Kitabı oku: «Bye-bye Blähbauch», sayfa 2

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KAPITEL 2
Die Arbeit mit diesem Buch und dem diagnostischen Test

(Dieses Kapitel bitte nicht überspringen!)

Wenn Sie dieses Buch lesen, dann, weil Sie einen Blähbauch haben und nach Lösungen suchen. Am schnellsten geht das, wenn Sie mit den Kapiteln beginnen, die am ehesten auf Sie zutreffen. Um Sie zu den richtigen zu leiten, habe ich einen Test entwickelt, mit dessen Hilfe Sie die Ursachen herausfinden können, die am ehesten mit Ihren Symptomen übereinstimmen und empfehle Ihnen, diejenigen Kapitel zuerst zu lesen, auf die die Testergebnisse hinweisen. Haben Sie in einem der Kapitel Ihre Art der Blähbeschwerden erkannt, können Sie zu Teil 4 übergehen, in dem es detaillierter um die Anwendung von Ballaststoffen geht sowie um die therapeutische Ernährung, die ich für diesen Fall empfehle, und darum, welche Nahrungsergänzungen hilfreich – oder nachteilig – sein können.

Sind Sie Kollegin oder Kollege oder in einem anderen Fachgebiet klinisch tätig und nutzen dieses Buch zur Fortbildung, lesen Sie es bitte unter Einsatz eines Textmarkers von vorn bis hinten. Achten Sie besonders darauf, wie die Fragen im nachfolgenden Test formuliert sind; die Art der Fragestellung liefert wichtige Hinweise für die detektivische Arbeit, auf der Ihre Beurteilung beruht und setzen Sie sich mit den Beschreibungen der jeweiligen Blähbeschwerden in jedem Kapitel auseinander; das hilft Ihnen, die eindeutigen Merkmale jedes Typs unterscheiden zu lernen, sodass Sie ihn problemlos erkennen, wenn Sie darauf stoßen.

Die Begriffe und die Fachbegriffe verstehen

Ich verwende in diesem Buch sehr viele Begriffe, um verschiedene Teile Ihres Verdauungssystems und seiner, sagen wir mal, „Endprodukte“ zu beschreiben. Nehmen wir uns kurz die Zeit, um sicherzustellen, dass wir unter den Begriffen das Gleiche verstehen.

Die Begriffe Stuhl und Darmbewegung verwende ich synonym, wenn es um die festen menschlichen Ausscheidungen, die Fäzes, geht.

Darmentleerung (oder auch Defäkation) verwende ich synonym mit Darmbewegungen oder Stuhlgang.

Darm und Eingeweide verwende ich, wenn der Darm in seiner Gesamtheit gemeint ist – Dünndarm und Dickdarm zusammen. (Wer es sprachlich ganz genau nimmt, würde korrekterweise darauf hinweisen, dass man in diese Gesamtheit auch den Magen einbeziehen müsste, doch für unsere Zwecke verwenden wir den Begriff im engeren Sinne, wie es die meisten meiner Patienten tun).

Abdomen bzw. Bauchbereich und Bauch verwende ich synonym, wenn es um die gesamte Mitte des Körpers geht, in der sich die Verdauungsorgane befinden. Von außen betrachtet beginnt das Abdomen unterhalb des Brustbeins und reicht hinunter bis zum Beginn des Schambeinbereichs.

Ich verwende zum Beispiel Darmgas (zu Hause nennt man das zum Beispiel auch Pupser) für das Entweichen von Luft aus dem Darm. Etwas vornehmer wird hier auch von Winden gesprochen.

Mit den Begriffen aufgeblähter Bauch (auch als abdominale Distension bezeichnet), gebläht, aufgetrieben sowie vortreten, sich wölben und prall, dick bezeichne ich eine Zunahme des Körper- oder Taillenumfangs, etwa wenn Ihr Bauch nicht mehr flach ist, sondern hervorsteht. Das ist dann der Zustand, in dem Sie den Hosenknopf öffnen müssen.

