Kitabı oku: «Sündige Herrschaft», sayfa 4

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Am Tisch tauschten wir wissende Blicke aus. Es handelte sich also nicht nur um ein Problem der Stadt. Und es waren mehrere dieser Parasiten in der Gegend.

»Wollen Stadt helfen gegen garstiges Holz«, bot uns der Trollanführer an, »meine Trolle alles Krieger. Gute Krieger.«

»Dann heiße ich Euch und Eure Krieger im Namen der Markgrafen willkommen in Ostmark.« Ich nahm Yana an die Hand und stand auf. Gemeinsam mit Turlak und meinen Gefährten traten wir vor das Tor zur Stadt. Misstrauisch von unseren Wachen beäugt warteten die Trolle auf unser Erscheinen. Sie jubelten ihrem Anführer zu, Wogar gebot mit erhobener Hand zum Schweigen. Insgesamt zählte ich fünfzig Trolle.

»Verteilt euch am Westtor«, gellte unser Halbork über die Menge. Unschlüssig sahen sich die Trolle um, bewegten sich dann in Richtung Osten.

»Nein, nein!«, herrschte er sie an. »Nach Westen, das ist dort.« Sein ausgestreckter Arm deutete über die Dächer hinweg.

»Glaubt Ihr, wir wüssten das nicht?«, meldete sich ein in Felle und Knochen gekleideter Troll intelligent zu Wort. Er musste der Schamane sein. »Natürlich werden wir dorthin gehen.« Er hob seinen knotigen Stab, an dem getrocknete Köpfe hingen, und schüttelte ihn, begleitet von einem schrillen Johlen. Munter grölten und stampften die Krieger. Bereitwillig machten die Stadtwachen dem Haufen Platz.

»Wir werden sie bei Laune halten müssen«, murmelte ich den anderen dreien zu.

»Und sie werden etwas futtern wollen.« Wogar wendete sein Gesicht mir zu. »Wir sollten einige Opfer in der Stadtbevölkerung einkalkulieren.« Ich nickte und sah zu Moi’ra.

»Besser die Trolle als diese Pflanze«, stellte ich nüchtern fest. »Sie kamen gerade recht.«

»Bereiten wir uns auf die Nacht vor.« Sie winkte Umbold herbei. »Ich werde den Stadtwachen noch Weisungen geben. Kümmern wir uns um das Osttor?«

»Von dort wird die große Orkwaide ihre Schergen senden.« Ich blickte über die Dächer zum Tor.

»Gut«, befand Moi’ra, »bleibt für die Wache der Norden und Süden, das sollte ausreichen.«

Als die Dämmerung hereinbrach, rüstete ich mich für die Nacht. Gemeinsam mit Moi’ra und Wogar ritt ich zur Ostseite der Stadt. Yana blieb auf der Burg – ihre Zauber und geistigen Kräfte konnten in den Gassen nicht zur vollen Wirkung kommen oder waren sogar gegen unsere Gegner wirkungslos.

Zwischen den Häuserwänden lauerten wir auf den Gegner und nutzten die Zeit des Wartens, um uns für den Kampf zu stärken. Ich rief meinen Patron um Kraft für den Kampf an und spürte meine Muskeln anwachsen.

Erwartungsvolle Stille legte sich über die Stadt. Dann hörten wir das Grunzen der Trolle. Klauen schlugen auf Holz, sie hatten ihre Gegner gefunden. Kurz darauf drang vom Süden der Stadt Kampflärm zu uns. Die Stadtwache formierte sich. Auch im Norden begann die Auseinandersetzung. Moi’ra wurde unruhig.

»Sollen wir nicht zur Hilfe reiten?«, fragte sie uns.

Ich schüttelte energisch den Kopf. »Warten wir ab, was passiert.« Im langsamen Trab patrouillierten wir weiter den Osten der Stadt.

