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Rosacea Komplikationen
Bei schweren Verlaufsformen kann es im Rahmen akuter Schübe zur Ausbildung derber Knoten kommen, die zur Auftreibung der Haut führen. Eine bevorzugt bei Männern auftretende schwere Komplikation ist die Ausbildung eines Rhinophyms, die durch eine Hypertrophie der Talgdrüsen im Bereich der Nase bedingt ist.
Bei einem kleinen Teil der Betroffenen kann das Auge in Form einer Konjunktivitis, Blepharitis und/oder Keratitis mitbeteiligt sein; es handelt sich um eine Ophthalmo-Rosazea.
Unerkannt bzw. unbehandelt kann sie zu Hornhaut-Ulzerationen, Narbenbildung auf der Hornhaut und Erblindung führen.
Die okuläre Rosazea kann vor oder auch zeitgleich mit der kutanen Manifestation auftreten.
Hinweis:
Die Zusammenarbeit mit einem Augenarzt ist in der Frühphase dieser Krankheitsform unbedingt notwendig!
Rosacea Differentialdiagnose
Zu allererst abzugrenzen ist eine Rosacea gegenüber einer Acne vulgaris. Unterscheidungskriterien sind das höhere Alter beim Auftreten der Krankheit, das Fehlen von Komedonen („Mitessern“) und die geringer ausgeprägte Seborrhoe (die Überproduktion von Fetten durch die Talgdrüsen der Haut).
Eine weitere zu unterscheidende Krankheit ist die sogen. „Couperose“. Bei einer Couperose (franz. für „Kupferrose“ oder „Kupferfinne“) handelt es sich um eine genetisch bedingte Erweiterung der kleinen oberflächlichen Blutgefäße in der Haut. Zu Couperose neigende Haut geht einher mit Rötungen, Trockenheit und hoher Empfindsamkeit. Typisch sind einzelne sichtbare kleine Äderchen bis hin zu diffusen Rötungen im Gesicht - hier vor allem im Bereich der Nase und der Wangen - und im Dekolleté.
Couperose gilt als mögliche Frühform von Rosacea.
Eine weitere sehr wichtige Differentialdiagnose ist die Autoimmun-Krankheit „Lupus erythematodes/LE“ - die ‚Schmettlingsflechte‘ -. Sie verläuft ebenfalls schubförmig; es kommt jedoch außer den entzündlichen Veränderungen im Gesicht v.a. zu Entzündungen an der haut generell, sowie an Gelenken, Organen und dem nervensystem.
Weitere auszuschließende Hauterkrankungen – in den Rosacea-Stadien – sind:
Stadium I
Dermatomyositis, Mastozytose, allergisches Kontaktekzem
Stadium II
Akne papulo-pustulosa, periorale Dermatitis, allergisches und/oder toxisches Kontaktekzem
Stadium III
Lupus pernio, eosinophiles Granulom
Rosacea Symptomatologie
Folgende Symptome treten bei einer Rosacea auf:
Hautrötungen im Gesicht
Empfindliche Gesichts-Haut
Juckreiz, Brennen, Stechen der Gesichts-Haut
Entzündliche Bläschen im Gesicht
Schmerzende Knötchen im Gesicht
Lymphödeme
(d.s. sicht- und tastbare Flüssigkeits-Ansammlungen im Zellzwischenraum. Hervorgerufen durch mechanische Insuffizienz des Lymphgefäß-Systems, das die interstitielle Flüssigkeit nicht mehr ausreichend über die Lymphgefäße abtgransportieren kann)
knollenartige Wucherungen z.B. Nase
Rosacea Diagnostik
Eine eingehende Anamnese einhergehend mit einer klinischen Inspektion des Kranken sicvhert zumeist bereits die Diagnosem „Rosacea“.
Bei Augen-Symptomen ist eine umgehende Untersuchung beim Augenarzt erforderlich.
Bei Verdacht auf Lupus erythematodes sind weitergehende Untersuchungen - z.B. Labor - angezeigt.
Rosacea Therapie
Zunächst einmal gibt es kein „primäres Heilmittel“ für Rosacea im Gesicht.
