Kitabı oku: «Handbuch Schulbibliothek», sayfa 4

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1.6 Was soll die Schulbibliothek an unserer Schule können?

Schon bis hierher zeigt sich die Bandbreite dessen, was eine Schulbibliothek sein kann – von der entspannenden Leseecke bis zum Grundstein für mehr Bildungsgerechtigkeit.

Möglich ist also vieles, die Machbarkeit ist in Deutschland aber abhängig „vom guten Willen“ vieler Entscheidungsträger und dem Engagement derer, die den Betrieb einer Schulbibliothek auf Dauer aufrechterhalten.

Getrieben vom digitalen Wandel und schlechten Werten bei internationalen Vergleichsstudien wie PISA und ICILS kündigen Bundesbildungsministerium und Kultusministerkonferenz in ihren Beschlüssen (KMK: Bildung in der digitalen Welt 2016) und Bundesprojekten wie der „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ (https://www.bmbf.de/de/bildung-digital-3406.html, Abruf 02.10.2017) weitreichende Veränderungen für Bildungsstandards, Lehrpläne und die technische wie personelle Ausstattung der Schulen an.

Angesichts des enormen Nachholbedarfs einerseits, des aktuellen Lehrermangels und der gleichzeitigen Zunahme an zusätzlichen Herausforderungen (zum Beispiel Inklusion oder Überwindung der Bildungsbenachteiligung bei Kindern aus unteren und mittleren sozialen Lagen und Kindern mit Migrationshintergrund) andererseits, ist aber wohl noch nicht absehbar, wann alle Schulen in Deutschland auf Bildung in der digitalen Welt wirklich vorbereitet sind.

Was bedeutet das alles für Schulbibliotheken?

Angesichts der Fülle von Aufgaben, die der Schule heute zukommen, ist es wichtiger denn je, die Schulbibliothek von Anfang an konsequent im Zusammenhang mit diesen Aufgaben zu sehen.

Im Abgleich mit den räumlichen, finanziellen und personellen Ressourcen ergibt sich ein Aufgabenprofil, das nicht nur zu bewältigen ist, sondern auch den grösstmöglichen Nutzen für die Schule hat.

Wer eine Schulbibliothek auf- oder umbaut, sollte sich aber auch einen Satz zu eigen machen, der zunächst nach absolutem Herrschaftsanspruch klingt: „Die Bibliothek – das bin ich.“ So stellte sich die schwedische Gastautorin dieses Buches, Sofia Malmberg (siehe Kapitel 10), der Kommission Bibliothek und Schule des dbv bei einem Besuch an ihrer Schule in Stockholm vor. Obwohl Schweden schon lange ein Bibliotheksgesetz und sogar ein Schulbibliotheksgesetz hat, ist es auch dort so, dass Gesetzestexte geduldig sind, das wahre Leben aber von Menschen gestaltet wird. „35 iPads machen noch keine digitale Schule“ kritisiert eine Zeit-Reporterin die Bildungsoffensive der Bundesregierung (http://www.zeit.de/digital/internet/2016-10/bildung-studie-digitalisierung-schulen-zustand, Abruf 02.10.2017) und meint damit das Gleiche: Egal wie hervorragend eine Schulbibliothek ausgestattet ist, der entscheidende Faktor für den Erfolg sind die Menschen, die ihre Kenntnisse und Fertigkeiten, ihre Kreativität und ihr Engagement bei der Vermittlung von Kompetenzen an die nachfolgenden Generationen einsetzen.

Literatur

Bildung in der digitalen Welt: Strategie der Kultusministerkonferenz (2016). Hg.: Kultusministerkonferenz. Berlin.

Bildung in Deutschland 2016 (2016). Hg.: Autorengruppe Bildungsberichterstattung, Bielefeld.

Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft: Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (2016) https://www.bmbf.de/de/bildung-digital-3406.html, Abruf: 02.10.2017.

Dahm, Klaus (2008): Ausstattung von Lese- und Medienecken. In: Lese- und Medienecken. Einrichtungsempfehlungen und Projektideen zur Förderung der Lese- und Medienkompetenz. Hg.: Stiftung Lesen, Mainz, S. 4-13.

Deutsches Bibliotheksinstitut (1994): Materialien zur Schulbibliothek, H. 11 und H. 13, verfasst von Niels Hoebbel, Berlin.

