Kitabı oku: «Der Henker», sayfa 2
„Blutopfer“, Illegalität und erste Ehe
Die Machtergreifung Hitlers in Deutschland am 30. Jänner 1933 löst unter seinen Anhängern in Österreich enorme Euphorie aus. Ungeduldig drängen sie, die so ganz „deutsch“ fühlten, auf den „Anschluss“ und die sehnsüchtig erwartete „Heimkehr ins Reich“; entschlossen verstärken sie ihre Aktivitäten. Göth, jetzt 24 Jahre alt, ist mit ganzem Herzen bei der Sache. Im Mai 1933 wird er zum SS-Scharführer befördert. Kryptisch äußert er sich in seinem später verfassten „Lebenslauf“ über die damalige Tätigkeit: „Nach dem Parteiverbot erhielt ich vom damaligen Führer der 52 SS Stand. den Auftrag im Rahmen der 52 SS Stand. die notwendigen Maßnahmen zu organisieren. In Ausübung dieses Auftrags musste ich im Juli 1933, da ich von den öst. Behörden wegen Sprengstoff– verbrechens gesucht wurde, ins Reich flüchten.“
Während einer „Dienstfahrt“ mit der SS-Standarte 11 hat Göth bei Drosendorf im Waldviertel einen Unfall und wird schwer verletzt. In einem Fragebogen zur „Erhebung zwecks Vorprüfung der Anwartschaft für die Zuteilung eines Antragscheines zum Erwerb des Blutordens“, datiert mit 19. Februar 1939, gibt Göth die näheren Umstände dieses Unfalls an: „Absturz des Wagens, 2 Tote und 28 Schwerverletzte blieben unter dem Wagen. Bei den Bergungsarbeiten, obwohl schwer verletzt, stürzte ich nochmals und zog mir weitere schwere Verletzungen zu.“ Obwohl Verletzungen aus einem Unfall keine Anwartschaft auf Verleihung des Blutordens begründen, wird ihm daraufhin ein Antragschein zugeteilt – der Beginn eines bürokratischen Hürdenlaufes durch die Parteistellen, der letztlich erfolglos bleiben sollte.
Im Sommer 1933, wohl Ende Juli, Anfang August, nach den Sprengstoffanschlägen der Nazis in Krems und dem daraufhin ausgesprochenen Verbot der NSDAP und ihrer Organisationen, flüchtet Göth nach München. Die österreichischen Behörden haben ihn zur Fahndung ausgeschrieben: „Privatbeamter“ nennt ihn das Zentralpolizeiblatt vom 19. Juli 1933 und erwähnt als besondere Kennzeichen einen „kleinen englischen Schnurrbart“, eine Rissnarbe im Gesicht – wohl vom Unfall in Drosendorf – und seinen „lässigen Gang“. Nach Göth wird gesucht, weil man in ihm einen der Hintermänner der Sprengstoffattentate im Frühsommer 1933 vermutet. Man weiß, dass er Führer der „Motorstaffel der SS Niederösterreich“ ist und in der Mollardgasse 34 gemeldet war.
In München findet Göth Unterschlupf bei einem gewissen Josef Stehberger in Neubiberg, Wotanstraße 7. Stehberger ist Doggenzüchter und freundet sich mit dem jungen, aufgeweckten Nazi aus Österreich rasch an. Hier findet man für ihn eine neue Aufgabe: den Schmuggel von „Sende-Geräten“ nach Österreich, anschließend ist er als Kurier im Einsatz, wird aber bereits im Oktober 1933 von der österreichischen Polizei gestellt und in Haft genommen. Aus Mangel an Beweisen gegen ihn lässt man ihn zu Weihnachten 1933 wieder laufen.
Das gefährliche Treiben ihres Sohnes ist den Eltern inzwischen nicht mehr ganz geheuer. Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, verfallen sie auf eine etwas unkonventionelle Idee. Sie präsentieren ihm eine junge Frau, die bereit ist ihn zu heiraten: Olga Janauschek, von Beruf Bankbeamtin, geboren am 17. Jänner 1905 in Wien, also beinahe vier Jahre älter als er. Mony nimmt diesen Vorschlag erstaunlich gelassen zur Kenntnis und willigt ein. So beginnen, als er im Dezember 1933 nach Hause kommt, die Hochzeitsvorbereitungen; die Eltern sorgen für ein großes Fest: Am 7. Jänner 1934 heiraten in der Karlskirche Mony und Olga Leopoldine Janauschek. Trauzeugen sind die Väter Amon Franz Göth und der 1878 in Graz geborene „Lohnfuhrwerker“ und Autobusunternehmer Rudolf Janauschek aus Waidhofen an der Thaya.
