Kitabı oku: «Tägliche Erneuerung», sayfa 4

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30. Januar

Gottes Wort ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert.

Hebräer 4,12

Dieses Bibelwort enthält für viele Gotteskinder eine sehr große Schwierigkeit. Sie hören zwar nicht auf zu lesen, aber es wird schwer und anstrengend und sie fürchten, dass all ihr Lesen nutzlos ist. Es scheint ihnen, dass sie nichts davon haben.

Mein Freund, lass dich nicht verwirren! Hauptsache ist, dass du jeden Tag deine Bibel einfältig und im Gebet gebrauchst.

Natürlich kann es geschehen, dass du bei deiner Lesung etwas nicht verstehst. Leicht denkst du, du müsstest dich beim Lesen auf die eine oder andere Art bemühen, geistliche Nahrung daraus zu ziehen. Nein, der Heilige Geist will das gelesene Wort für deine Seele zur Speise machen. Erinnere dich, dass er jedes Mal, wenn du in der Bibel liest, ein Wunder geschehen lassen muss, damit das gelesene Wort zum Brot für deine Seele wird. Und er freut sich, dieses Wunder zu tun. Wenn du darum deine Bibel nimmst, so falte kindlich deine Hände und bitte, er möge dieses Wunder für dich tun; egal, ob du nun viel oder wenig liest.

Und wenn du das getan hast, dann sollst du freimütig lesen und gewiss sein, dass das, was du liest, als geistliche Nahrung in deine Seele geht. Die Leute, die beim Essen zu viel an die Nahrung und an die Verdauung denken, die schwächen ihre Verdauung und bekommen einen nervösen Magen. Nein, sammle beim Lesen deine Gedanken um das Wort und danke Gott für die ewigen Wahrheiten, die durch deine Seele fließen. Der Geist wird dafür sorgen, dass das Wort in dir wirkt, selbst wenn du nicht immer sagen kannst, was er da wirkt.

31. Januar

Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht.

Johannes 3,20

Als Adam und Eva gesündigt hatten, versteckten sie sich vor dem Angesicht Gottes zwischen den Bäumen des Gartens. Das erscheint kindisch, dass sie wirklich versuchten, sich vor Gottes Angesicht zu verstecken. Und doch ist es das, was alle Kinder Adams ihren ersten Eltern nachmachen. Gott ruft: „Wo bist du?“ Ruft Gott, so hört der Mensch. Aber er versteckt sich. Und es gibt viele Bäume im Garten. Wir haben viele Ablenkungen und Belustigungen, Lasten, Schande und dann die rastlose Arbeit mit Geist und Hand. Könntest du all den verschiedenen Menschen ins Herz sehen, würdest du sehen, dass es bei vielen so ist wie hier: Sie versuchen sich vor dem ewigen Gott und dem eigenen unruhigen Gewissen zu verstecken. Aber niemand kann Gott entfliehen. Einmal müssen wir alle ins Licht vortreten. Darum, o Mensch, komme raus aus deinem Versteck! Komme freiwillig, bevor du mit Macht ins göttliche Licht gezogen wirst, das deine ewige Pein werden wird! Jesus ruft heute wieder nach dir. Nicht, um dich zu erschrecken. Aber um dir zu sagen, dass er dich liebt und dich vermisst.

Das Sündenleben, das du zu verstecken suchst und das dich jedes Mal zurückhält, wenn du dich in Gottes Herz hineinwerfen möchtest, das hat er in seiner grenzenlosen Liebe für dich gelöscht. All deine Schuld ist bezahlt und wird im selben Augenblick ausgestrichen, wenn du ins Licht vortrittst und alles gestehst. Worauf wartest du noch?

1. Februar

Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging über das Meer.

