Kitabı oku: «Der Muskeltest - Was er wirklich kann», sayfa 3
Grundlagen des Muskeltests
Physiologisch basiert der Muskeltest auf der Tatsache, dass die Skelettmuskulatur am ganzen Körper ihre Reaktionsweise unter bestimmten Umständen verändert. Üblicherweise steuern wir diese Muskeln mit dem willkürlichen Nervensystem, das heißt, sie „gehorchen“ dem Willen, der Führung des Menschen.
Außerdem hat aber auch das autonome, unbewusste Nervensystem Zugang zur willkürlichen Muskulatur: Das reagiert automatisch und schneller als das willkürliche – und dies ist entscheidend in Gefahrensituationen, wenn man ohne Umwege fliehen oder kämpfen muss. Damit der Weg zu diesen schnellen, reflektorischen Reaktionen frei wird, muss die willkürliche Steuerung (wie das Rühren im Kochtopf) unterbrochen werden. Wir kennen das von einfacheren Reflexen (zum Beispiel: Wegziehen der Hand von der heißen Herdplatte) ebenso wie von angelernten, verinnerlichten Abläufen (Bremsen beim Autofahren).
Sobald die Wahrnehmungssysteme des Menschen Alarm geben, unterbricht also das willkürliche Nervensystem für einen Augenblick die Kontrolle über die Muskelfunktion, um die schnellere autonome Reaktion nicht zu behindern. Diese Entkopplung zwischen willkürlichem Nervensystem und Muskulatur dauert nur einen kleinen Moment, danach kann das Bewusstsein sich wieder in die Muskelsteuerung einschalten und sinnvoll mithelfen – oder einen entgegengesetzten „Befehl“ geben: Obwohl Feuer zunächst einen Fluchtreflex auslöst, können wir bewusst in ein brennendes Haus zurücklaufen, um einen Menschen zu retten.
Die kurze neuromuskuläre Entkopplung (Kinesiologieanwender sagen: „Der Muskel schaltet ab.“) zeigt also an, dass das Körpersystem Alarm gibt. Dies tut es aber nicht nur, wenn etwa ein Bär hinter uns auftaucht oder eine Maus durch die Küche läuft, sondern schon bei unterschwellig bedrohlichen Reizen, die wir mit dem Bewusstsein noch gar nicht als Gefahr erfassen, wie zum Beispiel bei ungesunden Nahrungsmitteln, unverträglichen Sonnencremes, elektromagnetischen Feldern oder emotionalen Belastungen.
Die Tragweite dieses Phänomens ist enorm. Es bedeutet nämlich, dass es in unserem Körper Frühwarnsysteme gibt, die über völlig andere – noch unerforschte – Sensoren verfügen als die bekannten Sinnesorgane! Diese „erkennen“ potenzielle Gefährdungen bereits, wenn diese noch ein minimales Ausmaß haben, und würden – wenn man ihren Warnungen folgte – verhindern, dass sich aus der Summe kleiner Negativreize anhaltende Schäden im Gesamtsystem des Menschen manifestieren.
Die Stressreaktion
In Bezug auf den Muskeltest heißt das:
Wenn der getestete Muskel eine gewünschte willkürliche Bewegung kurzfristig nicht ausführen kann, lässt das auf eine offensichtliche oder unterschwellige Gefahr schließen. Daraus ergibt sich im Rückschluss, dass wir den Muskeltest benutzen können, um schädliche Einwirkungen auf den Organismus zu identifizieren. Solche schädlichen Reize nennt man in der Kinesiologie „Stressoren“.
In meiner Arbeitsweise beginnt der Muskeltest damit, dass der sitzende Patient einen Arm in etwa waagerecht vor dem Körper ausstreckt. (Das „Halten“ in dieser Position ist dabei der Auftrag des bewussten Nervensystems.) Der Therapeut sitzt seitlich von ihm, legt seine Hand auf den Unterarm des Getesteten und prüft mit langsam ansteigendem Druck, ob der Arm wirklich gehalten werden kann. Dies spürt er am „Einrasten“ des aktivierten Muskels, das sich für Tester und Proband etwa so anfühlt wie das Einrasten des Sicherheitsgurts im Auto, wenn plötzlicher Zug auf ihn einwirkt.