Göth hat seinen Eltern nachgegeben; rasch zeigt sich aber, dass er sich mit Olga nicht versteht. Dazu kommt, dass es ihn wieder zu seinen Kameraden bei der SS zieht – von einer harmonischen Partnerschaft kann also keine Rede sein; bald steht die Scheidung zur Diskussion. Das Frühjahr 1936 wird zur kritischen Phase, dies umso mehr, als am 5. März 1936 Mutter Bertha Göth an Brustkrebs stirbt. Für Vater und Sohn Göth ist das ein schwerer Schlag – beide sind nun gefordert: Es gilt den persönlichen Verlust zu verarbeiten und es gilt den Verlag und die Buchhandelsgeschäfte weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu führen. Mony zeigt Entschlossenheit und will dem Vater demonstrieren, wie man das Bücherverkaufen richtig anpackt: Mit den neu erschienenen Bücher unter dem Arm marschiert er in Cafés und Bars, wo er sie vom Tisch weg an Gäste verhökert. Eine kleine Anekdote aus diesen Tagen weiß Tochter Monika zu erzählen: Göth sitzt wieder einmal im Kaffeehaus und will Bücher verkaufen. Da kommt er mit einer attraktiven rothaarigen Dame ins Gespräch, beide unterhalten sich bestens – bis ihm ein Freund an die Schulter tippt und zuflüstert, dass die Frau Jüdin sei. Göth dreht sich sofort wortlos um und lässt die Frau einfach stehen – mit Juden darf er nicht verkehren.
Ein charmanter Wiener Gentleman mit besten Manieren: Amon Göth in den dreißiger Jahren
Am 6. Juli 1936 wird am Amtsgericht Margareten ein „Versöhnungsversuch“ unternommen. Der Versuch bleibt „fruchtlos“; beide Ehepartner akzeptieren, dass für 15. Juli neuerlich eine Tagsatzung im Bezirksgericht Margareten anberaumt wird, bei der die Scheidung ausgesprochen werden soll. Vor Ort ist auch ein zu diesem Zeitpunkt noch wenig bekannter Jurist namens Arthur Seyß-Inquart, er hat die Rechtsvertretung von Olga Göth übernommen. Interessant ein Vermerk im Protokoll zu diesem Versöhnungsversuch: In der Rubrik „Beruf“ hat man zu Göth „Autohändler“ vermerkt, bei Religion steht das vertraute „rk.“ Als Adresse wird die Schelleingasse 12 im IV. Bezirk genannt – unter dieser Adresse war Göth jedoch nie offiziell gemeldet; als Wohnsitz nennt das Wiener Melderegister für die Zeit vom 25. Jänner bis zum 3. Oktober 1936 die Kettenbrückengasse 18.
Am 15. Juli 1936 erfolgt die Scheidung von „Tisch und Bett“ von Olga Janauschek, die später einen Anton Wreßnig heiraten und 1943 nach Leoben in der Steiermark übersiedeln wird. Rechtskräftig wird der Beschluss des Amtsgerichts erst am 17. September 1938, also nach dem „Anschluss“. Wohl auf Drängen der Eltern hat Göth auch eine kirchliche Scheidung beantragt; nun macht er vermutlich geltend, keinen ausreichenden „Ehewillen“ besessen zu haben. Mit Urteil des Erzbischöflichen Diözesangerichtes vom 12. Dezember 1940, Zahl 2886/54, wird die Ehe „im Sinne des Can. 1086, § 2 CIC defectus consensus im kirchlichen Bereich für ungültig erklärt“; am 12. September 1941 bestätigt schließlich auch das Metropolitangericht Salzburg diesen Spruch mit der Begründung: „Can. 1987 kommt zur Anwendung.“
Das Verkaufen von Büchern bietet wenig Abenteuerliches und so macht sich Göth bald wieder auf den Weg nach Westen, auf in Richtung „Drittes Reich“. Am 3. Oktober 1936 meldet er sich von der Kettenbrückengasse 18 nach „Vorarlberg“ ab und bleibt unbekannten Aufenthalts. Im Sommer 1937 taucht er in München bei seinem alten Kameraden Stehberger auf, die Meldekarte im Stadtarchiv München, datiert vom 16. Juli 1937, nennt als Aufenthaltszweck „beruflich“; tatsächlich scheint er wieder als SS-Funktionär aktiv zu sein, denn erstmals bekommt er nun Probleme mit einem Vorgesetzten von der SS: SS-Oberführer Alfred Bigler, Chef des SS-Abschnitts VIII Linz, stellt ihn auf Grund „ernster Differenzen“, wie Göth in seinem „Lebenslauf“ einräumt, sogar außer Dienst. Bigler, um zehn Jahre alter als Göth, verlässt die SS auf eigenen Antrag mit Ende Oktober 1936; Göths Beschwerden, die er gegen seine Entlassung einbringt, sind damit gegenstandslos.