FOS (full of stool) ist eine englische Abkürzung, mit der gegebenenfalls Ärzte untereinander „einen mit Stuhl gefüllten Darm“ bezeichnen. Damit wird eine Situation beschrieben, in der sich so viel Stuhl im Dickdarm befindet, dass er sich praktisch bis zur Bauhin-Klappe, der Verbindung zwischen Dünndarm und Dickdarm, zurückstaut. Ich benutze die Begriffe FOS und gestaut synonym. Bitte verwechseln Sie das nicht mit Fruktooligosacchariden, Mehrfach-Kohlenhydraten, die bei empfindlichen Menschen, wie in den Kapiteln 6 und 9 beschrieben, zur Bildung von Darmgasen führen und manchmal ebenfalls mit diesem Akronym (FOS) bezeichnet werden.

Als Nächstes geht es um die Anatomie. Die Lokalisierung Ihrer Blähbeschwerden und/oder der Schmerzen kann oft einen Hinweis auf deren Ursprung geben; daher enthalten die folgenden Seiten Diagramme, sodass Sie sich orientieren können, welche Organe bei Ihren Verdauungsproblemen eine Rolle spielen und wo sie sich befinden. Für alle, die sich bisher noch gar nicht mit dem Thema beschäftigt haben: Das Abdomen wird in vier Quadranten unterteilt, den rechten oberen und unteren sowie den linken oberen und unteren. Dabei werden die Bezeichnungen rechts und links von Ihnen aus gesehen verwendet, bezeichnen also Ihre rechte beziehungsweise linke Seite, daher erscheinen sie auf den Diagrammen faktisch verdreht (da Sie ja Ihren Blick von gegenüber darauf richten). Diese Quadranten sind Markierungen, mit deren Hilfe Ärzte oft beschreiben, wo die Bauchschmerzen und Beschwerden lokalisiert sind.

Das Diagramm auf Seite 27 zeigt die Umrisse von Magen, Dünndarm und Dickdarm; sie sind abgetönt, sodass Sie in etwa sehen können, in welchen der Orientierungsfeldern sie gelegen sind. Der Magen befindet sich, wie Sie bemerken werden, ziemlich weit oben – direkt unter dem Brustkorb, vorwiegend auf der linken Seite, reicht aber ein Stück weit nach rechts. (Auf der Zeichnung liegt der größere Teil rechts und der kleinere links, aber wie gesagt, Sie schauen ja von gegenüber darauf.) Der Dünndarm liegt direkt in der Mitte des Bauches und der Dickdarm breitet sich über alle vier Quadranten aus: Ein Anteil befindet sich in der Mitte unterhalb des Bauchnabels, doch die einzelnen Abschnitte bilden gewissermaßen einen Rahmen um die Bauchhöhle und verlaufen über dem Dünndarm.

Wenn Sie das Gefühl haben, die Aufgaben der einzelnen Organe seien Ihnen nicht mehr so ganz geläufig, bietet Ihnen die Liste unter der Abbildung eine kleine Auffrischung. Von ihnen allen wird in späteren Kapiteln noch sehr viel mehr die Rede sein, weil dort erläutert wird, wie sie an den verschiedenen Arten von Blähbeschwerden beteiligt sein können.


Ösophagus: Die Speiseröhre befördert die Nahrung in den Magen, sobald Sie sie geschluckt haben. Ein Sphinkter, ein ringförmiger Muskel, grenzt sie gegenüber dem Magen ab und öffnet sich, um den Speisebrei durchzulassen.

Magen: „Vorratsraum“ und „Mischmaschine“: Dort wird die Nahrung verflüssigt, sodass sie ihren Weg durch das Verdauungssystem fortsetzen kann. Das Mischen erfolgt mithilfe von Säure und durch starke Muskelkontraktionen. Wenn Sie Ihren Bauch von außen befühlen, befindet sich der Magen oben und mehr auf der linken Seite, direkt unter dem Brustbein und ein Stück über dem Bauchnabel.

Pylorus: Der sogenannte Magenpförtner ist ein muskulärer Durchgang, der den Magen vom nächsten Abschnitt des Verdauungstrakts, dem Dünndarm, trennt.

Dünndarm: Der Teil des Darms, in dem der größte Teil der Verdauung und der Resorption von Nährstoffen stattfindet. Hier werden die Enzyme entweder abgegeben oder gebildet, die die Nahrung in ihre Bausteine aufspalten, sodass sie resorbiert werden kann. Wenn Sie Ihren Bauch von außen befühlen, befindet sich ein Großteil des Dünndarms direkt hinter und unter dem Bauchnabel, an der Vorderseite und in der Körpermitte.

