Kitabı oku: «Das Passagen-Werk», sayfa 15

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Die ersten Eisenbauten dienten transitorischen Zwecken: Markthallen, Bahnhöfe, Ausstellungen. Das Eisen verbindet sich also sofort mit funktionalen Momenten im Wirtschaftsleben. Aber was damals funktional und transitorisch war, beginnt heute in verändertem Tempo formal und stabil zu wirken. [F 2, 9]

»Die Hallen bestehen aus zwei Gruppen von Pavillons, die durch ›rues couvertes‹ unter sich verbunden sind. Es handelt sich um eine etwas ängstliche Eisenkonstruktion, die die großzügigen Spannweiten der Horeau und Flachat vermeidet und sich sichtlich an das Vorbild der Gewächshäuser hält.« Giedion: Bauen in Frankreich p 28 [F 2 a, 1]

Zur Gare du Nord: »Der Luxus an Raumüberfluß bei Wartehallen, Eingängen, Restaurants, wie er um 1880 auftritt, und dann das Bahnhofsproblem als übersteigerten Barockpalast formulierte, wird hier noch ganz vermieden.« Giedion: Bauen in Frankreich p 31 [F 2 a, 2]

»Wo das 19. Jahrhundert sich unbeachtet fühlt, wird es kühn.« Giedion: Bauen in Frankreich p 33 Dieser Satz behauptet sich in der Tat in der allgemeinen Fassung, die er hier hat, die anonyme Illustrierungskunst der Familienzeitschriften und Kinderbücher z. B. ist dafür ein Beleg. [F 2 a, 3]

Bahnhöfe hießen früher »Eisenbahnhöfe«. [F 2 a, 4]

Man gedenkt die Kunst von den Formen aus zu erneuern. Sind aber Formen nicht das eigentliche Geheimnis der Natur, die sich vorbehält, gerade mit ihnen die richtige, die sachliche, die logische Lösung eines rein sachlich gestellten Problems zu belohnen. Als das Rad erfunden wurde um die Vorwärtsbewegung kontinuierlich über den Boden dahingehen lassen zu können – hätte da einer nicht mit einem gewissen Rechte sagen können: und nun ist es par-dessus le marché noch rund, noch Radform? Kommen nicht alle großen Eroberungen im Gebiete der Formen schließlich so, als technische Entdeckungen zustande? Welche Formen, die für unser Zeitalter bestimmend werden, in den Maschinen verborgen liegen, beginnen wir erst eben zu ahnen. »Wie sehr im Anfang die alte Form des Produktionsmittels seine neue Form beherrscht, zeigt … vielleicht schlagender als alles Andre eine vor der Erfindung der jetzigen Lokomotiven versuchte Lokomotive, die in der That zwei Füsse hatte, welche sie abwechselnd wie ein Pferd aufhob. Erst nach weitrer Entwicklung der Mechanik und gehäufter praktischer Erfahrung wird die Form gänzlich durch das mechanische Princip bestimmt und daher gänzlich emancipirt von der überlieferten Körperform des Werkzeugs, das sich zur Maschine entpuppt.« (In diesem Sinne sind z. B. auch in der Architektur Stütze und Last »Körperformen«.) Die Stelle bei Marx: Kapital I Hamburg 1922 p 347 Anm. [F 2 a, 5]

Durch die Ecole des Beaux-Arts wird die Architektur zu den bildenden Künsten geschlagen. »Das wurde ihr Unheil. Im Barock war diese Einheit vollendet und selbstverständlich gewesen. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts aber zwiespältig und falsch geworden.« Sigfried Giedion: Bauen in Frankreich 〈Leipzig Berlin 1928〉 p 16 Das gibt nicht nur eine sehr wichtige Perspektive auf das Barock, das zeigt zugleich, daß die Architektur am frühesten dem Begriffe der Kunst historisch entwachsen ist, oder besser gesagt, daß sie am wenigsten die Betrachtung als »Kunst« vertrug, die das 19te Jahrhundert, im Grunde mit nicht viel größerer Berechtigung in einem vordem ungeahnten Maße den Erzeugnissen geistiger Produktivität auf gezwungen hat. [F 3, 1]

Die staubige Fata Morgana des Wintergartens, die trübe Perspektive des Bahnhofs mit dem kleinen Altar des Glücks im Schnittpunkt der Gleise, das alles modert unter falschen Konstruktionen, zu früh gekommenem Glas, zu frühem Eisen. Denn in dem ersten Drittel des vorigen Jahrhunderts ahnte noch niemand, wie mit Glas und Eisen gebaut werden muß. Aber längst haben Hangars und Silos das eingelöst. Nun steht es mit dem Menschenmaterial im Innern wie mit dem Baumaterial der Passagen. Zuhälter sind die eisernen Naturen dieser Straße und ihre gläsernen Spröden sind Huren. [F 3, 2]

