Kitabı oku: «Redeflüssigkeit und Dolmetschqualität», sayfa 5

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3.1.5 Ahrens (2004)

Die bislang wohl ausführlichste quantitative Auswertung prosodischer Merkmale von Simultandolmetschungen stammt von Barbara Ahrens (2004), die drei Dolmetschungen desselben Ausgangstextes analysierte. Dabei untersuchte sie neben den prosodischen Phänomenen Intonation und finaler Tonhöhenverlauf auch die Position, Anzahl und Dauer der Pausen in Dolmetschungen im Vergleich zur Originalrede.

Die Ergebnisse zum Teilbereich Pausen sollen hier näher besprochen werden, da sie zum umfangreichsten bisher erhobenen Datenmaterial zu Pausen in Simultandolmetschungen gehören und somit für die vorliegende Arbeit einen soliden Referenzrahmen bilden.

Die quantitative Auswertung von drei Dolmetschungen professioneller DolmetscherInnen vom Englischen ins Deutsche zeigte, dass es bei den ZT wesentlich weniger, dafür aber längere Pausen gab, wodurch auch der Anteil der Pausen an der gesamten Textlänge signifikant höher war als im AT. Die Pausen der ZT waren im Durchschnitt um 0,2 bis 0,3 Sekunden länger als beim AT, wobei alle drei ZT sehr nahe beieinander liegen. (vgl. Ahrens 2004: 153)

Eine Analyse der Pausenlängen und der Häufigkeit von Pausen unterschiedlicher Dauer zeigte, dass sowohl im AT als auch in den drei ZT die meisten Pausenlängen im Bereich von 0,01–0,40 Sekunden lagen, ihr Anteil in den Dolmetschungen aber niedriger war als im AT (vgl. Ahrens 2004: 156). Die Dolmetschungen wiesen allerdings wesentlich mehr längere Pausen (1,91 bis über 4 Sekunden) auf als der AT. Die relative Häufigkeit zeigt also eine Verschiebung der Pausenanteile von kurzen zu längeren Pausen (vgl. Ahrens 2004: 159).

Bezüglich der Position der Pausen stellte Ahrens die Hypothese auf, dass der AT-Produzent eher an Stellen pausiere, die eine abgeschlossene Informationseinheit signalisieren, da er den Inhalt seiner Äußerung selbst bestimme und so bemüht sei, die Pausen an „sinnvollen“ Stellen zu setzen, während die DolmetscherInnen zwar auch um „sinnvolle“ Pausensetzung bemüht seien, manchmal aber abwarten müssten, um weitere Informationen zu bekommen oder zu verarbeiten, und daher auch an unerwarteten Stellen pausieren müssten. Sie kategorisierte daher alle Pausen danach, ob sie am Ende oder innerhalb einer Informations- bzw. Intonationseinheit lagen. (vgl. Ahrens 2004: 160) Dabei zeigte sich, dass im AT mehr als die Hälfte der Pausen am Ende einer Informationseinheit und am Ende einer Intonationseinheit lag, während es bei den Dolmetschungen zwischen 40,52 % und 49,91 % waren. In zwei Kabinen war dies die häufigste Pausenkategorie, was zeigte, „dass die Dolmetscher die Informationsstruktur des ZT auch prosodisch umsetzen und Pausen an Stellen machen, an denen sie inhaltlich passen“ (Ahrens 2004: 162). Gut ein Viertel der Pausen im AT lagen innerhalb von Informations- und Intonationseinheiten, waren also klassische Häsitationspausen, die entstehen „wenn der AT-Produzent zögert, nachdenkt oder eine bereits begonnene Struktur noch weiter plant“ (Ahrens 2004: 161). Bei den Dolmetschungen war der Anteil dieser Pausen erheblich niedriger, was nach Ahrens darauf hindeutet, dass DolmetscherInnen eher noch länger abwarten, bevor sie mit der Dolmetschung eines Segments beginnen, um solche Häsitationspausen zu vermeiden. Dies erkläre auch den höheren Anteil längerer Pausen in den ZT (vgl. Ahrens 2004: 162). 21 % der Pausen im AT lagen innerhalb von Informations-, aber am Ende von Intonationseinheiten, waren also prosodische Grenzsignale, die auf das Ende einer Intonationseinheit hinweisen und entstehen, „wenn der AT-Produzent eine Informationseinheit in mehr als einer Intonationseinheit realisiert“ (Ahrens 2004: 161). Bei den drei Dolmetschungen hingegen war ihr Anteil mit 39,69 % bis 47,95 % wesentlich höher. Diese Kategorie von Pausen war in einer Kabine die häufigste und lag in den übrigen an zweiter Stelle. „Fast 50 % aller Pausen entstehen also, weil die Dolmetscher eine Informationseinheit prosodisch in mehrere Intonationseinheiten segmentieren.“ (Ahrens 2004: 162) Weder im AT noch in den ZT kamen Pausen vor, die am Ende einer Informations-, aber innerhalb einer Intonationseinheit lagen. Ahrens stellt fest, „dass die Dolmetscher sich um eine sinnvermittelnde ZT-Produktion bemühen und aus diesem Grunde Pausen an Stellen machen, an denen sie inhaltlich und prosodisch angemessen sind“ (Ahrens 2004: 162f.).

