Kitabı oku: «Hilfskreuzer „Chamäleon“ auf Kaperfahrt in ferne Meere», sayfa 2

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„Ich habe uns erst einmal einen kleine Imbiss geordert. Aber wollen wir zur Sache kommen.“ Gespannt sah Waldau auf.

„Tja, mein lieber Korvettenkapitän, Sie sollen an beste deutsche Marinetradition aus dem Weltkrieg anknüpfen“, verkündete ihm der Kapitän, machte eine kleine Kunstpause, die Waldaus Spannung fast ins Unerträgliche steigerte, „Sie sollen einen Hilfskreuzer übernehmen.“

Ob dieser – in kühnsten Träumen nicht erwarteten – Eröffnung konnte es der junge Seeoffizier nicht verhindern, dass sein, ihn ob seiner Reaktion genau musternder Gegenüber sich veranlasst sah, leise zu schmunzeln.

„Doch, doch, mein lieber Herr Waldau, der Planungsstab – und auch der Admiral – ist sich sicher, Sie sind der richtige Mann, für diese schwere Aufgabe; aber irgendwie wohl doch das schönste Kommando, das ein aktiver Seeoffizier und bewährter Kommandant – zumindest meiner Meinung nach – sich in der jetzigen Situation nur wünschen kann“, beendete der Stabsoffizier seine Eröffnung und blickte Waldau erwartungsvoll an.

Dieser fasste sich mühsam. Zu überwältigend war für ihn das in Aussicht gestellte Kommando. Hatte er doch in der Vergangenheit träumerisch immer wieder sich bis ins Einzelne ausgemalt, welche Möglichkeiten ein derartiges Kommando – weitgehend auf sich selbst gestellt und nur seinen eigenen Entscheidungen unterworfen – sich einem guten Taktiker hier eröffneten. Unwillkürlich musste er an den Grafen Luckner denken, der im Weltkrieg als Kommandant eines zum Hilfskreuzer umfunktionierten Großseglers, Seekriegsgeschichte geschrieben hatte.

Aus diesem Gedanken riss ihn ein Klopfen an der Tür in die Wirklichkeit zurück. Der Imbiss wurde von einer der ihm im Vorzimmer bereits aufgefallenen Schreibkräfte serviert. Während die Offiziere aßen und sich die belegten Brote und den starken, schwarzen Kaffe schmecken ließen, kam der Kapitän auf weitere Einzelheiten zu sprechen. Waldau erfuhr, dass das Motorfrachtschiff „Katarina Horn“ der Hamburger Reederei Gebrüder Horn bereits am 02. September 1939, gerade zurückgekehrt von seiner weiten Reise an die Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika, von der Kriegsmarine übernommen worden war, um als Hilfskreuzer ausgerüstet zu werden. Es handelte sich hierbei um ein erst im Frühjahr 1939 in Dienst gestelltes Motorfrachtschiff von 8806 brt (Bruttoregistertonnen) mit folgenden technischen Daten: Länge 164,2 Meter, Breite 20,2 Meter, Tiefgang 8,5 Meter, Maschinenleistung 17000 PS, Geschwindigkeit 19 kn (Knoten).Für das Schiff war eine Bewaffnung von 6 x 15-Zentimeter-Geschützen, 4 x 3,7-Zentimeter-Flak in zwei Doppellafetten, 8 x 2-Zentimeter-Flak in Doppellafetten sowie 6 x 53,3-Zentimeter Torpedorohre in Dreiersätzen und 2 x 53,3-Zentimeter-Unterwassertorpedorohre vorgesehen. Zusätzlich sollte das Schiff ca. 100 Minen übernehmen und mit 2 Bordflugzeugen Arado 196 A-I sowie einem leichten Minenschnellboot ausgerüstet werden. Der neue Hilfskreuzer versprach also von der Bewaffnung her eine durchaus kampfkräftige Einheit zu werden, natürlich mit dem unabdingbaren Handicap aller Hilfskreuzer behaftet, eben über keinerlei Panzerung zu verfügen, sondern für gegnerische Granaten genauso anfällig zu bleiben, wie jedes normale Handelsschiff.

Die Besatzung sollte nach der Planung der SKL 402 Mann betragen. Zusätzlich sollten 8 Prisen-Offiziere, hierbei handelte es sich im Regelfalle um Handelsschiffskapitäne und –Offiziere, die mit dem Patent eines Kapitäns auf großer Fahrt ausgestattet waren, die als Leutnant (S), von der Kriegsmarine übernommen worden waren. Aufgabe dieser Prisenoffiziere sollte es sein, relativ unbeschädigt aufgebrachte Handelsschiffe des Gegners zu führen, die vom Zustand des Schiffes her, seinem Treibstoffvorrat und insbesondere auch des Wertes der Ladung, geeignet erschienen, mit deutscher Besatzung versehen, den Durchbruch in einen deutschen Hafen wagen zu können.