»Das neue ›Bauen‹ hat seinen Ursprung im Augenblick der Industriebildung um 1830, im Augenblick der Umwandlung des handwerklichen in den industrieilen Produktionsprozeß.« Giedion: Bauen in Frankreich 〈Leipzig Berlin 1928〉 p 2 [F 3, 3]

Wie groß die natürliche Symbolgewalt technischer Neuerungen sein kann, dafür sind die »Eisenbahnschienen« mit der durchaus eigenen und unverwechselbaren Traumwelt, die sich an sie anschließt, ein sehr eindrückliches Beispiel. Volles Licht aber fällt darauf, wenn man von der erbitterten Polemik erfährt, die in den dreißiger Jahren gegen die Schienen geführt wurde. So wollte A. Gordon: A treatise in elementary locomotion die Dampfwagen – wie man damals sagte – auf Granitstraßen laufen lassen. Man glaubte garnicht Eisen genug für die damals doch erst in kleinstem Maßstab projektierten Eisenbahnlinien produzieren zu können. [F 3, 4]

Man muß beachten, daß die großartigen Aspekte, die die neuen Eisenkonstruktionen auf die Städte gewährten – Giedion: Bauen in Frankreich 〈Leipzig Berlin 1928〉 gibt in den Abb. 61-63 ausgezeichnete Beispiele am Pont Transbordeur in Marseille – auf lange hinaus sich ausschließlich den Arbeitern und Ingenieuren erschlossen. ■ Marxismus ■ Denn wer sonst als Ingenieur und Proletarier ging damals die Stufen, die allein erst das Neue, Entscheidende – das Raumgefühl dieser Bauten – ganz zu erkennen gaben? [F 3, 5]

1791 kommt in Frankreich für die Offiziere der Befestigungs- und Belagerungskunst die Bezeichnung »ingénieur« auf. »Und zu derselben Zeit, in demselben Land begann der Gegensatz zwischen ›Konstruktion‹ und ›Architektur‹ sich bewußt und bald in persönlicher Schärfe zu äußern. Die gesamte Vergangenheit kannte ihn nicht … In den ungemein zahlreichen kunsttheoretischen Erörterungen aber, welche die französische Kunst nach den Stürmen der Revolution wieder in geregelte Bahnen zurückbegleiteten, … traten die ›constructeurs‹ den ›décorateurs‹ gegenüber, und sofort zeigte sich die weitere Frage, ob dann nicht auch die ›ingénieurs‹, als ihre Verbündeten, sozial ein eigenes Lager mit ihnen beziehen müßten.« A. G. Meyer: Eisenbauten Esslingen 1907 p 3 [F 3, 6]

»Die Technik der Steinarchitektur ist: Stereotomie, die des Holzes: Tektonik. Was hat der Eisenbau mit dieser und mit jener gemeinsam?« Alfred Gotthold Meyer: Eisenbauten Esslingen 1907 p 5 »Im Stein spüren wir den natürlichen Geist der Masse. Das Eisen ist uns nur künstlich komprimierte Festigkeit und Zähigkeit.« ebd p 9 »Das Eisen ist an Festigkeit dem Stein vierzigfach, dem Holz zehnfach überlegen und hat jenem gegenüber trotzdem nur das vierfache, diesem gegenüber nur das achtfache Eigengewicht. Ein Eisenkörper besitzt also im Vergleich mit einem gleichgroßen Steinvolumen bei nur viermal größerer Schwere eine vierzigmal größere Tragkraft.« ebd p 11 [F 3, 7]

»Dieses Material selbst hat schon in seinen ersten hundert Jahren wesentliche Wandlungen erfahren – Gußeisen, Schweißeisen, Flußeisen – so daß heut dem Bauingenieur ein völlig anderer Baustoff zur Verfügung steht als vor etwa fünfzig Jahren … Das sind im Sinne geschichtlicher Betrachtung ›Fermente‹ von beunruhigender Wandelbarkeit. Kein Baustoff bietet etwas auch nur annähernd Verwandtes. Man steht hier am Anfang einer mit rasender Schnelligkeit weiterstrebenden Entwicklung … Die … Bedingungen des Stoffes … verflüchtigen sich zu unbegrenzten Möglichkeiten‹.« A. G. Meyer: Eisenbauten p 11 Eisen als revolutionäres Baumaterial! [F 3 a, 1]