Dickdarm: Das Kolon, wie es fachsprachlich genannt wird, ist der Ort, an dem Ballaststoffe und unverdaute Nahrungsreste, die nun Abfallprodukte sind, ankommen, nachdem sie den Dünndarm verlassen haben. Milliarden von Bakterien sind dort beheimatet, die sich an allem Unverdauten gütlich tun. Die Kolonzellen resorbieren Wasser und etwas Salz, damit Sie nicht zu viel Wasser verlieren, also hydriert bleiben und sich aus der breiigen Masse ein geformter Stuhl bilden kann. Wenn Sie Ihren Bauch von außen befühlen, gruppiert sich der Dickdarm im unteren mittleren Abschnitt des Abdomens, unter dem Bauchnabel und steigt dann rechts über die Höhe des Bauchnabels auf, biegt an der sogenannten rechten Flexur (Biegung) nach links um, heißt jetzt Querdarm und zieht quer über den Bauch zur linken Biegung und steigt auf der linken Seite ab. Auf dem Bild auf S. 27 können Sie den Verlauf ansehen, dann allerdings seitenverkehrt, wenn Sie ein wenig Hilfe benötigen, um es sich zu veranschaulichen.

Rektum: Der Mast- oder Enddarm ist der 15 bis 20 cm lange letzte Dickdarmabschnitt, wo sich der Stuhl vor der Ausscheidung sammelt.

Anus: Der Anus oder auch After ist der starke Ringmuskel (Sphinkter) am Ende des Rektums, der sich anspannt, um den Stuhl zurückzuhalten, und sich beim Toilettengang entspannt. Sie haben die willkürliche Kontrolle über diesen Muskel.

Alle diese Organe sind in der nachfolgenden Abbildung dargestellt, so dass Sie sich ihre Bezüge zueinander und ihre Lage unter den geläufigen Orientierungspunkten, wie etwa dem Brustbein, dem Brustkorb und dem Bauchnabel vergegenwärtigen können.

Der Bye-bye Blähbauch-Test

Ich habe diesen Test in Zusammenarbeit mit meinem gastroenterologischen Kollegen Dr. Eric Goldstein entwickelt. Er ist eine vereinfachte Version des geradezu detektivischen Prozesses, der in unserer Praxis abläuft, wenn ein neuer Patient mit Blähbeschwerden kommt. Kämen Sie in meine Praxis, würde ich Sie mit einer Vielzahl von Fragen wie den folgenden löchern, erstens, um einzugrenzen, in welchem Abschnitt des Verdauungstraktes Ihre Beschwerden anscheinend ihren Ursprung haben, und dann, um eine oder zwei der wahrscheinlichsten Möglichkeiten einzukreisen. Dieser neun Fragen umfassende Test deckt sicher nicht jede medizinisch mögliche Ursache ab, er sollte jedoch dazu beitragen, Ihre Aufmerksamkeit auf ein paar der häufigsten davon zu richten.


Zwei Arten von Blähbeschwerden, die durch eine krankheitsbedingte Resorptionsstörung verursacht werden – die Zöliakie und die Pankreasinsuffizienz, die Funktionsschwäche der Bauchspeicheldrüse – werden von diesem Test nicht erfasst. Denn der Blähbauch tritt bei jeder dieser Erkrankungen gegenüber mehreren schwerwiegenderen Symptomen oft in den Hintergrund: reichliche (übel riechende) Durchfälle, Magenschmerzen, ein deutlicher ungewollter Gewichtsverlust, ein unerklärlicher Vitamin- und Eisenmangel. Kommt Ihnen das bekannt vor, machen Sie bitte einen Termin beim Gastroenterologen und gehen inzwischen gleich zu Kapitel 10 über. Ist Kapitel 10 nicht das richtige für Sie, versuchen Sie es als Nächstes mit Kapitel 8, in dem es um die SIBO, eine Dünndarmüberwucherung geht, bevor Sie den Test machen.

Anleitung zur Durchführung des Tests

1. Lesen Sie jede Frage und stellen Sie fest, welche Alternative(n) Ihre Blähbeschwerden am besten beschreiben. Eventuell trifft mehr als eine Antwort zu.

2. Neben jeder Antwort befinden sich ein oder mehrere leere Kreise. Markieren Sie in jedem davon die Antwort(en) Ihrer Wahl in der jeweiligen Zeile neben der Frage.

