Kitabı oku: «Das Hashimoto-Programm», sayfa 6

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Ursachenforschung: Die Entstehung von Autoimmunität und meine Sicherheitstheorie

Wissenschaftler haben bezüglich der möglichen Auslösung einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung zahlreiche Theorien entwickelt. Darunter die Folgenden:

Die Theorie von der molekularen Mimikry legt nahe, dass die Zellen von Krankheitserregern und jener unserer Schilddrüse einander so ähnlichsehen, dass sie das Immunsystem verwirren und zu einem Angriff auf die Schilddrüse führen.

Der „Zuschauer“-Effekt beruht auf der Theorie, dass eine Infektion in der Schilddrüse vorliegt und das Immunsystem das Organ in dem Versuch angreift, den Infekterreger zu vernichten.

Die Theorie von der durch die Schilddrüse ausgelösten Autoimmunreaktion besagt, dass jede Art von Schaden an der Schilddrüse dazu führt, dass das Organ Schaden-assoziierte molekulare Muster (DAMP, von engl. damage-associated molecular patterns) sezerniert, die entzündungsfördernde Zellen „rekrutieren“ und in die Schilddrüse schleusen, sodass es zu weiterem Schaden an der Drüse kommt.

Ich möchte Ihnen auch gerne die Izabella-Wentz-Sicherheitstheorie von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse vorstellen. Sie beruht auf den obigen Theorien, meiner Arbeit und meinen Beobachtungen bei Hashimoto sowie der adaptiven Physiologie (erworbene Immunantwort).

Die adaptive oder erworbene Immunantwort beschreibt die Entwicklung von chronischen Krankheiten beim Menschen, um sich an die Umwelt anzupassen. Diese Krankheiten dienten einst dazu, eine schützende Rolle beim Überleben unserer Spezies zu spielen; in unseren modernen Zeiten kam es jedoch zu einer Fehlanpassung.

Zu Zeiten des Höhlenmenschen war der Körper daran angepasst, umweltbedingte Bedrohungen als Signale aufzufangen, die ihm vermittelten, dass die Welt ein gefährlicher Ort und die Zeit gerade nicht optimal für Abenteuerlust oder Fortpflanzung sei und man seine Ressourcen schonen müsse.

In gewisser Weise ist Hashimoto und die daraus resultierende Schilddrüsenunterfunktion vielleicht ein solcher adaptiver Mechanismus, der sich entwickelt hat, damit die Menschen ihre Ressourcen schonen und in Zeiten von Hunger, Krieg, kaltem Wetter oder Epidemien überleben konnten, da sie dadurch in einen Winterschlaf-ähnlichen Zustand versetzt werden und sich deshalb eher in ihre Höhlen zurückziehen sowie weniger Kalorien und weniger Energie verbrauchen, weil sie mehr schlafen.

In unseren modernen Zeiten können Nährstoffverarmungen, entzündungsfördernde Nahrungsmittel, Stress, Toxine, eine durchlässige Darmwand und Infektionen dasselbe Gefahrensignal an den Körper aussenden und eine Autoimmunkaskade in der Schilddrüse auslösen.

Wie können wir dieses Signal außer Kraft setzen? Einfach ausgedrückt: Wir müssen die Dinge beseitigen, die unser Immunsystem glauben lassen, dass wir uns in Gefahr befinden und unsere Energie und Ressourcen schonen müssen.

Ich habe festgestellt, dass es ganz allgemeine, auf meiner Sicherheitstheorie beruhende Dinge gibt, die jeder Hashimoto-Patient tun kann, damit es ihm besser geht. Diese Theorie ist das Leitmotiv dieses Buches – die Elementarprogramme und die Erweiterten Programme wirken darauf hin, durch die Beseitigung von wahrgenommenen Bedrohungen Sicherheitssignale an Ihren Körper auszusenden.

Es gibt scheinbar zusammenhangslose rätselhafte Zustände, ganz besonders die chronische Nesselsucht und Schwindel, die mit Hashimoto in einen engen Zusammenhang gebracht wurden. Obwohl Ihr Arzt Ihnen wahrscheinlich sagt, dass all das nichts miteinander zu tun habe und schwierig zu behandeln sei, kann ich Ihnen versichern, dass das Gegenteil der Fall ist. Es hat sehr viel mit Hashimoto zu tun hat und ich habe bei der Behandlung der Grundursachen, bei der Root Cause-Methode, ausgezeichnete Ergebnisse gesehen.