Wie es indessen im Vulgärbewußtsein aussah, zeigt kraß und doch typisch die Äußerung eines zeitgenössischen Journalisten, einst werde die Nachwelt gestehen müssen: »Im 19ten Jahrhundert erblühte die altgriechische Baukunst wieder in ihrer alten Reinheit.« Europa Stuttgart u Lpz 1837 II p 207 [F 3 a, 2]

Bahnhöfe als »Kunststätten«. »Si Wiertz avait eu à sa disposition … les monuments publics de la civilisation moderne: des gares de chemins de fer, des chambres législatives, des salles d’université, des halles, des hôtels de ville … qui pourrait dire quel monde nouveau, vivant, dramatique, pittoresque, il eût jeté sur la toile?« A. J. Wiertz: Œuvres littéraires Paris 1870 p 525/26 [F 3 a, 3]

Welcher technische Absolutismus dem Eisenbau schon lediglich dem Material nach, zugrunde liegt, erkennt man, wenn man sich den Gegensatz vergegenwärtigt, in dem es zu den überkommenen Anschauungen von der Geltung und Brauch⁠〈bar〉⁠keit von Baumaterialien überhaupt stand. »Man brachte dem Eisen ein gewisses Mißtrauen entgegen, eben weil es nicht unmittelbar von der Natur dargeboten, sondern als Bildstoff erst künstlich gewonnen wird. Das ist nur eine Sonderanwendung jenes allgemeinen Empfindens der Renaissance, dem Leo Battista Alberti (De re aedificatoria Paris 1512 fol XLIV) einmal mit den Worten Ausdruck gibt: ›Nam est quidem cujusquis corporis pars indissolubilior, quae a natura concreta et counita est, quam quae hominum manu et arte conjuncta atque, compacta est.‹« A. G. Meyer: Eisenbauten Esslingen 1907 PH [F 3 a, 4]

Es ist der Überlegung wert – und es scheint diese Überlegung käme zu einem verneinenden Resultat – ob auch früher die technischen Notwendigkeiten im Bauen (aber auch in den übrigen Künsten) die Formen, den Stil so weitgehend determinierten, wie das heute geradezu zur Signatur aller Produktionen dieser Epoche zu werden scheint. Am Eisen als Material ist das schon deutlich, und vielleicht am frühesten, erkennbar. Denn die »Grundformen, in denen das Eisen als Baustoff auftritt, sind … bereits an sich als Einzelgebilde teilweise neuartig. Und ihre Eigenart ist in besonderem Grade Ergebnis und Ausdruck der natürlichen Eigenschaften des Baumaterials, weil schon die letzteren selbst technisch und wissenschaftlich gerade für diese Formen entwickelt und ausgenutzt werden. Der zielbewußte Arbeitsprozeß, der den Rohstoff zum unmittelbar verwendbaren Baustoff umformt, setzt beim Eisen bereits in einem weitaus früheren Stadium ein als bei den bisherigen Baumaterialien. Zwischen Materie und Material waltet hier füglich ein anderes Verhältnis als zwischen Stein und Quader, Ton und Ziegel, Holz und Balken: Baustoff und Bauform sind im Eisen gleichsam mehr homogen.« A. G. Meyer: Eisenbauten Esslingen 1907 p 23 [F 3 a, 5]

1840-1844: »La construction, inspirée par Thiers, des fortifications … Thiers, qui pensait que les chemins de fer ne marcheraient jamais, fit construire des portes à Paris au moment où il lui eût fallu des gares.« Dubech-D’Espezel: Histoire de Paris Paris 1926 p 386 [F 3 a, 6]

»Schon vom 15. Jahrhundert an beherrscht dieses fast farblose Glas als Fensterscheibe auch das Haus. Die ganze Entwicklung des Innenraumes folgt der Parole: ›Mehr Licht!‹ – Im 17. Jahrhundert führt sie zu Fensteröffnungen, die in Holland selbst im Bürgerhaus durchschnittlich etwa die Hälfte der Wandfläche einnehmen … / Die dadurch bedingte Lichtfülle mußte … bald unerwünscht werden. Beim Zimmer bot die Gardine eine durch den Übereifer der Tapezierkunst schnell verhängnisvoll werdende Hilfe … / Die Entwicklung des Raumes durch Glas und Eisen war auf einen toten Punkt gelangt. / Da floß ihr von einer ganz unscheinbaren Quelle plötzlich neue Kraft zu. / Und wieder war diese Quelle ein ›Haus‹, das ›Schutzbedürftiges bergen‹ sollte, aber weder ein Haus für Lebewesen noch für die Gottheit, ebensowenig ein Haus für die Herdflamme oder für tote Habe, sondern: ein Haus für Pflanzen. / Der Ursprung aller Architektur aus Eisen und Glas im Sinne der Gegenwart ist das Gewächshaus.« A. G. Meyer: Eisenbauten 〈Esslingen 1907〉 p 55 □ Licht in den Passagen □ Spiegel □ Die Passage ist das Wahrzeichen der Welt, die Proust malt. Merkwürdig wie sie, genau wie diese Welt, in ihrem Ursprung dem Pflanzendasein verhaftet ist. [F 4, 1]

