Kitabı oku: «Die Seidenstraße – gestern - heute - morgen», sayfa 4

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ROUTEN, WEGE, STRAẞEN DER WELT

Alle Wege der Welt haben eine Geschichte. Manche sind berühmt, andere nicht. Nicht alle werden wiederbelebt, aber die meisten gibt es noch. Genuss vergangener Zeiten.

Heute sind es die längsten, höchsten, schnellen Autobahnen, Tunnels und Brücken, See und Luftwege. Aus Genuss wird Extrem.

Wer sich nicht bewegt, versteinert.

Hier ein paar Millionenfach befahrene mystische Straßen die Bücher, Filme und unsere Erinnerungen beleben.

Die Route 66 zwischen Wüste, grellem Neon und Jukebox im Oldtimer.

Via Domitia heißt der von den Gaulen gepflasterte und von den Römern benutzte Bergweg vom Piemont nach Port Vendres.

Von Tokyo nach Kyoto führt der Tokaido-Weg neben Ozean, Schnellstraßen und Zügen, die man vermeiden kann.

Qhapaq Nan heißt das Inka-Abenteuer von Kolumbien nach Santiago, durch sechs Länder und über den Monte Picchu.

Von den Bahamas nach Spanien führt der Transatlantische Seeweg. Von Andalusien und zurück mit dem Schiff ist eine Weltreise mit Magellan.

Sprung nach Indien von Kalkutta über Land nach Peshawar/Pakistan im Bus über die alte Lastwagenstraße.

Von Afrika und über alle Straßen nach Amerika führen die Sklavenrouten über den Atlantischen Ozean.

Von Madagaskar nach Algerien testete Andre Citroen seine Autos auf der Schwarzen Kreuzfahrt.

Von Assuan nach Alexandrien durch die Wüste vorbei an Luxor oder Kairo segelt man auf dem Nil.

Auf Kamelen reitet man von Alexandrien oder Gaza nach Somalia, Jemen oder Oman auf der Gewürze-Straße.

Von Cornouailles in der Bretagne gab es die Zinnstraße per Schiff und Pferd seit der Bronzezeit.

Von China, Indonesien und Indien über das Cap der guten Hoffnung segelten Gewürze.

Vollgepackte Esel oder Pferde trugen Esswaren und Tee von Yunnan, Sichuan, nach Lhassa auf dem Cha Ma Gu Dao (China).

Von Agadez in Libyen über Bilma nach Agadez in Niger auf der Salzstraße trugen Kamele Salz, Datteln und Hirse durch die Wüste.

Die Hanseatische Liga oder Handelsstraße führte über das Baltische Meer und über sechs Länder von Estonien nach Dänemark.

Eine der alten französischen Salzstraßen führte von Nizza nach Turin und ist noch heute auf dem Esel begehbar.

Gemütlich schwimmt das Hausboot von Sete nach Toulouse in Frankreich auf dem Canal Du Midi.

Auf dem Atlantischen Ozean, auf der Kaffeeroute von Costa Rica nach Le Havre, transportieren Kähne die Bohnen.

Tausende Schiffe passieren jedes Jahr den Suezkanal.

Von Paris zur Cote d’Azur führt die berühmte Nationale 7.

Pousse-Pousse, Fahrrad, Bus, Auto oder Vespa und zu Fuß … alles ist möglich auf der Cordillere Annamitique von Hanoi nach Saigon.

London, Paris, Istanbul durch die Schweiz im luxuriösen Luxuszug oder dem Orient Express.

Es ist kalt und eisig auf der Fähre von Bergen nach Krikenes auf der Fjord Route, einem Transportmittel für Norweger und Abenteurer.

In Australien fahren Trucks und Autos auf dem Stuart Highway von Darwin nach Melbourne.

Von Peking oder Wladiwostok nach Moskau und Europa in der Transsibirischen Eisenbahn, die immer schneller fährt.

Einst hochmodern, heute mit Schlaglöchern: die Route US 1 von Maine nach Miami.

Trucker, Lokale und Touristen mit viel Zeit mögen die Panamerika von Alaska nach Ushuaia oder Uruguay.

Über fast 5000 km führt eine der modernsten Bergstraßen der Welt, der Karakorum Highway von Kashgar/China nach Islamabad/Pakistan.

