Kitabı oku: «Wunder und Wunderbares», sayfa 3
1.10 W3: Die Jungfrauengeburt Jesu
Das erste Wunder, von dem wir im Neuen Testament lesen, ist die Jungfrauengeburt Jesu. Wir zitieren hierzu die beiden Texte aus Matthäus 1,18-25 und Lukas 1,26-38.
Matthäus 1,18-25:
18. Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem heiligen Geist.
19. Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen.
20. Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem heiligen Geist.
21. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.
22. Das ist alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14):
23. »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.
24. Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.
25. Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.
Lukas 1,26-38:
26. Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,
27. zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.
28. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!
29. Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das?
30. Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.
31. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
32. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,
33. und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
34. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?
35. Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
36. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.
37. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
38. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.
In einer schier endlosen Kette von Verheißungen kündigt Gott im Alten Testament den Retter an. Die erste Verheißung gibt Gott gleich unmittelbar nach dem Sündenfall (1Mo 3,15). Mit dem Sündenfall Adams fiel die gesamte Menschheit unter den Fluch und Bann der Sünde: »Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben« (Röm 5,12). Die Sünde hat somit alle Menschen erfasst; davon gibt es in der ganzen Menschheitsgeschichte nicht eine einzige Ausnahme: »Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen? Auch nicht einer!« (Hiob 14,4).
Der Retter musste drei Bedingungen erfüllen, um uns erlösen zu können:
1. Er musste Mensch sein. Die Sünde kam in Adams Fleisch, und darum musste der Erlöser auch Adams Fleisch annehmen: »Er musste unter das Gesetz getan werden, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste« (Gal 4,4-5). Der Erlöser musste darum Mensch werden und auch, genau wie wir, der Macht der Sünde ausgesetzt sein. Er musste stellvertretend Gottes Verurteilung über die Sünde auf sich nehmen: »Gott sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches … und verdammte die Sünde im Fleisch« (Röm 8,3).
2. Er musste Gott sein. Der Erlöser musste gleichzeitig auch ewiger Gott sein, weil Sünde gegen den heiligen Gott ewige Verdammnis nach sich zieht: »Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg Kains und fallen in den Irrtum Bileams … sie sind wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, umherirrende Sterne; deren Los ist die dunkelste Finsternis in Ewigkeit« (Judas 11.13).
3. Er musste sündlos sein. Als Sünder können wir uns nicht selbst von der Sünde befreien. Der Erlöser musste darum selbst ohne Sünde sein.
Wie ist es möglich, diesen drei schwierigen Anforderungen gleichzeitig zu entsprechen? Kein Mensch könnte diese Aufgabe lösen, aber Gott als der Allmächtige kann es: »Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich« (Lk 1,37). Wie sieht die göttliche Lösung aus?
1. Der Erlöser als Mensch: Wenn der Erlöser Mensch sein soll, dann muss er konsequenterweise von einer Frau geboren werden. Genau das lesen wir in Galater 4,4: »Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau.« Die von Gott für diese Aufgabe ausgewählte Frau war Maria. Sie war gewiss eine ganz besondere Frau, die in völligem Gehorsam gegenüber Gott lebte. Das bezeugen die wenigen biblischen Texte über Maria: »Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast« (Lk 1,38), »Meine Seele erhebt den Herrn« (Lk 1,46), »Was er euch sagt, das tut« (Joh 2,5). Während die meisten Jünger flohen, als Jesus gekreuzigt wurde, blieb Maria in seiner Nähe. Jesus setzt sie über Johannes mit den Worten: »Siehe, das ist deine Mutter!« (Joh 19,27).
2. Der Erlöser als Gott: Das Neue Testament beschreibt uns das Geheimnis, wie Menschliches und Göttliches zusammenkam: »Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden« (Lk 1,35). Jesus war somit der Einzige, der eine menschliche Mutter, aber keinen menschlichen Vater hatte; er war Mensch und Gott zugleich. Der Philipperbrief bringt diese Menschwerdung Gottes anschaulich zum Ausdruck: »Er, der in göttlicher Gestalt war … entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als ein Mensch erkannt« (Phil 2,6-7). Jesus war während seiner Zeit auf der Erde wahrer Mensch und wahrer Gott. Er war der Menschensohn und damit wahrer Mensch:
Er wurde müde nach einem anstrengenden Tag.