Aber:
Die verschiedenen Stadien und Sonderformen lassen sich aber mit spezifischen Therapie-Strategien gut kontrollieren. Wichtig ist, dass Betroffene frühzeitig gemeinsam mit ihrem Hautarzt - optimalerweise mit einem Dermatologen - einen „individuellen Behandlungsplan“ erarbeiten und sich daran halten.
Der erste Behandlungsschritt:
D.h.: soweit als nur möglich die Vermeidung von Rosacea-auslösenden bzw. -begünstigenden Faktoren wie z.B. zuviel Sonnen-Aussetzung, Rauchen & Alkohol-Konsum, Haut-reizende Kosmetika, Essen von spezifischen Lebensmitteln.
Ein TIPP für Männer:
Um unnötige Hautreizungen zu verhindern, sollten Sie sich lieber trocken als nass rasieren und scharfe Klingen an der Gesichtshaut vermeiden.
Die weiteren Behandlungsschritte:
Hier muss individuell und je Schweregrad/Stadium bzw. Sonderform der Rosacea behandelt werden.
So reicht es z.B. völlig aus bei einer Rosacea-Vorstufe bzw. einer leichten Form von Rosacea diese mit einer „Gesichts-Intensivpflege“ zu behandeln.
Dazu werden medizinische Präparate in aller Regel nicht benötigt.
Empfehlung:
Antirougeurs Pflegelinie (Eau Thermale Avène)
Ab Rosacea-Stadium I/II kommen verschreibungspflichtige, entzündungs-hemmende Präparate zur internen wie externen Anwendung.
Speziell die Wirkstoffe Metronidazol, Azelainsäure, Tetracyclin und Clindamycin bringen gute Ergebnisse in der Bekämpfung von Rosacea.
Neben arzneilichen Therapien können individuell zum Einsatz kommen:
Laser- und Licht-Behandlungen
Hartnäckige Rötungen, bedingt durch die Rosacea, können mit Laser- und Licht-Strahlen behandelt werden. Vor allem lang anhaltende Rötungen und Gefäß-Erweiterungen lassen sich durch diese Form der Therapie gut beseitigen.
Die betroffene Haut wird mit gebündelten Lichtstrahlen therapiert.
Ansonsten kommen noch IPL-Laser (Intense Pulsed Light) zum Einsatz.
In diesem Verfahren werden Lichtimpulse abgegeben, welche die Blutgefäße zusammenschweißen. Roscacea-Symtome wie Hautrötungen können auf diese Weise gelindert werden.
Besonders in frühen Stadien einer Rosacea können „Hausmittel“ wirkungsvoll angewendet werden.
In späteren Stadien dann adjuvant/komplementär.
Wer bei einer leichten Rosacea auf eine möglichst milde Behandlung setzen möchte, kann verschiedene Hausmittel anwenden. Gesichtsmasken mit Kamille, Honig, Aloe Vera oder grünem Tee können direkt auf den Rötungen angewendet werden und zur Linderung von Juckreiz und Brennen beitragen - ergänzend zur ärztlichen Behandlung auch bei schwereren Rosacea-Symptomen -.
Grüner Tee
Die im Grünen Tee enthaltenen Sekundären Pflanzenstoffe/SPS wirken egen die schädlichen Freien (Sauerstoff-)Radikale, verringern Rötungen und beschleunigen den Heilungsprozess. Außerdem unterstützen die Inhaltsstoffe den Schutz der Haut vor Sonnenlicht.
Anwendung:
2 Tassen grünen Tee zubereiten, abkühlen lassen und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank abkühlen
Ein Baumwolltuch mit grünem Tee tränken und für 5 Minuten auf Rosacea-Stellen legen
für lindernde Ergebnisse 2x täglich anwenden
Kamille
Die zahlreichen Inhaltsstoffe der Kamille bewirken eine starke Entzündungs-Hemmung, zudem wirken sie Haut-beruhigend.
