Kitabı oku: «Alles, was Sie wissen sollten, Ihnen aber nie jemand erzählt hat», sayfa 9
Von dort aber trat eine Kraft in Erscheinung über der Finsternis. Aber die Kräfte, die nach ihnen entstanden sind, nannten den Schatten „das grenzenlose Chaos“.
Die Verfasser sprechen nicht etwa von der menschlichen Gesellschaft, oder? Ganz bestimmt nicht – hier gibt’s ja kein Chaos.
Die Texte von Nag Hammadi bringen unsere Realität mit der „Hölle“, dem „Abgrund“ und der „äußeren Finsternis“ in Zusammenhang, in der die gefangenen Seelen von Dämonen gequält und manipuliert werden. Über den Seinszustand in den niederen Äonen heißt es im „Tractatus Tripartitus“: „Deswegen fielen sie hinab in die Grube der Unwissenheit, welche genannt wird ,die Finsternis, die draußen ist‘ und ,das Chaos‘ und ,die Unterwelt‘ und ,der Abgrund‘.“ Die Unterwelt, die hier erwähnt wird, ist nicht mit dem Bereich zu verwechseln, den die Gnostiker „die Mitte“ nennen: ein „Raum“ zwischen den erhabenen und den niederen Äonen. Er wird als ein Zustand zeitweiliger „Nichtexistenz“ beschrieben, in dem die Seele auf ihre Wiederverkörperung wartet oder aber aufgrund ihrer Unwissenheit und niedrigen Schwingung festsitzt. Das erinnert an die aus dem römisch-katholischen Glaubenssystem bekannte Vorstellung vom Fegefeuer – einem „Ort oder Zustand vorübergehender Qualen und Nöte“.
Das als „Sophia“ bezeichnete Gewahrsein soll sich, nachdem es Chaos und Verfälschung erschaffen hatte (den Demiurgen bzw. Jaldabaoth), in jener Zwischenwelt aufgehalten haben. Ich sollte betonen, dass auch dieser mittlere Bereich – wie die niederen Äonen insgesamt – eine Falle des Demiurgen darstellt, die wir umschiffen bzw. der wir entkommen können. Die Gnostiker verwenden für den Ausbruch aus der Wahrnehmungsfalle den Begriff Auferstehung. Wie wir das bewerkstelligen und den demiurgischen Käse hinter uns lassen können, werde ich später ausführlich erläutern.
Die „Agent Smith“-Archonten
In den „Matrix“-Filmen gibt es spezielle, als „Agenten“ bezeichnete Computerprogramme, die in die vorgetäuschte Realität der Matrix eingeschleust werden und dort in menschlicher Gestalt auftreten. Ihre Aufgabe ist es, das Kontrollkonstrukt zu überwachen und diejenigen aufzuspüren, die die Illusion durchschaut haben. Ihr Anführer, Agent Smith, fertigt an einem bestimmten Punkt unzählige Kopien seiner selbst an, die ihm wie aus dem Gesicht geschnitten sind und sich auch genau wie „er“ verhalten (Abb. 90).

Abb. 90: Die Archonten sind „Software“-Kopien der demiurgischen Verfälschung – in derselben Weise, wie Agent Smith ein repliziertes Computerprogramm war.
Jedes Mal, wenn ich in den Nag-Hammadi-Schriften davon las, wie der Demiurg Untergebene zur Bewachung der Ein- und Ausgänge der niederen Äonen erschuf, musste ich unwillkürlich an die Figur des Agent Smith denken. Bei den Gnostikern heißen die Kopien bzw. Untergebenen „Archonten“; der Demiurg ist der „Herr der Archonten“. Hier erkennen wir die Ursprünge der biblischen Begriffe „Herr“ bzw. „Herrgott“ und einer Vielzahl verwandter Bezeichnungen wie etwa „Herr der Dunkelheit“ oder „Herr der Zeit“. Häufig finden wir Darstellungen des Demiurgen / der Archonten in der Pop- und Filmkultur, beispielsweise als Darth Vader oder in der Gestalt des bösen Herrschers Dormammu, der im Marvel-Comic „Dr. Strange“ über die „dunkle Dimension“ gebietet und auch die „irdische Dimension“ unterwerfen will. Da „seine Kräfte und sein Verjüngungsprozess an Hitze und Feuer gebunden“ sind, lässt sich seine Macht durch Entzug dieser Elemente – nämlich des leuchtenden Feuers des Demiurgen / der Archonten – untergraben (Abb. 91).