3. Bei jeder Frage, auf die Ihrer Meinung nach keine der vorgegebenen Antworten genau zutrifft oder bei der Sie sich einfach nicht sicher sind, lassen Sie die Beantwortung aus. Wählen Sie keine Antwort, die Ihrer Erfahrung am nächsten kommt, ihr aber nicht genau entspricht.

4. Nach Beendigung des Tests zählen Sie die Anzahl der markierten Kreise in jeder der mit A bis H gekennzeichneten Spalten und schreiben die Summe in das Kästchen am Ende jeder Spalte.

5. Achten Sie darauf, in welchen Spalten sich die meisten Markierungen befinden. Suchen Sie die entsprechende Diagnose sowie das Kapitel/die Seitenzahl heraus, die in dem unter dem Test befindlichen Schlüssel angegeben ist. Sie sollten mit dem Lesen des Kapitels/Abschnitts beginnen, der der Diagnose aufgrund der meisten Punkte für die Symptome entspricht.

6. Beschreibt der Abschnitt/das Kapitel, den/das Sie unter Punkt 5 ermittelt haben, Ihre Blähbeschwerden doch nicht genau, gehen Sie zu dem Abschnitt/Kapitel mit der zweithöchsten Punktzahl über (und so weiter).

7. Verteilen sich Ihre Symptome ziemlich gleichmäßig auf verschiedene Arten von Blähbeschwerden und gehören dazu auch solche, die im Magen sowie solche, die im Darm entstehen, sollten Sie mit dem Kapitel 8 über SIBO, die bereits erwähnte bakterielle Überwucherung des Dünndarms, beginnen. Trifft auch diese Beschreibung nicht wirklich gut zu, müssen Sie vielleicht mehrere Kapitel lesen, bei denen Sie eine hohe Punktzahl erzielt haben, um die Kombination von Diagnosen zu bekommen, die Ihnen am zutreffendsten erscheint. (Und Sie sollten den nächsten Abschnitt lesen, in dem es um solche Kombinationen geht, wodurch Ihnen das Ganze vielleicht etwas klarer wird.) Ich hoffe, die sehr detaillierten und differenzierten Beschreibungen der Blähbeschwerden, die in jedem Kapitel/Abschnitt enthalten sind, helfen Ihnen, die Dinge einzugrenzen, selbst wenn Ihre Testergebnisse ein wenig schwammig erscheinen.

Häufige Kombinationen von Blähbeschwerden beachten

Der folgende Test wurde konzipiert, um Ihnen zu helfen, die wahrscheinlichste Ursache Ihrer Blähbeschwerden unter den zehn häufigsten Möglichkeiten herauszufinden. Es muss jedoch erwähnt werden, dass die von mir skizzierten Ursachen sich nicht gegenseitig ausschließen. Mit anderen Worten, es ist möglich – und kommt sogar häufig vor –, dass die Blähbeschwerden mancher Menschen mehr als eine Ursache haben. Das liegt daran, dass ein einzelnes zugrunde liegendes medizinisches Problem verschiedene Anteile des Verdauungssystems beeinträchtigen kann. Passt eine spezielle Beschreibung zwar gut, ist aber nicht ganz vollständig, sollten Sie in Betracht ziehen, dass Ihre Beschwerden eventuell nicht nur auf ein Problem zurückzuführen sind. Wenn Sie sich nach den Empfehlungen für den Umgang mit einer bestimmter Art von Blähbeschwerden richten und daraufhin eine erhebliche, aber noch nicht die gewünschte Besserung feststellen, schlage ich Ihnen vor, den Test mit Blick auf Ihre restlichen Symptome noch einmal zu wiederholen, um zu sehen, ob sich noch eine zweite Art von Blähbeschwerden als „Favorit“ zeigt.

Überprüfen Sie einige der folgenden Beispiele häufiger medizinischer Kombinationen, die dazu führen, dass Sie in doppelter Hinsicht von Blähbeschwerden betroffen sind und achten Sie darauf, ob Ihnen einige davon vertraut vorkommen, nachdem Sie die entsprechenden Kapitel gelesen haben:

Gastroparese (GP, s. Kapitel 3, eine Magenlähmung aufgrund einer Motilitätsstörung) und Obstipation (s. Kapitel 7, Verstopfung): Manchmal liegt es an nervalen Problemen des Verdauungssystems, dass der gesamte Verdauungstrakt im Zeitlupentempo arbeitet. Die langsame Magenentleerung führt zu Blähbeschwerden und damit einhergehenden Symptomen im oberen Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) wie etwa Übelkeit, Reflux (Zurückfließen von saurem Speisebrei in die Speiseröhre) oder Erbrechen. Die langsame Darmentleerung verursacht Blähbeschwerden und damit einhergehende Symptome im unteren Gastrointestinaltrakt wie etwa den Abgang von Winden und krampfartigen Schmerzen.