Wer an Hashimoto leidet, erkrankt mit größerer Wahrscheinlichkeit an chronischer spontaner Urtikaria (chronische Nesselsucht), eine Hautkrankheit, die sich durch ausgedehnte, juckende und geschwollene Hautausschläge äußert. Im Laufe der letzten Jahre habe ich festgestellt, dass Menschen mit Hashimoto und chronischer Nesselsucht oft den Parasiten Blastocystis hominis im Darm haben und dass mit der Beseitigung des Protozoons (Einzellers) auch die Nesselsucht, das Reizdarmsyndrom und sogar Hashimoto verschwinden. Bosnische Wissenschaftler haben diesen Zusammenhang erstmals im Jahr 2015 veröffentlicht, ich beobachte das klinisch jedoch schon seit 2013.

Ein Zusammenhang zwischen Gleichgewichtsstörungen wie Schwindel und einem Autoimmunprozess der Schilddrüse steht auch zur Diskussion. In einer Forschungsstudie zeigten 52 Prozent der Hashimoto-Patienten eine Veränderung bei der Vestibulärfunktion, die das Gleichgewicht beeinträchtigen und zu Schwindel und Übelkeit führen kann. Je mehr Schilddrüsen-Peroxidase-Antikörper vorhanden sind, desto mehr verändert sich die Gleichgewichtsfunktion und erhöht das Risiko für Schwindel. Man nimmt an, dass die Schilddrüsen-Antikörper mit Teilen unseres Gleichgewichtssystems kreuzreagieren. Die gute Nachricht ist: Sobald Sie mithilfe der Strategien aus diesem Buch die Angriffe auf Ihre Schilddrüse reduzieren, bessert sich auch Ihr Schwindel.

Eine endgültige Diagnose

Angesichts der vielfältigen und zahlreichen Symptome, die direkt oder indirekt durch Hashimoto verursacht werden können, könnten Sie glauben, dass es schwierig sei, eine endgültige Diagnose zu bekommen – und damit hätten Sie auch recht. Das Ganze wird dadurch noch komplizierter, dass viele Schilddrüsensymptome sehr unspezifisch sind und daher im Anfangsstadium von Ärzten oft übersehen werden. Es kommt nicht selten vor, dass Patienten mit der Diagnose Depressionen, Stress oder Angstzustände mit einem Rezept für ein Antidepressivum oder Anxiolytikum, einem angstlösenden Mittel, weggeschickt werden, ohne dass das Thema Schilddrüse überhaupt erwogen wird. Manche Patienten wurden sogar mit einer bipolaren Störung (früher als manisch-depressive Störung bezeichnet; Anm. d. Übers.) oder Schizophrenie diagnostiziert und ins Krankenhaus eingewiesen, während in Wirklichkeit ihre Schilddrüse aus dem Gleichgewicht geraten war.

Es kommt auch häufig vor, dass wohlmeinende Ärzte Patienten auf eine Schilddrüsenerkrankung testen lassen, doch die Laborergebnisse „unauffällig“ sind. Denn in vielen Fällen hat der Arzt nicht alle Werte bestimmen lassen oder er hat sie nicht richtig interpretiert. Daher sage ich meinen Klienten immer, sie sollen von ihrem Arzt spezifische, umfangreiche Untersuchungen verlangen und sich eine Kopie der Laborergebnisse geben lassen, um sicherzugehen, dass die Diagnose stimmt. Im folgenden Abschnitt geht es um die richtigen Untersuchungen zur Diagnose von Hashimoto.

Die wichtigsten Schilddrüsen­untersuchungen

Bluttests, ein Ultraschall der Schilddrüse und Biopsien (Gewebeproben) der Schilddrüse sind alle zur Diagnose von Hashimoto geeignet. Bluttests werden bei den meisten Menschen am ehesten durchgeführt und sie können oft eine Schilddrüsenerkrankung aufdecken, wenn die richtigen Untersuchungen gemacht werden.

Die meisten dieser Untersuchungen werden von der Krankenversicherung bezahlt. Falls Ihr Arzt keine Untersuchungen veranlassen will, können Sie, in diesem Fall jedoch auf eigene Kosten, direkt in einem Labor alle Schilddrüsenwerte auch selbst bestimmen lassen; hierfür wird Ihnen dann dort direkt Blut abgenommen und Sie erhalten das Ergebnis persönlich.