Das Einrasten (kinesiologisch auch „Sperren“ genannt) ist für den Testenden das Zeichen, dass der Wille des Menschen sich auf die Muskulatur überträgt, und für das Muskelsystem ist es die Kennung, auf welchen Prüfdruck vonseiten des Testenden es sich im weiteren Verlauf einzustellen hat. Dieses „Einrasten“ sollte im Idealfall von Tester und Getestetem (zumindest aber vom Testenden) gespürt werden, sonst ist der Druck zu schwach oder – weitaus häufiger – zu kurz.
Die Testhaltung
Wichtig ist dabei, dass der Druck langsam (über 2 bis 3 Sekunden) und keinesfalls ruckartig aufgebaut wird. Ebenso wenig ist ein Kräftemessen angesagt, weil es nicht um Stärke oder Schwäche geht, sondern nur um das Prüfen der willkürlichen Muskelkontrolle. Bei technisch korrektem Druck kann der Proband den Arm auch in einer längeren Testserie leicht halten und spürt darüber hinaus selbst eindeutig seine Reaktionen. (Wer es richtig erlernen will, findet Ausführliches zur Technik, zum Selbsttraining, zu verschiedenen Testvarianten, Fehlermöglichkeiten usw. in meinem Praxisbuch analytische Kinesiologie.)
Dieser „Leertest“ der Haltereaktion ist die Ausgangsgröße. Im Vergleich mit ihr möchten wir erkennen, wie der Organismus auf unterschiedliche Reize antwortet. Vor dem eigentlichen Test ist es üblich, durch einen eindeutig negativen Reiz zu prüfen, wie sich die neuromuskuläre Entkopplung (= das Nichteinrasten) bei der jeweiligen Testperson darstellt. Es gibt Menschen, deren Arm sich bei gleichmäßigem Druck von oben allmählich und kontinuierlich nach unten bewegen lässt, bei anderen „fällt“ der Arm nach der Entkopplung fast von allein nach unten.
Um unser Muskelsystem als Anzeigeinstrument benutzen zu können, müssen wir es „eichen“. Wir brauchen eine Ausgangssituation, in der der Muskel neutral reagiert (der Arm also mühelos gehalten werden kann), sowie eine Reaktionsweise, die Störung oder Stress signalisiert (bei der der Arm also die Muskelkontrolle verliert).
Smilie
Dazu benutze ich als Einstieg zwei Testbilder, den sogenannten Smilie mit dem Lächeln und den Heulie mit den heruntergezogenen Mundwinkeln. Bei Letzterem registriert der Körper Stress und lässt die Muskulatur entkoppeln, der Testende kann den Arm ohne besonderen Kraftaufwand nach unten drücken, obwohl die Testperson ihn zu halten versucht.
Heulie
Ist der Unterschied zwischen „eingerastetem“ Arm und „entkoppeltem“ Muskel (oder zwischen an- und abgeschaltetem Muskel) eindeutig, kann man mit dem eigentlichen Testen beginnen, indem man den Probanden verschiedenen Reizen aussetzt.
Uns sind üblicherweise Reize vertraut, die wir mit unseren Sinnesorganen aufnehmen, also schöne oder weniger erbauliche Bilder, angenehme oder schrille Töne … Um das zu differenzieren, brauchen wir keinen Muskeltest. Das Besondere an diesem Test ist, dass sogar diese bewusst wahrgenommenen Reize durch einen „Spezialfilter“ unseres Unterbewusstseins laufen, wo sie nach sensibleren Kriterien beurteilt werden. So mag jemand klassische Musik öde finden (= oberflächliche Vorliebe) – das Unterbewusstsein könnte bei Musik von Mozart jedoch mit einem gehaltenen Arm Wohlbefinden signalisieren, während bei der bevorzugten Marschmusik oder dem „angesagten“ Heavy-Metal-Rock der Arm eventuell nachgibt.