Ihn hungerte und dürstete.
Sein Geist konnte betrübt sein.
Er musste die Füße vom Staub reinigen.
Er benutzte einen Esel zum Reiten.
Gleichzeitig war er Gottes Sohn und hatte Vollmacht über alle Naturgewalten, er konnte Tote auferwecken, alle Krankheiten heilen und Dämonen austreiben. Nur er konnte sagen: »Wer mich sieht, der sieht den Vater!« (Joh 14,9) und »Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden« (Mt 28,18).
3. Der Erlöser ohne Sünde: Wie sind diese beiden Forderungen zusammenzubringen, dass der Erlöser von einer Frau geboren wird und dabei dennoch sündlos bleibt? Eine zunächst denkbare Möglichkeit wäre, dass auch Maria sündlos war.
a) War Maria sündlos? Dann wären wir bei der katholischen Lehrauffassung, nach der Maria die absolut Reine und Makellose war. Diese Annahme verschiebt aber das eigentliche Problem zunächst nur um eine Generation. Dann müssten auch die Eltern der Maria sündlos sein. Diese aber könnten nur dann sündlos sein, wenn auch ihre Eltern wiederum sündlos wären. Das bedeutet schließlich, dass alle Glieder des Stammbaumes Jesu sündlos sein müssten. Das kann aber nicht sein: Wie auch sonst alle Menschen Sünder sind, befinden sich auch im Stammbaum Jesu ausschließlich Sünder. Ihre Sünden werden keineswegs verschwiegen: Die Hure Rahab (Mt 1,5) befindet sich ebenso in der Heilslinie wie David mit seinem Ehebruch und Mord (2Sam 11,3-17) und Salomo mit seinem Götzendienst (1Kö 11,1-13). Der Stammbaum Jesu geht nach Lukas 3 sogar bis auf Adam zurück (V. 38), und er ist ja gerade derjenige, durch den alle Menschen mit der Sünde infiziert wurden. Es bleibt bei dem, was wir z. B. im Römerbrief so unmissverständlich lesen und was auf alle Menschen zutrifft: »Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allesamt Sünder« (Röm 3,22-23). Die katholische Lehrauffassung von der sündlosen Maria ist darum aus der Sicht der Bibel nicht nachvollziehbar.
b) Wenn Möglichkeit a) aus Gründen zentraler biblischer Aussagen ausscheidet, wie wird dann das Problem gelöst? Nach biblischer Lehre ist das Blut der Sitz des Lebens: »Denn des Leibes Leben ist in seinem Blut« (3Mo 17,14). Als Adam sündigte, geschah damit etwas Gravierendes mit seinem Blut. Der Sünde Lohn ist der Tod. Als nun der Tod auf Adam kam (geistlicher Tod und als Folge dessen auch der leibliche Tod), gelangte sein Blut und damit auch sein Leben unter den Einfluss des Todes. Alle Nachkommen Adams haben ihr Blut von Adam und sind darum durch sein sündiges Wesen alle infiziert. Aus diesem Grund müssen wir auch alle sterben. Der Todeskeim geht auf alle Menschen über. Niemand ist davon ausgenommen: kein Volk, keine Nation, keine Sprachgruppe. Die Volksgruppen dieser Erde haben oft weitreichende Unterschiede. Bezüglich der Hautfarbe unterscheiden wir Schwarze und Weiße, Rote und Gelbe und alle Schattierungen. In Gestalt und Größe, Haarfarbe und Form der Augen, Nasen und Ohren gibt es weiterhin unzählige Unterschiede. Und doch gibt es ein Merkmal, in dem wir alle gleich6 sind, und das ist das Blut:
»Und er hat aus einem Blute7 jede Nation der Menschen gemacht, um auf dem ganzen Erdboden zu wohnen« (Apg 17,26; Unrevidierte Elberfelder).