Oft geradeaus durch den brasilianischen Urwald führt die Transamazonienne und dient Einheimischen, Trucks und Traveller aller Art.

Einmal im Leben nach Mekka, sagt der Koran: Die Straße des Hadj. Millionen muslimische Pilger zu Fuß, im Bus oder Auto.

Die Christen pilgern hoch zu Ross oder zu Fuß von Vezelay nach Arles über den Somport-Pass nach Tours auf den Spuren von Compostelle. Zu seinem Grab pilgern sie nach Spanien auf dem Camino.

Zu Fuß auf steilen Erdwegen und oft im Regen klettert man die Pilgerwege der Kii-Gipfel von Kyoto nach Yoshino.

Von Varanasi am Ganges in die Höhen des Himalajas nach Leh führen die Indischen Götterwege für Hindus und Buddhisten.

Seit über 2000 Jahren pilgern Hilloulas, Juden im Süden von Marrakesch, über die Berge nach Aghabalou zum Grab von Rabbi Shlomo Bel Hansh.

Von Salerno nach Sorrente auf den Spuren großer Künstler führt die Amalfi Cote.

In Südafrika gibt es die Cape Route 62 von Port Elizabeth zum Kap am Meer, Landwirtschaft, Reben und Berge.

Erfahrene Alpinisten, Trekker und gut Trainierte klettern die Annapurna Trek Route über 8000 m von Bhulbule nach Pokhara.

Für die Wein oder Rebenliebhaber gibt es die Weinwege in Frankreich.

Wer Schlösser vorzieht, fährt im Auto von Culan nach Gien auf der Jacques Coeur Straße.

In Kanada fahren Trucks mit Tonnen Holz beladen oder Autos auf dem eisigen neuen und verschneiten Dempster Ice Highway von Dawson nach Tuktoyaktuk.

Rustikale Bergliebhaber und Trekker marschieren von Nord- nach Süd-Korsika, Conca/Calenzana auf der GR 20.

Literarischen Tourismus bietet die neue Route von Toledo nach Albacete auf dem Don-Quichotte-Weg (Aus dem Buch von Elisabeth Dumont-Le Cornec: Les routes mythiques.)

FLUECHTLINGE AUF DER SEIDENSTRAẞE

Menschenrechte oder Demokratie werden heute wie Pizza verwendet. Sie dienen immer und vor allem niemanden. Es gab sie schon lange, wenig hat sich verändert. Schimpansen und Homo sapiens kannten sie nicht, der Stärkere gewann.

Es flüchten immer noch mehr Menschen von Ost nach West als umgekehrt. Es wird mehr Geld ausgegeben, um Länder zu bombardieren, als dafür, sich um deren Menschen zu kümmern. Die meisten Flüchtlinge lieben ihre Heimat, sie gehen nicht freiwillig. Auf der Flucht verlieren sie ihr Leben oder gehen durch die Hölle, um den Westen zu erreichen, wo sie nicht willkommen sind. Sie werden zurückgeschickt. Trotzdem integrierten sich Tausende in der westlichen Welt zum Vorteil von allen und arbeiten oft unter Bedingungen, die kein Westler akzeptieren würde – sie sind moderne Sklaven oder tauchen unter. Es gibt Erfolgsgeschichten.

Betroffen ist Südostasien und insbesondere der Mittlere Osten und Zentralasien. Öl brachte Geld, Entwicklung und Krieg. Flüchtende enden in Auffanglagern oder bleiben arm. Flüchten heißt: Hoffnung auf Frieden und Brot. Immer mehr Menschen aber bleiben zu Hause, die Seidenstraße bietet Ausbildung und Jobs. Der Onkel aus der Türkei oder Deutschland schickt Geld. Das Leben im Osten ist billiger, man spricht seine Sprache und hat Familie.

Noch bleibt der Mittlere Osten ein gefährlicher Hotspot für Flüchtlinge, Terroristen, Abenteurer, Reporter. Die Route von Pakistan über Afghanistan, Irak, Iran in die Türkei zu Fuß, per Bus oder Truck, von Syrien oder Libyen übers Meer ohne Papiere … es profitieren teure Schlepper. Wer Geld und Visum hat, fliegt. Sklaven zahlen für eine düstere Zukunft. Der Preis ist zu hoch, die Seidenstraße bietet inzwischen mehr, Schlepper haben es schwer. Nur wer dumm ist, glaubt ihnen noch. Der Westen bietet gefährliche Schwarzarbeit.

