Kitabı oku: «Was geschieht mit uns, wenn wir sterben?», sayfa 3
Der Einfluss meiner Großmutter
Nach diesem Erlebnis in Blackpool wurde meine Neugier auf meine Großmutter Nan Frances geweckt. Ich wusste zwar, dass sie zu Hause Konsultationen als Medium abgehalten hatte, doch bisher hatte ich ihre Tätigkeit nicht mit der der Wahrsagerin in Blackpool in Verbindung gebracht – bis ich sah, dass beide die gleichen Tarotkarten verwendeten.
Ich erinnerte mich daran, wie öfters Leute zu meiner Großmutter kamen und geduldig am Treppenabsatz auf ihre Sitzungen warteten. Ich weiß noch, dass sie sich leise darüber unterhielten, was wohl passieren würde, wenn irgendein verstorbener Verwandter oder Bekannter durchkäme und die Verbindung zu ihnen aufnehmen würde. Doch das war der Alltag meiner Großmutter; das tat sie schon, seit ich denken konnte. Ich hatte mir noch nie ernsthafte Gedanken darüber gemacht, selbst dann nicht, als sie mich streng ermahnte, die Karten auf ihrem Kaminsims ja nicht anzurühren.
Eines Tages bekam ich die Chance, bei einer Sitzung meiner Großmutter dabei zu sein. Ich war von Zuhause ausgezogen, um über hundert Meilen weiter weg in Hertfordshire mein eigenes Leben zu beginnen. Meine Freundin Sue, die wie ich in Redditch aufgewachsen war, und ich fuhren gerade auf einen Besuch nach Hause, als wir uns spontan entschlossen, einen Abstecher zu meiner Großmutter zu machen. Nan begrüßte uns herzlich und forderte uns plötzlich auf, an dem runden Tischchen in der Ecke des Zimmers mit Blick auf den Garten Platz zu nehmen. Sobald wir uns alle hingesetzt hatten, sah Nan Sue direkt in die Augen und sagte: »David ist wegen dir hier.« Sie machte eine Pause und las Sue die Karten.
Auch wenn Sue und ich eng befreundet waren, wusste ich nicht viel über ihre Familie. Ich wusste nur, dass sie eine Schwester hatte und mit ihrer Mutter nicht klarkam, was auch einer der Gründe gewesen war, weshalb sie nach Hertfordshire gezogen war. Später verriet Sue mir, dass David ihr Vater war, der vor ein paar Jahren gestorben war. Das hatte ich nicht gewusst. Es war das erste Mal, dass ich sah, zu was Nan Frances fähig war, und ich staunte über die starke Energie, die ich während dieser Erfahrung spürte.
Ein paar Wochen später war ich an der Reihe. Ich besuchte wieder einmal meine Großmutter. Unvermittelt sagte Nan: »Lisa, ich muss dir die Karten lesen.« Natürlich weckte das meine Neugier und so ließ ich es zu. Dann sagte sie etwas, das ich erst viel später verstehen sollte: »Wenn ich meinen eigenen Tod sehe, höre ich auf.«
Wir setzten uns an den runden Tisch. Diesmal ließ Nan mich die Karten mischen. Das verwirrte mich – Sue hatte das nicht getan, warum also forderte Nan nun mich dazu auf?
Heute weiß ich, dass Nan ein Reading die Zukunft betreffend mit mir abhalten wollte und sich alle Informationen, die sie empfing, durch die Tarotkarten bestätigen lassen wollte. Dies ist eine gängige Praxis bei Readings. Sues Sitzung war nicht übersinnlich gewesen, sondern sollte ihr nur eine direkte Nachricht von ihrem verstorbenen Vater übermitteln, bei der meine Großmutter als »Medium« diente (daher kommt der Begriff). Da Nan bei der Sitzung mit Sue mit einer anderen Art von Energie gearbeitet hatte – der eines erscheinenden Geistes –, hatte sie für Sue keine Tarotkarten gebraucht.
Das zeigt den Unterschied zwischen den Arbeitsmethoden der Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten (psychics) und der Medien. Bei einer übersinnlichen Sitzung kann der Hellseher durch Anwendung seiner Intuition und seines inneren Wissens zukünftige Vorfälle und Situationen voraussehen. Wie ich schon erwähnt habe, sind wir alle übersinnlich und haben alle Zugang zu diesem Wissen. Manchmal wird es »weibliche Intuition« genannt, manchmal auch »inneres Wissen«. Es ist das, was passiert, wenn man mit sich selbst im Gleichgewicht ist und auf sein höheres Selbst hört.