Wichtig ist noch zu erwähnen, dass das neuromuskuläre System den Muskel bei Konfrontation mit einem Negativreiz nur für kurze Zeit „abschalten“ lässt. Bei anhaltendem Kontakt mit einem Reiz adaptiert das Körpersystem. (Die Adaptationszeit variiert je nach Reizintensität und beträgt in der Regel nur wenige Sekunden.) Daher lässt der anfangs „schwach“ getestete Arm sich trotz weiterer Reizeinwirkung bald wieder leicht halten.
Erst durch diese Adaptation wird der Muskeltest überhaupt möglich, denn es dürfte keine einzige stabile Ausgangssituation beim Testen geben, die in jeder Hinsicht völlig frei ist von jeglichen negativen Einwirkungen. Gäbe es die Adaptation nicht, würden sämtliche potenziell negativen Reize der Umgebung, angefangen vom Stromkabel über die Tapetenfarbe bis zur Fliege an der Wand, anhaltend einen „starken“ Arm verhindern – und damit gäbe es keinen Muskeltest.
Da das Muskelsystem auch auf unterschwellige Reize reagiert, die über noch unbekannte Rezeptoren aufgenommen werden, gibt der Test Auskunft über Wahrnehmungen, die den uns vertrauten fünf Sinnen weitgehend verschlossen sind.
Das heißt, mit dem Test kommen wir an Informationen heran, die wir sonst nur über äußerst aufwendige und manchmal riskante Wege herausfinden würden. Gerade deshalb ist die große Domäne des Muskeltests vor allem das Austesten von Substanzen auf Verträglichkeit oder auch das Testen von Medikamenten – allein durch Körperkontakt. Ebenso lassen sich Strahlungsfelder nachweisen, sobald sie den Organismus störend beeinflussen.
Nun könnte es ja sein, dass wir möglicherweise vorhandene „Mobilfunkrezeptoren“ im Körper einfach nur noch nicht entdeckt haben, ebenso wie „Messfühler“ für Joghurtdrinks. Doch selbst wenn sich eines Tages nachweisen ließe, dass es ein subtiles Schadensabwehrsystem einschließlich der dazugehörigen Sensoren gibt, erklären sich daraus nicht alle Möglichkeiten des Muskeltestens. Allein schon die Möglichkeit, geeignete Heilmittel auszutesten, lässt sich nicht mehr mit Aspekten wie Alarm oder Stressor erklären. Diese Art Kommunikation mit der Körperintelligenz bedarf also eines erweiterten Verständnisses.
Die Funktionen des Muskeltests wären nicht vollständig dargestellt, würde ich an dieser Stelle nicht eine weitere wichtige Reaktionsweise ins Spiel bringen. Sie beruht auf der Tatsache, dass unser Körpersystem zwar offensichtlich recht „simpel“ auf Konfrontation mit Stressreizen reagiert, sich aber keineswegs auf diesen simplen Mechanismus beschränkt. Das heißt, im intelligenten System Mensch kann der Organismus durch Zusammenspiel mit dem Bewusstsein noch viel mehr:
Wir können die grundsätzliche Funktion des Testes, das On-Off-Phänomen der Muskelreaktion als Stressanzeige, durch Ansprechen der Körperintelligenz erweitern. Diese verbale Steuerung des Muskeltests kann man am besten auf der Grundlage der Idiomotorik verstehen, die vielen aus der Hypnotherapie bekannt sein dürfte: Dort vereinbart man mit dem Klienten, dass er sein Unterbewusstsein durch Handzeichen antworten lässt, ohne dabei willentlich zu „helfen“. Dazu bekommt er die Anweisung, dass die rechte Hand gehoben werde, wenn das Unterbewusstsein „ja“ sagen wolle, und die linke, wenn es „nein“ signalisiere.