Anwendung:
4 Bio-Kamille-Teebeutel – optimal ist die Anwendung von frischen Kamillenblüten - auf 3 Tassen aufteilen und mit heißem Wasser aufbrühen – 10 Minuten ziehen lassen
Teebeutel entnehmen und am besten im Kühlschrank mindestens 30 Minuten abkühlen lassen
kalte Kamille-Teebeutel zur Anwendung auf die mit Rosacea betroffenen Hautstellen legen und etwa 15 bis 20 Minuten wirken lassen
morgens und abends anwenden, bei Bedarf bis zu 4x täglich
Honig
Schon im alten Ägypten wurde Honig zur therapeutischen Anwendung von Hautproblemen genutzt. Als Hausmittel gegen Rosacea wirkt das flüssige Gold desinfizierend und hat eine antibakterielle Wirkung, die Entzündungen lindern kann. Es verschafft ein behagliches Hautgefühl ohne einen unangenehmen Film aus Öl zu hinterlassen.
Anwendung:
2 Esslöffel Bio-Honig sanft auf die betroffenen Hautstellen auftragen
20 bis 30 Minuten einwirken lassen und anschließend mit lauwarmem Wasser abspülen
Aloe vera
Aloe verfügt über eine entzündungshemmende und zugleich pflegende und beruhigende Wirkung auf die Haut.
Anwendung:
Die beste Wirkung ist zu erzielen, wenn der Saft (das Gel) aus der Aloe-Pflanze unmittelbar auf die Rosacea-Areale aufgetragen wird.
Alternativ kann eine „Aloe-vera-Gelpräparat“ zur Anwendung kommen.
Das Gell bzw, den Direkt-Saft auftragen und einziehen lassen.
Ca. 20 min einwirken lassen.
Dann das Gel/den Direktsaft mit lauwarmem Wasser sanft abspülen.
Empfehlung:
2xtgl anzuwenden.
Apfelessig
Durch die Gärprozesse entstehen zahlreiche Stoffe, die Entzündungen hemmen, die zur Desinfektion beitragen. Zudem bringt Apfelessig den haut-pH-Wert ins Gleichgewicht und wirkt auch noch anti-bakteriell.+
Anwendung:
2 Esslöffel Apfelessig mit 8 großen Esslöffeln Wasser mischen
Apfelessig-Mischung mit einem Wattepad auf die Haut auftupfen
10 Minuten nach Anwendung den Essig gründlich von der Haut abspülen
1x tägliche Anwendung
Psoriasis
Fakt
Psoriasis (Schuppenflechte) stellt in vielen Fällen eine schwere, lebenslange Belastung für Körper und Seele des Kranken dar!
Und:
Psoriasis ist als Autoimmunkrankheit (Stand Sommer 2021) nicht heilbar!
Welt-Psoriasis-Tag
Jedes Jahr wir national wie international begangen der
„Welt-Psoriasis-Tag“
[world psoriais day]
am
29. September
Das Motto für 2020 lautete:
„Be informed“
[mach Dich schlau]
Die „Psoriasis-Schleife“
Die „Psoriasis-Schleife“ - im anglo-amerikanischen Sprachraum als „Psoriasis-Ribbon“ bezeichnet - wurde von der International Federation of Psoriasis Associations (IFPA) bereits Ende der 1990er Jahre als sichtbares Erkennungszeichen für Psoriasis-Kranke ins Leben gerufen mit dem Ziel, mehr Aufmerksamkeit für die Krankheit Schuppenflechte an sich und an die darunter leidenden Menschen in der breiten bzw. breiteren Öffentlichkeit zu erreichen.
Ein kleines Gedicht
Psoriasis
Die Haut ganz dünn
nach all den Jahren,
erfühlt sie schneller
die Gefahren.
Sie ist ein promptes
Warnsystem,
nicht immer
schön dann anzuseh´n.
Sie zeigt,
Du hast Dich überstrapaziert
schau genau, was da passiert.
Hör auf das Signal
erspar Dir zusätzliche Qual.
Nimm ihre Warnung an,
tritt kürzer dann.
Schenk´ Dir selber wieder Zeit,
auf dass Deine Seele heilt.
(Elke Lüder – e-Stories.de)
Ein erstes Wort!
Die Schuppenflechte (Psoriasis) kennt keine (Länder- & Kontinent-) Grenzen und sie betrifft jedermann/-frau – gleich, ob arm, ob reich, ob hochgebildete Oberschicht oder schlecht gebildete Unterschicht (Präkariat) –.
