits in einer deutschen Studie gezeigt: Der Verlauf chronischer Erkrankungen unter homöopathischer Behandlung – Ergebnisse einer prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie.6 Die Untersuchung zeige, dass die homöopathische Behandlung hinsichtlich der Effektivität der konventionellen Methoden mindestens gleichwertig sei, teilweise sogar überlegen.7

Auch etliche prominente amerikanische Wissenschaftler äußerten Kritik an der Studie im Lancet. Zwar sei die Metaanalyse des Berner Teams geeignet, Schlüsse über die Wirksamkeit der Schulmedizin zu ziehen, aber sie sei nur bedingt von Nutzen bei der Beurteilung der Homöopathie. Kriterien, wie sie für eine qualitativ hochwertige Homöopathie-Forschungsstudie notwendig wären und die das Wesen der homöopathischen Therapieweise berücksichtigten, wurden nicht beachtet. Man könnte es mit einer Studie vergleichen, die die Wirkung von Penicillin bei Patienten mit allgemeinen Symptomen einer Infektion testet. Selbst wenn die Qualität der Studie generell hochwertig wäre, sie würde nur bei einem sehr kleinen Teil der Patienten eine positive Wirkung zeigen, nämlich nur bei denen mit einer bakteriellen Infektion, die auf Penicillin anspricht. Eine Metaanalyse von solchen Studien zur Wirkung von Penicillin könnte hier dann auch nur unspezifische Placebo- oder Kontexteffekte nachweisen, da die Studien nicht die spezifische Natur des Wirkstoffs berücksichtigen, so Dr. Iris Bell von der Universität von Arizona.

Roy Rustum, renommierter Materieforscher der Penn State University, fand härtere Worte. Die Erörterungen zur Chemie seien wissenschaftlich falsch. »Der redaktionelle Inhalt des Lancet, soweit er sich auf die Homöopathie bezieht, stützt sich auf eine recht veraltete Idee aus dem neunzehnten Jahrhundert, dass die Aufnahme fremder Moleküle die einzige Art und Weise sei, wie die Eigenschaften von Wasser beeinflusst oder verändert werden können.« Das sei eine auf Avogadro beschränkte Erörterung der Chemie von Schulniveau. Damit bezieht er sich auf das schon erwähnte Argument, in der homöopathischen Hochpotenz könne gar nichts mehr wirken, da rechnerisch bei Verdünnungen über der Avogadro-Zahl (C12 / D24) keine Moleküle der Ausgangssubstanz zu finden sind. Rustum weiter: »Für einen Materiewissenschaftler ist diese Behauptung absurd, denn das fundamentale Paradigma der Materieforschung ist, dass die Beziehung zwischen Struktur und Eigenschaft das grundlegend Bestimmende für einfach alles ist.« Es sei einfach eine Tatsache, dass die Struktur von Wasser und damit auch sein Informationsgehalt auf zahllose Art und Weise geändert werden kann.8

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Metaanalyse von Shang et al. in Ausführung und Design zumindest problematisch war. Sie stützte sich zudem auf insgesamt nur acht Studien. Anhand dieser Daten forderte dennoch die Redaktion des Lancet das Ende der Homöopathie sowie das Ende weiterer Forschung zur Homöopathie und eine Aufklärung des Patienten über diese »Scheintherapie«. Was der Lancet aber verschwieg: Die Analyse wurde schon vorab im Rahmen des Schweizer PEK veröffentlicht, das fünf Jahre lang alternative Therapieverfahren getestet hatte. In deren Schlussbericht schnitt die Homöopathie durchaus positiv ab: Wirksamkeit, Sicherheit, Inanspruchnahme, Patientenzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit seien zumindest eingeschränkt belegt. Dagegen fiel die Studie von Shang et al. und das Editorial des Lancet für die Homöopathie maximal rufschädigend aus. In diesem weltweit bekannten Fachblatt mit so starken redaktionellen Worten kommentiert, konnte man sich großer Verbreitung sicher sein. Und in der Tat griff die Presse »das Ende der Homöopathie« meist unkritisch auf und gab es weiter. War genau dies etwa beabsichtigt gewesen? War »der Tod der Homöopathie« weniger durch Fakten als durch Rufmord geplant gewesen? Doch wer zu solch drastischen Mitteln greift, hat oftmals Angst oder möchte etwas aus dem Weg räumen, was ihm zu unangenehm geworden ist.