Abb. 91: „Dormammu [der Demiurg] der ‚dunklen Dimension‘ / ,Gesandter des Herrn des Chaos‘“ – Die demiurgische Verzerrung und ihr Verlangen nach Chaos ist in Spielfilmen und der Science-Fiction-Literatur viele Male dargestellt worden.
Oftmals wissen die Autoren, was sie da beschreiben; aus anderen spricht eine Art unterbewusstes Seelengedächtnis, das per Vorstellungskraft Form annimmt. Im Englischen verweisen Begriffe wie „archangel“ (Erzengel) oder „archbishop“ (Erzbischof) auf die Archonten. Wir begegnen ihnen in Gestalt des „Allmächtigen Baumeisters aller Welten“ (engl.: „Great Architect of the Universe“), dem freimaurerischen Äquivalent eines Schöpfergottes – derselbe Titel übrigens, mit dem die Gnostiker den Demiurgen bezeichneten! Auch der Erschaffer der Matrix in der gleichnamigen Filmtrilogie wurde nicht zufällig „der Architekt“ genannt (Abb. 92).

Abb. 92: „Der Architekt – Baumeister der Matrix“ – Der Architekt: der Schöpfer der Matrix in der gleichnamigen Filmtrilogie. Die Freimaurer bezeichnen ihren „Gott“ als „allmächtigen Baumeister aller Welten“ – das ist einer der Titel, den die Gnostiker dem Demiurgen gaben.
Um zu verstehen, womit wir es eigentlich zu tun haben, ist es wichtig, dass wir die Archonten nicht in einem menschlichen Sinn personifizieren. Da der Demiurg über keine kreative Vorstellungskraft verfügt, bleibt ihm nur, die erhabenen Äonen zu imitieren. Die Wesen, die die Gnostiker Archonten nannten, sind Erweiterungen oder Kopien des demiurgischen Gewahrseins. Damit ahmt der Demiurg die Emanationen nach, die dem seiner selbst gewahren Unendlichen Gewahrsein der erhabenen Äonen entspringen; doch sind die demiurgischen Kopien im Vergleich zu Letztgenannten ungleich minderwertiger. Die Archonten sind gestaltlose energetische Seinszustände, die das demiurgische Original widerspiegeln. Sie sind keine Außerirdischen, wie wir sie uns üblicherweise vorstellen; doch sie können Gestalt annehmen und durch den Prozess der „Besetzung“, der schon im Altertum beschrieben worden ist, in den mentalen und emotionalen Kern anderer Lebewesen eindringen. In manchen gnostischen Schriften werden sie als „die Gestaltlosen“ bezeichnet. Ich benutze die Begriffe „demiurgisch“ und „archontisch“, um einen deformierten, invertierten und fundamental aus dem Gleichgewicht geratenen Gewahrseinszustand zu beschreiben. Denken Sie an einen Virus, der, ähnlich wie ein Computervirus, seine Opfer befällt und deren Wahrnehmungen verzerrt (Abb. 93).

Abb. 93: Wie ein Computervirus infiziert die demiurgisch-archontische Verfälschung das Gewahrsein und das energetische Gleichgewicht.
Während sich das archontische Denken in erster Linie durch bestimmte nichtirdische Gruppierungen ausdrückt (ob extraterrestrischer Natur oder nicht), umfasst sein menschlicher Arm – die „Elite“ bzw. „das eine Prozent“ – Königshäuser, die Finanzaristokratie der Superreichen und einige weitere Kräfte. Hinzu kommt eine weitaus größere Zahl menschlicher Helfershelfer. Im Verlauf dieses Buches werde ich den Hintergrund sowohl der nichtirdischen Mächte als auch der irdischen Elite erläutern. Wir werden noch genau beleuchten, wer sich hinter der Letztgenannten verbirgt; bis dahin werde ich, wenn ich mich auf die archontischen Familien und das in die globale Gesellschaft eingebettete Netzwerk der Geheimgesellschaften beziehe, einfach von der „Elite“ sprechen. Als „archontisch“ bezeichne ich jedes Individuum und jedes Werkzeug, das den Bestrebungen der Archonten dient. Der aus dem Griechischen stammende Begriff „archon“ bedeutet „Herrscher“, „Prinz“, „Obrigkeit“ und „vom Anfang her“. Jede Kultur hat für die Archonten eigene Namen. Im Islam sind sie, wie schon im vorislamischen Arabien, unter der Bezeichnung „Dschinn“ bekannt. Das Christentum spricht von „Dämonen“ oder „gefallenen Engeln“. Das christliche Pendant zum Demiurgen ist „Satan“, dem die dämonischen Heerscharen unterstehen (in den gnostischen Texten werden die Archonten und ihre Sprösslinge als Dämonen bezeichnet). Christen nennen Satan auch den „Dämon der Dämonen“ (Archont der Archonten) oder den „Täuscher“ – ein Spitzname, den er mit dem Demiurgen teilt.