GESCHÄFTE MIT DEM VATER
Der „Anschluss“ im März 1938 bringt endlich die ersehnte Wende: Göth kehrt nach Wien zurück. Am 15. Juni 1938 füllt er den „Personal-Fragebogen zum Antragschein auf Ausstellung einer vorläufigen Mitgliedskarte und zur Feststellung der Mitgliedschaft im Lande Österreich“ aus. Darin gibt er an, dass sein Parteimitgliedsbuch bei der Ortsgruppe Thalkirchen-München „erliege“; sowohl an die Ortsgruppe in Thalkirchen als auch an die Ortsgruppe Mariahilf habe er regelmäßig die Parteibeiträge bezahlt. Und immerhin kann er darauf verweisen, wegen „illegaler nationalsozialistischer Betätigung“ bestraft worden zu sein: mit „Untersuchungshaft, die nach ergebnislosem Verfahren als Haft verlängert wurde (Staatspolizei & Sicherheitsbüro)“.
Am 13. Oktober 1938 probiert es Mony, begünstigt durch das nun geltende deutsche Eherecht, noch einmal. Er schließt vor der Bezirkshauptmannschaft Mariahilf mit Anna (Anny) Geiger die Ehe. Anny ist Tirolerin, geboren am 19. September 1913 in Innsbruck, und eine Frau so ganz nach dem Geschmack Göths: keine langweilige Stubenhockerin, sondern eine echte Sportskanone, die im Sattel eines Motorrads ebenso zu Hause ist wie am Volant eines BMWs. Mony hat sie bei einem Motorradrennen kennen gelernt; glaubt man den Angaben Göths in einem Fragebogen der SS, so erfolgte die Verlobung bereits am 7. März 1936 – also noch vor der Scheidung von Olga Janauschek und zwei Tage nach dem Tod der Mutter. Anny Geiger erfüllt ohne Zweifel die strengen Normen, die die SS den Frauen ihrer auserwählten Recken vorschreibt – ein perfektes Paar der nun angebrochenen „neuen Zeit“.
Wie es von einem Angehörigen der SS erwartet wird, tritt Göth im Herbst 1939 aus der römisch-katholischen Kirche aus und bezeichnet sich von nun an mit der im Kameradenkreis gängigen Worthülse als „gottgläubig“.
Gleich nach der Hochzeit ist die Familie darum bemüht, auch die wirtschaftlichen Grundlagen für das junge Paar neu zu ordnen. Am 2. Juli 1937 hat Franz Amon Göth seinen Verlag als Einzelunternehmen in das Handelsregister eingetragen; nun wandelt man den Verlag in eine Offene Handelsgesellschaft um, in die Mony am 1. Jänner 1939 als Gesellschafter eintritt. „Betriebsgegenstand“ ist zu diesem Zeitpunkt erstaunlicherweise noch immer der Buch- und Kunsthandel, der sich „auf den Versand von Büchern religiösen Inhaltes und von solchen, die patriotische Themata behandeln, ferner von Heiligenbildern (…), sowie von patriotischen Bildern unter Ausschluss des Ladengeschäftes“ konzentriert.
Die Ereignisse des Jahres 1939, vor allem der Ausbruch des Krieges, führen rasch zu einem Umdenken: Religion ist in den Tagen des Blitzkriegs nicht mehr opportun; jetzt haben Jubelschriften über die glorreichen Siege der Wehrmacht Konjunktur. Vater und Sohn Göth entschließen sich daher zu einer Auflösung des Handels mit religiösen Produkten und konzentrieren sich nun wieder auf die Verlagstätigkeit und den Verkauf von aktuellen Militaria, wobei man auf das altbewährte Vertriebsmodell setzt: Direktverkauf durch Vertreter gegen Ratenzahlung. Im Herbst 1941 sind es bereits an die 100 Vertreter, die für die Göths tätig sind: 25 in der „Ostmark“, 23 in den Sudetengebieten und 55 im „Altreich“, wobei letztere der „Verkaufsorganisation“ des in Berlin-Charlottenburg ansässigen „Generalvertreters“ Paul Gerhard Engelbert angehören.
Der Gesellschaftsvertrag sieht vor, dass Mony zwar nicht an den Vermögenswerten, dafür aber an Gewinn und Verlust zu je 50 Prozent beteiligt sein soll; Vater Göth legt die alte Konzession zurück und erwirbt eine neue für die Verlagstätigkeit und den Vertrieb ohne Ladengeschäft; das Unternehmen firmiert nun als „Verlag für Militär- und Fachliteratur A. Franz Göth & Sohn“. Als Mitgesellschafter in der väterlichen Firma kann sich Mony mit einem gewissen Recht nun tatsächlich als „Verleger“ bezeichnen. Mit dem noch schnell für das Weihnachtsgeschäft 1939 produzierten Prachtband Der große deutsche Feldzug gegen Polen. Eine Chronik des Krieges in Wort und Bild, herausgegeben „im Einvernehmen“ mit Heinrich Hoffmann, dem Reichsbildberichterstatter der NSDAP, und einem Geleitwort von Generaloberst von Reichenau landet man gleich einen ersten „Bestseller“; 1940 druckt man eine zweite Auflage. Zu einem Erfolg wird auch Konrad Leppas „Heldenbuch“ Die Sudetendeutschen im Weltkriege 1914 – 18, das 1940 erschien und ebenfalls zwei Auflagen erlebt.