In unseren Breiten (Mitteleuropa) sind etwa 2% aller Menschen betroffen. Wobei die Tendenz eindeutig hingeht zu 3%!
Fakt:
Psoriasis ist eine Autoimmunkrankheit! ()
Psoriasis ist aber nicht gleich(zusetzen) mit Psoriasis!
Es gilt einige Verlaufs- & Vorkommens-Formen zu unterscheiden.
Die Krankheit hat ihre Auswirkungen nicht einzig auf das körperlich-äußerliche Befinden, sondern sie hat auch Auswirkungen auf die Körperorgane und sie bringt als chronische und in Schüben verlaufende Krankheit insbesondere auch die Psyche des Betroffenen in Schieflage bis hin zu Lebensmüdigkeit und -verdruss.
Leider bleibt es – gottseidank nur in wenigen Fällen mit einem fulminanten Krankheitsverlauf und dann stets auch einhergehend mit einer schwer-/höhergradigen psychischen Erkrankung [von Depressionen mit und ohne psychotische Syndrome bis hin zu manifesten Psychosen u.a.m.] – nicht bei den Suizid-Gedanken:
Dann ist es vom Gedanken bis zur Tat, dem Selbstmord(versuch) nicht mehr weit!
Leider!
Nicht zuletzt bleibt vielmals das gesamte soziale Leben der Psoriasis-Kranken „auf der Strecke“ – das geht bis zur totalen Isolierung – und zuletzt gehen (auch noch) private Bindungen in die Brüche.
Fakt ist, dass – wie für und bei den anderen Autoimmunkrankheiten (von der Multiplen Sklerose über die Rheumatoide Arthritis bis zum M. Crohn und all den anderen) – es bis zum heutigen Tage keine primäre Therapieoption für die Psoriasis gibt:
Autoimmunkrankheiten sind per se nicht heilbar!
Ausgehend von dieser Tatsache kann und darf das nur heißen für eine Psoriasis-Therapie, dass sich der Arzt/Therapeut der gesamten Bandenbreite namens „Medizin“ bedient und, dass der Psoriasis-Kranke seine Krankheit „annimmt und akzeptiert“, ohne dabei zu resignieren und vor der Um- und Mitwelt regelrecht versteckt und immer – ganz gleich, wie die Krankheit gerade auch immer verläuft – voller Optimismus nach vorne blickt, seinen Eigenbeitrag leistet und er – gemäß dem Motto des 2014er Welt-Psoriasis-Tages – „sich traut“ als wertvolles Mitglied der Solidargemeinschaft zu leben.
Die nachhaltigsten Therapie-Erfolge sind nach meinen langjährigen Erfahrungen in der Behandlung von Psoriasis-Kranken – nebenbei: zwei meiner Familienangehörigen leiden selbst an Psoriasis und haben mit diesem Konzept sehr gute Erfahrungen gemacht – zu erreichen mit einem „individuellen, multi-modalen ganzheitlichen und somit einem ‚passgenauen‘ Behandlungs-Konzept“, das alle Ebenen des Kranken integrativ erfasst: die körperliche (physische), die kognitive (neuro-mentale, geistige), die seelische (psychische) und nicht zuletzt auch die gesellschaftliche (soziale) Ebene.
Dieses Konzept umfasst bzw. beinhaltet drei Säulen:
Einmal die unabdingbaren Eigenleistungen des Kranken – von der Ernährung, dem Umgang mit Genussmitteln, der Kleidung und Bewegung u.a.m. –, dazu als Säulen 2 + 3 der befund-adaptierte Einbezug von wissenschaftlicher Schulmedizin mit seriöser biologisch-naturheilkundlicher Medizin zu einem symbiotischen Synergismus oder zu einer synergistischen Symbiose.
Definition + Nomenklatur
Bei der Psoriasis – Synonym: Schuppenflechte – handelt es sich um eine nicht-ansteckende, chronische und schubweise verlaufende, entzündliche aber immer gutartige Dermatose (Hautkrankheit), die einhergeht mit verstärkter Schuppung der Haut.