Dann hörten wir vom Westen ein lautes »Oh, oh!«, dem ein geräuschvolles Krachen und Knarren folgte. Ich stellte mich in die Steigbügel und schloss die Augen, nutzte meine Kräfte der Hellsicht, um meinen Blick zu versetzten. Im Westtor konnte ich etwas sehr großes ausmachen, was nicht dorthin gehörte, aber zu gewaltig war, um es ganz zu erkennen.

»Etwas steht im Westtor«, murmelte ich meinen beiden Begleitern zu.

»Los, reiten wir hin!« Moi’ra gab ihrem Reittier die Sporen. Ich fluchte und trieb Gargarhaykal an. Wir folgten ihr und konnten bald einen riesigen Baum mitten in den Resten des Tores sehen. Die Trolle gaben ihr bestes und hingen an dem Waidling wie Kletten am Fell, bissen und kratzten in das Holz, rissen Rindenstücke ab. Noch bevor wir auf Kampfentfernung heran waren, ertönte ein mehrstimmiges Kreischen vom Osttor. Sofort stoppte ich Gargarhaykal im Galopp. Erde spritzte auf, als er mit seinen Hinterbeinen den Boden aufwühlte. Beinahe auf der Stelle drehten wir uns um und ritten so schnell wir konnten auf die neue Bedrohung zu.

Schon von weitem konnten wir das wilde Rudel sehen. Die einzelnen Exemplare waren von größerem Wuchs als jene beim Westtor. Gemeinsam bewegten sie sich im Pulk voran, durch das Holz der Gebäude zu beiden Seiten der langen Gasse. Nichts konnte sie aufhalten.

Noch im Reiten formte ich meine geistige Kraft zu einer brennenden Kugel und schleuderte sie mitten in die Menge. Wogar neben mir hielt sein Symbol des Buu-naa hoch, rief seine Gottheit um eine Zauberkraft an. Krachend fuhr eine Flammensäule auf die Holzwesen nieder. Splitter und Körperteile schleuderten umher.

Bevor ich vom Rücken meines Vertrauten sprang, hatte ich genug Energie gesammelt, um einen zweiten sengenden Ball auf die Meute abzugeben. Ein kurzes Fingerschnippen beförderte meinen Krummsäbel aus dem Aufbewahrungshandschuh in meine Faust. Angriffslustig schwang ich die elegante Waffe. Neben mir schoss ein Blitzstrahl aus Wogars Waffe vorbei. Drei Waidlinge blieben verschmort und zerborsten auf ihrem Weg zurück, dann trafen wir aufeinander. In schneller Folge prasselten Moi’ras Ketten auf das Holz ein. Siebzehn Gegner strömten über uns her, umgaben uns wie die Luft einen Vogel. Ich zählte fünf bei mir. Nacheinander schlug ich auf sie ein, konnte zwei herbe Schläge landen und meinen ersten Gegner zerteilen, wurde aber selbst von ihren scharfen Krallen verletzt. Sie durchdrangen meine unheilige Haut, Blut tropfte an meinen Armen hinab. Je enger ich bedrängt wurde, umso mehr steigerte ich mich in einen Rausch.

Dank seiner dicken Muskeln durchschlug Wogar reihenweise die hölzernen Körper. Splitter flogen in alle Richtungen. Er ignorierte ihre Schläge, die von allen Seiten auf uns einprasselten. Selbst die geschickt ausweichende Moi’ra wurde an ihrem Oberarm getroffen und das schläfrige Gift sickerte in die blutige Wunde. Ihr Leib widerstand dem verdorbenen Saft und regenerierte die Verletzung. Mit wirbelnden Ketten baute sie einen eisernen Schutz auf und durchstieß das schwächere Holz.

Mir konnte das Gift nichts anhaben – das Blut des Abyss galt selbst als unrein in dieser Welt. Tief gruben sich die dunklen Klauen in meinen Rücken, ich wirbelte herum und versenkte meinen Säbel in eine starre Brust. Kein Mienenspiel zeigte sich, als meine Schneide die Borke durchtrennte und das Leben auslöschte. Ich fauchte meinen letzten Gegner an.