Sie untersuchte auch die Funktion der Pausen längerer Dauer und stellte durch eine Gegenüberstellung des AT und der ZT fest, dass die längeren Pausen in den ZT vor allem zum Zuhören und Abwarten neuer Informationen, aber auch zur Planung genutzt wurden (vgl. Ahrens 2004: 163–166). Teilweise waren die Pausen im ZT auch durch Pausen im AT bedingt, entstanden also, wenn die DolmetscherInnen abwarten mussten, bis der AT-Produzent weitersprach. (vgl. Ahrens 2004: 167) Durch die Analyse der einzelnen Pausen in den ZT kommt Ahrens zu folgendem Ergebnis:

Aufgrund der besonderen Verarbeitungsbedingungen beim Simultandolmetschen sind Dolmetscher oft gezwungen, längere Pausen als in spontan konstituierter Sprache zu machen, um genügend AT-Inhalt für die weitere Verarbeitung zur Verfügung zu haben. (Ahrens 2004: 172)

Hinsichtlich der häufigeren Aufspaltung von Informationseinheiten in mehrere Intonationseinheiten in den Dolmetschungen analysiert Ahrens die Segmentierungen und stellt fest, dass es physiologisch, syntaktisch, grammatisch, semantisch und kognitiv bedingte Segmentierungen gibt. Physiologisch bedingte Segmentierungen entstehen durch Atempausen, die aufgrund der durch den AT bestimmten ZT-Produktion an unerwarteten Positionen auftreten können. Syntaktisch bedingte Segmentierungen fallen mit den Grenzen zwischen Haupt- und Nebensätzen bzw. bei Einschüben zusammen, grammatisch bedingte Segmentierungen entstehen durch Korrekturen, die durch Planänderungen oder Grammatikfehler notwendig werden. Semantisch bedingte Segmentierungen können eingesetzt werden, um die Argumentationsstruktur des Textes zu verdeutlichen, inhaltliche Korrekturen vorzunehmen oder Zusätze und Explizierungen für das Publikum abzugrenzen. Kognitiv bedingte Segmentierungen schließlich können sowohl durch den AT (Abwarten von Informationen) oder die ZT-Produktion (Planung) bedingt sein. (vgl. Ahrens 2004: 186–193)

Ahrens’ ausführliche Analyse der prosodischen Merkmale in diesem Korpus leistet einen wertvollen Beitrag zum Wissensstand über die Prosodie von Simultandolmetschungen. Es zeigte sich, dass Pausen bis zu einem gewissen Grad dem Dolmetschprozess inhärent sind und die zeitliche Gebundenheit und inhaltliche Abhängigkeit der DolmetscherIn vom AT-Produzenten dazu führt, dass im ZT längere Pausen gemacht werden als im AT. Dennoch werden die Pausen häufig an inhaltlich und strukturell sinnvollen Stellen gesetzt.