Matthäus 14,25

Jesus war hinübergefahren zu einem öden Ort. Aber auch ein öder Ort wird lieblich, wenn Jesus dahinkommt. Die Menschen strömen von allen Enden zusammen. Er sprach zu ihnen und heilte ihre Kranken. Am Abend sättigte er 5000 Männer, ohne dass die Frauen und Kinder mitgezählt wurden. Da war die Stimmung großartig. Das war ein Messias nach ihrem Herzen. Die Jünger waren siegesgewiss. Es sah aus, als würde er nun ernsthaft beginnen, seiner Rolle als Messias gerecht zu werden, damit alle sehen konnten, wer er ist. Da zog sich Jesus plötzlich zurück. Er verschwand einfach. Nicht einmal die Jünger durften ihn begleiten. Sie mussten alleine in die Boote gehen. Er ist oben auf dem Berg, wo er in Ruhe beten kann. Und er ließ sich dabei Zeit. Die Jünger in ihren Booten mussten sich sehr abmühen, denn es war ein fürchterliches Wetter. Und dann, als der Morgen schon graute, sahen sie jemanden über das Wasser kommen. Das musste ein Gespenst sein! Es steht da, dass sie schrien vor Angst. Aber dann hörten sie die ihnen bekannte Stimme Jesu: „Fürchtet euch nicht ich bin es!“ Nun war alle Furcht verschwunden. Und Petrus fasste den Mut und stieg aus dem Boot, um auch über das Wasser zu gehen. Es ging auch solange gut, bis er eine große Woge auf sich zukommen sah. Da bekam er es mit der Angst zu tun und schon sank er. Er schrie zu Jesus, der ihn bei den Händen nahm und ihn aus dem Wasser zog. So erhielt Petrus eine Zurechtweisung. Beide stiegen nun in das Boot der anderen und das Unwetter legte sich. Die Jünger fielen nieder zu Jesu Füßen und beteten ihn an. Was bedeutet das nun? Müssen wir zuerst hinaus in Dunkelheit und Sturm, damit Jesus, auf dem Wasser gehend, zu uns kommen kann und uns zuruft: „Ich bin es?“ Wie ist es doch gut, wenn der Welt Plage und unser eigener Unglaube uns endlich so demütigen, dass wir wie die Jünger zu Jesu Füßen niederfallen und ihn anbeten.

2. Februar

Aber Jesus sprach zu ihnen und sagte: Seid getrost, ich bin es, fürchtet euch nicht!

Matthäus 14,27

Gestern sahen wirein wenig von dem, wasdie Jünger in jener denkwürdigen Nacht auf dem galiläischen Meer erlebten. Aber wir sind alle draußen auf einem noch größeren Meer; auf dem großen, stürmischen Meer des Lebens. Oft kann es schön sein, dort zu fahren. Aber es kann auch schrecklich sein, im Dunkeln, bei Gegenwind im aufgewühlten Meer, das unser kleines Boot zu verschlucken droht. Wie leicht kann nicht plötzlich ein großer Sturm losbrechen. Kanntest du nicht den alten stattlichen Seemann, der in Jahrzehnte langer Mühe sich ein kleines Kapital aufgespart hatte, so dass seine Frau und er auf ihre alten Tage sorgenfrei leben könnten? Durch einen Bankcrash verlor er alles, jeden einzelnen Cent. Oder sieh das junge Mädchen da draußen, mit dem schwarzen Schleier vor ihrem verweinten Gesicht! Sie kommt vom Grab eines jungen Mannes, mit dem sie all ihre schönsten Träume begraben hat. Oder sieh den, der da im Rollstuhl sitzt! Ein Opfer der Kinderlähmung, lahm und körperlich behindert für sein ganzes Leben. Eine Mutter bittet für ihr krankes Kind, und sie kann es behalten, aber es ist geisteskrank für sein weiteres Leben.