Wogar hatte Kleinholz aus den Waidlingen gemacht und lief in meine Richtung. Bevor er mich erreichte, zerhackte ich mit vernichtenden Hieben den bei mir verbliebenen Waidling. Voller Adrenalin packte ich den Halbork und gab ihm einen heißblütigen Kuss. Mein Blut tropfte auf seine Rüstung. Er leckte es von meinen Armen und seine Augen leuchteten feurig rot.

Dumpf schallte der letzte Schlag der Mönchsketten zu uns herüber. Der Angriff war vorüber.

Freudig brüllte ich in die Nacht, ging zu meinem wartenden Ross und streichelte das nachtschwarze Fell. Seine Nähe beruhigte mich. Interessiert sah ich mir die langen Striemen an meinen Armen an – mehr war von den tiefen Rissen in meinem Fleisch nicht verblieben. Dennoch spürte ich mein getrocknetes Blut in meinem Rücken und alle Kleidungsstücke wiesen Risse auf. Ich benötigte dringend eine neue Garderobe.

Unter den Triumphschreien in der Stadt konzentrierte ich mich auf die in mir wohnenden Kräfte, umspülte meine oberflächlichen Wunden mit geistiger Energie und erneuerte so durchtrenntes Gewebe. Den trockenen Schorf leckte ich ab.

Wir stiegen auf unsere Reittiere. Begleitet von jubelnden Bewohnern trabten wir zur anderen Seite. Am Westtor rührten sich nur noch die Trolle, auch hier war die Gefahr vorüber. Wogar winkte Turlak zu.

»Großer Baum sich nicht mehr rührt. Wir ihn zerschlagen.« berichtete der Trollanführer stolz.

An der knorrigen Nase machte sich derweil der Trollschamane zu schaffen. Seine drahtigen Arme zerrten und rissen, nur langsam lockerte sich die Verbindung zum Stamm. Knirschend und knackend brach der Zinken ab. Johlend hielt er ihn über seinen Kopf hoch. Ein ganzer Chor antwortete ihm. Bei meiner Zählung fehlten acht Trolle. Die Verdauungssäfte mussten sie zersetzt haben.

Begleitet von einem Dutzend Stadtwachen mit Fackeln näherte sich Umbold. Er verbeugte sich vor uns, seine Stimme war fest und zuversichtlich.

»Kein Holzwesen bewegt sich noch in der Stadt, Markgrafen. Wir haben fünfzehn der Wache verloren, fünf blieben bis jetzt verschwunden.« Ich leckte über meine Lippen und fragte mich, ob da nicht die Trolle eine Stärkung zu sich genommen hatten. »Angesichts der erschlagenen Gegner müssen sich drei kleine Bäume und ein großer Baum in der Gegend um Ostmark befinden.«

»Bäume sicher nicht weit von hier«, meldete sich Turlak zu Wort, »werden auf Patrouille gehen und sie jagen.« Entschlossen stampfte er zu seinen Trollen.

»Beeindruckend«, säuselte Shirkan mit einem Blick auf das zerstörte Tor. Mit lächelnd gefletschten Zähnen sah ich von Gargarhaykal auf unseren neuen Gast herab. Er glich den Höhenunterschied mit einem geschickten Sprung auf den Stamm der Orkwaide aus. Nun hatte er die höhere Position. Seine edle Kleidung wirkte deplatziert am Ort des Kampfes. Auf seinen Gehstock gelehnt musterten seine Katzenaugen uns aufmerksam.

