Kitabı oku: «Das Neue Testament - jüdisch erklärt», sayfa 7
Das Evangelium nach Matthäus
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Einleitung
Titel und Urheberschaft
Dem im 4. Jahrhundert u.Z. schreibenden Kirchenhistoriker Euseb zufolge berichtet ein Bischof namens Papias (ca. 125 u.Z.), dass der Jünger Matthäus (Mt 9,9; vgl. Mk 3,18; Lk 6,15; Apg 1,13) Worte Jesu in hebräischer Sprache aufgezeichnet habe. Der Text des Matthäusevangeliums selbst jedoch beansprucht nirgends, von Matthäus geschrieben worden zu sein, und liest sich auch nicht wie eine Übersetzung aus dem Hebräischen. Das Evangelium scheint vielmehr ein auf Griechisch abgefasster Text zu sein, in dem eine profunde Kenntnis der jüdischen Schriften und Tradition und des jüdischen Glaubens zum Ausdruck kommt.
Während eine Minderheitenmeinung innerhalb der modernen Forschung meint, dass das Matthäusevangelium sowohl Markus und Lukas als auch möglicherweise Johannes zugrundegelegen habe, stimmen die meisten Fachleute darin überein, dass Matthäus sowohl vom Markusevangelium (90% des markinischen Materials ist auch bei Matthäus zu finden) als auch von einem hypothetischen Text namens Q (für deutsch: Quelle) abhängig sei. Der gängigen Annahme nach bestand dieses Dokument oder diese Quelle nicht aus Erzähl-, sondern vorwiegend aus Lehrüberlieferung wie den Seligpreisungen (Mt 5,3–12; vgl. Lk. 6,20–23) und dem Vaterunser (Mt 6,9–13; vgl. Lk 11,2–4). Sie wird „Logien-“ oder „Spruchquelle“ genannt und kann aus den Versen rekonstruiert werden, die Matthäus und Lukas gemeinsam haben, die aber bei Markus fehlen.
Entstehungszeit und Hintergrund
Das Matthäusevangelium setzt voraus, dass der Jerusalemer Tempel zerstört ist (s. Mt 12,6; 22,7), und ist daher in die Zeit nach dem Jahr 70 u.Z. anzusetzen. Die früheste Erwähnung des Evangeliums stammt hingegen vermutlich von Ignatius von Antiochia um 110 u.Z. Sein Brief an die Gemeinde von Philadelphia scheint einige Traditionen aus dem Matthäusevangelium zu kennen. Daher erscheint eine Entstehungszeit zwischen 80–90 u.Z. nachvollziehbar. Antiochia in Syrien ist aus mehreren Gründen ein plausiber Entstehungsort für das Matthäusevangelium: Es ist das einzige Evangelium, das Jesu Wirken in Syrien kennt und erwähnt (Mt 4,24); späteren Texten zufolge lebten dort Anhänger Jesu (s. Apg 11,19–27; 13,1; 14,22–23; Gal 2,11); Petrus hat Beziehungen sowohl zu dieser Stadt als auch zum Matthäusevangelium (s. Mt 16,17–19); und wie schon oben erwähnt, scheint Ignatius von Antiochia das Evangelium zu kennen. Eine Entstehung in Galiläa ist jedoch angesichts des besonderen Interesses des Evangelisten an dieser Gegend ebenfalls möglich (s. Mt 4,12; 21,11; 26,32; 28,10).
Stellung innerhalb des Neuen Testaments
Das Matthäusevangelium steht aus verschiedenen Gründen im NT an erster Stelle: Es war im frühen Christentum besonders beliebt (es ist das meistzitierte Evangelium); es enthält Weisungen für die Gemeinden (z.B. Mt 18,15–20) und der am Anfang stehende Stammbaum Jesu stellt einen sanften Übergang zwischen den Schriften Israels und der Geschichte Jesu her. Ob das Evangelium für eine spezielle christliche (oder genauer: jüdisch-christliche) Gemeinde geschrieben wurde oder als Text für die gesamte Christenheit diente, wird immer wieder diskutiert.