Zwischenzeitlich hatten die Seeoffiziere ihren Imbiss beendet und – nach einem Blick auf seine Armbanduhr – meinte Kapitän zur See von Preuss, „so mein Lieber, jetzt wissen Sie, was Sie erwartet.“ Der kleine untersetzte Kapitän zur See warf einen erneuten Blick auf seine Armbanduhr und verkündete Waldau, es sei jetzt an der Zeit, ihn dem Admiral vorzustellen, wo sie beide um 14.00 Uhr sich einzufinden hätten. Die Offiziere erhoben sich, wobei deutlich wurde, dass der kräftige, großgewachsene Waldau mit seinem Gardemaß von 1,84 Metern seinen Vorgesetzten um mehr als Kopflänge überragte.

Nachdem Kapitän zur See von Preuss und Korvettenkapitän Waldau sich beim Admiral, der etwa gleichgroß wie sein Stabschef war, aber noch wesentlich graziler, fast feminin wirkte, gemeldet hatten, lud auch dieser seine Untergebenen ein, Platz zu nehmen und deutete auf die bereits gefüllten Weinbrandgläser sowie die griffbereit liegenden Tabakwaren. Ohne einleitende Floskeln kam Admiral Scheidel zur Sache. „Nachdem Herr Kapitän von Preuss Sie, Herr Korvettenkapitän Waldau, in groben Zügen informiert hat, möchte ich Ihnen noch einige weitere Einzelheiten bekannt geben.“

Waldau erfuhr, dass – der Admiral erwähnte, er habe erst in den frühen Morgenstunden dieses Tages die entsprechende Zusicherung erhalten – das der Hilfskreuzer mit einem Funkmessortungsgerät – einem sogenannten Dete-Gerät – ausgerüstet werden würde, das der Schiffsführung auch bei Nacht und Nebel die Möglichkeit gab, andere Schiffe außer Sichtweite zu orten. Bei dem Dete-Gerät handelte es sich um den Vorläufer der Radargeräte. Dete-Gerät bedeutete Deutsches Technisches Gerät und bestand äußerlich sichtbar aus der am Mast befindlichen Dete-Haube, einer matratzenähnlichen Antennenanlage. Es handelte sich hierbei um ein Gerät, das damals noch strengsten Geheimhaltungsvorschriften unterlag. Das Mess-System beruhte auf dem Grundgedanken, ausgestrahlte Funkwellen, ähnlich wie beim Echolot, wieder aufzufangen, wenn sie auf ein Ziel stoßen und von diesem zurückgeworfen werden. Nach anfänglichen Versuchen auf 50 Zentimeter-Wellen, die jedoch schlechte Ergebnisse brachten, erzielte dieses Gerät im Dezimalbereich beachtliche Erfolge. Die zunächst ausschließlich auf den schweren Einheiten der Kriegsmarine installierten Funkmessgeräte arbeiteten zwischen 80 und 150 Zentimeter. Das Gerät lieferte hervorragende Entfernungsmessungen, nur die Genauigkeit nach beiden Seiten reichte bisher noch nicht aus, um dieses Gerät beispielsweise auch als Zielgerät für die Artillerie effektiv zu nutzen.

„Herr Korvettenkaptän Waldau“, eröffnete der Admiral dem zukünftigen Hilfskreuzer-Kommandanten, „Sie sind nun ziemlich genau darüber informiert, welches Schiff Sie künftig – hoffentlich mit dem gewünschten Erfolg – führen sollen. Es war Ihnen bereits anzumerken, dass Ihnen – einfach ausgedrückt – einiges nicht schmeckt.“

„Jawohl, Herr Admiral, mich stören die Minen“, antwortete Waldau und nahm, soweit möglich, auch im Sitzen korrekte Haltung an. „Tja, Korvettenkapitän Waldau, hierüber ist nicht zu verhandeln. Die SKL verspricht sich gerade von dem Mineneinsatz des ersten Hilfskreuzers sehr viel. Näheres, werden Sie den Ihnen bei Ausfahrt zu übergebenden schriftlichen Befehlen entnehmen können. Hierüber zu reden ist noch zu früh“, beschloss Admiral Scheidel diesen Punkt. „Aber“, fuhr der Admiral fort, „um Ihnen entgegen zu kommen, und wohl auch, da bekanntermaßen Kommandant, Offiziere und Besatzung eine wirkliche Einheit bilden müssen, gibt Ihnen die SKL Gelegenheit, Ihre Besatzung weitgehend selbst zusammenzustellen. Dieserhalb werden Sie nähere Anweisungen vom Admiral der Marinedienststelle Hamburg empfangen. Weitere Fragen?“ Waldau entgegnete, „Jawohl, Herr Admiral, besteht die Möglichkeit, die Bordflugzeuge per Katapult zu starten“?

