Kitabı oku: «Wie kommunizieren Start-ups?», sayfa 2
Greta verantwortet als Government & Public Affairs Managerin für die Neobank N26 sowohl in Berlin als auch auf europäischer Ebene in Brüssel den Austausch mit Politik, Verbänden und anderen öffentlichen Stakeholdern. Zuvor war sie mehrere Jahre in der Public-Affairs-Beratung in Brüssel und Berlin tätig.
John Shewell | wefox | → 4.4
John ist Direktor für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit bei wefox. In dieser Rolle kümmert er sich vorrangig um das Reputationsmanagement, die Medienarbeit, das Problem- und Krisenmanagement, Public Affairs und die Kommunikation mit Investor:innen und anderen Zielgruppen.
Maike Steinweller | Wooga | → 9.2
Maike leitet die Kommunikationsabteilung bei Wooga, und das schon seit fast zehn Jahren. In dieser Zeit hat sie viel erlebt, vom Besuch der Kanzlerin über umfangreiche Change-Prozesse bis hin zum erfolgreichen Verkauf an Playtika Ende 2018, einem der führenden Spielestudios weltweit mit Hauptsitz in Israel.
Christine Stundner | Expertin für Consumer & Corporate PR | → 6.3
Christine ist eine leidenschaftliche Kommunikationsexpertin und hat im Laufe ihrer Karriere in unterschiedlichen Branchen wie der Systemgastronomie, der Reiseindustrie und im E-Commerce für Tech-Wachstumsfirmen, Start-ups, Konzerne und Agenturen gearbeitet. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, spannende Geschichten zu erzählen und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Zielgruppen zum richtigen Zeitpunkt mit relevanten Inhalten zu erreichen.
Frank Thelen | Investor | → Worte vorab von Frank Thelen
Jana Tilz | Free Now | → 8.2
Jana ist gelernte Journalistin bei Hubert Burda Media. Nach ersten beruflichen Erfahrungen bei Axel Springer, der Süddeutschen Zeitung und der Funke Mediengruppe war sie fünf Jahre lang in der Kommunikation von Wirecard. Seit 2020 leitet sie als Director of Communications die globalen PR-Aktivitäten von Free Now.
Helena Treeck | Volocopter | → 5.2
Helena baut seit über fünf Jahren die Presseabteilung von Start-ups auf – erst bei N26 (als eine der ersten 30 Mitarbeiter:innen, bis das Unternehmen in 16 Ländern und sechs Sprachen kommunizierte) und nun bei Volocopter als Mitarbeiterin Nr. 15. Nebenher berät sie Early-Stage Start-up Gründer:innen darin, ihre Pressearbeit strategisch aufzubauen und umzusetzen.
Friederike Trudzinski | Grazia, Jolie | → 5.8
Friederike ist Ressortleiterin bei den Frauenmagazinen Grazia und Jolie im Textbereich. Gemeinsam mit ihrem Team betreut sie damit klassische Lifestyle-Themen wie Reisen, Wohnen, Food. Dazu – besonders bei Grazia – News-, People- und Gesellschaftsthemen und Business, Beziehungen und Sex. Sie hat Germanistik studiert, zunächst als Theaterdramaturgin gearbeitet, dann als Redakteurin bei diversen Zeitschriften.
Caroline Leonie Wahl | Voices PR | → 6.8
Caroline begleitet verschiedene CEOs und Start-up-Gründer:innen in ihrem Außenauftritt und kümmert sich dort vor allem um Journalist:innenkontakte, Social Media sowie Medien- und Eventauftritte. Gemeinsam mit Barbara Klingelhöfer hat Caroline Voices PR gegründet. Sie studierte Betriebswirtschaft, war mehrere Jahre für das Marketing und die Kommunikation einer internationalen Bankenberatung unterwegs und ist seit drei Jahren in der FinTech-Szene zuhause.
Andreas Weck | t3n-Magazin | → 5.6
Andreas ist seit zehn Jahren Journalist und war dabei von Anfang an digital unterwegs. Später kamen auch Print-Medien, ein Podcast und mehrere Radio- und TV-Beiträge hinzu. Nach seinem Volontariat beim t3n-Magazin arbeitet er als Redakteur, berichtete als Silicon-Valley-Korrespondent aus San Francisco und ist inzwischen Ressortleiter für Arbeit, Karriere und Management.