»Es war mir eine Ehre, an der Seite der Stadtwachen zu kämpfen. Sie haben sich wirklich gut geschlagen. Mit meiner Unterstützung konnten sie die Angreifer schnell bezwingen.« Seine Worte waren nicht an uns allein gerichtet, er wollte gehört werden, auch von sich selbst. Sein Tigerkopf verneigte sich übertrieben. »Ich wünsche den hohen Herren noch eine gute Jagd.«

»Lasst uns reiten!«, forderte Moi’ra und nahm ihr Reittier eng am Zügel.

»Du willst sofort los?«, protestierte Wogar »Ich muss neue Gebete vorbereiten, dazu brauche ich die Nacht.«

»Es ist ja nicht so, dass ich alle meine Kräfte eingesetzt habe. Für einen Baum in dem Format«, ich deutete auf die Reste im Westtor, »sollte es reichen, aber nach einer erholsamen Nacht könnte auch ich meine Zauber auffrischen.«

»Wenn Ihr mir einen Rat erlaubt, Markgrafen«, verbeugte sich Shirkan bei seiner Anmerkung, »dann sollte die Nacht zur Ruhe genutzt werden. Die zerstörten Waidlinge werden nicht so schnell nachwachsen, aber das bedeutet nicht, dass die gigantische Orkwaide schutzlos ist. Bedenkt, dass sie alles bislang Gesehene übertrifft.«

Unser Mönch sah sich um und schüttelte dann den Kopf. Ihr gefiel die Verzögerung nicht. »Na gut, ich kann warten. Wenn ihr es für besser haltet, warten wir bis der Morgen graut.«

Dankbar nickte ich meiner Gefährtin zu und drückte meinen Schenkel gegen die Seite von Gargarhaykal. Er verteilte Rauch bei seiner Drehung.

»Eine ruhige Nacht, Shirkan.« Kraftvoll trabte mein Vertrauter los. Der Magier hob seine Tatze zum Abschied.

Schnell hatten uns die Burgmauern wieder und wir gingen wortlos zu unseren Gemächern, wo Yana mich freudig erwartete.

Wir nutzten die verbliebene Nacht. Ich machte das Bett fertig und frischte in einer ausgiebigen Ehrung Arkhmandeos und Yanas Teilnahme meine gewährten Zauberkräfte auf. Dann nahm ich leidenschaftlich Abschied von Yana.

»Halt das Bett warm, ich bin bald wieder in deinen Armen.« versprach ich.

Liebe und Sorge stand in ihren Augen.

»Pass auf dich auf, lass es nicht darauf ankommen.« riet sie mir.

»Das werde ich. Wenn unser Kampf aussichtslos erscheint, werde ich mich direkt in unser Gemach teleportieren.« Diese besondere Kraft meines dämonischen Blutes bewies sich oft als lebensrettend.

Unseren zärtlichen Kuss behielt ich so lange es eben möglich war auf meinen sehnsüchtigen Lippen.

Noch vor den ersten Sonnenstrahlen des grauenden Tages ritt ich in Begleitung von Moi’ra und Wogar los. Unter dem Jubel der Bevölkerung verließen wir die Stadt, passierten das zerstörte Tor und trabten in Richtung Osten, auf dem Weg zum Ort Mithol.

Auf unseren großen Reittieren kamen wir gut voran. Nach drei Stunden erreichten wir die Ortschaft. Auf dem ersten Blick konnten wir keine Beschädigungen feststellen. Wir sahen uns um und mussten feststellen, dass der Ort völlig verlassen war. Und nicht nur das rege Treiben eines sonnigen Tages fehlte, es war auch absolut still. Totenstill.

Um uns ein besseres Bild der Vorgänge zu machen, verglichen wir die Beobachtungen mit der Karte. Nach einer kurzen Beratung schlugen wir die nördliche Richtung ein.

Der Weg führte uns mitten durch den dichten Wald. Wir mussten unsere Reittiere im Dorf zurücklassen. Nur unsere eigenen Schritte waren zu hören und das Knirschen des Herbstlaubes unter unseren Füßen erschien mir viel zu laut. Alle Stimmen des Waldes waren verschwunden: eine gespenstische Stille hatte sich über das Land gelegt. Kein Tier war zu sehen oder zu hören – sie mussten geflohen sein. In meiner Nase kitzelte ein leicht säuerlicher Geruch.