„Herr Korvettenkapitän Waldau, antwortete der Admiral Scheidel, „Sie werden zunächst ohnehin das Schiff genauer anschauen und dann Gelegenheit haben, ausrüstungsmäßige Vorschläge – genau wie im Hinblick auf Offiziere und Besatzung – noch näher vorzutragen. Ihre Marschbefehle sind ausgefertigt.“

Damit war Waldaus erster Besuch bei der SKL in Berlin beendet.

2. Ein Frachter wird zum Kriegsschiff

Wenige Tage später, Montag, den 11. September 1939, stand der Korvettenkapitän auf Oberdeck des von ihm künftig zu führenden Schiffes. Die Umbauarbeiten in Dock 3 der Hamburger Kriegsmarinewerft waren in vollem Gange. Die Laderäume 4 und 6 waren bereits zu Mannschaftsquartieren umgerüstet und auch die Laderäume 9, 10 und 12 zur Aufnahme erwarteter künftiger Kriegsgefangener bzw. Internierten bestens vorbereitet. Unter anderem war dafür Sorge getragen, dass diese Räume über ausreichende sanitäre Anlagen verfügten und auch Männlein und Weiblein – für letztere waren selbstverständlich wesentlich kleinere Räumlichkeiten vorgesehen – getrennt werden konnten. Die schwere Artillerie – 6 x 15-Zentimeter Kanonen, die von einem alten Linienschiff stammten, waren bereits installiert und zwar die Geschütze 1 und 2 in versenkbaren Luken im Bereich der vorderen Laderäume, die Geschütze 3 und 4 seitlich vor den Brückenaufgängen, die sich am Ende des ersten Schiffs-Drittels erhob, so wie das 5. Geschütz in einem der hinteren Laderäume, ebenfalls versenkbar, eingebaut. Geschütz 6 befand sich auf dem Achterdeck. Das letzte Geschütz stand noch frei und sollte später im Bedarfsfalle durch eine imitierte Decksladung getarnt werden. Ebenso waren bereits die beiden Unterwassertorpedorohre im Bug des Schiffes, nach vorn gerichtet, installiert. Die beiden Drillingstorpedosätze sollten kurz hinter der Brücke mittschiffs, durch imitierte Decksladung getarnt, aufgestellt werden. Zurzeit war die Werft damit beschäftigt, die Minenräume auf dem Achterschiff herzurichten. Dem Gewimmel der emsig wirkenden mehr als 200 Werftarbeiter und Ingenieure entging der Kommandant dadurch, dass er sich zunächst mit der Aufstellung seiner künftigen Besatzung beschäftigte. Die SKL und auch der Admiral der Marinedienststelle Hamburg hatten ihm – anlässlich eines persönlichen Gesprächs am Vortrag alle Unterstützung und weitgehende eigene Auswahl bei der Zusammenstellung seiner künftigen Besatzung zugesagt. Besonders glücklich war Waldau, dass ihm sein ehemaliger Crew-Kamerad, Bodo Graf v. Terra, als 1. Offizier genehmigt wurde. Ebenso gelang es ihm, Oberleutnant z. S. Carstens, seinen ehemaligen Torpedooffizier des Zerstörers „Griepen“ für das neue Kommando überstellt zu erhalten. Bezüglich des leitenden Ingenieurs gelang es Waldau nach zähem Ringen mit der SKL schließlich durchzusetzen, dass der ehemalige Leitende des Frachters in der Kriegsmarine mit dem Reservistendienstgrad eines Oberleutnant (Ing.), übernommen wurde. Waldau ließ sich hierbei von dem Gedanken leiten, dass dieser von der Ausrüstung des Schiffes an – über Werftprobefahrten bis zur Ablieferung des Schiffes an die Reederei – die Maschinen betreut hatte, mit Sicherheit am besten über alle „Nucken“ informiert sei und somit auch für den künftigen Hilfskreuzer von unabschätzbarem Wert wäre. In Anbetracht der durch Kriegsausbruch ohnehin abgekürzten Bürokratie wurde auch dieses schließlich möglich gemacht.