TSH

Das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) wird in einem Screening-test zur Überprüfung der Schilddrüsenfunktion bestimmt. Diese Untersuchung gibt Ihr Arzt normalerweise in Auftrag, wenn Sie sich über Schilddrüsenprobleme beklagen. TSH ist ein Hypophysenhormon, welches das Signal zur verstärkten Bildung von Schilddrüsenhormonen sendet, wenn der Spiegel im Blut zu niedrig ist. Bei einer unbehandelten Hypothyreose werden Sie schließlich einen abnorm erhöhten TSH-Wert haben, wohingegen er bei einer unbehandelten Hyperthyreose abnorm niedrig ist. Diese Untersuchung kann eine ausgezeichnete Möglichkeit sein, um lange bestehende Anomalien der Schilddrüse zu entdecken, doch leider „erwischt“ sie Hashimoto nicht immer, außer in sehr späten Stadien, wenn es schon zu einem erheblichen Schaden gekommen und die Schilddrüse nicht mehr zur Kompensation in der Lage ist.

Im Frühstadium von Hashimoto kann der TSH-Wert zwischen beiden Extremen schwanken und zeitweise sogar normale Werte zeigen. Sie könnten trotz unangenehmer Schilddrüsensymptome jahrelang einen TSH-Wert im Normbereich haben. Ich habe oft Klienten, die bei ihrem Arzt seit Jahren über Symptome wie Gewichtszunahme, Müdigkeit und Haarausfall klagen, deren Schilddrüsenuntersuchungen jedoch immer wieder normal ausfielen.

Manche der Probleme mit diesem Test gehen auf die Zeit zurück, als Wissenschaftler erstmals den Normbereich von TSH für gesunde Menschen festsetzten. Sie bezogen irrtümlich auch ältere Patienten und Menschen mit einer beeinträchtigten Schilddrüsenfunktion in die Berechnung ein, was zu einem viel zu weit gefassten Referenzbereich führte. Aufgrund dieser verzerrten Normwerte bekamen Menschen mit einem Schilddrüsenhormonmangel oft zu hören, die Ergebnisse seien normal.

In vielen Labors wird noch immer mit einem Referenzbereich von 0,5 bis 5,0 mU/l gearbeitet, sodass alle Werte innerhalb dieses Rahmens in den Laborberichten an die Ärzte als unauffällig gilt. Die meisten Ärzte achten nur auf Werte, die außerhalb des Normbereichs liegen und kennen die neuen Richtlinien vielleicht gar nicht. Infolgedessen werden viele Patienten mit einem erhöhten TSH übersehen. Das ist ein Grund, warum Sie Ihren Arzt immer um eine Kopie der Laborberichte bitten sollten.

Die gute Nachricht ist, dass im Zuge besserer Erkenntnisse über die Schilddrüsenfunktion eine Veränderung des TSH-Referenzwertes ansteht. In den letzten Jahren hat die (amerikanische) National Academy of Clinical Biochemistry (Staatliche Akademie für Klinische Biochemie) darauf hingewiesen, dass 95 Prozent aller Menschen ohne Schilddrüsenerkrankung eine TSH-Konzentration von unter 2,5 mU/l haben und vom American College of Clinical Endocrinologists (Amerikanisches Kollegium Klinischer Endokrinologen) wurde der neue Referenzwert auf 0,3 bis 3,0 mU/l festgesetzt. Ärzte, die mit funktioneller Medizin arbeiten, haben ihn für einen gesunden Menschen, der keine Schilddrüsenmedikamente nimmt, zwischen 1,0 und 2,0 mU/l verortet.

Doch selbst mit all diesen neu definierten Normbereichen für den TSH-Wert wird immer nur das letzte Stadium von Hashimoto erfasst, da der Körper in den Anfangsstadien der Schilddrüsenfunktionsstörung immer noch zur Kompensation in der Lage ist. Außerdem: Normbereiche berücksichtigen die Durchschnittswerte von 95 Prozent der Bevölkerung, wenn Sie also zu den 5 Prozent der sogenannten „Ausreißer“ gehören, können Sie Symptome einer Hypo- oder Hyperthyreose haben, auch wenn Ihr TSH-Wert im Normbereich ist. Kein Arzt kommt in seiner Ausbildung an der Binsenweisheit vorbei, dass der Patient behandelt werden soll, nicht die Laborwerte, doch leider scheinen sich nur wenige Schulmediziner an diesen Rat zu halten.