Über den Kristallpalast von 1851⁠〈:〉 »Unter allem Großen des ganzen Werkes ist diese gewölbte Mittelhalle das Größte – in jenem Sinn … Allein auch hier sprach zunächst nicht ein raumgestaltender Architekt, sondern ein – Gärtner … Das gilt sogar unmittelbar, denn der Hauptgrund für diese Erhöhung der Mittelhalle war, daß sich auf ihrem Terrain im Hydepark herrliche Ulmenbäume befanden, welche weder die Londoner noch Paxton selbst fällen mochten. Indem Paxton sie in sein riesiges Glashaus einschloß, wie zuvor die südlichen Pflanzen von Chatsworth, gab er seinem Bau fast unbewußt einen wesentlich höheren architektonischen Wert.« A. G. Meyer: Eisenbauten Esslingen 1907 p 62 [F 4, 2]

Viel veröffentlicht als architecte gegen die ingénieurs et constructeurs seine äußerst heftige, umfangreiche Polemik gegen das statische Rechnen unter dem Titel: »De l’impuissance des mathématiques pour assurer la solidité des bâtiments«, Paris 1805 [F 4, 3]

Von den Passagen, insbesondere als Eisenbauten, gilt: »Der wesentlichste Bestandteil … ist ihre Decke. Sogar die Sprachwurzel des Wortes ›Halle‹ selbst wird daraus abgeleitet. Es ist ein überbauter Raum, nicht ein umbauter; die Seitenwände sind gleichsam ›verborgen‹.« Gerade dies letztere trifft in besonderem Sinne auf die Passage zu, deren Wände erst in zweiter Linie die Funktion von Wänden der Halle, in erster die von Wänden oder Fronten von Häusern haben. Die Stelle aus A. G. Meyer: Eisenbauten 〈Esslingen 1907〉 p 69 [F 4, 4]

Die Passage als Eisenkonstruktion bleibt an der Grenze des Breitraums stehen. Das ist ein entscheidendes Fundament für das »Altmodische« in ihrer Erscheinung. Sie hat da eine Zwitterstellung, die etwas Analoges mit der der Barockkirche hat: »gewölbte ›Halle‹, die selbst die Kapellen nur als Erweiterung ihres eigenen Raumes hinzunimmt, breiter als je zuvor. Doch auch in dieser Barockhalle herrscht der Zug ›nach oben‹, die emporgewandte Ekstase, wie sie in den Deckengemälden aufjauchzt. So lange Kirchenräume mehr sein wollen als Versammlungsräume, solange sie den Gedanken des Ewigen bergen sollen, wird der ungeteilte Einraum ihnen nur bei einem Übergewicht der Höhe über die Breite genügen.« A. G. Meyer: Eisenbauten p 74 Umgekehrt läßt sich nun sagen, daß etwas Sakrales, ein Rest vom Kirchenschiff dieser Warenreihe, die die Passage ist, bleibt. Sie steht funktional schon im Gebiet des Breitraums, architektonisch aber noch in dem der alten »Halle«. [F 4, 5]

Die Galerie des machines von 1889 wurde 1910 »aus künstlerischem Sadismus« abgerissen. [F 4, 6]

Geschichtliche Ausbildung des Breitraums: »Vom Palast der italienischen Hochrenaissance übernimmt das französische Königsschloß die ›Galerie‹, die – wie in der ›Apollogalerie‹ des Louvre und in der ›Spiegelgalerie‹ in Versailles – zum Sinnbild der Majestät selbst wird … / Ihr neuer Siegeszug im 19. Jahrhundert beginnt zunächst wiederum im Zeichen des reinen Nutzbaues, mit Lager- und Markt-, Werkstatt- und Fabrikhallen: zur Kunst führt sie hier die Aufgabe der Bahnhöfe – und vor allem der Ausstellungen. Und überall ist da das Bedürfnis nach ungeteilter Breite so groß, daß ihm die steinerne Wölbung und die Holzdecke nur sehr bedingt genügen können … In der Gotik wachsen die Wände in die Decke hinein – in den Eisenhallen vom Typus … der Pariser Maschinenhalle gleitet die Decke ununterbrochen in die Wand über.« A. G. Meyer: Eisenbauten p 74/75 [F 4 a, 1]