Die Gnostiker sagen, der Demiurg und seine Archonten besäßen keine „ennoia“. Der Begriff wird für gewöhnlich mit „Intentionalität“ (Absichtlichkeit) übersetzt; ich bevorzuge allerdings den Ausdruck „kreative Vorstellungskraft“. Diese Aussage ergibt insofern einen Sinn, als jemand, der von der schöpferischen Kraft des seiner selbst gewahren Unendlichen Gewahrseins derart abgeschnitten ist, einer kreativen Betätigung nicht fähig ist. Ihm bleibt lediglich die Möglichkeit, Bestehendes zu verdrehen und zu verformen; mit einem Stift und einem leeren Blatt Papier könnte er jedoch, im wörtlichen wie im übertragenen Sinn, nichts anfangen.
Lassen Sie uns bei diesem wichtigen Gedanken einen Augenblick verweilen. Die archontische Macht kann nur in dem Sinn „schöpferisch“ agieren, „etwas aus etwas anderem“ zu erschaffen; sie ist jedoch nicht in der Lage, etwas „aus dem Nichts“ hervorzubringen. In den gnostischen Schriften wird dieser Sachverhalt ebenso beschrieben wie der archontische Neid auf die Menschen. Er rührt daher, dass wir noch immer mit der Quelle verbunden sind, sodass wir – zumindest zu einem gewissen Grad – über die schöpferische Gabe verfügen. Die Archonten haben die menschliche Kreativität manipuliert und die Menschheit auf diese Weise dazu gebracht, ihr eigenes Gefängnis zu errichten. Das wird im weiteren Verlauf noch mehr als deutlich werden. Die von den Gnostikern beschriebenen Archonten würden wir heute etwa mit Cyborgs vergleichen: einer roboterhaften Spezies, die über „künstliche Intelligenz“ verfügt und „imitieren, aber nicht innovieren“ kann. Die Gnostiker bezeichneten das als „heimtückisches Nachahmen“. Wenn wir später auf die allerorten sichtbar werdende transhumanistische Agenda zu sprechen kommen, wird das Konzept der künstlichen Intelligenz archontischer Prägung eine zentrale Rolle spielen – denn sie bildet die Grundlage dieser Entwicklung. Wann immer es darum geht, andere hinters Licht zu führen oder Traumbilder und Illusionen zu erschaffen, werden die Archonten als absolute Könner beschrieben. Sie würden sich dabei einer Methode bedienen, die die Gnostiker „Hal“ nannten. Gemeint ist eine virtuelle Realität – nämlich die digitale, holografische Simulation, die die Menschen für die natürliche Welt halten. Dieselbe Begabung zur Täuschung sagt man auch den Dschinn des arabischen Raums nach. Die Gnostiker bezeichneten die Archonten als Verstandesparasiten, Umkehrer, Wächter, Torwächter, Hinderer, Richter, Erbarmungslose und Täuscher. Sie würden darauf aus sein, „die Menschheit über die Wahrnehmung niederzuringen“; auf ihrer Agenda stünden „Angst und Versklavung“. Kommt Ihnen davon, wenn Sie die Gesellschaft betrachten, irgendetwas bekannt vor?
Der gesamte Kosmos ist eine Schattenkopie des in den erhabenen Äonen angesiedelten Originals. Seine Pracht und Anmut verschlagen uns daher selbst in der Kopie häufig den Atem. Das „Tractatus Tripartitus“ sagt dazu:
[Die] Dinge […] sind [die] Nachahmungen, Trugbilder, Schatten und Fantasien [der erhabenen Äonen], welche verlassen sind vom Logos und vom Licht […] Im Vergleich […] sind sie wunderschön. Denn das Gesicht des Trugbilds [= der Kopie] empfängt gewöhnlich die Schönheit von dem, dessen Trugbild es ist.