Nur im Sinne einer solchen Vereinbarung lässt sich erklären, dass auch der Muskel(halte)test auf Ansprechen und Auffordern reagiert. Damit tritt dann die „Hardware“ des Muskeltests als reine Reaktion auf einen Reiz in den Hintergrund und macht Platz für die „Software“, in der die neuromuskuläre Entkopplung nicht mehr von einer klassischen Stresswirkung gesteuert wird, sondern von einer gewählten Vorgabe. In diesem Zusammenhang wird der Muskeltest zu einem Indikator, der unserer Intention folgt. (Dazu gebe ich im Folgenden Beispiele.) Dies kann auf zweierlei Weise geschehen, nämlich durch die Vereinbarung von Suchkriterien (= Raster) oder in einem ausformulierten Dialog.
Der Dialogtest
Jeder, der schon einmal kinesiologische Tests angewendet oder erlebt hat, dürfte den verbalen Test kennen. Da werden Worte und Sätze formuliert und das Muskelsystem wird „beauftragt“, hierauf zu reagieren. Zu diesem Zweck lassen sich entweder Fragen stellen oder Aussagen prüfen („Ist heute Sonntag?“ oder „Heute ist Sonntag.“), im Anschluss daran wird der Muskeltest vollzogen.
Logisch gesehen ist es naheliegend, dass ein gehaltener Arm „ja“, also Bestätigung bedeutet und dass sein Nachgeben „nein“ oder Negation heißt. So praktizieren es die meisten Anwender fast schon instinktiv. Allerdings ist das kein Naturgesetz, sondern durch eine entsprechende Vereinbarung kann die Reaktion auch umgekehrt erfolgen. Ich empfehle, sich bewusst zu entscheiden (und es möglichst auch dem Getesteten mitzuteilen), wie die Muskelreaktion zu interpretieren ist.
Der Muskeltest fungiert im Dialog nicht mehr als physiologische Reaktion auf einen Stressor, sondern als Indikator, der von der Körperintelligenz gesteuert wird.
Beim Dialog per Muskeltest fassen wir in Worte, was Psyche oder Körper sagen würden, wenn sie direkt zu uns sprechen könnten. Wir bieten sozusagen fertige Aussagen an, damit die Muskelreaktion sozusagen nur noch zu markieren braucht, was richtig und was falsch ist.
Dabei treten wir üblicherweise in Kontakt zu Ebenen, die unserem Tagesbewusstsein nicht zugänglich sind. Auf diese Weise lassen sich Rückversicherungen zum Behandlungsverlauf einholen („Wir sind auf dem richtigen Weg zur Lösung des Problems“ oder „Es fehlt noch etwas, um die Behandlung zu vervollständigen“), es lassen sich medizinische Fragen wie notwendige Maßnahmen oder Medikamentendosierungen ebenso klären wie Glaubenssätze in der psychotherapeutischen Arbeit und manches mehr.
Viele Ergebnisse des Muskeltests erfordern über die Einordnung als Stressor hinaus weitere, differenziertere Auskünfte. Vielleicht müssen wir klären, warum bei Berühren einer Orange der Muskel nachgegeben hat: Ist es nur diese eine Orange oder sind es Orangen generell? – Ist die getestete Frucht schadstoffbelastet, unreif oder verdorben? – Wird die Fruchtsäure nicht vertragen oder liegt eine Allergie vor? – Betrifft der Test die Schale oder auch das Fruchtfleisch? … In solchen Fällen ist der Körperdialog per Muskeltest ebenso wertvoll wie beispielsweise bei der Klärung, ob eine Operation notwendig ist oder zu welchem Zeitpunkt ein Eingriff stattfinden sollte.