Nie zuvor hat der Maßstab des »Kleinsten« solche Bedeutung gehabt. Auch des Kleinsten der Menge, des »Wenigen«. Das sind Maßstäbe, die schon lange in den Konstruktionen der Technik und Architektur zur Geltung gekommen sind ehe die Literatur Miene macht, ihnen sich anzupassen. Im Grunde handelt es sich um die früheste Erscheinungsform des Prinzips der Montage. Über den Bau des Eiffelturms: »So schweigt hier die plastische Bildkraft zu gunsten einer ungeheuren Spannung geistiger Energie, welche die anorganische stoffliche Energie in die kleinsten, wirksamsten Formen bringt und diese miteinander in der wirksamsten Weise verbindet … Jedes der 12 000 Metallstücke ist auf Millimeter genau bestimmt, jeder der 2 ½ Millionen Niete … Auf diesem Werkplatz ertönte kein Meißelschlag, der dem Stein die Form entringt; selbst dort herrschte der Gedanke über die Muskelkraft, die er auf sichere Gerüste und Krane übertrug.« A. G. Meyer: Eisenbauten p 93 □ Vorläufer □ [F 4 a, 2]

»Haussmann ne sut pas avoir ce qu’on pourrait appeler une politique des gares … En dépit d’une parole de l’empereur qui avait justement baptisé les gares les nouvelles portes de Paris, le développement continu des chemins de fer surprit tout le monde, dépassa les prévisions … On ne sut pas sortir d’un empirisme au jour le jour.« Dubech-D’Espezel: Histoire de Paris Paris 1926 p 419 [F 4 a, 3]

Tour Eiffel. »Saluée à l’origine par une protestation unanime, elle est restée aussi laide, mais elle a été utile à l’étude de la télégraphie sans fil … On a dit que cette Exposition avait marqué le triomphe de la construction en fer. Il serait plus juste de dire qu’elle en a marqué la faillite.« Dubech-D’Espezel: Histoire de Paris p 461 /62 [F 4 a, 4]

»Vers 1878, on crut trouver le salut dans l’architecture du fer: les aspirations verticales, comme parle M. Salomon Reinach, la prédominance des vides sur les pleins et la légèreté de l’ossature apparente firent espérer que naîtrait un style en qui revivrait l’essentiel du génie gothique, rajeuni par un esprit et des matériaux neufs. Quand les ingénieurs eurent élevé la Galerie des Machines et la tour Eiffel en 1889, on désespéra de l’art du fer. Trop tôt peut-être.« Dubech-D’Espezel le p 464 [F 4 a, 5]

Béranger: »Der einzige Vorwurf, den er dem Regime Louis Philippes mache, sei, daß es die Republik in einem heißen Gewächshaus treiben lasse.« Franz Diederich: Victor Hugo Die neue Zeit XX, 1 p 648 Stuttgart 1901 [F 4 a, 6]

»Der Weg von der Empireform der ersten Lokomotive zur vollendeten Sachlichkeitsform von heute kennzeichnet eine Entwicklung.« Joseph Aug. Lux: Maschinenästhetik Die neue Zeit XXVII, 2 p 439 Stuttgart 1909 [F 4 a, 7]

»Männer, deren künstlerisches Gewissen besonders fein empfand, haben vom Altar der Kunst aus auf die Bauingenieure Fluch auf Fluch geschleudert. Es genüge an Ruskin zu erinnern.« A. G. Meyer: Eisenbauten Esslingen 1907 p 3 [F 5, 1]