Während einer kurzen Pause rezitierten wir unsere unterstützenden Zauber für den Kampf. Vorsichtig gingen wir weiter. Nach einer halben Stunde kamen wir an einen Platz, wo eine Unzahl von Gerippen lag und aufgeplatzte Kokons verteilt waren. Die Erde war vermodert, übersäuert. Säuresprenkel waren auf einigen Bäumen zu sehen und wiesen uns den Weg weiter nach Norden.

Immer stechender wurde der Geruch. Nur mühsam konnte ich noch atmen. Aus einem leisen Summen wurde ein Gluckern und Knattern. Holz ächzte, der Boden rülpste. Wir schlichen durch den dichter gewordenen Wald, umrundeten eine Baumgruppe und sahen inmitten einzelner Bäume das gigantische Baummonster. Skelette lagen zu seinen Wurzeln. In der Krone waberten grün schimmernde Früchte.

Auch auf die knapp achtzig Fuß, die wir von der Orkwaide entfernt waren, wirkte sie überwältigend und übertraf die Angreifer der letzten Nacht bei weitem. Um ihre Spitze zu erkennen, musste ich meinen Kopf in den Nacken legen. Shirkan hatte noch untertrieben in seiner Beschreibung. Ich fluchte leise.

Geschützt durch die Baumgruppe sprachen wir unsere letzten Vorbereitungszauber und lockerten die Waffen. Ich nutzte meine psionischen Energien und aktivierte für kurze Zeit die von meinem Patron gewährte Kraft leichter Regeneration. Moi’ra begab sich ins Unterholz, ich trat neben Wogar aus unserem Versteck hervor. Er hielt sein Symbol des Buu-naa hoch, rief die göttlichen Mächte herbei und jagte einen donnernden Flammenschlag in den Stamm. Ich sammelte meine Kräfte des Abyss, formte die unheilige Macht und setzte einen rauchenden Blitz in die Krone des Ungetüms.

Das Brüllen des riesigen Maules erfüllte die stinkende Luft. Ein zweites Mal ertönte Wogars fordernde Stimme, mit lautem Krachen fuhr erneut ein Flammenschlag in den Stamm. Dunkler Rauch quoll in den Himmel empor.

Ganz in mich versunken formte ich aus der Kraft meines Geistes ein heißes, weiß glühendes Plasma und schleuderte es von mir fort auf die Orkwaide zu. Flammen züngelten entlang der Rinde und hüllten den Stamm in rote Glut.

Der Baum hob seine Wurzeln, löste sich vom bebenden Boden, drehte sich in unsere Richtung und bewegte sich auf uns zu. Die Sonne verdunkelte sich, sie wurde gänzlich von der nahenden Gestalt verschluckt.

Wogar richtete seine Waffe auf den Stamm und löste einen Blitzstrahl aus. Krachend jagte dieser in das Holz, begleitet von meiner zweiten Plasmakugel. Mit wenigen stampfenden Schritten war der Baum nun sehr nahe.

An der ausgestreckten Hand baumelte das Symbol des Buu-naa, mit donnernder Stimme löste Wogar einen grellen Lichtstrahl aus seiner ausgestreckten Hand und sandte ihn gegen unseren Gegner, was dessen Rinde versengte. Zugleich kam eine weitere brennende Kugel reiner geistiger Energie von mir. Nichts hielt die riesige Pflanze auf, sie wirkte eher bestärkt, uns ein schnelles Ende zu bereiten.

Wogar umfasste seine Waffe so sehr, dass seine Fingerknochen knirschten, und ging festen Schrittes vor. Ich leerte meinen Körper, sammelte Energie und feuerte einen weiteren glühenden Ball ab. Prasselnd zerstob dieser an der harten Rinde.