Außerdem machte sich Waldau, nachdem er über die gesamte künftige Situation tagelang gebrütet hatte, verständlicherweise auch erhebliche Sorgen über die künftige ärztliche Versorgung an Bord. Hierbei musste er berücksichtigen, dass ja weder er, noch die SKL auch nur annähernd vorhersagen konnten, wie lang die bevorstehende Feindfahrt dauern würde? Von wenigen Wochen bis zu ca. einem Jahr mussten schließlich alle Eventualitäten einkalkuliert werden. So gelang es ihm schließlich als leitenden Arzt einen Oberstabsarzt der Kriegsmarine (KM), einen erprobten Internisten, der bereits mehrere längere Ausbildungsfahrten auf Schulschiffen der Reichsmarine und späteren Kriegsmarine absolviert hatte, so wie einen jüngeren gerade erst zum Marineassistenzarzt, beförderten Chirurgen, zu erhalten. Besonderes Augenmerk legte der, an der übernommenen Aufgabe sichtlich auch menschlich wachsende künftige Hilfskreuzerkommandant, auch darauf, einen hervorragenden „Schiffskoch“, Smutje genannt, zu bekommen. Nur mit dankenswerter Weise selbstlos gewährter Unterstützung der Marinedienststelle Hamburg gelang es ihm, den Kochobermaat des dortigen Offizierskasino „abzuwerben.“ Hierbei berücksichtige Waldau vorausschauend, dass Hein Seemann’s Liebe bekanntlich auch durch den Magen geht und gerade auf übermäßig langer zu erwartender Feindfahrt, der künftige Koch sehr viel dazu beitragen könnte, durch abwechslungsreichen Speisefahrplan zwangsläufig zu erwartende Missstimmung zu dämpfen.

Abgesehen von der Auswahl seiner Offiziere, sowohl des seemännischen, wie auch des technischen und medizinischen Bereiches, verwandte Waldau auch sehr viel Zeit darauf, Unteroffiziere und Mannschaftsdienstgrade nach bestimmten Kriterien auszuwählen. Schließlich mussten diese geeignet sein, sehr lange der Heimat fern zu bleiben und evtl. lediglich das Schiff unter den Füssen zu haben und ansonsten vielleicht nur Wasser zu sehen. Besondere Anforderungen war also außer einer soldatischen und fachlichen Qualifikation auch im Hinblick auf die menschliche und vor allem auch psychische und physische Leistungsfähigkeit zu richten. Hierbei musste Waldau bedenken, dass das Zusammenleben in größeren Gruppen auf engstem Raum, ohne weitere Abwechslung, Zerstreuung, familiäre Bindung, nicht zuletzt auch der Möglichkeit des Kontaktes zum anderen Geschlecht, erfahrungsgemäß Zündstoff für Streitigkeiten bieten würde- und das selbstverständlich auch bei an und für sich im Grunde eher friedlichen und ausgeglichenen Menschen. Auch hieran mag man ermessen, wie viele Einzelheiten über das rein seemännische und soldatische hinaus der Kommandant eines Kriegsschiffes insbesondere eines für den Langzeiteinsatz vorgesehenen Hilfskreuzers, bei der Auswahl seiner Besatzung zu bedenken hatte.

Hier sei nur eine Episode genannt:

Von der ursprünglich vorgesehen Besatzung des Schiffes ist nach Waldaus Auswahl nicht viel übrig geblieben. Die Personalstelle war anscheinend der Meinung, auf den Hilfskreuzer ihre missliebigen Leute abschieben zu können – „in der Vergangenheit unliebsam Aufgefallene, Faulsäcke und sonstige Schnarchlappen“, mit einem Wort, alles, was in der Vergangenheit den Vorgesetzen Ärger bereitet hatte. Diese machte der Kommandant aber nicht mit.

Es ist ein kühler, wenn auch gleich, sonniger, Spätseptembertag, Donnerstag, der 28.09.1939, als der Kommandant die für seine künftige Besatzung vorgesehen Seeleute musterte. Der Korvettenkapitän geht die Front der angetretenen Seesoldaten ab und spricht mit jedem einzelnen Mann: Name, Zivilberuf, Familienverhältnisse und Herkommen, aktiv oder Reservist, welche bisherigen Kommandos, verheiratet, Geschwister, Stand der Eltern und dergleichen? Hierbei nimmt er wenig Rücksicht auf die ihm unter den Nägeln brennende Zeit. Dafür ist hier nicht der richtige Zeitpunkt. Mit seiner Besatzung soll er schließlich, evtl. ein Jahr, vielleicht sogar noch wesentlich länger, zusammen auf Feindfahrt gehen. Wenn er jetzt nicht ziemlich genau die Spreu vom Weizen sondert, würde er später, evtl. durch die Unzulänglichkeiten eines Einzelnen, sogar das Leben und die Gesundheit seiner Leute oder etwa gar das ganze Schiff aufs Spiel setzen.

Und genau dieses berücksichtigt er in seiner Fragestellung: „Name?“

„Matrosengefreiter Scholz, Herr Kaptän.“

„Wie lange dabei?“

„Knapp fünf Jahre, Herr Kaptän.“

„Wieso dann immer noch Matrosengefreiter?“

„Kommandant und Offiziere mochten mich nicht, Herr Kaptän.“

„Abtreten!“

Nur so konnte Waldau reagieren. Soldaten, die sich mit ihren Vorgesetzen nicht verstanden, waren bestimmt das Gegenteil von dem, was er sich für seine Besatzung wünschte.