Aufbau und thematische Schwerpunkte
Das Matthäusevangelium gliedert sich in fünf größere Redeeinheiten (die Bergpredigt, sodann die Missionsrede, die Gleichnisse, die Gemeinderede und die eschatologische Rede), die jeweils durch die Formel „als Jesus diese Rede vollendet hatte“ (Mt 7,28; 11,1; 13,53; 19,1; 26,1) abgeschlossen werden. Manche Ausleger*innen sehen in dieser Struktur eine Anspielung auf den Pentateuch, ähnlich wie auch der Psalter in fünf Teile untergliedert ist.
Mehr als jeder andere Text des Neuen Testaments bezieht sich das Matthäusevangelium mit ca. 50 Zitaten und Anspielungen auf die Schriften Israels, überwiegend in der Fassung der Septuaginta (LXX, die griechische Übersetzung des Tanach). Matthäus benutzt häufig die Formel „auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, …“ (z.B. 1,22–23; 2,15; 4,14; 8,17; 12,14–17; 13,35; 21,4–5; 27,9–10) und beschreibt Jesus als die Erfüllung der Tora und der Propheten (s. Mt 5,17; 7,12; 17,3.12).
Der Text lässt auch erhebliches Interesse an der jüdischen Toraobservanz erkennen; dies zeigt sich in Jesu Versicherung „Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen“ (Mt 5,17) ebenso wie bei der Tilgung der Behauptung des Markus (Mk 7,19), Jesus habe alle Speise für rein erklärt, oder bei der Verpflichtung, das Sabbatgebot einzuhalten (Mt 12,1–14). Jesus zeigt, wie die jüdischen Gesetze zu verstehen und auf die Lebenssituation einer frühchristlichen Gemeinde anzuwenden sind, die sowohl aus jüdischen als auch aus nichtjüdischen Mitgliedern besteht.
Auch indem Matthäus Jesus und Mose verschiedentlich vergleicht, verortet er Jesus im Judentum. Diese Verbindung dürfte schon in Kap. 1 beginnen, mit Marias wundersamer Schwangerschaft, Josefs Entschluss, sich von ihr scheiden zu lassen, und der göttlichen Anweisung, sie doch zu heiraten, die eine gewisse Ähnlichkeit mit midraschischen Erzählungen der Empfängnis Moses aufweisen (z.B. Jos.Ant. 2,205–2017; Pseudo-Philo LAB 9,1–10; TPsJ zu Ex 2,1-2; SchemR 1,13; Sefer ha-Sichronot). In Kap.2 werden die Verbindungen noch deutlicher: Jesus wird, wie Mose, in der Kindheit gerettet und reist nach Ägypten; nachdem er Ägypten wieder verlassen hat, durchquert er wie Mose das Wasser (bei der Taufe), begibt sich in die Wüste (bei der Versuchung) und erklimmt einen Berg, bevor er seine Lehrtätigkeit beginnt (die „Bergpredigt“, Mt 5,1). Am Schluss des Evangeliums lehrt Jesus seine Jünger abermals von einem Berg aus, wie auch Mose es tat (Mt 28,16; vgl. Dtn 32,48).
Matthäus beschreibt Jesus nicht nur als „neuen Mose“, der die Tora für das Volk Israel auslegt, sondern als Mose überlegen. In der Versuchungsgeschichte (Mt 4,1–11) z.B. fastet Jesus 40 Tage und Nächte, wie Mose (Mt 4,2; vgl. Dtn 9,9), wird er herausgefordert, den Steinen zu befehlen (Mt 4,3; vgl. Num 20,8), und schaut auf „alle Reiche der Welt“ (Mt 4,8; vgl. Dtn 34,1). Während aber Jesus „alle Reiche der Welt“ schaut, sieht Mose nur Kanaan. Und während Mose außerhalb des Gelobten Landes stirbt, kehrt Jesus in es zurück (Mt 28,16–20); während Mose das Volk in seine irdische Heimat führt, führt Jesus seine Anhänger ins Reich Gottes. Mose empfängt die Tora von Gott und gibt sie an Israel weiter; Jesus ist die Erfüllung der Tora und zugleich ihr Ausleger in Vollmacht. Für Matthäus ist Jesus auch „der Sohn Davids“, der lang ersehnte ideale zukünftige Davidide, der „Messias“ genannt wird, der in der nachbiblischen jüdischen Literatur der Gesalbte (gr. christos) heißt (Mt 1,1; s. zum Stammbaum Jesu; s.a. „Messianische Bewegungen“). Das Matthäusevangelium gebraucht häufig Ausdrücke wie „Sohn Davids“ oder andere Bezeichnungen für Jesus als König (Mt 1,1; 2,2; 9,27; 12,23; 15,22; 20,30; 22,42; 27,11). Judas erhängt sich (Mt 27,5), genau wie Ahitofel, nachdem er David verraten hat (2Sam 17,23). Selbst der Titel „Sohn Davids“ wird aber überboten, indem Matthäus Jesus als göttlichen Sohn Gottes darstellt, der sein Volk retten wird (Mt 2,15; 3, 17; 4,3.6; 8,29; 14,33; 16,16; 26,63). Die Vorstellung von Jesus als Schechina, der irdischen Manifestation der Gegenwart Gottes, rahmt das ganze Matthäusevangelium (s. Mt 1,18; 18,20; 28,20). Als Sohn Gottes und Inkarnation des Göttlichen auf Erden ersetzt Jesus so den Tempel als Ort der göttlichen Gegenwart.