Die Neue Seidenstraße durch Zentral- und Ostasien, Ost- nach Westeuropa entwickelt sich zu einer weltwichtigen Handelsstraße, mit Kameras und Polizei. Flüchtlinge sieht man hier kaum. Gibt die Neue Seidenstraße den Menschen Möglichkeit und Hoffnung, im eigenen Land etwas erreichen zu können? Investoren und Entwicklung schaffen Jobs, Hoffnung, Zukunft.

Wer zu Hause keine Arbeit findet geht ins östliche Nachbarland, der Traum vom Westen verändert sich. Die Neue Seidenstraße bietet neue Gelegenheiten. Internationale Karrieren, Ausbildung, Kriminalität. Chinesisch ist die zweite Wahlsprache, schon im Kindergarten, gefolgt von Arabisch. Die Seidenstraße ist ein fantastischer Katalog von Möglichkeiten, die der Westen immer weniger bietet.

Man wird sich daran gewöhnen, dass die nächste Generation nicht Demokratie und Menschenrechte verlangt, aber Ausbildung und Wissen, mit dem man mehr erreicht. Asiatische Universitäten und |Hochschulen überholen westliche 2021.

Jobs und freier Handel, nicht Politik, wird die Welt verändern, die Seidenstraße gibt einen Anstoß.

Flüchtlinge dienen immer der Politik. Die Seidenstraße aber ist eine Handelsstraße.

SKLAVEN

Moderne Sklaven kann man allen Ländern der Welt trotz Verbot zuordnen. Know-how macht Sklaven frei.

Sklaven wurden einst lebendig mit ihrem Herrn begraben. Machte ein Sklave einen Fehler, wurden alle bestraft. Trotzdem gab es schon 73–71 v. Chr. Sklavenaufstände, die in Rom gewaltige Ausmaße annahmen. Gladiatoren waren Sklaven, Kriminelle, Freiwillige, die sich in der Arena gegeneinander und gegen Löwen und Hyänen blutige Schlachten liefern mussten, bis sie tot umfielen, zum großen Spaß der Römer auf den Tribünen.

Sklaven wurden und werden verschleppt, schöne Frauen gestohlen, Kinder zur Arbeit gezwungen. Seneca war nicht allein, als er sagte, ein Sklave könnte ein Freund sein. Es gab Freilassungen, nicht nur im Christentum. Es gab und gibt Menschen, die ihre Sklaven gut behandeln.

Prostitution, Kinderarbeit, Angebot und Nachfrage … das hat sich bis heute nicht verändert. 100 Millionen Menschen in der Welt haben kein Recht zu widersprechen. Organisationen stehen für moderne Sklaven ein. Viele Menschen sind Sklave ihres eigenen Lebens. Ich habe keine Wahl, sagen die Hostessen, wir brauchen das Geld. Ausbildungsangebote auf der Seidenstraße multiplizieren sich.

1980 gab Mauretanien als letztes Land die Sklaverei auf. Mit den Kolonien endete der Sklavenhandel offiziell. Versklavt werden heute aber immer noch Millionen in allen Staatsformen.

Sieht man den Film Gladiator von Ridley Scott, scheint sich die Welt in ihren Grundsätzen nicht verändert zu haben. Demokratie und Menschenrecht sind Worte, die der Politik dienen.

ZHANG QIAN

Der bekannteste und vielleicht früheste Wegbereiter der Seidenstraße war Zhang Qian, 164 v. Chr. geboren, ein chinesischer Diplomat. Er reiste aus der Provinz Shaanxi an, um Kaiser Wu in Xian zu dienen.

Kaiser Wu aus der zweiten chinesischen imperialen Han-Dynastie 206–220 v. Chr. entsandte Zhang Qian 138–134 v. Chr. als Diplomaten und Edelmann vom westlichen Chang’ An (Xian) nach Zentralasien, um ihm über von Nomaden überbrachte Geschichten von Völkern und Kulturen sowie vom erstaunlichen hellenistischen indo-griechischen Königreich zu berichten. Unterwegs sollte er ein Bündnis mit den Xiongnu und den Yuezhi in Tadschikistan erreichen – zwei verfeindete wichtige Stammesvereinigungen, die schon vor der Han-Dynastie existierten.