Bis der Halbork nah genug heran war, hatte ich erneut die notwendigen Kräfte gesammelt. Wogar brüllte und spie die Glut seines Erbes hinaus. Gemeinsam mit seinem Drachenodem prallte die leuchtend rot wabernde Materie gegen das Holz und verkohlte große Bereiche. Rußgeruch mischte sich in die säuerliche Luft.

Unser Ziel war nun nah genug heran, dass meine unheiligen Kräfte zur Wirkung kommen konnten. Ich rief Arkhmandeos dunkle Macht herbei, formte daraus eine schwarze Kralle und warf sie von mir weg. Sie jagte durch die Luft, versenkte sich in den Stamm und riss eine tiefe Wunde in die Borke.

Moi’ra hatte sich unentdeckt dem Baum genähert und ging gemeinsam mit Wogar in den Nahkampf über. Beide schlugen in schneller Folge so kraftvoll sie konnten zu. Holzsplitter wirbelten durch die Luft. Das Stakkato der Schläge hallte in meinen Ohren.

Aus meinem Innersten zog ich dunkle Energie zusammen, gab ihr eine Form und sandte sie von mir fort. Meine zweite Kralle flog, der alles überragende Baum war nicht zu verfehlen.

Dann kamen die riesigen Äste. Das unnatürliche Wesen der Pflanze gab dem Geäst eine Beweglichkeit, die eher an Peitschenstränge erinnerte. Ausweichen war kaum möglich. Auf jeden von uns droschen zwei Äste mit Brachialgewalt ein. Wir mussten herbe einstecken. Knochen brachen. Meine Brüche heilten zwar sofort, hinterließen dennoch schmerzhafte Quetschungen und presste die Luft aus meinen Lungen. Zudem wurden wir alle von den Ästen umschlungen und zum Maul geführt. Der Kraft des Baumes konnten wir nichts entgegensetzen.

Wogar gab seinen zweiten Odem auf die Äste ab, verbrannte die Rinde und wurde losgelassen. Ich nutzte eine dämonische Kraft, wechselte in meine ätherische Gestalt und entfloh so dem Griff.

Im Astralraum konnte ich große Risse in der Struktur dieser Parallelwelt erkennen, Nordwestlich unserer Position, etwa vierzig Meilen entfernt. In meinem Kopf hatte ich die Karte mit der Insel im See vor den Augen. Ich wollte es später den anderen berichten, lief nun aber los in die Richtung, aus dem die Orkwaide kam.

Moi’ras Ketten prasselten auf den Stamm ein, dann wurde sie von den Ästen gepackt und verschluckt. Wogar schlug wieder zu, das Metall durchdrang die harte Rinde. Durch die Wucht splitterten einige Späne ab.

Außerhalb der Astreichweite des Baumes wechselte ich wieder zur Materiellen Ebene und gab eine psionische Plasmakugel ab.

Aus dem Inneren des Stammes vernahm ich dumpfe Schläge. Moi’ra musste dem lähmenden Gift widerstand haben und ich hoffte, ihr zuvor göttlich gewährter Säureschutz hielt die Magensäfte lange genug von ihrer tödlichen Arbeit ab, bis sie sich aus dem Magen befreit hatte.

Wogar, direkt vor dem wütenden Baum, bekam es übel ab. Mehrere Äste schlugen gleichzeitig auf ihn ein. Einen Teil des Schadens konnte seine Rüstung absorbieren, dann wurde er aber wieder gepackt.

Moi’ra hatte sich herausgeschlagen und rollte über den Boden. Ich feuerte ein weiteres Mal das sengende Feuer ab. Wogar löste eine von mir angebrachte, heilende Tätowierung aus, wurde dabei aber von dem riesigen, mit Zähnen bespickten Mault geschluckt.