Ein Medium hingegen ist der oder die »Vermittler(in)« zwischen zwei verschiedenen Ebenen. Ein Medium ist so etwas wie ein Radioempfänger, und die Geister sind die DJs, die das Medium dazu benutzen, ihre Nachrichten dem Menschen zu überbringen, für den die Sitzung abgehalten wird. Das Medium muss den Radioempfänger richtig einstellen und sichergehen, dass er mit dem richtigen Sender verbunden ist, damit die Botschaft so klar und korrekt wie nur möglich empfangen wird. Alle Medien neigen zu übersinnlichen Fähigkeiten, während Hellseher nur selten Medien sind. Medien wenden keine Tarotkarten, sondern andere Mittel an – zum Beispiel berühren sie einen persönlichen Gegenstand des Verstorbenen, der ihrer Klientin nahestand, berühren die Hand des Klienten oder etwas anderes.
Meine Großmutter forderte mich also auf, die Karten zu mischen und das Deck in drei Stapel zu teilen. Im Gegensatz zur Kartenleserin in Blackpool war es ihr egal, mit welcher Hand ich das tat, was mich noch mehr verwirrte. Dann sagte Nan Frances mir, ich solle einen Stapel auswählen, den ich mir nicht ansehen wollte, und ihn beiseitelegen. Als ich das hörte, überkam mich eine gewisse Panik: Was ist, wenn ich den falschen Stapel aussuche? Verschenke ich dann meine Zukunft an ein schlechtes Kartenset? Oh Gott, was für eine schwere Entscheidung ... Diese Verunsicherung gefiel mir gar nicht, doch ich tat, was mir die Kartenlegerin damals in Blackpool geraten hatte. Ich hörte auf mein Gefühl und vertraute meinem Instinkt (auch wenn ich darauf fieberte, mir alle Karten anzusehen).
Als Nächstes bat Nan mich, den Stapel auszusuchen, mit dem ich zuerst arbeiten wollte, und den, mit dem ich mich später beschäftigen wollte. Das fiel mir leichter, da ich ja wusste, ich würde beide Kartensets zu sehen kriegen.
Ich fragte Nan, warum ich mir den beiseitegelegten Stapel nicht ansehen sollte. »Das ist deine Vergangenheit, und die kannst du nicht mehr ändern«, antwortete sie. »Die anderen beiden Stapel stehen für Gegenwart und Zukunft. Darauf wollen wir uns konzentrieren.«
Ich kann also die Ereignisse, die in den Karten stehen, noch ändern?, fragte ich mich überrascht.
Anscheinend hatte sie meine Gedanken gelesen, denn sie sagte: »Nein, vorherbestimmte Ereignisse kann man nicht ändern. Diese Ereignisse wurden längst beschlossen, damit du im Leben deine Lektionen lernst, aber du hast trotzdem einen freien Willen. Dieser freie Wille ermöglicht es dir, deine Lektionen entweder zu lernen oder nicht zu lernen. Aber wenn bestimmte Situationen eintreffen sollen, dann wird das auch geschehen.«
Damit begann die Sitzung. Ich musste sofort an meinen Freund denken – war er »der Richtige«? Und ich dachte an die Arbeit, die ich zu der Zeit machte – würde es noch einen anderen Beruf für mich geben? Würde ich jemals als Sängerin Karriere machen? Im Rückblick waren meine Fragen und Sorgen belanglos und egoistisch, doch damals waren diese Dinge mir wichtig. Ich brauchte Antworten auf meine Fragen.
Als die Sitzung zum Ende kam, sah Nan erst mich an und dann über mich hinweg, genauso wie die Kartenleserin aus Blackpool es getan hatte. Wie kommt es, dass Hellseher mich anstarren und dann auf irgendeinen Punkt hinter mir schauen?, wunderte ich mich.
»Über deinem Kopf leuchtet das lila-gelbe Licht«, stellte Nan fest.
Ich blickte fragend auf. Was für ein Licht? Es war mir noch nie aufgefallen. Doch sie erklärte es nicht näher, sondern sagte nur, sie wisse, dass ich auf bestimmte Fragen Antworten brauchte. Dann beantwortete sie meine wichtigsten Fragen. Nein, mein Freund sei nicht der Richtige für mich. Und ja, ich würde meinen Beruf wechseln.