Matthäus und das Judentum
Neben den Anspielungen auf biblische Bilder und Vorstellungen zeigen sich bei Matthäus auch Verbindungen zur Schriftinterpretation der Rabbinen. Die Rabbinen gebrauchen zahlreiche Argumentationsformen (oder Auslegungsregeln), um die Tora zu interpretieren, wie z.B. qal wa-chomer („leicht und schwer“) oder die binjan ’av („Konstruktion eines Vaters“), die beide auch im ersten Evangelium gebraucht werden. (S. mQid 4,14; jSev 9,1/38d; bBM 87b; bPes 66a; bSan 17a; BerR 92,7.) Die Regel qal wachomer bezeichnet eine Argumentation von einer kleineren Prämisse hin zu einem größeren Sachverhalt: Wenn Gott sich um die Vögel sorgt, wieviel mehr wird Gott sich dann um seine Anhänger kümmern (Mt 6,26; vgl. 10,29–31). Die Regel Binjan ’av beinhaltet, dass man einen Tora-Abschnitt nutzt, um für einen anderen zu einer Schlussfolgerung zu gelangen: Als Jesus von den Pharisäern zur Ehescheidung befragt wird (Mt 19,3–6), zitiert er Gen 1,27; 2,23, um eine autoritative Entscheidung zu einer anderen Stelle, nämlich Dtn 24,1–4, herbeizuführen. In einer ähnlichen Weise antwortet Jesus, als einige Pharisäer sich über das Ährenraufen der Jünger Jesu am Sabbat (Mt 12,1–9; bSchab 73b) besorgt zeigen, indem er argumentiert, dass auch andere Juden die Sabbatgesetze verletzten, wenn sie in Not waren. Matthäus verdeutlicht die Notlage in 12,1, indem er gegenüber Mk 2,23 hinzufügt, dass die Jünger hungrig waren. So zeichnet Matthäus Jesus als jemanden, der die jüdischen Auslegungsmethoden gebraucht, um neue Regeln in Vollmacht aufzustellen.
Trotz dieser engen Bezüge zu jüdischen Texten, Toraauslegungen und Bildern legen andere Stellen ein gebrochenes Verhältnis zwischen der beabsichtigten Leserschaft des Matthäus und der Synagoge nahe: die Gleichnisse vom Weinberg (21,33–45) und von der königlichen Hochzeit (22,1–14), die Weherufe gegen die Pharisäer (23,3–36) und die Selbstverfluchung des Volkes: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ (27,25).
Dieses letzte Zitat, der berühmt-berüchtigte „Schrei des Blutes“, wurde von manchen Christen jahrhundertelang als Beleg dafür herangezogen, dass alle Juden zu allen Zeiten und an allen Orten dieser Welt kollektiv für den Tod Jesu verantwortlich seien. Wahrscheinlicher spiegelt der Ausruf aber Matthäus eigene Interpretation der tragischen Ereignisse von 70 u.Z. wider, als die Römer Jerusalem zerstört und den Tempel niedergebrannt hatten: Die „Kinder“ der Menschenmenge in Jerusalem waren Zeugen dieser Zerstörung.