Von 286 angetretenen Seesoldaten übernimmt er gerade 192 für sein Kommando. Nach der Musterung lässt er gegenüber dem vergeblich protestierenden Personalreferenten durchblicken, dass er entsetzt sei, dass man ihm hier lauter „unliebsame Elemente“ unterschieben möchte.

In diesem Sinne wendet sich der Kommandant sowohl an SKL als auch die Marinedienststelle Hamburg, der er für die Dauer der Personalauslese und Ausrüstung seines Schiffes unterstellt ist, und lässt anklingen, dass er auf diese Weise unmöglich binnen zwei Monaten seine Besatzung zusammen haben könne. Der Kommandant stellt weiter fest, dass er besonderen Wert auf Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaft lege, die bereits Auslandsfahrten auf Auslandskreuzern, Segelschulschiffen oder auch während des spanischen Bürgerkrieges auf den dort eingesetzten Panzerschiffen und Kreuzern hinter sich haben. Bei dieser Gelegenheit bemerkt Waldau gegenüber dem Personalgewaltigen der Marine, dass er selbst, seinerzeit als II.AO auf einem Panzerschiff am Spanien-Intermezzo der Marine teilgenommen habe und sich auch noch sehr gut daran erinnere, wie viele Tote das Panzerschiff „Deutschland“, als dieses von rotspanischen Flugzeugen in Folge einer Verwechslung mit einem nationalspanischen Kreuzer schwere Bombentreffer hatte hinnehmen müssen.

„Solche Leute, die bereits etwas mitgemacht haben, benötige ich“, verschafft sich der Kommandant dem Verwaltungsbeamten für Personalangelegenheiten der Marine gegenüber Geltung, „und nicht die schrägen Typen, die Sie mir hier zum Teil unterschieben wollen.“

Seine letzten fehlenden, noch über 100 Männer der Besatzung, musste der Kommandant schließlich aus der Schiff-Stammabteilung in Gotenhafen rekrutieren.

Endlich steht zumindest die vorläufige Besatzung ihrer gedachten Sollstärke nach. Zwischenzeitlich ist auch der Umbau des Schiffes – vom Frachter zum Hilfskreuzer – beendet. Alle Waffen sowie Feuerleitanlagen, Munitionskammern und –aufzüge und dergleichen sind eingebaut. Laderäume wurden zu Mannschaftswohnräumen, Gefangenräume und Messen ausgebaut. Zwei leistungsstarke zusätzliche Kraftwerke wurden installiert, da die bisherigen Anlagen zwar für ein Frachtschiff voll und ganz ausreichten, für ein Kriegsschiff aber bei weitem nicht genug „Saft“ lieferten, um den erheblichen Energiebedarf für die komplizierten Waffensysteme zu erzeugen. Zusätzlich war eine Generalüberholung der Maschinenanlage vorgenommen und sämtliche Navigationsmittel kriegsmäßig ergänzt worden. Außerdem verfügte das Schiff nunmehr über ein leistungsfähiges eigenes Lazarett mit vorgesehenen 18 Betten, einem Operationsraum sowie einem Zahnbehandlungsstuhl und alle hierfür vorgesehene Ausrüstung.

Leider war es Waldau nicht gelungen, der SKL praktikable und machbare Vorschläge zum Einbau einer Katapultanlage zum Start des Bordflugzeuges zu unterbreiten. Die Bordflugzeuge würden also künftig per Kran ausgesetzt und auf dem Wasser starten müssen. Die Landung der Bordflugzeuge musste ohnehin auf dem Wasser erfolgen. Schließlich war ein Hilfskreuzer kein Flugzeugträger. In der Rekordzeit von weniger als zwei Monaten konnte Waldau am 03.November 1939, dem Tag des deutsch-sowjetischen Abkommens über die Umsiedlung der Volksdeutschen aus der Westukraine in den Wartegau, der SKL sein Schiff seeklar melden.