Jetzt, da die alltäglichen Fragen beantwortet waren, war der Zeitpunkt gekommen, mir die Dinge zu sagen, die ich nicht hören wollte. Doch vorher gab sie mir die sanfte Warnung, dass es sich um Informationen handelte, die ich wissen müsste, und dass ich gut zuhören sollte.
Als Erstes eröffnete sie mir, ich würde berühmt werden. Na ja, wenn wir jung sind, hören wir alle gern, dass wir berühmt werden, weil die Filme und Zeitschriften uns glitzernden Glamour vorgaukeln. Aber ich wollte eigentlich nur singen. Deswegen hoffte ich, sie meinte einen Plattenvertrag in baldiger Zukunft. Doch wie weit war ich von der Wahrheit entfernt! Nan sagte, ich würde für meine Arbeit bekannt werden, und dass ich dasselbe tun würde wie sie. Ich würde ihre Arbeit fortsetzen, aber ich würde dabei auf der Bühne stehen und vor Tausenden von Menschen auf der ganzen Welt als Medium arbeiten.
Damals war ich geschockt zu erfahren, dass meine berufliche Zukunft daraus bestehen sollte. Doch heute kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen. Zum Glück verschwand meine Oberflächlichkeit schon bald nach dieser ersten Sitzung. Das geschah durch mehrere Umstände, die mein ganzes Leben veränderten. So erkrankte ich zum Beispiel an Krebs und wurde eine alleinerziehende Mutter. (Diese und zahlreiche andere Erfahrungen, die meinen Weg geformt haben und zu meiner Tätigkeit geführt haben, schildere ich in meinem ersten Buch Life Among the Dead.)
Heute bin ich zwar fest »in der Industrie«, wie die Arbeit in Hollywood genannt wird, doch es geht mir dabei immer noch nicht um Glitzer und Glamour. Wie vorausgesagt besteht meine Tätigkeit darin, anderen zu helfen, sich selbst zu heilen, während sie sich mit ihrer Reise durchs Leben und durch den Tod anfreunden.
Der Beginn meiner Arbeit
Erst nach dem Tod meiner Großmutter fing ich als professionelles Medium an zu arbeiten. Da Nan mich nicht in der Weiterentwicklung meiner Gabe trainiert hatte, war ich ganz auf mich gestellt, als ich Sitzungen für andere anbot. Glücklicherweise schlug mir eine Freundin, die einen besseren Geschäftssinn hat als ich, vor, eine Sitzung für sie abzuhalten und als Honorar 20 Pfund zu berechnen, was ungefähr 28 Euro entspricht.
Ein Satz, den meine Großmutter gesagt hatte, ist mir bis heute geblieben: »Vertraue immer auf dein Bauchgefühl – es wird dich nie täuschen.« Die Kartenlegerin aus Blackpool hatte dasselbe gesagt. Es ist ein starkes Mantra, das ich auch meinen Schülern, die ihre eigenen übersinnlichen Fähigkeiten entwickeln wollen, mit auf den Weg gebe.
Als ich erwachsen wurde, akzeptierte ich endlich, dass meine übersinnlichen Fähigkeiten und meine Gabe als Medium ein Teil von mir sind, den ich nicht ändern kann und vor dem ich mich auch nicht verstecken kann. Allmählich begann ich, sie anzunehmen, aber es war kein einfacher Prozess. Ich wurde von Freunden (und in geringerem Maße auch von meinen Verwandten) unterstützt, die mich dazu drängten, endlich hauptberuflich als Medium zu arbeiten – und der Welt zu verkünden, wer ich bin und was ich tue.
Sobald ich als professionelles Medium anfing, stellte ich (zu meinem Erstaunen) fest, dass immer mehr Menschen meine Tätigkeit anerkannten. Der Arbeit als Medium haftete kein negativer Beigeschmack mehr an. Sie war nicht länger etwas, das man in zugehängten Zelten und hinter verschlossenen Türen heimlich tat. Man brauchte auch nicht mehr ein gewisser Typ in einer bestimmten Aufmachung zu sein, um die Gabe zu praktizieren. Und man brauchte sich ihrer auch nicht mehr zu schämen.