So kann man sozusagen per Vereinbarung den Muskeltest nutzen, um mit dem Körper zu kommunizieren. Das ist genial, aber nicht in jeder Situation ökonomisch. Stellen Sie sich vor, Sie wären auf der Suche nach einem geeigneten Heilmittel. Alle zu prüfenden Mittel sind per se unschädlich – also müsste, da kein Stress ausgelöst wird, bei jedem Mittel der Arm gehalten werden. Damit würden wir das Gewünschte nicht finden können. Wenn Sie aber zu jedem einzelnen Mittel eine vollständige Aussage formulieren müssten, um den Körper jeweils nach der Wirksamkeit zu fragen, würden Sie bei 25 oder 93 verschiedenen Substanzen erstens sehr lange brauchen, zweitens würde der Kopf rauchen und drittens die Zunge einen „Knoten“ bekommen … Das wäre offensichtlich zu umständlich.
Der Rastertest
In dieser Situation schafft der Rastertest Abhilfe. Er kombiniert die Funktionen von Dialog und Stressor. Wir geben unsere Intention, mit der wir an den Test herangehen, als Suchkriterium schon zu Beginn des Testens vor, erteilen also dem Un(ter)bewussten bzw. dem vegetativen Nervensystem den Auftrag, von vornherein die anschließend ausgetesteten Substanzen entsprechend unserer Absicht zu selektieren. „Etwas“ in der Körperintelligenz versteht, wonach gesucht werden soll, und setzt diesen Befehl für die gesamte anschließende Testserie um.
Mit dem Rastertest setzen wir in gewisser Weise die Funktion des Stressors außer Kraft, gehen aber dennoch ähnlich vor wie beim reinen Reiz-Reaktions-Test.
Mal ganz praktisch: Stellen Sie sich vor, Ihre beiden Kinder fühlen sich unpässlich. Eines hat Halskratzen, das andere Blähbauchbeschwerden. Sie haben in Ihrer Hausapotheke etwa 20 Heiltees aus biologischem Anbau. Vorausgesetzt, dass die Kinder auf keinen der Tees allergisch sind, müsste also bei jedem der Tees der Arm gehalten werden (– der Tee löst ja keinen Stress aus). Damit kämen Sie nicht zu dem gewünschten Ergebnis, für die jeweiligen Beschwerden Ihrer Kinder den passenden Tee zu finden. Und bei jedem Tee umständlich Fragen zu formulieren, das wäre, wie gesagt, auch bei „nur“ 20 Wahlmöglichkeiten extrem aufwendig.
Der Rastertest hingegen macht es wieder einfach: Sie wählen für das Kind mit den Halsschmerzen die Vorgabe, dass der Tee dem Kind gegen Halsschmerzen helfen soll – und siehe da, vermutlich wird der Arm nur bei Salbeitee stark bleiben! Mit der Ausrichtung auf Blähbauch bei dem anderen Kind reagiert der demzufolge positiv auf Fencheltee. Bei allen anderen Tees wird der Muskel nachgeben, obwohl sie völlig unschädlich sind und somit auch keine „Stressoren“ sein können.
Diese Vorabdefinitionen bedeuten also für den Test, dass der Arm bei positiven Suchkriterien (also etwa einer geeigneten, notwendigen oder optimalen Arznei) stark bleibt und bei allem, was dem Suchkriterium nicht entspricht, nachgibt, selbst wenn es nicht schädlich ist.
Ebenso nützlich ist der Rastertest, wenn eigentlich alle zu testenden Substanzen Stressoren wären, wir unter ihnen aber einzelne nach unserem Gutdünken auswählen wollen. Beispielsweise würde bei allen alkoholischen Getränken der Muskel wegen des Alkoholgehalts abschalten. Wenn wir aber mit einer Rastervorgabe testen, können wir unter verschiedenen Weinsorten die bekömmlichste durch einen starken Muskel herausfinden – die Stressorfunktion wird in diesem Fall per Handlungsauftrag außer Kraft gesetzt und vom neuromuskulären System „ignoriert“.