Doch die archontische Macht arbeitet fortwährend daran, die ursprüngliche Schönheit zu verzerren, ins Gegenteil zu verkehren und zu zerstören. Schauen Sie sich um, was mit dem Planeten Erde und seiner Umwelt geschehen ist und weiterhin geschieht. Der Autor John Lamb Lash schrieb in seinem Buch „Not In His Image“, das sich mit den Schriften von Nag Hammadi befasst:
Zwar können die Archonten, da ihnen der göttliche Aspekt der Ennoia (Intentionalität) fehlt, nichts Originäres erschaffen – zu imitieren vermögen sie jedoch mit Vehemenz. Ihre Kompetenz liegt in der Simulation (HAL, virtuelle Realität). Indem er die Fraktalmuster [des Originals] kopiert, formt der Demiurg eine himmlische Welt … Sein Konstrukt ist himmlischer Kitsch, wie die im italienischen Stil gehaltene Villa eines Mafiabosses, inklusive militanter Engel, die sämtliche Eingänge bewachen.
Auf fraktale Muster werden wir noch zu sprechen kommen. Für den Augenblick genügt es festzuhalten, dass sie Bestandteil der Feinstruktur unserer Realität (der uns umgebenden Matrix-ähnlichen Simulation) sind.
Bei den von den Archonten bewachten Portalen handelt es sich um energetische Frequenztore, die aus den niederen Äonen herausführen. Unsere Wirklichkeit des sichtbaren Lichts und der Lichtgeschwindigkeit bildet nur einen Teilbereich der niederen Äonen. Das fortwährende Ziel des Demiurgen besteht darin, das Gewahrsein in einem Reinkarnationskreislauf gefangen zu halten, der sich ausschließlich in den niederen Äonen abspielt. Aufgrund einer gigantischen Wahrnehmungstäuschung verharren die Menschen, wie es in den gnostischen Texten heißt, in einem Zustand spiritueller Unwissenheit und „Vergessenheit“. Warum erinnert sich nur eine vergleichsweise verschwindende Minderheit an „frühere Leben“, die wahre Natur der Realität und daran, woher wir stammen? Sämtliche Erfahrungen werden in der Seele gespeichert, doch geschieht das weitgehend unter Umgehung der verschiedenen Ebenen des Bewusstseins. Die menschliche Gesellschaft ist so strukturiert, dass Unwissenheit und Ignoranz in spirituellen, emotionalen und mentalen Belangen dauerhaft bestehen bleiben. Den gnostischen Texten zufolge wird die Menschheit permanent mittels Ablenkungen und Wahrnehmungsfallen in die Irre geführt – ein Umstand, auf den ich schon hingewiesen habe, lange bevor ich Kenntnis von den Texten hatte: „Aber diejenigen, auf die der widersätzliche Geist [die archontische Verfälschung] herabsteigt, werden von ihm gezogen und in Verirrung gebracht.“ (Apokryphon des Johannes)
Die Redensart von der an den Teufel verkauften Seele hat einen realen Hintergrund. Auch der Ausspruch der amerikanischen Schriftstellerin Amanda Hocking enthält einen wahren Kern: „Wenn du mit dem Teufel tanzt, wird das nicht ihn verändern – sondern dich.“ Oder weniger personifiziert ausgedrückt: Wer sich mit einem Zustand der Schieflage verbindet und darin aufgeht, wird selbst schief werden. Das zu verstehen ist unheimlich wichtig: All die Leute, die die Welt in Politik, Bankwesen, Unternehmen, Medien, Medizin, Wissenschaft usw. lenken, sind ausgewachsene „Tänzer mit dem Teufel“ – Fleisch gewordene Mittler und Handlanger des demiurgischen Denkens. Schauen Sie, wie sie sich verhalten, und vergleichen Sie das mit den Beschreibungen des Demiurgen / der Archonten, die wir in den gnostischen Texten vorfinden. Sie sind Verkörperungen der archontischen Macht in Menschengestalt und erfüllen deren Interessen, Begierden und Bedürfnisse – und nicht die der Menschheit.