Die Neuausrichtung des Verlags macht sich also bezahlt, die Göths verdienen gut: Der durchschnittliche Jahresumsatz bewegt sich bei beachtlichen 1,5 Millionen Reichsmark und kann bis 1944 in dieser Höhe gehalten werden. Bereits 1941 steht man daher vor der Frage, wie die Gewinne aus dem Verlagsgeschäft sinnvoll investiert werden könnten, und da verfällt Amon Franz Göth, wohl auch von Mony dazu gedrängt, auf die Idee, sich an einer Druckerei zu beteiligen – ein nahe liegender Gedanke, kann man so doch die Produktionskosten der Bücher entsprechend regulieren; gleichzeitig soll die Druckerei von den Aufträgen des Verlags profitieren.
Glückliche Tage: Hochzeit mit Anny Geiger im Oktober 1938
Amon Franz Göth entscheidet sich schließlich für eine Teilübernahme der Hermes Druck- und Verlagsanstalt AG. Dieses Unternehmen ist 1921 als Druck- und Verlagsanstalt Melantrich AG gegündet worden, der Firmensitz befindet sich im neunten Bezirk in der Pramergasse 6; leitendes Vorstandsmitglied ist ein gewisser Franz Opatril. Man ist sich schnell handelseinig: Vater und Sohn Göth übernehmen nicht nur ein beträchtliches Aktienpaket, sondern kaufen auch gleich die Druckmaschinen, das Setzmaterial und die Lagerbestände der Hermes AG. Der SS-Offizier Amon Göth ist damit, wenn man so will, auch zum Druckereibesitzer avanciert.
Die Geschäftspraxis der Göth-Vertreter, das aggressive „Hineinverkaufen“, ruft allerdings bald auch Kritik und Beschwerden hervor; die Wellen schlagen hoch in der Branche. Gutachten werden eingeholt, die Betriebsräume in der Mariahilfer Straße 105 einer Prüfung unterzogen. Von einem „Geschwür“ ist in einem Schreiben der Reichsschrifttumskammer an die Wiener Landesleitung der RSK die Rede, das „mit Stumpf und Stiel, ohne Rücksicht auf Firma oder Namen des Betreffenden, ausgebrannt werden muss“. Hugo Heineke, der Leiter der Fachgruppe Reise- und Versandbuchhandel in der Reichsschrifttumskammer, zitiert Vater Göth am 26. Oktober 1942 zu sich nach München. In dem mehrstündigen Gespräch mit Heineke muss er eingestehen, dass ihm „die Dinge über den Kopf gewachsen sind“, nicht zuletzt, wie er betont, durch den „Druck“, den sein Sohn auf ihn ausübe, um eine „Erweiterung der Firma nach jeder Richtung durchzuführen“. Amon Franz Göth gelobt eine entsprechende Besserung, vor allem eine genaue Kontrolle seiner Vertreter. Wie diese arbeiten, schildert anschaulich ein Beitrag vom September 1942 im SS-Organ Das schwarze Korps. Unter dem Titel „Gangstermethoden“ heißt es da über den Vertrieb des Feldzuges gegen Polen, eines Buches, das immerhin 24 Reichsmark kostet: „Die Kolonne überfällt also beispielsweise die Gemeindesiedlung Wienerfeld und sucht dort die Wohnungen heim. Ist der Mann zu Hause, so räumt sie mit einigen leeren Redewendungen das Feld. Ist der Mann aber als Soldat an der Front – und das sind dort die meisten –, so wird die alleinstehende Soldatenfrau einer zünftigen Seelenmassage unterzogen. Die, Herren‘ legen sich eine amtliche Miene zu, mimen militärische Haltung, lassen den, Vorgesetzten‘ durchschimmern und legen also los: Das Buch müsse gekauft werden, erklärt der Inquisitor Karl Kaiser, es sei ein, aufklärendes Militärbuch‘. Die Soldatenfrau erwidert etwas zaghaft, sie könne die 24 RM nicht aufwenden, sie lebe von der Familienunterstützung. Darauf wird Kaiser, Karl, spitzig: Wie, Sie wollen doch nicht etwa behaupten, dass die Unterstützung zu gering sei? Der Führer gibt Ihnen genug Unterstützung, dass Sie das Buch kaufen können! Worauf die Soldatenfrau einen Ratenzahlungsvertrag unterschreibt, denn wenn ihr, der Führer‘ die Unterstützung gibt, damit sie aufklärende Militärbücher kaufen könne, muss sie wohl in den sauren Apfel beißen. Der Mann erfährt es dann aus dem nächsten Feldpostbrief und macht sich seine Gedanken über, die Heimat‘, die mit der einen Hand nimmt, was sie mit der anderen gegeben hat.“
Der Gewerbeschein vom 21. April 1941 schreibt es fest: Amon Göth ist Geschäftsführer im Verlag des Vaters.