Nach dem Ersten Jüdischen Krieg und der Tempelzerstörung wuchs die Bedeutung der Pharisäer – der Vorläufer des rabbinischen Judentums – als Leitungsfiguren in der jüdischen Gemeinde zusehends. Das Matthäusevangelium gewährt einen Blick in die Spannungen, die es in den letzten Jahrzehnten des 1. Jahrhunderts gab zwischen den Pharisäern und ihren Anhängern auf der einen Seite und den jüdischen und nichtjüdischen Anhängern Jesu, die ihn als Retter/Messias bekannten, auf der anderen Seite. Beide Gruppen beanspruchten für sich, Erben Abrahams und im Besitz der rechten Interpretation der Schriften Israels zu sein.
Aaron M. Gale
Matthäus 1
1 Dies ist das Buch der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
2 Abraham zeugte Isaak. Isaak zeugte Jakob. Jakob zeugte Juda und seine Brüder. 3 Juda zeugte Perez und Serach mit der Tamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram. 4 Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nachschon. Nachschon zeugte Salmon. 5 Salmon zeugte Boas mit der Rahab. Boas zeugte Obed mit der Rut. Obed zeugte Isai. 6 Isai zeugte den König David.
David zeugte Salomo mit der Frau des Uria. 7 Salomo zeugte Rehabeam. Rehabeam zeugte Abija. Abija zeugte Asa. 8 Asa zeugte Joschafat. Joschafat zeugte Joram. Joram zeugte Usija. 9 Usija zeugte Jotam. Jotam zeugte Ahas. Ahas zeugte Hiskia. 10 Hiskia zeugte Manasse. Manasse zeugte Amon. Amon zeugte Josia. 11 Josia zeugte Jojachin und seine Brüder um die Zeit der babylonischen Gefangenschaft.
12 Nach der babylonischen Gefangenschaft zeugte Jojachin Schealtiël. Schealtiël zeugte Serubbabel. 13 Serubbabel zeugte Abihud. Abihud zeugte Eljakim. Eljakim zeugte Azor. 14 Azor zeugte Zadok. Zadok zeugte Achim. Achim zeugte Eliud. 15 Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob. 16 Jakob zeugte Josef, den Mann Marias, von der geboren ist Jesus, der da heißt Christus.
17 Alle Geschlechter von Abraham bis zu David sind vierzehn Geschlechter. Von David bis zur babylonischen Gefangenschaft sind vierzehn Geschlechter. Von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus sind vierzehn Geschlechter.
Mt 1,1–17 Die Genealogie Der Stammbaum ist ungewöhnlich, da er sowohl Frauen als auch Nicht-Juden umfasst und auf moralisch fragwürdige Umstände anspielt. 1,1 Geschichte, gr. geneseōs (wörtl. „Stammbaum“) ist eventuell eine Anspielung auf das Buch Genesis. Christi, von gr. christos, hebr. maschiach, übers. „Gesalbter“; (vgl. Mt 1,16–17; Anm. zu 3,14; Anm. zu 8,20; Anm. zu 11,14–15; Mt 16,16; Anm. zu 17,12–13; Mt 26,63–64; vgl. ferner Dan 9,25–26 [LXX]; 11QMelch 2,9–13). Dieser Begriff wird im Tanach (in der Hebräischen Bibel) nie für den zukünftigen idealen davidischen König gebraucht, anders als in der rabbinischen Literatur (z.B. bSuk 52a über den „Messias, den Sohn Davids“; vgl. ferner Mt 9,27; 12,23; 15,22; 17,15; 20,30; 21,9; vgl. TestSal 20,1). David, traditioneller jüdischer Glaube nahm an, dass der Messias von König David abstammen würde (Jes 11,1; Jer 23,5; bSuk 52a; bSan 97a), was vermutlich auf der Idee der ewig währenden Dynastie davidischer Könige in 2Sam 7,12–16 beruht. 