Fischer-Kosmol, Gabriele (2009): Velkommen på skolebiblioteket! Die Schulbibliotheken der dänischen Minderheit in Südschleswig. In: Grundschule. Magazin für Aus- und Weiterbildung H. 2, S. 32-33.

Gonzales, Jennifer: How this School Library increased its student use by 1,000 Percent, 2016, https://www.cultofpedagogy.com/school-library/, Abruf: 28.08.2017.

Frankfurter Erklärung des Deutschen Bibliotheksverbandes (2015), Lesen und Lernen 3.0 – Medienbildung in der Schulbibliothek verankern, http://www.bibliotheksverband.de/fileadmin/user_upload/DBV/positionen/2015_04_14_Frankfurter_Erklaerung_endg.pdf, Abruf 04.09. 2018.

Freie Lernorte – Raum für mehr. Medien in der Ganztagsschule (2006). Hg.: Schulen ans Netz e.V. Bonn.

Herzig, Bardo/Grafe, Silke (2006): Zukunftsfähiges Lernen an Freien Lernorten. In: Freie Lernorte – Raum für mehr. Medien in der Ganztagsschule. Hg.: Schulen ans Netz e.V., Bonn, S. 23-27.

ICILS 2013: Computer- und informationsbezogene Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in der 8. Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich (2014). Hg.: Wilfried Bos u.a. Münster.

JIM-Studie 2016: Jugend, Information, (Multi-)Media, Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger (2016) Hg.: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs), Stuttgart.

KIM-Studie 2016: Kindheit, Internet, Medien; Basisuntersuchung zum Medienumgang 6-13-Jäh-riger.(2017). Hg.: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs).Stuttgart.

LAG-Bausteine für ein hessisches Schulbibliothekswesen (2006). Hg.: Landesarbeitsgemeinschaft Schulbibliotheken in Hessen e.V., Red.: Günter Schlamp, o. O.

Landkreis Esslingen (2017): Konzeption Schulbibliotheken 2017 im Kontext der Digitalisierung. Esslingen. http://www.landkreis-esslingen.de/site/LRA-Esslingen-ROOT/get/params_E-1021844967/14341640/48-2017%20Anlage%20Konzeption-der-Schulbibliotheken%202017_aktuell.pdf, Abruf: 28.08.2017.

Lücke, Birgit und Angelika Holderried (2016): Die Schulbibliothek. In: Praxishandbuch Bibliotheksbau. Planung, Gestaltung, Betrieb. Hg.: Petra Haucke und Klaus Ulrich Werner, Berlin, Boston, 2016, S. 198-211.

Lese- und Medienecken. Einrichtungsempfehlungen und Projektideen zur Förderung der Leseund Medienkompetenz (2008). Hg.: Stiftung Lesen, Mainz.

Referenzrahmen Informationskompetenz http://www.bibliotheksverband.de/fachgruppen/kommissionen/informationskompetenz/publikationen.html, Abruf: 02.10.2017.

http://www.ndr.de/nachrichten/netzwelt/Ergebnis-der-ICILS-Bildungstudie,eickelmann102.html, Abruf: 10.09.2017

http://www.zeit.de/digital/internet/2016-10/bildung-studie-digitalisierung-schulen-zustand, Abruf: 02.10.2017.

Links

www.schulmediothek.de, Abruf: 28.08.2017

http://www.iasl-online.org/advocacy/make-a-difference.html, Abruf: 28.08.2017

http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/ANSICHT_STB_Broschuere_iPaed_170x240_dy250416.pdf, Abruf: 11.10.2017.

http://www.ndr.de/nachrichten/netzwelt/Ergebnis-der-ICILS-Bildungstudie,eickelmann102.html, Abruf: 10.09.2017

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http://www.landkreis-esslingen.de/site/LRA-Esslingen-ROOT/get/params_E-1021844967/1434 1640/48-2017%20Anlage%20Konzeption-der-Schulbibliotheken%202017_aktuell.pdf, Abruf: 28.08.2017

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Klaus Dahm, Angelika Holderried
2. Wo man gerne hingeht – die Schulbibliothek als Raum
2.1 Einleitung