Stanij Wićaz | Bettertrust | → 4.5
Stanij verantwortet bei der PR-Agentur Bettertrust die Planung, Erstellung und Durchsetzung von Kommunikationsstrategien seiner Kund:innen – dazu gehören Startups ebenso wie der digitale Mittelstand oder börsennotierte Unternehmen. Neben klassischer PR in der DACH-Region und international kümmert er sich um Reputationsmanagement sowie Content- und Influencer:innen-Marketing.
Christian Wiens | Getsafe | → 1.3
Christian ist studierter Maschinenbauingenieur und ein bereits erfahrener Unternehmer mit einem starken Hintergrund in den Bereichen Technologie, Unternehmertum und Produktentwicklung. 2015 gründete er gemeinsam mit Marius Simon den Neoversicherer Getsafe, wo er neben strategischen Themen und Investor Relations auch die Kommunikation verantwortet.
David Zahn | Klarna | → 6.1
David Zahn verantwortet die globale Produktkommunikation bei Klarna. Zuvor war er als Berater für das Beratungsunternehmen Deloitte Digital tätig und als Head of Media Relations verantwortlich für den Launch und Aufbau vieler Start-ups sowie Teil des IPO-Teams von Rocket Internet.
Worte vorab von Lydia PrexlPrexl, Lydia
Als ich im Januar 2019 als Presseverantwortliche bei GetsafeGetsafe begann, war es ein Sprung ins kalte Wasser. Bei allen vorherigen Jobs hatte ich eine:n Auftraggeber:in oder eine:n Chef:in, die die Entscheidungen fällten, jemanden, der im Zweifel seinen oder ihren Kopf hinhielt, wenn ich einen Fehler gemacht hatte. Plötzlich gab es niemanden mehr, der mehr Ahnung hatte von KommunikationKommunikation als ich – und dennoch fühlte ich mich völlig unvorbereitet und unwissend. Die Erwartungen an die externe KommunikationKommunikation, externe waren hoch, zugleich gab es nichts, auf das ich hätte aufbauen können. Eher ein Acker als eine grüne Wiese.
Ich merkte recht schnell, dass ich mit meiner vorherigen Erfahrung aus Konzernen, bei mittelständischen Unternehmen, als Freiberuflerin und als Dozentin nur bedingt etwas anfangen konnte. Und dass mir Kommunikationsverantwortliche aus diesen Bereichen nicht helfen konnten. Start-ups ticken anders, sie sind schnell, die Ziele ehrgeizig (wenn nicht unrealistisch), Budget und Mitarbeiter:innen knapp. Gefragt sind Generalist:innen, die gleichzeitig hoch professionell nach außen – und oft auch nach innen – kommunizieren und sich daher sehr schnell ein starkes Expert:innenwissen aneignen müssen. Ist der beste Zeitpunkt für einen LinkedInLinkedIn-Post am Dienstagvormittag oder besser Mittwochnachmittag? Was nützt der BlogBlog? Warum landet Konkurrent Z in der Wirtschaftszeitung, obwohl er ein schlechteres Produkt hat? Was bringt PRPR überhaupt? Welche Tools sind sinnvoll? Warum stellt JournalistJournalist:in Y so kritische Fragen? Und weshalb kümmert sich nicht das People-Team um die interne KommunikationKommunikation, interne?
Solche und ähnliche Fragen dürften den meisten KommunikationsverantwortlichenKommunikationsverantwortlicher in Start-ups bekannt vorkommen. Sie begegnen auch mir regelmäßig und nicht immer gibt es eine einfache Antwort. Ich begann, andere Kolleg:innen aus Start-ups um Rat zu fragen. Die Resonanz war überwältigend, die Hilfsbereitschaft untereinander – auch unter vermeintlichen Konkurrenten – enorm. Und das für mich Erstaunliche: Ich war mit meinen Fragen und Herausforderungen nicht allein.
Aus dieser Erkenntnis entstand das vorliegende Buch. Es ist der Versuch, das Wissen von sehr viel erfahreneren Kolleg:innen aus der Start-up-Welt zu bündeln, um damit all jenen zu helfen, die – wie ich vor knapp drei Jahren – ins kalte Wasser springen. Für mich persönlich bedeutet dieses Buch aber noch viel mehr, denn es ist ein Gemeinschaftswerk, das ich selbst niemals hätte schreiben können. Dass aus dem bloßen Gedanken Wirklichkeit wurde, liegt allein daran, dass so viele wunderbare Menschen sich mitreißen ließen und dazu beitrugen – ohne Wenn und Aber.