Wie sonst überall, ist auch hier die Bibel wissenschaftlich korrekt. Das Blut eines Norwegers unterscheidet sich nicht von dem Blut eines afrikanischen Buschmanns, das eines Juden nicht von einem Nichtjuden, das Blut eines Navajo-Indianers nicht von dem eines Russen, und das Blut eines Aborigines aus Australien nicht von dem Blut eines Chinesen. Das Blut des Angehörigen irgendeiner Nation kann zur Transfusion für jemanden aus einer völlig anderen Volksgruppe verwendet werden, vorausgesetzt man beachtet die medizinischen Regeln bezüglich der Blutgruppen.
Während der Embryonalentwicklung findet keine Blutübertragung aus dem Kreislauf der Mutter in den Blutkreislauf des »Kindes« statt und umgekehrt. Das Blut des werdenden Kindes wird im Kind selbst ohne Zutat der Mutter produziert. Alle Menschen haben Adams »sündenkrankes « Blut ererbt. Erlösung ist aber nur durch sündloses Blut möglich, das dem Blut Adams entgegenwirkt. Das sündige Blut Adams durfte nicht in den Adern des Erlösers fließen. Das geschah durch das Wunder der Jungfrauengeburt.8 Kein Tropfen Blut von dem Leib der Jungfrau Maria trat in den Leib des noch ungeborenen Jesuskindes. Maria versorgte das Kind zwar mit allen nötigen Nährstoffen zur leiblichen Entwicklung, aber aufgrund des göttlichen Blutes, das seinen Ursprung in der Empfängnis durch den heiligen Geist hatte, hatte Jesus sündloses Blut.
Am Kreuz wurde das unschuldige Blut Jesu Christi vergossen. Nur dieses Blut ist das »Gegengift« gegen die Sünde: »Das Blut Jesu macht uns rein von aller Sünde« (1Joh 1,7). Dass die Erlösung nur durch das vergossene Blut des Erlösers möglich ist und uns die Gewissheit der Rettung bringt, lesen wir in 1.Petrus 1,18-19: »Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel …, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes.«
Das Wunder der Jungfrauengeburt haben wir so ausführlich behandelt, weil es uns die wunderbare Menschwerdung Gottes in Jesus erklärt und weil es die Grundlage dafür ist, dass wir einmal den Himmel erreichen. Es hätte fatale Folgen, würden wir auch nur das geringste Detail von diesem außergewöhnlichen Handeln Gottes auf der Opferstätte unseres Verstandes preisgeben.
1.11 W4: Die Stillung des Sturmes
In drei Evangelien (Mt 8,23-27; Mk 4,35-41; Lk 8,22-25) wird von einem Ereignis berichtet, über das sich die Augenzeugen nur wundern konnten. Wir wählen hier den Text aus Matthäus 8,23-27 (Hfa):
23. Danach stieg er (Jesus) in ein Boot und fuhr mit seinen Jüngern weg.
24. Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, so dass die Wellen ins Boot schlugen. Aber Jesus schlief.
25. Da weckten ihn die Jünger und riefen voller Angst: »Herr, hilf uns, wir gehen unter!«
26. Jesus antwortete: »Warum habt ihr Angst? Habt doch mehr Vertrauen zu mir!« Dann stand er auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Sofort legte sich der Sturm, und der See lag still da.
27. Alle fragten sich voller Staunen: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!«
Die hier geschilderte Situation spielte sich auf dem See Genezareth ab. Er liegt 212 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefstgelegene Süßwassersee der Welt. Nach dem Toten Meer (ca. 400 m unter NN) ist er der zweittiefste Punkt der Erdoberfläche. Mit seiner Oberfläche von 165 km2 beträgt seine Größe etwa ein Drittel der Größe des Bodensees. Nördlich des Sees erhebt sich der Berg Hermon mit 2800 Metern Höhe. Von Mai bis Oktober fallen häufig starke Winde durch die engen Schluchten in die Senke und können ganz plötzlich gewaltige Stürme verursachen. Der obige Text beschreibt eine solche Situation mit heftigem Sturm. Während Jesus im Boot schlief, rangen die Jünger mit den Naturgewalten und wähnten sich dem Tode nahe. Auf dem Höhepunkt ihrer Todesangst weckten sie den Herrn. Was sich dann abspielte, geschah innerhalb weniger Sekunden:
Jesus stand auf.
Er bedrohte Wind und Wellen.
Augenblicklich war der Sturm beendet, und der See lag friedlich da.