Auf dem Weg wurde er von einem Xiongnu/Hunnen, der von den feindlichen Yuezhi übergelaufen war, in der heutigen Mongolei gefangen genommen. Sie sprachen Indoeuropäisch. Er nahm sich eine Frau und befreundete sich mit dem Xiongnu-Stammesführer, der ihn zehn Jahre lang festhielt. Dann konnte er flüchten und reiste nach Ferghana, heute Tadschikistan, blieb ein Jahr, um über das Volk, die Kultur und Wirtschaft berichten zu können. Hoch entwickelt und städtisch, schrieb er über das 4–2 v. Chr. von Griechen/Sogdien besiedelte Land.

Dann bereiste er das Land der Yuezhi-Nomaden, die über 100.000 Bogenschützen hatten, um Kriege zu führen. Die Yuezhi lebten in Afghanistan (heute Balch), Usbekistan und Tadschikistan und trieben intensiven Handel. Zhang dokumentierte ihre Bräuche und Wirtschaft, entschied sich aber, mit dem Xiongnu-Bündnis zu warten.

Im Tarim-Becken (heute Xinjiang, China) fand man mehrere europäisch anmutende und indogermanische Mumien aus der Zeit 3200–800 v. Chr., die auf griechische Präsenz hinweisen. Die Wissenschaft staunte. Im Museum von Ürümqi schaut ein Europäer den Besucher an: 176 cm groß, lange Nase, blondbraunes Haar, helle Haut, europäische Kleidung. Wo kam er her?

1937 wurden die ersten Trocken-Mumien gefunden, aber China behielt das Geheimnis für sich. Wer waren diese Leute? Einfach oder mit Leder bekleidet, keine Accessoires, nichts. Hunderte Mumien wurden ausgegraben, ausgestellt, im Keller versorgt, sie waren, gewollt oder nicht, mit Wüstensand überschüttet. China hatte vor 80 Jahren kein Geld für Wissenschaft. Sand und Salz hatte die Mumien erhalten. Was geschah 3000–5000 v. Chr. im damals mongolischen Tarim-Becken? Nicht alle Mumien sind europäisch, manche scheinen kaukasisch, andere asiatisch.

DNA-Resultate ergaben Österreich, Skandinavien, Deutschland was widerlegt wurde. Es wären Tocharer, aber wer waren die Tocharer? Ihre Sprache stand dem Keltischen, Italienischen, Germanischen und Griechischen nahe, aber es war Tocharisch und wurde bis zum 4. Jahrhundert für religiöse Texte verwendet. Die Mumien sollen deren Vorfahren sein, die sich dem mächtigen Yuezhi-Stammesverband angeschlossen hätten. Bis ins Mittelalter hieß ihr Land Tocharistan und lag im nördlichen Afghanistan.

Wie aber sind diese Tocharer nach Westchina gekommen? Wissenschaftler sind sich einig: lang anhaltende Wanderbewegungen, die im 4. Jahrhundert v. Chr. begonnen haben.

Barbaren aus dem Norden Europas, vom Kaukasus bis in die Mongolei, interessierten sich für die Hochkulturen Mesopotamiens, wo sie Kriegsführung und politische Organisation lernten und damit weitere unbedarfte Stämme für ihre ostasiatischen Expeditionen gewannen. Oder waren diese Barbaren oder Hunnen etwa einst aus Zentralasien nach Europa gewandert? Sind die Hunnen aus dem Kaukasus in die Mongolei und von dort bis nach Italien und Orleans gewandert?

Viele Stämme machten die Xiongnu und die Yuezhi aus, diese stammten aus dem sibirischen Norden, dem Kaukasusgebiet, Mesopotamien, dem Indus, dem Iran oder Sibirien der Mongolei, Han-China oder Ostasien, gar Korea. Die Gründer von Xiongnu und Yuezhi waren Asiaten, die die Fremden zur Han-Zeit hinauswarfen. Diese zogen oft als Söldner nach Westen und eroberten alles, was ihnen im Weg stand. Wanderungsaustausch in alle Richtungen. Manche Sand-Mumien könnten dabei verdurstet sein.