Im Rückblick war diese neue Einstellung eine sehr befreiende Erfahrung für mich – zu wissen, dass ich nicht so sein musste, wie die Leute es vielleicht von mir erwarteten, wenn sie wegen einer Sitzung zu mir kamen. Ich war jünger, ich war ein bisschen durchgeknallt, ich war gut drauf und ich sah vollkommen normal aus. Außerdem integrierte ich meine übersinnlichen Fähigkeiten in den Alltag. Da ich ein kleines Kind hatte, erlebten mich die Leute beispielsweise als eine Frau mit den typischen Belangen einer Mutter. Mein Leben und meine Arbeit waren nicht in die Kategorien normal und »hexig« unterteilt, wie es früher der Fall war, als Medien noch einen »Deckmantel« brauchten. Da es vollkommen unnötig war, meine Identität zu verbergen, konnte ich mich einer ganz neuen Form der Integrität erfreuen.
Bei den vielen Sitzungen machte ich noch eine weitere Entdeckung: Je mehr ich mit meiner Gabe arbeitete, umso stärker wurde sie. Genauso wie die Spannbreite der Stimmbänder zunimmt, je mehr man singt, wurden die Informationen klarer und flossen leichter, je mehr Sitzungen ich abhielt. Anfangs machte ich Zukunftsvoraussagungen, doch dann entwickelten sie sich zu Readings, in denen ich als Medium fungierte. Beides machte mir Spaß und tut es auch jetzt noch.
Wie ich herausfand, gibt es unterschiedliche Energien, mit denen ich arbeiten kann, je nachdem, ob ich die Zukunft voraussehe oder eine Nachricht aus dem Jenseits überbringe. Ich sehe beides so, als würde ich zwei verschiedene Treppen hinaufsteigen: Entweder gehe ich die hellseherische Treppe hinauf, um für das Schicksal und die Zukunft eines Menschen offen zu werden, oder ich gehe die Treppe des Mediums hinauf, um mich für die spirituelle Welt zu öffnen. Die Treppe des Mediums erfordert jedes Mal mehr Energie, aber sie ist es wert, da sie die Menschen mit geliebten verstorbenen Mitmenschen kommunizieren lässt. Damit will ich nicht sagen, dass hellseherische Sitzungen nicht hilfreich wären, denn sie können in bestimmten Situationen viel Klarheit schaffen und Hoffnung bringen, doch für mich ist der Weg über das Medium weitaus befriedigender.
Manchmal stelle ich fest, dass ich mitten in einer Sitzung die Treppe wechseln muss, um empfangene Informationen zu überprüfen. Bei manchen Readings nahm ich zuerst die Treppe des Mediums und erhielt Informationen vom Geist der Verstorbenen, die ich dann auf ihre Richtigkeit hin überprüfen musste, indem ich zur anderen Treppe überwechselte. Das ist ein Vorgang, bei dem ich Informationen aus der spirituellen Welt gegenprüfe und sie mir bestätigen lasse. Es ist etwas kompliziert, aber es macht auch Spaß, vor allem, wenn eine Bestätigung kommt.
Genau das passierte, als eine Klientin namens Claire zu mir kam. Sie wollte Verbindung zu ihrer Großmutter aufnehmen, die hinübergegangen war, während Claire im Urlaub war. Deswegen hatten sie nicht mehr Abschied nehmen können. Sobald ich mit der Sitzung begann, meldete sich Claires Großmutter und bestätigte ihre Gegenwart, indem sie meiner Klientin persönliche Informationen gab, die nur sie wissen konnte. Es war eine wundervolle und sehr starke Verbindung.
Dann begann die Großmutter, Claire einige Dinge über ihr Privatleben mitzuteilen. Wie sie ihrer Enkelin sagte, war Claires Freund nicht der Richtige für sie. Sie würde ihn eines Morgens nach dem Aufwachen ansehen und nur sagen: »Ich liebe dich nicht mehr. Wir sollten uns trennen.« Es müssten dann zwar noch ein paar Dinge geordnet werden, doch nach der Trennung würde sich Claire viel glücklicher fühlen.
Als ihre Großmutter die Verbindung beendet hatte und auch unsere Sitzung sich ihrem Ende näherte, gestand Claire mir, dass die Botschaft sie etwas verwirrte. Wie sie sagte, entsprach eine Trennung, wie ihre Großmutter sie vorausgesagt hatte, eigentlich nicht ihrem Wesen. Ihre Bemerkung veranlasste mich, mir ihr Leben näher anzusehen und die Fakten mithilfe einer hellseherischen Sitzung abzuklären. Ich bat meinen Geistführer, mich mit Claires Geistführer in Kontakt zu bringen und mir nähere Informationen zu übermitteln. Die Energie veränderte sich und ich spürte jenes leichtere Gefühl, das sich oft bei einer hellseherischen Sitzung einstellt. Und dann strömten die Informationen.