Oder sieh die Mutter, deren Sohn weder geisteskrank noch lahm ist, aber seine Mutter mit seinem gottlosen Leben peinigt! Einer meiner Freunde musste innerhalb von 23 Monaten seine Frau und drei Kinder beerdigen. Er sagte: „Mir scheint, sie könnten mich gleich mitbegraben.“ Dabei hatte er Haus und Hof, Feld, Wald und Geld genug. Aber das Schlimmste ist, wenn Jesus uns fernbleibt. Wir verstehen seine Handlungsweise nicht und zweifeln und murren. Da ruft Jesus im Dunkeln und im Unwetter: Ich bin es, ich habe das alles gesandt. Ich komme zu dir in Kummer, Not und Bedrängnis.“ Und sobald wir seine Stimme hören und erkennen, sind wir erlöst.

3. Februar

Mich hat herzlich danach verlangt, dieses Passalamm mit euch zu essen.

Lukas 22,15

Es ist mir schwer, an all die Gläubigen zu denken, die aus dem einen oder anderen Grund das Abendmahl versäumen. Wir haben ja hier in unserem Land eine große Gemeinde englischer Herkunft, die aus Prinzip nicht zum Abendmahl geht. Aber sonst gibt es nicht viele Menschen bei uns, die so offenbar das teure Mahl des Herrn verachten. Aber sie versäumen es trotzdem. Sie gehen selten zum Altar, weil sie sich für unwürdig halten. Ja, was hat doch der Gedanke um den „würdigen“ Abendmahlsgast der Gemeinde geschadet!

Wenn wir zum Tisch des Herrn gehen, wird nichts anderes gefragt, als was uns auch sonst gefragt wird, wenn wir uns dem lebendigen Gott nähern: Ob wir uns mit aufrichtigem Herzen in unserer Hilflosigkeit ihm zuwenden. Dieser Tisch ist der Tisch der Gnade. Hier wartet er darauf, allen armen, leeren und verängstigten Seelen den ganzen Reichtum seiner Gnade einfach so, umsonst, zu geben. Er wartet darauf, kalte Herzen zu erwärmen, durstige Seelen zu erfrischen. Hungrige zu sättigen und müde Hände und kraftlose Knie zu stärken. So oft du zu seinem Tisch kommst, geht er still und unbemerkt hinein in deine Seele und in deinen Leib und wirkt sein verborgenes, aber seliges Werk. Darum gehe zum Tisch des Herrn, so oft er gedeckt wird und du dabei bist! Bleibe nicht als Zuschauer sitzen, wenn andere Kinder Gottes zum Altar gehen. Gehe zum Tisch und preise den Herrn, der dir dazu die Gelegenheit gab.

4. Februar

Wandelt im Geist, dass ihr nicht das Begehren des Fleisches vollbringt.

Galater 5,16

Jesus kam, damit wir das Leben und das im Überfluss haben sollen. Er erlöste uns nicht, dass wir den Kampf durch dieses Leben in den Himmel verlieren sollten, sondern das wir siegen, zur Ehre dessen, der uns den Sieg so teuer erkaufte. So haben die Apostel Jesus verstanden. Gewiss sagen sie uns, dass wir in diesem Leben nie mit unserem alten Fleisch fertig werden, dessen Verlangen eine Feindschaft gegen Gott ist. Aber wenn wir im Geiste wandeln, sollen wir damit aufhören, des Fleisches Begehren zu tun. So sagt es uns das heutige Wort.

Es gibt viel schwaches und welkes Christentum unter uns, welches auf der Stelle tritt und nie einen Fortschritt in der Heiligung macht. Die alten Charakterfehler folgen uns von Jahr zu Jahr. Die guten Taten, von denen Jesus spricht, dass wir damit vor Menschen leuchten, glänzen durch deine Abwesenheit. Es wird nicht genug gegen die Sünde gekämpft; höchstens nach der Menschenweise. Mein Freund, weißt du, dass du schläfst und auf dem Wege zum Sterben bist? Hast du nicht von den Dornen gelesen, die die gute Saat langsam ersticken? Was willst du, sollen in deinem Herzen die Dornen oder die gute Saat aufgehen? Du fragst, was du tun sollst? Du sagst: Ich habe keine Kraft, keinen Willen, bin wie ein Lahmer, der es nicht mehr schafft, aufzustehen. Mein Freund, du hast vergessen, dass es etwas gibt, das heißt Gnade. Werfe dich in den Staub vor dem Gott der Gnade, bekenne deine laue Willenlosigkeit, dann vergibt er dir deine fürchterliche Sünde um des teuren Blutes Jesu willen! Und dann gibt er dir die Gnade, durch den Heiligen Geist. Und wenn du dann anfängst, im Geist zu wandeln, dann hörst du auf, die Begierden des Fleisches zu tun.