So sei dann noch auf folgendes Paradoxon hingewiesen: Nur eine Woche nach der Veröffentlichung im Lancet stellten andere Forscher der Universität Bern, aus der ja auch die hier diskutierte Metaanalyse stammt, eine weitere, qualitativ hochwertige Studie vor, die zeigen konnte, dass bei hyperaktiven Kindern mit ADS (AufmerksamkeitsDefizit-Syndrom) die Homöopathie eindeutig hilft.9 Dies konnte nur bedeuten: Anders als für die Redakteure des Lancet ist für die Wissenschaftler der Universität Bern die Wirksamkeit der Homöopathie noch lange nicht ausgeschlossen! Und dann gab es in der Zwischenzeit auch noch die Studie der Berliner Charité, deren Professor Stefan Willich 2007 in der Berliner Zeitung schrieb: »Wir Schulmediziner müssen umdenken«. Eine Auswertung der Befunde von knapp 500 Patienten, die für ihre chronischen Beschwerden entweder homöopathisch oder schulmedizinisch behandelt wurden, deutet nämlich darauf hin, dass die Homöopathie bei vergleichbaren Kosten bessere Ergebnisse zeigt.10 Wobei dies nur eine von über 15 so genannten »Outcome«- oder Kohortenstudien war, die in den letzten Jahren alle eine deutliche Wirksamkeit der Homöopathie zeigen konnten.11 Und das Beste zum Schluss: 2008 kamen dann zwei Studien heraus12, die auf so deutliche Fehler der Metaanalyse von Shang et al. hinwiesen, dass selbst der Elsevier-Verlag, der das Journal The Lancet publiziert, in einer Pressemitteilung unter der Überschrift »Neue Beweise für die Homöopathie« mitteilte, die Metaanalyse, die behauptet hatte, die Homöopathie sei nur Placebo, wäre äußerst mangelhaft gewesen. Professor Egger, der federführend an der Lancet-Studie beteiligt war, habe es aber abgelehnt, zu diesen Ergebnissen Stellung zu nehmen.13

DIE WIRKUNG ULTRAHOHER VERDÜNNUNGEN BEI MENSCH UND TIER

Wirksamkeit homöopathischer Medikamente im Tierversuch – können das noch Placeboeffekte sein?

Wissenschaft auf dem Vormarsch

Auf den Gebieten der Biologie, Biochemie und Immunologie wurde in den letzten Jahren vermehrt untersucht, ob die ultrahohen Verdünnungen der homöopathischen Mittel wirksam sein könnten. In-vivo- und In-vitro-Studien und -Forschungsmodelle sind dabei für die moderne Wissenschaft von größter Bedeutung, da sie, losgelöst aus dem Kontext der Klassischen Homöopathie mit ihren methodischen und philosophischen Vorgaben, bei korrekter Durchführung in verschiedenen Laboratorien vergleichbare Ergebnisse hervorbringen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können dann nicht mehr einfach mit dem Argument abgetan werden, die Wirkung beruhe nur auf einem Placebo-effekt. Wie an den folgenden Studienergebnissen gezeigt werden soll, haben Wissenschaftler anhand von experimentellen Versuchen an Mensch und Tier erfolgreich nachgewiesen, dass homöopathisch zubereitete Substanzen in der Tat spezifische Wirkungen erzielen.

Studien an gesunden Menschen

Zuerst sei noch einmal an die Experimente an gesunden Testpersonen erinnert, die von Samuel Hahnemann in die Homöopathie eingeführt wurden und den Grundpfeiler dieser Heilweise darstellen: die Arzneimittelprüfungen, kurz AMP. Dabei wird einer Gruppe gesunder Testpersonen die zu prüfende Substanz so lange verabreicht, bis sich bestimmte Symptome ergeben. Auf diese Weise sind bis heute Hunderte von Substanzen homöopathisch untersucht worden. Viele dieser Mittel wurden mehrfach von unterschiedlichen Prüfern und verschiedenen Testgruppen mit ähnlichen Ergebnissen getestet. Auch drei moderne doppelverblindete homöopathische AMPs belegen, dass am Gesunden – im Vergleich zu den Placebogaben – spezifische Symptome hervorgerufen werden. Und dies nicht nur bei Tief-, sondern auch bei Hochpotenzen.1 Im Rahmen einer Studie brachten es die Forscher dann auf den Punkt: »Homöopathische Mittel produzieren andere Symptome als Placebos.« Selbst in der Schulmedizin sind solche »Prüfungen« bekannt, nur dass sie hier nicht mit derselben Akribie und Methodik durchgeführt worden sind. Meist waren es zufällige Erkenntnisse aus klinischen Studien.