Mein Geistführer zeigte mir eine Vision, in der Claire Koffer und Kisten packte, doch es waren eindeutig nicht Claires Koffer. Wie sich herausstellte, sah ich die Szene, in der Claires Freund auf ihre Aufforderung hin auszog und sie ihm beim Packen half. Ich konnte auch einen Zeitrahmen erkennen, in dem all das geschehen würde. Die Vision entsprach genau dem, was ihre Großmutter vorausgesagt hatte.
Achtzehn Monate später begegnete ich Claire zufällig beim Einkaufen. Sie erzählte mir, was sich seit unserer Sitzung in ihrem Leben verändert hatte. Was ihre Großmutter und mein Geistführer vorausgesagt hatten, war eingetreten: Claire hatte ihren Freund gebeten auszuziehen und war jetzt viel glücklicher, genau so, wie ihre Großmutter es vorausgesehen hatte.
Wie ich meine Gabe heute nutze
Mittlerweile arbeite ich seit vielen Jahren als Medium und kommuniziere beinahe täglich mit dem Jenseits. Im Gegensatz zu damals, als ich noch ein Kind war, ist es heute meine freie Entscheidung, offen dafür zu sein und es zuzulassen, dass Geister durch mich Nachrichten an geliebte noch lebende Menschen übermitteln. Klipp und klar ausgedrückt: Ich spreche mit den Toten!
Das ist nichts anderes als das, was schon in vielen Filmen und Fernsehsendungen über Hellseher und Medien berichtet wurde – darunter Ghost Whisperer, Medium, Der sechste Sinn und Ghost – Nachricht von Sam und viele andere. Der einzige Unterschied ist, dass ich es wirklich tue. Ich kommuniziere und gebe Botschaften der Liebe, des Trostes, der Hoffnung und der Heilung von geliebten Menschen weiter, die ins Jenseits übergegangen sind.
Mein Weg war kein einfacher. Selbst heute noch kommen mir manchmal Zweifel, aber ich liebe das, was ich tue. Unterwegs musste ich viele Lektionen des Lebens lernen und ich habe immer noch nicht ausgelernt. Es ist ein Lernprozess, den Sie besser verstehen werden, wenn Sie das Buch gelesen haben. Während ich mich weiterentwickle, erstaunen mich die verstorbenen Seelen immer wieder aufs Neue und lockern das Ganze auf, indem sie irgendetwas Unerwartetes bringen. So weiß ich nie, was dabei herauskommt. Das ist auch der Grund, warum ich meine Klienten vor jeder Sitzung frage: »Wollen Sie (wirklich) alles wissen?«
Für mich ist die Arbeit als Hellseherin und Medium ein Traumjob. Ich finde es wundervoll, die Gelegenheit zu bekommen, Menschen zu helfen, den Verlust eines geliebten Angehörigen zu verarbeiten, ihnen die Chance geben zu können, Abschied zu nehmen, bei der Lösung eines Rätsels oder der Aufklärung eines Mordes zu helfen oder auch einfach nur zwei Seelen miteinander in Verbindung zu bringen und ein Gespräch zwischen ihnen zu ermöglichen. Häufig werde ich gefragt: »Empfinden Sie Ihre Fähigkeit als Geschenk oder als Fluch?« Dann muss ich lachen. Für mich ist sie immer ein Geschenk – ein Geschenk, ohne das ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen kann.
Kapitel 2
Skeptiker und Zyniker
Vielleicht haben Sie schon mal einen Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten oder ein Medium aufgesucht. Vielleicht haben Sie eine solche Erfahrung auch noch nie gemacht. Wie auch immer – es kann Ihnen so gehen wie vielen Menschen, die die Echtheit des Kontakts mit der spirituellen Welt anzweifeln und sich fragen, was es bringt, dieses Buch zu lesen. Dazu sage ich: Lassen Sie sich durch Ihre Überzeugung oder Meinung nicht davon abhalten, sich mit den Chancen auf Wachstum und Heilung zu befassen. Eine offene Einstellung kann sich unendlich lohnen.