5. Februar

Ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.

Kolosser 3,3

Alles Leben hat eine verborgene Seite. Es ist die, die wir meinen, wenn wir vom Geheimnis des Lebens sprechen. Auch göttliches Leben hat eine verborgene Seite - des neuen Lebens heiliges Mysterium. Dieses Leben ist immer verborgen, niemals liegt es bloß da vor eines anderen Menschen Auge. Was wir bei den anderen Gläubigen sehen, ist nur die Frucht ihres Lebens in ihrem Wesen, ihren Worten, Taten oder Leiden. Es ist eine wunderschöne Wahrheit, dass ein redlicher Christ mit Gott in seinem Herzen ein viel reicheres Leben lebt, als irgendein anderer Mensch ahnt. Vergiss das nicht, wenn du Gottes Kinder siehst! Sie können manchmal trocken und verwelkt aussehen, sie können kühl und verschlossen erscheinen; aber das schadet weder ihnen noch ihrer Umgebung. Aber wenn du das siehst, vergiss nicht, dass diese Gotteskinder innerhalb der wenig ansehlichen Schale oft einen reichen und schönen Kern eines zarten und vertraulichen Lebens mit Gott in sich tragen.

In dieser inneren, verborgenen Welt kämpfen wir, leiden wir, verlieren wir öfter und schlimmer als andere Menschen es ahnen. Hier schmerzen die offenen Wunden unseres Gewissens. Hier werden wir gezüchtigt unseres lauen und weltlichen Herzens wegen. Hier zittern wir in namenloser Angst. Hier sitzen wir oft fest in dem Sumpf der Verzagtheit.

Aber da drinnen erleben wir auch unsägliche Freude, nicht nur die großen „Taborstunden“, nein, auch die kleinen seligen Gnadenfunken im Alltag. Ein kleines Wort zum Trost und die Seele wird durchströmt von verborgener Kraft; oder eine Gebetserhörung, vielleicht einer Kleinigkeit wegen, aber doppelt lieb für uns, weil Gott uns seine Fürsorge in den kleinen Dingen zeigt. Oder kleine Siege über uns selbst, so klein, dass wir sie anderen gegenüber nicht erwähnen. Aber für uns ist es das Liebe und Unentbehrliche, das uns mit Gott in dankbarer Freude verbindet.

6. Februar

Die Saat geht auf und wächst empor, ohne dass sie selbst davon weiß.