Selbst das SS-Magazin „Das Schwarze Korps“ widmet den Vertriebsmethoden des Göth-Verlages einen kritischen Beitrag.
Vater Göth, der für Mony den Kopf hinhalten muss, zieht die Konsequenzen: Er verzichtet auf die bereits bei der Reichsschrifttumskammer beantragte Aufstockung seiner Vertretermannschaft auf 300 Mann und sorgt in der Folge für eine rigorose Überprüfung seiner Vertreter – der schlechte Ruf bleibt dem Göth’schen Unternehmen allerdings erhalten.
IM INNEREN KREIS DER MÖRDER
Im Juli 1939 wird dem Ehepaar Göth Sohn Peter geboren, das Glück der jungen Familie scheint vollkommen. Dann folgt am Abend des 9. Februars 1940 der tiefe Fall: Anny und Mony sind an diesem verhängnisvollen Tag für einige Stunden weg, als sie zurückkommen, ist Peter bereits tot – hilflos erstickt an den Folgen einer Diphtherie-Infektion.
Am 5. März 1940, knapp einen Monat nach dem tragischen Tod seines Sohnes, meldet sich Göth, der seit 1938 der in Wien stationierten 11. SS-Standarte „Planetta“ angehört, bei der Wiener Ergänzungsstelle der Waffen-SS zum Dienst; wenige Tage später, am 9. März 1940, verlässt Göth seine Familie und geht ins oberschlesische Industriegebiet, das die Nazis nach der Eroberung Polens dem „Reich“ eingegliedert haben. Er rückt ein zu einem Sonderkommando des Reichsführer-SS, und zwar wird er Verwaltungsführer in Kattowitz bei der „Einsatzführung Ost Oberschlesien“; in der Friedrichstraße 20 bezieht er privat ein Zimmer. Sein erster Dienstort ist jedoch Teschen (Ciezsyń) an der polnisch-tschechischen Grenze, eine Stadt, in der 22 Jahre nach dem Untergang der Habsburgermonarchie die Welt des Doppeladlers noch immer gegenwärtig ist. Sein Vorgesetzter in Teschen ist SS-Obersturmbannführer Franz Weilguny; die Aufgaben sind vorerst wenig spektakulär – so stellt es Göth zumindest in seiner Aussage vor dem Krakauer Untersuchungsrichter dar: Er sei mit der „Registrierung“ von Pferden und anderen Tieren beschäftigt gewesen.
Amon Leopold Göth ist nunmehr ein Auserkorener in der schwarzen Uniform mit dem Totenkopf, ein Gefolgsmann des Rassenmystikers Heinrich Himmler, in dessen Auftrag er an der Errichtung der „Neuen Ordnung“ Europas mitwirkt. „Volkstumsarbeit“ nennen die Nazis ihren wahnwitzigen Bestrebungen, Menschen kreuz und quer durch Europa zu verschieben, und die Umsiedlung der „Volksdeutschen“ ist sein erstes Arbeitsgebiet, seine Anlaufstelle das Büro der „Volksdeutschen Mittelstelle“ in Kattowitz. Diese Parteidienststelle der NSDAP, gegründet 1935, wird von Himmlers SS systematisch unterwandert; der Reichsführer-SS will seine Hände im Spiel haben, wenn es um das Schicksal der so genannten „Volksdeutschen“ geht. Geleitet wird die kurz „Vomi“ genannte Institution seit 1937 von SS-Obergruppenführer Werner Lorenz, dem Sohn eines pommerschen Gutsbesitzers, der dafür Sorge trägt, dass auch Wiener SS-Männer in den „Sonderkommandos“ arbeiten.
Mony bringt die besten Voraussetzungen für eine steile, erfolgreiche Karriere in der SS mit: Er verkörpert den Typus des jungen, intelligenten, sportlichen „Machers“, er ist ehrgeizig bis zur Selbstaufgabe, aggressiv und skrupellos, wenn es um die Erreichung eines Ziels geht. Er ist ein hervorragender Organisator, bereit, die alte Welt zu zerstören, um eine neue zu erschaffen. Er fühlt sich als „Revolutionär“ und Auserwählter vor der Geschichte, dem es beschieden ist, mitzuwirken an der Errichtung dieser neuen Ordnung. Und er ist bereit die alten Werte seiner katholischen Kindheit dafür hinzuwerfen. Er ist bereit zu töten. Nicht, weil er die Juden, Polen oder „Zigeuner“ so abgrundtief hasst, sondern weil das Töten in der Welt der SS-Männerelite an sich zu einem neuen Wert geworden ist: Wer nicht „hart“ genug ist, um zu töten, kann im Kreis der Kameraden keine Führungsaufgaben übernehmen. Mony zeigt es allen: Auch ein Wiener Gentleman hat diese Härte, ja, er übertrumpft alle!