1,2 Abraham, vgl. Mt 3,9, wurde als Vater des Judentums betrachtet, wie die jüdische Literatur erkennen lässt (z.B. bNed 52a: „Unser Vater Abraham“). Lukas (Lk 3,23–38) zeichnet Jesu Stammbaum bis Adam; von David bis Jesus sind die Stammbäume bei Matthäus und Lukas uneinheitlich. 1,3 Tamar, antike Quellen halten sie entweder für nicht-jüdisch, für eine Proselytin oder eine Israelitin (Gen 38; Rut 4,12; 1Chr 2,4; LAB 9,5). Von ihrem Schwiegervater Juda empfängt sie Zwillinge (Gen 38,18; TestJud 12). 1,5 Rahab, die kanaanäische Prostituierte, die loyal zu Josuas Boten war. Sie und ihre Familie werden bei der Zerstörung Jerichos verschont (Jos 6,25; RutR 2 zu Rut 1,1); bMeg 14b führt sie als Frau Josuas auf. Rut, eine moabitische Frau, die in nachbiblischen Texten als Proselytin betrachtet wird (WaR 59,9; bJev 47b; vgl. Rut 1,16–18). 1,6 Frau des Uria, Bathseba, die Ehebruch mit David beging (2Sam 11,2–12,24; 1Kön 15,5; bSchab 56a; bQid 43a). 1,11 Babylonische Gefangenschaft, 597, ein Jahrzehnt vor der Zerstörung des Ersten Tempels und dem Exil 586 v.u.Z. (2Kön 24,10–17). Nach jBer 2,4/5a ist die Zerstörung des Zweiten Tempels (70 u.Z.) der Beginn des Zeitalters der Messiaserwartung. 1,12 Serubbabel, ist von davidischer Abstammung und wird als Erbauer des Zweiten Tempels betrachtet. Nach einigen biblischen Zeugnissen ist er auch eine messianische Figur (Hag 2,23; Sach 4,6–10). Aus der dritten hier aufgeführten Gruppe werden nur die Namen Jojachin, Schealtiël und Serubbabel im Tanach erwähnt. 1,16 Jakob zeugte Josef, vgl. Gen 35,24; Matthäus spielt auf die Vorfahren Israels an. Josef, wenn auch nicht biologisch, so ist Josef doch gesetzlich der Vater Jesu. 1,17 Vierzehn, vgl. oben „Der Stammbaum Jesu“. Von der babylonischen Gefangenschaft, Matthäus zählt im letzten Abschnitt nur dreizehn Generationen auf.
Der Stammbaum Jesu
Stammbäume gibt es überall in der frühjüdischen, griechischen und römischen Literatur (z.B. Gen 10,1–32; 11,10–26; 25,12–18; Ex 6,16–25; Esra 7,1–5; 1Chr 1,1–9; Tob 1,1; Jdt 8,1; Bar 1,1; 2Esd 1,1–3; Quintilian, Inst. 3,7,10; Aeneis 7,1–4). Ihr Ziel ist es, Heldinnen und Helden in ihrer Bedeutung herauszustellen, indem sie ihre Vergangenheit verherrlichen und ihrer Erzählung Legitimität verleihen. Der Stammbaum in Mt 1,1–17 (vgl. Lk 3,23–38) verortet Jesus als Nachkomme Abrahams und Davids und Symbolfigur der Geschichte Israels. Die Einleitungsworte zum Matthäusevangelium (biblos genēseōs, „Entstehungsbericht“) stellen dabei eine textliche Verbindung zur Schöpfungserzählung Gen 2,4 und dem Bericht über die Nachkommenschaft Adams in Gen 5,1 her.