Die unterschiedlichen Reaktionen
Jeder hat andere Gründe, warum er Verbindung mit dem Jenseits aufnimmt, und die Reaktion des Einzelnen fällt je nach der Botschaft, die er empfängt, anders aus. Die meisten Leute holen sich das aus der Kommunikation, was sie gerade brauchen. Sie nehmen nur das auf, was ihnen zum jetzigen Zeitpunkt hilft. Es kann sein, dass sie die ganze Botschaft erst später begreifen oder sich irgendwann wieder daran erinnern und sie erst dann für ihren Heilungs- und Entwicklungsprozess nutzen können. Andere nehmen die gesamte Information bereitwillig an und verstehen, dass sie einen tieferen Sinn hat.
Wiederum andere kommen wegen eines Readings zu mir und sind unsicher, was sie von der erhaltenen Mitteilung halten sollen. Sie sind skeptisch oder haben möglicherweise sogar eine zynische Einstellung, die es ihnen schwermacht, das anzunehmen, was ich als Tatsache akzeptiere. Dieses Kapitel befasst sich mit ihren Reaktionen, denn ich halte es für wichtig, ohne Umwege auf die realen Reaktionen der Leute einzugehen und den Lesern meine Sicht verständlich zu machen.
Skeptiker und Zyniker unterscheiden sich von anderen durch die Frage »Woher wissen Sie das?« oder etwas in dieser Art. Manchmal halte ich ein Reading für jemanden, der nur gekommen ist, um mit eigenen Augen zu sehen, ob meine Tätigkeit echt ist.
Ich erinnere mich vor allem an einen bestimmten Klienten, der mich verwirrt ansah, als ich sagte: »Ihr Großvater Arthur ist hier.« Er fragte prompt in herausforderndem Ton: »Woher wissen Sie, dass mein Großvater Arthur hieß?« Statt zu akzeptieren, dass sein Großvater tatsächlich da war und ihm eine Nachricht übermitteln wollte, hinterfragte der Mann mein Wissen. Er war misstrauisch und dachte, ich hätte die Information von jemand anderem als seinem Großvater erhalten. Dieser Klient war mehr daran interessiert, mich auszufragen, als die Gelegenheit der Sitzung zu nutzen.
Obwohl Skeptiker ihre Zweifel haben, trauen sie ihren Zweifeln nicht ganz und sind daher zumindest offen – im Gegensatz zu Zynikern, die eine festgefahrene Meinung haben. Selbst wenn ich einem Zyniker beweisen würde, dass meine Arbeit ganz real ist, könnte ich seine Meinung nicht ändern. Die Zyniker, mit denen ich bisher zu tun hatte, wollen den absoluten Beweis, wie zum Beispiel Vor- und Nachnamen, Adressen und Telefonnummern, so als würden diese Daten die Botschaften, die ich für sie empfange, auf irgendeine Weise »real« machen. Wenn ich ihnen dann die Info gegeben habe, die sie wollen, versuchen sie zu beweisen, dass ich mir vor ihrem Reading die Informationen aus dem Internet geholt habe!
Zum Glück sind die meisten Leute, die von mir ein Reading wollen, offen dafür, darunter auch Menschen mit einer anderen Überzeugung (einem Thema, mit dem ich mich im nächsten Kapitel befassen werde). Auch wenn sie anfangs ein wenig ungläubig sind, macht mir das nichts aus ... solange die Informationen, die sie erhalten, ihnen auf ihrer Reise durchs Leben weiterhelfen. Das ist der Hauptzweck meiner Sitzungen: Den Menschen zu helfen, innerlich zu wachsen und weiterzukommen. Die Wahrheit ist: ich kommuniziere mit dem Jenseits und gebe das Wissen weiter, das ich von den verstorbenen Seelen erhalte – nicht meine eigenen Überzeugungen oder Interessen.
Ich halte es für wichtig, das Thema Zweifel und Glaube jetzt anzusprechen, bevor Sie weiterlesen, denn es gibt viele Skeptiker, Zyniker und Nichtgläubige, die dieses Buch oder meine Fähigkeiten im Handumdrehen kritisieren werden. Ich hatte mein ganzes Leben lang mit ihnen zu tun. Tatsache ist, ich habe sogar mit ihnen gelebt.
Doch vorher möchte ich untersuchen, wie wir überhaupt unsere Meinung über das Leben nach dem Tod und alles Spirituelle bilden.