Dyssynergie im Bereich von Abdomen und Zwerchfell (APD, von engl. abdomino-phrenic dyssynergia, s. Kapitel 3, eine Störung des Zusammenwirkens von Bauch und Zwerchfell) und Obstipation (Kapitel 7): Wenn die glatte Muskulatur, die das Zusammenziehen und das Entspannen regelt, während des Verdauungsprozesses nicht richtig koordiniert ist, kann sich diese Funktionsstörung sowohl in den vorgelagerten als auch in den nachgelagerten Muskelgruppen des Verdauungstraktes – also nach oben und nach unten – oder in beiden Richtungen negativ auswirken. Menschen mit diesem Problem neigen auch zu Verstopfung aufgrund einer Funktionsstörung des Beckenbodens und können daher von Symptomen folgender beider Störungen betroffen sein: einem wie schwanger wirkenden aufgedunsenen Bauch nach dem Essen, kombiniert mit sehr unregelmäßigem Stuhlgang und Beschwerden im Unterbauch, weil eine vollständige Darmentleerung nicht möglich ist.

Zöliakie (Kapitel 10) und Kohlenhydratunverträglichkeiten (Kapitel 9): Die durch Zöliakie verursachten Entzündungen schädigen typischerweise die fingerartigen Ausstülpungen, die sogenannten Villi, die den Dünndarm auskleiden. (Genauer: Diese Ausstülpungen, die auch der Vergrößerung der Resorptionsfläche dienen, werden zurückgebildet, sodass Resorptionsstörungen entstehen, weil die Dünnendarmwand dann praktisch glatt ist und weniger Nährstoffe resorbieren kann; Anm. d. Übers.) Da die Spitzen dieser Villi Verdauungsenzyme bilden, die die Resorption von bestimmten Zuckern unterstützen, führt das bei Menschen, denen gerade die Diagnose Zöliakie gestellt wurde, zu Blähbeschwerden nicht nur durch Gluten, sondern auch durch Milch und Milchprodukte und/oder andere süßere Nahrungsmitteln aufgrund einer vorübergehenden Laktoseintoleranz. Diese Unverträglichkeitsreaktionen sollten sich innerhalb von mehreren Monaten durch eine glutenfreie Ernährung wieder zurückbilden, sobald der Darm die Zeit bekommt, auszuheilen. (Doch nicht jede Unverträglichkeit von Gluten sowie Milch und Milchprodukten ist auf eine Zöliakie zurückzuführen; Anm. d. Übers.)

Verstopfung (Kapitel 7) und SIBO (Kapitel 8): Wenn Sie unter einer Dickdarmträgheit leiden, die zu chronischer Verstopfung führt, besteht die Möglichkeit, dass auch „weiter oben“ im Dünndarm alles etwas langsamer geht. (Es gibt Motilitätstests, Untersuchungen zur Überprüfung der Darmbewegung oder Peristaltik, mit deren Hilfe Ihr Arzt feststellen kann, ob das der Fall ist). Eine träge Dünndarmperistaltik führt eventuell dazu, dass Sie eine bakterielle Überwucherung in diesem Bereich entwickeln und diese kann insbesondere dann auftreten, wenn Sie bereits auf eigene Faust versucht haben, die Verstopfung mithilfe probiotischer Nahrungsergänzungen in Ordnung zu bringen. Bekommen diese probiotischen Bakterien die Chance, auf dem Weg in den Dickdarm zu lange im Dünndarm zu verweilen, nutzen sie vielleicht die Möglichkeit, sich für längere Zeit dort einzurichten.