Matthäus führt Jesu Abstammung auf den Patriarchen Abraham und damit auf ein Symbol für die jüdische Identität und Frömmigkeit (Mt 3,9; 8,11–12; 4Makk 6,17.22; tNed 2,5; PesR 11,4) zurück. Zugleich ist Abraham aber auch der erste „Konvertit“, da er vom Götzendienst abließ, um sich Gottes Berufung zuzuwenden (Gen 12,1–4). So repräsentiert er sowohl die jüdische als auch die nichtjüdische Treue zum Gott Israels.Der Stammbaum Jesu bei Matthäus schließt auch vier Frauen mit ein, deren symbolischer Wert vielfältig ist. Zum einen haben mehrere dieser Frauen nichtjüdische Wurzeln: Tamar (Gen 28) ist möglicherweise Aramäerin oder Kanaanäerin, wenngleich sie auch zur Familie Israels gehören kann. Eine rabbinische Legende behauptet, dass sie eine Waise gwesen sei, die sich dem jüdischen Glauben zugewandt habe, um in Judas Familie einheiraten zu können (bSot 10a). Rahab (Ri 2–6) ist eine Kanaanäerin, Ruth eine Moabiterin und die „Frau des Uriah“, Bathseba, war mit einem Hethiter verheiratet (2Sam 11). Wie Abraham könnten die Frauen daher für die Einheit von Juden und Nichtjuden unter den Anhängern Jesu stehen. Die unerwarteten sexuellen Beziehungen dieser Frauen – Tamar hat eine Beziehung mit ihrem Schwiegervater, Rahab ist eine Hure, und Ruth, die moabitische Vorfahren (Gen 19) hat, bringt Boas in eine möglicherweise kompromittierende Lage (Ruth 3); Bathseba begeht Ehebruch mit David – deuten nicht auf sündhaftes Verhalten hin. Im Gegenteil, die jüdische Tradition preist diese Frauen (LAB 3,14; ARN 45 B; PesR 40,3-4). Außerdem nehmen sie die überraschende Empfängnis Jesu und Josefs anfängliche Weigerung, seine schwangere Verlobte zu heiraten, vorweg.Man kann den Stammbaum Jesu bei Matthäus auch als ein Beispiel für Gematrie ansehen, eine literarische Technik, die den hebräischen Buchstaben Zahlenwerte zuweist. Die Genealogie kreist um die Zahl 14, die Summe der hebräischen Konsonanten, die den Namen „David“ bilden: (Dalet = 4, Waw = 6, Dalet = 4). Vierzehn besteht aber auch aus zweimal sieben, wobei die Zahl sieben, die Anzahl der Wochentage, auch für die Vollkommenheit des Schöpfungswerks stehen kann. Um das Generationenmuster stabil bei 14 zu halten, muss Matthäus fünf Könige auslassen: Ahasja, Joasch, Amasja, Joas und Jojakim. Dazu enthält das dritte und letzte Set nur dreizehn Namen, was nahelegt, dass die vierzehnte und letzte Generation die der Kirche sein soll.
18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut[*] war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. 19 Josef aber, ihr Mann, der fromm und gerecht war und sie nicht in Schande bringen wollte, gedachte, sie heimlich zu verlassen.
20 Als er noch so dachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. 21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. 22 Das ist aber alles geschehen, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14): 23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.
24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25 Und er erkannte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.
Mt 1,18–25 Jesu Geburt (Lk 1,26–2,40) 1,18 Ehe sie zusammenkamen, vgl. mKet 1,2; 5,2; vielleicht ein Hinweis auf die Zeit der Verlobung, die der eigentlichen Ehe vorausgeht. bKet 57b legt nahe, dass eine solche Verlobung mit etwa zwölf Jahren stattfand (vgl. mNed 10,5; BerR 95), wobei dieses rabbinische Ideal nicht zwingend die Praxis des ersten Jahrhunderts widerspiegeln muss (vgl. „Jüdisches Familienleben im ersten Jahrhundert u.Z.“). Die Verlobung war mit einem Ehevertrag (hebr. ketuba) rechtlich bindend. (vgl. Tob 7,13; mKet 5,2; mNed 10,5). Heiliger Geist, die schöpferische und fortwährende Präsenz Gottes (Gen 1,2; 2,7; 8,1; Ex 13,21–22; Jos 2,11; Ps 51,13; bChag 12ab). 1,19 Fromm und gerecht, ein matthäisches Motiv (Mt 3,15; 5,6.10.20; 6,33; 9,13; 10,41; 21,32; 25,37.46; vgl. Lk 1,6). Gerechtigkeit steht in engem Zusammenhang zu Recht, Ethik und der Befolgung der Tora (Gen 6,9; Lev 18,5; Dtn 6,25; Ps 85,11). Zu verlassen, Scheidung; vgl. z.B. mNed 11,12; bGit 9a-b; 32a-b; 62b; 64a. 1,20 Engel, in der apokalyptischen Literatur aus dieser Periode vermitteln Engel häufig Prophetien (vgl. „Übernatürliche Wesen“). Traum, Anspielung auf den Josef der Genesis und Amram, den Vater des Mose (Jos.Ant. 2,210–17). 