Die räumliche Ausgestaltung einer Schulbibliothek ist eng mit dem Konzept der jeweiligen Schule verknüpft. Wie Unterricht und Lernen an einer Schule organisiert sind, prägt auch das Gesicht der Schulbibliothek. Unterricht mit Tablets und Smartphones, Flipped-Classroom-Konzepte, Gruppenarbeit statt Lehrervortrag, Vermittlung von Kompetenzen statt Faktenpauken, das alles sind Ansätze, die sich weder in herkömmlichen Klassenzimmern noch in einer mit wandhohen Regalen und schweren Tischen möblierten Schulbibliothek umsetzen lassen. „Ein breites Spektrum an Lernmethoden und Unterrichtskonzepten und die wachsende Bedeutung informellen Lernens erfordern Räume, die einen unkomplizierten Wechsel zwischen Instruktion, Einzelarbeit, Gruppenarbeit und Präsentation von Lernergebnissen ermöglichen“ (Montag Stiftung 2013, 10). Wer jemals Jugendliche mit Laptop, Tablet, Handy und – durchaus auch – Büchern ausgestattet bei der gemeinsamen Ausarbeitung eines Referates beobachtet hat, dem wird klar, dass Medienlernen die Gruppenarbeit begünstigt. Ja, es ist heute sogar möglich, nicht anwesende Lerner beispielsweise über Skype in die Lerngruppe einzubeziehen.

Die vielfältigen Funktionen, die eine Schulbibliothek als Lernraum mit Medien für die Schule erfüllen kann, scheinen allerdings nur bedingt bei Schulentwicklern und -planern angekommen zu sein. Noch immer findet man in vielen Ausführungen die Schulbibliothek reduziert auf einen Raum der Stille, in dem vorwiegend allein gelernt wird. Stellvertretend seien hier die im Auftrag des baden-württembergischen Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport erarbeiteten Empfehlungen für den Schulhausbau zitiert: „Die Schulbibliothek als Informations-, Lese-, Lern- und Dokumentationszentrum dient als Arbeitsund Rechercheort für individuelles Lernen und gegebenenfalls (sic!) auch für Arbeit in kleineren Gruppen.“ … Die Schulbibliotheken sind Orte, „… an denen ungestörte konzentrierte Einzelarbeit möglich wird“ (Empfehlungen für einen zeitgemässen Schulhausbau in Baden-Württemberg 2013, 34).

Dagegen ist zwar nichts zu sagen, doch die Schulbibliothek ist auch sehr viel mehr. Und heutige Kinder und Jugendliche wünschen sich auch mehr! Im Rahmen eines Klassenprojekts an einer Ganztagsschule hat zum Beispiel die 11-jährige Tanja ihre Vorstellungen von der neuen Bibliothek skizziert:

Ohne auf die Details einzugehen, kann man in dieser Zeichnung schon den Wunsch nach vielfältigen Lern- und Lebensformen in und mit der Bibliothek erkennen. Licht und Farbe unterstützen das Lesen und Lernen – es gibt einen Garten und einen Wintergarten und bunte Teppiche, die zum kuscheligen Schmökern und zum Hören von Hörbüchern einladen. Es gibt PCs, einen Bücherraum und einen Arbeitsraum mit Gruppentischen und einer Sitz- und Liegetreppe. Es finden sich Zeitschriften und eine Graffitiwand, die immer wieder neu gestaltet werden kann. Dies ist eine Bibliothek, in der man arbeiten und lernen, aber auch im Bibliotheksgarten entspannen kann. Gerade in der Ganztagsschule muss an beides gedacht werden.

Leider scheitern solche umfassenden Konzepte oft daran, dass geeignete Räumlichkeiten fehlen oder die Möglichkeiten der Schulbibliothek erst viel zu spät erkannt werden. Entmutigen lassen sollte man sich dennoch nicht, denn auch einzelne Funktionsbereiche können aus der Palette der Möglichkeiten herausgelöst und verwirklicht werden. Wer das Ganze im Blick hat, kann getrost mit einem Teilbereich anfangen und auf den Erfolg seiner „Salami-Taktik“ vertrauen.