Sie wird den papulösen (Papel = Knötchen / Psoriasis zählt zu den Primär-Effloreszenzen – gelegen in der Haut) und erythemato-squamösen (das beschreibt, dass eine Haut-Veränderung gerötet ist {Erythem} und auf ihrer Oberfläche Schuppen {Squamae} aufweist) Dermatosen zugerechnet.
Darüber hinaus handelt es sich zudem um eine auch andere Organe betreffende „Systemerkrankung“ – insbes. Gelenke mit zugehörigen Bändern und Sehnen und angrenzenden Weichteilen, ferner die Augen, das gesamte Gefäß-System, die Nieren und das Herz sowie das Immunsystem und ferner kommt es bei einer Psoriasis vermehrt zum Auftreten/Vorkommen von Diabetes mellitus und von Hirninfarkten/Schlaganfällen –.
Weitere Fakten:
1. Psoriasis ist keine Erbkrankheit im engeren Sinne; jedoch kann die Veranlagung zur Psoriasis durchaus erblich sein!
2. Schuppenflechte wird den Autoimmunkrankheiten zugerechnet.
3. Die Ätiologie einer Psoriasis ist höchst wahrscheinlich eine multi-
faktorielle – u.a. erbliche Disposition, Autoimmunreaktion –.
Ein „Zwischenstop“ …
Autoimmunkrankheiten
Plakativ: Autoimmunkrankheiten sind Krankheiten, bei denen sich der Körper gegen den eigenen Körper richtet; also seinen eigenen Körper „bekämpft“!
Bei einer Autoimmunkrankheit – Synonyme: Autoimmunerkrankung, Autoimmunopathie, Autoaggressionskrankheit, Auto-Antikörper-Krankheit – handelt es sich um eine Krankheit, bei der sich das körpereigene Immunsystem gegen körpereigene Strukturen – z.B. Zellen, Gewebe und Organe – richtet.
Es handelt sich also um eine „nicht-umkehrbare Fehlsteuerung des eigenen Immunsystems“.
Der medizinische Begriff ist ein „Gattungsbegriff“ für eine Vielzahl autoimmuner Krankheiten – derzeit spricht man von ca. 60 Auto-Immunopathien –.
[einige wichtige Autoimmunopathien: Dermatomyositis („Lila-Krankheit“) / Guillain-Barré-Syndrom (Idiopathische Polyradikuloneuritis) / Hashimoto-Thyreoiditis (Lymphozytäre Thyreoiditis) / Lupus Erythematodes („Schmetterlings-Erythem“) / Myasthenia gravis (Muskel-Lähmung) / Rheumatoide Arthritis (RA / Primär Chronische Polyarthritis) / Psoriasis / Neurodermitis (atophisches Ekzem) / Sklerodermie (systemische Sklerose) / Morbus Crohn & Colitis ulcerosa (= CED’s = chronisch entzündliche Darm-Erkrankungen) / Narkolepsie („Schlaf-Krankheit“) / Vitiligo (Weißflecken-Krankheit) / Zöliakie (Gluten-induzierte Enteropathie/Gluten-Unverträglichkeit)]
Wichtig zu wissen und zu kennen:
Autoimmunkrankheiten sind keine Immunschwächen!
Das Gegenteil ist der Fall:
Das Immunsystem bei Autoimmunkrankheiten ist mehr als aktiv, es ist permanent überaktiv!
Das Fatale daran:
Es ist ‚irrtümlicherweise‘ und „unumkehrbar“ gegen seinen eigenen Körper gerichtet!
Psoriasis-Vorkommen
In Deutschland leiden derzeit ca. 2,5 Mio Menschen [zuletzt geschätzt 2-3% aller Deutschen] aller Altersstufen an einer Form der Psoriasis.
In den gemäßigten Zonen Europas sind durchschnittlich zwei Prozent der Bevölkerung betroffen. In den nördlichen Ländern Europas kommt Psoriasis dagegen viel häufiger vor. Möglicherweise hängt dies mit der geringen Intensität der Sonnenstrahlen und der Luftfeuchtigkeit in diesen Regionen zusammen.
Weltweit (so letzte Angaben) sind über 100 Mio daran erkrankt.