Markus 4,27

Wenn der Herr sein Angesicht verbirgt, fühlt sich das Herz von jeder Wirkung der Gnade entleert. Eigenliebe und Weltlichkeit erfüllen jede Faser der Seele. Jedes Bereuen fühlt sich kalt an, und der Glaube scheint verschwunden zu sein. Das Gebet ist träge und das Wort trocken und ohne jeden Geschmack für die Seele. Wir spüren, dass alles verloren ist und Gottes Geist uns verließ. Und dann kommt der Erlöser und erzählt uns, dass das, was wir gerade erleben, überhaupt nicht gefährlich sei, sondern eher umgekehrt. Er sagt, dass wir uns eben in einem Wachstumsprozess befinden. Die Geheimnisse des Reiches Gottes sind zahlreich und groß. Und zu den Geheimnissen des Wachstums gehört, dass die Saat wächst, ohne dass sie es selber weiß. Was wir erleben, ist das Fallen des Laubes. Aber in der Zeit, in der das Laub fällt, reift die Frucht. Du sagst, wie könnte denn der Herr Frucht bei mir finden? Er sieht besser als du! Er sieht sowohl das Wachstum als auch die Frucht, wo du nichts sehen kannst. Da ist zum ersten die Sündenerkenntnis. Als du Christ wurdest, hast du bestimmt deine Sünde gefühlt. Aber so wie jetzt noch nie. Es ging dir wie Petrus, als er vor Jesus auf sein Angesicht fiel. Sah Petrus da sein Wachstum? Nein! Aber Jesus sah es und sprach: „Fürchte dich nicht, von nun an sollst du Menschen fangen!“ So geht es auch dir. Durch deine Demütigung wurdest du nicht nur liebevoller, sondern auch brauchbarer für den Herrn. Geh voran im Misstrauen gegen dich selbst, aber im Vertrauen auf den Herrn! Du wirst sehen, dem Demütigen schenkt Gott Gnade, Menschen für ihn zu gewinnen. Es gibt nichts Unwiderstehlicheres als einen demütigen Menschen. Wird jemand wie ein zum Tode verurteilter Verbrecher am Kreuze Christi begnadigt, so wird der nie mehr zwischen Anderen einen großen Platz einnehmen wollen. Er wird sich klein und beschämt vorkommen von dem Vertrauen und der Liebe, die andere ihm entgegenbringen.

7. Februar

Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind.

Jesaja 57,15

Kein Mensch kann Christ werden, ohne dass sein hartes Herz zerbrochen wird. Und es ist Gott, der das Herz zerbricht. Aber das ist eine schwere Arbeit, selbst für Gott. Ja, es ist ein mächtiges Wunder, wenn Gott das harte Herz zerbricht. Wie er das macht, kann ich nicht sagen, das ist das Wunder der Erweckung, der Erweckung Geheimnis. Aber wenn wir dieses Wunder auch nicht erklären können, so können wir es doch erleben. Und wir erleben es alle auf die gleiche Weise. Wir erleben es so, wie der Prophet es sagt, der Herr ist nahe, der Herr bringt den Sünder vor sein heiliges Angesicht. So ist Gott, dass der Sünder Gott nur zu erleben braucht, in Gottes Nähe zu sein braucht, und sein hartes Herz bricht. In seiner Nähe sind wir allein. Selbst wenn wir in einer großen Versammlung sitzen, wir können uns nicht länger in der Herde verstecken. Ich bin es, zu dem Gott redet. Und in seiner Nähe werden wir klein. Wir spüren unseren Abstand zu Gott. Endlich redet hier einer mit mir, mit dem ich nicht debattieren kann. Hier habe ich nur zu hören und zu gehorchen. In Gottes Nähe sehen wir uns sündig. Wir kommen hinein in ein himmlisches Oberlicht, das von Anfang an als völlig unerträglich empfunden wurde. Wir sehen unsere früheren Sünden, die kleinen und die großen in einem schmerzhaft klaren Licht. Und wir sehen unsere inneren Sünden wie ein bodenloses, grenzenloses Meer von Unreinheit und Unflätigkeit. Siehst du, nun ist das Herz zerbrochen. Nun haben wir keine Entschuldigungen mehr vorzubringen, keine Einwände mehr gegen das, was Gott uns sagt. Und nun geschieht die Übergabe des Sünders an Gott ohne Bedingungen und ohne Forderungen.

8. Februar

Alles, was ihr tut in Worten oder in Werken, dass tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Kolosser 3,17