Meine nächste Feuerkugel flog, zerbarst und hinterließ eine rauchende, schwarze Stelle. Der Baum drehte sich in meine Richtung. Moi’ra hatte sich aufgerappelt und begann, mit den Ketten einen Hagel von Schlägen gegen das Holz zu führen.

Wogar musste sich zunächst aus dem Magen befreien. Ich feuerte wieder mit meiner geistigen Kraft, die ich nahezu vollkommen aufgebraucht hatte. Ich brauchte dringend Ruhe, mein Kopf schmerzte. Moi’ra sah die Äste auf sich zu kommen, riss noch die Ketten hoch, konnte die Wucht aber nicht aufhalten. Sie taumelte von den schweren Treffern. Ein Ast packte sie und führte ihren vergeblich zappelnden Körper zum Maul.

Mit einem kräftigen Hieb hatte sich Wogar aus dem Inneren befreit und hämmerte wieder von außen auf den Stamm ein. Ich war nahe genug, um meine dritte und letzte vorbereitete Kralle dunkler Macht los zu jagen. Knarrend riss sie ein langes Stück aus der Borke. Moi’ra schlug wütend in einem furiosen Stakkato zu, bevor sie erneut verschluckt wurde. Diesmal folgten keine befreienden Schläge – die Magensäure musste sie betäubt haben und der Baum begann nun, sie zu verdauen.

Wogar hämmerte wild weiter auf die Rinde ein, bekam die peitschenden Äste zu spüren, dass er taumelte und unter den zahlreichen Treffern von der Wucht zermatscht wurde. Knochen und Blut lagen wild verteilt.

Allein vor dem gigantischen Gegner stehend ging ich vor Verzweiflung brüllend in den Nahkampf über, löste schnippend die Waffe aus meinem Aufbewahrungshandschuh und hämmerte zweimal hintereinander mit meinem verzauberten Krummsäbel auf den Stamm ein. Doch die Rinde war sehr hart – meine Klinge konnte sie kaum durchdringen. Ich hoffte, mit meinem zweiten Hieb weit genug eingedrungen zu sein, und löste die in der Waffe geladene schwarze Kralle aus.

Das war der entscheidende letzte Akt. Unter ohrenbetäubendem Splittern wurde der Baum zerrissen. Grinsenst ignorierte ich die gegen mich prasselnden Späne. Erschöpft sank ich in die Knie.

Aus dem Stammesinneren quollen Magensäfte und Verdautes heraus. Auch Moi’ras Körper wurde ausgeschwemmt. Schwer atmend kroch ich zu ihr und erschuf mit Hilfe einer kurzen Anrufung dunkler Kräfte einige Liter Wasser. Damit wusch ich notdürftig die Säure von Moi’ra ab.

Dann sammelte ich Wogars zermanschte Reste ein und steckte sie in einen Beutel, der schnell vor Blut triefte. Ich wusste, dass mächtige Wesen des Abyss noch Verwendung für den Halbork hatten und ich ihn bald wiedersehen würde. Daher kümmerte mich sein Tod nicht weiter. Buu-naa besaß nun seine Seele und würde schon einig werden mit den dunklen Lords.

Die Ausrüstung meines Kampfgefährten, darunter sein Schwert und einen klerikalen Stecken mit Heilkräften, packte ich in meinen Rucksack.

Die Reste der Orkwaide stanken, daher verzichtete ich auf ein Andenken an den Sieg.

Moi’ra sah übel mitgenommen aus. Die Säure hatte ihre Haut ziemlich zerfressen. Diese Verletzungen konnten ihre eigenen Regenerationskräfte nicht beheben. Ich reichte ihr den eingepackten Klerikerstab und sie nutzte die darin noch gespeicherte Energie, um zumindest einen Teil des Schadens zu beheben.

So weit möglich säuberte ich meine Ausrüstung, dann machten wir uns auf den Weg zurück zu unseren Rössern in Mithol.

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