Gleich häufig sind Frauen und Männer betroffen.
Bei 30% der Patienten zeigt sich die Erkrankung vor dem 20. Lebensjahr, bei 60-70% vor dem 40. Lebensjahr (sog. Typ I).
Mehr als die Hälfte aller Betroffenen erkrankt vor dem 40. Lebensjahr erstmals an Typ1-Psoriasis.
Der seltenere Spät-Typ (Typ2-Psoriasis) bricht erst im fünften bis sechsten Lebens-Jahrzehnt aus.
Im Kindesalter ist die Schuppenflechte – im Vergleich zur Neurodermitis (Atopisches Ekzem) – zwar recht selten, doch es gibt sie.
Bei HLA-B27-positiven [HLA-B-27 s. ()] Patienten mit Psoriasis besteht auch eine erhöhte Disposition, eine Spondylarthritis (Psoriasis-Arthritis) zu entwickeln.
Bei der Erkrankung besteht eine erhebliche erbliche Komponente, sie tritt daher familiär gehäuft auf.
Bei einem betroffenen Elternteil erkranken die Kinder 5 bis 7-mal häufiger als der Bevölkerungs-Durchschnitt. Oft ist der Verlauf hier schwerwiegend. Bei eineiigen Zwillingen leiden mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit beide daran, ein deutliches Zeichen für die hohe erbliche Komponente. Dabei ist sicher nicht ein Gen, sondern eine ganze Reihe von Gen-Orten beteiligt.
Wegen des besonders häufigen Vorkommens der Psoriasis bei „weiß-häutigen“ Menschen – dunkelhäutige Menschen aus Afrika, Süd-Amerika, Asien, ferner die Inuit und Indianer erkranken höchst selten daran – wird die Psoriasis als „typische Hautkrankheit der Weißen“ bezeichnet.
Psoriasis: Medizin-Historie
Die Schuppenflechte war bereits im Altertum bekannt (griechisch Psora = Krätze, vor allem wegen des Jucken und der Schuppenbildung).
Wissenschaftlich erstmalig beschrieben wurde die Schuppenflechte von Robert Vilan (alias Willan – 1757-1812 – engl. Arzt, gilt als Begründer der Dermatologie als medizinisches Fachgebiet) in England anfangs des 19. Jahrhunderts.
Damals wurden noch zwei getrennte Formen auseinander gehalten, welche endgültig von Dr. Ferdinand von Hebra (1816-1880 – österr. Dermatologe – gilt als Begründer der wissenschaftlichen Dermatologie) zu einem einheitlichen Krankheitsbild zusammengefasst wurden.
Aussatz, Lepra, Psora (Psoriasis), Leuke, Lichen, Pustulae ...
Hinter diesen Namen finden sich seit dem Alten Testament und der griechisch-römischen Antike sehr unterschiedliche Krankheitsbilder, auf der einen Seite Formen der Lepra, auf der anderen Haut-Krankheiten wie die Schuppenflechte:
„Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach: Wenn bei einem Menschen an seiner Haut eine Erhöhung oder ein Ausschlag oder ein weißer Flecken entsteht und zu einer aussätzigen Stelle an der Haut wird, soll man ihn zum Priester Aaron führen...“
(3. Mose 13,1f.).
Weiter:
In den Hippokratischen Schriften – „Corpus Hippocraticum“ (d.i. eine Sammlung von über 60 medizinischen Texten, die zwischen dem 6. Jahrhundert v.Chr. und dem 2. Jahrhundert n.Chr. entstanden sind und ab dem 3. Jahrhundert v.Chr. vor allem in Alexandrien zu einem Gesamtwerk zusammengetragen worden sind. Die Textsammlung ist nach dem berühmten griechischen Arzt Hippokrates von Kos benannt, jedoch war bereits in der Antike bekannt, dass die wenigsten Texte des Corpus von ihm selbst verfasst wurden) – wird von einem Mann berichtet, der „an einem Juckreiz litt, von dem der ganze Körper ergriffen war, vor allem aber der Hoden und das Gesicht. Die Krankheit war sehr heftig, überall am Körper war die Haut stark verdickt, vom Aussehen her wie Lepra ... Diesem Kranken konnte niemand helfen“.