Zur künstlerischen Idee des Empire. Über Daumier: »Er begeisterte sich aufs höchste für muskuläre Erregungen. Unermüdlich verherrlicht sein Stift die Spannung und Aktivität der Muskeln … Doch hatte die Öffentlichkeit, von der er träumte, ein anderes Ausmaß als das dieser würdelosen … Krämergesellschaft. Er sehnte sich nach einem sozialen Milieu, das ähnlich wie im griechischen Altertum den Menschen eine Basis gab, auf der sie sich wie auf Postamenten in kraftvoller Schönheit erhoben … Es mußte eine groteske Verzerrung … entstehen, wenn man den Bürger unter dem Gesichtswinkel solcher Voraussetzungen betrachtete. So war die Karikatur Daumiers fast das unfreiwillige Resultat eines hohen Strebens, das sich vergeblich mit der bürgerlichen Öffentlichkeit in Gleichklang zu setzen bemüht … 1835 gab ein Attentat auf den König, das man der Presse in die Schuhe schob, die … Gelegenheit, ihrer Kühnheit … einen Riegel vorzuschieben. Die politische Karikatur wurde unmöglich … Daher sind die Advokatenzeichnungen dieser Zeit … diejenigen, die weitaus das feurigste Ungestüm … besitzen. Das Gericht ist noch der einzige Ort, an dem Kämpfe mit ihren stürmischen Erregungen sich austoben dürfen. Die Advokaten die einzigen Leute, denen eine muskulär unterstrichene Rhetorik, die berufsmäßig dramatische Pose eine durchgearbeitete Physiognomie des Körpers verliehen hat.« Fritz Th Schulte: Honoré Daumier Die neue Zeit Stuttgart XXXII, 1 p 833-5 [F 5, 2]

Beim Scheitern des Hallenbaus von Baltard, 1853 handelt es sich um die gleiche unglückliche Kombination von Mauerwerk und Eisen wie bei dem ursprünglichen Projekt für den Londoner Ausstellungspalast von 1851, das von dem Franzosen Horeau stammte. Die Pariser nannten den Baltard’schen Bau, der dann abgerissen wurde »le fort de la Halle«. [F 5, 3]

Über den Kristallpalast mit den Ulmen in seiner Mitte: »Sous ces voûtes de verre, grâce aux velums, aux ventilateurs et aux fontaines jaillissantes on jouissait d’une fraîcheur délicieuse. ›On pourrait se croire, disait un visiteur, sous les ondes de quelques fleuves fabuleux, dans le palais de cristal d’une fée ou d’une naïade.‹« A Démy: Essai historique 〈sur les expositions universelles de Paris Paris 1907〉 p 40 [F 5, 4]

»Après la clôture de l’Exposition de Londres, en 1851, on se demanda en Angleterre ce qu’allait devenir le Cristal-Palace. Mais une clause insérée dans l’acte de concession du terrain exigeait … la démolition … du bâtiment: l’opinion publique fut unanime pour demander l’abrogation de cette clause … Les journaux étaient remplis de propositions de toutes sortes, dont beaucoup se distinguaient par leur excentricité. Un médecin voulut en faire un hôpital; un autre, un établissement de bains … Quelqu’un donna l’idée d’une bibliothèque gigantesque. Un Anglais, poussant jusqu’à l’excès la passion des fleurs, insista pour qu’on ne fît qu’un parterre de l’édifice entier.« Durch Francis Fuller wird der Kristallpalast erworben und nach Sydesham transferiert. A S de Doncourt: Les expositions universelles Lille Paris 〈1889〉 p 77 Vgl F 6 a, 1 Die Bourse konnte alles vorstellen, der Kristallpalast zu allem gebraucht werden. [F 5 a, 1]

»L’ébénisterie en fers creux … rivalise, non sans avantage, avec l’ébénisterie en bois. Les ameublements en fer creux, peints au four, … émaillés de fleurs, ou en imitation de bois avec incrustations, sont galants et bien troussés à la manière des dessus de portes de Boucher.« Edouard Foucaud: Paris inventeur Physiologie de l’industrie française Paris 1844 p 92/93 [F 5 a, 2]

Der Platz vor der gare du Nord hieß 1860 place de Roubaix. [F 5 a, 3]

Auf den Gravuren der Zeit tummeln sich auf den Vorplätzen der Bahnhöfe Rosse; in Staubwolken rollen Diligenzen heran, [F 5 a, 4]

Beschriftung eines Holzschnitts, einen Katafalk in der gare du Nord darstellend: »Derniers honneurs rendus à Meyerbeer à Paris dans la gare de chemin de fer du Nord.« [F 5 a, 5]

Fabrikräume mit Emporen und eisernen Wendeltreppen im Innern. Gern werden auf den ersten Prospekten und Bildern Fabrikations- und Verkaufsräume, die ja oft noch im gleichen Haus sind, im Durchschnitt, wie Puppenstuben, dargestellt. So ein Prospekt der Chaussures Pinet von 1865. Nicht selten sieht man die Ateliers, wie die der Photographen, mit verschiebbaren Stores vor dem Oberlicht. C⁠〈abinet〉 d⁠〈es〉 E⁠〈stampes〉 [F 5 a, 6]