1987 wurde beispielsweise bei gesunden Testpersonen eine paradoxe Wirkung von homöopathisch verabreichtem Aspirin® (Acetylsalicylsäure) beobachtet: Bekanntermaßen verlängert Aspirin in pharmakologischen Dosen von 50 bis 500 mg die Blutgerinnungszeit. Damit gehört es zu den »blutverdünnenden« Medikamenten. In diesem Versuch, der als ein Beweis für die Gültigkeit des homöopathischen Ähnlichkeitsgesetzes angesehen werden kann, verkürzte sich die Blutgerinnungszeit bei gesunden Testpersonen, denen Aspirin® in der homöopathischen Potenz C5 verabreicht wurde. Das Ergebnis war signifikant zur Kontrollgruppe, die ein Placebo erhielt.2

Studien aus der Veterinärmedizin

Seit Langem wird die Homöopathie auch erfolgreich in der Tierheilkunde angewendet. Da es nicht recht möglich ist, die positive Wirkung eines Homöopathikums bei Tieren als Placeboeffekt zu interpretieren, wurden diese oftmals als Einbildung der Tierhalter abgetan. Deshalb folgen hier ein paar wissenschaftliche Studien: Bei Milchkühen konnte das homöopathische Mittel Sepia C200 deutlich die Zahl typischer Komplikationen nach der Geburt eines Kalbs reduzieren.3 Eine weitere Studie an Schweinen belegte eindrucksvoll, dass verschiedene Kombinationsmittel mit Mischungen aus Lachesis, Pulsatilla und Sabina oder Lachesis, Echinacea und Pyrogenium in Verbindung mit Caulophyllum (alle Einzelsubstanzen in tiefen Potenzen von D1 bis D6) bei Infektionen wie Metritis (Entzündung der Gebärmuttermuskulatur) und Mastitis (Brustdrüsenentzündung) an Säuen sowie bei Durchfall junger Schweine deutliche prophylaktische und therapeutische Wirkungen aufwiesen.4

Bei Vergiftungserscheinungen

Schon in den 1950er Jahren zeigten Studien, dass Arsen und Bismuth in der homöopathischen Potenz C7 die Entgiftung bei Tieren über die Nieren erhöhten, die mit diesen Metallen vergiftet worden waren.5

Neuere Studien an Mäusen konnten diese Ergebnisse im Falle einer Arsenvergiftung wiederholen. Dabei wurden unterschiedliche Potenzen von der C5 bis zur C31 getestet, wobei C7 und C17 die beste Wirkung aufwiesen. Da, wie gesagt, rein rechnerisch in homöopathischen Mitteln ab der Potenz C12 kein einziges Molekül der Ausgangssubstanz mehr vorhanden ist, müssten – Kritikern zufolge – diesen Tieren bestimmte Potenzen von »nichts« geholfen haben. Ebenfalls von Interesse ist, dass die Verdünnungen ihre Wirkung verloren, wenn sie über 30 Minuten auf 120 Grad Fahrenheit (knapp 50 °C) erhitzt wurden.6 Dies verdeutlicht einerseits die Wirksamkeit, andererseits aber auch die Hitzeempfindlichkeit homöopathischer Mittel.

Es ist bekannt, dass Vergiftungen durch Phosphor und Carbontetrachlorid (CCl4) ganz ähnlich ablaufen. Eine Forschergruppe konnte nun eine deutliche Schutzfunktion homöopathischer Verdünnungen von Phosphorus (C7 und C15) und Carbontetrachlorid (C7) bei einer durch das Lebergift CCl4 ausgelösten Hepatitis nachweisen.7 Eine weitere Studie belegt, dass Ratten, die mit dem homöopathischen Quecksilberpräparat Mercurius corrosivus C9 und C15 vorbehandelt wurden, eindeutig gegen mittlere bis hohe Dosen von giftigem Quecksilber (5 – 6 mg/kg) geschützt waren.8

Bei Diabetes

Mäuse, denen 40 mg/kg Alloxan verabreicht wird, entwickeln Diabetes, da diese Substanz die Insulin produzierenden Zellen des Pankreas schädigt. Dies konnte aber verhindert werden, wenn man die Mäuse mit der homöopathischen Verdünnung Alloxan C9 prophylaktisch vorbehandelte. Zudem war es möglich, diesen Diabetes mit Gaben von Alloxan C9 wieder zu heilen.9

Bei Leberkarzinom

Ratten, denen über einen längeren Zeitraum die krebserregenden Substanzen 2-Acetylaminofluoren und Phenobarbital verabreicht werden, entwickeln Leberzellkarzinome. Werden sie jedoch gleichzeitig mit homöopathischen Zubereitungen von 2-Acetylaminofluoren C9 und von Phenobarbital C9 behandelt, wird die Entwicklung der Karzinome deutlich verzögert oder gar verhindert.10

Bei Strahlungsschäden

Werden weiße Meerschweinchen UV-Strahlen ausgesetzt, kommt es durch die Pigmentarmut rasch zu geröteter, gereizter Haut, einem so genannten Erythem. Hohe Verdünnungen von Bienengift (Apis C7 oder C9) konnten hier prophylaktisch eine deutliche Schutzfunktion und in circa 50 Prozent der Fälle eine therapeutische Heilwirkung zeigen. Da es beim Bienenstich auch zu einem Erythem kommt, bestätigt dieser Tierversuch somit eindrucksvoll das Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie.11