1,21Jesus, hebr. Jehoschua, ein gebräuchlicher Name im ersten Jahrhundert, der „Gott rettet“ bedeutet. Philo kommentiert: „Aber auch den Namen des Osee [hebr. Hoschea/Hosea] ändert Mose zu Jesus [hebr: Jehoschua/Josua] (Num 13,17[LXX]) und prägt den irgendwie beschaffenen in eine Verhaltungsweise um. Denn Osee bedeutet ‚dieser irgendwie beschaffene’, Jesus aber ‚Heil des Herrn’, Name der besten Verhaltungsweise“ (Philo mut. 121). Die Namensänderung war in der Regel wichtigen biblischen Charaktären vorbehalten, darunter Abraham (von Abram; Gen 17,5) Sarah (von Sarai; Gen 17,15), and Israel (von Jakob; Gen 32,29). Im Tanach sind vier Männer mit dem Namen „Josua“ aufgelistet (Num 13,16; 1Sam 6,14; 2Kön 23,8; Hag 1,1). Der Auftrag Jesu ist es, Menschen aus ihren Sünden zu retten (Mt 9,1–8; 20,28; 26,28). Jüdinnen und Juden sahen Rettung traditionell als Teil des Bundes an (Ps 130,8; 2Chr 7,14; mSan 10,1: „Ganz Israel hat Anteil an der zukünftigen Welt […]“) und verstanden die immerwährende göttliche Präsenz als Teil der idealen Zukunft (z.B. Ez 48,35). 1,23 Jungfrau, Matthäus zitiert die gr. Übersetzung (LXX) von Jes 7,14, die parthenos überliefert (vgl. „Schriftverheißung und Erfüllung“). Matthäus behauptet häufig, Jesus erfülle hebräische Prophetie. Diese Aussagen, die sog. „Erfüllungszitate“, dienen als Beweis dafür, dass Jesus der Höhepunkt der Schriften Israels sei. Immanuel, wörtl. „Gott mit uns“, umrahmt das Evangelium (Mt 28,20). 1,25 Und er erkannte sie nicht, dieser Ausdruck schließt eine sexuelle Beziehung zwischen den beiden nach Jesu Geburt nicht aus. Die Annahme von Marias immerwährender Jungfräulichkeit entwickelt sich erst im zweiten Jahrhundert; zum ersten Mal wird im Protoevangelium des Jakobus darauf angespielt (vgl. Protev 9,2: Jesu Brüder werden als Söhne Josefs beschrieben, die dieser mit einer anderen Frau hatte); vgl. „Maria in der jüdischen Tradition“.
Matthäus 2
1 Da Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: 2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten[*].
3 Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, 4 und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. 5 Und sie sagten ihm: Zu Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten (Micha 5,1): 6 »Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.«
7 Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, 8 und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr‘s findet, so sagt mir‘s wieder, dass auch ich komme und es anbete. 9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. 10 Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut 11 und gingen in das Haus und sahen[*] das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.
12 Und da ihnen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg wieder in ihr Land.
Mt 2,1–12 König Herodes und die Magoi 2,1 König, Matthäus hebt diesen Titel hervor, um die Herrschaft Herodes‘ mit der von Jesus zu kontrastieren, der als Sohn Davids und somit als wahrer König Israels dargestellt wird. Herodes, regierte von 37–4 v.u.Z. Bethlehem, 10 km südlich von Jerusalem. Weise, gr. magoi waren zoroastrische Priester; frühe jüdische Leserinnen und Leser könnten sie für persische Astrologen gehalten und sie somit nicht als weise, sondern als töricht gedeutet haben. Philo nennt Bileam einen magos (Mos. 1,264); vgl. auch Dan 2,2 (LXX). Sie verweisen – wie auch Tamar, Rahab und Rut im Stammbaum – voraus auf die Völkermission (Mt 28,19). 2,2 König der Juden, vgl. Mt 27,11.29.37. Stern, steht hier vielleicht für einen Engel (Num 24,17, in Verbindung mit Bileams Prophetie; CD 7,18–26; TestLev 18,3); keine antike Quelle belegt dieses astronomische Phänomen und kein Stern im heutigen Sinn könnte über einem Haus stehenbleiben, ohne die Erde zu verbrennen. Aufgehen, sowohl das gr. anatolē als auch das hebr. qedem bedeuten auch „Osten“. 2,3 Ganz Jerusalem, Matthäus hat eine negative Einstellung gegenüber dem Jerusalem seiner Zeit (Mt 21,10; 23,37). 2,4 [Er] erforschte von ihnen, Herodes scheint, obwohl er als Jude wahrgenommen wurde, diese Tradition nicht zu kennen. Christus, vgl. Anm. zu 1,1. 2,5–6 Matthäus paraphrasiert Mi 5,1. 2,8 Forscht fleißig, Herodes trachtet danach, die magoi zu betrügen. 2,11 Gold, Weihrauch und Myrrhe, spätere Interpretationen sahen darin eine Anspielung auf Jes 60,6 (vgl. auch Ps 72,10.15), was die Tradition begründete, die magoi seien Könige; Matthäus hat eine grundsätzlich negative Einstellung gegenüber irdischen Königen, was mit der Darstellung Herodes’ beginnt (vgl. Mt 10,18; 14,9; 17,25; 20,25).