Der Bye-bye Blähbauch-Test




Auswertung der Punktzahl des Bye-bye Blähbauch-Tests


Haben Sie die meisten Punkte in Spalte … ähneln Ihre Symptome am ehesten der folgenden Diagnose …, beginnen Sie bitte mit Kapitel/auf Seite
A Gastroparese (GP) Kapitel 3 / Seite 36
B Dyssynergie im Bereich von Abdomen und Zwerchfell (APD) Kapitel 3 / Seite 52
C Säurebedingte Verdauungsstörung Kapitel 4 / Seite 61
D Funktionelle Dyspepsie (FD) Kapitel 5 / Seite 72
E Aerophagie (Luftschlucken) Kapitel 6 / Seite 87
F Säurebedingte Verstopfung Kapitel 7 / Seite 96
G Bakterielle Dünndarmüberwucherung (SIBO) Kapitel 8 / Seite 121
H Kohlenhydratunverträglichkeiten Kapitel 9 / Seite 140

Wenn ich meine Arbeit ordentlich gemacht habe, sollten in diesem Kapitel einige erfolgversprechende Spuren für Ihre Suche nach der Ursache Ihrer Blähbeschwerden dabei sein, und Sie haben nun Ihre Liste mit der Reihenfolge der Kapitel bekommen, in der Sie sie lesen sollten. Nun sollten wir kurz entschlossen in die Tiefen Ihres Verdauungstrakts eintauchen und einige seiner Geheimnisse enträtseln!

TEIL 2

KAPITEL 3
Die nahrungsbedingten „Zwillingsbabys“ Gastroparese und Dyssynergie

Die ersten der verschiedenen Blähbeschwerden, um die wir uns kümmern, haben ihren Ursprung im Magen, einem Organ, dessen Aufgabe die einer „Speicherkammer“ und „Mischmaschine“ ist. Die Nahrung, die Sie zu sich nehmen, gelangt in den Magen, verbleibt zunächst dort, wird verflüssigt und dann portionsweise über eine winzige Öffnung, den sogenannten Pylorus oder Magenpförtner am Ende des Magens, abgegeben. Der Pylorus mündet in den Dünndarm, wo faktisch die Resorption aller Nährstoffe stattfindet. Die Muskulatur der Magenwände vermengt die Nahrung, indem sie sich wellenartig an- und entspannt, und vermischt sie so mit Säure und Enzymen, um sie zu verflüssigen. Dann schiebt sie den Speisebrei, wie die verflüssigte Nahrung jetzt genannt wird, durch den Pylorus, damit er seinen Verdauungsweg fortsetzen kann.

Werden jedoch die Aktionen von Nerven und weiteren Zellen, die für die Aktivitäten des Magens verantwortlich sind, nicht entsprechend koordiniert gesteuert, kann das zwei verschiedene Arten von Blähbeschwerden zur Folge haben. Beide treten schon kurz nach dem Essen auf und sind umso stärker, je umfangreicher die Mahlzeit war. Da der Blähbauch in beiden Fällen durch einen buchstäblich mit Nahrung gefüllten Magen entsteht, habe ich dieser Art der Blähbeschwerden den Spitznamen „Nahrungsbaby“ gegeben.

Gastroparese (GP; verzögerte Magenentleerung)

Wenn Sie feste Nahrung zu sich nehmen – also Nahrung, die im Gegensatz zu einer Suppe oder einem Smoothie gekaut werden muss –, sollte der Magen nach zwei Stunden mindestens 65 Prozent und nach vier Stunden mindestens 90 Prozent seines Inhalts entleert haben. Die Geschwindigkeit der Magenentleerung wird von sogenannten „Schrittmacher“-Zellen gesteuert, die durch eine Reihe von Auslösern stimuliert werden: durch die Dehnung der Magenwände, wenn der Magen mit einer Mahlzeit gefüllt ist, und Signalen aus dem nervalen und hormonellen Netzwerk, das sich im gesamten Verdauungstrakt befindet. Doch in manchen Fällen arbeiten die Schrittmacherzellen nicht normal, und so kann es zu einer Verzögerung der Magenentleerung kommen, die als Gastroparese (GP) bezeichnet wird.

Von einer GP sind etwa 2 Prozent der amerikanischen Bevölkerung betroffen, Frauen häufiger als Männer. In vielen Fällen ist die Ursache der GP unbekannt, doch sie beginnt oft nach einer viralen Infektion und wird dann postinfektiöse GP genannt. Sie bemerken beispielsweise die ersten Symptome einer solchen Gastroparese, vielleicht nachdem Sie von einer akuten Lebensmittelvergiftung oder einer „Magen-Darm-Grippe“ genesen sind. Die GP ist auch eine häufige Begleiterscheinung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 und kommt in diesen Fällen durch eine Nervenschädigung des Verdauungssystems infolge eines chronisch hohen Blutzuckerspiegels zustande. Auch manche Medikamente können als Nebenwirkung eine GP auslösen, dazu gehören die Injektionspräparate bei Diabetes, die sogenannten GLP-1-Rezeptor-Agonisten. Einige Beispiele dafür sind Byetta (Wirkstoff Exenatid), Victoza (Wirkstoff Liraglutid) und Trulicity (Wirkstoff Daluglutid). Eine GP kann auch die Folge bestimmter Operationen sein, bei denen ein wichtiger Nerv des Verdauungssystems in einem als Vagotomie bezeichneten Verfahren durchtrennt wird.