Vor dem Hintergrund der unklaren medizinischen Situation war der „diagnostische Spruch“ für die Betroffenen von immenser Bedeutung. Der Spruch „rein oder unrein“ – im medizinischen Sinn: also ansteckend oder nicht – war entscheidend für ihr weiteres Leben! Denn das Sicherheitsbedürfnis und die Angst der Mitmenschen musste dazu führen, dass die „Unreinen“ ausgegrenzt wurden.
Wer aber traf diese Entscheidung?
Im Alten Testament war die Aussatz-Diagnostik eine religiöse Angelegenheit:
Man solle den Kranken „mit aussätziger Stelle an der Haut zum (Hohe-)Priester Aaron führen, oder zu einem unter seinen Söhnen, den Priestern“, heißt es dort.
Nach dem profanen Intermezzo in griechisch-römischer Zeit wurde die Zuständigkeit für Psoriasis und chronische Hautkrankheiten – bes. Aussatz – im Mittelalter geteilt:
„Es ist nur den Würdenträgern der Kirche erlaubt, diejenigen, die auf Grund des rätselhaften Urteils Gottes mit dem Aussatz geschlagen sind, nach einer ärztlichen Prüfung aus der Gemeinschaft der Menschen auszugrenzen“.
Entweder waren die Betroffenen als sogen. Feldsiechen in die Umgebung der Siedlungen verbannt oder sie wurden in Leprosorien, also Aussätzigen-Häuser, eingewiesen.
Im dritten Buch Mose hatte es noch geheißen:
„Wer nun aussätzig ist, soll zerrissene Kleider tragen und das Haar lose und den Bart verhüllt und soll rufen: unrein, unrein!“
Zweitausend Jahre später war der Ruf durch die Lepra-Klapper abgelöst worden:
Die Ausgegrenzten mussten damit ihr Kommen ankündigen!
Dass die katholische Kirche an der Diagnostik maßgeblich beteiligt war, lag natürlich auch daran, dass man die Krankheit als von Gott gesandt interpretierte. Fleischliche Begierde, Zorn und Unmäßigkeit im Essen und Trinken galten als Auslöser für die Gottesstrafe.
Franz von Assisi (Geburtsdatum nicht eindeutig belegt; gest. 1226 in Assisi – er war Begründer des Ordens der Minderen Brüder. Er wird in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt. Der hl. Franziskus lebte nach dem Vorbild Jesu Christi, wie er selbst sagte, das Evangelium „sine glossa“; d.h. „ohne Hinzufügungen oder Veränderungen des Textes“) dagegen verstand den Aussatz als Prüfung: für die Betroffenen, aber auch für die Mitmenschen, die durch die Pflege der Ausgegrenzten besonders gottgefällig handeln konnten.
Die griechisch-römischen Ärzte des Altertums hatten hingegen natürliche Erklärungen herangezogen. So drohten Krankheiten immer dann, wenn die Körpersäfte – Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle – aus dem Gleichgewicht geraten waren: Die Psora entstehe aus „schwarz-galligen Säften“ heißt es etwa bei dem zu seiner Zeit berühmtesten Arzt und Natur„forscher“ Hippocrates von Kos.
Das Krankheitskonzept der sogen. „Viersäfte-Lehre“ [= beruht auf der Theorie, dass Gesundheit + Krankheit auf die 4 Kardinalsäfte des Körpers zurückzuführen sind: Blut, Schleim, gelbe + schwarze Galle. Diese Lehre wurde erstmals beschrieben im Corpus Hippocraticum {= Sammlung von medizinischen Abhandlungen aus der Zeit 5. Jahrhundert vor bis 2. Jahrhundert nach Christus – zum größten Teil von Hippocrates von Kos publiziert] war übrigens bis ins 19. Jahrhundert hinein weitgehend akzeptiert. Erst als man mit immer besseren Mikroskopen die Zellen entdeckte und Bakterien isolierte, änderte sich das medizinische Weltbild.
In den Jahren 1873-1880 wurde die Lepra als ansteckende Krankheit erkannt und Mycobacterium leprae als Erreger nachgewiesen.