Bemerkenswert ist hier die Aussage »Sofort legte sich der Sturm«. Ein Physiker fragt sich zu Recht: Wo ist denn in den wenigen Sekunden die Energie des Sturmes und der Wasserwellen geblieben? Nach dem Energiesatz kann Energie weder vernichtet noch gewonnen, sondern nur umgewandelt werden. Jedes Luft- und Wassermolekül hat einen Energieinhalt, der rechnerisch mit ½ · m · v2 beschreibbar ist. Wo ist die riesige Energiemenge des Unwetters geblieben?
Antwort: Derjenige, der den Energiesatz erfunden hat und ihn in diese Schöpfung installiert hat, ist auch Herr darüber. Er kann ihn wirksam werden lassen oder auch nicht. Hier nun hat er mittels seiner Vollmacht dieses sonst immer gültige Naturgesetz außer Kraft gesetzt. Die Reaktion der Leute ist verständlich, wenn sie sagen: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm!« Die richtige und einzige Schlussfolgerung wäre gewesen: Hier sitzt der Schöpfer selbst im Boot. Jesus kam nicht mit einem Reisepass in diese Welt mit dem Eintrag »Schöpfer und Gottes Sohn«. Er hat sich durch seine mächtigen Taten und Reden als der Herr über alle Dinge ausgewiesen. Manche seiner Zeitgenossen verstanden sein Wirken richtig und beteten ihn an. So tat es der geheilte Blindgeborene (Joh 9,38). Er zieht auch die richtige Schlussfolgerung, wenn er feststellt: »Wäre dieser nicht von Gott, er könnte nichts tun« (Joh 9,33).
1.12 W5: Die Heilung des Lahmen an der Tempeltür
Die Bibel berichtet besonders häufig von medizinischen Wundern an Menschen. Aus der Fülle an Heilungsberichten greifen wir hier jenen heraus, den wir in Apostelgeschichte 3,1-11 (Hfa) aufgeschrieben finden:
1. An einem Nachmittag gegen drei Uhr gingen Petrus und Johannes wie gewohnt zum Tempel. Sie wollten dort am gemeinsamen Gebet teilnehmen.
2. Zur selben Zeit brachte man einen Gelähmten und setzte ihn an eine der Tempeltüren, an das so genannte ›Schöne Tor‹. Der Mann war seit seiner Geburt krank und bettelte dort wie an jedem Tag.
3. Als Petrus und Johannes den Tempel betreten wollten, bat er auch sie um etwas Geld.
4. Sie blieben stehen, und Petrus sagte: »Sieh uns an!«
5. Erwartungsvoll blickte der Mann auf: Würde er etwas von ihnen bekommen?
6. Doch Petrus sagte: »Geld habe ich nicht. Aber was ich habe, will ich dir geben. Im Namen Jesu Christi von Nazareth: Stehe auf und geh!«
7. Dabei fasste er den Gelähmten an der rechten Hand und richtete ihn auf. In demselben Augenblick konnte der Kranke Füße und Gelenke gebrauchen.
8. Er sprang auf, lief einige Schritte hin und her und ging dann mit Petrus und Johannes in den Tempel. Außer sich vor Freude rannte er umher, sprang in die Luft und lobte Gott.
9. So sahen ihn die anderen Tempelbesucher.
10. Sie erkannten, dass es der Bettler war, der immer an der ›Schönen Tür‹ des Tempels gesessen hatte. Fassungslos starrten sie den Geheilten an. Wieso konnte er jetzt laufen?
11. Alle drängten aufgeregt in die Halle Salomos. Dort umringten sie Petrus, Johannes und den Geheilten, der nicht von der Seite der Apostel wich.
Bettler hielten diesen Ort vor der Tempeltür für den einträglichsten, denn hier kamen tagtäglich Menschenmengen vorbei, die Gott mit ihren guten Werken beeindrucken wollten. Vor dem Schönen Tor bot sich für die eintretenden Leute das täglich gewohnte Bild: Ein von Geburt an gelähmter Mann saß dort und bettelte. Man kannte ihn schon seit Jahren. Noch nie im Leben hatte er einen Schritt getan. Von Beinmuskeln konnte also bei diesem Mann keine Rede sein.