Indische Forscher zeigten 1991 in einer weiteren Studie, dass bei weißen Mäusen, die Röntgenstrahlen ausgesetzt waren, die Zellschädigung deutlich durch die homöopathischen Mittel Ginseng D6, D30 und D200 sowie Ruta graveolens D30 und D200 verringert wurde, wenn diese vor und nach der Bestrahlung verabreicht wurden. Die Autoren der Studie sprachen sogar von einem »spektakulären« Schutz durch diese Mittel.12

Bei der Wundheilung

Silicea, die Kieselsäure, wird in der Homöopathie bei der Behandlung von Abszessen, chronischen Geschwüren sowie zur Wundheilung und zur Austreibung kleiner Fremdkörper wie Splitter und Dornen verwendet. Eine israelische Studie konnte dies 1990 bestätigen. Bei Mäusen führte Silicea (bis C200), dem Trinkwasser zugegeben, zu einer deutlich beschleunigten Wundheilung von gestochenen Ohrlöchern und zu einem schnelleren Wundverschluss.13

Als Prophylaxe bei Infektionskrankheiten

Das folgende Beispiel soll verdeutlichen, dass homöopathische Mittel in hohen Potenzen, wenn sie – ähnlich einer Impfung – vorbeugend bei Infektionskrankheiten gegeben werden, eine deutliche Schutzwirkung zeigen können: Ein amerikanisches Forscherteam verabreichte Mäusen prophylaktisch eine homöopathische Tularämie Nosode (C30, C200, C1000), bevor die Mäuse mit demselben, für diese Nager tödlichen Erreger, Francisella tularensis, infiziert wurden, aus dem das Mittel hergestellt worden war. Nach 15 Versuchsreihen stellte das Team im Vergleich zur unbehandelten Kontrollgruppe eine signifikant höhere Überlebensrate bei den homöopathisch »geimpften« Tieren fest. Die Autoren waren überrascht, ihre Hypothese nicht bestätigt zu finden – sie waren davon ausgegangen, dass sich die behandelten Tiere identisch zur unbehandelten Kontrollgruppe verhalten würden. Die Wissenschaftler glaubten also zu Beginn des Versuchs, die homöopathische Prophylaxe könne keine Wirkung zeigen, und wurden eines Besseren belehrt.14

Interessante Effekte weiterer Studien

Eine weitere Forschungsarbeit zeigte, dass Mastzellen von Ratten, die über sieben Tage das homöopathische Mittel Zincum metallicum in unterschiedlichen Potenzen von D4 bis zur D12 verabreicht bekamen, signifikant mehr Histamin freisetzten.15

Cuprum (Kupfer) wird in der Homöopathie als Spasmolytikum (krampflösendes Medikament) eingesetzt. Französische Wissenschaftler konnten dies in einer Studie bestätigen, in der das homöopathische Mittel Cuprum metallicum C4 bei Mäusen die Wirkung von Neostigmin, welches die Motilität (Bewegungen) des Verdauungstraktes beschleunigt, weitgehend aufhebt.16

In einer faszinierenden, groß angelegten Studie wies man in zwei österreichischen und in einem holländischen Forschungslabor nach, dass hohe homöopathische Verdünnungen des Schilddrüsenhormons Thyroxin (D30) die Metamorphose von der Kaulquappe zum Frosch signifikant verzögern, während tiefe Verdünnungen die Entwicklung beschleunigen. Auch die spontane Tendenz der Jungfrösche, das Wasser zu verlassen, wurde deutlich beeinflusst. Interessant war dabei, dass die Wirkung von Thyroxin bereits einsetzte, wenn eine verschlossene Ampulle mit dem Mittel in das Wasser mit den Kaulquappen gelegt wurde. Die Autoren der Studie sprachen von einem non-molekularen Informationstransfer (doch dazu später mehr, siehe →hier).17

Fazit

Selbst bei Tieren zeigen homöopathische Mittel immer wieder beeindruckende Ergebnisse – von Einbildung oder gar Placebo kann keine Rede sein. Deshalb wäre es wünschenswert, wenn die Forschung hier weitermachen würde, auch wenn Tierversuche aus ethischer Sicht nicht unproblematisch sind. Die hier vorgestellten Versuche lassen keinen Zweifel daran, dass die Homöopathie das Potenzial besitzt, Diabetes und Krebs zu heilen, eine Art Impfschutz zu bieten und bei Vergiftungen und Strahlungsschäden wirksam zu helfen. Als Spontanheilungen lassen sich diese Wirkungen sicherlich nicht abtun. Dem sollte allerdings weiter nachgegangen werden. Die Wiederholung derartiger Versuche und Studien wäre also immens wichtig, um mehr Licht auf die kuriose Heilwirkung der allerkleinsten Gaben zu werfen.