Es ist lange her, man weiß nur wenig und liest dennoch viel. Neue Technologien und Ausgrabungen werden die Antworten geben. Die Seidenstraße ist eine gigantische Fundgrube.

Damit könnte Qian einer der ersten Chinesen gewesen sein, der als Diplomat und nicht als Eroberer reiste. Kaiser Wu wollte mehr über die Yuezhi und die Xiongnu erfahren. Sie waren seine Nachbarn – Feind oder Freund? Die Beziehungen waren komplex – Söldner, Händler, Heirat, Geschenke, Bruderstaat, äußerer Vasall? Die Xiongnu gründeten drei eigene Dynastien im Norden Chinas: Zhou, Liang, Xia. Drei Jahre vor der Gründung der Han-Dynastie waren die Xiongnu bereits eine große Macht. Friedensverträgen folgten Krieg und als Kaiser Wu Zhang Qian auf Erkundungsreise schickte, bahnte sich gerade ein solcher an.

Nachdem die Yuezhi nach Zentralasien gezogen waren, wurden die Xiongnu erste Macht in der Mongolei, Sibirien und dem heutigen Ostchina/Xinjiang. Die Xiongnu hinterließen wenig Schriften auf Chinesisch, dafür auf Iranisch, Mongolisch, Türkisch, Tibetisch, Burmesisch und mehr. Sie waren wandernde Steppenvölker, während die Chinesen bereits eine Hochkultur waren.

Kontakte und Austausch beider gab es schon lange. Aus diesen Begegnungen profitierten die Xiongnu zu ihrem Vorteil und ihrer Entwicklung. Modu Chanyu, General, und Gründer, organisierte die Xiongnu 205 v. Chr. zu einer Großmacht, deren Kultur bald der Chinas glich. Erhoffte er sich eine Vereinigung mit China? Chanyu unterwarf sich mehrere Staaten und machte aus den Yuezhi einen Berg von Schädeln. Xiongnu war nun China ebenbürtig. Harmonische Verwandtschaft bedeutete Heiraten zwischen beiden, Austausch von Seide und Reiswein sowie Respekt vor der großen Mauer.

Als Kaiser Wu seinen Diplomaten Zhang Qian zu den Yuezhi schickte, bereitete er wie gesagt gerade wieder einmal einen Krieg gegen die Xiongnu vor. Dafür benötigte er die Yuezhi. Auch wenn Zhang Qians Xiongnu-Frau ihm gerade einen Sohn geboren hatte, hielt er seinem Kaiser die Treue und assistierte China beim Aufbau einer gigantischen Armee auf der Seidenstraße gegen die Xiongnu.

Es folgten Kriege mit Pferden und mehr als 100.000 Toten. Dazwischen gewannen die Han gegen das Dayuan, oder griechisch-baktrische Königreich, was ihnen Tausende der berühmten Ferghana-Pferde einbrachte. Die Xiongnu ermüdeten sich auf der Seidenstraße, ein Stamm nach dem anderen gab auf, trotzdem gingen die Kriege weiter.

58 v. Chr. wurden die Xiongnu zu Han-Chinas äußeren Vasallen, sie erhielten einen Palast, Pferde, Seide und Gold. Eine Heirat wurde abgelehnt, dafür gab es fünf schöne Frauen. Die Vasallen-Situation dauerte bis 48 v. Chr., als die Xiongnu Wuhan oder Nord-Xiongnu eroberten und es 155 n. Chr. wieder verloren. In einem weiteren Krieg entstand Süd-Xiongnu, das in ständigem Krieg mit der Han-Dynastie stand. 215–216 nahm Cao Cao, ein einflussreicher chinesischer Warlord und Poet, die Xiongnu in seine Kavallerie auf. 304–439 entstanden Xiongnu–Königreiche. Es gab viele Jahre lang einen Han-Xiongnu-Macht-Wettlauf, bis die Xiongnu um 441 n. Chr. keinen Einfluss mehr hatten. Die Han-Dynastie dominierte. Die Xiongnu gehören zu den am längsten existierenden Konföderationen der Seidenstraße. Sie lebten vom Tribut, den China für ihre militärischen Dienste bezahlte.