13 Als sie aber hinweggezogen waren, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und flieh nach Ägypten und bleib dort, bis ich dir‘s sage; denn Herodes hat vor, das Kindlein zu suchen, um es umzubringen.
14 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich bei Nacht und entwich nach Ägypten 15 und blieb dort bis nach dem Tod des Herodes, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Hosea 11,1): »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.«
16 Als Herodes nun sah, dass er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Knaben in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte. 17 Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht (Jeremia 31,15): 18 »In Rama hat man ein Geschrei gehört, viel Weinen und Wehklagen; Rahel beweinte ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn es war aus mit ihnen.«
19 Als aber Herodes gestorben war, siehe, da erschien der Engel des Herrn dem Josef im Traum in Ägypten 20 und sprach: Steh auf, nimm das Kindlein und seine Mutter mit dir und zieh hin in das Land Israel; sie sind gestorben, die dem Kindlein nach dem Leben getrachtet haben.
21 Da stand er auf und nahm das Kindlein und seine Mutter mit sich und kam in das Land Israel. 22 Als er aber hörte, dass Archelaus in Judäa König war anstatt seines Vaters Herodes, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Und im Traum empfing er einen Befehl und zog ins galiläische Land 23 und kam und wohnte in einer Stadt mit Namen Nazareth, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazoräer heißen.
Mt 2,13–23 Die Flucht nach Ägypten Als „neuer Mose“ wird Jesus im Säuglingsalter gerettet und in Sicherheit gebracht. 2,13 Traum, vgl. Anm zu 1,20. Ägypten, ein traditioneller Zufluchtsort (1Kön 11,40; 2Kön 25,26; Jer 26,21; 43,1–7). 2,15 Aus Ägypten, Hos 11,1, das Zitat bezieht sich ursprünglich auf das Volk Israel. Der literarische Kontext des Zitats aus Hosea stützt so zwar die matthäische Verwendung nicht, aber diese De-Kontextualisierung von biblischen Texten ist typisch für nachbiblische und rabbinische Literatur. 2,16 [Er] ließ alle Knaben […] töten, das „Töten der Unschuldigen“ erinnert an Ex 1,16 und baut dieses Motiv aus. 2,18 Jer 31,15; dieses Kapitel aus Jeremia, besonders beliebt unter den frühen Anhängerinnen und Anhängern Jesu, prophezeit einen „neuen Bund“ (Jer 31,31). Die auf das Zitat folgenden Verse (Jer 31,16f) – bei Matthäus ausgelassen – kündigen an, dass die „Kinder“ Israels aus dem Exil in ihr Heimatland zurückkehren werden. Rama, ca. 9 km nördlich von Jerusalem. 2,19 Herodes starb ca. 4 v.u.Z. Jesu Geburt wird üblicherweise zwischen 6 und 4 v.u.Z. datiert. 2,20 Sie sind gestorben, eine Anspielung auf Ex 4,19. 2,22 Archelaus, wurde 6 u.Z. abgesetzt und sein Gebiet der direkten Herrschaft Roms unterstellt. Galiläisches Land, dieses Gebiet wurde von Herodes Antipas, dem Bruder Archelaus’ regiert (Mt 14,1). 2,23 Nazareth, eine kleine Stadt, zu Fuß ungefähr eine Stunde von Sepphoris entfernt. Was gesagt ist durch die Propheten, das matthäische Zitat findet sich nicht im Tanach. Nazoräer, eventuell eine Anspielung auf die „Nasiräer“ (Gottgeweihte; Num 6; Ri 13,5.7) oder wahrscheinlicher auf hebr. nezer (übers. „Zweig“), ein Teil der messianischen Prophezeiung von Jes 11,1.