Der Eiffelturm: »Für dieses berühmteste Bauwerk des Zeitalters ist es bezeichnend, daß es bei aller Riesenhaftigkeit … doch nippeshaft wirkt, was … daher kommt, daß die subalterne Kunstempfindung der Epoche überhaupt nur im Genregeist und in Filigrantechnik zu denken vermochte.« Egon Friedell: Kulturgeschichte der Neuzeit III München 1931 p 363 [F 5 a, 7]

»Michel Chevalier mit en poème ses rêves sur le temple nouveau;

›Je te ferai voir mon temple, dit le seigneur Dieu

………………

Les colonnes du temple

Etaient des faisceaux

De colonnes creuses de fer fondu

C’était l’orgue du temple nouveau

………………

La charpente était de fer, de fonte de d’acier

De cuivre et de bronze

L’architecte l’avait posée sur les colonnes

Comme un instrument à cordes sur un instrument à vent

………………

Le temple rendait aussi à chaque instant du jour

Des sons d’une harmonie nouvelle

La flèche s’élevait comme un paratonnerre

Elle allait dans les nuages

Chercher la force électrique

L’orage la gonflait de vie et de tension

………………

Au sommet des minarets

Le télégraphe agitait ses bras

Et de toute part apportait

De bonnes nouvelles au peuple.‹«

Henry-René D’Allemagne: Les Saint-Simoniens 1827-1837 Paris 1930 p 308 [F 6, 1]

Der »Casse-tête chinois«, der im Empire aufkommt, verrät den erwachenden Sinn des Jahrhunderts für Konstruktion. Die Aufgaben, die auf den damaligen Vorlageblättern als schraffierte Teile einer landschaftlichen, architektonischen oder figuralen Darstellung erscheinen, sind eine erste Vorahnung des kubistischen Prinzips in der bildenden Kunst. (Zu verifizieren: ob auf einer allegorischen Darstellung im C⁠〈abinet〉 d⁠〈es〉 E⁠〈stampes〉 der Kopfzerbrecher das Kaleidoskop oder dieses jenen ablöst.) 〈s. Abbildung 5〉 [F 6, 2]

La casse-tête ou la fureur du jour.

Photo Bibliothèque Nationale

Abbildung 5


»Paris à vol d’oiseau« – Notre-Dame de Paris I 3e livre – schließt seinen Überblick über die Baugeschichte der Stadt mit einer ironischen Charakteristik der Gegenwart ab, die in der Schilderung der architektonischen Minderwertigkeit der Börse gipfelt. Die Bedeutung des Kapitels wird durch die Note ajoutée à l’édition définitive (1832) unterstrichen, in der der Verfasser sagt: »L’auteur … développe dans un de ces chapitres, sur la décadence actuelle de l’architecture et sur la mort, selon lui aujourd’hui presque inévitable, de cet art-roi, une opinion malheureusement bien enracinée chez lui et bien réfléchie.« Victor Hugo: Œuvres complètes Roman 3 Paris 1880 p 5 [F 6, 3]

Ehe man sich zum Palais de l’Industrie entschloß, hatte ein Plan bestanden, der nach dem Vorbild des Kristallpalastes die Überdachung eines Teils der Champs-Elysées mit seinen Bäumen vorsah. [F 6, 4]

Victor Hugo in »Notre-Dame de Paris« über die Börse: »S’il est de règle que l’architecture d’un édifice soit adaptée à sa destination … on ne saurait trop s’émerveiller d’un monument qui peut être indifféremment un palais de roi, une chambre des communes, un hôtel de ville, un collége, un manége, une académie, un entrepôt, un tribunal, un musée, une caserne, un sépulcre, un temple, un théâtre. En attendant, c’est une Bourse … Il est Bourse en France, comme il eût été temple en Grèce … On a cette colonnade qui circule autour du monument, et sous laquelle, dans les grands jours de solennité religieuse, peut se développer majestueusement la théorie des agents de change et des courtiers de commerce. Ce sont là sans aucun doute de très superbes monuments. Joignons-y force belles rues, amusantes et variées, comme la rue de Rivoli, et je ne désespère pas que Paris, vu à vol de ballon, ne présente un jour … cette richesse de lignes, … cette diversité d’aspects, ce je ne sais quoi … d’inattendu dans le beau, qui caractérise un damier.« Victor Hugo: Œuvres complètes Roman 3 Paris 1880 p 206/7 (Notre-Dame de Paris) [F 6 a, 1]