Mir wurde gesagt, dass meine Schilddrüse – bei einem TSH von 4,5 mU/l – in Ordnung sei, obwohl ich erschöpft und vergesslich war, jede Nacht im südlichen Kalifornien 12 Stunden lang unter zwei Bettdecken schlief und meine Haare büschelweise ausgingen. Ich kämpfte fast zehn Jahre mit sich stetig verschlimmernden Schilddrüsensymptomen, bevor ich eine Diagnose erhielt. Und ich fragte mich oft, ob ich wohl dabei war, verrückt zu werden.

Ich wünsche mir, ich hätte damals gewusst, was in meinem Körper vor sich ging – dass ich eine Autoimmunerkrankung hatte, die meine Schilddrüse unablässig beschädigte, und dass die richtige Behandlung und Lebensweise nicht nur die Symptome gebessert, sondern auch weiteren Schaden verhindert hätten. Doch es sollte noch fast zwei weitere Jahre dauern, bis Hashimoto festgestellt wurde, nachdem ein anderer Arzt meine Schilddrüsen-Antikörper bestimmt und festgestellt hatte, dass sie im Bereich von über 2 000 U/ml lagen!

TPO- und TG-Antikörper

Zur Feststellung von Hashimoto bestimmt man im Blut am besten die Schilddrüsen-Antikörper, die auf eine Autoimmunreaktion gegenüber der Schilddrüse hinweisen. Die beiden Antikörpertests mit erhöhten Werten bei Hashimoto sind:

– Schilddrüsen-Peroxidase-Antikörper (TPO-AK)

– Thyreoglobulin-Antikörper (TG-AK)

Bei vielen Hashimoto-Patienten sind beide oder auch nur einer erhöht. Und je mehr Antikörper vorhanden sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, eine deutliche Hypothyreose und möglicherweise weitere Autoimmunerkrankungen zu entwickeln. Patienten mit Morbus Basedow (Hyperthyreose) und Schilddrüsenkrebs können ebenfalls erhöhte Antikörper haben, auch gegen TPO und TG sowie gegen die TSH-Rezeptoren (TRAK).

Bei Menschen ohne Schilddrüsenerkrankung können zwar auch Antikörper in geringen Mengen vorliegen, doch erhöhte Werte sind ein Hinweis darauf, dass das Immunsystem auf die Zerstörung der Schilddrüse abzielt. Sie sind im Wesentlichen für den Krankheitsprozess bezeichnend: je mehr Antikörper, desto aggressiver der Angriff auf die Schilddrüse.

Schulmediziner lassen – außer bei einem erhöhten TSH-Wert – vielleicht gar keine Antikörper bestimmen, was problematisch ist, denn sie können bereits jahrzehntelang erhöht sein, bevor eine Veränderung des TSH-Wertes zu sehen ist. Bei Menschen, die erhöhte Antikörper, aber noch keinen erhöhten TSH-Wert hatten, zogen Ärzte in der Regel eine dieser beiden Schlussfolgerungen: Wahrscheinlich hatten sie keine entsprechenden Symptome und es gab auch nichts, was man für sie hätte tun können. Heute wissen wir, dass sie in beiderlei Hinsicht falsch lagen. Die neuere Forschung zeigt, dass vorhandene Antikörper zu Symptomen wie Angstzuständen, Müdigkeit und generellen Befindlichkeitsstörungen führen können und Veränderungen in der Lebensweise nachweislich sowohl die Symptome verringern als auch die Antikörper senken.

Laut aktueller medizinischer Berichte lassen sich bei 80 bis 90 Prozent der Hashimoto-Patienten TPO-Antikörper nachweisen. Allerdings haben Forscher an der Multidisciplinary Thyroid Clinic (Interdisziplinäre Klinik für Schilddrüsenerkrankungen) der University of Wisconsin festgestellt, dass nur die Hälfte der Patienten Schilddrüsen-Antikörper aufwiesen, bei denen eine zytologische Untersuchung (hierzu gleich mehr) in Bezug auf Hashimoto positiv ausfiel. Gegenwärtigen Schätzungen der Volksgesundheit zufolge liegt Hashimoto in den USA zwar im Bereich von 1 bis 2 Prozent, doch Forscher gehen davon aus, dass in Wirklichkeit 13,4 Prozent der Bevölkerung davon betroffen sind und das mit moderneren Diagnosemethoden auch festgestellt werden könnte.