3.2 Flüssigkeit in der Qualitätsforschung: Erwartungen und Bewertungen

Neben dem Vergleich von Ausgangs- und Zieltext beschäftigt sich die Qualitätsforschung in der Dolmetschwissenschaft vor allem mit Erhebungen von Erwartungen, Beurteilungen von tatsächlichen Dolmetschungen und Messungen der Verständlichkeit von Dolmetschungen (siehe 3.3), wobei in einigen Arbeiten auch eine Kombination dieser Methoden zum Einsatz kommt. Vor allem Erwartungen und Beurteilungen durch Nutzer werden oft kombiniert, etwa bei Vuorikoski (1993, 1998, siehe 3.2.1.3) oder Collados Aís (1998 siehe 3.2.2.1). Daher sollen in diesem Abschnitt die vorgestellten Arbeiten nicht in Erwartungserhebungen und Bewertungsstudien unterteilt werden, sondern nach den Versuchsbedingungen: Erwartungeserhebungen sowie Beurteilungen von Dolmetschungen unter authentischen Konferenzbedingungen werden in 3.2.1 vorgestellt, während 3.2.2 Studien gewidmet ist, bei denen vorab erstellte bzw. manipulierte Dolmetschungen beurteilt werden, was eine größere Kontrolle der Versuchsbedingungen erlaubt. Den Abschluss dieses Abschnitts zu Erwartungs- und Beurteilungsstudien bildet 3.2.3 mit Methodenkritik und grundsätzlichen Überlegungen zu Methoden der Qualitätsforschung.

3.2.1 Erwartungen und Bewertungen: Qualitätskriterien aus Sicht von DolmetscherInnen und NutzerInnen

Seit der Pionierarbeit von Hildegund Bühler (1986) sind Studien zu Qualitätserwartungen ein fester Bestandteil der Qualitätsforschung in der Dolmetschwissenschaft. Diese erste Befragung (siehe 3.2.1.1) erhob die Erwartungen von DolmetscherInnen, wobei Bühler davon ausging, dass diese auch die Erwartungen der NutzerInnen widerspiegelten. Dies wurde von Kurz (1989, 1993) in Frage gestellt, die einige von Bühlers Qualitätskriterien zur Erhebung der Erwartungen von verschiedenen NutzerInnengruppen verwendete (siehe 3.2.1.2). Ein Unterschied zwischen den Erwartungen von DolmetscherInnen und NutzerInnen sowie zwischen verschiedenen NutzerInnengruppen zeigte sich auch in weiteren Befragungen von DolmetscherInnen (darunter Altman 1990, Chiaro & Nocella 2004, Zwischenberger & Pöchhacker 2010, Zwischenberger 2013) und NutzerInnen (Meak 1990, Marrone 1993, Kopczyński 1994, Moser 1995, Mack & Cattaruzza 1995, Mesa 2000, Andres 2000, Kadric 2000).

Wie bereits in 2.1.2 angesprochen ergeben sich bei Studien, bei denen zuerst die Erwartungen erhoben werden und dann eine Dolmetschung beurteilt werden soll, immer wieder Diskrepanzen, die möglicherweise darauf zurückzuführen sind, dass vor allem NutzerInnen nur eine abstrakte Vorstellung davon haben, was ihnen bei einer Dolmetschung wichtig ist, und bei der Bewertung einer tatsächlichen Dolmetschung dann andere Kriterien zum Tragen kommen. Wie die nächsten Abschnitte zeigen, ist dies aber nicht nur bei NutzerInnen der Fall: auch bei DolmetscherInnen werden Beurteilungen immer wieder von Faktoren beeinflusst, die bei der Erwartungserhebung als nachrangig betrachtet wurden. Diese und andere methodische Schwierigkeiten werden in Abschnitt 3.2.3 näher besprochen.