Palais de l’Industrie: »On est frappé de l’élégance et de la légèreté de la charpente en fer; l’ingénieur … M. Barrault a fait preuve d’autant d’habileté que de goût. Quant à la coupole de verre … sa disposition manque de grâce, et l’idée qu’elle rappelle … c’est … celle d’une cloche immense. L’industrie était en serre chaude … De chaque côté de la porte on avait placé deux superbes locomotives avec leurs tenders.« Dies letzte Arrangement wohl erst anläßlich der abschließenden Preisverteilung vom 15 novembre 1855. Louis Enault: Le palais de l’industrie (Paris et les Parisiens au XIXe siècle Paris 1856 p 313 u 315) [F 6 a, 2]

Einiges aus Charles-François Viel: De l’impuissance des mathématiques pour assurer la solidité des bâtiments Paris 1805: Viel unterscheidet die ordonnance von der construction; er bemängelt an den jüngern Architekten vor allem die mangelnde Kenntnis der erstem. Verantwortlich dafür macht er »la direction nouvelle que l’instruction publique de cet art a éprouvée au milieu de nos orages politiques.« (p 9) »Quant aux géomètres qui exercent l’architecture, leurs productions, sous le rapport de l’invention et sous celui de la construction, prouvent la nullité des mathématiques pour l’ordonnance, et leur impuissance pour la solidité des édifices.« (p 10) »Les mathématiciens … prétendent avoir … réuni la hardiesse avec la solidité. Il n’y a que sous l’empire de l’algèbre que ces deux mots puissent se rencontrer.« (p 25. Festzustellen ob dieser Satz ironisch gemeint oder in ihm die Algebra in Gegensatz zur Mathematik gestellt ist.) Der Verfasser kritisiert die ponts du Louvre und de la Cité (beide von 1803) nach den Grundsätzen von Leon Battista Alberti. [F 6 a, 3]

Viel zufolge müssen um 1730 die ersten Brückenbauten auf konstruktiver Grundlage unternommen worden sein. [F 7, 1]

1855 wird, in schnellem Tempo, um bei der Eröffnung der Weltausstellung dienen zu können, das Hôtel du Louvre gebaut. »Pour la première fois les entrepreneurs avaient eu recours à la lumière électrique afin de doubler le labeur de jour; des retards inopinés s’étaient produits; on sortait de la grève fameuse des charpentiers, qui tua la charpente en bois à Paris: aussi le Louvre offre-t-il cette particularité assez rare de marier dans sa structure les pans de bois des vieilles maisons aux planchers en fer des constructions modernes.« Vte G d’Avenel: Le mécanisme de la vie moderne I Les grands magasins (Revue des deux mondes 15 juillet 1894 p 340) [F 7, 2]

»Les wagons des chemins de fer à l’origine ont l’aspect des diligences, les autobus des omnibus, les lampadaires électriques des lustres à gaz et ceux-ci de lampes à pétrole.« Léon Pierre-Quint: Signification du cinéma (L’art cinématographique II Paris 1927 p 7) [F 7, 3]

Zum Empire von Schinkel: »Der Bau, der den Ort anweist, der Unterbau, der den eigentlichen Standort der Erfindung enthält, … erscheint – wie ein Wagen. Er trägt Bauideale dahin, die nur auf solche Weise noch zu ›praktizieren‹ sind.« Carl Linfert: Vom Ursprung großer Baugedanken (Frankfurter Zeitung 9 Januar 1936) [F 7, 4]

Über die Weltausstellung von 1889: »On peut dire de cette solennité qu’elle a été, par-dessus tout, la glorification du fer … Ayant entrepris de donner, aux lecteurs du Correspondant, quelques aperçus généraux sur l’industrie, à propos de l’Exposition du Champ de Mars, nous avions choisi pour thème les Constructions métalliques et les Chemins de fer.« Albert de Lapparent: Le siècle du fer Paris 1890 p VII/VIII [F 7, 5]

Zum Kristallpalast: »L’architecte Paxton et les entrepreneurs, MM. Fox et Henderson, avaient résolu systématiquement de ne pas employer de pièces de grosses dimensions. Les plus lourdes étaient des poutres évidées en fonte, de 8 mètres de longueur, dont aucune ne dépassait le poids d’une tonne … Le principal mérite consistait dans l’économie … En outre, l’exécution avait été remarquablement rapide, toutes les pièces étant de celles que les usines pouvaient s’engager à livrer à bref délai.« Albert de Lapparent: Le siècle du fer Paris 1890 p 59 [F 7, 6]

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13 kasım 2024
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9788026829706
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