Es ist diese Bereitschaft, einander zu helfen, füreinander da zu sein, und teilweise steinig erworbene Erfahrung mit anderen zu teilen, die mich zutiefst beeindruckt. In einem Start-up zu arbeiten, bedeutet mehr, als einen spannenden Job zu haben. Es bedeutet auch, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die einander unter die Arme greift, und die gemeinsam für etwas Größeres kämpft.
Danke!
An dieser Stelle möchte ich daher Danke sagen. Danke an alle, die mir mit Rat zur Seite standen, und Danke an alle Mitautor:innen, die nun dieses Buch mit Inhalt füllen. Danke an meine Teamkolleginnen Elisabeth EulerEuler, Elisabeth und Carina KriegerKrieger, Carina, die mich im Arbeitsalltag tatkräftig unterstützen, und Danke an meinen Ehemann, der mich erst auf die Idee brachte, das Buch in Angriff zu nehmen. Mein ganz besonderer Dank gilt Christian WiensWiens, Christian, der mir von Anfang an zutraute, in die Rolle der KommunikationsverantwortlichenKommunikationsverantwortlicher hineinzuwachsen; der mich mit seinen hohen Erwartungen immer wieder dazu anspornt, den Status quo zu hinterfragen und UnternehmenskommunikationUnternehmenskommunikation weiterzudenken und der mir den Freiraum schenkt, ein Projekt wie dieses Buch leidenschaftlich zu verfolgen.
Schriesheim, Dezember 2021
Lydia PrexlPrexl, Lydia
1 Vom Was und Warum der UnternehmenskommunikationUnternehmenskommunikation
Start-ups leben – mehr als andere Unternehmen – von ihrer Idee und ihrer VisionVision. Sie haben – zumindest zu Beginn – noch kein tragfähiges GeschäftsmodellGeschäftsmodell, keine Kund:innenKund:in, ja manchmal noch nicht einmal ein Produkt, das vorzeigbar wäre, und doch müssen Gründer:innenGründer:in ihre Idee verkaufen, um Gelder von Investor:innen einzuwerben. Dazu greifen Gründer:innen auf ein uraltes Prinzip zurück: Sie erzählen Geschichten. Keine Märchen, doch sie nehmen die Investor:innenInvestor:in mit auf eine gedankliche Reise darüber, wie sich ihr Unternehmen entwickeln und die Welt verändern wird.
Eine gut durchdachte KommunikationKommunikation ist für Gründer:innen deshalb das A und O, das Salz in der Suppe, eines ihrer wichtigsten Güter, gerade in einer frühen Phase der Unternehmensentwicklung. Manche Start-ups erkennen sehr früh, welchen immateriellen Wert eine gute Außendarstellung mit sich bringt. Dabei geht es nicht nur um die Berichterstattung in den MedienMedien, die. Ein Artikel in einer Wirtschafts- oder Tageszeitung ist kein Selbstzweck – sollte es zumindest nicht sein. Stattdessen geht es darum, Vertrauen aufzubauen – bei potenziellen Kund:innen, Partner:innen, Geldgeber:innen und Mitarbeiter:innen.
Und doch gibt es auch viele andere Start-ups. Etwa jene Unternehmer:innenUnternehmer:in, die selbst die KommunikationKommunikation machen, frei nach dem Motto: „Einen Text schreiben – das kann ich doch auch.“ Da sind die von sich Überzeugten, die enttäuscht sind, wenn es nicht gleich die Titelseite von Forbes und Fortune oder zumindest dem Spiegel wird, die von lokalen Zeitungen nichts halten und gleich hoch hinauswollen. Da sind jene Zweifler:innen, die immer kritisch die Augenbrauen hochziehen, wenn die Anstrengungen der Public Relations (PRPR) sich nicht sofort in Euro und Cent niederschlagen. Die Rede ist dann schnell von Geldverschwendung oder bloßen Eitelkeiten. Und da sind die Stillen und Bescheidenen, die eifrig an ihrem innovativen GeschäftsmodellGeschäftsmodell arbeiten und oft vergeblich darauf warten, ohne ihr Zutun von den MedienMedien, die entdeckt zu werden.