Im Folgenden sollen ausgewählte Studien aus diesem Bereich besprochen werden, wobei bei der Beschreibung der Ergebnisse der Schwerpunkt auf den Parameter Flüssigkeit gelegt wird und andere Aspekte der Studien in den Hintergrund gestellt werden.

3.2.1.1 Bühler (1986)

Eine der frühesten Untersuchungen zur Qualität beim Simultandolmetschen stammt von Hildegund Bühler (1986). In dieser Studie wurden erstmals Kriterien für die systematische Bewertung von Konferenzdolmetschungen aufgestellt, die später anderen ForscherInnen als Grundlage für ihre Qualitätsforschung dienen sollten.

In ihrer Studie befragte Bühler Mitglieder des internationalen Dolmetscherverbandes AIIC, von denen einige auch Mitglieder des Zulassungsgremiums der AIIC (Commission des admissions et du classement linguistique – CACL) waren, um festzustellen, welche Bedeutung sie einer Reihe von Kriterien beimaßen, wenn es darum ging, für ein neues Mitglied zu bürgen bzw. ein neues Mitglied aufzunehmen.

Der Fragebogen wurde von 47 Personen ausgefüllt; davon waren 41 ausschließlich AIIC-Mitglieder und 6 außerdem CACL-Mitglieder. Die insgesamt 16 Kriterien sollten auf einer vierstufigen Skala von „sehr wichtig“ bis „unwichtig“ bewertet werden. Es wurden sowohl sprachliche (z.B. Akzentfreiheit, Vollständigkeit, grammatikalische Korrektheit, terminologische Korrektheit) als auch außersprachliche Kriterien (z.B. gute Vorbereitung, Verlässlichkeit, Teamfähigkeit, positives Feedback von den Delegierten) abgefragt. Fluency of delivery wird von Bühler nicht als rein sprachliches Kriterium betrachtet, sondern „… perhaps rather as a ‘subjective feeling’ noted by the listeners, client, as well as colleague“ (Bühler 1986: 232).

Die Wichtigkeit der Redeflüssigkeit wurde, ebenso wie die meisten sprachlichen Kriterien, von den Befragten recht hoch bewertet, allerdings wurde sie von den 6 CACL-Mitgliedern mit 100 % „sehr wichtig“ höher eingestuft als von den 41 übrigen AIIC-Mitgliedern. Da Bühler davon ausgeht, dass die CACL-Mitglieder eher die Erwartungen der Zuhörer wiedergeben, fragt sie folglich:

Could this rating by the CACL group be interpreted as reflecting user needs, since delegates may tire more easily and tend to feel uneasy if they have to listen to a halting interpretation, even if it is logically coherent and correct as to grammar and terminology? (Bühler 1986: 232)

Die Studie von Bühler (1986) legte den Grundstein für die Qualitätsforschung beim Simultandolmetschen und stellte klare, relevante Kriterien auf, die heute noch weitgehend unverändert verwendet werden. Bedauernswert ist neben der geringen Stichprobengröße, dass es zur Stichprobenzusammensetzung kaum Informationen gibt. In einer Fußnote (Bühler 1986: 233f.) wird erläutert, dass der Fragebogen auf einem AIIC-Vorstandstreffen und AIIC-Symposium im Jänner 1984 verteilt wurde und dass 41 Fragebögen ausgefüllt retourniert wurden, allerdings finden sich keine Angaben darüber, an wie viele Personen der Fragebogen ursprünglich verteilt wurde und ob diese Personen eine repräsentative Stichprobe der AIIC-Mitglieder darstellten oder ob beispielsweise überdurchschnittlich viele Vorstandsmitglieder vertreten waren. Auch ist die Annahme Bühlers, die Mitglieder der CACL würden in ihrer Beurteilung von den Bedürfnissen und Wünschen der NutzerInnen ausgehen, in Frage zu stellen. Sie stützt sich dabei lediglich auf die Tatsache, dass zur Aufnahme in die AIIC fünf Personen für die KandidatIn bürgen und sie in einer realen Arbeitssituation beobachten müssen „where a certain feedback from the user can be expected“ (Bühler 1986: 231). Problematisch ist auch die Annahme, dass BürgInnen an die Dolmetschung einer AIIC-KandidatIn dieselben Anforderungen stellen würden wie an eine erstklassige Dolmetschung, zumal in einer Fußnote ein Kommentar aus einem Fragebogen zitiert wird, der dem explizit widerspricht:

‘The order of these criteria (…) applies only to sponsorship for AIIC and not to my criteria for a really first class interpreter’. (Bühler 1986: 234, Hervorhebung im Original)

Trotz dieser methodischen Mängel und unbegründeten Annahmen stellt die Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Dolmetschwissenschaft dar und bildete auch die Grundlage für eine Reihe von NutzerInnenbefragungen (siehe folgende Abschnitte), in denen teilweise auch die Bewertungen tatsächlicher KonferenzteilnehmerInnen mit den Ergebnissen Bühlers verglichen wurden.

3.2.1.2 Kurz (1989, 1993)

Aufbauend auf der Studie von Bühler (1986) führte Kurz (1989, 1993) eine Reihe von NutzerInnenbefragungen durch. Um festzustellen, ob die Wichtigkeit, die AIIC- und CACL-Mitglieder den einzelnen Kriterien beimaßen, tatsächlich die Wünsche und Bedürfnisse der NutzerInnen widerspiegelte, wie von Bühler angenommen, wurden TeilnehmerInnen von drei gedolmetschten Konferenzen zu acht Kriterien befragt und die Ergebnisse den Resultaten Bühlers gegenübergestellt.

Kurz verwendete dabei die acht sprachlichen Kriterien aus Bühlers Studie, also native accent, pleasant voice, fluency of delivery, logical cohesion of utterance, sense consistency with original message, completeness of interpretation, correct grammatical usage und use of correct terminology.

Die erste Befragung wurde 1988 auf einem internationalen Medizinkongress durchgeführt, 47 Fragebögen wurden ausgefüllt. Die zweite Befragung fand 1989 bei einer internationalen Konferenz zu Qualitätskontrolle statt (29 Fragebögen), die dritte ebenfalls 1989 bei einer Tagung des Europarates (48 Fragebögen).

Die Ergebnisse wurden sowohl mit den Resultaten Bühlers als auch untereinander verglichen, um festzustellen, ob es Unterschiede zwischen DolmetscherInnen und NutzerInnen sowie zwischen verschiedenen NutzerInnengruppen gäbe.

Die DolmetscherInnen bewerteten die Wichtigkeit der Kriterien sowohl insgesamt mit durchschnittlich 3,44 (auf einer Skala von 1 (unwichtig) bis 4 (sehr wichtig)) als auch bei den meisten Einzelkriterien höher als die KonferenzteilnehmerInnen. Allerdings gab es auch zwischen den einzelnen NutzerInnengruppen Unterschiede: in der Gesamtbewertung maßen die Delegierten des Europarates den Kriterien insgesamt mit 3,06 die höchste Bedeutung bei, gefolgt von den MedizinerInnen mit 3,0 und den TeilnehmerInnen der technischen Konferenz mit 2,8.

Im Durchschnitt aller vier befragten Gruppen – der drei NutzerInnengruppen sowie der von Bühler (1986) befragten DolmetscherInnen – wird sense consistency with original message als wichtigstes Kriterium eingestuft, gefolgt von logical cohesion of utterance, use of correct terminology und completeness of interpretation. Fluency of delivery liegt an fünfter Stelle.