Und die Entstehung der Psoriasis?
Hier tat man sich noch schwerer.
Der Verlauf der Psoriasis, der Einfluss äußerer Faktoren, die Vorgänge in den Hautzellen selbst und Fragen der Erblichkeit gerieten ins Zentrum der „Ermittlungen“.
Auf der Basis neuer Erkenntnisse in der Gen-Forschung, der Immunologie und der Stoffwechselprozesse der Zellen kristallisierte sich das heutige Verständnis heraus.
Durch genetische Veranlagung und durch Umweltfaktoren (z.B. Stress) kommt es zur Entzündung der Haut, zu einer massiven Steigerung der Zellteilung von Oberhaut-Zellen und zum Entstehen von schuppenden, entzündlichen Hautveränderungen, den Plaques.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts blieb das Bild der Psoriasis extrem diffus.
Erst mit der sogen. Effloreszenzen-Lehre, die die Hautkrankheiten nach dem äußeren Erscheinungsbild, nach den „Hautblüten“, ordnete, wurden die Abgrenzungen etwas genauer.
So beschrieb der englische Arzt Robert Willan (1757-1812 – er gilt als „Begründer der Dermatologie“ als medizinisches Fachgebiet – nach dem Beispiel des berühmtesn Botanikers Carl von Linné – er führte die Botanische Nomenklaur mit den Doppelnamen ein – führte er eine Klassifikation von hautkrankheiten ein – Impetigo, Lupus, Psoriasis, Sklerodermie, Ichthyosis, Sykosis, Pemphigus –. 1808 erschien sein wichtigstes Buch „On Cutanous Diseases“; 1798 beschrieb Willan die Berufskrankheit Psoriasis diffusa, die die Hände und Arme der Bäcker betrifft, und im Jahre 1799 zuerst beschrieben die exanthematous Hautausschlag der Kindheit als Erythem Infectiosum bekannt) das Erscheinungsbild der Psoriasis mit „dünnen weißen Schuppen“, in „der Größe eines Silberpfennigs“, von „scheibenrunder oder ovaler Gestalt“, „mit trockenen Schuppen bedeckt und mit einem roten Rande umgeben“.
Der Name, den Willan wählte, „Lepra vulgaris“, war freilich weniger hilfreich, er beschrieb vielmehr erneut die Nähe zur Lepra
Um das Jahr 1860 kritisierte denn auch der Österreicher Ferdinand Karl-Franz Ritter von Hebra (geboren als Ferdinand Karl Franz Schwarzmann; 1816-1880; österr. Dermatologe; er gilt als Begründer der wissenschaftlichen Lehre von Hautkrankheiten) seinen englischen Kollegen:
... „wird es jedem Sachkundigen wohl klar werden, dass es Willan mit der Charakteristik seiner Psoriasis nicht gar genau genommen hat“.
Hebra fährt dann fort:
… „Die einzelnen Effloreszenzen stehen im Beginne der Erkrankung stets isoliert und treten erst im weiteren Verlauf näher aneinander oder sie verschmelzen ganz miteinander. Bei der Psoriasis ist zwar meistens die ganze Haut an verschiedenen Punkten Sitz der Erkrankung mit besonderer Prädilektion [Bevorzugung] der Ellbogen und Knie, aber gewöhnlich sind die inselförmig zerstreuten Effloreszenzen durch größere oder kleinere gesunde Hautpartien voneinander getrennt...“.
Die vom österr. F. von Hebra vorgeschlagenen Klassifikation der Hautkrankheiten setzte sich rasch durch.
Sein Kollege E. Wilson schrieb in seiner Publikation aus 1863 „Diseases oft he skin“ enthusiastisch:
Er „löst den gordischen Knoten. Das Ekzem nennt er Ekzem, die Lepra, Lepra, und die sehr verbreitete Krankheit, die wir bis heute als Lepra bezeichnen, nennt er Psoriasis. Dieser Begriffswechsel ist einfach der Grund dafür aber bedeutend. Wir können nichts Besseres tun, als ihn zu akzeptieren“.
Das zum Thema „Schuppenflechte im Wandel der Zeit“.
[Quelle: www.psorinfo.de/..]