Vampir-„Götter“
Da die Archonten von der unendlichen Quelle getrennt sind und folglich über keine Energiequelle verfügen, ist es für sie essenziell wichtig, die Menschen im Wiedergeburtskreislauf gefangen und in spiritueller Unwissenheit zu halten. Ihre Kraft beziehen sie aus der Energie, die andere Lebensformen – darunter die inkarnierten Menschen – erschaffen haben. Doch nicht jede Energieform können sie verwerten. Die Energie muss einem Frequenzband entstammen, das mit dem ihren kompatibel ist. Liebe und Hass erzeugen sehr unterschiedliche Schwingungen (erinnern Sie sich an Masaru Emotos Wasserkristalle). Für den Demiurgen / die Archonten, die in einem von Chaos, Hass, Angst usw. bestimmten Frequenzbereich agieren, bedeutet das, ihre Opfer in dieselbe geistige und emotionale Verfassung hineinzumanipulieren. Nur dann werden sie energetische Frequenzen produzieren, die von den Archonten absorbiert und als Nahrung verwendet werden können (Abb. 94).

Abb. 94: Die archontische Verzerrung ernährt sich von niedrig schwingenden Gedanken und Emotionen, die aus Angst erwachsen.
In der Tat ist die menschliche Gesellschaft mit derartigen Energien angefüllt – nicht zuletzt aufgrund von Angst, Sorgen und Kriegen. Ist das nur purer Zufall? Sie erinnern sich an den „Gott“ (Demiurgen) des Alten Testaments, der pausenlos Krieg und Gewalt einforderte? Nun, das tut „er“ noch immer. Kriegsergebnisse sind für diese Irren weniger wichtig als der kriegerische Akt selbst. Warum kämpfen wir denn? Damit wir nicht aufhören zu kämpfen.
Angst ist der Treibstoff aller archontischen Kontrollsysteme. Der Ursprung der Angst liegt in der demiurgischen Verwerfung. Der Demiurg besteht aus Angst; von der Angst stammt er ab, und er muss, um Energie zur Verfügung zu haben, die anderen dazu bringen, ebenfalls Angst zu produzieren. Im „Dialog des Erlösers“, einer weiteren Nag-Hammadi-Schrift, heißt es explizit: „Wahrlich, die Furcht ist die Macht [der Herrscher].“ Und ihre „Nahrung“ bzw. ihr Unterhalt. Im ersten Teil der „Matrix“-Trilogie hält Morpheus eine Batterie in die Höhe und spricht eine tiefsinnige Wahrheit aus: „Die Matrix ist eine computergenerierte Traumwelt, die geschaffen wurde, um uns unter Kontrolle zu halten – und den Menschen in das hier zu verwandeln.“ (Abb. 95)

Abb. 95: „Die Matrix ist eine computergenerierte Traumwelt, die geschaffen wurde, um uns unter Kontrolle zu halten – und den Menschen in das hier zu verwandeln.“ – Morpheus sprach im Film „Matrix“ eine tiefgründige Wahrheit aus.
Seit vielen, vielen Jahren schon spreche ich über im Unsichtbaren verankerte Mächte, die sich von niedrig schwingenden menschlichen Gedanken und Emotionen ernähren. Entsprechend begeistert war ich, als mir jemand im Jahr 2016 einen Text des österreichischen Philosophen und scharfsinnigen esoterischen Denkers Rudolf Steiner (1861–1925) zusandte. Steiner hatte die Waldorfschulen ins Leben gerufen, in denen die Kinder ermutigt werden, ihr Gewahrsein und ihre Kreativität zu erwecken und zu entfalten, statt sich vom etablierten „Bildungswesen“ programmieren zu lassen. Folgendes schrieb Steiner über Energievampire:
Es gibt in der geistigen Welt Wesenheiten, für die Angst und Furcht, die von dem Menschen ausströmen, wie eine willkommene Nahrung sind. Hat der Mensch nicht Angst und nicht Furcht, dann hungern diese Wesen. Derjenige, der noch nicht tiefer eingedrungen ist, möge das als Vergleich nehmen. Derjenige aber, welcher diese Sache kennt, weiß, dass es sich um eine Wirklichkeit handelt. Strömt der Mensch Furcht und Angst und Kopflosigkeit aus, dann finden diese Wesen eine willkommene Nahrung, und sie werden mächtiger und mächtiger. Das sind feindliche Wesen für die Menschen.
Alles, was sich nährt von negativen Gefühlen, von Angst, Furcht und Aberglauben, von Hoffnungslosigkeit, von Zweifel, das sind in der geistigen Welt dem Menschen feindliche Mächte, die grausame Angriffe auf ihn führen, wenn sie von ihm genährt werden. Daher ist es vor allen Dingen notwendig, dass der Mensch, der in die geistige Welt eintritt, vorerst sich stark mache gegen Furcht, Hoffnungslosigkeit, Zweifelsucht und Angst. Das sind aber gerade Gefühle, die so recht moderne Kulturgefühle sind, und der Materialismus ist geeignet, weil er die Menschen abschneidet von der geistigen Welt, durch Hoffnungslosigkeit und Furcht vor dem Unbekannten diese dem Menschen feindlichen Mächte gegen ihn aufzurufen.