Das Blähgefühl bei Gastroparese

Was immer auch Ihre Gastroparese verursacht, die Auswirkung ist immer dieselbe. Blähbeschwerden durch eine GP sind normalerweise nicht schmerzhaft, erzeugen jedoch ein Völlegefühl im Bauch, der zudem oft sichtbar gebläht ist. Dieser aufgeblähte Bauch fällt morgens am wenigsten auf und ist auch nach dem Frühstück nicht allzu schlimm, wird jedoch im Laufe des Tages nach jeder Folgemahlzeit größer und verschlechtert sich meist schon bald nach dem Mittagessen merklich. Die Blähbeschwerden erreichen nachts ihren Höhepunkt – insbesondere bei den Menschen, die nach amerikanischer Gepflogenheit ein relativ reichliches Abendessen zu sich nehmen.

Der Morgen ist zwar im Allgemeinen die beste Zeit des Tages für Menschen mit einer Gastroparese, dennoch wachen Sie eventuell mit einem sichtbar geblähten Bauch auf, insbesondere, wenn Sie am Vorabend viel, fett und/oder spät gegessen haben. Meine GP-Patienten beschreiben das Gefühl so, als würde ihr Essen nach der Mahlzeit „einfach im Magen liegen“ und als befände sich dort ein „Ziegelstein“. Sie haben oft Sodbrennen oder andere Symptome eines Refluxes wozu Aufstoßen, möglicherweise begleitet mit dem Erbrechen kleinerer Mengen sauren Mageninhalts gehören können.

Blähbeschwerden durch eine GP gehen fast immer mit Appetitlosigkeit und einer frühen Sättigung einher, das heißt, es entsteht selbst nach dem Verzehr von geringen Mengen ein sehr starkes Völlegefühl. Meine GP-Patienten haben kaum Hunger; sie nehmen oft nur deshalb eine Mahlzeit zu sich, weil sie, wie sie sagen, aufgrund der Tageszeit wissen, dass sie das tun sollten. Wenn Sie eine Gastroparese haben, können Sie es zwischen zwei Mahlzeiten leicht fünf bis sieben Stunden aushalten, ohne hungrig zu werden. Oft haben Sie überhaupt keinen Appetit auf das Abendessen, wenn Sie im Laufe des Tages ein paar kleine Mahlzeiten zu sich genommen haben. Manchmal kann sich auch das merkwürdige Gefühl einstellen, dass Sie zugleich schwach vor Hunger und körperlich zu voll sind, um etwas zu essen. Das kommt durch die Zeitverzögerung zwischen der Nahrungsaufnahme und der tatsächlichen Resorption der Nährstoffe im Dünndarm. Mit anderen Worten, der Blutzuckerspiegel bleibt niedrig, während Ihr langsam arbeitender Magen sich Zeit damit lässt, seinen Inhalt zur Resorption in den Dünndarm abzugeben.

Übelkeit ist bei einer Gastroparese sehr häufig, und es kann auch zu Erbrechen kommen. Letzteres passiert oft nach dem Abendessen, während der Nacht (Sie werden aus dem Schlaf gerissen) oder gleich als Erstes am Morgen. Erbrechen kann sich aber auch oft ein paar Stunden nach dem Genuss einer fetthaltigen (das Abendessen in einem Steakhaus ist ein recht häufiger Auslöser) oder sehr umfang- und ballaststoffreichen Mahlzeit – etwa einem großen Salat oder Popcorn in „Spielfilmausmaß“ – einstellen. Tatsächlich ist die GP eine der wenigen Ursachen von Blähbeschwerden, die mit Erbrechen einhergehen.