3. Erprobung in der Ostsee

– Probleme über Probleme –

Das nunmehr kriegsmäßig ausgerüstete Schiff, getarnt als Marinehilfsschiff „Großenbrode“, läuft nunmehr durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal in die Ostsee. Nachdem das Schiff die Kanaldurchfahrt mit Lotsenhilfe durchführen musste, verlässt der Lotse in Kiel-Holtenau das Schiff. Waffen und sonstige Ausrüstungen waren hervorragend getarnt, so dass der Zivil-Lotse diese gar nicht zur Kenntnis genommen hat. Er mag sich zwar über die hervorragende nautische Ausrüstung des Schiffes auf der Brücke etwas gewundert haben, ließ sich dieses aber nicht anmerken. Vielleicht nahm er diese auch für ein Hilfskriegsschiff als selbstverständlich an. Die Mannschaft blieb zum größten Teil unter Deck, so dass er sich auch über eine unverhältnismäßige Mannschaftsstärke nicht wundern brauchte. Nach Absetzen des Lotsen ging es weiter durch die Kieler Förde in die freie Ostsee. Hier war im sogenannten „Schießgebiet“ alles für die Erprobung der Waffen vorgesehen.

Am Mittwoch, dem 08. November 1939, stand der Hilfskreuzer, weit außer Landsicht, in der Mitte der westlichen Ostsee und es stand zunächst die Erprobung der Flakwaffen auf dem Programm. Geschossen wurde mit den 3,7 bzw. 2-Zentimeter Flakwaffen auf, von Heinkel-Flugzeugen geschleppte, Ballone, die an einer Schlepptrosse von ca. 500 Metern von den Flugzeugen nachgezogen wurden. Während dieser zwei Tage dauernden Übungen wurde – nach zunächst mehr als mangelhaften Ergebnissen – schließlich ein durchaus brauchbares Resultat erzielt und der Kommandant zeigte sich mit der unter dem Kommando des II. AO stehenden Flakpersonals zufrieden. Am Abend des 9. November 1939 – nach Eintritt der Dunkelheit – wurde mittels Hilfe der relativ starken Scheinwerferanlage des Schiffes, die die Zielkörper anleuchtete, geschossen, war die Erprobung der Flakwaffen beendet. Am Abend in den 20.00 Uhr Nachrichten des Großdeutschen Rundfunks erfolgte, von der Besatzung größtenteils mit Bestürzung aufgenommen, die Meldung dass ein Attentat auf den Führer des Großdeutschen Reiches, Adolf Hitler, nach seiner Rede im Münchener Bürgerbräukeller mittels Sprengstoffes fehlgeschlagen sei. Der Kommandant nahm dieses zum Anlass, am darauffolgenden Tage, dem 10.11.1939, vor Beginn des vorgesehen Gefechtsschießens der schweren Batterie, der auf dem Achterdeck versammelten Mannschaft folgendes zu verkünden:

„Soldaten der Deutschen Kriegsmarine! Wie Ihnen zwischenzeitlich sicherlich auch bekannt, haben irregeleitete Elemente am Abend des 8. November 1939 versucht, den Führer des Großdeutschen Reiches und Oberbefehlshaber der Deutschen Wehrmacht, Adolf Hitler, durch ein hinterhältiges Sprengstoffattentat zu ermorden. Glücklicherweise ist dieser feige Anschlag fehlgeschlagen und der Führer und Oberbefehlshaber der Wehrmacht unverletzt geblieben. Diese Tat ist umso verabscheuungswürdiger, als sich das Großdeutsche Reich seit dem 01. September1939, insbesondere seit dem Kriegseintritt Großbritanniens und Frankreichs, in einem heldenmütigen Kampf gegen weit überlegene Streitkräfte der Gegner befindet. Dieses betrifft, in Anbetracht der nicht wegzuleugnenden Überlegenheit – insbesondere der englischen Flotte – besonders die deutsche Kriegsmarine. Es mag in jedem Staat der Erde Andersdenkende geben. Es mag auch durchaus ehrenvoll sein, wenn sich Menschen aus Überzeugung gegen eine ungerechte Staatsführung, gemeint sein können hier zu allererst eigentlich nur kommunistische Diktaturen, auflehnen. Für unser deutsches Vaterland kann dieses hingegen auf keinen Fall zutreffen. Bedenkt, Soldaten, dass unser deutsches Vaterland dem Führer soviel verdankt. Genannt seien hier nur die Abschüttelung der Fesseln des Versailler Vertrages, die Einigung unseres geliebten deutschen Vaterlandes, der Schutz unserer deutschen Volksgenossen im Osten, insbesondere auch im so genannten Korridor sowie allgemein die Sozialgerechtigkeit im Reich. Bedenkt, Kameraden der deutschen Kriegsmarine, noch vor wenigen Jahren war Deutschland ein zerrissenes, von inneren Unruhen gebeuteltes und von sogenannten Siegermächten des Weltkrieges ausgebeutetes Land. Alle diese Missstände, die jeder aufrechte Deutsche als Schande empfunden haben muss, hat die neue deutsche Staatsführung, in erster Linie der Führer selbst, bereinigt. Wenn jetzt nach Kriegsausbruch – und dieser Krieg kann nur durch Zusammenhalt der gesamten deutschen Volksgemeinschaft, an der Front und in der Heimat, siegreich beendet werden, einige irregeleitete und verabscheuungswürdige Elemente sich dazu hinreißen lassen, oder auch von außen gesteuert sein mögen, wer weiß das heute, ein Attentat auf den Reichskanzler und Führer des deutschen Volkes und Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht, zu verüben, so kann dieses nur die Empörung des ganzen aufrechten deutschen Volkes zur Folge haben. Mögen diese feigen Attentäter ihrer gerechten Strafe nicht entgehen.“

Später sollte Waldau sich dieser, seiner damals ehrlich gemeinten Ansprache, noch zweifelnd erinnern.