2.2 Die Platzierung der Schulbibliothek

Hat man die Chance, eine Schulbibliothek einzurichten, so stellt sich zuallererst die Frage, wo sie im Schulgebäude platziert werden soll. „A good school library is a meeting point for the whole community“ (Frantsi u.a. 2002, 7), definieren finnische Schulbibliothekare in ihrem Leitfaden zum Aufbau einer Schulbibliothek. Legt man diesen Anspruch zugrunde, so versteht sich von selbst, dass – genau wie im Bahnhof oder Flughafen – der „Meeting point“ nur an zentraler Stelle im Gebäude sein kann. Die IFLA/UNESCO „School Library Guidelines“ empfehlen denn auch, die Schulbibliothek im Erdgeschoss in der Nähe anderer Infrastruktureinrichtungen und Klassenzimmer zu verorten (The IFLA/ UNESCO School Library Guidelines 2015, 32). Die zentrale Lage befördert die Nutzung der Bibliothek und unterstützt ihre Funktion als Basis für Projekte und Unterricht, für Leseförderung und gemeinsames Lernen, für die Rezeption und Produktion von Medien und für Entspannung und das Treffen mit Freunden. Lässt sich kein zentraler Raum für die Schulbibliothek finden, so ist ein gutes Leitsystem im Schulgebäude Pflicht, ergänzt durch wechselnde Hinweise auf neue Medien und aktuelle Projekte der Bibliothek. Digitale Hinweissysteme werden immer preiswerter und können hierfür in Betracht gezogen werden, aber auch die traditionellen Hinweistafeln und Schaukästen der Schule leisten gute Dienste.

2.3 Die Grösse des Schulbibliotheksraumes

Die Grösse des Schulbibliotheksraumes richtet sich nach den Funktionen, die der Raum für die Schulgemeinschaft übernehmen soll. Folgt man den Empfehlungen des Portals www.schulmediothek.de, so werden für 1000 Medieneinheiten* 30 m2 Raumfläche benötigt. Die Berechnung der Raumfläche einer Schulbibliothek kann über die Anzahl der Medien pro Schüler erstellt werden. So wird zum Beispiel für eine Grundschule ein Zielbestand von 5 bis 7 Medieneinheiten pro Schüler empfohlen, für eine durchschnittliche Grundschule mit 300 Schülern also ein Bestand* von 1500 bis 2100 Medieneinheiten. Der Bibliotheksraum sollte demnach rund 60 m2 umfassen. Für eine weiterführende Schule mit ca. 800 Schülern wäre ein Zielbestand von 10 bis 15 Medieneinheiten zu empfehlen. Man kommt also auf einen Zielbestand von 8000 bis 12000 Medieneinheiten. Für eine solche Bibliothek werden rund 240 bis 350 m2 benötigt.

Wen diese Raumgrösse schreckt, dem sei gesagt, dass Deutschland mit diesen Empfehlungen am unteren Ende der internationalen Skala liegt. Das britische Chartered Institute of Library and Information Professionals (CILIP) empfiehlt beispielsweise für weiterführende Schulen folgende Bibliotheksgrössen:


CILIP Space Guidelines, 2014
Number of students Minimum accommodation in square metres Additional space for 6th form in square metres
600 225 50 students = 72.5
800 275 100 students = 95
1000 325 150 students = 117.5
1200 375 200 students = 140
1400 425 250 students = 162.5
1600 475 300 students = 185
1800 525 350 students = 207.5
2000 575 400 students = 230

CILIP guidelines for secondary school libraries, 2014, zitiert nach: http://www.sla.org.uk/support-design-guidelines.php, Abruf: 22.07.2017

Für die Oberstufe (6th form) sind zusätzliche Flächen vorgesehen, wie in der 3. Spalte der Tabelle auf S. 40 vermerkt. Raumgrössen, die über den deutschen „Standards“ liegen, findet man auch in den Schulbibliotheksempfehlungen Südtirols und der Schweiz. Die Schulbaurichtlinien der Autonomen Provinz Bozen sehen für die „multimediale Schulbibliothek“ in Grund-, Mittel- und Oberschulen mit mehr als 10 Klassen eine Mindestnutzfläche von 0,6 m2 je Schüler vor, d.h. 480 m2 für die weiterführende Schule mit 800 Schülern in unserem Beispiel. Die Mindestgrösse in Schulen mit weniger als 10 Klassen beträgt 50 m2 (Autonome Provinz Bozen 2010, 49). Noch etwas grosszügiger geht es die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der allgemeinen öffentlichen Bibliotheken (SAB) an, die die Mindestgrösse einer Schulbibliothek für unter 250 Schüler bei 80-100 m2 ansetzt (Richtlinien für Schulbibliotheken 2014, 17).