Vielleicht beherrschen Sie den Muskeltest ja schon und haben nun Lust, es selbst einmal auszuprobieren?
Den Rastertest ausprobieren
Sammeln Sie einige Nahrungsmittel, Kosmetika, Waschpulver, vielleicht auch Vitaminkapseln oder Ähnliches.
Testen Sie einmal alle Substanzen ohne jeglichen Kommentar und ohne jede Absicht durch. (Vor Beginn eichen!)
Der Arm wird nur dann nachgeben, wenn etwas vom Körper als schädlich erkannt wird. So wird er vermutlich auch bei einer Sonnenmilch oder bei der Zahnpasta dem Testdruck standhalten.
Machen Sie dann eine Vorgabe, die Ihnen sinnvoll scheint, beispielsweise: Der Arm bleibt stark bei allem, was als Nahrungsmittel geeignet ist. Testen Sie wieder dieselben Substanzen durch – das Ergebnis wird ein anderes sein. Überlegen Sie sich weitere Vorgaben, etwa: was gesundheitsfördernd ist oder Ähnliches.
Mit Rastern zu testen, die auf individuelle Praxissituationen zugeschnitten werden können, halte ich für eine der ökonomischsten und effektivsten Anwendungen des Muskeltests.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass wir den Muskeltest in zwei Funktionen anwenden können:
● Stressorsuche – der Muskeltest als reines Prüfen der Reaktion auf einen Reiz
● Idiomotorische Funktion als Indikator – Vereinbarung mit dem Körpersystem, wie die Muskelreaktion erfolgen soll:
… entweder innerhalb von Rastern, die Suchkriterien definieren,
… oder im Dialog, also im Zwiegespräch mit dem Unterbewusstsein im Sinne von Frage und Antwort, von wahren oder unwahren Aussagen
Wenn nichts anderes vereinbart oder vorgegeben wird, bleibt der Test im reinen Reiz-Reaktions-Modus. Wenn ich eine andere Testfunktion wünsche, muss ich mir dessen bewusst sein und sie vorab möglichst klar formulieren.
Das bisher zum Muskeltest Gesagte lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Der Muskeltest ist ein Instrument, das in bestimmten Funktionen angewendet wird. Die Hauptfunktionen sind reine Reiz-Reaktions-Prüfung, Dialog (mit vollständigen Sätzen) und Vorgabe von Auswahlkriterien. Diese Auswahl kann sich innerhalb von Substanzen bewegen (Nahrungsmittel, Medikamente …) oder in der Zuordnung von Krankheitsursachen, aber auch verbale Listen durchforsten wie bei der Suche nach emotionalen Triggerbegriffen.
In dieser Einfachheit sind der Test und seine Systematik vielfältig einsetzbar und nützlich und mit den meisten therapeutischen Rahmenbedingungen kompatibel.
Sofern Sie noch keinen Einblick in die Kinesiologie hatten, hoffe ich, dass Sie sich nun etwas Konkreteres darunter vorstellen können. Nur ist es mit dem Muskeltest wie mit einer Pizza: Die Zutaten zu beschreiben ersetzt nicht das Schmecken. Letztendlich muss man den Muskeltest erlebt haben, um zu wissen, was gemeint ist. Vielleicht haben Sie Glück, dass sich jemand freut, es Ihnen zeigen zu dürfen. Sollten Sie zu den Skeptikern gehören, lassen Sie es sich von einem besonders versierten Tester zeigen.
Die Zweifler kann ich gut verstehen, weil unsere Erfahrung solche Phänomene nicht kennt und weil nicht jede praktische Demonstration überzeugt. Aber die Zweifler werden in den nachfolgenden Kapiteln noch genügend „Gedankenfutter“ bekommen, bevor sie dann hoffentlich doch noch überzeugt werden …
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