Ultraschall der Schilddrüse

Sind im Blut keine Schilddrüsen-Antikörper nachweisbar, kann ein Ultraschall der Schilddrüse zur Diagnose herangezogen werden. Kliniker haben festgestellt, dass die mit Hashimoto übereinstimmenden Veränderungen (wie winzige Knötchen und charakteristische Veränderungen der Dichte des Schilddrüsengewebes) im Ultraschall sichtbar gemacht werden können, auch wenn der Antikörpersuchtest nicht positiv ausgefallen ist.

Ja, das bedeutet genau das, was Sie denken – es gibt auch Hashimoto-Patienten, die „Antikörper-negativ“ sind. Forscher waren in der Regel der Annahme, dass 90 Prozent der Hashimoto-Patienten erhöhte TPO- und 80 Prozent erhöhte TG-Antikörper aufweisen. Die neuere Forschung legt aber nahe, dass sich bei 10 bis 50 Prozent eventuell keine Antikörper nachweisen lassen. In diesem Fall könnte bei diesen Menschen eine weniger aggressive Variante vorliegen, der sogenannte Antikörper-negative oder seronegative Hashimoto.

In vielen Fällen wird Hashimoto auch im Ultraschall entdeckt, wenn ein Antikörpertest nicht positiv ausfällt. Der Ultraschall ist jedoch auch nicht immer eindeutig.

Zytologie

Bei einer zytologischen Untersuchung wird zur Entnahme von Zellen eine sehr dünne Nadel durch die Haut am Hals in die Schilddrüse eingeführt. Diese werden unter dem Mikroskop genau untersucht, wobei entdeckt werden kann, ob die Zellen Zeichen von Hashimoto zeigen. Da diese Diagnosemethode viel invasiver ist als eine übliche Blutuntersuchung, ist sie normalerweise zur Bestimmung von Schilddrüsenknoten vorbehalten (gutartig oder kanzerös) und dient nicht zur Diagnose von Hashimoto. Zudem kann selbst durch diese Methode eine Hashimoto-Thyreoiditis übersehen werden, weil dabei nur eine begrenzte Anzahl von Zellen entnommen wird und unter Umständen nicht jede Zelle Anzeichen von Hashimoto zeigt.

Mein Freund Dr. Alan Christianson, ein angesehener Schilddrüsenarzt, sagt: „Bei allen Tests kann Hashimoto übersehen werden. Man kann die Erkrankung nicht völlig ausschließen, es sei denn, man könnte jede einzelne Schilddrüsenzelle unter einem Mikroskop untersuchen. Deshalb ist es wirklich wichtig, dass man zuhört, was der Patient sagt.“ Also, obwohl Labortests ihren Wert haben, bestärke ich jeden Patienten darin, mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, der auch die individuellen Symptome berücksichtigt.

Freies T3 und freies T4

Die Schilddrüse bildet verschiedene Hormone, inklusive T1, T2, T3, T4 und Kalzitonin. Die aktivste Form ist Trijodthyronin (T3), danach kommt gleich Thyroxin (T4). Wenn diese Hormone aktiv sind und im Blut kreisen, werden sie als freies T3 und freies T4 bezeichnet und können durch eine Blutuntersuchung bestimmt werden. Sind die Werte niedrig, liegt der TSH aber noch im unteren Normbereich, könnte Ihr Arzt den Verdacht auf eine seltene Art der Schilddrüsenunterfunktion haben, die sogenannte sekundäre (manchmal auch: zentrale) Hypothyreose. (Hier liegt die pathologische Veränderung in der Hypophyse; Anm. d. Übers.) Diese Hormonuntersuchungen sind manchmal hilfreich für die Diagnose und oft hilfreich, um die richtige Dosierung von Schilddrüsenmedikamenten zu bestimmen. Genaueres zur Bedeutung dieser Untersuchungen finden Sie in Kapitel 8.