Am 10. September 1940 kommt Göth aus Teschen für einige Tage nach Wien; der SS-Scharführer zieht es merkwürdigerweise vor, nicht bei der Familie zu wohnen, und steigt im Palace Hotel in der Mariahilfer Straße 99, unweit des Verlages, ab. Bereits am 15. September verlässt er das Palace wieder und kehrt zurück nach Teschen; wenig später wird er der Grenzstadt für immer den Rücken kehren und nach Kattowitz in die Zentrale der Vomi gehen. Das SS-Personalhauptamt würdigt seine Verdienste: Im Jänner 1941 avanciert er zum SS-Oberscharführer.
Bereits bei seinem Wien-Aufenthalt im September muss er es gewusst haben: Seine Frau ist wieder schwanger; am 30. März 1941 wird Tochter Ingeborg geboren. Als ihm Anny telegrafiert: „Es ist ein Mädchen geworden“, telegrafiert Göth, der sich einen Sohn gewünscht hat, zurück: „Bitte telegrafiere, was es wirklich geworden ist.“ Anny antwortet: „Es ist wirklich ein Mädchen geworden!“ Später, als er Ingeborg bei einem Aufenthalt in Wien das erste Mal sieht, verliebt er sich in sie und bringt ein lebensgroßes Foto von ihr nach Płaszów.
Im „Umsiedlungskommando“ der „Volksdeutschen Mittelstelle“ in Kattowitz ist Göth Kassenverwalter; sein Arbeitsbereich ist die Eingliederung von Russlanddeutschen. Eines Tages trifft er einen alten Bekannten aus der illegalen Zeit wieder: den ehemaligen Ringer Franz Grün, von dessen sportlichen Fähigkeiten er sich bald am eigenen Leib überzeugen kann. Als er dem breitschultrigen, athletischen Grün eines Tages am Korridor zum Spaß das „Haxel stellt“, revanchiert sich dieser mit einem gekonnt ausgeführten Schulterwurf, der Göth prompt unsanft zu Boden streckt. Das werde er ihm, Grün, nie vergessen, erklärt er danach wütend, er werde dafür sorgen, dass er diese Aktion büßen müsse – noch ahnt er nicht, dass er dazu tatsächlich bald Gelegenheit haben wird.
Ein Blick auf die nicht untypische NS-„Karriere“ Franz Grüns lohnt sich: Geboren in Wien am 5. Oktober 1902 als Sohn eines Metallgießermeisters in der Gumpendorfer Straße 104, arbeitet er bis 1933 in Wien als Bäckergehilfe und ist dann bis 1937 ständig arbeitslos. 1929/30 ist er Mitglied des Steirischen Heimatschutzes Wien, am 24. März 1931 tritt er der Ortsgruppe Wien-Mariahilf der NSDAP als Mitglied (Mitgliedsnummer 442.388) und im August 1931 dem SS-Sturm 2/II/11 bei. Er erhält die SS-Nr. 14863. Bis zum Verbot der NSDAP beschäftigt er sich nach eigener Darstellung „legal in der Propaganda“, danach „im Rahmen der Schutzstaffel mit Werben von Mitgliedern und überhaupt im Sinne der NSDAP“. Den Höhepunkt seiner Karriere als Sportringer erlebt er 1927/28 im pfälzischen Pirmasens beim Athleten-Klub Herkules; beschäftigt ist er in dieser Zeit bei der örtlichen Konsumbäckerei und hier in Pirmasens lernte er auch seine spätere Frau Anna Maria, geborene Selbig, kennen, die er 1932 heiratet.
Der handgeschriebene Lebenslauf Göths für das SS-Personalhauptamt:
Von einem Studium der „Landwirtschaft“ ist keine Rede mehr.