Rudolf Steiner starb 1925. Erst im Jahr 2016 erfuhr ich von der Existenz dieses Textes – in dem das tatsächliche Geschehen präzise beschrieben wird.
Körper und Seele
In den Manuskripten von Nag Hammadi werden viele christliche Motive aufgegriffen und unter einem anderen Blickwinkel betrachtet. Dazu zählt etwa die Erschaffung von Adam und Eva. Auch die gnostische Version von Adam (der in den Schriften als der erste Mensch der niederen Äonen bezeichnet wird) war ursprünglich eine Manifestation der erhabenen Äonen, deren Kopie bzw. Schatten der Demiurg jedoch zu entstellen begann. Der in den erhabenen Äonen beheimatete Adam war wie seine ursprüngliche, den niederen Äonen zugehörige Kopie androgyn. Der Demiurg unterteilte diese Blaupause jedoch in eine männliche und eine weibliche Version. An dieser Stelle kommt die Geschichte von Adam und Eva ins Spiel. Den Gnostikern zufolge sind auch der Demiurg und die Archonten androgyne Wesen: „Und sie sind mannweiblich entstanden, entsprechend dem unsterblichen Typos, der vor ihnen existierte“, lesen wir in der Schrift „Über den Ursprung der Welt“. Im Apokryphon des Johannes heißt es:
Und als alle Gewalten und der erste Archon [der Demiurg] hinschauten […] sahen sie im Wasser [erhabene Äonen] den Typos des Abbilds. Und er sprach zu den Mächten, die bei ihm waren: ,Lasst uns einen Menschen schaffen nach dem Abbild Gottes und nach unserem Bild, damit sein Abbild für uns zu Licht werde.‘ […] Er schuf ein Wesen nach dem Bild des ersten, vollkommenen Menschen.
Für die Gnostiker war der menschliche Körper ein Gefängnis. Der Mensch sei, so sagten sie, ein Funken oder Tropfen derselben Essenz, aus der auch „Gott“ beschaffen ist; doch seien die Menschen zu Gefangenen ihres Körpers geworden. Eines Tages würden sie diesem Kerker entrinnen – ein weiteres Motiv, das sich durch die gnostischen Schriften zieht. Das wahre Gefängnis rührt von der Unwissenheit über das Selbst und die Wirklichkeit her; der Körper spielt dabei jedoch insofern eine entscheidende Rolle, als er die Eingrenzung der Aufmerksamkeit auf das winzige Frequenzband der fünf Sinne ermöglicht. All die Umkehrungen und Verzerrungen, die von der archontischen Macht ausgehen, zielen darauf ab, die menschliche Wahrnehmung im Körper zu verkapseln sowie niedrig schwingende Energien zu generieren, die als Nahrung dienen können. Die Letztgenannten entspringen der Unwissenheit und allen Arten mentaler oder emotionaler Schieflagen, die sich daraus ergeben. Unwissenheit über die wahre Natur des Selbst und der Wirklichkeit kann Angst, Missstimmungen, psychopathische Persönlichkeitsstörungen und Depressionen zur Folge haben, aber auch Konflikte, Kriege und andere Arten gewalttätiger Auseinandersetzungen.
Dem gefangenen Gewahrsein darf man unter keinen Umständen gestatten, sich seiner selbst bewusst zu werden. Es darf nur an ein falsches Selbst glauben – an das Ich-Phantom – und muss sich mit seinen fünf Sinnen identifizieren. Das ewige Bewusstsein als Emanation des Unendlichen Gewahrseins, das sich seiner selbst gewahr ist, erfährt die niederen Äonen über die Seele / den Körper. Die gnostische Aussage, dass Geist (spirituelles Bewusstsein) und Seele zwei verschiedene Instanzen darstellen, deckt sich mit meiner eigenen Sichtweise. „Geist“ bezeichnet das wahre, ewige Selbst, das grenzenlose „Ich“ bzw. das „Eine“; die „Seele“ hingegen ist mit dem Verstand verknüpft (zusammen bilden sie eine minderwertige Version des spirituellen Bewusstseins). Von Menschen, die psychopathisches Verhalten an den Tag legen, sagt man landläufig, sie hätten keine Seele; doch im Sinne der vorstehenden Ausführungen sollte man stattdessen vom fehlenden Geist sprechen.