Doch was ist PRPR eigentlich? Und was nicht? Und welche Fehler machen Unternehmen häufiger bei ihrer KommunikationKommunikation? Damit befassen sich Swaran SandhuSandhu, Swaran von der Hochschule der MedienMedien, die in Stuttgart sowie Start-up-Kommunikator Daniel RottingerRottinger, Daniel (→ Kapitel 1.1). Nora DennerDenner, Nora von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz (→ Kapitel 1.2) grenzt PR von anderen Disziplinen wie dem MarketingMarketing ab. Damit wäre das „Was“ geklärt – bleibt die Frage nach dem „Warum“. Diese Frage wird uns immer wieder beschäftigen – eine erste Antwort gibt Christian Wiens, CEOCEO und Gründer von GetsafeGetsafe. Er erklärt aus seiner persönlichen Sicht, weshalb Start-ups in PR investieren sollten (→ Kapitel 1.3).
1.1 Public RelationsPublic Relations aus wissenschaftlicher Sicht
Swaran SandhuSandhu, Swaran Professor for Corporate Communication and Public Relations an der Hochschule der Medien in Stuttgart | |
Daniel RottingerRottinger, Daniel Start-up-Kommunikator mit Journalismus-Background |
Es gibt unzählig viele Auffassungen davon, was Public Relatio nsPublic Relations eigentlich ist. Lasst uns den Spieß zunächst umdrehen: Was ist PRPR nicht?
Swaran · Also definitiv nicht Partys und Reisen; Sekt trinken und versuchen, Bullshit in Gold zu verwandeln. Und ganz wichtig: PRPR bezahlt nicht für Medieninhalte, das macht die WerbungWerbung besser. Etwas moderner ausgedrückt: PR produziert owned contentowned content auf unterschiedlichen Kanälen, der idealerweise zu earned contentearned content führt, also von Dritten unentgeltlich aufgegriffen wird. Natürlich werden moderne Kampagnen auch von paid contentpaid content flankiert, das ist dann aber primäre Aufgabe der Werbung.
Daniel · PRPR ist nach meiner Definition nicht ausschließlich eine kennzahlengetriebene Content-Maschinerie, die nur auf Klickfang und Absatz aus ist. Das kann kurzfristig Resultate liefern, ist aber nicht nachhaltig! Schließlich wird dabei der Beziehungsaspekt vernachlässigt. Oder anders gesagt: Rein quantitative Signale zielen zu kurz, es geht um Emotionen und Kontakte – gerade auch in der MedienarbeitMedienarbeit.
Und jetzt positiv gedacht: Habt ihr eine Lieblingsdefinition von PRPR ? Weshalb?
Swaran · Es gibt einen klassischen Aufsatz von Rex Harlow aus dem Jahr 1976, der damals schon versucht hat, eine Meta-Definition für PRPR zu entwickeln. Seitdem hat sich natürlich viel verändert. Für mich ist der kleinste gemeinsame Nenner: „Public RelationsPublic Relations ist eine strategische Managementaufgabe zur Gestaltung der öffentlichen Beziehungen einer Organisation mit dem Ziel, kommunikative Risiken zu minimieren und zugleich Chancen zu maximieren, um somit die langfristige Legitimation der Organisation zu sichern.“
Da steckt schon eine Menge drin. Erstens sollte PRPR immer eine strategische Aufgabe sein. Wer PR nur in Krisen als Werkzeug einsetzt und dabei versucht, Dinge glattzubügeln, hat schon verloren. Zweitens braucht PR einen Zugang zu den Entscheider:innen im ManagementManagement und muss deshalb auch die Sprache des Managements sprechen, d. h. wichtige Kennzahlen und GeschäftsmodelleGeschäftsmodell verstehen. Drittens blickt PR sowohl nach außen in die Umwelt des Unternehmens (Was tut sich gerade und welche Konsequenzen hat das für uns?), aber auch nach innen. Man könnte PR auch als feinen Seismografen bezeichnen: vorausgesetzt, dies geschieht auf einer Datenbasis und nicht nach Bauchgefühl. Viertens geht es nicht nur um ImageImage oder Reputationswerte – was natürlich immer noch wichtige Kenngrößen sind, über deren Operationalisierung man trefflich streiten kann –, sondern um die Fähigkeit, kommunikative Risiken zu erkennen und kommunikative Chancen zu nutzen. Und als letzter Punkt: PR ist immer langfristig angelegt und hat eine stärker gesellschaftliche Dimension.