Beim Vergleich der Einzelergebnisse für die verschiedenen Gruppen zeigt sich für den Parameter fluency of delivery, dass dieser den DolmetscherInnen am wichtigsten ist (und in der DolmetscherInnengruppe an 3. Stelle nach sense consistency und use of correct terminology liegt), gefolgt von den Delegierten der Europaratstagung, bei denen er an 4. Stelle liegt, während die TeilnehmerInnen der technischen Konferenz und die MedizinerInnen der Flüssigkeit weniger Bedeutung beimaßen.

Als mögliche Erklärung für die höhere Bedeutung dieses Kriteriums für die Delegierten der Europaratstagung führt Kurz an, dass diese eventuell stärker an einer lebendigen Diskussion interessiert gewesen sein könnten als die anderen NutzerInnengruppen:

A halting interpretation with frequent hesitations, pauses, and an irregular, unnatural rhythm would probably have been regarded as an impairment to a spontaneous exchange of information and experience. (Kurz 1993: 19)

Im Gegensatz dazu schien den TeilnehmerInnen der medizinischen bzw. der technischen Konferenz die Flüssigkeit der Rede weniger wichtig zu sein, solange inhaltliche Kriterien wie Kohärenz, Sinntreue und terminologische Korrektheit erfüllt waren. Kurz nimmt an, dass der Flüssigkeit in anderen Situationen, beispielsweise bei Mediendolmetschungen, höhere Bedeutung beigemessen werden könnte. (vgl. Kurz 1993: 19)

Um diese Annahme zu überprüfen, führte Kurz eine weitere NutzerInnenbefragung durch (Kurz & Pöchhacker 1995). Dabei wurden 19 VertreterInnen österreichischer und deutscher Fernsehanstalten befragt und die Ergebnisse mit jenen der NutzerInnenstudien in Kurz (1989) und Kurz (1993) verglichen. Die in diesen Studien verwendeten acht Qualitätskriterien sollten wieder auf einer vierstufigen Skala von 1 (unwichtig) bis 4 (sehr wichtig) gereiht werden.

Dabei zeigte sich, dass die befragten VertreterInnen der Fernsehanstalten insgesamt höhere Ansprüche an Dolmetschungen stellten als die in Kurz (1989) und Kurz (1993) befragten insgesamt 124 KonferenzteilnehmerInnen.

Während die acht Kriterien insgesamt von den Rundfunkangehörigen mit 3,22 bewertet wurden, lag der Durchschnitt der KonferenzteilnehmerInnen bei 3,06. In beiden Gruppen war die Sinntreue das wichtigste Kriterium, wobei auch diese von den Rundfunkangehörigen höher bewertet wurde als von den KonferenzteilnehmerInnen. An zweiter Stelle lag in beiden Gruppen die Kohärenz. Ansonsten unterschieden sich die Präferenzen der beiden NutzerInnengruppen jedoch erheblich: Bei den Rundfunkangehörigen lagen angenehme Stimme und Flüssigkeit an 3. und 4. Stelle, während diese Kriterien bei den KonferenzteilnehmerInnen an 6. bzw. 5. Stelle zu liegen kamen. Auch Akzentfreiheit wurde für Mediendolmetschungen als wichtiger eingestuft als für Konferenzdolmetschungen, wohingegen Rundfunkangehörige weniger Wert auf die Vollständigkeit der Dolmetschung legten. (vgl. Kurz & Pöchhacker 1995: 352)

Mit den NutzerInnenbefragungen von Kurz (1989, 1993) bzw. Kurz & Pöchhacker (1995) wurde der Ansatz Bühlers (1986) aufgegriffen und weiterentwickelt. Durch den Vergleich verschiedener NutzerInnengruppen untereinander und mit den von Bühler (1986) befragten DolmetscherInnen konnten Unterschiede in den Prioritäten verschiedener Gruppen festgestellt werden. Trotz der recht kleinen Stichproben in den einzelnen Befragungen zeichnen sich doch Präferenzen ab, die sich je nach Kommunikationssituation, Thematik oder NutzerInnengruppe unterscheiden.

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