Was aber tun bei erheblicher Unterschreitung der empfohlenen Raumgrösse? Glücklich kann sich preisen, wer im Zuge einer Neubauplanung rechtzeitig die Weichen für einen ausreichend dimensionierten Bibliotheksraum stellen kann. In der Praxis der Bibliotheksplanung hat man es allerdings in den meisten Fällen mit gegebenen, nur geringfügig veränderbaren Raumsituationen in einem bestehenden Schulgebäude zu tun. Zwar führt in der Regel ein Bibliotheksumzug zu räumlichen Verbesserungen, die eigentlich notwendigen Sollflächen werden allerdings meist nicht erreicht. In diesen Fällen sind Kompromisse unumgänglich. Die wünschenswerte gute Aufenthalts- und Lernortqualität, die eigentlich notwendigen Lese- und Lernbereiche kollidieren mit dem Stellplatzbedarf von zu vielen Büchern und Medien auf zu geringer Fläche. Es besteht die Gefahr, dass die Bibliothek mit Regalen „vollgestellt“ wird und damit magazinähnlichen Charakter bekommt. Um die Bibliothek als multifunktionalen Raum zu retten, sollten folgende Überlegungen angestellt werden:

• Ist der vorhandene Bestand aktuell und attraktiv oder werden erhebliche Teile kaum oder nicht mehr genutzt, weil sie veraltet sind? In diesem Fall ist eine konsequente Bestandspflege, die zu einer Reduzierung des Bestands führt, anzuraten.

• Kann ein Teil des Print-Bestandes durch E-Medien oder Datenbanken ersetzt werden?

• Können Teile des Bestands, weil sie nur selten gebraucht werden, in einem gesonderten Magazinraum oder einem Schrank in einem anderen Raum der Schule aufbewahrt werden?

• Können die Wandflächen für die Aufstellung von Wandregalen mit Maximalhöhe (2,20 m) genutzt werden?

• Können die Regalbereiche durch kompakte Aufstellung und Verengung der Regalabstände (empfohlen eigentlich: 1,20 m) auf ein Minimum an Fläche komprimiert werden?

Hier gilt es, bei der Buch- und Medienpräsentation Abstriche zu machen, damit wichtige Aufgaben und Funktionen in vertretbarer Qualität erfüllbar bleiben.

2.4 Bodenbelag, Licht und Beleuchtung

Die Akzeptanz des Bibliotheksraumes, ein positives Lese-, Lern- und Aufenthaltsklima hängen entscheidend vom geglückten Zusammenspiel von Farbe, Licht und Material ab. Wer die Bibliothek betritt, sollte sich in besonderer Weise empfangen fühlen, sollte auf den ersten Blick erkennen, dass er sich in einem Raum befindet, der den schulischen Alltag bereichert und zu freiem, eigenverantwortlichem Handeln einlädt. Deshalb sollte der gesamten Raumplanung ein der Funktion angemessenes Material- und Farbkonzept zugrunde liegen, das Fussboden, Wand- und Möbeloberflächen umfasst.

Dies beginnt beim Bodenbelag, der wesentlich zu einer angenehmen Atmosphäre beiträgt. Zumindest für Lese- und Kommunikationsbereiche sind textile Bodenbeläge die erste Wahl. Sie wirken nicht nur wohnlich und laden zum Verweilen ein, sie dämpfen auch den Lärm. Neben Teppichböden, bei denen an der Qualität nicht gespart werden sollte, kommen auch Kautschuk- und Linoleumbeläge infrage. Harte Materialien wie Holz und Keramik sind aus Gründen der Schalldämmung eher kritisch zu betrachten.

Licht und Beleuchtung sind essenziell für das Raumklima und die Raumwirkung. Dabei ist Licht viel mehr als nur eine Arbeitsbedingung, Licht ist vor allem auch ein raumgestalterisches Element, mit dem Funktionsbereiche akzentuiert werden können. Licht kann und soll Atmosphäre schaffen und die Aufenthaltsqualität fördern. Lichtvariationen, der Wechsel von Kontrasten mit Schattigkeit und hellen Zonen machen den Bibliotheksraum für das Auge interessant und beugen der Ermüdung vor. Nach Möglichkeit sollten alle Bereiche des Raums tagsüber ausreichend durch Tageslicht belichtet werden. Ein auf die Möblierung abgestimmtes flexibles Beleuchtungssystem sollte dort, wo gelesen und gearbeitet wird (Verbuchung*, Arbeits- und Leseplätze), eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux aufweisen. In anderen Bereichen genügen auch 200 bis 300 Lux.

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