Ihr beschäftigt euch mit Unternehmenskommunikati onUnternehmenskommunikation und dort schwerpunktmäßig mit PRPR . Inwiefern geht Unternehmenskommunikation über PR hinaus?
Swaran · UnternehmenskommunikationUnternehmenskommunikation oder Corporate CommunicationsCorporate Communications ist ein Sammelbegriff, der alle zielgerichteten und geplanten Kommunikationsaktivitäten einer Organisation umfasst. Das bedeutet, dass oftmals getrennt gedachte Kommunikationsdisziplinen wie WerbungWerbung, MarketingMarketing, BrandingBranding, Social MediaSocial Media, PRPR, CEOCEO-KommunikationKommunikation, Influencer:innenInfluencer:in, SponsoringSponsoring, VertriebVertrieb, LobbyingLobbying, Nachhaltigkeitskommunikation etc. auch ganzheitlich gedacht werden müssen.
Der Klassiker ist: Die WerbungWerbung denkt sich eine tolle Anzeige oder KampagneKampagne aus, die kreativ richtig zündet; das Ganze führt aber zu einer Empörungswelle auf Social MediaSocial Media, die dann von immer noch reichweitenstarken PlattformenPlattform aufgegriffen wird. Dann muss die PRPR wieder ran, den Vorgang „er-klären“ und sich für das Missmanagement von anderen entschuldigen.
Daniel · Häufig werden PRPR und Media RelationsMedia Relations beziehungsweise MedienarbeitMedienarbeit synonym verwendet. Hat man eine gemeinsame Vorstellung von Corporate CommunicationsCorporate Communications entwickelt, spricht man über das gleiche. Dadurch lassen sich 1. typische Missverständnisse vermeiden (Stichwort: „Wir werfen da mal eben etwas PR drauf“) und 2. seriös Art und Umfang der KommunikationKommunikation klären, wenn man damit loslegt.
Ihr beratet auch Unternehmen bei organisatorischen Fragen der Unternehmenskommunikati onUnternehmenskommunikation . Gibt es Dinge, die Unternehmen aus eurer Sicht häufig falsch machen?
Swaran · Hektischer Aktivismus aus der Furcht, etwas zu verpassen, nach dem Motto: „Aber XY macht das doch auch, wir müssen auch auf Plattform Z sein.“ Deshalb: Zuerst nachdenken, strategische Ziele setzen, dann handeln und überprüfen, ob die Ziele erreicht werden. Aber auch: der KommunikationKommunikation zu wenig personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stellen, wenn die Haltung vorherrscht, dass man Kommunikation nebenbei erledigen könne.
Daniel · Die Macht interner AnspruchsgruppenAnspruchsgruppe, interneAnspruchsgruppe unterschätzen! Besser: sich durch nachvollziehbare Erklärungen und Begründungen seiner Kommunikationspläne ReputationReputation beim Team verschaffen. Warum? Zum einen ist PRPR kein Allgemeinwissen, das direkt verstanden wird. Weiterhin wird man gerade bei der Owned-Media-KommunikationKommunikation regelmäßig auf die Kompetenz von Kolleg:innen zurückgreifen (wollen). Fehlt der Rückhalt, muss dieser erst wieder mühsam erarbeitet werden.
Eine gute Unternehmenskommunikati onUnternehmenskommunikation für ein Start-up mit 300 Personen – wie sähe sie aus?
Swaran · 300 Personen und noch ein Start-up? Spätestens ab der Größe gibt es sicherlich organisationale Regelsetzungen und Prozessdefinitionen, auch bei holokratischen Organisationsmodellen. Wichtig erscheint mir hier, dass man sich besonders über das Kerngeschäft im Klaren ist und nicht viele Botschaften parallel, sondern eine Positionierung konsequent durchhält. Dabei geht es nicht nur um die externe KommunikationKommunikation, externe, sondern gerade in der internen KommunikationKommunikation muss man darauf achten, dass alle Mitarbeitenden ein gemeinsames Werteverständnis und eine Identität teilen. Gerade in expansiven Wachstumsphasen darf man den Kern der Organisation nicht vergessen: „Warum gibt es uns und was können wir beitragen?“
Und bei 50 Mitarbeiter:innen? Oder anders gefragt: Ab wann braucht es überhaupt Unternehmenskommunikati onUnternehmenskommunikation ? Ist das nicht sehr „corporate“?