Mannschaft und Offiziere traten ab und gingen auf ihre Gefechtsstation.

Das Gefechtsschießen der schweren Batterie, der 6 x 15-Zentimeter Kanonen, durchgeführt zunächst auf Scheiben, dann auf ein mit Korkladung unversenkbar gemachtes Zielschiff, sollten anschließend sowohl dem ersten Artillerieoffizier, als insbesondere auch den Kommandanten und der gesamten Schiffsführung noch erhebliche Probleme bereiten. Über insgesamt vier volle Tage wurden diese Schießübungen durchgeführt, bis die Schiffsführung endlich mit den Ergebnissen zufrieden war. Hierbei musste der Kommandant feststellen, dass insbesondere an der Schnelligkeit des Fallens der Tarnung bis zur Gefechtsfähigkeit aller Waffen noch einige Änderungen erforderlich wurden. Vor allem musste bei der abschließenden Werftliegezeit dafür Sorge getragen werden, dass die in den Laderäumen versenkbar eingebauten Geschütze schneller hochgefahren und gefechtsklar gemacht werden konnten. Bei dem Rollenexerzieren stellten sich selbstverständlich auch Unzulänglichkeiten bei Teilen der Besatzung heraus. Auch hier bemerkten Offiziere und Kommandant, der stets, trotz seines Vertrauens, vor allem zum ersten Offizier, seinem Crewkameraden, Graf Terra, sich kaum Ruhepausen gönnte, erhebliche Schwachpunkte.

Das abschließende Torpedoschießen wurde zum Debakel schlechthin. Obwohl die Torpedo-Zielanlage ausgezeichnet arbeitete und der für die Torpedowaffe zuständige Oberleutnant zur See Carstens seine Leute, wie sowohl der Kommandant, als auch der I.O feststellten, durch stetige Übungen bestens in Schwung hatte, verlief bereits das erste Torpedoschießen am Donnerstag, dem 16. November 1939, mehr als unbefriedigend. Als Ziel war ein altes, nicht mehr seefähiges Torpedoboot des Weltkrieges, vorgesehen. Aus knapp 2.000 Meter Entfernung kommandierte Oberleutnant zur See Carstens: „Torpedos los.“ Gespannt blickten Torpedooffizier, Torpedogasten, wie auch Kommandant und gesamte Schiffsführung und Besatzung auf das gut zu erkennende Ziel. Auch nachdem die Laufzeit der scharfen Torpedos zum Ziel längst überschritten war, schwamm das alte Torpedoboot, zwar in der seitlichen See schlingernd, aber ansonsten ungerührt.

„Mann Gottes, Carstens, auf so ein Ziel haben Sie doch noch nie vorbeigeschossen“, polterte der Kommandant seinen TO an.

„Herr Kaptän“, äußerte dieser, völlig konsterniert, „das ist mir absolut rätselhaft. Die Torpedos können das Ziel gar nicht verfehlt haben. Wir haben doch die Blasenbahnen ganz genau verfolgen können. Beide Torpedos müssten Vorderkante Brücke und mittschiffs getroffen haben“, versuchte sich der Torpedooffizier zu rechtfertigen.

„Ja und Carstens,“ fauchte der ungehaltene Kommandant, „ich habe nicht das leiseste Tönchen vernommen und schließlich schwimmt das alte Boot ja immer noch völlig ungerührt. Sie können also nur vorbeigeschossen haben.“ Der Kommandant riss sich die Mütze vom Kopf, fuhr sich durch das volle Haar, stülpte die weiße Kommandantenmütze schließlich wieder auf und ordnete an, „Einzelschuss, Oberdecksrohrsatz. Und wehe Ihnen, mein Lieber, das geht wieder in den Bach.“

Der Oberleutnant bemühte sich den Oberdecksrohrsatz zu richten und schnellstens bereit zu zeigen, für den geforderten Einzelschuss. „Torpedowaffe klar für Einzelschuss aus Oberdecksrohrsatz“, meldete der TO.