Die Mumien im Tarim-Becken sind mit Chinas Geschichte eng verbunden. Chinas Geschichte fängt lange vor den Yuezhi und vor den Xiongnu an. Deren lange Verbindung mit China durch die vielen verschiedenen Stämme wird die Forschung noch lange faszinieren.

Das Ende des griechisch-baktrischen Königreichs fand Qian in Daxia, heute Afghanistan, das er als schwach und ohne Führung bezeichnet. Ohne König waren sie Lehnherren der Yuezhi, hoch entwickelt und reich an Han-Produkten. Kaiser Wu eröffnete neue Botschaften.

Zhang Qian reist weiter nach Shendu, heute Pakistan, wo er 180 v. Chr. über ein indo-griechisches Königreich berichtete. Menschen ritten auf Elefanten und wohnten an einem großen Fluss, dem Indus. Viele Bewohner von Shendu etablierten sich 464–495 mit dem Buddhismus in China. Auch der Gründer des Shaolin-Klosters, Bodhidharma, Gründer des Zen-Buddhismus, wo der älteste Kung Fu noch heute gelehrt wird.

Zhang Qian besuchte Anxi, heute in China, ein urbanes, entwickeltes, ummauertes Königreich mit goldenen Münzen, die den König zeigten. Das Volk schrieb auf Lederstreifen. Anxi zählte zu den prominenten Handelsposten zwischen China und Rom und gehörte einst zum Reich Alexander des Großen und Darius.

Tiaozhi, ein Königreich in Transoxiana, war die nächste Stadt am Persischen Golf, wo es Reis, Ackerbau und viele kleine Fürsten gab, die einen Sommer- und einen Winterpalast hatten. Diese befahlen dem Volk, was zu tun sei, sie zählten 100.000 fähige Bogenschützen und waren Vasallen der Xiongnu und Yuezhi. Sie wurden in Katakomben begraben.

Als Nächstes waren da die Kangju, ebenfalls Vasallen der Yuezhi, die auch 90.000 ausgebildete Bogenschützen hatten.

Das Ende von Zhang Qians Reise war Yancai, heute Turkestan, an einem uferlosen See, dem Aralsee, wo Nomaden mit vielen kriegerischen Bogenschützen lebten. Eine weitere beeindruckende Handelsstadt auf der Seidenstraße.

Auf der Rückkehr nach China nahmen ihn die Xiongnu wieder fest, ließen ihm aber sein Leben, da er mutig war. Qian flüchtete und erreichte damit nach mehr als 13 Jahren nach dem Beginn seiner Reise wieder China.

Seine sehr ausführlichen Berichte machten dem Kaiser

deutlich, dass in ganz Zentralasien hoch entwickelte Zivilisationen existierten, mit denen China lohnende Handels- und Kultur-Bande knüpfen konnte. Der Kaiser erfuhr von Ländern, die reich an ungewöhnlichen Gütern waren und deren Völker das Land bestellten und ihr Leben in manchen Dingen wie die Chinesen führten. Alle diese Staaten und Nomaden waren militärisch schwach und am Wohlwollen der starken Han im Kampf gegen die Mongolen und Hunnen oder Xiongnu und Yuezhi interessiert.

Diese ersten detaillierten und belegten Berichte der Seidenstraße waren für die Han und die folgenden drei Dynastien, oder Chinas goldener Zeit, von enormer Wichtigkeit, sie öffneten Türen für Austausch und Handel, Kultur und Diplomatie auf der Ost-West-Route. Qian informierte sich intensiv über Länder, die er nicht besuchen konnte, oder schickte einen Assistenten. Eine zweite Reise führte ihn in nach Persien, wo der Seidenhandel florierte und intensiver Handel betrieben wurde. Am faszinierendsten sind seine Han-, Xiongnu- und Yuezhi-Berichte. Qian starb 113 v. Chr. begütert und in hohen Ehren. Ein Pionier der Seidenstraße.

Der Austausch auf der Seidenstraße entwickelte sich mit immer neuen Botschaften erheblich und schnell organisierten Überland-Karawanen, Pferde, Kamele und Esel sowie maritime Routen kreuzten sich. Was Nomaden begonnen hatten, wurde zum Welthandel und die Seidenstraße dessen Symbol.

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