Für das Ehepaar Grün, das zusammen mit dem 1933 geborenen Sohn Franz ein Leben am Rande des Existenzminimums fristet, werden die Nazis zur einzigen Hoffnung. In Wien müssen sie bei den Eltern von Franz leben, da das Wohnungsamt alle Anträge auf eine eigene Wohnung abweist. Es gibt keine Verdienstmöglichkeiten, dazu kommt, dass die politische Gesinnung Franz Grüns inzwischen polizeibekannt ist und immer wieder Hausdurchsuchungen stattfinden. Schließlich richtet die verzweifelte Anna Maria Grün ohne Wissen ihres Mannes ein Schreiben direkt an Hitler, in dem sie den „Führer“ um die Erlaubnis zur Übersiedlung nach Pirmasens bittet. Und die Beamten des Reichskanzlers enttäuschen sie nicht: Im Februar 1937 wird die Einreisegenehmigumg ausgesprochen; das NSDAP-Flüchtlingshilfswerk nimmt sich der Familie, die zunächst im Hilfswerklager Kreuz-Pullenbach untergebracht wird, großzügig an: Man gewährt ein Einrichtungsdarlehen in der Höhe von 600,– Reichsmark, anlässlich der Geburt von Tochter Anna Beatrix 1938 erlässt man ihm die Restschuld. Grün selbst kommt in das SS-Lager Ranis. Da gibt es bald auch die erste obligate „Beurteilung“ Grüns durch den Lagerleiter: Dieser sei „zwar im Wesen etwas schwerfälllig und nicht mit großen Geistesgaben gesegnet, dafür aber nicht minder zuverlässig und willig. Benehmen und Führung einwandfrei.“
Dann kommt der „Anschluss“ und da will auch Franz Grün nicht fehlen, wenn es darum geht, als „alter Kämpfer“ für die Entbehrungen der „Systemzeit“ entschädigt zu werden: Im Juli übersiedeln die Grüns zurück nach Wien, man findet eine Wohnung in der Gumpendorfer Straße 87; das NSDAP-Flüchtlingshilfswerk zeigt sich ein letztes Mal spendabel und übernimmt die Speditionskosten. Franz Grüns Leben bekommt nun Sinn und Richtung und er ist entschlossen, diese einzige Chance zu nützen. Ein Fragebogen der Wiener Gauleitung zur politischen Beurteilung Grüns vom 26. Jänner 1939 nennt bereits jenen „Beruf“, der sein Schicksal werden wird: „SS Wache“.
Ein Mann wie SS-Scharführer Franz Grün, mit Oberlippenbart und Bürstenhaarschnitt seinem Idol Hitler nicht unähnlich, ist als Handlanger gut zu gebrauchen – Göth wird sich an ihn bald wieder erinnern.
Am 14. Juli 1941 stellt SS-Sturmbannführer Otto Winter, der „Führer“ der 11. SS-Standarte, für Göth ein „Dienstleistungszeugnis“ aus, die „Beurteilung“ lässt nichts zu wünschen übrig: „Der genannte ist charakterlich und weltanschaulich gefestigt, frei von jeder konfessionellen Bindung. In der Verbotszeit war Göth als Adjutant der 52. SS-Standarte tätig und hat sich dort große Verdienste erworben. Göth ist ein vorbildlicher SS-Kamerad und steht seit 1925 in der Bewegung und zwar von 1925 – 1926 in der HJ und 1929 bis 1930 in der SA. Seit 1930 in der Schutzstaffel.“ Und in einem „Personal-Bericht“ vom 10. Oktober 1941, unterzeichnet von Ernst Kaltenbrunner, damals noch „Führer des SS-Oberabschnittes Donau“, attestiert ihm derselbe Otto Winter, dass er ein „aufrechter Nationalsozialist & opferfreudiger & einsatzbereiter SS-Mann“ sei, „zum SS-Führer“ geeignet. Ein SS-Mann also, wie man ihn sich wünscht – auch das „rassische Gesamtbild“ stimmt: „fälisch-ostisch“ steht da, gepaart mit „mutiger, bestimmter Haltung“ und „umfassendem“ Wissen; es gebe keine besonderen Mängel und Schwächen. Das ist eine neuerliche Beförderung wert: Am 9. November 1941 avanciert Göth zum SS-Untersturmführer in der 11. SS-Standarte.
Die Personalakten Göths aus seinen beiden ersten Jahren im Dienste der SS zeigen das Bild eines ehrgeizigen, loyalen und ambitionierten Mannes. All dies ist jedoch nur Präludium zum großen Karrieresprung, der nun bevorsteht und dessen Hintergründe im Dunkeln liegen: Wer hat ihm den Weg nach Osten ins Generalgouvernement geebnet, ihn als Mitarbeiter angefordert? Haben hier persönliche Kontakte zu Männern aus dem Stab Odilo Globocniks oder seine Reputation als hervorragender „Organisator“ den Ausschlag gegeben?
Wie dem auch sei: Wohl schon im Frühjahr 1942 – der offizielle „Einstellungsvorgang“ erfolgt erst am 11. August 1942 – trifft Göth in Lublin ein, dem „weit nach Osten vorgeschobenen Posten der abendländischen Kultur“. Hier wohnt und arbeitet er in der Julius-Schreck-Kaserne, dem ehemaligen Stefan-Batory-Kolleg in der Pieradzkiegostraße 17, die als Hauptquartier für die Drahtzieher der Aktion Reinhardt dient. Er ist nun Mitglied im Stab von SS-Brigadeführer Globocnik, den die Männer nur „Globus“ nennen. Im Kreis dieser SS-Offiziere wird der Massenmord an den Juden im Generalgouvernement minutiös geplant und mit gnadenloser Härte „umgesetzt“.