Der Kommandant blickte in die Runde. Deutlich war von den beiden begleitenden Torpedobooten, die in etwa einer halben Meile an backbord des Hilfskreuzers sich treiben ließen, zu erkennen, dass Kommandanten und Offiziere die Gläser auf Zielschiff und Hilfskreuzer richteten. Der Kommandant schaute seinen ihm ja bereits vom Zerstörer „Arndt Griepen“ bekannten und hochgelobten, weshalb sonst hätte er ihn für das neue Kommando angefordert, Torpedooffizier an und meinte mit starren Gesichtszügen, „Torpedowaffe Feuererlaubnis!“

„Torpedo los“, kam das Kommando des Torpedooffiziers. Der Torpedomaat schlug zur Sicherheit, falls die elektronische Abfeuerung versagen sollte, noch auf die Handfeuertaste und der mehrere Meter lange, schlanke Torpedo schoss, von Pressluft getrieben, aus dem Rohr, klatschte auf die Wasseroberfläche und begab sich, nach Einsteuerung auf die eingestellte Tiefe von 2,5 Metern mit einer Geschwindigkeit von 40 Knoten geradewegs auf den Weg zum unbeweglich in der Ostseedünung schaukelnden Ziel. Kommandant, Offiziere, insbesondere Torpedooffizier und Torpedogasten, verfolgten gebannt die Blasenbahn des Torpedos. Schnurgerade lief dieser auf das Ziel zu. Bei Abfeuern des Torpedos hatte der Torpedooffizier, als auch der verantwortliche Torpedomaat, die in der Hand befindliche Stoppuhr gedrückt, um die Laufzeit des Torpedos bis zum Ziel exakt nach verfolgen zu können.

„Jetzt“, sagte TO Carstens, der die Stoppuhr gebannt im Auge behielt und schaute gebannt auf das Ziel. Allein, es tat sich nichts. Rein gar nichts. Die Laufzeit des Torpedos war längst abgelaufen, das Zielschiff schwamm ungerührt. Keine Detonation, kein nichts. Mit verstörtem Blick wandte sich der Torpedooffizier, Oberleutnant zur See Carstens, zum Kommandanten, der ihm bereits seit Sekunden zornig musterte. „Herr Kaptän, der Torpedo muss einfach getroffen haben.“ Korvettenkapitän Waldau schnaubte, „und, ich habe davon nichts gemerkt.“ Der neben ihm stehende IO, Graf von Terra bemerkte, mit dem ihm eigenen Humor, „na, das kann ja heiter werden.“ Der Kommandant schaute ihn kurz an, blickte unwirsch in die Runde und riss in einer eckigen Bewegung das Marineglas an die Augen und musterte die in der Nähe liegenden Torpedoboote. Er setzte das Glas ab und meinte verdrießlich, „die da drüben können sich ja kaum noch einklinken vor Lachen. Jetzt bin ich’s leid.“ Er wandte sich zu seinem IO, „Terra, Boot aussetzen und Sie sowie der II.O gehen an Bord des Zielschiffes. Wir werden jetzt mit Übungstorpedos schießen und Sie werden mir signalisieren, ob Treffer oder nicht. Sie nehmen die Barkasse, das geht schneller.“ Wie vom Kommandant angeordnet, veranlasste die seemännische Nr. 1, Oberbootsmaat Richter, das Aussetzen der Kommandantenbarkasse. Dieses Manöver zumindest klappte hervorragend. In 10 Minuten konnte die Barkasse, mit den an Bord befindlichen Offizieren, sowie der Bootsmannschaft von vier Mann unter dem Kommando des Bootsmaaten Schröter, ablegen und hielt auf das Zielschiff, das nach wie vor unbeschädigt in der Dünung gemächlich vor Backbord nach Steuerbord schlingerte zu. 40 Minuten später war der Torpedorohrsatz steuerbord mit zwei Übungstorpedos geladen. Das Torpedoboot 12, eines der Begleitboote, hatte zwischenzeitlich Anweisung erhalten, die schwimmfähigen Übungstorpedos anschließend aufzufischen. Der Kommandant raufte sich sowieso schon die Haare, das drei scharfe Gefechtstorpedos, die pro Stück ca. 40.000,00 Reichsmark kosteten, seiner Meinung nach absolut sinnlos verfeuert worden waren. Nach erneutem Befehl und Klarmeldung durch den mitgefahrenen Signalmaaten, der zwischenzeitlich mit dem gesamten Bootskommando, bis auf Bootsführer und 1 Mann, die sich sicherheitshalber 200 Meter ab vom Zielschiff hielten, an Bord des alten Torpedobootes gegangen waren, erfolgte der erneute Torpedoschuss. Gebannt schauten Kommandant und IO, sowie alle Besatzungsmitglieder, denen dieses möglich war, auf die Torpedolaufbahnen und das Zielschiff.

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22 aralık 2023
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9783954888023
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