Nun geschah das Unerwartete. Petrus gebot im Namen Jesu Christi von Nazareth: »Steh auf und geh!« Augenblicklich war der von Geburt an Kranke geheilt. Er wurde nicht erst in eine Reha-Klinik geschickt, um die Muskeln zu trainieren und ihn durch Massagen auf das Gehen vorzubereiten. Sobald das »Steh auf und geh!« ausgesprochen war, war die Heilung perfekt. Er konnte sofort umherrennen und in die Luft springen (V. 8). Die Leute kannten den Bettler, den sie nie zuvor hatten gehen sehen. Jetzt »starrten sie den Geheilten fassungslos an«. Ihre Frage war berechtigt: »Wieso kann er plötzlich laufen?« Die Antwort lautet: Im Namen des Herrn Jesus geschah hier ein Wunder, bei dem die sonst immer gültigen Naturgesetze umgangen wurden und die Kraft Jesu wirksam wurde.
1.13 W6: Die Auferstehung Jesu von den Toten
Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten wird von allen vier Evangelisten berichtet (Mt 28,1-10; Mk 16,1-6; Lk 24,1-12; Joh 20,1-10). Auf keine andere Aussage des Neuen Testaments wird so häufig Bezug genommen wie auf sie (150-mal). Es war das krönende Wunder während seines irdischen Aufenthaltes. Wir zitieren hier den Text aus dem Lukasevangelium:
1. Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie (einige Frauen) zum Grab und trugen bei sich wohlriechende Öle, die sie bereitet hatten.
2. Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab
3. und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht.
4. Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei Männer mit glänzenden Kleidern.
5. Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
6. Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war:
7. Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen.
8. Und sie gedachten an seine Worte.
9. Und sie gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und den anderen allen.
10. Es waren aber Maria Magdalena und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die anderen mit ihnen; die sagten das den Aposteln.
11. Und es erschienen ihnen diese Worte, als wär’s Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht.
12. Petrus aber stand auf und lief zum Grab und bückte sich hinein und sah nur die Leinentücher und ging davon und wunderte sich über das, was geschehen war.
Wohl kaum eine andere Aussage der Bibel ist so häufig attackiert oder angezweifelt worden wie die leibhaftige Auferstehung des gekreuzigten Christus. Einer Umfrage zufolge glauben nur noch 17 % der evangelischen Pfarrer in Deutschland an die Auferstehung. Und während einer Veranstaltung der katholischen Erwachsenenbildung hörte ich einen Priester lamentieren: »Zu Ostern komme ich in einen Predigtnotstand.« Fällt einem Pfarrer zu diesem Kernpunkt biblischer Lehre wirklich nichts ein? Was bleibt denn auch noch zu predigen übrig, wenn die Auferstehung Jesu, die grundlegende Voraussetzung unseres Heils, nicht mehr bezeugt werden kann? In der Zeit der Aufklärung erhob man den Verstand des Menschen zum Maß aller Dinge. Damit verbunden war ein radikaler Angriff auf die Bibel, denn alles, was dem Verstand nicht begreifbar erschien, wurde kurzerhand verworfen. Dieser »Entrümpelung « fielen nicht nur die Heilungswunder und sonstigen Taten Jesu zum Opfer, sondern erst recht seine Auferstehung von den Toten, seine Himmelfahrt und seine Wiederkunft. Machen wir unser Verstehen zum Maßstab, dann müssten wir in gleicher Konsequenz auch die Photosynthese und das menschliche Gehirn als nicht real verwerfen, denn beide sind nahezu vollständig unverstanden, und nachbauen kann man beides nicht. Was aber Gott tut, wird immer unsere Gedanken sprengen (Jes 55,8-9) – seien es die biblisch bezeugten Taten oder die genialen Gedanken in den Werken der Schöpfung.
Die dramatische Tatsache der Auferstehung veränderte den Lauf der Geschichte. Kritiker, die die Auferstehung leugnen wollen, stehen in einem Zugzwang, sieben historische Fakten9 wegerklären zu müssen:
1. Die gefürchtete Macht Roms wurde durch das Brechen des römischen Siegels missachtet.
2. Sowohl Juden als auch Römer gaben zu, dass das Grab leer war.
3. Ein Zwei-Tonnen-Stein wurde irgendwie vom Grab fortbewegt, während eine römische Wacheinheit auf Posten stand.
4. Eine hoch disziplinierte römische Militärwache floh von ihrem Posten und musste von den Behörden bestochen werden, um eine Lüge als Wahrheit zu verbreiten.