Blähbeschwerden durch eine GP werden meist nicht von einem übermäßigen Abgang von Winden oder Schmerzen durch Darmgase begleitet. Sie werden normalerweise mit einem unangenehmen Völlegefühl, aber an sich nicht übermäßig schmerzhaft beschrieben.

Menschen mit einer Gastroparese können auch eine unbeabsichtigte Veränderung des Gewichts feststellen. In schweren Fällen kann Ihr Appetit so gering sein, dass Sie schließlich sehr wenig zu sich nehmen und innerhalb kurzer Zeit erheblich an Gewicht verlieren. In weniger schweren Fällen können Sie tatsächlich etwas zunehmen. Das kommt daher, dass Sie sich mehr zu leichter verdaulichen und weniger blähenden Nahrungsmitteln hingezogen fühlen. Zum Beispiel könnten Sie feststellen, dass Sie sich nach dem Genuss von Salaten – die lange im Magen verbleiben – hundeelend fühlen, also verlegen Sie sich mehr auf Nahrungsmittel wie Brot, Reis, Kartoffelpüree und Nudeln, die den Magen schneller passieren. Dadurch erhöht sich Ihre tägliche Kalorienzufuhr, und in der Folge nehmen Sie zu.

Manchmal beeinträchtigt die der Gastroparese zugrunde liegende Ursache auch andere Abschnitte des Verdauungstrakts und führt dazu, dass es nicht nur im Magen, sondern auch im Dünndarm oder im Dickdarm nur schleppend vorangeht. In diesen Fällen können die ursprünglich vom Magen resultierenden Blähbeschwerden mit solchen einhergehen, die durch eine Verstopfung verursacht werden und vom Darm stammen.

Die Gastroparese diagnostizieren

Der gastrische Entleerungs-Scan

Hat Ihr Arzt aufgrund Ihrer Symptomenbeschreibung, wie im vorigen Abschnitt genannt, den Verdacht, dass Sie an einer GP leiden, veranlasst er normalerweise einen sogenannten gastrischen Entleerungs-Scan, auch als Magenentleerungsszintigrafie (MESz) bekannt. Dies gilt als die beste Diagnosemethode.

Ein gastrischer Entleerungs-Scan ist eine meist zwei bis vier Stunden dauernde Untersuchung, die in einer radiologischen Praxis durchgeführt wird; er misst, wie lange eine standardisierte Portion Nahrung oder Flüssigkeit braucht, um den Magen zu verlassen. Die Geschwindigkeit Ihrer Magenentleerung wird mit der normalen Entleerungsgeschwindigkeit verglichen, indem man in regelmäßigen Abständen feststellt, wie viel Prozent der aufgenommenen Nahrung sich jeweils noch im Magen befinden. Ist es am Ende der Untersuchung eine größere als die normale Menge, wird die Diagnose Gastroparese, Magenlähmung, gestellt. Sie wird in die Schweregrade leicht, mittel oder schwer unterteilt, je nachdem, wie hoch der Prozentsatz der im Magen verbliebenen Nahrung am Ende der Untersuchung ist.

Vor dieser Untersuchung bekommen Sie eine kleine Mahlzeit. Die Nahrung wird radioaktiv markiert, sodass der Radiologe den Weg durch Ihren Verdauungstrakt mithilfe von Aufnahmen des Abdomens mit einer Spezialkamera verfolgen kann. Röntgenaufnahmen werden nicht gemacht. Gastrische Entleerungs-Scans können mit Flüssigkeiten oder fester Nahrung durchgeführt werden, um die Magenentleerungsgeschwindigkeit der jeweiligen Konsistenz zu bestimmen. Es ist möglich, dass es bei fester Nahrung zu einer verzögerten Entleerung kommt, nicht aber bei Flüssigkeiten. Doch selbst wenn bei beiden Formen eine Verzögerung vorliegt, verlassen Flüssigkeiten den Magen im Allgemeinen schneller als feste Nahrung. Hat Ihr Arzt den Verdacht, dass nicht nur der Magen, sondern eventuell auch andere Abschnitte des Verdauungstrakts von Motilitätsproblemen betroffen sind, kann er eine erweiterte Version dieser Untersuchung veranlassen, die die Passagezeit der Nahrung durch den Magen, den Dünndarm und den Dickdarm bestimmt. Dazu sind Sie am ersten Tag meist sechs Stunden in der radiologischen Praxis und gehen in den nächsten drei Tagen noch einmal hin, um jeweils schnell eine Aufnahme machen zu lassen.

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