Die fünf Stadien von Hashimoto

Idealerweise würde die Diagnose Hashimoto vor der Diagnose Hypothyreose gestellt werden – dann kennt man das Hypothyreoserisiko und es besteht die Chance, die den Angriffen des Immunsystems auf die Schilddrüse zugrunde liegenden Ursachen festzustellen. Hashimoto entwickelt sich in fünf Stadien, das bedeutet, auf diesem Weg gibt es mehrere Punkte, an denen die Krankheit abgefangen werden kann, bevor es zu einer Unterfunktion kommt. Im Folgenden beschreibe ich die fünf Entwicklungsstadien und die zu erwartende schulmedizinische Behandlung:

– Stadium 1: Es besteht lediglich die genetische Prädisposition zu Hashimoto, aber es gibt keinerlei Anzeichen der Erkrankung. Es bestand keine Belastung mit den erforderlichen Autoimmunauslösern und daher ist die Schilddrüsenfunktion optimal, ohne Hinweis auf einen Immunangriff auf das Organ. Es gibt keine Schilddrüsensymptome und Hashimoto kann, abgesehen von der genetischen Prädisposition, im Grunde nicht nachgewiesen werden. Gestützt durch Belege, die ich in Kapitel 4 vorstelle, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass bis zu 80 Prozent der Menschen genetisch zur Entwicklung von Hashimoto prädestiniert sind, wenn sie zusätzlich mit den spezifischen Auslösern in Berührung kommen. Obwohl manche der prädisponierenden Gene bereits von der Wissenschaft identifiziert wurden, muss darauf hingewiesen werden, dass der Identifizierungsprozess der krankheitsauslösenden Gene noch nicht abgeschlossen ist und dass die Gene unser Schicksal eben nicht alleine bestimmen.

– Stadium 2: Das ist das Anfangsstadium des Autoimmunangriffs auf die Schilddrüse. Obwohl die Schilddrüsen-Antikörpersuchtests in diesem Stadium positiv sein können, liegen alle anderen Schilddrüsenwerte noch im Normbereich. Allerdings kann ein Mensch in Stadium 2 bereits hochgradig symptomatisch sein. Ärzte, die nicht mit modernen Testmethoden arbeiten, stellen in diesem Stadium oft Fehldiagnosen wie Angstzustände oder Depressionen oder stempeln Betroffene als Hypochonder ab.

– Stadium 3: Hier sehen wir den Beginn eines Schilddrüsenversagens; es wird als subklinische Hypothyreose bezeichnet. Die Schilddrüse kann die Autoimmunangriffe nicht mehr kompensieren, also sind sogar bei den herkömmlichen Schilddrüsentests Veränderungen messbar – vor allem kommt es allmählich zu einem leicht erhöhten TSH-Wert. Der schulmedizinische Ansatz besteht in diesem Stadium darin, zu beobachten und abzuwarten, bis die Schilddrüse sich völlig verausgabt hat, außer die betroffene Person ist hochgradig symptomatisch, schwanger oder versucht, schwanger zu werden, oder es werden bereits, falls der Arzt fortschrittlicher orientiert ist, Schilddrüsenhormone verschrieben. Bei Frauen, die ihre fruchtbaren Jahre bereits hinter sich haben, ist eine Behandlung in diesem Stadium am wenigsten wahrscheinlich, da angenommen wird, dass das TSH natürlicherweise mit dem Alter ansteigt.

– Stadium 4: An diesem Punkt geht das offenkundige Versagen der Schilddrüse mit Hashimoto einher. Sie kann nicht mehr genügend Hormone bilden und ist aufgrund der fortgeschrittenen Schädigung nicht in der Lage, das zu kompensieren. In diesem Stadium kommt es bei den meisten Menschen anhand ihrer offenkundigen Symptome und der nicht mehr im Normbereich befindlichen Laborwerte zur Diagnose. Der TSH-Wert ist erhöht, T3 und T4 sind erniedrigt. Die meisten Patienten erhalten wahrscheinlich ein Rezept für synthetisches Levothyroxin (wie L-Thyroxin, Euthyrox, L-Thyrox usw.).

– Stadium 5: In diesem Stadium kommt es zum Fortschreiten weiterer Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythemathodes, Rheumatoide Arthritis, Sjögren-Syndrom und andere.

Im Idealfall würden Patienten bereits in Stadium 2 diagnostiziert, damit das Fortschreiten der Krankheit mithilfe von Veränderungen in der Lebensweise und mit Schilddrüsenhormonen verhindert und rückgängig gemacht sowie die Symptome behandelt werden können. Studien haben ergeben, dass Schilddrüsen-Antikörper, die auf Hashimoto hinweisen, wie erwähnt, bereits zehn Jahre lang vorhanden sein können, bevor es beim Betroffenen zu einer gestörten Schilddrüsenfunktion kommt. Ich vermute, dass sie auch noch viel länger erhöht sein können und dass es eventuell mehrere Jahrzehnte dauert, bis ein Patient erfährt, dass er eine Hypothyreose hat, weil der TSH-Wert falsch interpretiert wird.

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