Seine erste Aufgabe: der Ausbau des seit 1940 bestehenden Arbeitslagers in Budzyń, etwa 40 Kilometer südwestlich von Lublin bei Krasnik gelegen. Baracken für 2.000 Arbeiter sollen errichtet werden; gleich daneben baut man an einer Flugzeugfabrik der Heinkel-Werke. Im Oktober 1942 treffen nach und nach jüdische Arbeiter aus dem Ghetto in Końskowola ein; obwohl die Flugzeugfabrik noch nicht fertig ist, müssen sie dort Tragflächen reparieren bzw. neu produzieren.
Flugzeugpionier Ernst Heinkel, später als genialer Erfinder und Konstrukteur verklärt, nützt wie kein anderer deutscher Unternehmer die Möglichkeiten, die das System der Zwangsarbeiterlager ihm bietet. So betont er im Juni 1942 in einem Brief an Generalluftzeugmeister Erhard Milch, den Verantwortlichen für die Luftrüstung, die Vorteile eines Einsatzes von jüdischen Zwangsarbeitern: „Neue Arbeitskräfte sind im Generalgouvernement leichter zu beschaffen als an jedem anderen Ort im Altreich. Außer Polen können vor allem gute Arbeitskräfte aus der reichlich vorhandenen jüdischen Bevölkerung gewonnen werden.“
Wenig kümmert den Visionär Heinkel, wie die Rekrutierung dieser „leicht zu beschaffenden“ jüdischen Arbeiter tatsächlich erfolgt: Im Ghetto Końskowola, unweit von Puławy gelegen, wird trotz einer Ruhrepidemie, die hier wütet, gnadenlos „ausselektiert“: Jene, die zu schwach und zu krank sind, um am Marktplatz zur Selektion anzutreten, werden sofort erschossen, dann sucht man am Marktplatz die kräftigsten Männer aus, vor allem Facharbeiter. Frauen und Kinder sowie ältere Männer, etwa 800 bis 1000 Menschen, werden von Angehörigen des Polizeibataillons 101 in einen nahe gelegenen Wald geführt und dort ermordet. Auch von den zur Zwangsarbeit „ausselektierten“ Männern sind viele durch den Typhus extrem geschwächt, insgesamt etwa 100 Häftlinge brechen auf dem fünf Kilometer langen Weg zur Bahnstation zusammen und werden ebenfalls erschossen. 800 bis 900 Juden aus dem Ghetto von Końskowola erreichen das neue Lager in Budzyń. Im Distrikt Lublin haben Globocniks Männer bereits in der Nacht vom 16. zum 17. März 1942 mit der Räumung der kleineren Ghettos begonnen. Es sind blutige Menschenjagden, die nach erprobtem Schema ablaufen: Das Ghetto wird von SS, Schutzpolizei und ukrainischen, litauischen oder lettischen Hilfseinheiten umstellt, dann durchkämmen kleine Einsatztrupps die Häuser und treiben die Bewohner auf den Sammelplatz, alte und kranke Menschen sowie Kleinkinder werden meist sofort erschossen. Wer bei der folgenden „Selektion“ auf dem Sammelplatz eine gültige, gestempelte Arbeitskarte vorweisen kann, darf meist wieder gehen, die anderen werden in Güterwaggons verladen und in die Vernichtungslager transportiert. Mittendrin Amon Göth, dem bald leitende Funktionen übertragen werden. So organisiert er die „Selektionen“ im Ghetto Bełżyce, südwestlich von Lublin. Seit dem 16. Jahrhundert leben hier Juden; von 1795 bis 1809 war das Städtchen Bełżyce Teil des Habsburgerreichs; nun ist es ein Österreicher, der für die Juden des Orts zum Schicksal wird. An die 700 Juden sollen nach Majdanek deportiert werden. Etwa 500 Juden bestechen ihn und werden nicht in den sofortigen Tod geschickt, sondern „dürfen“ ins Zwangsarbeitslager Budzyń. Wie Mietek Pemper 1946 vor dem Untersuchungsrichter aussagt, soll die „Beute“ der SS in Bełżyce gewaltig gewesen sein: Mit Pelzen, gegerbten Fellen, Juwelen und anderen kostbaren Wertgegenständen habe sich Göth den Verzicht auf den „Transport“ nach Majdanek abkaufen lassen, irgendetwas sei dann aber „schiefgelaufen“, seine Unterschlagung ans Licht gekommen. Noch 1943 sei in der Angelegenheit korrespondiert worden. Die „Aktion“ in Bełżyce begründet jedenfalls seinen Ruf als korrupten SS-Offizier; spätestens jetzt muss er erkannt haben, welche „Geschäftsmöglichkeiten“ der Judenmord in sich birgt.