5. Die unveränderten Grabtücher enthielten keinen Leib mehr.
6. Christus erschien anschließend mehr als 500 Zeugen in verschiedenen Situationen.
7. Wegen der niedrigen jüdischen Meinung von der Zuverlässigkeit von Frauen hätten die Erfinder einer Auferstehungslegende sie niemals als erste Zeuginnen des Geschehens gewählt.
Der Existenzphilosoph Martin Heidegger (1889-1976), der nicht vom Glauben her argumentierte, stellte dennoch richtig fest: »Ist Jesus von Nazareth von den Toten auferstanden, dann ist jede naturwissenschaftliche Erkenntnis vorletztlich.« Alle unsere Naturwissenschaft kann darum nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Darum scheitert auch jeder Versuch, die Auferstehung Jesu physikalisch, biologisch, medizinisch oder sonst wie wissenschaftlich erklären zu wollen. Wir leben in einer dreidimensional begrenzten Welt, die außerdem einer linear ablaufenden Zeit unterworfen ist. Bei Gott aber gilt das keineswegs: »Er wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann« (1Tim 6,16), d. h. er lebt in höheren Dimensionen, die zwar unsere Welt durchdringen, aber nicht umgekehrt. Nach dem Tod ist Jesus mit einem Leib auferstanden, der unsere einengenden Grenzen nicht mehr kennt und darum nicht mehr an die drei Dimensionen gebunden ist. Verschlossene Türen waren für ihn kein Hindernis (Joh 20,19), und er konnte nach Belieben in unserer Dimension erscheinen und wieder in die göttliche hinüberwechseln: »Danach ist er (Jesus) gesehen worden von mehr als 500 Brüdern auf einmal« (1Kor 15,6). Im griechischen Grundtext ist das Geschehnis noch genauer ausgedrückt: »Er ist sichtbar (= für unsere Dimension) gemacht worden.« So gilt es, in Klarheit und Gewissheit zu predigen, dass Jesus wahrhaftig auferstanden ist und damit den endgültigen Sieg über Tod und Teufel errungen hat und dass dies das einzige Unterpfand unserer Errettung ist: »Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren« (1Kor 15,17-18). Der folgende Vers geht in seiner Schlussfolgerung noch weiter und betont: Wenn jemand nur deswegen an Christus glaubt, um irdischen Schutz und Beistand zu haben, dann ist er wegen seiner Erdversessenheit nur als bemitleidenswerte und jämmerliche Kreatur zu bezeichnen: »Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen« (1Kor 15,19).
Diese Texte weisen auf die zentrale Bedeutung der Auferstehung Jesu hin. Alles andere, was durch Jesus und die Apostel gesagt wurde, ist im Vergleich zu der Bedeutung der Auferstehung nur zweitrangig. Wenn die Auferstehung kein reales Ereignis war, dann ist das Christentum eine genauso falsche Religion wie alle anderen auch. Wenn sie aber wirklich stattfand, dann ist Jesus Gott und die biblische Botschaft absolute Wahrheit. Alle Religionsgründer (z. B. Buddha, Mohammed, Konfuzius) sind gestorben. Nur ein einziges Grab der Weltgeschichte ist leer, denn nur Jesus ist wahrhaftig auferstanden. So ist das größte aller Wunder seit der Schöpfung die glorreiche Auferstehung Jesu. Damit hat Jesus gezeigt, dass er Gott ist und dass der Vater sein Opfer für die Sühnung der Sünde angenommen hat. Wer die Auferstehung aufgibt, der hat alles verschleudert.
Die Auferstehung ist ein gemeinsames Werk des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes:
»Gottes Kraft hat ihn (Jesus) auferweckt von den Toten« (Kol 2,12).
»Ich lasse mein Leben, dass ich’s wieder nehme« (Joh 10,17).
»Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt« (Röm 8,11).