Die den niederen Äonen zugehörige Seele dient als Vehikel, Ausdrucksformen des spirituellen Bewusstseins in die energetisch dichteren Bereiche zu locken. Es ist die Seele, die durch die Decodierung holografischer Formen innerhalb des sichtbaren Lichts „inkarniert“. Ähnlich wie der Körper stellt auch die Seele eine Falle dar, wenn auch auf andere Art. Das, was viele Nahtoderfahrene in dem Moment zu Gesicht bekommen, da sie das auf die fünf Sinne beschränkte Gewahrsein hinter sich lassen, sind die niederen Äonen der Seelenebene. Sie mögen durchaus wunderbar erscheinen und das Gefühl von Einheit vermitteln – schließlich handelt es sich um die Kopie von etwas Wunderbarem und Ungespaltenem; doch sehen die Betroffenen wirklich die Quelle, der alle Dinge entspringen? Oder erleben sie nur ein „Trugbild“ bzw. einen Schatten derselben?
Da es sich bei den niederen Äonen ursprünglich um (minderwertige) Kopien der erhabenen Äonen handelte, sind sie nicht einfach durch und durch entsetzliche Orte. Noch immer geschehen in der Gesellschaft wunderbare Dinge, und viel Schönes ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben. Wie viele Seelen mögen wohl glauben, sich im „Himmel“ der erhabenen Äonen zu befinden, während sie in Wirklichkeit noch immer in den niederen Äonen gefangen sind? Illusionen, die auf Täuschungsmanövern basieren, erfordern in der Regel angenehme Illusionen, um voll wirksam zu sein und das Opfer erfolgreich zu unterjochen. Die Sklaven müssen ihre Knechtschaft lieben, schrieb Aldous Huxley in seinem Roman „Schöne neue Welt“. Die Mehrzahl aller Medien und Hellseher steht mit den niederen Äonen der Seelenebene in Verbindung; relativ wenigen gelingt es, die erhabenen Äonen des Geistes zu kontaktieren, die echte Erleuchtung ermöglichen. Wenn eine medial begabte Person auf die Bühne steigt und sagt: „Ich kriege eine Mary – kennt jemand eine Mary?“, dann kommuniziert diese Person mit den archontischen Ebenen der Seele / des Verstandes. Die Informationsträger, die sie dort erreicht, verfügen im besten Fall über begrenzte Einsichten in die Belange der „jenseitigen“ Welt.
Der gefälschte Geist
Wenn unser Gespür für das Selbst und die Realität von der Seelem / dem Verstand bestimmt wird, verlieren wir den Kontakt zum spirituellen Bewusstsein und geraten unter die Kontrolle der archontischen Ebene – unabhängig davon, ob die Seele gerade inkarniert ist oder nicht. Die Gnostiker berichten, dass die Archonten und Dämonen einen „gefälschten Geist“ erschufen, um die Menschheit mit seiner Hilfe zu täuschen und in die Irre zu führen: „Sie schufen einen gefälschten Geist, der dem Geist, der herabgestiegen war, gleicht, um so die Seelen durch ihn zu verunreinigen“, lesen wir im Apokryphon des Johannes. Die sogenannten „Rassen“, aus denen sich die Menschheit zusammensetzt, sind verschiedene informationscodierte Energiefelder, die die Wirklichkeit auf verschiedene Weise erfahren. Die Wahrnehmung und damit auch das Verhalten resultieren aus dem so codierten Wirklichkeitssinn. Die menschlichen Rassen sehen unterschiedlich aus, da sie verschiedenen genetischen Ursprungs sind, der sich wiederum auf unterschiedliche außerirdische Gruppierungen zurückführen lässt. Doch der „gefälschte Geist“ wurde gegen alle Rassen gleichermaßen eingesetzt. Er befiel den Körper / den Intellekt / die Seele, manipulierte deren Wahrnehmung und trennte den Menschen vom Geist. Im letztgenannten Punkt lag der Hauptzweck des Imitats: Körper / Intellekt / Seele vom wahren Geist der erhabenen Äonen zu isolieren.