Swaran · Für „corporate“ gibt es unterschiedliche Lesarten. Die eine zielt auf eher bürokratische, langsame Strukturen ab, von denen sich Start-ups ja abgrenzen wollen. Aber auch bei Start-ups kann es toxische Arbeitskulturen und Selbstausbeutung geben. Deshalb ist Stundenaufschreiben keine Drangsalierung, sondern auch ein Selbstschutz. Die zweite und für mich wesentlich spannendere Lesart versteht darunter die ganzheitliche „Körperlichkeit“ einer Organisation. Und in diesem Verständnis sollte man auch UnternehmenskommunikationUnternehmenskommunikation verstehen: als ganzheitliche Betrachtung der organisationalen Kommunikationsprozesse.
Daniel · Es hilft nach innen und außen. Ich kann Botschaften nur treffend kommunizieren, wenn ich intern eine klare Kommunikationsstruktur geschaffen habe. Nur wer von außen nach innen und umgekehrt kommuniziert, kann brisante oder kritische Themen aufspüren: Externe AnspruchsgruppenAnspruchsgruppeAnspruchsgruppe, externe stellen häufig Fragen, die das C-Level bereits besprochen und eine mehr oder weniger klare Antwort gefunden hat. Allzu häufig werden Haltungen zu vermeintlich selbstverständlichen Themen so erst für die Mitarbeiter:innen transparent („Ach, so ist also unsere Position dazu“). Mit einer Stimme zu sprechen, motiviert zudem ungemein.
Eure drei Tipps an Gründer:innen, die eine Unternehmenskommunikati onUnternehmenskommunikation aufbauen wollen?
Swaran · ⓵ Vergesst old und local media nicht: Gerade im nahen Umfeld sind Beziehungen zu Redakteur:innenRedakteur:in viel Wert. Trotzdem ganzheitlich Denken und Silos vermeiden – und entkoppelt die PRPR nicht von den Entscheider:innen in der Organisation. ⓶ Jede (neue) PlattformPlattform kostet Zeit und Ressourcen: Konzentriert euch auf das, was für euch am sinnvollsten ist. Dazu gehört es auch, Dinge nicht zu tun. ⓷ Stellt Profis ein: Ihr wollt ja auch nicht die Buchhaltung von jemandem machen lassen, der gerade Buchhaltung für Dummies gelesen hat, oder? Nur wird immer unterstellt, dass jeder kommunizieren könne – ist aber nicht so. Deshalb sucht euch die Besten für euer Feld aus.
Daniel · ⓵ Zwingt euch, das „PRPR-Thema“ regelmäßig in den stressigen Start-up-Alltag zu integrieren. Kontinuität ist wichtig und schafft Vertrauen – bei internen und externen Anspruchsgruppen. ⓶ Bei den Kleinen lernen: Schleift Geschichte und Material rund, indem ihr euch kleineren MedienMedien, die bei Interviews präsentiert – und die Learnings beim großen media buzz umsetzt. ⓷ Versteht, wie die Branche tickt: Deckt euch mit Zahlen, Daten und Fakten, kurzum insights ein. Folgt Vordenker:innen in eurem Bereich – werdet zu Kenner:innen und Expert:innen, die jederzeit zum Thema befragt werden können.
Letzte Frage: Was habe ich vergessen zu fragen?
Swaran · Vielleicht eine Frage nach den Eigenschaften und Kompetenzen, die man für die PRPR mitbringen sollte: gute Allgemeinbildung, unbändige Neugier, keine Angst vor Zahlen und Geschäftsmodellen, sehr gutes Verständnis moderner Mediensysteme inklusive Social MediaSocial Media, Plattformlogiken und Algorithmisierung, eine gute Portion strategisches Denken und natürlich überragende Textsicherheit.
Daniel · Ob MarketingMarketing-Automation und KIKI die Kommunikationsbasics künftig nicht obsolet machen? Solange die Start-ups für Menschen kommunizieren, gelten auch die Regeln der KommunikationswissenschaftKommunikationswissenschaft. Tools können Dinge erleichtern. Eine zu starke Simplifizierung täuscht jedoch darüber hinweg, dass fachliche Expertise und Erfahrung nicht mit ein bis zwei KlicksKlicks zu ersetzen sind.