Sieh, hier haben wir ein Wort an uns, das gerne in unserem Alltagschristentum leben möchte! Die meisten von uns machen es sich leicht, das Leben in zwei Teile zu teilen, in einen weltlichen und einen religiösen Teil. Aber noch schlimmer ist es, dass diese beiden Teile niemals richtig zusammenhängen wollen, sondern sich untereinander streiten. Die, die uns am Sonntag in der Versammlung sehen, haben es nicht leicht, uns am Montagmorgen wiederzuerkennen, wenn sie uns bei der Arbeit oder in einem Geschäft treffen. So, wie wir in dem Gebetskämmerlein aussehen, sehen wir in den anderen Räumen, in denen wir tagsüber zu tun haben, nicht aus. Alltagschristentum entsteht erst, wenn wir alles im Namen Jesu tun, wenn wir nichts machen, was das Licht des Herrn nicht verträgt. Wenn wir uns nichts zu tun vornehmen, bei dem der Herr nicht bei uns sein kann. Und doch, welch ein Glück, dass er mit uns sein will in allem, was wir tun, auch im Kleinsten und Alltäglichsten. Machen wir das, weil er will, dass wir auch die kleine alltägliche Arbeit in seinem Lichte tun, so wird unser ganzes Alltagsleben zu einem Gottesdienst. Da wird unser Alltag zu einem Feiertag und zur Festzeit über unserer täglichen Arbeit.

„Indem ihr Gott, dem Vater, dankt durch ihn.“, sagt der Apostel. Hier haben wir eine neue Seite im Alltagschristentum. In allem, was wir tun, sollen wir Gott danken. Das will sagen, dass unser ganzes Leben ein zusammenhängender Dank zu Gott sein soll. Im Herzen sollen wir ihm danken: Lobsingt Gott voll Dank in eurem Herzen, sagt der Apostel im vorangehenden Vers. Wir sollen ihm danken mit dem Wort, dass Gott und die Menschen es hören, und wir sollen ihm danken mit der Tat. Alles, was wir tun, soll wie ein stiller Händedruck ihm gegenüber sein. Nimm bitte an, was ich jetzt tue, es ist ein kleiner Dank für Christus, der mich erlöste, hinein in all dieses unverdiente Glück!

9. Februar

Habe ich dir nicht gesagt, wenn du glaubtest, so würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?

Johannes 11,40

Diesmal war es für Maria und Martha unsäglich schwer. Zuerst, dass Lazarus krank wurde. Aber sie wussten doch, dass Jesus viele Kranke geheilt hatte. So getröstet schickten sie einen kurzen Gruß: Der, den du liebst, ist krank. Doch merkwürdigerweise kam Jesus nicht. Lazarus ging es immer schlechter. Sie mochten es nicht glauben, dass Lazarus sterben würde, denn Jesus war doch gar nicht so weit entfernt, und er hätte ihn doch mit nur einem einzigen Wort heilen können. Aber Jesus kam nicht und Lazarus starb. Die Schwestern fühlten sich von Jesus allein gelassen. Warum handelte Jesus so an ihnen, wo sie doch in Not gekommen waren? Er hatte doch sonst immer allen geholfen, so sie ihn darum baten, sogar den Heiden. Es war für sie unbegreiflich. Und als er dann endlich kam, begegneten sie ihm mit den vorwurfsvollen Worten: „Herr, wenn du hier gewesen wärst, wäre unser Bruder nicht tot.“ Aber Jesus hatte seine Gründe. Erstens wollte er Martha helfen, denn sie hatte es ja so schwer gehabt, Zeit zu finden, ihm zuzuhören, als er predigte. Nun hatte die viel beschäftigte Martha Zeit. Nun brauchte er sie nicht zu bitten, still zu sitzen und zu hören. Von sich selber aus war sie so schnell, wie sie nur konnte, gekommen, als sie hörte, er wäre nahe.

Seitdem gibt es so manche sich abmühende Martha, die vor dem Herrn nicht still werden kann, bevor nicht Krankheit und Not mit dem Gruß zu ihr kommen. Der Meister ist hier und ruft dich. Aber er hatte auch noch einen anderen Grund. Die Schwestern hatten ihn gebeten, Lazarus zu heilen. Aber er wollte ihnen mehr geben, als worum sie gebeten hatten. Er wollte Lazarus auferwecken. Du kannst deine Not und dein Leid so manches Mal nicht verstehen. Ständig hast du den Herrn gebeten, dir das wegzunehmen. Doch er hat etwas Größeres vor. Er will dir seine Herrlichkeit offenbaren. Wenn du doch nur glauben könntest!

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