In der Bibel wird die Infizierung des Fünf-Sinne-Körpers / Intellekts durch das Narrativ der Gottessöhne beschrieben, die mit den Menschenfrauen schliefen. Die Idee der „Erbsünde“ könnte sich durchaus auf die Verunreinigung des menschlichen Körpers bzw. biologischen Energiefelds durch den „gefälschten Geist“ der „Söhne“ (Archonten bzw. Dämonen) „Gottes“ (des Demiurgen) beziehen. Bei diesem Kreuzungsvorgang spielten, wie ich später erläutern werde, auch archontisch besetzte Außerirdische eine entscheidende Rolle, die reptiloide und andere Erscheinungsformen annehmen können. Das Apokryphon des Johannes besagt:
Er [Jaldabaoth / der Demiurg] sandte seine Engel [die Archonten / Dämonen] zu den Töchtern der Menschen, damit sie sie für sich selbst nähmen und eine Nachkommenschaft erwecken würden zu ihrem Vergnügen. Und beim ersten Mal hatten sie keinen Erfolg.
Als sie keinen Erfolg hatten, versammelten sie sich wiederum und fassten zusammen einen Plan […] Und die Engel änderten sich in ihrem Aussehen entsprechend dem Aussehen ihrer Paargenossen, wobei sie sie mit dem Geist der Finsternis füllten, den sie für sie gemischt hatten, und mit Schlechtigkeit […] Und sie nahmen Frauen und zeugten Kinder durch die Finsternis nach dem Bild ihres Geistes.
Wir kennen dieses Motiv in etwas anderer Form aus dem Alten Testament. Im Philippusevangelium, einem weiteren Nag-Hammadi-Text, wird diese Art der Besessenheit erläutert:
Die Gestalten der unreinen Geister sind männliche und weibliche. Die Männlichen sind die, die sich mit den Seelen vereinigen, welche in einer weiblichen Gestalt wandeln […] Wenn die törichten Männer [Dämonen] eine allein lebende schöne Frau sehen, beschwatzen sie sie und nötigen sie, weil sie sie beflecken wollen.
Im Apokryphon des Johannes wird beschrieben, wie das sexuelle Verlangen eingeschleust wurde, damit der gefälschte Geist fortwährend Kopien seiner selbst erzeugen kann:
Und er [Jaldabaoth] pflanzte sexuelle Begierde in die, die zu Adam gehört. Und er erweckte durch den Beischlaf die Bilder der Körper, und er regte sie an mit seinem gefälschten Geist.
Der Vorgang der energetischen Verzerrung speist sich aus niedrig schwingender sexueller Energie. Das erklärt eine Menge, wenn man die heutige Gesellschaft betrachtet. Über das Körper- / Seele-Konstrukt soll unsere Wahrnehmung eingeschränkt und in Illusionen verstrickt sowie der Einfluss des Geistes (des Unendlichen Gewahrseins) gekappt werden. So werden wir zu Gefangenen der niederen Äonen, die sich mit ihrem Körper oder bestenfalls mit ihrer Seele identifizieren. „Dies ist die Höhle der Neubildung des Körpers, mit dem die Räuber [die Archonten / Dämonen] den Menschen bekleidet haben, die Fessel des Vergessens. Und er wurde ein sterblicher Mensch“, heißt es im Apokryphon des Johannes. Der menschliche Körper wird als „Lichtabschirmung“ bezeichnet, die das Gewahrsein des Körpers / Intellekts vom erweiterten Gewahrsein abschirmt und den Körper in ein Gefängnis verwandelt. Weiter lesen wir:
Und ich ging hinein in die Mitte ihres Gefängnisses, welches das Gefängnis des Körpers ist. Und ich sagte: „Der, der hört, stehe auf von seinem tiefen Schlaf.“ […] Und ich sprach: „Ich bin […] reinen Lichtes […] Stehe auf und […] folge deiner Wurzel – das bin Ich [das erweiterte Gewahrsein] –, und hüte dich vor den Engeln der Armut [den Archonten] und den Dämonen des Chaos und all denen, die dich umgarnen, und hüte dich vor dem tiefen Schlaf und der Einzäunung der Innenseite der Unterwelt!“
Man kann den Vorgang bildhaft beschreiben, indem man sich einen Menschen vorstellt, der an einem Computer arbeitet: Der Computer (Körper / Intellekt) wird von der Person isoliert, die ihn mittels Maus und Tastatur bedient (erweitertes Gewahrsein); anschließend übernimmt an ihrer Stelle ein Virus (gefälschter Geist) die gesamte Entscheidungsfindung (Abb. 96).